Mutant High II - Das RPG 4

„Hee! Man weiß ja nie, oder? Ich wette mit dir, dass es dort keine Schokolade gibt und bevor ich einen Zuckerschock erleide und mein Team mich zusätzlich an den Rand meiner Nerven bringt, kann so ein Schokoriegel Leben retten!“, verteidigte Emma sich und ihr Schokoversteck und ließ sich dann grinsend auf ihr Bett fallen.
„Und? Was meinst du? Sollen wir einen Blick auf die Listen wagen? Sie müsste ja im Grunde schon aushängen, oder?“

Als Rodrigo langsam wach wurde, streckte er sich im ersten Moment und schlug dann blinzelnd die Augen auf. Er hatte wirklich nichts von Rileys Wecker mitbekommen, dafür konnte sein Schlaf manchmal zu fest und tief sein, als das man ihn so 'leicht' wecken könnte.
Verschlafen setzte er sich auf, fuhr sich mit der einen Hand durch die unordentlichen dunklen Locken und stellte verblüfft fest, dass das Bett seines Cousins leer war.
Einen Moment überlegte er, ob der gestern Abend nochmal weggegangen war, als er auch schon das Wasserrauschen der Dusche hörte. Gähnend und etwas beruhigt stand er auf.

„Ja, komisch, nicht? Wie kamen sie nur darauf, dich in ein reines Mädchenteam zu stecken?“, raunte Casper, mehr aus Spaß und zwinkerte ihr zu. „Ihr habt einen klaren Bonus. Ihr seid alle drei hübsche Mädchen, als ob da die Jungs in den anderen Teams wirklich hart durchgreifen könnten... Und sollten wir nur eine Sekunde zögern, reißt ihr uns den Hintern auf. Oder... brennt ihn an, oder so“, fügte er hinzu und schüttelte den Kopf, um die Bilder aus seinem Kopf zu verscheuchen.
„Nur zu Info, aber ich bin im einzigen Männerteam. Wir... sind die Gentlemen! HA! Das muss ich den anderen beiden verkünden!“

„Bin wach“, tönte es aus dem Zimmer und Luke musste lachen. „Mist“, raunte er leise und grinste Ava an. „Das habe ich gehört. Beeil dich mit dem Duschen, ich geb dir fünf Minuten!“, rief Paige den zweien im Bad von ihrem Bett aus zu und setzte sich gähnend auf.
„Reizende Cousine“, bemerkte er schmunzelnd und zog sich das T-Shirt aus.
„Dann werde ich wohl- Aber fürs nächste Mal, du darfst mich gerne wecken. Und wenn ich noch so niedlich aussehe beim Schlafen“, raunte er und gab Ava einen Kuss.
„Sicher, dass ich niedlich und nicht...männlich ausgesehen habe beim Schlafen?“

„Wie gesagt. Es war Scheiße“, murmelte Noemi und verschränkte die Finger ihrer beiden Händen ineinander, während sie sich mit ihren Ellenbogen auf ihre Oberschenkel abstützte.
„Ich hab keine Ahnung, was da in mich gefahren ist, okay? Es kam heraus, es war scheiße und es tut mir sehr Leid. Nur zurücknehmen kann ich es nicht mehr. Zumindest kann ich nicht in der Zeit zurückreisen“, sagte sie und zuckte hoffnungslos mit den Schultern. Was das anbetraf konnte sie auch kaum noch etwas hinzufügen.
„Ist es... nur das, oder bist du noch wegen etwas anderem sauer?“, fragte sie vorsichtig an.
„Wenn es... auch wegen Noah sein sollte, dann kann ich mich nur wiederholen, dass er keine meiner Entscheidungen oder Handlungen hier beeinflusst hat. Auch wenn ihr euch ein bisschen ähnlich seid“

Stimmt, da hatte Emma einen guten Punkt. Im Zuckerschock, keine gute Idee. "Oh! Ja. Gute Idee! Und danach zum Frühstück", rief Yelinna und drehte sich fröhlich ihrer Freundin zu. Die auf dem Bett saß. "Was machst du denn da!"

Riley beeilte sich zwar nicht sonderlich, aber da er kein Langduscher war, kam er nach 10 Minuten wieder aus dem Bad. "Oh. Du bist ja wach. Ich dachte schon du bist gestorben", sagte er und grinste seinen Cousin zu.

"Zach und Felipe als Gentlemen?" Sofia sah Casper mit hochgezogener Augenbraue fragend ein, ein amüsiertes Grinsen auf den Lippen, "das solltest du den beiden vielleicht noch ein paar Mal öfter sagen, mit etwas Glück prägt es sich ein. Ich fänds auf jeden Fall mal unterhaltsam, die beiden mal in ner anderen Rolle zu sehen." Sie stieß Casper augenzwinkernd in die Seite und grinste dann Mizuki an. "Du hast übrigens das Glück, heute Abend das Zimmer mit Mai und mir zu teilen", verkündete sie, "keine Ahnung, ob Mai dir das schon gesagt hat. Aber keine Sorge, ich bin pflegeleicht und schnarche nicht."
"Ja, Mai hatte das schon erwähnt", nickte Mizuki und lächelte Sofia an. Das Mädchen war ist sympathisch, auch wenn sie für Mizukis Geschmack ein bisschen aufgedreht war, "wir haben eine Luftmatratze geliehen, auf der du bequem schlafen kannst."

"Ah, richtig, genau!", bestätigte Ava und nicke eifrig, "das war das Wort, das mir eben nicht einfallen wollte. Natürlich wollte ich männlich sagen." Sie grinste und zeichnete mit dem Zeigefinger Lukes Kinnlinie nach. "Männlich wie 300 Spartiaten", fügte sie hinzu und stahl ihm noch einen letzten Kuss, ehe sie das Bad verließ und die Tür hinter sich schloss. "Morgen Paige", begrüßte sie nun, etwas verspätet, auch ihre Mitbewohnerin und schenkte ihr ein Lächeln, "tut mir leid falls ich dich geweckt haben sollte, ich hab versucht, leise zu sein." Sie begann, sich die Haare mit dem darum gewickelten Handtuch trocken zu rubbeln und machte eine kurze Handbewegung, woraufhin ihre Schranktür von alleine aufschwang.

"Wir könnten Zwillinge sein, die bei der Geburt getrennt wurden", stellte Felipe klar und bedachte Noemi mit einem durchbohrenden Blick, ehe er seine Aufmerksamkeit wieder dem Teller vor sich zuteil werden ließ. "Generell hab ich kein Problem damit, das Trostpflaster zu spielen", bemerkte er und nahm einen Happen von den kleinen Bratwürsten, die Noemi mitgebracht hatte, "das kann sogar ziemlich Spaß machen, aber wieder wärs nett gewesen, wenn du vorher mal den Mund aufgekriegt hättest. Du hast mich lange hingehalten und ich hab mitgespielt weil ich fand, dass wir eine gute Chemie hatten. Dass ich da richtig lag, muss ich dir ja wohl nicht sagen. Aber du kannst dir vielleicht vorstellen, WIE blöd ich mir vorkam, als dein Ex plötzlich in der Mensa stand und ich feststellen durfte, dass er mein Armani-Klon ist." Er leckte sich das Bratenfett aus dem Mundwinkel und hob kurz den Blick, ehe er nach einer Serviette griff um sich die Hände abzuwischen.

Rodrigo warf seinem Cousin einen grimmigen Blick zu und schüttelte dann den Kopf. „Gestorben? Weswegen? Ich habe lediglich einen gesunden Schlaf, daran ist ja wohl nichts auszusetzen“, raunte er, streckte sich erneut und stand dann auf. „Wieso? Hab ich denn etwas verpasst?“, fragte er und trottete zu seinem Schrank hinüber, um seine Klamotten zusammen zu suchen.
„Ich dachte erst, du hast vielleicht wieder bei Alessia übernachtet, als dein Bett leer war“, sagte er, das Gesicht dem Schrankinhalt zugewandt.
„Sag mal... bis auf das eine Mal hast du nicht mehr bei ihr übernachtet... Gibt es dafür einen Grund? Hat sie... geschnarcht?“, fragte er mit einem schrägen Lächeln und drehte sich mit einer Jeans und einem Shirt in der Hand wieder zu seinem Cousin um.

„Na, sitzen und warten. Aber da ich meine Antwort habe und du bereit bist, mitzukommen, stehe ich auch schon wieder auf“, antwortete Emma und stand auch schon enthusiastisch auf. Mit guter Laune sprang sie zur Tür und riss diese auf. „Dann schauen wir mal, mit wem wir in einer Gruppe sind!“, flötete sie munter und hoffte in Gedanken, dass sie gut wegkommen würde.

„Ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber ich habe Hunger“, raunte Casper laut und klopfte sich auf den Bauch. „Kommt einer mit?“ Fragend sah er in die Runde.
Harold war noch immer da, selbst bei dem Chaos, und kochte behaarlich weiter, wenn auch inzwischen wesentlich kleinere Portionen. Und für die kommenden Tage hatte er erst einmal Urlaub. Da würden sie sich selbst irgendwie darum kümmern müssen – oder bekamen Fertigessen. Das wiederum bedeutete, dass sie heute noch einmal so richtig schlemmen sollten, damit sie die kommenden Tage davon zehren konnten.

„Wusste ich es doch“, raunte Luke, als seine Freundin das Bad verlassen hatte und nickte grinsend vor sich her. „Männlich! Wie 300 Spartiaten“, wiederholte er, schob die Duschkabinentür zu und stellte das Wasser mit einem breiten und zufriedenem Grinsen an.
Derweil winkte Paige auf der anderen Seite der Wand locker ab und schenkte ihrer Mitbewohnerin ein Lächeln. „Ach. Nicht deine Schuld. Luke war derjenige, von dem ich wach geworden bin“, raunte sie und streckte sich genüsslich.
„Ich habe vielleicht seltsames Zeug geträumt... Das wir in Schlangengruben springen mussten, um irgendeinen komischen Gegenstand zu holen... In dem Trainingscamp. Ich hoffe, das bleibt mir erspart. Ich mag meine Tante Reshma wirklich, aber Schlangen sind trotzdem nicht meine Lieblingstiere“

„Oh, WOW!“ Noemi schnappte nach Luft und sprang aus einem Reflex heraus auf. Fassungslos starrte sie ihn einen Moment an, wobei ihre Hände kurz zuckten, weil sie das dringende Bedürfnis hatte, ihn zu schütteln. Aber sie blieb wo sie war und sog die Luft scharf ein.
„Okay. Ja. Ihr seht euch verdammt ähnlich. Aber...“, sie schnaubte und überlegte, wie sie den Schwall an Vorwürfen angehen sollte. „Hätte ich dir gleich am ersten Tag sagen sollen, dass ich da einen Ex in Italien habe, der reinzufällig genau so aussieht, wie du? Wie beschissen wäre das denn gekommen?“
Noemi raufte sich die Haare, wobei sich ein paar Strähnen aus ihrem Pferdeschwanz lösten.
„Es hat keine Rolle gespielt. Für mich. Das du wie er aussiehst. Deswegen habe ich nichts gesagt. Du warst auch kein verdammtes Trostpflaster für mich! Und, nur damit du es weißt, ich lasse Jungs nie gleich ran. Das mit Ty war eine Ausnahme. Und ich war läufig. Und mit dir konnte ich nicht schlafen...also, ich hätte gekonnt, hab auch dauernd daran denken müssen, aber es wäre scheiße gewesen, weil es wegen der Läufigkeit passiert wäre und... ist ja auch egal! Der ganze Tag war eine Ausnahme gewesen. Meine Nerven waren sonst wo, nach dem Unfall... Was meinst du, warum ich gleich am nächsten Tag wieder aufgekreuzt bin? Bestimmt nicht, weil ich die nächstbeste Ausrede ausnutzen wollte, um den Unterricht zu schwänzen! Ich habe mir Sorgen um dich gemacht“
Sie ließ sich seufzend wieder auf den Stuhl sinken.
„Glaubst du, ich war so fertig, weil ich mir vorgestellt habe, es könnte Noah sein? An deiner Stelle? Ha! Bestimmt nicht! Wäre ihm das passiert, hätte ich ihm einen Blumenstrauß geschickt, mit einer Karte auf der Fett Karma steht. In Großbuchstaben“

"Gesunder Schlaf, bullshit", raunte Riley in seinen Schrank. So tief konnte doch keiner Schlafen. Wahllos zog er sich ein paar Klamotten aus dem Schrank und zog sie an, weswegen er nur gedämpft mitbekam wie Rodrigo seine Frage stellte. "Bitte was?", frage er und wandte sich zu Rodrigo um, während er seinen Pullover energisch in Position zog. "Sie schnarcht nicht, nein. Es.. hat sich nur nicht ergeben", antwortete er leicht verschnupft. Was wollte Rodrigo mit der Frage erreichen? Oder wollte er Salz in die Wunde reiben? Konnte er sich nicht vorstellen.

"Bitte nicht mit Felipe", betete Yelinna stumm. Nicht dass sie Felipe nicht mochte, aber sie tendierte dazu sich mit ihm in die Haare zu kriegen, was für eine Gruppenübung hinderlich war. Trotzdem hüpfte sie Fröhlich neben Emma in die Eingangshalle. "Halt!", rief sie vor der letzten Ecke und hielt ihre Freundin am Ellenbogen fest. "Wollen wir Wetten mit wem wir in die Gruppen kommen, bevor wir nachgucken?"

"Bin dabei", grinste Sofia, "am besten, wir schlagen uns heute nochmal richtig den Bauch voll, die nächsten Tage gibts wahrscheinlich trocken Brot oder Konservenfraß." Sie verzog angewidert den Mund und schüttelte den Kopf. "am besten wir stürmen gleich die Mensa, bevor der gute Kram schon weg ist!" Ohne Vorwarnung lief Sofia los und sowohl Ty als auch Mizuki sahen ihr fragend hinterher, ehe sie ihr in langsamerem Tempo folgten. Da die jüngeren Schüler nicht mehr hier waren, war die Mensa längst nicht mehr so voll wie früher. Selbst wenn sie alle da waren, war vielleicht die Hälfte der Tische besetzt.

"Ich glaube nicht, dass sie uns in eine Schlangengrube werfen werden", beruhigte Ava ihre Mitbewohnerin lächelnd, während sie sich frische Kleidung aus dem Schrank nahm und anzog, "selbst wenn deine Tante die Schlangen beeinflussen kann, hundertprozentig sicher sein kann man sich ja nie, dass alle Schlangen brav bleiben. Und sie werden und ja wohl nicht wissentlich in Gefahr bringen." Sie schloss ihre Jeans und fädelte dann einen Gürtel in die eingenähten Schlaufen ein. "Aber ich bin echt gespannt, wie es wird. Und ein bisschen aufgeregt bin ich auch", gestand sie und sah mit einem schiefen Lächeln zu Paige hinüber, "schließlich ist das mein erstes Trainingslager. Deines auch, oder?"

Felipe bedachte Noemi mit einem prüfenden und vor allem misstrauischem Blick. Sie schien die Wahrheit zu sagen, zumindest soweit er es beurteilen konnte. "Du bist kompliziert", konstatierte er schließlich, "und du hast mein Leben kompliziert gemacht." Das hatte sie. Vorher war er der einzige Wolf an der Schule gewesen und war auch ohne das ganze Wissen über Rudelverhalten super klar gekommen. Er hatte One-Night-Stands mit Mädchen gehabt und ihre Namen gleich wieder vergessen und sorglos in den Tag hinein gelebt ohne sich darüber Gedanken machen zu müssen, was diese Mädels von ihm hielten. Seit Noemi hier war war er nicht nur gezwungen, sein Revier mit einem anderen Wolf zu teilen und zu lernen, wie Wölfe sich untereinander verhielten, er hatte auch noch ihre Spielchen mitgespielt und sie hatte ihn monatelang hingehalten. "Ich habe keine Lust mehr, wütend auf dich zu sein", fügte er schließlich leise hinzu und sah sie nun wieder direkt an, "also versprich mir, in Zukunft diese ganzen Spielchen sein zu lassen und ich packe die Sache zu den Akten."

Hm. Ob das die Wahrheit war? Rodrigo war sich da nicht so sicher, wollte sein Glück und die Stimmung nicht herausfordern oder zerstören, daher beließ er es dabei. „Ich geh dann mal duschen. Ich brauch nicht lange, wir könnten zusammen runter gehen. Ich wollte vor dem Frühstück nachschauen, ob die Listen mit den Teams schon aushängen. Interesse?“, fragte er und steuerte mit dem Kleiderstapel die Badezimmertür an, in deren Türrahmen er dann stehen blieb und auf eine Antwort wartete. Er sah dem ganzen ziemlich gelassen entgegen, war aber dennoch neugierig. Im Notfall würde er sicherlich mit allen auskommen, aber ein Team mit Alessia und Hillary würde ihn... schon herausfordern, da war er sich sicher.

„Und riskieren, dass uns jemand zuhört? Bei meinem Glück stehen dann genau die zwei Personen, mit denen ich am wenigsten in einem Team sein möchte“, gab Emma leise zurück, verzog den Mund und räusperte sich. „Okay warte kurz“ Sie machte sich unsichtbar, sah um die Ecke die Treppe hinunter und sah die kleine Gruppe, die vor dem Schwarzen Brett stand.
Anschließend kam sie wieder zurück und machte sich vor Yelinna wieder sichtbar.
„Okay, also... Ich hoffe, ich lande nicht mit Hillary in einem Team. Und Luke. Nicht, das ich ihn nicht gerne habe, ich glaube nur, es wäre...komisch. Zwischen uns“, sagte sie und zuckte mit den Schultern, wobei sie sehr leise sprach. „Und bei dir?“

„Ganz genau so sehe ich es auch“ Casper nickte zustimmend und lachte. „Aber ehrlich gesagt, kommt mir das gar nicht so ungelegen. Ich hoffe, noch ein, zwei Kilo abzunehmen, dann bin ich langsam wieder auf meinem alten Gewicht und mit ein wenig Training auch wieder in der alten Form. Und ich vermute, dieses Training wird es in sich haben. Ich wäre enttäuscht, wenn nicht“, raunte er und sah zu Sofia hinüber. „Ich bin gespannt, was sie sich ausgedacht haben. Für uns“

„Schon vergessen? Ich bin erst seit ein paar Monaten hier“ Paige lachte und klang dabei etwas nervös. „Jaa. Es ist mein erstes. Und wie. Ich weiß gar nicht, was sie sich dabei gedacht haben, mich mitzunehmen. Ich meine, klar, habe ich meine Mutation inzwischen ganz gut im Griff... Aber... ich weiß nicht. Ich hab einfach nicht so viel Übung wie ihr anderen...“, sagte sie, ging zu ihrem Schrank und zupfte seufzend ein paar Dinge heraus.
„Ich hoffe, in meinem Team sind zwei, die sich auskennen. Und groß sind. Groß ist immer sehr praktisch“

Gerade als Noemi glaubte, es total vergeigt zu haben und sie eigentlich nur noch darauf wartete, dass er sie wieder rausschickte, lenkte er ein. Was für sie ziemlich unerwartet kam. Schweigend starrte sie ihn daher erst einmal ein paar Sekunden an, wobei ihr der Mund aufklappte, aus dem kurz darauf dann ein erleichtertes Seufzen klang.
„Ja!“ Noemi nickte bekräftigend. „Nie wieder, versprochen. Ich geb dir mein Wort darauf. Keine Spielchen mehr. Und ich leihe dir gerne ein Feuer für diese Akten“, setzte sie mit einem schiefen, aber noch immer ziemlich schuldbewussten Lächeln hinzu.
„Du bist...sowas wie das einzige Rudel, das ich habe.... Wie geht es dir eigentlich? War gestern Nacht arg anstrengend?“

Fast ein wenig Panisch zuckte Riley beim Erwähnen der Liste zusammen. Ohje, dabei hatte er diese Übung so schön verdrängt über die Frage was wohl mit Alessia war. Tatsache war, dass er wirklich Panik vor dieser Übung hatte weil er absolut keine Kontrolle über seine Fähigkeit hatte. Und er hatte keine Ahnung woran das lag. Vielleicht war ja irgendwas kaputt bei ihm. Aber er wusste welche Antwort erwartet wurde, also setzte er ein Grinsen auf und nickte. "Klar. Ich warte bis du fertig bis." Nebenbei würde er wohl auch seine Tasche packen müssen.

"Felipe", antwortete Yelinna prompt und sehr leise, wobei sie sich auch umsah, ob er nicht direkt hinter ihr stand. "Wir kommen uns zu schnell in die Haare. Und dann.. hm." Nachdenklich sah sie die Decke an und zog dann die Nase kraus. "Hillary ist ne gute Wahl. Mit der will ich auch nicht in ein Team, der dreh ich eher den Hals um."

"Jaa, ich auch!", grinste Sofia, "und ja, du bist ja soo fett geworden!" Sie schlug mit der flachen Hand leicht gegen Caspers Bauch und setzte einen gespielt angeekelten Blick auf.
"War einer von euch denn schon einmal in einem dieser Trainingslager?", klinkte sich Ty wieder in das Gespräch ein und sah fragend zu Cas und Sofia herüber, "wisst ihr, wie genau so etwas abläuft?"
"Ich will seit Jahren mit, aber das ist mein erstes", antwortete Sofia und zuckte mit den Schultern, "bisher war ich zu jung, um mitmachen zu dürfen. Ich weiß nur, dass man in diesen Lagern seine Mutation mal richtig auskosten darf, wohl aber auch ziemlich gefordert wird. Als mein Dad noch an der Schule war, haben sie sowas auch gemacht, das eine Mal hat Magneto sie überfallen und versucht, die Schüler auf seine Seite zu ziehen." Den Teil, in dem Caleb tatsächlich kurzzeitig zu Magnetos Lager über gelaufen war, verschwiegen ihr Eltern ihr hingegen immer.

"Nicht, wenn die Aufgabe ist, sich durch eine schmale Höhle zu kämpfen", scherzte Ava, die sich inzwischen komplett angezogen hatte und nun ihre handtuchtrockenen vorsichtig kämmte. Seit sie wieder blond war, war ihr Haar natürlich brüchiger und sie hatte öfter Kletten darin, die sie auskämmen musste, damit es nicht ohne Ende ziepte.
"Aber keine Sorge, ich glaube schon, dass sie sich Gedanken gemacht haben, wen sie in ein Team stecken", fuhr sie fort und drehte sich zu Paige um, "die würden nie und nimmer ein Team bilden, das komplett aus Neulingen besteht. Das wäre ja nicht nur unfair, sondern sogar irgendwie fahrlässig, oder? Ich meine, wenn einem Team etwas zustößt, weil keines der Mitglieder einen Plan davon hat, was von ihnen erwartet wird, wären indirekt ja die Lehrer dran schuld..."

"Ich denke mal, du kannst das riechen, auch Trotz dem ganzen fettigen Essen hier." Felipe deutete auf den Teller, der inzwischen zu zwei Dritteln leer war und brachte ein müdes Lächeln zustande, das er Noemi schenkte. Zwar war er noch immer ein bisschen wütend auf sie, doch der nachtragende Typ war er eigentlich nie gewesen. Zwei Wochen lang zu schmollen war da echt Rekord. "Wie machst du das?", fragte er sie schließlich und legte den Kopf schief, wobei sein verspannter Nacken leise knackte, "wie kommt es, dass du dich unter Kontrolle hast, während ich meine Nacht damit verbringe, die Gitterstäbe meines Käfigs anzuknurren und an den Ketten zu zerren?"

"Es tut mir wirklich leid, dass erster Schultag unter so außergewöhnlichen Umständen stattfinden muss." Die Lehrerin hatte sich als Laura Carlson vorgestellt und war, ebenso wie Mina, rothaarig. Ob echt oder nicht konnte Mina nicht sagen und es war ihr auch egal. Ihr Blick wanderte zwischen der Frau und dem Haus, das sich vor ihr auftürmte, hin und her. Es war ein wunderschönes Gebäude, sicherlich ein alter Herrensitz oder etwas Ähnliches, und zu einem großen Teil mit Efeu bewachsen. Sicher kein Ort, an dem man eine Schule vermuten würde, obwohl es Mina ein bisschen an das Konservatorium in Boston erinnerte. Boston. Mit einem einzigen Auftritt waren die ganzen bisherigen Mühen in ihrem Leben umsonst gewesen. Jetzt würde sie nie eine Opernsängerin werden.
Ein leichtes Gefühl der Panik überkam Mina, während sie auf das Haupthaus zu liefen. Hoffentlich hatten die Leute hier nichts über den Vorfall gehört, sie hatte keine Lust, wie ein Zirkustier angegafft zu werden.
"...aber du wirst nicht teilnehmen müssen, keine Sorge. Du wirst für die Dauer des Trainingslagers bei den Aufsichtspersonen bleiben. Was für ein Trainingslager? Hatte die Frau etwa die ganze Zeit geredet?!
Doch anstatt noch einmal nachzufragen, nickte Mina nur lächelnd. "Okay", murmelte sie und folgte Miss Carlson dann in das Innere des Hauses.

Nach ein paar Minuten kam Rodrigo wieder aus dem Bad, frisch geduscht und angezogen. Um den Hals hatte er ein Handtuch gelegt, da seine dunkle Locken und nass waren. Kurz wuschelte er sich mit dem Handtuch durch die Haar, rubbelte sie ein bisschen trocken und legte es dann auf die Heizung. „Also meinetwegen können wir gerne hinunter gehen“, sagte er und lächelte seinen Cousin munter an.

„Wenn sie dich so nah an sich heran lässt. Bei der Gelegenheit würde sie dir doch gleich die Fäden umlegen und dich dann tanzen lassen. Als ob die sich einen Finger schmutzig machen würde“, gab Emma nüchtern und noch immer leise zurück. Hillary traute sie zu, wie aus dem Nichts hinter ihnen aufzutauchen. Zum Glück war das nicht der Fall.
„Aber ich wette, oder hoffe, das wir beide nicht so viel Pech haben“, sagte sie dann wieder etwas lauter und lächelte ihre Freundin aufmunternd an.
„Und? Wollen wir uns jetzt davon vergewissern?“

Egal wie lange Nick unter der Dusche stand und seine Finger schon ganz schrumpelig wurden, die Gefühle blieben, als machte er das Wasser irgendwann aus und schnappte sich sein Handtuch. Im Spiegel schaute ihn ein Drei-Tage-Regenwetter-Gesicht an, das ihn zurzeit morgens öfters begegnete. Und immer aus dem selben Grund. Das konnte wirklich nicht so weiter gehen. Ihn machte das hier langsam verrückt.
Er musste unbedingt mit jemandem darüber reden und sich dann was überlegen.
Nachdem er sich sporadisch abgetrocknet hatte, trat er aus der Dusche und zog sich an. So leise wie möglich öffnete er dann die Tür und lugte ins Zimmer.

„Das habe ich auch schon gehört. Ziemlich schräg“, kommentierte Casper und schüttelte sich bei der Vorstellung. Er wollte sich nicht vorstellen, was passieren würde, wenn die Bruderschaft bei diesem auftauchen würde. Vermutlich würden die Lehrer alles dafür tun, dass das nicht passierte. Besser wäre es...
„Ich war einmal bei einem dabei. War mega anstrengend. Hätte mit sowas nicht gerechnet und hatte dann auch noch wochenlang Muskelkater. Danach hab ich auch angefangen zu joggen. Ich glaube... das war kurz vor meinem 17. Geburtstag“, erzählte er und sah zu Ty, der immerhin gefragt hatte. „Wir waren am Fuße eines Berges. Ein kleiner Berg... Eher ein großer Hügel. Das Team, das als erstes oben war, hatte gewonnen. Das ganze zog sich über... zwei, drei Tage. Und die Lehrer hatten für einige Hindernisse und Prüfungen gesorgt. Ihr könnt euch also warm anziehen, ein Zuckerschlecken wird das bestimmt nicht“

„Okay... Als an der Mutmachenden Rede solltest du noch ein bisschen feilen“, raunte Paige und schenkte Ava ein schiefes Lächeln, die Hände dabei voll mit ihren Klamotten. In diesem Augenblick ging die Badezimmertür wieder auf und Luke stand im Türrahmen, ein Handtuch noch auf dem Kopf, unter dem nasse, schwarze Strähnen heraus lugten. Er hatte sein T-shirt und seine Boxershorts wieder angezogen und
lächelte, noch immer geschmeichelt von Avas Worten, munter in die Runde.
„Über was habt ihr gerade geredet?“, fragte er neugierig, da er das Gefühl hatte, als hätte er sie eben bei etwas unterbrochen.
„Über das Ende meiner Schulzeit an der Mutant High“, raunte Paige, schob ihn beiseite und verschwand seufzend im Bad. Luke sah kurz verwirrt die geschlossenen Tür an und drehte sich anschließend wieder Ava zu. „Oh...kay? Ich tippe auf eine Mischung Aufregung und Nervosität“

Noemi zuckte mit den Schultern und atmete tief ein. „Dafür könnte es mehrere Gründe geben. Ich glaube, eine ist, dass du ein Kerl bist. Du weißt schon, Alphatier. Dass du deswegen mehr damit zu kämpfen hast, weil der Wolf in dir auch stärker“, antwortete sie und stand von Lukes Stuhl auf. Mit ein paar Schritte durchschritt sie das Zimmer und ließ sich dann neben Felipe auf seinem Bett sinken. Er roch einfach zu verführerisch, da machten sich ihre Füße ganz selbstständig. Dafür konnte sie wenigstens auf eine Nummer sicher gehen, indem sie einen größeren Abstand zwischen ihnen einhielt.
„Ich vermute auch, dass es daran liegt, dass du der erste Wolf in deiner Familie bist. Ich dagegen bin schon die dritte Generation und meine Mutter betont oft, dass sie mehr damit zu kämpfen hatte, als ich.
Sie verwandelt sich zwar auch schon seit Jahren nicht mehr in Vollmondnächten, aber sie kann noch heute nicht schlafen, wenn es mal wieder so weit ist. Und bei meinem Großvater war es genau wie bei dir“ Sie schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. „Du packst das schon noch, es dauert nur länger. Komm her, ich wette, du bist ends verspannt“ Noemi streifte ihre Schuhe ab, kletterte auf das Bett hinter ihn und legte ihre Hände auf seinen Nacken und begann ihn zu massieren.
„Was hast du denn bisher so versucht? Ich meine, um dich nicht zu verwandeln, oder dich unter Kontrolle dabei zu haben?“

"Wenn deine Rede motivierend sein sollte, solltest du besser kein Coach werden", lachte Ty und schüttelte den Kopf, "aber ehrlich gesagt, ich bin gespannt darauf. Ich meine, ich finde schon das Spezialtraining wirklich cool, aber es ist bestimmt mal was anderes, die eigenen Kräfte mal so richtig auskosten zu können. Wobei ich nicht glaube, dass ein Teil der Prüfung sein wird, mit MACH 2 zu fliegen."
"Du hast immer noch dein Kampftraining?", warf Mizuki ein, "dazu das Survivaltraining und du dürftest sich trotzdem ziemlich gut schlagen, vor allem wenn es über mehrere Tage gehen sollte. Denk ich mal." Sie richtete den Blick nach vorne und sah gerade noch so Sofia hinter der sich schließenden Einganstür der Mensa verschwinden. Rasch machte sie einen kleinen Sprung nach vorne und hielt die Tür rechtzeitig fest, ehe sie ganz zufallen konnte.

"Richtig getippt", bestätigte Ava schmunzelnd und sah ebenfalls kurz zur geschlossenen Tür hinüber, ehe ihr Blick sich wieder auf Luke richtete, "es scheint als hätte ich die Chance, einen motivierenden Pep-Talk zu halten, gerade gründlich in den Sand gesetzt." Sie nahm Lukes Jeans von ihrem Sessel und reichte sie ihm. "Verrats niemanden", sagte sie in verschwörerischem Ton, "aber Paige ist ohne Ende nervös wegen dem Training. Und ich bin, ehrlich gesagt, auch ein bisschen kribblig!" Sie streckte die Hand aus und schob eine verirrte Strähne von Lukes Hand zurück unter dessen Handtuch. "Sind diese Trainingslager wirklich so heftig wie alle immer behaupten?"

"Viel kann ich nicht machen", gestand Felipe und sog scharf die Luft ein, als Noemis Finger über eine besonders verspannte Stelle glitten, "ich versuche, mich nicht komplett ins Unterbewusstsein drängen zu lassen und gegen die Verwandlung anzukämpfen. Aber das ist als wenn man versucht, gegen den Strom zu schwimmen: Man kommt nicht von der Stelle und wird immer müder." Er wollte Noemi schon bitten, mit der Massage aufzuhören, doch dafür tat ihre Massage seinem verspannten Nacken viel zu gut. Also seufzte er nur leise und ließ sie gewähren, während er seine Hände mit den Servietten säuberte. "Irgendwie seltsam", murmelte er, "dass wir dieselbe Mutation habe, meine ich. Du entstammst...einer richtigen Ahnenreihe von Wölfen, während mein Dad ein Mensch ist und die Mutation meiner Mom darin besteht, zu leuchten wie ein Glühwürmchen." Er lachte leise. "Wenn ich Kinder mit einem anderen Gestaltwandler hätte", sponn er den Gedanken weiter, "meinst du, die hätten dann alle dieselbe Mutation wie ich?"

Laura hatte Mina die Eingangshalle gezeigt und ihr erklärt, wie sie von hier auf zur Mensa und zu den Unterrichtsräumen kam. "Dort die Treppe führt zu den Schlafsälen hinauf", erklärte die Lehrerin gerade, als Emma und Yelinna eben jene Treppe hinunter liefen, "und da sind ja auch schon zwei deiner zukünftigen Mitschüler. Emma, Yelinna! Das hier ist Mina, sie ist unser neuester Zuwachs." Überrumpelt und auch ein wenig eingeschüchtert lächelte Mina die beiden Mädchen an während sie innerlich betete, dass die Lehrerin doch endlich zu plappern aufhören möge.

Nicht ganz so munter lächelte Riley zurück. Aber immerhin lächelte er überzeugend. „Klar können wir“, antwortete er und schnappte sich seinen Rucksack. Nein, er fühlte sich nicht bereit, aber entgehen konnte er ihm auch nicht, also wieso länger hinauszögern?

„Ja, bitte. Bevor ich noch Alpträume bekomme“, rief Yelinna leise und schüttelte sich. Den Arm schlang sie um Emmas und zog sie dann mit sich, nur um gleich wieder aufgehalten zu werden. Freundlich lächelte sie ihrer Lehrerin und schließlich auch der neuen Mitschülerin zu. „ Guten Morgen, miss Carlson. Hey Mina. Wir sind gerade auf dem Weg zur Liste“, fühlte sie sich genötigt zu erklären.

Zach hatte sich nicht mehr bewegt, sondern lag immer noch friedlich schlummernd in seinem Bett und träumte von Playboyhäschen.

Casper winkte ab und grinste breit. Nein, Coach würde er bestimmt nie werden – noch ein Beruf auf der Was-ich-nie-werden-möchte-Liste. Lockeren Ganges steuerte er auf die Essensausgabe zu und sah sich dabei um, ehe er Sofia wieder ansprach.
„Komisch. Ist Mai noch nicht wach? Vielleicht sollte die mal jemand wecken. In letzter Zeit ist sie wirklich nicht gerade die schnellste morgens“, raunte er und schnappte sich dann ein Tablett.
In seinem Magen rumpelte es bereits leise und er freute sich, noch einmal richtig zuschlagen zu können.

Luke verzog das Gesicht, wog den Kopf zu beiden Seiten und nickte dann knapp. „Naja. Diese Trainingslager sehen immer anders aus. Aber sie sind schon hart. Hart aber machbar“ Luke legte seine Arme um sie und zog sie sanft an sich. „Du musst dir keine Sorgen machen. Paige genau so wenig. Ihr kommt bestimmt in gute Teams und zusammen geht man die Hindernisse an. Mal ganz davon abgesehen, dass das ganze ja keine Woche geht, sondern nur ein paar wenige Tage. Und normalerweise lassen sie einen in der Nacht in Ruhe, sodass man sich ganz gut wieder erholen kann“, fuhr er fort und legte sich sein Handtuch um den Nacken und lächelte Ava an.
„Wer weiß, vielleicht sind wir ja in einem Team?“

„Ich würde sagen, das kommt ganz auf den anderen Gestaltwandler an. Vielleicht wird es eher eine Mischung? Ein Wolf mit... Hasenohren und einem Puschelschwanz?“ Noemi konnte nicht anders, als bei der Vorstellung zu lachen, massierte ihn dabei allerdings weiter. „Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, selbst wenn ich bei Bio aufgepasst habe, als es um Mendel ging, aber... das X-Gen ist da schon sehr speziell, schätze ich. Ich meine, mal läuft es ab, wie in meiner Familie, oder wie in deiner. Deine Mutter kann leuchten, dein Onkel ist ein Echsenmann und du bist ein Wolf“ Sie lächelte breit, nahm seinem Arm und legte ihn auf seinen Rücken, sodass sie mit ihren Fingern unter sein Schulterblatt kam – ein Geheimkniff, den sie mal gelernt hatte und der überraschenderweise immer gut ankam.
„Ich finde deine Familie deswegen übrigens viel cooler. Keiner von deinen Verwandten glaubt ständig, es besser zu wissen, weil sie ja angeblich genau das gleiche durchgemacht haben“, raunte sie und verdrehte die Augen. „Übrigens... es ist nur so eine Idee, weil es mir manchmal hilft, aber was wäre, wenn du vertraute Dinge in der Zelle hättest? Die dich normalerweise beruhigen? Einen Gegenstand der nach deinen Eltern riecht, oder welche Gerüche du auch immer mit Zuhause verbindest“

Emma musste über den letzten Satz ihrer Freundin lachen und schüttelte den Kopf. „Guten Morgen Ms. Carlson. Mina“ Sie lächelte die Neue freundlich an und winkte knapp. „Ich bin Emma. Wenn du willst, können wir dir gleich die Mensa zeigen. Also, nachdem wir beide kurz auf die Liste geschaut haben, wegen den Team“, erklärte sie und deutete in die Richtung, wo sich das Schwarze Brett befand. „Dauert auch nicht so lange“

„Komisch. Du lächelst, aber irgendwie hab ich das Gefühl, ich würde dich gerade zu deiner eigenen Hinrichtung begleiten“, bemerkte Rodrigo mit einem Seitenblick auf Riley und knuffte diesen gleich darauf in die Seite. „Was ist los? Nervös? Wegen den Teamkonstellationen oder eher wegen allem anderen was uns da erwarten wird?“, fragte er und hielt de Tür für seinen Cousin auf. „Deinen Rucksack kannst du übrigens da lassen. Schon vergessen? Kein Unterricht“, erinnerte Rodrigo ihn mit einem milden Lächeln.

Leise stahl sich derweil Nick aus dem Bad und blieb dann so ziemlich mittig im Raum stehen, unschlüssig, was er tun sollte. Seine Grübeleien dauerten gute zwei Minuten, dann schlüpfte er in seine Schuhe und steuerte die Tür nach draußen zum Flur hin an. Er war sich sicher, Zach würde schon von alleine irgendwann aufwachen. Und duschen wollen. Nackt.
Allein bei seinen Erinnerungen an das letzte Mal vor zwei Wochen wurden ihm die Beine schwach.

Rileys Lächeln zitterte kurz, dann ließ er den Kopf hängen und seufzte. Ja, das hatte er vergessen. Er drehte noch mal um und legte seinen Rucksack wieder ab. Es war wohl wirklich so offensichtlich. Seine Hand fuhr nervös durch den Nacken, als er zu seinem Cousin zurück ging. "Ein bisschen wegen beidem, fürchte ich", gab er leise zu. Und ohne Rodrigo anzusehen er durch die offene Tür. Allerdings wartete er darauf, dass Rodrigo abschloss und zu ihm aufholte.

"Ach, du kennst doch Mai", winkte Sofia ab und nahm sich ebenfalls ein Tablett, "die war nie ein früher Vogel." Aufmerksam ließ sie ihren Blick über das Angebot schweifen, wirkte dann aber enttäuscht. Klar konnte Harold nicht in den üblichen Mengen kochen, wenn nicht mal mehr die Hälfte der Schüler da war, aber von Pancakes zum Frühstück war Sofia trotzdem ausgegangen. "Tut mir leid, aber irgendein Scherzkeks hat sich einen Spaß daraus gemacht, einen der Kühlschränke auszustöpseln", sagte einer von Harolds Klonen als hätte er Sofias Gedanken gelesen, "der Großteil der Eier ist schlecht geworden und des Rest reicht einfach nicht für Pancakes."
"...was für ein Arsch", fasste Sofia ihre Gedanken zu diesem Thema zusammen, ehe sie sich für ein Sandwich entschied.
Ty und Mizuki waren indes in ein Gespräch über das Übernachten unter freiem Himmel vertieft und gingen die Punkte durch, die bei so etwas wichtig waren.

"Das wäre natürlich toll", lächelte Ava, wobei das nur halb ernst gemeint war. Natürlich würde sie sich freuen, mit Luke in einem Team zu sein, nicht zuletzt weil er schon Erfahrung mit dieser Art Training hatte und ein absoluter Teamplayer war. Doch Ava befürchtete, dass sie sich in einer Ausnahmesituation wie dieser schnell auf die Nerven gehen konnten. Praktisch wie das Negativ zu ihrer Beziehung mit Danny. Sie hatten in einer Ausnahmesituation zueinander gefunden, doch im Alltag hatte die Beziehung nicht funktioniert. Aber vielleicht sollte sie endlich mal damit aufhören, alles zu zerdenken?
"Was hältst du davon, wenn du dich zu Ende anziehst und wir dann nachsehen, ob die Liste hängt?", schlug sie Luke also lächelnd vor, "wenn du willst, kannst du dir die Haare auch schnell überföhnen."

"Hmm, ich hab nie darüber nachgedacht, sowas mitzunehmen", gestand Felipe und stöhnte leise auf, als Noemi sein Schulterblatt massierte. Das Gefühl, das sie dabei auslöste, war genau in der Mitte zwischen angenehm und schmerzhaft.
"Meine Mutter hat mir damals einen selbstgemachten Quilt mitgegeben, als ich auf die Schule kam", fuhr er fort und machte eine fahrige Handbewegung Richtung Bettkante, "ich hab unten in meinen Nachtschrank gestopft weil ich ihr nicht sagen konnte, dass ich Quilts schon immer sagenhaft hässlich fand." Er grinste halbherzig. "Ich glaub, sie hat das Ding teilweise mit getrocknetem Lavendel gefüllt weil sie wollte, dass er eine beruhigende Wirkung oder so hat. Vielleicht kann ich das Teil ja nächstes Mal mitnehmen." Er drehte den Kopf, sodass er den Blick auf Noemi richten konnte. "Ich hätte es dafür cool gefunden jemanden zu haben, der mit helfen kann", fügte er lächelnd hinzu, "Jemanden, der die Probleme schon kennt und ne Lösung parat hat, die nicht Ketten und einen Käfig beinhaltet."

"Das wäre wirklich toll, danke euch beiden." Laura Carlson nickte ihren beiden Schülerinnen anerkennend zu, während Mina den Zwang unterdrückte, mit den Augen zu rollen. Herrgott, war diese Frau nervig!
Stattdessen konzentrierte sie sich darauf, die beiden Mädchen (sie waren wohl etwas älter als sie selbst) zurückhaltend anzulächeln und ihr Bestes zu tun, nicht allzu verloren zu wirken. "Falls es euch keine Umstände macht, würde ich gerne mitkommen", fügte sie hinzu weil sie das Gefühl hatte, es wurde von ihr erwartet, etwas zum Gespräch beizutragen.

„Ich könnte jetzt sagen 'Mach dir keinen Kopf, das wird schon' und ich bin auch ziemlich optimistisch, das ich damit richtig liegen würde, aber Tatsache ist, ich hab keine Ahnung. Es ist auch für mich das erste Trainingscamp und auch ein wenig nervös. Weniger wegen den Teams, sondern mehr wegen dem, was uns dort erwarten wird. Aufgaben und so... Aber hey, es gibt Teams, man ist also nicht allein“, raunte Rodrigo, schloss ob und holte zu seinem Cousin auf, den er aufmunternd zu nickte. „Und hey, wenn man bedenkt, wie viele von unserer Familie an der Schule sind, haben wir gute Chance, in einem Team zu landen“

Selbst Casper zog kurz eine traurige Schnute, als er das mit den Eiern und den damit fehlenden Pancakes hörte. „Schade... Aber dann freu ich mich umso mehr, die zu essen, wenn wir wieder da sind“, raunte er und nahm ein riesen Baguettebrötchen, das gut belegt war und dazu einen Obstsalat. Vermutlich würde er nachher noch mehr holen, aber fürs erste würde das reichen. Zusammen mit einer Tasse Kaffee.
„Traurig. Hoffentlich müssen wir uns ab morgen nicht wirklich nur von Dosenfraß ernähren. Ich hasse Baked Beans und solches Zeug“, murrte er und wandte sich mit seinem Tablett um.
„Oho, sieh an, wer uns mit seiner Anwesenheit beehrt“ Casper grinste und sah zu Spike hinüber, der die Mensa betreten hatte und auf sie zu hielt.
„Morgen“, raunte er verstimmt und griff als erstes nach Kaffee.
„Lass mich raten, du hast gesehen, mit wem du in einem Team bist?“, fragte Casper gut gelaunt.
Dem folgte ein finsterer Blick von Spike. „Ohja. Ich sehe uns schon auf dem Siegertreppchen. Hab gleich eine Zigarette vor Freude gebraucht“

„Klingt nach einem ziemlich guten Vorschlagen. Aber föhnen muss ich meine Haare nicht. In ein paar Minuten sind die auch so trocken“, antwortete Luke, nahm dankend seine Hose entgegen und schlüpfte hinein, woraufhin er noch sein Shirt überstreifte und seine Schuhe anzog.
„Okay. Ich denke, ich hab alles“, sagte er und ließ sein Blick durch den Raum wandern, konnte aber nichts finden, weswegen er zur Tür ging.
„Dann schauen wir mal, mit wem wir uns in den nächsten Tagen herum schlagen müssen“

Noemi ließ die Hände sinken und sah Felipe an, dessen Lächeln sie erwiderte. „Touché. Das, was man nicht hat, aber gerne hätte, bleibt verlockend“ Sie zuckte mit den Schultern und knuffte ihm gegen die nackte Schulter. „Aber hey, ich hab hier genug Leute, die andere coole Sachen machen und du hast eine Mitschülerin, die dieselbe Mutation wie du hast. Das bin übrigens ich. Hallo!“ Sie winkte mit einem Schmunzeln und lehnte sich zurück.
„Probier mal das mit der Decke. So kommt sie wenigstens mal zum Einsatz und wird wertgeschätzt. Einfach das Geschenk deiner Ma in den Schrank zu stopfen“ Sie schlug ihm noch einmal gegen die Schulter, dieses Mal etwas fester.
„Und sollte das nicht klappen, komme ich selbst nach unten und reiß deinem Wolf den Arsch auf. Und ich bin mir nicht mal so sicher, ob ich das im übertragenen Sinne meine, oder nicht“, sagte Noemi mit einem Zwinkern. „Wie geht’s deinem Nacken?“

„Nein, macht es uns nicht“, antwortete Emma und tauschte einen kurzen Blick mit Yelinna, um sich davon zu vergewissern, dass sie es genau so sah. „Dann komm mal mit“, forderte sie die Neue auf und gemeinsam steuerten sie das Schwarze Brett an.
„Du kommst gerade zu einem ziemlich... ungewöhnlichen Zeitpunkt. Hat dir Ms. Carlson von dem Trainingscamp erzählt? Musst du da mit machen?“, fragte Emma neugierig und sah über ihre Schulter zu Mina, ehe sie vor dem Brett stehen blieb.

"Dein Team geht doch noch", bemerkte Sofia und zuckte mit den Schultern, "gut, Riley ist nicht unbedingt das, was ich eine Kämpfernatur nennen würde, aber Luke ist doch halbwegs brauchbar." Sie füllte sich etwas O-Saft in ein Glas und stellte es zu ihrem restlichen Frühstück aufs Tablett. "Stell dir mal vor, du wärst mit Hillary oder Alessia in einem Team gelandet. Die wären viel zu beschäftigt damit, dich in die Kiste kriegen zu wollen, um irgendwas Sinnvolles beizusteuern." Sie lachte beim Gedanken an einen Spike, der sich verzweifelt gegen das Gebagger der beiden wehren musste.
"Wir setzen uns schon mal", sagte Ty unterdessen an Casper gewandt und nickte in Richtung des nächsten freien Tisches, ehe er sich mit Mizuki auf den Weg machte.

"Ich bin gespannt", strahlte Ava, ehe sie noch einmal zur Badezimmertür hinüber ging. "Paige, wir sind schon einmal unten!", rief sie ihrer Mitbewohnerin durch die geschlossene Tür zu, "treffen wir uns mal in der Mensa!" Als sie Paiges Stimme hörte war sie sich sicher, dass die Nachricht angekommen war, nickte zufrieden und folgte Luke dann aus dem Zimmer. "Und, mit wem wärst du gerne in einem Team?"

"Besser, danke." Felipe fuhr sich mit der Hand über den Nacken, der zwar ein bisschen gereizt, aber definitiv entspannter war als vorher. "Du solltest dir überlegen, ein Massagestudio zu eröffnen", fügte er hinzu und grinste Noemi über die Schulter hinweg an, "du hast da eindeutig Talent für!" Er schob das Tablett beiseite, damit er sich umdrehen konnte. "Danke übrigens für das Frühstück, hat gut getan."

"Nein, muss ich nicht." Mina schüttelte den Kopf und lächelte Emma verlegen an. "Miss Carlson meinte, dass ich mitkommen muss, aber wohl bei den Aufsichtspersonen bleibe." Sie schwieg einen Moment, ehe die Neugier überwiegte: "Was ist das denn für ein Trainingscamp?", erkundigte sie sich und hoffte, dass sie nicht zu aufdringlich wirkte, "Miss Carlson hat ein bisschen erzählt aber, ehrlich gesagt..." Sie räusperte sich verlegen. "Ich konnte irgendwann einfach nicht mehr zuhören..."

„Okay“ Casper winkte Ty und Mizuki, die sich bereits an einem freien Tisch niederließen und drehte sich wieder zu den anderen beiden um, wobei Spike noch immer ein Gesicht wie eine saure Gurke machte.
„Ich seh dir förmlich an, woran du denkst“, raunte Spike mit einem Seitenblick auf Sofia und nippte an seinem Kaffee. „Und das wird glücklicherweise nicht passieren. Mit den beiden werden sich andere herum schlagen müssen“ Er ließ seinen Blick über das Essensangebot wandern und nahm sich dann auch eines der großen belegten Baguettebrötchen.
„Ihm behagt der Gedanke mit Luke zusammenarbeiten zu müssen vermutlich aus einem anderen Grund nicht. Immerhin stand Luke vor ein paar Wochen noch auf Spikes Freundin“ Casper grinste breit und wackelte vielsagend mit den Brauen.
„Hm“, machte Spike nur und nahm sich noch ein Glas Orangensaft.

„Hmm...Abgesehen von dir. Ich glaube, mit Felipe könnte ich gut arbeiten“, antwortete Luke, der nachdenklich zur Decke schaute. „Matthew würde ich als Geheimtipp sehen. Er hat in den letzten zwei Monaten viel trainiert. Würde mich nicht wundern, wenn er uns alle umhaut“
Luke senkte wieder seinen Blick und lächelte Ava munter von der Seite an.
„Aber im Prinzip komme ich wohl mit vielen zurecht. Ich bin auf die Mischung gespannt. Was die Mutationen angehen. Was ist mit dir? Mit wem würdest du gerne ins Team?“

„Das hatte ich gehofft. Danke fürs Zuhören“ Noemi lächelte ihn an, rutschte dann an den Rand des Bettes und stand wieder auf. Für sie hatten seine Worte so geklungen, als war es Zeit für einen Abschied. Vermutlich hatte er nicht viel geschlafen und sie hatte ihn bislang davon weiter abgehalten.
„Oh und dank dir habe ich jetzt schon zwei mögliche Berufsmöglichkeiten. Chefin eines Massagestudios und Seelenklempnerin“ Letzteres hatte er zumindest bei ihrem letzten Gespräch gesagt, dem letzten längeren nach der ziemlich wilden Nacht.
„Mal schauen, vielleicht kommen ja noch ein paar andere Vorschläge dazu“
Noemi strich sich ein paar lose blonden Strähnen zurück und nahm sich dann das Tablett.

Emma lachte und nickte verständnisvoll. „Kann ich mir gut vorstellen. Mal davon abgesehen, dass einem am ersten Tag eh so viel gesagt wird, dass einem die Ohren bluten“, raunte sie und zuckte mit den Schultern. „Wir werden alle in Teams aufgeteilt und der Rest ist noch relativ vage. Normalerweise bestehen diese Trainingscamps aus einer Art Hindernis Parkour. Wir können oder müssen unsere Mutation nutzen und Prüfungen bestehen. Und irgendein Team hat am Ende gewonnen“, sagte sie und warf einen neugierigen Blick auf die Liste vor sich.
Team 3. Zusammen mit Ava und Matthew. Wenn das nicht nach einem ziemlich starken Team klang, dann wusste sie auch nicht. „Oh, ja!“

Verwundert blinzelte Riley. Es dauerte tatsächlich einen Moment, bevor ihm einfiel, wieso sein Cousin noch an keinem Training teilgenommen hatte. Man gewöhnte sich einfach zu schnell an sein Aussehen und das neue Alter. Nur, dass er dabei vergessen hatte, dass Rodrigo die überschüssigen 3 Jahre nicht an der Schule oder überhaupt in dieser Zeit verbracht hatte. Der Gedanke beruhigte ihn irgendwie. Lächelnd sah er seinen Cousin an. „Da hast du wohl recht. Sie können uns dafür ja auch kaum durchfallen lassen.“ Viel sicherer streckte er sich wieder, dass er nicht mehr so geduckt lief.

Yelinna hatte sich auf zuhören und freundlich lächeln beschränkt. Vor der Liste guckte sie ein wenig zweifelnd, zuckte aber schließlich mit den Schultern und sah Emma lächelnd an. „Da haben wir wohl gewonnen. Hätten wir gewettet“, sagte sie und knuffte ihrer Freundin leicht in die Seite.

„Ich glaube nicht, dass wir in irgendeiner weise durchfallen können. Wir können vermutlich nur... weniger gut abschneiden, aber sonst“ Rodrigo zuckte mit den Schultern und lächelte dann wieder. Sie erreichten die Treppe und schon nach wenigen Schritten entdeckte er Yelinna und Emma am Schwarzen Brett, sowie ein Mädchen, dass er, selbst als er näher trat, nicht erkannte. Eine Neue vielleicht?
Zusammen mit Riley ging er zu den drei Mädchen hinüber und schlang zur Begrüßung kurz seinen Arm um Yelinna und drückte ihr einen Kuss auf die Wange.
„Guten Morgen“, raunte er munter und nickte dann den anderen beiden zu.
„Morgen“, antwortete Emma grinsend und wandte sich an Mina. „Das sind Rodrigo und Riley“

Fröhlich lehnte Yelinna sich an Rodrigo und lächelte zu ihm hoch, ihren Hinterkopf gegen seine Brust gelehnt. "Guten Morgen. Gut geschlafen? Guck mal mit wem du in einer Gruppe bist", sagte sie. Damit er das auch konnte, nahm sie ihren Kopf wieder von seiner Brust und sah selbst zur Liste.

Riley hatte unterdessen Emma einen guten Morgen gewünscht und dann auch Mina angesehen. "Ich bin dann Riley. Willkommen an der Schule", sagte er und lächelte ihr aufmunternd zu. Er wusste zwar nicht ob sie neu war, aber so wie sie aussah (ein bisschen gestresst und überfordert, so wie er sich gefühlt hatte, als er das erste Mal als Schüler durch die Türen getreten war) war sie sicherlich nicht ein Rückkehrer. "Freut mich." Er hielt ihr die Hand entgegen.

Irgendwas hatte Zach geweckt. Er wusste nur nicht was. Die Augen weiter geschlossen lag er einen Moment da und hoffte wieder einzuschlafen. Was er nicht tat. Seufzend setzte er sich auf und sah sich im Zimmer um. Nick lag nicht in seinem Bett, dann war er sicherlich im Bad. Grinsend stand er auf, da konnte man ihm ja auch einen Beuch abstatten. Das Bad war allerdings auch leer. Verwirrt sah er sich um und fragte sich, ob vielleicht etwas passiert war. Normalerweise warf Nick ihn aus dem Bett, nur weil heute kein Unterricht war, das war ein bisschen Wenig für einen Grund. Tief in Gedanken sammelte er ein paar Sachen zusammen und ging erst mal Duschen.

"Soweit ich weiß, hat Emma ihn eiskalt abblitzen lassen", bemerkte Sofia und zuckte mit den Schultern, "ich würd mir da nicht so viel Gedanken machen. Mal abgesehen davon, dass er in deinem Team ist. Nicht in Emmas." Sie bedachte Spike mit einem vielsagenden Blick, gefolgt von einem Zwinkern, ehe sie sich zu Ty und Mizuki setzte. "Und, schon gespannt?", fragte sie grinsend, "ich hab ja gehört, ihr seid gefährliche Konkurrenz. Casper hat neulich was erzählt von...Messerwerfen, glaub ich? Auf jeden Fall meinte er, dass ich mir euch nicht zum Feind machen darf." Sie grinste die beiden breit an, ehe sie ihr Glas zum Mund führte und einen großen Schluck O-Saft nahm.
"Ouh, Casper hat über dich ganz was Ähnliches gesagt", erwiderte Ty lachend und zwinkerte Sofia verschwörerisch zu, "wenn du jemanden nicht leiden kannst, packst du ihm deine Kieselbomben in die Taschen und siehst dabei zu wie sie hochgehen. Und er sagte etwas von wegen dein Vater sei der Teufel persönlich." Er hielt die Hände mit den ausgestreckten Zeigefingern an seinen Kopf um Hörner zu symbolisieren.

"Mit Rodrigo", erwiderte Ava prompt und sah lächelnd zu Luke auf, "wir sind ein eingespieltes Team. Außerdem sehen wir uns nicht mehr so oft, seit ich mit dir zusammen bin und er mit Yelinna. Das vermisse ich ein bisschen." Das Lächeln wurde eine Spur wehmütiger, war einen Moment später aber schon wieder verschwunden. "Paige oder Felipe wären sonst bestimmt auch gute Teammitglieder. Einen Gestaltwandler dabei zu haben ist eigentlich immer ein großes Plus."

"Bestimmt sogar", schmunzelte Felipe und nickte Noemi dankbar zu, als sie das Tablett an sich nahm. Als sie sich vorbeugte um es zu nehmen legte er seinen Kopf kurz an Noemis um ihr nonverbal klar zu machen, dass es kein böses Blut mehr zwischen ihnen gab. "Ich werd mich nochmal hinlegen", murmelte er schließlich und zupfte an seiner Decke, "ich fühl mich wie durch die Mangel gedreht."

"Mina, freut mich." Mit einem schiefen Lächeln auf den Lippen ergriff Mina Rileys Hand und drückte sie kurz. "Ich hätte niemals gedacht, dass ein Ort wie der hier eine Schule sein könnte", gestand sie und ließ Rileys Hand wieder los, "in einem Gebäude wie dem hier hätte ich vielleicht ein Museum vermutet. Wirklich unfassbar." Sie schüttelte ungläubig den Kopf während sie sich umsah. Alleine die Täfelung aus dunklem Holz war wahrscheinlich mehr wert, als Mina besaß.

„Was hab ich? Ty! Also ehrlich, du untertreibst ja“, raunte Casper, der lachend sein Tablett abstellte und es sich auf einem Stuhl bequem machte. „Ich bin mir sehhr sicher, dass jeder von euch, eine sehr gute Figur bei diesem Trainingscamp machen wird. Und damit meine ich nicht die Figur in euren Klamotten“, setzte er hinzu und nahm einen Schluck von seinem Kaffee.
Derweil setzte sich auch Spike zu ihnen, etwas, was er in den letzten zwei Wochen öfters machte – sich zu Casper und Sofia zu setzen. Notgedrungen dann eben auch zu den anderen.
Er blieb meist recht wortkarg, hörte aber nebenher aufmerksam zu.
„Dieses Jahr gibt es auf jeden Fall einige interessante Teams, was vor allem an den Neuzugängen liegt. Da kann man wirklich gespannt sein“, raunte Casper, der sich die acht Team genau eingeprägt hatte. Er wusste immer gerne vorher, auf was er sich vorzubereiten hatten.

„Ohja. Das stimmt. Und von denen haben wir ja dieses Jahr auch gleich zwei mehr. Mit Noemi und Paige käme ich auch gut zurecht“, raunte Luke mit einem Grinsen und dachte dabei an Paiges muffige Stimmung am Morgen. Selbst das ließe sich für ein paar Tage aushalten.
„Und Rodrigo wäre wirklich eine gute Wahl... Hey, vielleicht können wir ja was zu viert machen, wenn wir wieder da sind. Oder ihr trefft euch mal nur zu zweit, um wieder ein bisschen Zeit für einander zu haben“, schlug Luke mit einem aufmunternden Lächeln vor.

„Kann ich mir gut vorstellen. Dann schlaf gut und erhol dich. Man sieht sich ja vermutlich später“ Noemi schenkte ihm ein letztes schiefes Lächeln, dann ging sie mit dem Tablett zur Tür. Jetzt, da es doch etwas leichter war, nahm sie es vorsichtig in eine Hand und mit der anderen öffnete sie die Tür und schloss sie wieder. Einen Moment blieb sie noch stehen, lächelte, weil sie so erleichtert darüber war, dass sich zwischen ihnen alles wieder einigermaßen eingerenkt war und ging dann den Korridor hinab. Sie nahm sich vor einen kurzen Stop bei dem Schwarzen Brett einzulegen, ehe sie das Tablett zurück zur Mensa brachte.

Rodrigo sah auf die Listen, ließ seinen Blick über die einzelnen Teams wandern und entdeckte dann seinen Namen bei Team 5. Zusammen mit Jamila und Alessia. Zwei Mädchen, die durchaus Sturköpfe sein konnten. „Hm“, machte er und atmete tief aus. „Jamila und Alessia. Gott bewahre, ich hoffe, sie reden nachts nicht über Strähnchen und Make-Up“, raunte er mit einem schiefen Grinsen und meinte es nicht wirklich ernst. Vermutlich würden die beiden Mädchen nachts kein Wort miteinander sprechen, geschweige denn morgens. Zumindest war ihm bisher noch nicht aufgefallen, dass die zwei mal ein Wort miteinander gewechselt hätten. „Und du? Zufrieden?“

Emma trat ein Stück beiseite, sodass Riley auch nach schauen konnte, wenn er möchte und stellte sich auf die andere Seite von Mina. „Das denken die meisten, wenn sie hier ankommen. Aber nicht nur das Gebäude ist unglaublich, sondern auch der Park, vor allem im Frühling“, raunte sie und lächelte munter. „Ich würde übrigens jetzt zur Mensa gehen, falls du Lust hast, oder hungrig“

Im selben Moment traten Nick, Noemi und Paige die Treppenstufen hinunter, die sich allesamt unterwegs getroffen hatten. Dicht hinter ihnen waren Luke und Ava. Nick gähnte vor sich hin und fuhr sich fahrig durch das braune Haar, während Noemi das Tablett vor sich her balancierte und Paige band sich ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zurück. Als sie unten angekommen waren, entdeckte sie ihren Cousin und Riley, denen sie munter zu winkte.

"Ja, ist schon echt ungewöhnlich, aber passt auch irgendwie", antwortete Riley lachend und wandte sich dann auch der Liste zu. Luke und Spike. Luke war cool aber Spike? Hoffentlich kam er in einem Stück nachhause. Der Kerl schien echt kein Funken Spaß zu verstehen. Fragte sich nur, wie Emma das hinbekam.

Yelinna zog seine kleine Schnute, lehnte sich an Rodrigo und sah wieder zu ihm hoch. "Och ja. Doch. Ich kann nicht klagen", antwortete sie. "Wenn man vom Teufel spricht", setzte sie leise lachend hinzu und winkte Paige zurück. "Meinst du, du kommst klar? Mit deinem Team, mein ich."

Zach hatte die Dusche genutzt um sich wieder zusammen zu reißen. War doch typisch Nick. Er war die letzte Zeit schon so komisch gewesen, da durfte es ihn jetzt auch nicht wundern, dass er einfach gegangen war.

"Ist das Ganze den so etwas wie ein Wettkampf?", hakte Mizuki mit unverhohlener Neugier nach, "also, geht es nur darum, dass wir in unseren Teams die Strecke absolvieren, oder müssen wir auch gegeneinander antreten?" Sie sah fragend zu Ty hinüber, doch der konnte ihr als Antwort auch nicht mehr als ein Schulterzucken geben, weswegen ihr fragender Blick zu Casper und Spike hinüber wanderte. Zwar hatte sie die Frage auch an Sofia gerichtet, doch inzwischen hatte Mizuki verstanden, dass ihre Mitschülerin nicht auf Fragen oder sonst etwas reagierte, wenn sie gerade aß.

"Wenn du mir beibringst, wie man sich auf Doppeldates benimmst, bin ich dabei", grinste Ava und piekste Luke in die Seite, "was das angeht, bin ich nämlich noch etwas grün hinter den Ohren." Inzwischen hatten sie die Eingangshalle erreicht, die heute ungewöhnlich voll war. Wohl nicht zuletzt weil die Liste offensichtlich aus hing: Die Mehrheit ihrer Mitschülers standen vor dem schwarzen Brett und renkten sich beinahe den Hals aus, um einen Blick auf die ausgehängten Zettel werfen zu können.

Felipe hatte vielleicht noch fünf Minuten, nachdem Noemi das Zimmer verlassen hatte, wach gelegen, ehe er in einen fast bleiernen Schlaf gefallen war.

Mina nickte stumm und schenkte Emma ein dankbares Lächeln. Das Mädchen wirkte nett und, vor allem, aufrichtig. Am Konservatorium wurden man zwar auch so freundlich begrüßt, aber auch gleich prüfend gemustert. Potentielle Konkurrentin, ja oder nein? Wer weiß, ob es hier nicht auch irgendwann kommen würde, doch gerade war Mina einfach nur erleichtert, dass sie so freundlich begrüßt und aufgenommen wurde.