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Vampire-Das RPG IV

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Vampire-Das RPG IV - Seite 30 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Di 25 Mai 2021 - 8:02

War dazu bereit? Nein. Nein, er konnte nicht bluffen und so tun, als würde Jack ihm nichts bedeuten. Denn die Gefahr, dass Jacob seinen Freund tatsächlich hatte und ihn einfach beseitigte, weil er ihn nicht benötigte und weil er ja nur ein ‚Menschleich‘ war, war zu hoch. Das Risiko wollte er nicht eingehen. Als Jacob ihn also fragte, biss Hector die Zähne fest aufeinander und wurde sich genau dessen bewusst. Gleich darauf wurde ihm noch viel schlechter… der andere hatte Recht. Er war zu naiv gewesen. Er hatte geglaubt, dass Jack an der Uni sicher wäre, weil so viele Leute da waren… Aber offensichtlich hatte er falsch kalkuliert… und Jack musste es ausbaden. Hector fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Hin und her gerissen, was er tun sollte, sollte er Jack tatsächlich retten. Wie gut tat er dem anderen? Casey hatte recht. Er hätte sie wohl besser ferngehalten.
„Schick mir ein Foto. Ich will ihn sehen. Dann komm ich zu dir“, raunte Hector verbissen, schlüpfte in Socken und Schuhe und nahm seine Motorradjacke von der Garderobe.

Jimena presste die Lippen aufeinander, damit ihr nicht versehentlich ein Ton entwischt. Sie konnte nicht glauben, was sie das hörte. Und gleichzeitig hatte sie das Gefühl, dass das auch gar nicht für ihre Ohren bestimmt war. Aglef schien alles um sich herum vergessen zu haben und gab da gerade etwas preis, was für keine anderen Ohren bestimmt war. Etwas, das tief aus ihm Drinnen kam. Da fühlte sie sich beinahe schlecht, dass sie hier stand, ohne etwas zu sagen. Aber… aber er sang! Er benutzte seine Stimme! Die Gitarre war ganz offensichtlich genau die richtige Idee gewesen!
Schließlich spielte Aglef die letzten Akkorde, verstummte wieder und drehte sich zu ihr herum. Ertappt sah sie ihn zusammenzucken, aber Jimenas schlechtes Gewissen kam gegen ihre Freude gerade nicht an. „Aglef!“, raunte sie, fing begeistert an zu Quietschen und sprang vor Freude kurz in die Luft, ehe sie mit einem Satz direkt vor ihm stand. „Du hast gesungen! Mit deiner Stimme!!“

„Damion“ Phyllis seufzte, klappte nun das Skizzenbuch zu und legte es beiseite. „Ich frag nicht, um dich damit anzugreifen. Ich bin einfach… neugierig. Und traurig. Ihr seid beide meine Familie. Und die zwei, die ich am längsten und besten aus meiner neuen Familie gekannt habe. Und jetzt bin ich hier und erfahre, dass ihr Zoff habt. Ich möchte dir ehrlich helfen zu schlichten“, sagte sie ernst und zupfte sich angespannt am Ohrläppchen. „Also… Ja. Jess ist noch sauer. Aber ich denke sie ist vor allem… enttäuscht?“, sagte sie vorsichtig und zuckte mit den Schultern. „Sie hat einfach auf dich gezählt und mit dir gerechnet… Sie meinte, ihr hättet euch dann auch noch gestritten, als sie mit dir geredet hat. Dass du meintest, du hättest…hm…Besseres zu tun gehabt? Ich hoffe, du hast das nicht wirklich gesagt… Das hat es zumindest nicht besser gemacht. Sie weiß ja im Grunde, dass für euch alle die Lage aussichtslos ausgesehen hat. Und in der Hinsicht kann sie dir auch eigentlich nichts vorwerfen… Sie ist einfach enttäuscht. Und sie knabbert noch daran, was sie durchgemacht hat. Sie meinte, sie hat Alpträume… und wird wohl eine Therapie anfangen… Vielleicht wird es ja auch dadurch besser und sie kommt irgendwann wieder auf dich zu“, raunte Phyllis und sah ihre Erschaffer mitfühlend an. „Vielleicht würde es schon helfen, wenn du so ganz in Ruhe dich erklärst und es dir leid tut?“

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Vampire-Das RPG IV - Seite 30 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Di 25 Mai 2021 - 22:24

Die Niederlage klang deutlich aus Hectors Worten heraus, aber Jacob hielt sich tunlichst davon ab seiner Freude ausdruck zu verleien. Außer dem Grinsen natürlich, das wurde sehr breit. "Ach, dieses Misstrauen", jammerte er gespielt und machte dann ein Foto von dem Jungen auf seinem Rücksitz. Wenn Hector die Gewissheit brauchte, dann sollte er sie eben bekommen. Immerhin hing auch viel für Jacob davon ab, dass der ältere ihm glaubte. Nachdem er das Foto abgeschickt hatte, klemmte er das Telefon in die dafür vorgesehene Halterung und startete den Motor. "Und zieh jetzt keine falschen Schlüsse. Noch schläft er nur", fuhr er an Hector gewandt fort, während er sich in den Verkehr einfädelte. "Ich muss dich hoffentlich nicht daran erinnern, dass ich mit dir alleine sprechen will. Ohne Rückendeckung oder emotionale Unterstützung. Nur du und ich. Menschen sind so zerbrechlich, es wäre doch schade wenn dem Kleinen etwas passiert nur weil ich mich erschrecke."

Aglef schreckte tatsächlich noch ein weig mehr zurück, als Jimena plötzlich laut ihrer Freude Ausdruck verlieh und ihm nur gerade eben nicht um den Hals fiel. Er fing sich aber schnell wieder und grinste sie wenig unsicher an. Natürlich hatte er mit seiner Stimme gesungen, wie sollte er auch sonst.. Erst dann ging ihm auf, was ihre Worte eigentlich bedeuteten. Etwas entgeistert stand er vor ihr, weil er nicht wusste, was er tun sollte. Er hatte gesungen, ja, weil es einfach keine Möglichkeit gegeben hatte es nicht zu tun. Aber hieß das auch wirklich, dass er sprechen konnte? Er wollte ihre Erwartung nicht enttäuschen und vor allem wollte er sich selbst nicht wieder vor die hoffnungslose Aussicht stellen sich nicht äußern zu können. Aber wenn er es nicht versuchte, dann würden sie es auch nicht wissen. Tief holte er Luft und kämpfte dann mit den Worten. Es war, als wären sie da aber hätten vergessen, wie sie nach außen dringen konnten. "Ich hoffe - ich habe dich nicht geweckt", brachte er am Ende raus. Leise und heiser, aber seine Stimme. Die Erleichterung alleine hätte ihm fast den Boden unter den Füßen entzogen.

Ungehalten war Damion seiner Tochter einen Blick zu. Konnte sie das Thema Jess nicht einfach fallen lassen? Egal wie gut ihre Intentionen waren, Jess hatte hier immerhin unmissverständlich klar gemacht, was sie von Damion hielt. "Du meinst das hätte ich nicht?", fragte er und lachte freudlos. "Ja, wir haben gestritten. Weil sie mit ihren Anschuldigung kam und nicht bereit war mir zuzuhören. Also ja, ich habe gesagt, ich hatte besseres zu tun. Ich bedaure euch beide Enttäuschen zu müssen, aber ich war noch nie jemand, der verlorenen Dingen nachjagt. Dafür hat sie Casey. Glückwunsch dazu, er scheint ein Händchen dafür zu haben Dinge zu finden, die eigentlich gar nicht mehr da sein dürften", schnaubte er leicht eingeschnappt und suchte nach einer Hose. Wenn Phyllis damit weiter machen wollte, dann brauchte Damion etwas zum Anziehen um das Zimmer verlassen zu können. Das letzte was er jetzt wollte war auch noch zu hören zu bekommen, wie toll Casey doch war und ja auch Recht gehabt hatte. Was sie alle nicht sahen war, dass es einfach Verbissenheit gewesen war, die den Älteren wider besseres Wissen nicht hatten aufgeben lassen. Das war ein ungesundes Verhältnis, aber in Jess Augen war Casey natürlich der Ritter in scheinender Rüstung. Da freute es ihn sogar fast, dass es ihr nicht so gut ging und Casey wohl nicht in der Lage war einfach alles wieder gut zu machen.
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Beitrag von Robyn Mi 26 Mai 2021 - 1:05

Hector starrte das Bild an. Jack lag auf der Rückbank, den Geräuschen nach zu urteilen, die eines Wagens. Die Augen waren geschlossen. Er sah aus, als würde er schlafen…oder… Jacob versicherte ihm kurz darauf, als würde er die Gedanken des Älteren erraten, dass Jack nur schlief. Noch. Hector schwor sich, den anderen nicht davonkommen zu lassen. Was auch immer er einforderte… er würde es nicht lange genießen können. „Natürlich nicht“, gab Hector zwischen zusammengepressten Zähnen hervor, als Jacob mit seiner ‚Erinnerung‘ ankam. „Nur du und ich“ Arschloch, „Jack ist besser unversehrt“, sagte er und legte kurz darauf auf. Die Adresse hatte Jacob ihm geschickt. Hector streifte sich seine Motorradjacke über, nahm sich den Helm und verließ zügig seine Wohnung. Auf dem Weg zu seinem Motorrad schickte er erst Galon eine Nachricht (‚Jacob hat Jack. Ich kümmere mich darum… melde mich, wenn ich mehr weiß…oder Hilfe brauche…, Hector‘) und danach eine an Jess, die ihm zuvor eine Nachricht wegen Jack geschrieben hatte.
‚Jacob hat Jack. Hat mich eben angerufen… Ich brauche die Hilfe von deinem alten Ich. Kriegst du das hin? H‘, schrieb er ihr und ließ die Adresse folgen. Danach schwang er sich auf sein Motorrad.

Ihm war es nicht aufgefallen!? Er musste wirklich sehr abgedriftet gewesen sein, dachte Jimena und versuchte ihn nicht zu gespannt anzuschauen. Und schon gar nicht erwartungsvoll. Aber vermutlich hatte sie mit ihrer freudigen Reaktion schon für genug Druck gesorgt… Sie hätte sich mehr beherrschen müssen. Sie war eine miese Freundin. Gefährtin. … Was auch immer sie eigentlich für ihn war. Aglef war inzwischen aufgegangen, dass er seine Stimme benutzt hatte. Unbewusst. Aber es war passiert. Nun sah er entgeistert drein. Und… angespannt? Während Aglef Luft holte, hielt sie sie automatisch an. Und dann sagte er etwas. Jimena sah ihn an, presste die Lippen aufeinander, um nicht gleich vor Freude zu heulen und lächelte den Älteren warm an. Dann schluckte sie und fiel ihm als nächstes um den Hals. Er konnte es ihr hoffentlich verzeihen, aber irgendwo musste ihre Freude und Erleichterung hin! „Du hättest mir ins Ohr schreien können und es wäre mir egal gewesen, wenn du mich damit geweckt hättest!“, antwortete sie, etwas schniefend. „Ich freue mich so für dich!“

Er war angepisst. Phyllis hatte ihren Erschaffer zwar Jahrzehnte lang nicht mehr gesehen, aber so gut konnte sie seinen Blick dann doch deuten. Er hasste das Thema. Und Reden war ja auch nicht seine Lieblingsbeschäftigung. Und dann auch noch über dieses Thema zu reden, musste ihn ganz schön… nerven. Dabei meinte sie es nur gut… Phyllis ließ ein wenig die Schultern hängen und zuckte diese kurz. „Natürlich gehe ich davon aus, dass du dich entschuldigt hast. Aber vielleicht hast du es… in einem gewissen Ton gesagt, der nicht sonderlich…ernst gemeint klang“, sagte sie und legte den Kopf seufzend schief. „Ich habe verstanden. Jess ist ein Tabuthema. Und ihr Freund auch. Meinetwegen. Ich hatte nur das Gefühl bei unserem ersten Gespräch, du würdest dich gerne mit ihr vertragen“, sagte sie, rutschte an den Rand des Bettes, während Damion sich eine Hose geschnappt hatte. „Ich werde nicht mehr über sie sprechen. Besser?“ Phyllis hob mit fragendem Blick eine Braue und sah ihren Erschaffer an. War er schon immer so empfindlich gewesen…? Vielleicht war er es geworden… durch die vielen Kinder, die ihm wieder genommen worden waren… Phyllis sah betreten drein und ließ den Blick schließlich sinken.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 26 Mai 2021 - 8:33

Hm, da war wohl jemand ein wenig genervt, stellte Jacob belustigt fest, als Hector einfach auflegte. Naja, er hatte eh nicht damit gerechnet, dass Hector ihm seine Beteuerungen abnehmen würde, dass Jack nichts passieren würde. Würde es auch nicht, solange Hector sich an die Spielregeln hielt. Womit Jacob nicht wirklich rechnete. Als ob sie ihn so leicht ziehen lassen würden. Aber dafür hatte er ja Jack aufgegabelt. Solange er ihn hatte, würde Hector nach seinen Regeln spielen müssen. Es dauerte nicht lange, ehe er an dem Bürogebäude ankam. Um diese Uhrzeit war in dieser Gegend nichts los, weswegen es nicht auffiel, dass er einen Bewusstlosen Jungen in das Gebäude trug. Die Tür ließ er offen, damit Hector ihm folgen konnte. Er wusste, dass es direkt links hinter dem Eingangsbereich ein Büro finden würde, dass keine Fenster hatte. Auch hier ließ er die Tür offen und legte Jack dann auf dem Sofa ab. Ein Blick auf die Uhr sagte ihm zwar nicht viel, aber er war sich ziemlich sicher, dass Hector nicht lange auf sich warten lassen würde. Also setzte er sich auf die Armlehne neben Jacks Kopf und schlug lässig die Beine übereinander.

Schon wieder zuckte Aglef zusammen, dabei war Jimenas Umarmung eigentlich vorhersehbar gewesen. Wobei.. Eigentlich war sie in den letzten Monaten weniger körperbetont gewesen, was wohl auch kein Wunder war. "Entschuldige bitte", sagte er als nächstes und fühlte sich gleich wieder schlecht. Er hätte ihr helfen sollen und nicht schon wieder sie ihm. Also setzte er ein Lächeln auf, als sie sich wieder von ihm löste. "Besser nicht. Ich erschrecke dich so schon genug", antwortete er ihr und drückte leicht ihre Hände. "Frühstück?"

Ach verdammt! Jetzt hatte er Phyllis enttäuscht und das nach nicht mal 24 Stunden. Als nächstes würde sie sagen, dass er sich verändert hätte und dann würde sie verschwinden. Dabei hatte er sich eigentlich nicht verändert, die Frauen erwarteten nur immer zu viel von ihm! Wieder fluchte er innerlich und trat zurück zu seiner Tochter. "He, fühl dich nicht schlecht. Es sind von beiden Seiten böse Worte gefallen", lenkte er ein und legte seine Hand unter ihr Kinn. "Wenn du unbedingt drüber reden willst, dann reden wir darüber. Aber mach dir keine großen Hoffnungen, dass es etwas an der Situation ändern wird."
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Beitrag von Robyn Do 27 Mai 2021 - 7:59

Hector stieg von seinem Motorrad ab und klappte das Visier seines Helmes zurück. Mit mulmigem Gefühl sah er an dem Gebäude hinauf und sog scharf die Luft ein. Wehe dem… wehe Jacob, sollte es Jack nicht gut gehen… Wenn er ihm nur ein Haar gekrümmt hatte… Er öffnete den Gurt unterm Kinn, nahm den Helm ab und hängt ihn an seinen Lenker. Als nächstes zog er kurz sein Handy hervor, blickte aufs Display und steckte es wieder weg. Jesaiah würde jeden Augenblick auch hier ankommen… vielleicht konnte sie Jacob danach verfolgen und stoppen… Hector trat von seinem Motorrad zurück und ging auf das Gebäude zu. Je näher er diesem kam, desto stärker wurde Jacks Geruch. Er war hier… fragte sich nur noch in welchem Zustand. Und was Jacob genau wollte…
Kurz darauf betrat er den Raum, wo Jacob bereits auf ihn wartete. Hector blieb mit abschätziger Miene im Türrahmen stehen und verschränkte die Arme. „Hier bin ich. Was willst du von mir?“

„Warum um alles in der Welt entschuldigst du dich?“ Jimena löste sich aus der Umarmung, fasste sacht seine Schulter und schiebt ihn so weit von sich, dass sie ihm problemlos ins Gesicht schauen konnte. Mit dem Handrücken fuhr sie sich unter den Augen entlang, wischte die Freudetränen weg und lächelte den anderen glücklich an. „Ich denke, mittlerweile beruht das auf Gegenseitigkeit“, antwortete sie. Inzwischen waren ihre Hände zu den seinen wieder gewandert und er drückte ihre Hände leicht. Frühstück. Frühstück klang sehr gut. „Ja! Darauf müssen wir anstoßen!“ Sie hob seine Hände an ihre Lippen, hauchte einen Kuss auf seine Knöchel und zog ihn dann gut gelaunt in die Küche. Dort angekommen ließ sie seine Hände los und kümmerte sich um die Blutbeutel. Aglef übernahm den Job so oft, da war es nur mehr als fair, dass sie es heute mal machte. Summend schob sie die Blutbeutel in die Mikrowelle und stellte das Gerät an. Danach dreht sie sich wieder zum Älteren um. „Hm… weißt du… was es genau war, was dich am Sprechen gehindert hat? War es wie beim ersten Mal? Oder war es ganz anders?“

Phyllis presste die Lippen aufeinander und sah geknickt zu Damion auf, als dieser ihr Kinn anhob. „Das sagt sich so einfach“, antwortete sie leise und lächelte schwach. Natürlich fühlte sie sich schlecht. Es tat ihr leid, dass zwischen ihrem Erschaffer und ihrer Schwester eine solch schlechte Stimmung herrschte. Und dass sie nichts machen konnte, damit sie sich wieder vertrugen… Auch wenn Damion einlenkte und einwilligte darüber zu reden, sie wusste, er tat es nur, um sie aufzumuntern. „Wenn du nicht darüber reden willst, ist das in Ordnung“ Sie lächelte etwas weniger deprimiert, streckte ihre Hand aus und kniff ihm leicht in die Wange. „Lassen wir es einfach. Wie wäre es, wenn du mir stattdessen heute ein bisschen die Stadt zeigst?“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Do 27 Mai 2021 - 8:30

Es dauerte wirklich nicht lange, da hörte Jacob Schritte und kurz darauf trat Hector in den Raum. Erwartungsgemäß sah er nicht begeistert aus, aber Jacob brauchte ihn nicht in guter Laune, sondern nur Motiviert ihn zu helfen. Und dem düsteren Blick nach war er sehr motiviert. "Von dir eigentlich nicht viel", antwortete er mit einem Grinsen und breitete die Arme aus. "Deinen Draht zu Galon brauche ich. Wie wir beide wissen, sieht meine Zukunft gerade nicht rosig aus. Zumindest nicht hier in London. Und da kommst du ins Spiel. Dir liegt was an dem Jungen", fuhr Jacob fort und ließ seine Hand auf Jacks Schulter sinken. "Wenn du also seine Gesellschaft noch länger genießen möchtest, hätte ich ein paar Forderungen an Galon, die du ihm überbringen kannst und dafür sorgen dass er sie auch annimmt." Erwartete einen Moment, aber Hector widersprach nicht, als fuhr er mit seinen Forderungen fort. "Ich will, dass ihr mich unbeschadet ziehen lasst. Und danach in Ruhe. Ich werde heute aus London verschwinden und nicht wieder kommen und ihr lasst es gefälligst dabei bewenden. Keine Rache, keine Verfolgung und schon gar kein Wortbruch von eurer Seite. Ich denke wir haben alle gemerkt, dass wir an unseren Hälsen hängen und ich hab keine Lust meinen einzubüßen, nur weil ich auf das falsche Pferd gesetzt habe. Das kann ja wohl nicht zu viel Verlangt sein."

Weil er sich entschuldigte? Jimena war zu gut für ihn, wenn sie das jetzt noch fragen musste. Mit einem leisen Seufzen ließ er sich von ihr in die Küche ziehen, wobei er sich doch ein wenig fragte, wie lange es noch dauern würde bis sie auch feststellte, dass er nicht das war, was sie brauchte. Nach feiern war ihm zwar nicht zumute, aber wenn Jimena meinte, dass sie einen Grund brauchte um sich gut zu fühlen, würde er mitmachen. Also ließ er sich auch auf einen Stuhl drücken und sah ihr dabei zu, wie sie ihr Essen bereitmachte. Er war dabei sogar ein wenig in Gedanken, weswegen er erschrocken zusammen zuckte, als sie ihre Frage stellte. Das war ein Thema, über das er nicht nachdenken wollte. Aber ehe er ihr eine bissige Antwort gab, stoppte er sich selbst. Er war es ihr schuldig, nicht wahr? Sie verdiente es eine Antwort zu bekommen. Auch wenn er an dem Punkt lieber nicht rühren wollte. Er schluckte gegen die Übelkeit, während er versuchte eine Antwort für Jimena zu finden. "Ich.. Ich denke, wie früher. Es ist schwer zu beschreiben", antwortete er nach einer ganzen Weile und sah etwas gequält drein. Wie sollte er das bloß beschreiben, wo jedes Wort dass an diesem Thema rührte fast körperlich weh tat ausgesprochen zu werden. Seine Hand krallte sich über seiner Brust in den Stoff seines Shirts, während er weiter sprach. "Da ist diese Wut auf alles und jeden. Alles was sie mir angetan haben, sollen sie auch fühlen. Aber es ist nie genug.."

"Na, das ist doch mal eine Ansage", antwortete Damion auf den Themenwechsel und grinste breit. Die Stadt zeigen war lustig, da konnten sie andere Themen als Jess behandeln. Und wer wusste schon, wie Phyllis am Ende der Nacht zu einer Wiederholung stand. Vielleicht konnte er sie ja auch danach fragen, was die ganzen Bilder von ihm sollten. Reichte es denn nicht ihn einmal zu malen? "Was würdest du denn gerne sehen? London ist zu groß um alle in einer Nacht abzuklappern."
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Beitrag von Robyn Fr 28 Mai 2021 - 0:52

Er hätte es wissen müssen. Und vielleicht hatte er es auch im Grunde schon gewusst, dass Jacob auf Hectors Verbindung zu Galon abzielte. Darauf, hier unversehrt herauszukommen. Dieses Aas… Hector hatte ein Poker Face aufgesetzt, dem nichts mehr anzusehen war. Bis hierhin hatte er genug über sich und seine Gedanken verraten. Er hatte deutlich gemacht, dass das Wohl des Menschen ihm wichtig war. Jacob wusste, er Jack war und was er für Hector bedeutete… Es würde ihm in diesem Gespräch jedoch nichts bringen, weiter herum zu fluchen und am Ende noch wütend zu werden oder aus der Haut zu fahren. Er musste ruhig bleiben.
Hector widersprach nicht und unterbrach Jacob auch nicht. Er ließ ihn ausreden und sich erklären – oder besser gesagt, er ließ ihn seine Forderungen erklären. Und was für Forderungen! Konnte er wirklich glauben, er würde damit einfach durchkommen?!
Hector stand noch immer im Türrahmen, machte ein stoisches Gesicht und verschränkte leicht die Arme. Soweit er das beurteilen konnte, war Jack unverletzt und sein Herz schlug normal.
„Wir lassen dich unbeschadet ziehen und im Gegenzug lässt du ihn unbeschadet zurück“, raunte Hector und nickte zu Jack hinüber, ehe er Jacob wieder ansah. „Ich werde sehen, was sich machen lässt“ Er zog sein Handy hervor und wählte Galons Nummer…

Ihre Frage traf ihn unvorbereitet. Natürlich tat sie das. So wie Jimena den Älteren kannte und einschätzte, verdrängte er solche Fragen für gewöhnlich. Da sie diese nun aber aussprach und an ihn richtete, konfrontierte sie ihn direkt damit. Und er mühte sich sichtlich mit einer Antwort ab. Ob er sie überhaupt letztendlich beantwortete? Vielleicht würde er auch ausweichen… Und sie könnte es ihm nicht übelnehmen. Jimena sah, wie er schluckte und sie begann sich wegen ihrer Frage schon schlecht zu fühlen. Sie hätte sie ihm nicht stellen sollen. Oder wenigstens nicht so kurz nachdem er seine Stimme endlich wieder hatte… Jimena öffnete ihren Mund und wollte ihre Frage schon wieder zurückziehen, als Aglef doch antwortete. Oder zumindest versuchte ihr zu antworten. Jimena schloss ihren Mund wieder und hörte dem Älteren zu. Dabei machte er so ein gequältes Gesicht, dass sie erneut überlegte, dass Ganze lieber abzubrechen. Ihr Blick verfolgte seine Hand, mit der er sich in den Stoff über seiner Brust krallte.
Wut. Ja. Da war Wut. Das hatte sie schon mitbekommen… Nur war da vermutlich noch sehr, sehr viel mehr Wut, mehr als ihr bewusst gewesen war. Jimena ließ ihren Blick sinken und dachte an dem Moment in dem Hotelzimmer… als Aglef die Jäger umgebracht hatte.
Jimena stieß sich von der Küchenzeile ab, ging hinüber zu Aglef an den Tisch und nahm neben ihm Platz. Mit ernster Miene streckte sie ihre Hand aus und ergriff seine Hand, mit der er sich in das Shirt fasste. „So lange du immer wieder Benzin in das Feuer kippst, kann es nicht ausgehen. Kann die Wut auch nicht gestillt werden… Wir… Wir finden einen Weg. Gemeinsam. Wir überlegen uns etwas, wie du diese Wut loswirst. Langsam. In kleinen Schritten“, sagte sie und schenkte ihm ein wenn auch sehr kleines, dafür umso entschlosseneres Lächeln.

Phyllis entschied sich für ein paar Sehenswürdigkeiten. Immerhin war sie noch nie zuvor in London gewesen und war daher sehr neugierig auf diese Großstadt. Am meisten interessierten sie die Museen, aber die besuchte sie vielleicht lieber mit Jess. Zumindest konnte sie sich nicht vorstellen, dass Damion daran sonderlich Gefallen hätte, weswegen sie es ihm auch nicht vorschlug. Stattdessen überlegten sie und suchten sich eine Route aus, bei der sie beim Trafalgar Square starteten, durch den St. James Park ging, bei Big Ben einen kurzen Stopp machten, um dann über die Westminster Bridge auf die andere Seite der Themse zu gelangen. Dort stellten sie sich beim Golden Eye an. Mit einem charmanten Lächeln bat Phyllis ihren Erschaffer, gleich für zehn Runden zu bezahlen und wenig später saß sie zufrieden in einer der Gondeln. Nur mit Damion.
Das Riesenrad drehte sich und der Ausblick war gigantisch. Begeistert sah sie aus dem Fenster und schwieg eine Weile. Nach einer Weile deutete sie auf einen der Türme, „The Shard“ wurde er genannt. „Ich kann dieser modernen Architektur einfach nichts abgewinnen. In meinen Augen verunstaltet dieses Ding den Ausblick… Wobei“ Sie seufzte und deutete auf das Hochhaus St. Mary Axe in der anderen Richtung. „das ist auch nicht besser und sollte ebenfalls abgerissen werden. Ich meine, schau sie dir an, die beiden sehen aus wie zwei Phalli. An und für sich ist an der Form nichts auszusetzen…“ Sie warf einen Blick über ihre Schulter zu Damion, wobei sie ihm ungeniert in den Schritt sah. „Aber bei Gebäuden oder einer Skyline sieht es grotesk aus… Da muss man nicht lange überlegen, ob der Architekt männlich oder weiblich war… Dass die Queen nichts dagegen hatte…“, raunte sie, wandte sich vom Fenster ab und sah Damion nun wieder ins Gesicht. „Was hältst du denn von den Türmen?“, fragte sie amüsiert.

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Vampire-Das RPG IV - Seite 30 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 29 Mai 2021 - 0:52

Noch während Hector das Telefon zückte schüttelte Jacob den Kopf. "Nicht nur ziehen. Überhaupt lasst ihr mich in Ruhe. Ich verschwinde und ihr vergesst einfach, dass ich existiere. Dann kriegst du dein Spielzeug wieder", korrigierte er den älteren. Seine Hand tätschelte dabei Jacks Kopf und blieb danach wie zufällig nur Zentimeter von Jacks Kehle. Jacob behielt Hector aber sehr gut im Auge dabei, es war eine noch freundlich verpackte Drohung, dass er seine Forderung durchaus ernst meinte. Und Hectors unbeteiligte Worte machten ihn doch etwas nervös gerade. Wenn er Galon nicht wirklich überzeugen wollte, dann würde nichts aus Jacobs schönen Plan. "Oh, und stell doch den Anruf auf Lautsprecher. Ich will hören können was dein Herr und Gebieter antwortet."

Schwer ihr nicht zu glauben. Aber sie kannte ihn erst so kurz und er wusste was da in ihm versteckt lag. Auch wenn er sich häufig Mühe gab nicht darüber nachzudenken, sah er keinen Weg raus aus seiner Situation. Aber er war jetzt doch wirklich nicht wichtig. Sie waren her gekommen um Jimena zu helfen und am Ende hatte er ihr nur mehr Probleme gemacht. Dann konnte er jetzt wenigstens so tun, als würde er ihr glauben. Also nickte er mit einem kleinen Lächeln und tätschelte ihre Hand. Im nächsten Moment beendete die Mikrowelle ihr Programm und gab Aglef die perfekte Ausrede nicht nur den Kontakt zu beenden, sondern auch das Thema zu wechseln. Oder zumindest sich als Thema zu entfernen. "Was ist mit dir? Wie geht es dir mit - dem Geschehenen?", fragte er unsicher ob er Benoît erwähnen konnte oder nicht. Sie schien entspannter, aber er war selbst sehr gut darin so zu tun, als wäre nichts, daher gab er wenig auf den äußeren Anschein.

Damion grinste, als Phyillis ihn darum bat für zehn Runden zu bezahlen. Was nicht möglich war, dafür waren sie zur kurz vor Ende der Öffnungszeit, aber er bezahlte dafür die Kabine für sie alleine zu haben und zwar bis zum Ende. Der Angestellte zögerte, bevor er das Geld tatsächlich annahm und es einrichtete. Vermutlich hatte er es auch nur getan, weil es ein ziemlich ruhiger Abend war und die Schlange überschaubar war. Als sie dann endlich alleine in der Gondel waren, lehnte Damion sich gegen die Glaswand und beobachtet Phyllis erst dabei sich die Aussicht anzusehen und dann ihre Meinung zu der Skyline abzugeben. "Von unten sieht man sie kaum", antwortete Damion und sah die beiden Hochhäuser an, die tatsächlich nicht ins Stadtbild passen wollten. Sein Blick glitt aber schnell zu ihr zurück, als sie ihren Vergleich anbrachte. Und holla, wo sah sie ihm denn dabei hin? In Kanada hatte sie wohl einiges gelernt, weil so freizügig hatte er sie wirklich nicht in Erinnerung gehabt. Er mochte die neue Phyllis. Grinsend stieß er sich von der Wand ab und lief zu ihr hinüber, wo er dann sehr dicht vor ihr stehen blieb. "Ich finde ich habe heute eine wesentlich bessere Aussicht, als irgendwelche Türme, die von Männern mit kleinen Schwänzen gebaut wurden. Das Original ist doch immer den Ersatzprodukten vorzuziehen, findest du nicht?", sagte er auf ihre Frage. Mit einer Hand schob er ihr die Haare aus der Stirn und ließ seine Finger dann immer tiefer ihren Hals hinab gleiten.
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Vampire-Das RPG IV - Seite 30 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Sa 29 Mai 2021 - 5:11

In Ruhe lassen. Ja, ja. Was hatte der eigentlich für Vorstellung? Er wusste von Jack. Er wusste, wie wichtig dieser Junge für Hector war. Wie konnte er annehmen, dass man ihn einfach in Ruhe lassen würde? Hector sah Jacob mit neutralem Blick an, das Handy bereits am Ohr. „Natürlich. Keine Sorge, ich werde genau hier stehen bleiben und das Handy auf laut stellen“, antwortete der Ältere mit einem falschen Lächeln und stellte nebenbei sein Handy tatsächlich auf laut. Zuerst war nur das Freizeichen zu hören… es dauerte etwas, dann nahm Galon ab.
„Hey. Hast du ein paar Minuten? Ich muss da etwas mit dir besprechen. Es geht um Jacob. Er hört übrigens mit“, raunte Hector, der den anderen dabei nicht aus den Augen ließ. „Es ist so“, fing er an und legte seinem alten Freund die Lage und Jacobs Anforderungen dar.

Die Mikrowelle meldete sich wohl im genau richtigen Moment. Für Aglef. Jimena blieb sitzen und sah dem Älteren nach, der zu dem Gerät hinüberging. Sie hoffte wirklich, dass er ihr glaubte… und dass er auch selbst daran glaubte, dass sie es schaffen konnten. Andernfalls… würde es schwierig werden. Etwas zu erreichen, an das er selbst nicht glaubte… Jimena unterdrückte ein Seufzen und wandte den Blick ab. Zum Glück, denn kurz darauf stellte er seine Frage.
„Mir? Ich bin froh, dass du deine Stimme wieder hast“, antwortete sie, ohne aufzusehen und sich durchaus bewusst, dass er etwas anderes gemeint hatte. Jimenas Finger folgten der Maserung des Holzes über die Tischplatte. War sie bereit darüber zu reden? Sie musste nicht einmal die Augen schließen, um seinen Kopf vor sich zu sehen. Mit den leblosen Augen darin. Sie musste die Augen auch nicht schließen, um das Geräusch zu hören, dass seine Halswirbel und sein Fleisch gemacht hatten, als sie ihm den Kopf abgerissen hatte… Und das Gefühl… Jimenas Finger erstarrte auf der Tischplatte, dann formte ihre Hand eine Faust und sie zog sie unter den Tisch.
Nein, sie war noch nicht so weit. „Ich…“, fing sie an, schluckte und drehte ihr Gesicht wieder in seine Richtung, löste ihren Blick aber nur langsam von der Tischplatte. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte und zuckte schließlich aufgebend mit den Schultern. „Nicht so gut. Schätze ich… Ich brauch einfach etwas Zeit“, antwortete sie schließlich und lächelte müde.

Bessere Aussicht? Phyllis ließ ihren Blick an sich hinabwandern, zupfte etwas an ihrer schwarzen Bluse und rückte den V-Ausschnitt zurecht. Ja, ihr Dekolleté kam dadurch durchaus gut zur Geltung. Dazu die Skinny-Jeans und ihren Mantel (immerhin war es November und sie musste sich optisch an das Klima anpassen). Mit einem amüsierten Lächeln sah sie wieder zu ihrem Erschaffer auf. „Ja, die hast du wohl“, bestätigte sie seine Worte. Und wenn sie sich jetzt noch vor die beiden hässlichen Türme stellen würde, würde sie den Ausblick sicherlich noch zusätzlich verbessern.
Mit dem Rücken zur Scheibe gewandt beobachtete sie, wie ihr Erschaffer auf sie zu kam. Als er fortfuhr, musste sie über seine Wortwahl leise lachen. Männer mit kleinen Schwänzen. Ja, da war vermutlich etwas Wahres dran. Es würde zumindest die gigantischen Ausmaße und die Form der Hochhäuser erklären, durch die sie etwas kompensieren wollten.
„Das steht ja wohl außer Frage“, antwortete sie auf seine letzte Frage. War es überhaupt eine Frage gewesen? Damion erwartete wohl kaum eine ernsthafte Antwort darauf… er wollte doch eigentlich etwas anderes, dachte sie, als ihr Erschaffer ihr die Haare zurückstrich. „Ich hoffe, das Riesenrad dreht noch ein paar Runden“, wisperte sie leise und lehnte sich leicht nach vorne. Während sie das tat, legten sich ihre Finger zielsicher an den Bund seiner Hose. Ihre Lippen befanden sich unmittelbar neben Damions Ohr, in das sie als nächstes „Beiß mich“, hauchte.

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Vampire-Das RPG IV - Seite 30 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 29 Mai 2021 - 7:29

Galon hatte schon mit nichts gutem gerechnet, als Hector ihm die SMS geschickt hatte. Als dann ein Anruf kam war die Versuchung groß nicht ran zu gehen. Seufzend überlegte er, ob er Victoria dazu rufen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Am Ende rieb er sich mit den Fingern die Nasenwurzel und wünschte alle Menschen in die Hölle. "So, Jacob meint, dass ich ihn wegen einem Menschen einfach ziehen lasse?", fragte er fast ein bisschen bedrohlich. Immerhin konnte Jacob ihn ja hören. Galon hatte allerdings keine großen Hoffnungen, dass der Kerl einfach einknicken würde. Es war schon reichlich abgebrüht mit so einem Plan zu kommen. Die Frage war jetzt eher, würde er seinen Sitz und seine Position auf das Spiel setzen, damit Hector seinen Menschen behalten konnte?

Als Jimena seien Blick mied und absichtlich die Frage falsch verstand, wusste Aglef, dass er die Frage nicht hätte stellen sollen. Naja, da sie auch eine schwere Frage gestellt hatte, glichen sie sich wohl aus. Ihr ehrlicher Nachsatz überraschte Aglef deswegen. An ihrer Stelle hätte er wohl nichts gesagt, was wieder einmal klar machte, dass sie wohl schlauer war als er. Nachdenklich, was er denn jetzt tun sollte, füllte Aglef die Gläser und schob Jimena eines zu, ehe er sich setzte. Vermutlich sollte er ihr jetzt sagen, dass alles gut werden würde und sie schon eine Lösung fänden, aber aus seinem Mund wäre es gelogen. Jimena verdiente besseres als eine Lüge hinter der er nicht stand. "Wenn wir etwas haben, dann Zeit", sagte er am Ende und zuckte auch leicht die Schultern. Egal wie viel Zeit sie brauchte um mit Benoît fertig zu werden, er würde zumindest versuchen für sie da zu sein. Sie war es ja auch für ihn und da sie ihm sehr am Herzen lag, wollte er ihr helfen sollte es in seiner Macht liegen.
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Beitrag von Robyn Sa 29 Mai 2021 - 8:21

„Er hofft eigentlich eher, dass du ihn meinetwegen gehen lässt. Weil mir der Mensch, den er sich da geschnappt hat, mir wichtig ist…“, seufzte Hector, zuckte mit seiner Schulter und schüttelte leicht den Kopf. „Er hat alles auf eine Karte gesetzt“ Und das war leider die richtige Karte gewesen… Hector fixierte Jacob mit seinem Blick und kniff die Augen leicht zusammen. Dieses verdammte Arschloch… Sicher würde er, Hector, später noch eine Schelte von Galon kassieren… Zurecht. Und wer wusste schon, wie weit Galon sich gezwungen sah zu gehen… Wenn er Jack erst einmal gerettet hatte, was würde er dann tun? Hector wusste es nicht… Aber es konnte wohl kaum so weitergehen, oder nicht?
„Wie entscheidest du?“, fragte Hector ruhig und war aber insgeheim ziemlich angespannt. Er wollte Galon nicht anflehen…nicht vor Jacob. „Ich befürchte, ohne deine Zustimmung, wird er Wort halten und Jack etwas antun…“, setzte er hinzu, viel weiter wollte er auch nicht gehen. Galon wusste, wie wichtig Jack ihm war… Oder er hoffte es zumindest, beim letzten Mal seinen Standpunkt und seine Gefühle mehr als deutlich rübergebracht zu haben.

„HmMh“, machte Jimena und nickte knapp. Zuvor hatte sie sich leise bedankt, als er ihr das Glas mit dem warmen Blut gereicht hatte. Sie nippte, nahm ein, zwei Schlucke und stimmte in Gedanken Aglef zu. Zeit. Das hatten sie wahrlich. Solange nichts dazwischen kam… keine Katastrophen, Intrigen oder dergleiches. Aber da Benoît aus dem Weg geräumt war und Galon dabei war, in seiner Stadt aufzuräumen – und besonders auch im Rat, standen die Chancen gut, dass sie zukünftig erst einmal Ruhe hatten. Ruhe. Zeit. Irgendwann… würden wie Alpträume abnehmen. Und dieses leise Gefühl des Verrats verschwinden…
Sie nahm noch einen Schluck und stellte anschließend ihr Glas wieder auf den Tisch.
„Wolltest du eigentlich deinen Bruder besuchen, solange wir noch hier sind? Ich würde vielleicht gerne bei Hector mal vorbeischauen…“, sagte sie und wechselte damit auch das eher bedrückende Thema.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 29 Mai 2021 - 23:35

Als ob Hector es für ihn auch noch hatte aussprechen müssen. Galon enthielt sich eines Kommentares nur, weil Jacob diesen auch hören würde. Am liebsten hätte er Hector allerdings ein paar Takte über angemessene Verhältnisse zu Menschen gesagt, auch wenn ihm durchaus klar war, dass Hector alles was er sagen würde schon wusste. Auch der Punkt war bei ihrem gemeinsamen Gespräch sehr klar geworden. Hector wusste um die Probleme und hatte sich trotzdem entschieden sie zu ignorieren. Deutlicher hätte er nicht machen können wie viel ihm an dem Jungen lag. Womit Galon jetzt den Schwarzen Peter zugeschoben bekam; logisch handeln und die potentielle Gefahr beseitigen, die ein frei rumlaufender Jacob darstellte aber dafür einen Freund verlieren, oder diesen schlechten Deal für einen Menschen eingehen und wieder eine Bresche in seinen Griff um den Clan schlagen, die sicher nur zu gerne von anderen Gegenspielern genutzt werden würde. Das war eigentlich gar keine Wahl. "Woher weiß ich, dass er sich an seine Worte hält", lenkte er zähneknirschend halb ein.

Jacob hatte bis hierher nervös gelauscht ohne es sich anmerken zu lassen. Das war der schwächste Punkt in seinem Plan, alles hing davon ab, dass Galon tatsächlich Hector und nicht den Clan wählte. Egal was Benoît nämlich über Galon gesagt und gedacht hatte, es gab wenig Zweifel daran, dass Galon den Clan über alles stellte. Und mehr als genug Belege in der Geschichte, dass er seine Macht über die Belange seiner Freunde stellte. Jacob hatte nur gehofft und wie es schien, ging sein Pokerspiel auf. Fast hätte er gelacht, als Galon fragte, warum er seinen Worten trauen sollte. Okay, er lachte dann doch ein wenig, aber eher herablassend, während er Hector keine Gelegenheit für eine Antwort gab, sondern dem Clansführer selbst antwortete: "Woher weiß ich, dass ihr euer Wort haltet? Mit der Frage müssen wir wohl alle beide leben. Ironischerweise müssen wir hier wohl auf Vertrauen bauen. Ich vertraue darauf, dass ihr mich ziehen lasst und ihr vertraut darauf, dass ich nicht wieder komme. Das ist doch wohl nur fair."
"Da du über eine Versicherung verfügst, die uns die Hände bindet, ist hier wohl nicht wirklich von Vertrauen die Rede", warf Galon trocken ein, was Jacob ihm nicht einmal absprechen konnte.
"Zugegeben. Aber ich brauchte etwas um deine Aufmerksamkeit zu bekommen. Und ich werde ihn wohl noch ein wenig behalten müssen, weil ich unserem guten Hector hier nicht traue sich an die getroffene Absprache hier zu halten", gab er zu und grinste Hector unverschämt zu. Vielleicht meinte er, dass er undurchschaubar war, aber Jacob wäre dumm gewesen, wenn er dem älteren weiter als bis zu seiner eigenen Nasenspitze getraut hätte. Nicht nachdem er sich etwas, was Hector als sein Eigentum betrachtete, unter den Nagel gerissen und bedroht hatte.

Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn er stumm geblieben wäre. Wie es aussah hatte er hier nur Jimenas fragilen Seelenfrieden weiter gestört. Aglef biss sich auf die Lippen und verwünschte sich und sein Unvermögen hilfreich zu sein. Wieder kam ihr Themenwechsel überraschend, obwohl es vermutlich weniger verwunderlich war, dass sie über etwas anderes reden wollte. Es überraschte ihn nur, dass sie ausgerechnet daran dachte seinen Bruder zu besuchen. Als sie allerdings Hector ansprach verstand er es etwas besser. Vielleicht würde es ihr ja wirklich sehr gut tun, wenn ihr wieder etwas positives passierte. Und ihren Abkömmling, der endlich anfing ihr zu verzeihen war etwas gutes, nicht wahr? Nur war er sich nicht sicher, ob er seinen Bruder sehen sollte. Ein wenig unschlüssig zuckte er die Schultern. "Weiß nicht. Aber geh ruhig zu Hector", antwortete er ihr und lächelte beruhigend. Mit der Gitarre hier hatte er etwas mit dem er sich ablenken konnte. Sie brauchte also keine Angst haben ihn alleine zu lassen, wenn sie ihn lieber nicht dabei haben wollte.
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Beitrag von Robyn So 30 Mai 2021 - 4:38

Hector hätte erleichtert sein müssen, als Galon seine Frage stellte. Denn dies implizierte, dass er wenigstens darüber nachdachte, die Anforderungen Jacobs zu erfüllen. Und es in Betracht zog. Aber alles, was Hector fühlte, war Scham und Demut. Galon hatte ihn gewarnt, Casey und Jess hatten ihre Bedenken geäußert… und nun stand er hier und handelte um das Leben seines Menschenfreundes. Dabei würde er nicht einmal sagen, dass er zu naiv oder blind gewesen war… aber vielleicht war er genau das gewesen. Oder nicht? Er hatte gedacht, dass die größte Gefahr für Jack von ihm und seinem Geheimnis ausging. Und nicht von anderen Vampiren… Die sich Jack schnappen würden… Hector hatte sich in den vergangenen Jahrhunderten eigentlich keine Feinde gemacht. Aber seine Verbindung zu Galon hatte dem ganzen einen Strich durch die Rechnung gemacht… entweder oder. Er hätte wählen müssen… Beides ging nicht. Und nun war es zu spät um Galon den Rücken zu kehren (was ohnehin nie für ihn in Betracht gekommen wäre). Jetzt stand er zusätzlich in Galons Schuld.
Bevor Hector auf die Frage des Älteren antworten konnte, kam Jacob ihm zuvor. Ja… Vertrauen… Hector traute Jacob nicht. Wollte er auch gar nicht. Und das beruhte ganz offensichtlich auf Gegenseitigkeit, wie Jacob am Ende klarstellte. Als er das sagte, grinste er Hector unverschämt an. Und der quittierte es mit einem arschfreundlichen Lächeln seinerseits. „Welch Unterstellungen… Was dich dazu nur veranlassen könnte…? Immerhin bin ich nicht derjenige, der den jeweils anderen erpresst und jemanden gekidnappt hat“, raunte er trocken. Ihm passte es nicht, was er zudem zu hören bekam. Jacob wollte Jack noch ein wenig behalten‘? Verdammte Scheiße… Der Kerl hatte doch den Hintern offen…

Mehr als einmal hatte Jimena schon den Eindruck bekommen, dass das Verhältnis zwischen Aglef und seinem Bruder eher zwiespältig war. Auch jetzt wirkte der andere nicht so, als wolle er seinen Bruder besuchen. Dabei hatten sie sich schon lange nicht mehr gesehen und so oft würden sie wohl nicht noch einmal in London sein… War es, weil Casey ihm fremd war? Und das nicht nur wegen des ‚neuen‘ Namens? Ein wenig konnte sie das ja verstehen…aber daran würde sich doch auch nichts ändern, wenn Aglef nicht hin und wieder Zeit mit ihm verbrachte. Hmm.
„Wenn es dir nichts ausmacht… Dann ruf ich ihn nachher an. Ich würde auch gerne seinen Freund einmal richtig kennenlernen. Diesen Menschen…“ Und dafür war es wohl oder übel besser, wenn sie allein ging. Ansonsten würden sicherlich Fragen aufkommen, warum Aglef Casey so ähnlich sah… Jimena drehte das Glas ein wenig zwischen ihren Fingern, ehe sie zu einer Frage anhob.
„Ist… zwischen euch beiden etwas vorgefallen? Zwischen dir und deinem Bruder? Ich meine… ihr seid vor zwei Jahren noch miteinander umher gereist… und jetzt… naja…herrscht überwiegend Funkstille zwischen euch beiden“, sagte sie vorsichtig. „Du musst nicht antworten. Es ist mir nur aufgefallen…“

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 30 Mai 2021 - 7:18

"Erpressen ist so ein unschönes Wort. Und der Junge ist doch freiwillig mitgekommen, ich habe ihn nett gebeten", widersprach Jacob dreist und fröhlich lächelnd. Ehe das ganze in einen Streit ausarten konnte oder Hector sich provozieren ließ, mischte Galon sich wieder ein.
"Wenn wir hier zu Ergebnissen kommen wollen, müssen wir die Dinge beim Namen nennen, Jacob. Du hast jemanden entführt und erpresst uns. Dafür kannst du kein Verständnis von uns verlangen", wies er den Jüngeren zurecht und lenkte dann ein. "Gut, du willst verschwinden. Dann tu es, verschwinde und komm nicht wieder. Solltest du dein Gesicht jemals wieder hier zeigen, dann werden die Konsequenzen massiv ausfallen."
Jacob atmete auf und stimmte den Bedingungen zu, er hatte nicht vor wieder zu kommen, nicht solange Galon hier herrschte. "Dann verabschiede ich mich hier höflich von euch. Den Aufenthaltsort deines Spielzeugs schicke ich dir zu, wenn ich sicher im Flugzeug sitze", fügte er hinzu. Der Prostest von Hector war zu erwarten gewesen, aber auch Galon war mit der Vereinbarung nicht einverstanden. "Ich zweifle nicht an deinem Wort, Galon. Aber kannst du die Hand auch für Hector ins Feuer legen?", fragte Jacob nach einer Weile des hin und hers. Dass Hector seinen Tod wollte, dafür musste Jacob nicht einmal raten. Deswegen würde er seinen Unterpfand nicht hergeben, bis er sicher war. Am Ende überraschte Galons antwort ihn allerdings. "Ja. Auch für ihn bürge ich. Du lässt den Jungen da und wirst unbehelligt in den Flieger steigen."

Natürlich machte es Aglef nichts aus. Er wünschte Jimena sogar viel Spaß, besser er wäre nicht dabei, wenn sie auch noch einen Menschen dabei hätten. Nicht wo er sich im Moment so ein wenig schwer mit seiner Kontrolle tat. Es war noch nicht alles, was sie von ihm wissen wollte. Abwartend sah er ihr dabei zu, wie sie das Glas drehte. Und blinzelte dann verwundert. "Nicht Funkstille", widersprach er und musste dann erst einmal denken, wie er sein Verhältnis zu seinem Bruder in Worte fassen konnte. "Es ist kompliziert. Und nicht seine Schuld, eigentlich." Aglef rümpfte leicht die Nase und gab etwas zu, dass er nicht einmal sich selbst wirklich eingestanden hatte bisher: "Ich bin wütend auf ihn, dass er mich so lange in diesen Laboren gelassen hat. Dass er sich nicht mehr Mühe gemacht hat mich zu finden."
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Beitrag von Robyn So 30 Mai 2021 - 7:54

Es war eine Sache, dass Jacob Jack nicht gleich wieder hatte hergeben wollen, dass er sich aber tatsächlich der Vorstellung hingab, er, Hector, würde hier Däumchen drehen, während der andere abhaute und Jack irgendwo verstecke, um ihm später die Koordinaten durchzugeben, das war was ganz anderes. Wütend empörte sich Hector also und machte hier sogar seinen ersten Schritt in den Raum hinein. „Für wie dumm verkaufst du uns eigentlich, hm? Vertrauen!“, spie er verächtlich aus. Doch anstatt mit ihm zu reden, wandte sich Jacob nur an Galon. Oh, nur zu gerne würde er dem anderen die Finger ums Genick legen und ihm den Kopf abreißen! Hectors finstere Miene löste sich jedoch auf, als Galon sagte, dass er auch für Hector bürgte. Hector sah sein Handy an, als könnte er den Älteren auf diese Weise anschauen… Er bürgte für ihn. Verdammte Scheiße noch eins…
Hector atmete tief ein und blickte dann von seinem Handy zu Jacob. Er knirschte leicht mit den Zähnen, während er den anderen zunächst schweigend ansah.
„Ich werde dir nicht nachgehen und dich in Ruhe lassen. Wenn du Jack dafür hierlässt“, antwortete Hector und hob sich ergebend die Arme. „Und ich werde nichts versuchen, um dir zu schaden, wo auch immer es dich hin verschlagen wird. Aber… solltest du ihm jemals wieder zu nahe kommen, kann ich für nichts garantieren“, sagte er ernst.

Jimena sah gespannt zu Aglef auf und vergaß darüber ihr Glas in ihren Händen. Kompliziert? Ja, das Gefühl hatte sich auch, wenngleich sie nicht genau wusste, weswegen das so war. Weil sich Casey zu sehr verändert hatte? Hm. Aber dann wäre es doch irgendwie seine Schuld, aber das hatte Aglef ja gerade verneint. Sie blinzelte ein wenig verwirrt und schwieg, unsicher, ob er noch etwas dazu sagen würde, oder ob er es dabei belassen würde. Der Ältere rümpfte die Nase und fuhr dann tatsächlich weiter. Jimena blinzelte und sah ihn mit gemischten Gefühlen an. „Aglef…“, fing sie an und schob ihr Glas beiseite. „Aglef… Ich habe in meinem langen Leben… niemanden getroffen, der so stur und verzweifelt nach etwas gesucht hat, wie dein Bruder nach dir. Du weißt, ich hatte ihn damals verlassen, weil du ihm wichtiger warst als ich es war. Wenn er es gekonnt hätte, hätte er dich da früher herausgeholt. Ganz bestimmt. Er hat sich Mühe gegeben. Und ich glaube… es macht ihm selbst zu schaffen, dass er dich nicht eher gefunden hat…“, fügte sie hinzu und sah Aglef ernst an. „Bist du dir sicher… dass du wirklich auf ihn wütend bist? Oder suchst du nur jemanden… auf den du wütend sein kannst?“, fragte sie vorsichtig.

Mit leicht zerzausten Haaren und einem zufriedenen, fröhlichen Lächeln trat Phyllis an dem Angestellten des Riesenrads vorbei, dabei bei Damion eingehakt. Sie war ganz froh um die Stütze, denn ihre Beine waren vielleicht noch etwas wackelig. Aber das würde sich wohl innerhalb der nächsten Minuten wieder geben. Phyllis nickte den Mann zu, ließ sich sogar zu einem Zwinkern hinreißen und kam sich damit viel kühner vor, als zuvor in der Gondel mit Damion, mit dem… Spaß gehabt hatte. Ihre freie Hand wanderte an ihren Hals, an die Stelle, wo ihr Erschaffer zugebissen hatte. Das Gefühl… Ein wohliger Schauer lief ihr über den Körper, allein bei der Erinnerung. Sie war geradezu hungrig nach diesem Gefühl… Am liebsten würde sie ihn bitten, gleich noch einmal zuzubeißen und von ihr zu trinken, aber zuvor wäre es wohl besser, wenn sie erst einmal ihre Reserven wieder auffüllte. Sie hatte Hunger… „Was hältst du von einem kleinen Snack?“, fragte Phyllis und sah blinzelnd zu Damion auf.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mo 31 Mai 2021 - 8:17

Wenn Blicke töten könnten, dachte Jacob, als Galon sein Versprechen gab und Hector zwang sich daran zu halten. Einen Moment dachte Jacob auch, dass Hector Galons Vertrauen mit Füßen treten und den Deal platzen lassen würde. Als er dann doch zustimmte, blinzelte Jacob ein wenig verblüfft und war sich nicht sicher, ob er dem Versprechen trauen konnte. Die Alternative war es aber hier sitzen zu bleiben und drauf zu warten, dass Galon Verstärkung ankarren konnte. Nachdenklich sah er auf den Jungen und zuckte dann die Schulter. "Gut. Er gehört ganz dir", entschied er sich dann und grinste, während er die Hände in einer universellen friedlichen Geste ausbreitete. Dann stand er auf und bewegte sich von dem Sofa weg, wobei er Hector nicht aus den Augen ließ. An der Tür angekommen blieb er stehen und wandte sich doch noch einmal um. "Und du bist sicher, dass da draußen keiner deiner Freunde wartet und mich umbringen soll? Ich weiß nicht, wie Galon das sieht, aber ich würde das als gebrochenes Wort interpretieren", fragte er nach.

Fast verzweifelt verzog Aglef das Gesicht. Als wüsste er nicht, dass sein Bruder nie aufgegeben hatte und ihn am Ende tatsächlich gefunden hatte. Das änderte nur nicht seine Gefühle. "Ich weiß", rief er fast etwas unwirsch. Wenn das hier der Abend der Offenbarungen war, konnte er auch gleich weiter machen. "Es ist beides. Ich musste auf ihn wütend sein, um durchzuhalten. Und über die Jahrhunderte... Ich kann nicht aufhören ihn dafür schuldig zu machen. Ihn zu hassen, weil er mich nicht rausgeholt hat."

Damions Grinsen wurde ein bisschen breiter, als Phyllis sich auf ihn stützte. Da war sie wohl voll auf ihre kosten gekommen. Er hatte es eben immer noch drauf. Als sie nach einem Snack fragte, war er auch gleich Feuer und Flamme. "Das ist eine sehr gute Idee. Leider ist der falsche Tag um es mit einem Ausflug in die angesagteste Bar zu verbinden. Aber, keine Sorge, wir finden schon war leckeres", antwortete er, wobei er wie selbstverständlich davon ausging, dass Phyllis keinen Snack aus der Konserve meinte.
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Beitrag von Robyn Mo 31 Mai 2021 - 9:12

Sowie Jacob vom Sofa (und damit auch von Jack) wegtrat und sagte, der Mensch gehöre ganz dem anderen, ging Hector auf den Jüngeren zu. Jack gehörte ihm. Der Gedanke bereitete ihm Bauchschmerzen, auch wenn er zutiefst erleichtert war. Hector beendete das Telefongespräch mit Galon und versprach ihm, sich später wieder bei ihm zu melden. Oder vielleicht sogar vorbeizukommen, je nachdem. Eigentlich war er es ihm schuldig. Und mehr. An der Tür blieb Jacob stehen und wandte sich ihm wieder zu. Hector stand neben dem Sofa und sah sich nun nach dem anderen um. Das Handy hatte er noch in der Hand. Er schrieb Jess eine Nachricht und blickte anschließend wieder zu Jacob auf. „Niemand wird dich angreifen“, sagte er ernst und steckte sein Handy weg. „Ich halte mein Wort“, sagte er und nickte Jacob zu. Notgedrungen… Da Galon für ihn gebürgt hatte, sah er sich gezwungen, sich auch daran zu halten. Und das tat er. Jess hätte Jacob ohnehin nur verfolgt… aber das war nun auch nicht mehr nötig… Hector ging neben Jack in die Hocke, legte behutsam eine Hand auf seine Schulter. Oh Jack…, dachte er, in was hatte er ihn da nur hineingezogen… Was sollte er nur machen…?

Jimena biss sich auf die Unterlippe. Das hatte sie nicht gewusst. Dass Aglef so über seinen Bruder dachte und so zwiegespalten ihm gegenüber war. Das tat ihr leid… Hätte sie es ahnen können? Sie wusste es nicht. Sie atmete tief ein, streckte ihre Hand aus und berührte den Älteren zuerst an der Schulter, dann wanderte ihre Hand an seinem Arm hinab, bis zu seiner Hand. Sanft drückte sie seine Finger. „Vielleicht… kannst du es irgendwann. Ich hoffe es sehr… Dein Bruder liebt dich, weißt du“, sagte sie und lächelte traurig. „Ich hoffe… ich kann dir irgendwann den nötigen Halt bieten, dass du deine Wut und deinen Hass nicht mehr brauchst und… loslassen kannst“, sagte sie. Da lag noch mehr auf ihrer Zunge… Gefühle. Aber sie wollte diese nicht jetzt aussprechen. Nicht heute. Vielleicht war es aber auch nicht notwendig… vielleicht wusste er längst über ihre Gefühle Bescheid.

„Nun, das will ich ja wohl auch hoffe. In London leben zumindest genug Menschen“, bemerkte Phyllis mit einem leisen Schnauben und lachte. Die Bar würden sie sich also wann anders vornehmen. Dagegen hatte sie nichts. Sie würde ja fürs erste hierbleiben und hatte somit genug Zeit, um sich alles einmal anzusehen. Gemeinsam ließen sie das Golden Eye hinter sich und Damion führte sie in eine Ecke der Stadt, wo sie wesentlich einfacher einen Snack auftreiben konnten, ungestört und ungesehen. Unterwegs erholten sich auch Phyllis Beine wieder, sodass sie ihren Erschaffer wieder los ließ.
„Hast du eigentlich Bilder? Von den anderen? Also… meinen Geschwistern? Denen, die nicht mehr sind“, fragte sie und sah zu ihm auf. „Ich habe einige von ihnen nie getroffen… Colin zum Beispiel. Oder Mariah. Carolin habe ich einmal getroffen. Aber nur kurz, weil sie auf dem Sprung war. Und Benjamin traf ich, als ich mit Jess unterwegs war. Hm…Jane habe ich auch leider nie getroffen…“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Di 1 Jun 2021 - 8:21

Hatte er es doch gewusst. Hector zückte erneut sein Handy und tippte wohl eine Nachricht, soviel zu seinem Wort, dass er alleine kommen würde. Da konnte einem glatt mulmig werden, ob er sich jetzt auch wirklich dran hielt. Aber da er seinen Unterpfand hergegeben hatte, blieb Jacob wohl nicht wirklich etwas übrig. "Besser wäre es", murmelte er leise, als antwort auf Hectors Worte und machte sich dann aus dem Staub. Besser er sah zu einen Flieger aus dem Land zu kriegen, ehe irgendwer sich hier noch wieder umentschied und die Häscher hinter ihm herschickte.

Wieder zog Aglef die Nase kraus und seufzte dann. Ja, er wusste, dass sein Bruder ihn liebte. Vermutlich sogar zu sehr. Das war auch einer der Gründe gewesen, warum er wieder abgetaucht war, nachdem er aus den Laboren befreit worden war. Sein Bruder hatten ihn fast erstickt in seiner Liebe. Und das wo er selbst damit zu kämpfen gehabt hatte nicht all seine Wut an ihm auszulassen. Seine Haut zuckte unter ihren Fingern, aber er zog sich nicht zurück, er lehnte sich sogar etwas in ihre Berührung hinein. Ihr Lächeln konnte er nicht erwidern obwohl ihre Worte einen sehr wunden Punkt trafen. Er wollte, dass sie ihm diese Art von Stütze war und gleichzeitig hatte er eine heillose Angst davor, dass es wirklich dazu kommen würde. Das konnte er ihr einfach nicht wünschen. Trotzdem ließ er seinen Kopf auf ihre Schulter sinken. "Ich auch", raunte er mit stiller Inbrunst. Er wollte seinen Hass und seine Wut loswerden, damit Jimena sie nicht tragen musste. Und vielleicht konnte er ihr ja dann bieten, was sie verdiente.

Casey war derweil endlich aus dem Training raus und konnte seine Nachrichten abrufen. Fast war er froh es erst jetzt zu tun, weil wenn er das vorher gewusst hätte, hätte er sich nie auf das Training konzentrieren können. Jetzt ging ihm der Arsch auf Grundeis, während er gleichzeitig wütend war. Das war es doch, was er von Anfang an befürchtet hatte! Weswegen er versucht hatte Jack von sich fern zu halten, während Jess und Hector die Schultern zuckten und die Augen vor der Wahrheit verschlossen. Jetzt schnappte er sich nur seine Sachen, stürmte aus der Umkleide und wählte Jess Nummer. "Geh schon rann!", fauchte er so wütend, dass eine ältere Dame ihm erschrocken aus dem Weg sprang.

Alles war gut, bis Phyllis schon wieder von ihren Geschwistern anfing. "Nein, keine Bilder", grummelte er und fragte sich, was sie wohl dachte. Als ob er der Typ für Fotoalben war. Wieso interessierte es seine Töchter nur immer so sehr was die anderen taten. Und dass sie dann auch noch Jane ansprach. Irgendwie machte es die Sache schlimmer, dass er nicht mal ein Bild von ihr hatte. Als wäre sie nicht nur weg, sondern hätte auch nie existiert. Die Hochstimmung, die er gerade noch gehabt hatte, war wie weggeblasen. "Du wirst sie auch nie treffen. Der verrückte Hurensohn hat sie in die Luft gesprengt", brachte er zwischen wütend zusammengebissenen Zähnen hervor und beschleunigte seine Schritte.
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Beitrag von Robyn Mi 2 Jun 2021 - 7:08

Hector war zwar der festen Überzeugung, dass Jacob noch immer eine Abreibung verdient hatte (oder Schlimmeres), aber als der Jüngere den Raum verließ, sah Hector ihm nicht nach. Er würde Galons Wort nicht brechen. Auch wenn es ihm nicht passte. Mit bekümmerter Miene kniete er neben dem Sofa und strich ein paar Strähnen von Jacks Haar zurück. Seufzend nahm er wieder das Handy zu Hand und rief Jess an. Er fragte sie, ob sie noch in ihrem Versteck war und ob sie zu ihm kommen konnte. Sie bejahte beides und war wenig später bei ihm, sichtlich erleichtert, dass Jack noch an einem Stück und unverletzt war. „Wir können von Glück sprechen, dass Jacob nur seine eigene Haut retten und sich nicht für irgendetwas rächen wollte. Andernfalls hätte er Jack vielleicht nicht so vorsichtig behandelt“, sagte sie, war nähergetreten und sah den Menschenjungen an, der in aller Ruhe zu schlafen schien. Ein Schlaf, für den Jacob gesorgt hatte… und der wohl erst von einem Vampir gelöst werden konnte. Mit einem ‚Was nun?‘-Blick sah Jess zu Hector auf.
„Du bist mit dem Auto da, oder? Kannst du Jack mitnehmen und ihn zu mir bringen? Ich fahr auf dem Motorrad voraus“, sagte er und hob Jack behutsam vom Sofa auf. Jess nickte und gemeinsam verließen sie das Gebäude, wobei sie den beiden Jungs die Tür aufhielt. Bei Jess Wagen angekommen, setzte er Jack auf den Beifahrersitzt und schnallte ihn an. Derweil war Jess an ihr (wütend-)klingelndes Handy rangegangen. „Hey. Alles gut. Wir haben Jack. Er sitzt noch schlafend bei mir auf dem Beifahrersitzt. Ich fahre ihn eben zu Hectors Wohnung, danach komme ich nach Hause“, raunte sie und tauschte einen Blick mit Hector. Er nickte knapp, drehte sich um und ging zu seinem Motorrad. Er fühlte sich wie von einem Güterzug überfahren… Was sollte er nur tun…?

„Dann schaffen wir das auch. Zusammen“ Jimena hatte sanft ihre Arme um ihn gelegt und drückte ihn leicht. Sie hatten doch schon so viel gemeinsam geschafft… Er hatte wieder angefangen zu sprechen (zweimal!) und sie hatte das, was Benoît ihr angetan hatte, irgendwie verarbeiten können. Dank Aglef. Ohne ihn… ohne ihn hätte sie das vermutlich nicht geschafft. Oder sie hätte Ewigkeiten gebraucht, um es zu verkraften… Davon abgesehen waren sie sich näher gekommen… Es gab immer öfter Tage, an denen er nicht vor ihrer Berührung und ihrer Nähe zurückschreckte. Sie machten doch schon ständig kleine Schritte in die richtige Richtung. Zusammen würden sie auch seinen Hass und seine Wut in den Griff bekommen und vielleicht… vielleicht schlief er ja dann auch endlich gut. Sie würde es sich für ihn wünschen, so sehr. Er hatte doch auch verdient glücklich zu werden.

„Damion!“ Phyllis musste ebenfalls einen Zahn zulegen, um wieder zu ihrem Erschaffer aufzuholen. Sie hatte allmählich das Gefühl, der wahre Grund, warum Damion nicht gerne sprach war, dass gefühlt jedes zweite Thema eine Landmiene war. Betrat man sie, ging Damion hoch. Und nicht nur Jess, sondern auch ihre verstorbenen Geschwister waren anscheinend ein Tabu. Dabei hatte sie doch nur wissen wollen, ob er Fotos von ihnen hatte! Sie wusste, dass Jess eine alte Fotografie von Ben hatte und eine von Jane... aber keine von Colin, Mariah und Caroline… Und Damion schien wohl auch keine von ihnen zu besitzen. Aber deswegen musste er doch nicht gleich so pampig werden! Es sei denn… Damion war noch nicht über Janes Tod hinweg? Vielleicht ärgerte er sich aber auch nur darüber, dass er sich nicht selbst für ihren Tod hatte rächen können… Dass er plötzlich so schnell wurde, machte den Eindruck, als wollte er vor dem Thema davonlaufen.
„Wenigstens… wenigstens ist er jetzt tot“, sagte sie, als sie zu ihm aufgeholt hatte und ein paar Sekunden schweigend Schritt gehalten hatte. „Der Rest von uns ist damit wesentlich sicherer. Vielleicht… kannst du ja jetzt auch wieder jemand neues verwandeln. Eine Frau oder einen Mann… Wäre nett, wenn die Familie wächst“, sagte sie mit einem vorsichtigen Lächeln und sah zu ihm auf.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 2 Jun 2021 - 8:24

Fast hätte Casey laut geschrien, als Jess endlich ranging. Es war sicher schon das vierte Mal, dass er es klingeln ließ und endlich ging Jess ran. "Jess! Was ist los, was ist passiert", rief er aber sofort besorgt. Was Jess ihm erzählte war nicht unbedingt gut, aber beruhigend. Jack war nicht zu Schaden gekommen, darauf hatte er nicht zu hoffen gewagt. Erleichtert stimmte er zu, Zuhause zu warten. Er konnte vermutlich auch nicht mehr helfen, am Ende würde Hector entscheiden müssen, wie er mit der Situation umging. Auch wenn Casey ihm dazu gerne ein paar Takte erzählt hätte. Am Ende kam er bei ihrer gemeinsamen Wohnung an und hatte sich nicht entschieden, was er Hector lieber sagen würde. "Bin da", rief er in die Wohnung. Vermutlich war ja Sun Lee noch irgendwo, die hätte Jess ja sicher nicht alleine auf die Straße geschickt. Achtlos warf er seine Tasche und die Jacke in den Flur und ging dann in die Küche um sich etwas zu trinken zu holen. Im umdrehen sah er eine Gestalt in der Tür und hätte seinen Schluck Wasser fast wieder ausgespuckt. "Leticia?", fragte er hustend.

Aglef blieb noch einen Moment so stizen, den Kopf auf Jimenas Schulter, und ließ sich von ihrem Duft und ihrer Nähe beruhigen. Er hob den Kopf nur, weil er fürchtete, dass es Jimena zu unangenehm werden würde. Sie hatten ja gerade erst damit angefangen an ihren Problemen Körperkontakt zu arbeiten. Und bei seinen wollte er gar nicht erst anfangen. Mit einem kleinen Lächeln setzte er sich wieder gerade hin. "Zusammen", stimmte er mit einem kleinen Nicken zu.

Merwürdigerweise war es tatsächlich beruhigend, dass Phyllis neben ihm herging, weswegen er kurze Zeit später schon wieder langsamer lief. "Immerhin etwas, ja", gab er zu und lachte auf ihren anderen Vorschlag hin nur trocken. "Nett wenn die Familie wächst. Da wirst du wohl einen formellen Antrag bei Galon einreichen müssen. Er hat mir höchstpersönlich klar gemacht, dass unsere Familie besser nicht weiter wächst. Und in letzter Zeit laufen mir zu viele von euch treulosen Seelen weg", sagte er trocken und grinste sie zum Ende hin an.
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Beitrag von Robyn Mi 2 Jun 2021 - 8:51

Sun Lee lag im Bett und bot einen verführerischen Anblick, wie Leticia fand. Die Jüngere hatte ihr geschrieben, dass sie sturmfrei hatte, aber nicht wusste, für wie lange. Und da das ein durchaus seltener Zustand war, hatte Leticia nicht lange gefackelt und war vorbeigekommen. Seit ihrer gemeinsamen ersten Nacht hatten sie tatsächlich Kontakt gehalten, meistens über irgendwelche Messengerdienste. Leticia kniete sich aufs Bett, lehnte sich zu der Jüngeren, die so entspannt und erledigt zur selben Zeit da lag, und gab ihr einen Kuss. „Ich hol uns was zu Essen“, raunte sie und hörte da Casey, der offensichtlich wieder zurück war. Na, das war wohl Timing. Mit einem Schmunzeln ging sie zur Tür und stand wenig später nur in einem übergroßen T-Shirt im Türrahmen der Küche. „Na, Tiger?“, raunte sie mit einem schiefen Grinsen und ging an ihm vorbei zum Kühlschrank. „Auch schön dich mal wieder zu sehen. Hast dich mit deinen Menschenfreunde schon eine Weile nicht mehr im Midnights blicken lassen. Ich hoffe, ihr habt keine neue Lieblingsbar“, sagte sie und öffnete den Kühlschrank. Auf seine Frage, was sie hier machte, sah sie kurz an der Kühlschranktür vorbei zu ihm. „Was glaubst du wohl? Ich habe Sun Lee besucht“, sagte sie grinsend und wackelte mit den Brauen, ehe sie wieder hinter der Tür verschwand. „Ich nehme mal an, du brauchst keine Details“ Sie zog zwei Blutbeutel heraus und verfrachtete sie in die Mikrowelle. Sobald die lief, blieb sie an der Küchenzeile stehen und sah wieder zu Casey hinüber.

„Gibt es sowas denn? Solche formellen Anträge? Ich könnte einen für dich ausfüllen“, sagte Phyllis, die seine Worte für bare Münze nahm. Was wusste sie schon, wie das hier in London geregelt wurde? Konnte ja sein, dass es für so etwas Anträge gab! Und in Anbetracht dessen, dass der…hm, Bestand von Damions Kindern ziemlich gelitten und in den letzten Jahrzehnten rapide abgenommen hatte, durfte er doch wohl ein, zwei neue erschaffen. Vorausgesetzt er hatte sie im Griff. „Und wer ist dir denn entlaufen? Jess und…Ru…Rubina? Sind doch beide in London. Und Jupiter ist doch zu ihrer Freundin nach Italien gezogen. Sie sind also nicht weggelaufen. Außerdem- ich bin zu dir zurückgekommen“ Phyllis zeigte mit ihrem Finger auf sich und lächelte zu Damion auf. „Ich finde, das sollte positiv gezählt werden“ Sie schnippte sich eine Strähne aus dem Gesicht. Gut, da gab es noch diese Zwillinge, oder? Nur wusste sie nicht so recht, wo die waren…oder was sie machten. Aber sie traute sich auch nicht nachzufragen – Familie war schließlich ein heikles Thema bei Damion. „Ich kann ein gutes Wort bei Mr. Cynwrig für dich einlegen...“, bot sie an.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 4 Jun 2021 - 3:06

Jack.. Der war gerade ein heikles Thema, was Leticia aber nicht wissen konnte. So sah Casey nur düster ihren Rücken an und antwortete mit einem recht trockenen: "Nein, haben wir nicht." Zum Glück musste er zu dem Thema nicht viel mehr sagen, als Leticia sich dazu herabließ seine erste Frage zu beantworten. Ein wenig verwirrt stand er da, bis der Groschen fiel. "Gott, nein. Keine Details bitte", antwortete er und war halb belustigt. Wer hätte gedacht, dass Sun Lee ihre ungestörte Zeit so nutzen würde. Ob Jess das wohl wusste? Na, vermutlich war er wieder der einzige, der nichts mitbekommen hatte. "Jess wird auch bald wieder hier sein. NUr so als Info, falls ihr beide lieber nicht ganz so viel Publikum dabei haben wollt."

Verdutzt blieb Damion stehen und sah auf Phyllis hinab. Sein erster Gedanke war, dass sie sich über ihn lustig machte. Aber dafür sah sie viel zu ehrlich besorgt aus. Und das Lächeln.. Da konnte er ihr wirklich nichts böses unterstellen. Mit einem Schnauben wandte er sich wieder ab und versteckte so ein Schmunzeln. "Erstens: Nein, so einen Antrag gibt es nicht. Das war metaphorisch gesprochen. Und zweitens: Egal wo sie sich aufhalten, sie wollen nichts mit mir zu tun haben, also sind sie weggelaufen. Aber ja, du musst wohl positiv zählen, weil du wieder gekommen bist." Fragte sich nur für wie lange. Jane war auch erst gekommen und dann wieder gegangen. Auf ihr Angebot hin ein gute Wort bei seinem Erschaffer einzulegen, streckte er die Hand aus und tätschelte ihren Kopf. Nett gemein, aber in dem Punkt würde Galon nicht mit sich reden lassen. Er hatte klare Regeln aufgestellt und im Grunde war Damion sich nicht sicher, ob er seine Schar wirklich erweitern wollte. Nicht wenn es immer wieder auf das gleiche mit ihnen hinaus lief.
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Beitrag von Robyn Fr 4 Jun 2021 - 5:00

Leticia schmunzelte, als der Ältere so vehement verneinte. Keine Details. Aber ganz verschreckt war er dann wohl doch nicht. Ein bisschen amüsiert sah er schon drein. Vermutlich darüber, was Sun Lee so trieb, wenn niemand da war. Sie strich das Haar zurück und nickte gutmütig. „Kein Problem. Ich kann ohnehin nicht lange bleiben. Die Arbeit ruft. Ich werde jetzt noch mit Sun Lee essen und dann bin ich schon wieder weg. Sollte Jess in der Zeit nicht aufkreuzen, grüß sie lieb von mir. Ihren Hintern habe ich auch schon lange nicht mehr im Midnights gesehen“, raunte sie und wandte sich zur Mikrowelle um, als diese fertig war. Sie nahm sich zwei Gläser schenkte sie ein und trat dann mit einem Zwinkern an Casey vorbei. Bevor sie jedoch in den Gang trat, blieb sie noch einmal am Türrahmen stehen und wandte sich zu Casey um. Ihr Blick wanderte an ihm hinab und dann wieder nach oben. „Du bist ganz schön gewachsen. Steht dir“, bemerkte sie und damit kehrte sie zurück in Sun Lees bzw. in das Gästezimmer.
Dort saß Sun Lee im Bett und knubbelte an der Bettdecke herum. Leticia gab der Tür einen Schubs, sodass diese ins Schloss fiel. „Casey ist da“, raunte Leticia grinsend und kam mit den Gläsern aufs Bett zu. „Ich weiß“, murmelte Sun Lee und schluckte. Die Ältere zog die Brauen hoch und lachte dann. „Du hast dich hier drinnen vor ihm versteckt, hm? Wieso?“, fragte sie belustigt und reichte der Jüngeren ihr Glas. „Weil es… peinlich ist. Er ist wie ein…ein Bruder“
„Wenn man bedenkt, dass er Jess Freund ist und du ihr Schützling, dann ist er wohl eher so etwas wie dein Vater“, bemerkte Leticia nüchtern und nippte an ihrem Glas, während Sun Lee wenig begeistert dreinsah. Stöhnend kniff sie die Augen zu, schüttelte das Bild aus ihrem Kopf und nahm einen großen Schluck aus ihrem Glas.

Kein Antrag. Schade eigentlich. Sie hätte so etwas wirklich für ihn ausgefüllt. Über Damions zweiten Punkt hob Phyllis eine Braue und dachte nach. Zugegeben, Jesaiah wollte aktuell wirklich nichts von ihm wissen. Aber ob das auch bei allen anderen so war? Das konnte sie sich nicht vorstellen. „Ich weiß nicht. Rubina hat…“ Sie machte eine Pause, sah sich kurz prüfend um und flüsterte dann ganz leise: „ein Kind. Oder nicht?“ Sie räusperte sich und sah sich noch einmal mit leicht eingezogenem Kopf um, nur um ganz sicher zu sein. „Sie wird sicher viel zu tun haben. Das ist womöglich alles. Bestimmt würde sie dich bei sich willkommen heißen, solltest du sie und ihre Familie besuchen“, sagte sie festüberzeugt. „Und so oder so ähnlich ist es sicher auch bei den anderen. Nur weil sie nicht um dich herumschwirren oder sich an deinen Hals werfen, heißt das nicht, dass sie dich nicht mögen oder das Weite vor dir suchen.“ Phyllis lächelte ihn optimistisch an und tätschelte seinen Arm.

Schweigend standen Hector und Jess im Wohnzimmer des Älteren und blickten auf Jack hinab, der friedlich schlafend auf dem Sofa lag. Nach einer Weile atmete Jess hörbar ein und aus und drehte sich zu Hector. „Und du kriegst das sicher allein hin?“, fragte sie vorsichtig. Seufzend fuhr sich der andere mit der Hand über den Nacken und nickte, wenn auch nicht sonderlich enthusiastisch. „Ja. Ich… ich werde ihn gleich wecken. Viel länger sollte ich wohl nicht warten… Er sollte sich auch noch bei seinen Eltern melden. Nicht, dass sie sich Sorgen machen…“ Und eine Suchaktion starteten und Fragen stellten… Hector schluckte, verzog das Gesicht und sah erst dann zu Jess auf. „Danke. Für deine Hilfe…“ „Nicht der Rede wert. Ich habe im Grunde ja nur Jack im Wagen mitgenommen“, sagte sie und lächelte. Sie drückte seine Schulter und beließ es dabei. Sie wusste nicht so recht, was sie sagen oder was sie ihm raten sollte… Ihm war anzusehen, dass er mit sich und seiner Entscheidung, was Jack anbelangte, haderte. Jess verabschiedete sich und verließ die Wohnung.
Damit war Hector mit seinem Freund allein. Noch nie war ihm dieser Umstand unangenehm gewesen… bis heute. Fahrig fuhr er sich durch das Haar, kniete sich dann neben das Sofa und lehnte sich leicht über den Schlafenden. „Jack, wach auf.“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 4 Jun 2021 - 8:53

In Anbetracht dessen, was Leticia gerade wohl mit Sun Lee getrieben hatte, war es Casey gar nicht mal so unrecht, dass sie Jess Hintern länger nicht gesehen hatte. Gerade weil er sich nicht mal so sicher war, ob Jess abgeneigt wäre. Da war es doch ganz gut, dass Leticia an Sun Lee interessiert war. Ein bisschen sprachlos sah er Leticia dabei zu, wie sie den Raum verließ und sah dann an sich hinab. Hatte er sich denn so verändert? Das war jetzt das zweite Mal, dass er darauf angesprochen wurde. Wobei er bei Jacob eigentlich gedacht hatte, dass er das nur gesagt hatte um ihn zu verunsichern. Da musste er wohl Jess fragen. Die noch nicht da war. Was ihn aber auch wieder daran erinnerte, was passiert war. Er sah auf die Uhr und hoffte, dass Jess schnell da sein würde. Die Zeit konnte er dann ja nutzen um etwas zu essen.

War das Phyllis ernst? Das war auf eine Art naiv, die schon nicht mehr tragbar war. Als ob Ruby ihn noch wirklich willkommenheißen würde. Ob mit oder ohne Kind. Sie hatte sich doch in einer Art und Weise diesem Langweiler verschrieben, da war es schon wahrscheinlicher, dass Jess zu ihm zurück kam. Aber das Phyllis zu erklären.. Das tat er lieber nicht. Sie schein eine höhere Meinung von ihm zu haben, als eigentlich angebracht war. Das wollte er nicht zerstören, bevor sie es selber merkte. "Wenn du das sagst", stimmte er am Ende also einfach nur zu und legte ihr mit einem Lächeln einen Arm um die Schultern. "Hast du einen Wunsch für den Snack oder steht dir der Sinn nach Fastfood?", fragte er weiter, um das Thema effektiv zu wechseln.

Er hörte seinen Namen. Wieder. Und wie beim ersten Mal, hatte er einfach nicht die Wahl nicht zu reagieren. Von einem Moment zum anderen, schlug er die Augen auf. Gefühle holten zu ihm auf und einen Moment schlug sein Herz beunruhigt. Er hatte das Gefühl, dass er laufen sollte und zwar schnell. Weswegen er sich recht hektisch halb aufsetzte und beinahe mit Hector zusammen gestoßen wäre. "Hector?", fragte er verwirrt und sah sich im Raum um. Ganz eindeutig Hectors Wohnung. Nur.. Wieso war er hier. Gerade eben war er doch.. Seine Stirn legte sich in tiefe Falten, als er versuchte sich dran zu erinnern, wo er eigentlich hätte sein sollen. Er war aus der Uni gekommen und hatte zum Training gewollt. Er war jetzt bei Hector, hieß das, dass er da gewesen war? Er konnte sich nicht erinnern. "Wie.. was ist passiert?", fragte er reichlich ängstlich. Irgendwas war passiert, das wusste er, aber er konnte sich nicht erinnern was!
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Beitrag von Robyn Fr 4 Jun 2021 - 23:15

Obwohl es mit der U-Bahn nur ein paar Stationen waren, die Hectors Wohnung von der von ihr und Casey trennten, brauchte sie mit dem Wagen etwas länger. Der Abendverkehr ließ die eine oder andere Straße verstopfen. Ein wenig genervt und von den Ereignissen überfahren stieg Jess schließlich aus, als sie den Wagen in der Nähe der Wohnung geparkt hatte. Sie schloss ab und wechselte die Straßenseite. Als sie die Tür zum Haus beinahe erreicht hatte, kam Leticia aus der Tür. Erstaunt wanderten Jess Brauen nach oben. „Wolltest du zu mir?“
Leticia lächelte, schüttelte den Kopf und ging auf die Ältere zu. „Nein, ich war bei Sun Lee“, antwortete sie und beobachtete, wie Jess zuerst verwirrt dreinblickte und dann wissend nickte – und dabei beinahe tadelnd dreinsah. „Du verdrehst ihr noch den Kopf“, raunte Jess leicht vorwurfsvoll. „Ich dachte, das habe ich schon längst“ Leticia lachte leise und ging an Jess vorbei.
„Komm doch mal die Tage im Midnights vorbei. Wir haben schon lange nicht mehr miteinander gesprochen“, raunte sie und winkte dann zum Abschied. Jess sah ihr kurz nach und war sich nicht sicher, ob Leticia mit ‚Sprechen‘ auch tatsächlich verbale Kommunikation meinte.
Blinzelnd wandte sie sich der Tür zu, schloss sie auf und trat ins Innere. Sie ging die Stufen hinauf und schloss dann auch kurz darauf die Wohnungstür auf. „Bin wieder da“, raunte sie. Nachdem sie die Tür geschlossen und sich ihrer Schuhe und ihres Mantels entledigt hatte, ging sie in die Küche. Schon beim Ankommen hatte sie den Geruch von Essen wahrgenommen.

Phyllis sah mit verständnislosem Blick zu ihrem Erschaffer auf und blinzelte angestrengt. Fastfood? Manchmal hatte sie das Gefühl, dass es da bis heute einige Verständnisschwierigkeiten gab. Natürlich konnte sie gut Englisch, aber sie hatte die meiste Zeit ihres Lebens doch eher Französisch gesprochen, auch in Kanada. Und so war sie sich nun nicht ganz sicher, was Damion meinte. „Ich hätte jetzt vorgeschlagen, wir suchen uns hier wen in der Stadt um ein kleines bisschen was zu essen. Und dann… keine Ahnung, entweder du zeigst mir noch etwas die Stadt oder wir gehen zurück ins Clansgebäude“, sagte sie, nachdem sie kurz in Richtung Big Bens geschaut hatte, aber leider war er von dort aus, wo sie waren, nicht zu sehen. Vermutlich hatten sie aber noch einige Stunden, bis die Sonne aufging. Blinzelnd sah sie wieder zu Damion auf.
„Trifft es das, was du mit Fastfood meinst?“

Hector blinzelte etwas erstaunt und fuhr leicht zurück, als Jack plötzlich so nach oben schoss. Ob er geträumt hatte? Nein, eher unwahrscheinlich. Wenn ein Vampir einen Menschen zum Schlafen becirct, war das sicherlich ein traumloser Schlaf. Was vielleicht besser so war. Hector hörte, wie Jacks Herz schneller schlug und er sich verwirrt umsah. Vermutlich steckten noch die Gefühle in seinen Knochen, die er hatte, als Jack ihm begegnet war. Plus er hatte natürlich keine Ahnung, wie er hierhergekommen war. Was sein Stichpunkt war.
„Du muss aber sehr verschlafen sein“, sagte Hector mit einem schiefen Lächeln. „Erinnerst du dich nicht? Du warst auf dem Weg zum Rudern, aber dann ging es dir nicht so gut. Du bist zu mir gekommen und hast gefragt, ob du dich hier ein bisschen ausruhen kannst. Ich habe dir das Sofa angeboten und du hast dich und bist eingeschlafen“, sagte er, wobei er Jack fest in die Augen sah und mit seiner Stimme den Jüngeren becircte. „Ich dachte, ich wecke dich langsam… damit du was isst und trinkst. Geht es dir denn besser?“, fragte er und sah Jack besorgt an. Seine Stimme klang kummervoll – was nicht gespielt war. Kummer hatte er gerade genug…

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