Mutant High 3 - Das RPG

Er war so.. Verdammt verantwortungsbewusst. Das hätte gar nicht so anziehend sein dürfen. Und trotzdem kribbelte in ihr alles, während Greg ihr erzählte, dass er seine Vergangenheit nicht leugnen wollte. Das Grinsen half ihr da auch nicht, sich weniger von Greg angezogen zu fühlen, obwohl seine Worte durchaus ihren Ärger weckten. Aber nur, weil er so dreist war. Sie musste sich ein Grinsen verkneifen um ihn weiter streng anzusehen. "Ob überhaupt was aufgeht, wenn deine Hose fällt, steht noch in Frage", antwortete sie, während Greg ihr die Müslischüssel wieder abnahm und dann immer näher kam. Sein Finger legte sich zwischen ihre Brüste und eine Gänsehaut breitete sich langsam über ihren Körper aus. Jetzt bekam sie ein ziemlich gutes Gefühl dafür, wie es Greg gegangen war, als sie ihn so angesehen hatte. Der Kuss kam zwar nicht überraschend, ließ sie aber trotzdem schmelzen. Ein Glück, dass sie saß. Ihre Finger waren schon in seinem Nacken, während sie seinen Kuss leidenschaftlich erwiderte.

Tyra schien irgendwie zu leuchten. Mit einem kleinen Schmunzeln sah er seiner Freundin beim Essen zu, den Kopf auf eine Hand gestützt. Gestern hatte sie noch ausgesehen wie sieben Tage Regenwetter und heute sah ein Atomkraftwerk blass neben ihr aus. Als sie das Thema auf Siren brachte, hob Cooper den Kopf um ihrem Mitschüler hinterher zu sehen. Die Haare waren ihm nicht direkt aufgefallen, aber jetzt wo sie es sagte, war ihm etwas anders an ihm vorgekommen. "Erst jetzt?", fragte er überrascht und grinste dann Verlegen. "Du glaubst gar nicht, wie häufig ich die beiden am Anfang verwechselt habe. Nicht nur Siren mit Stiles. Am Ende waren wir glaub ich alle verwirrt, wer jetzt eigentlich was mit mir zu tun hatte."

Mit dem Frühstück im Gepäck suchte Camille noch schnell ihr Zimmer auf. Sie wollte sich nur kurz im Bad frisch machen (und vor allem die Zähne putzen), bevor sie zurück zu Kaya ging. Der Anblick, der sich ihr jedoch bot, als sie zur Tür hereinkam, war… überraschend. Obwohl es sie eigentlich gar nicht hätte überraschen sollen. Sie hatte nur schlichtweg nicht mehr daran gedacht, dass Erin ja ihr Date mit Greg gehabt hatte, als sie zur Tür hereingekommen war.
Aber da waren sie. Gregory saß auf dem Boden, eine Hand auf Erins Hüfte, die Finger schon leicht unter dem Stoff ihres Oberteils, die andere Hand auf ihrem Rücken. Erin saß auf ihm, die Finger in seinem Nacken verschränkt. Und natürlich waren beide damit beschäftigt, sich leidenschaftlich zu küssen. Es war ein bisschen wie ein Unfall, nicht unbedingt angenehm zuzusehen, aber wegschauen ging irgendwie auch nicht so richtig. Wie sie die beiden aber so sah, kam ihr ein anderer Gedanke…
„Oh. Mein. GOTT!“, kreischte Camille leise, nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte. „Ihr seid zusammen! ENDLICH! – Ihr seid doch zusammen, oder?“, fragte sie und ging auf die zwei unbeirrt zu. Gregory hatte sich leicht zurück gelehnt und die Finger wieder unter Erins Oberteil hervorgeholt, als er die Tür gehört hatte. „Camille“, raunte er, mit einem etwas verkrampften Lächeln, „Dir auch einen guten Morgen“. Das war nicht unbedingt ihr bestes Timing…

Tyra schluckte ihren Bissen hinunter. „Hm, das kann ich verstehen. Aus einem gewissen Winkel sehen die beiden sich wirklich verdammt ähnlich. Aber jetzt, da Stiles ja nicht mehr hier ist, kommt es ja zu keiner Verwechslung mehr. Bist du denn gut mit Siren befreundet?“, fragte sie neugierig und überlegte, ob sie Cooper schon öfters mit Siren gesehen hatte. Sie wusste ja nicht, wie es vor einem Jahr gewesen war, als sie noch Einzelunterricht bekommen hatte und von den anderen Schülern abgeschnitten war. Meistens hatte sie Siren mit Kelly und Ben gesehen. Ben und Kelly waren erst vor einem Monat zusammengekommen und ziemlich aufeinander fixiert. War vermutlich nicht so einfach gerade für Siren mit den beiden… Wahrscheinlich fühlt er sich wie das fünfte Rad am Wagen, dachte Tyra und sah mitfühlend zu ihrem Mitschüler hinüber. Siren bekam davon nichts mit, er nippte an einer Tasse und blätterte in einem Buch, während Kelly und Ben mit einander schmusten.

Es war nicht lange bei einem einfachen Kuss geblieben. Greg hatte sich nicht beschwert, als sie ihm auf den Schoß geklettert war und es schien ihn auch ganz eindeutig nicht zu misfallen, was sie mit ihm machte. Vielleicht wäre es ja gar nicht so schlimm, nochmal wieder ins Bett zu springen, dachte sie sich, während sie ihre Finger in Gregs Haar schob. Gerade als ihre Hände seine Schultern hinab wanderten um ihn von seinem Oberteil zu befreien, kam Camille ins Zimmer. Was Erin nicht mitbekam, bis ihre Freundin ihre Begeisterung laut Kundtat. Erins Herz rutschte in die Hose und sie riss den Kopf hastig herum. Zum Glück hatte Greg sich schon zurück gelehnt, sonst hätte sie ihm wohl eine Kopfnuss verpasst. Vor allem, als sie so hastig von ihm wegrutschte, dass sie nicht auf die Füße kam wie geplant, sondern halb rutschte und schmerzhaft auf dem Hintern landete. "Ca-Camille", stotterte sie, plötzlich unheimlich verlegen. So verlegen, dass sie nicht einmal in Gregs Richtung gucken konnte. Zum Glück sagte sie danach nichts weiter, alles was ihr auf der Zunge lag, wäre ziemlich dumm gewesen. Immerhin war Camille ganz offensichtlich hier und es war immer noch ihr Zimmer. Ihre Freundin stellte auch gleich die offensichtliche Frage, die Erin dann doch dazu brachte mit einem hochroten Kopf in Gregs Richtung zu schielen. Sie waren zusammen, nicht? Das hatten sie ja gerade selbst schon festgestellt. Sie grinste ein wenig, als sie zurück zu Camille sah und leicht nickte.

Da Stiles nicht mehr da war.. Da hatte sie wohl recht. Cooper vermisste seinen alten Kumpel schon. Greg war nett und konnte gut Zocken, aber er war eben nicht Stiles. Nicht so wirklich. Und hatte in seinem Kopf auch viel mehr Erin als sonst was. Tyras Frage überraschte ihn etwas. Verwundert sah er auf und dann seinem Mitschüler hinterher, der recht gelangweilt neben seinen Freunden am Tisch saß. "Siren?", fragte er, als wüsste er nicht so wirklich was Tyra eigentlich wollte. "Nein. Wir hatten nie wirklich viel miteinander zu tun. Ich glaub er spielt keine Videospiele", fügte er hinzu, als würde das alles erklären. Er wandte sich wieder Tyra zu und grinste etwas verlegen. "Zumindest hab ich den Eindruck bekommen. Ich hab ihn ganz sicher mal gefragt ob er mitmachen will."

Er hatte gehofft, Erin würde auf ihm sitzen bleiben, aber natürlich tat sie es nicht. Stattdessen sprang sie etwas unkoordiniert oder wenigstens zu schnell auf, nur um wieder auf ihren Hintern zu landen. Und er? Gregory zog eines der Kissen so unauffällig wie möglich vom Bett und legte es sich über den Schoß. Herrgott, beim nächsten Mal würden sie die Tür doppelt und dreifach verriegeln. Notfalls noch einen Stuhl unter die Klinke klemmen. Er schloss kurz die Augen und atmete tief ein, in der Hoffnung, dass sämtliche Regungen seines Körpers wieder einen Gang zurückschalteten. Oder zwei. Greg sah blinzelnd wieder auf, als Camille fragte, ob er und Erin nun zusammen waren. Er drehte den Kopf zu seiner Freundin, genau in dem Moment, in dem auch sie zu ihm sah. War ja schon irgendwie niedlich, wie sie ihn so mit hochrotem Kopf ansah. Wenn sie unter sich waren, konnte sie ziemlich abgebrüht sein, aber wenn ihre beste Freundin sie plötzlich erwischte, lief sie knallrot an und war peinlich berührt, soso. Greg grinste schief und schaute wieder zu Camille, die vor Freude quiekte, als Erin ihre Frage mit einem Nicken beantwortete. Camille machte schon auf einen Satz auf die beiden zu, blieb aber wieder abrupt stehen. „Ich umarme euch vielleicht wann anders“, raunte sie mit einem Schmunzeln, wobei Greg nun auch den kleinen Plastikklappkorb bemerkte, den Camille am Arm baumeln hatte. War darin Essen? „Wolltest du mit Erin auf dem Zimmer frühstücken?“, fragte Greg und sah dann etwas schuldbewusst auf die Teller, die noch neben ihnen auf dem Boden lagen. Da war Camille wohl zu spät gekommen… wobei reintechnisch hatte Erin bisher kaum etwas gegessen.
„Oh. Nein. Also, das ist für Kaya und mich“, antwortete Camille, griff in den Korb und zog einen Apfel hervor. „Aber den könnte ich entbehren, falls einer von euch kurz vor dem Verhungern ist.“
„Warte mal- geht es Kaya wieder schlechter, dass du ihr Essen aufs Zimmer bringst?“, fragte Gregory mit besorgter Miene. „Hmm...“ Camille verzog leicht das Gesicht. Durfte sie ihnen sagen, was sie wusste? Sie kaute auf ihrer Unterlippe und entschied sich dagegen. „Frag sie das besser selbst.“ Camille stellte den Korb ab und ging zu ihrem Schrank hinüber. „Ich zieh mich kurz im Bad um und danach bin ich wieder weg. Ich beeile mich, ihr zwei Turteltauben.“

Tyra blinzelte und lachte dann leise. „Wie, hast du denn alle in unserem Jahrgang mal danach gefragt? Also, ob sie Lust haben, Videospiele zu zocken?“, fragte sie und war erleichtert, dass sie dieses Hobby wenigstens teilten. Was wohl gewesen wäre, wenn sie nicht gerne Videospiele spielte? Wären sie dann vermutlich gar nicht erst miteinander befreundet gewesen? Tyras Mundwinkel zuckten ein bisschen nach unten, was sie rasch damit kaschierte, dass sie an ihrem Glas nippte. Waren Videospiele denn ihre einzige Gemeinsamkeit? Nein. Unsinn. Sie machte sich verrückt! … Oder? Nein, nein, nein, sie hatten schließlich ja auch einen ähnlichen Geschmack, was Filme anbetraf. Und sie konnten sich miteinander unterhalten! Und…

Erin stand langsam auf, als Camille ihren Vormarsch einstellte. Was sie etwas überraschte. Das hätte ihre Freundin sich doch nicht nehmen lassen, Fresskorb am Arm hin oder her. Ihr Blick glitt zu Greg - ihrem Freund -, der immer noch saß. Mit einem Kissen auf dem Schoß... Erin unterdrückte ein Grinsen und sah wieder Camille an. Wobei ihr Grinsen schnell verflog, als ihre Freundin gestand, dass das Essen für Kaya war und es der, wohl ganz offensichtlich überhaupt nicht gut ging. Camille verbrachte in letzter Zeit ziemlich viel Zeit mit Kaya. Greg eigentlich auch. Erin war sich nicht sicher, ob sie eifersüchtig sein sollte. Aber sie war so lange auf Kaya eifersüchtig gewesen, ohne einen Grund zu haben, dass es ihr etwas kleinlich vorkam jetzt wieder damit anzufangen. Im Zweifel für den Angeklagten. Kaya war mit Aaron zusammen, vielleicht hatte sie allen Grund um unglücklich zu sein.
"Turteltauben", schnaubte Erin und sah wieder zu Greg, als Camille verschwunden war. "Als hätten wir geturtelt", sagte sie mit einem Grinsen und verschränkte die Arme unter der Brust. "Muss ich dir ein bisschen Eis holen oder kommst du heute noch von alleine vom Boden hoch?"

Coopers Gesicht wurde etwas Schuldbewusst und er zog den Kopf leicht zwischen die Schultern, bei Tyras Frage. "Nicht.. nicht jeden..", sagte er vorsichtig und fügte in einem Anflug von Ehrlichkeit hinzu: "aber auch nicht nur Schüler aus unserem Jahrgang.." Als daraufhin keine Reaktion von Tyra kam, sah er sie genauer an. Sie schien über etwas sehr genau nachzudenken, der Falte auf ihrer Stirn zu urteilen. Er hob die Hand und strich ihr die Stirn glatt und lächelte warm, als sie ihn dann ansah. "Egal was es ist, ich hab bestimmt mal was dümmeres angestellt", sagte er.

„Stimmt. Geturtelt haben wir nicht. Das haben wir gleich übersprungen und waren auf dem besten Weg, miteinander zu vögeln… wenn wir schon von Vögeln sprechen. Und Turteltauben“, antwortete Greg mit gesenkter Stimme und sah verstohlen zur Badezimmertür hinüber, hinter der Camille verschwunden war. Er musste hier wirklich auf andere Gedanken kommen. Irgendetwas, was nicht mit Erin zu tun hatte – oder mit dem, was er am liebsten mit Erin tun wollte. Gregory verzog leicht das Gesicht und dachte angestrengt an Elaines volle Windeln.
„Wirklich reizend von dir, aber das wird nicht notwendig sein. Gib mir ein, zwei Minuten… Ich stelle mir gerade Elaines stinkende Windeln vor. Und wenn das nicht hilft, keine Ahnung, werde ich an den Pferdemist im Stall denken, oder an-“ Gregory grübelte, was es noch so gab, was ihn schnell wieder abturnen und runterkühlen konnte (aber nicht wirklich Erins drastischen Vorschlag (Eis) beinhaltete).

Coopers Berührung traf sie unvorbereitet. Zuerst zuckte Tyra leicht zusammen, dann hielt sie die Luft an und wurde rot (was nichts mit dem Luftanhalten zu tun hatte). Sie hatte das Gefühl, dass ihre Haut an der Stelle kribbelte, an der Cooper sie berührt hatte. Und hinzukam, dass er sie so entzückend dabei anlächelte. Das war für Tyra definitiv eine leichte Form der Reizüberflutung, daher brauchte es auch etwas, bis sie wieder ans Atmen dachte und die Sprache wiederfand.
„Du? Etwas Dümmeres? Was war denn das Dümmste, das du bislang getan hast?“, fragte sie und fuhr sich reflexartig mit der Hand über die Stelle an der Stirn, wo er sie berührt hatte. Und die noch immer kribbelte. Auf eine schöne Art. So schön, dass sie ihre Sorgen und Zweifel von eben tatsächlich für einen Moment vergessen hatte.

Erins Gesichtszüge entglitten ihr ein wenig, als Greg so schonungslos zusammenfasst, was sie getan hatten. Oder eben fast. Recht hatte er wohl, musste sie zugeben und trocken schlucken. Ihr Blick rutschte zurück zum Kissen, dass immer noch in seinem Schoß lag. Ein Glück war Camille im Bad, sonst hätten sie wohl nie ein Ende des Stichelns erlebt. Und es hinderte Erin auch vorerst daran das Fast zu einem Getan zu ändern. Zumindest bis Greg anfing von Elains Windeln zu reden. Nicht darauf vorbereitet, verzog Erin unter dem Bild, das sie direkt im Kopf hatte. "Bäh. Danke. Das Bild werd ich nie wieder los", sagte sie und schüttelte sich angeekelt. Damit hatte Greg aber auch sehr effektiv jede unmoralische Regung in Erins Körper abgetötet. "Du könntest auch an faltige Renterhintern denken. Warum Elaines Windeln ihren Zweck allerdings nicht erreicht haben, versteh ich wirklich nicht", schlug sie vor und hob die Schüssel matschigen Breis vom Boden, ehe noch jemand dagegen oder hinein trat. Besser sie entsorgte den Inhalt im Klo, wenn Camille fertig war. Das würde weniger Ärger mit Serge geben.

Cooper machte sich doch ein wenig Angst, dass er seine Freundin kaputt gemacht hatte. Dabei hatte er gar keine Mutation, die auf Kontakt basierte. Aber Tyra sah in für einen Moment so verwirrt und gleichzeitig abwesend an, dass er sich fragte was ihr wohl fehlte. Deshalb war er wohl auch etwas abgelenkt, als sie ihre Frage stellte und antwortete Wahrheitsgemäß. Was in dem Fall hieß, dass er sehr schuldbewusst aus der Wäsche schaute und den Kopf einzog. "In neuester Zeit wohl das Zocken anstelle von Hausaufgaben machen. Ich weiß nicht, was meine Mum dazu sagen wird, wenn Charlie bei ihr angerufen hat", murmelte er aufgebend.

Gregory lächelte charmant. „Unsinn, ich bin mir sicher, dass du das Bild wieder loswirst. Das Gehirn hat so eine wundervolle Angewohnheit, Dinge dieser Art einfach nach einiger Zeit zu verdrängen“, antwortete er, zuckte gelassen mit den Schultern und wirkte auch dann noch ungerührt, als Erin von faltigen Retnerhintern sprach. „Ob du es glaubst, oder nicht, aber ich habe noch nie einen faltigen Retnerhintern gesehen“, erklärte er. „Oder ich kann mich zumindest nicht daran erinnern. Womit wir wieder bei Gehirnen und Verdrängung wären und wie gut das funktioniert.“ Gregory grinste breit zu ihr herauf. Er könnte sich das mit den Hintern natürlich vorstellen… aber davon nahm er lieber Abstand.
Gregory beobachtete Erin, wie sie ihre Schüssel einsackte und musterte sie daraufhin neugierig.
„Sollen wir vielleicht gleich zusammen in die Mensa runtergehen, damit du noch ein anständiges Frühstück bekommst? Oder hast du keinen großen Hunger?“, fragte er neugierig. Und weil er merkte, dass sich sein bestes Stück wieder entspannt hatte, nahm er das Kissen endlich von seinem Schoß und half Erin, die Frühstücksutensilien zusammenzupacken.
Kurz darauf kam Camille wieder aus dem Bad, blieb aber nicht mehr lange, sondern schnappte sich den Frühstückskorb für Kaya und verabschiedete sich dann auch schon wieder. Natürlich nicht, ohne ihnen vorher noch ‚Viel Spaß‘ zu wünschen. Und mit der Bitte mal zu Lüften.

Tyra blinzelte und hob dann erstaunt die Brauen. „Cooper! Das…Das ist in der Tat nicht so schlau“, sagte sie und fragte sich, ob sie besser nichts weiter mehr dazu sagen sollte. Andererseits… Hin und hergerissen kaute sie kurz auf ihrer Unterlippe herum, ehe sie dann doch noch etwas hinzufügte. „Ich verstehe dich ja, die Hausaufgaben können manchmal ganz schön nerven, besonders wenn es so viele sind. Und Zocken macht wesentlich mehr Spaß“, sagte sie mit einem kleinen, schiefen Lächeln. „Aber… sie sind schon echt wichtig. Du kommst doch dann während des Unterrichts auch nicht mehr so gut mit, oder nicht? Und noch dazu ist es dein letztes Schuljahr…“, sagte sie und schluckte. Sein letztes. In ein paar Monaten würde er seinen Abschluss machen und die Schule verlassen… und sie wäre noch für ein Jahr hier. Ob sie das, was sie hatten, als Fernbeziehung fortführen würden? Nein, Halt, das war nicht der richtige Zeitpunkt dafür!

Erin konnte nicht von sich behaupten jemals einen Renterhintern gesehen zu haben, aber da sie es vorgeschlagen hatte, sagte sie dazu nichts. Verdrängen funktionierte bei ihr allerdings auch nicht so gut. Sonst hätte sie viel weniger Probleme gehabt. Sie hätte Erik verdrängen können.. Nein. Verdrängen war bei ihr keine Option. Auch wenn es volle Windeln betraf. Auf Gregs Frage sah sie erst auf den Brei in der Schüssel, dann auf die Uhr. "Hm. Frühstück ist vorbei. Und eigentlich hab ich auch nicht wirklich Hunger. Ich denke ich warte auf's Mittagessen", antwortete sie mit einem Grinsen und wandte ihren Blick wieder ihrem Freund zu. Bei dem Gedanken kribbelte es warm in ihrem Bauch und ihr Lächeln wurde etwas breiter und wärmer. Wurde aber gleich amüsierter, als sie bemerkte, dass er das Kissen beiseite geräumt hatte. Ehe sie etwas dazu sagen konnte, kam Camille wieder aus dem Bad. Und wünschte ihnen so offensichtlich viel Spaß, dass Erin etwas rot wurde. Als ob da jetzt noch etwas laufen würde. Nicht nach all den Renterhintern und vollen Windeln. Und dann kam die Bitte zu Lüften. "Camille!", rief Erin wütend und etwas fassungslos, da war ihre Freundin schon weg. "Also.. Echt!", rief sie und wandte sich mit hochrotem Kopf an Greg.

"Uhm..", antwortete Cooper zögernd auf Tyras Frage und zeichnete Kreise auf die Tischplatte, damit er sie nicht ansehen musste. Er war nicht stolz drauf, wie es bei ihm in der Schule gelaufen war, es war ihm bisher mehr oder weniger egal, weil er eh nicht wusste, was er nach der Schule machen wollte. Aber jetzt war ihm doch sehr unwohl dabei es Tyra gegenüber auszusprechen. Sie hatte so eine hohe Meinung von ihm, unbegründet, dass er jetzt Angst hatte sie zu enttäuschen. Er warf ihr einen verstohlenen Blick zu und zeichnete dann noch intensiver Kreise. "Es ist nicht wirklich mein letztes Jahr. Nicht mehr. Also muss ich mir wohl auch keine Gedanken darüber machen, ob ich im Unterricht mitkomme oder nicht", versuchte er in einem sehr schlechten Versuch zu Scherzen.

„Sie ist offensichtlich anderes von dir gewohnt“, bemerkte Gregory schmunzelnd und wackelte mit den Brauen. Dabei war er an sie herangetreten und nahm eine ihrer blonden Haarsträhnen zwischen zwei Finger. „Tun wir ihr einfach den Gefallen und machen das Fenster auf. Wenn sie meint, dass es nötig wäre. Und während wir hier ein wenig Lüften, könnten wir etwas anderes machen. Ich muss zwar nachher mal bei Lacey vorbei, aber bis dahin hätte ich noch etwas Zeit. Worauf hast du Lust, Blondie?“, fragte er mit einem schiefen Lächeln. „Sollen wir eine Runde raus, in den Park? Oder soll ich dich beim Tischkicker abziehen?“

Im ersten Moment sah Tyra Cooper ungerührt an. Es dauerte ein paar Sekunden, bis das ganze Ausmaß von Coopers Worten bei ihr ankam und ihre Augen dabei immer größer wurden. „W-Was?“, fragte sie mit gesenkter Stimme und lehnte sich näher zu ihm. „Du… Du bleibst sitzen? Aber, Cooper, das ist…“ Ihr Mund klappte wieder zu. Ein kleiner Teil war versucht, ihn ein wenig zu tadeln. Aber ein anderer Teil freute sich gerade einfach immens. Denn, das bedeutete schließlich, dass er mit ihr gemeinsam den Abschluss machen würde! Und das war einfach fantastisch! Aus diesem Grund konnte sie ihr begeistertes Lächeln auch nur schwer verbergen.
„Eigentlich sollte ich mich nicht so sehr darüber freuen… Aber ich tu es trotzdem. Dann können wir zusammen den Abschluss machen! – Und ich werde dir helfen, das kriegen wir hin! Wir lernen einfach zusammen“, sagte sie enthusiastisch. „Wie lange weißt du davon? Hast du es deiner Mutter schon gesagt? Oder…hm, das machen vermutlich die Lehrer…oder? Weiß sie es schon?“

"Von...", schnappte Erin nach Luft und grinste nach einem Moment fies. "Mein Lieber, nicht von mir. Sie ist anderes von Erik gewohnt", konterte sie und ging dann zum Fenster. Würden sie eben Lüften. Mitten im Dezember. Wo nicht mal etwas passiert war. Gut, passiert war schon etwas, aber nicht Das. Da hatte Camille wohl irgendwie recht. Normalerweise wäre es durchaus sehr heiß hergegangen. Schade eigentlich, auch wenn sie gestern nicht hatte klagen können. Fragte sich nur, worauf Greg eigentlich wartete. Als er sie mit dem Spitznamen ansprach, lief ihr ein wohliger Schauer durch den Magen und sie grinste, weil Greg sie nicht sehen konnte. Zumindest nicht ihr Gesicht. Erst als sie die Gesichtszüge wieder unter Kontrolle hatte, drehte sie sich um und lehnte sich mit verschränkten Armen an den Fensterrahmen. "Was? Du denkst, du kannst mich im Kickern besiegen? Da hast du aber eine hohe Meinung von dir", antwortete sie mit einem selbstsicheren Lächeln. Im Kickern war sie gar nicht mal so schlecht, hin und wieder hatte sie sogar geschafft Cooper abzuziehen und der hatte viel mehr Zeit an dem Ding verbracht. Es zog ziemlich kalt an ihrem Rücken entlang, aber die Pose war zu gut, um sie aufzugeben, nur weil ihr ein bisschen kalt wurde.

Fassungslosigkeit, damit hatte Cooper gerechnet. Als Tyra sich ihm entgegenlehnte und nachfragte, ob sie auch wirklich richtig gehört hatte, zog er den Kopf tiefer zwischen die Schultern. Gleich würde es Vorwürfe hageln, genauso wie von seiner Mutter, wenn Charlie sie erst einmal angerufen hatte. Er fixierte die Tischplatte vor sich und bekam so Tyras Lächeln nicht mit. Den Tonfall aber schon. Das war Freude. Irgendwie. Und die Worte waren auch nicht vorwurfsvoll. Verwirrt hob Cooper den Blick und tatsächlich. Seine Freundin war nicht enttäuscht oder wütend, was so gar nicht in seinen Kopf ging. Daher kam er auch gar nicht so richtig hinter ihren Worten her. "Ne.. Nein..Also.. Nein.. Charlie hat meine Mum noch nicht angerufen. Oder zumindest hat sie mich noch nicht angerufen, nachdem sie angerufen wurde um mir die Hölle heiß zu machen. Charlie hat mich gestern erst wieder beiseite gezogen um es mir zu sagen. Vielleicht ist sie noch nicht dazu gekommen. Oder hat meine Mum noch nicht erreicht, sie ist.. Nein, eigentlich nicht. Es ist Winter. So viel hat sie nicht mehr zu tun.. Vielleicht weiß Mum einfach nur nicht, was sie mir an den Kopf werfen will. Oder.." Cooper stockte und wurde kreideweis. Der Gedanke war ihm gerade erst gekommen und er hoffte inständig, dass das nur ein blöder Gedanke von ihm war. Das würde seine Mutter doch nicht tun. Oder? Nein... Hoffentlich.

„Oder ich habe eine geringe Meinung von dir. Also von deinen Kickernkünsten. Natürlich nur rein theoretisch“, fügte Gregory hüstelnd hinzu, immerhin wollte er es sich nicht gleich wieder dermaßen mit Erin verscherzen. Davon abgesehen sollte sie wissen, dass er eine alles andere als geringe Meinung von ihr hatte. Er hielt schließlich sehr viel von ihr.
„Ich befürchte, wir können das nur in einem fairen Match klären“ Gregory begab sich zur Tür, drehte sich dort zu Erin um und nickte ihr mit herausforderndem Lächeln zu.
Wenig später kamen sie im Aufenthaltsraum an und hatten Glück, zumindest war einer der Kicker frei, sodass sie ihn gleich für sich beanspruchen konnten. „Und? Wollen wir um noch etwas spielen? Außer darum, wer von uns beiden besser darin ist?“, fragte er schmunzelnd und setzte die letzten Spielstände zurück.

„Oh. Hm. Also hast du das Gespräch noch vor dir“, stellte Tyra fest und sah gleich ein wenig schuldbewusst drein. Sie sollte sich wirklich nicht so sehr darüber freuen, dass ihr Freund sitzenblieb. Bestimmt würde seine Mutter ziemlich mit ihm schimpfen – ihre Mutter würde es zumindest tun. Besonders, nachdem ihr älterer Bruder Samuel einen so fantastischen Abschluss gemacht hatte. „Vielleicht Charlie sie noch nicht angerufen. Oder deine Mutter überlegt, wie sie das am besten mit dir bespricht?“, fragte sie und sah ihn mit einem mitfühlenden, aufmunternden Blick an. „Ist das… für dich doof? Wie fühlst du dich damit?“ Tyra sah Cooper fragend an. Sie hatte ein wenig das Gefühl, dass der Abschluss Cooper nicht so viel bedeutete. Ob er ihn nur machte, weil seine Mutter es gerne so hätte? Ein Abschluss war nicht verkehrt… aber wenn es ihm so gar nicht lang… Tyra war hin und her gerissen. Wobei ihm später mehr Türen offen stehen würden, wenn er den Abschluss machen würde – was doch eindeutig für den Abschluss sprach.

Geringe Meinung von ihr. Erin war immer noch am Überlegen, was er damit meinte, als sie schon im Aufenthaltsraum angekommen waren. Das war wohl auch der Grund, warum sie ihm ohne zu Überlegen antwortete, als wäre er Erik: "Wenn du einen weiteren Anreiz brauchst, können wir ja darum spielen, wer beim nächsten Mal oben liegt." Erst einen Moment später, ging ihr auf, was sie gesagt hatte und sie wurde etwas hektisch vor Verlegenheit. Gott.. Und das wo er sowieso so wenig Interesse dran gezeigt hatte! "Oooder, darum, wer sich das nächste Date ausdenken musst", haspelte sie und schob ein paar nicht existente Strähnen hinter ihr Ohr, während sie hastig zum Tischkicker ging. Sie musste wirklich wieder anfangen zu überlegen, was sie in Gregs Gegenwart sagte. Am Ende hielt er sie noch für Versaut. Oder Verzweifelt. Sie bückte sich um in die Auslage zu sehen, wo kein Ball lag. Hm. Manchmal nahmen Schüler die weg und legten sie irgendwo hin, wo sie nicht gleich zu finden waren. Erin hoffte, dass das heute nicht der Fall war. Trotzdem ließ sie erstmal den Blick durch den Raum schweifen, ob ihn jemand vielleicht in eines der Regale gelegt hatte.

Cooper konnte sich nicht so richtig davon überzeugen, dass seine Mutter in der Anreise war, um ihrem Sohn persönlich den Hintern zu versohlen, aber Tyra schien nichts aufgefallen zu sein und stellte weiter Fragen, die Cooper besser beantwortete. Er blinzelte und versuchte sich auf die Worte seiner Freundin zu konzentrieren. "Geht? Ich.. weiß nicht. Ist doof, dass alle anderen mich jetzt wohl für dumm halten werden. Aber.. Keine Ahnung. Ich wüsste eh nicht, was ich nach dem Abschluss machen soll. Daher ist es nicht wirklich schlimm, dass ich mich nicht drum kümmern muss", antwortete er verhalten und zuckte leicht die Schultern. So richtig interessierte es ihn ja eh nicht, was seine Mitschüler von ihm dachten. Die hatten eh schon eine echt schlechte Meinung von ihm.

„Ich glaube, du suchst den hier.“ Gregory war mit einem Schmunzeln an Erin herangetreten. Er stand nun leicht versetzt hinter ihr, hielt ihr den Ball mit der einen Hand vors Gesicht, den anderen Arm schlang er leicht um ihren Körper. „Er lag in der Ecke auf dem Feld“, erklärte er, ließ die Hand mit dem Ball wieder sinken, ließ die andere aber dort, wo sie war. Sein Gesicht positionierte er nun neben dem ihren und hauchte ihr etwas ins Ohr. Ihren Kommentar vorhin war ihm durchaus nicht entgangen. Und auch wenn er ihr offensichtlich nachträglich unangenehm gewesen war, umso mehr hatte er sich eigentlich darüber gefreut. Denn so etwas, hätte sie zu Erik gesagt. Und wenn sie sich mit ihm, Greg, inzwischen genauso wohl fühlte… Sie sollte sich bei ihm nicht zurückhalten müssen. Er kannte doch schon sämtliche ihrer Seiten. Und er liebte jede einzelne an ihr.
„Ich habe nichts dagegen, wenn du oben liegst. Der Anblick wird mir sicher gefallen“, hauchte er ihr ins Ohr und lächelte.
„Und keine Sorge, um unser nächstes Date habe ich mir längst Gedanken gemacht. Schließlich… hast du bald Geburtstag.“ Gregory zog seinen Arm zurück und trat ein, zwei Schritte beiseite, ehe er sich in Position begab. „Wollen wir anfangen?“

„Die, die dich für dumm halten, sind doch selbst dumm“, entgegnete Tyra ernst und mir verärgerter Miene. „Die haben keine Ahnung und kennen dich gar nicht! Ich kenne dich. Und ich weiß, dass du nicht dumm bist, Cooper. Und das wissen auch viele anderen. Du bist eben etwas verpeilt – und das mag ich an dir. Und dir ist der Abschluss eben nicht so wichtig. Aber das bedeutet nicht, dass du dumm bist.“ Sie fasste nach seiner Hand und drückte diese mit einem warmen, zuversichtlichen Lächeln. „Wir machen das zusammen. Und wer weiß, wenn du jetzt noch ein Jahr hast… hast du ja noch Zeit. Dir fällt vielleicht noch ein, was du nach deinem Abschluss machen möchtest“, sagte sie, ihre Finger dabei mit den seinen verschränkt.

Während sie am suchen war, nutzte Greg die Zeit um sich an sie anzuschleichen. Wobei das schleichen vielleicht nur ihr Eindruck war. Er kam ihr aber definitiv nah. Sehr nah! Ein wohliger Schauer lief über ihren Körper, während eine warme Blase in ihrem Magen position einnahm. Da fiel ihr der Ball kaum auf, dieser miese Verräter. Als Greg ihr dann auch noch etwas ins Ohr hauchte, hatte sie am ganzen Körper Gänsehaut. Nicht nur wegen seiner Worte, auch wenn die ihre Vorfreude ziemlich in die Höhe trieb. Dabei hatte sie noch gar nicht richtig über ihren Geburtstag nachgedacht. Da er die Positionierung und ihren Geburstag gemeinsam ansprach, machte ihr Kopf gleich den nächsten Schritt und verband die beiden Dinge. Wobei ihr da einige, sehr eindeutige, sehr erregende Bilder durch den Kopf gingen. Es war sicher gut, dass Greg sie in dem Moment losließ und Abstand zwischen sie brachte. Mit hochrotem Kopf zupfte sie an ihren Klamotten herum, als müssten die gerichtet werden. Das gab ihr allerdings die Zeit sich wieder in den Griff zu kriegen und die anzüglichen Zwischenrufe zu ignorieren, die sie provoziert hatten. Ihre Wangen waren noch nicht wieder kühl, als sie sich umdrehen musste. Noch ein wenig gezwungen lächelte sie Greg an und trat zu ihm an den Kicker. Dabei wäre sie eigentlich viel lieber mit ihm ins Zimmer zurück verschwunden und hätte seine Ankündigung ausprobiert. Aber das wurde wohl erstmal nichts. Also atmete sie tief durch und grinste etwas überzeugender: "Bereit. Bist du bereit für deine Niederlage?"

Es überraschte Cooper, wie gut es tat von Tyra verteidigt zu werden. Dabei hatte sie ja nicht mal recht. Immerhin sagten seine Noten, dass er dumm war. Oder zumindest nicht schlau. Und er selbst tat ja auch nicht wirklich etwas dagegen. Was das letzte Jahr daran ändern sollte, wollte Cooper auch nicht klar werden. Eines verstand er aber: "Ja, wir machen das zusammen. Und Charlie wird drauf achten, dass ich auch wirklich im Unterricht sitze. Also, Glück im Unglück. Du wirst mich nicht so schnell los." Als sie ihre FInger zwischen seine schob, sah er ein wenig überrascht auf ihre Hände und lächelte sie dann warm an, ehe er den Druck erwiederte.

Sprung auf Heiligabend, kurz nach 18 Uhr

„Kann ich dir helfen?“ Paige stand im Türrahmen zur Küche und sah dabei zu, wie Nick mit Handschuhen eine große Auflaufform aus dem Backofen holte. Ein Schwall Dampf kam aus dem Backofen, weswegen Nick die Augen ein wenig zusammenkniff. „Du könntest das Fenster dort drüben öffnen. Nicht, dass der Rauchmelder sich gleich beschwert“, antwortete er mit einem schiefen Lächeln. „Das ist alles?“, fragte Paige lächelnd, öffnete das Fenster und warf dann einen Blick in die Auflaufform, in der sich heiße gefüllte Cannelloni befanden, die einfach köstlich aussahen und duftete. Nick hatte für ihren gemeinsamen Heiligabend groß aufgetischt – es gab gefühlt alles Mögliche an italienischen Speisen (und dementsprechend fehlte eine Sache: Fleisch, worauf in Italien streng vor Feiertagen verzichtet wurde).
„Es riecht wundervoll, Nick. Es ist ein Wunder, dass deine Familie nicht kugelrund ist, bei deinem Essen“, raunte sie und zog einen Untersetzer für die Auflaufform heraus.
„Was nicht ist…“, antwortete Nick, stellte die Form ab und sah zwinkernd zu Paige auf. Er stemmte die Hände in die Hüften und schnaufte kurz. Er liebte es zu kochen und ließ die Freude daran auch nicht nehmen – er stand gerne an Heiligabend in der Küche und kümmerte sich um das Menü. Aber anstrengend war es dennoch. Nick fuhr sich mit dem Armrücken über die Stirn und musterte Paige. Mit einem seltsamen Blick sah sie auf das Essen hinab, was er nicht so recht deuten konnte.
„Was ist? Sag bloß, du hast ein Haar gefunden-“, raunte er ein wenig alarmiert, trat neben sie und blickte in die Form. „Was? Nein, das ist es nicht!“, stellte Paige eilig klar. „Ich war nur in Gedanken. Wir sind euch wirklich dankbar, dass wir Weihnachten bei euch verbringen können. Wir alle zusammen-“ „Natürlich. Wir sind doch jetzt eine Familie“, antwortete Nick lächelnd und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Ja… eine Familie“, wiederholte Paige mit leicht belegter Stimme, ließ den Blick sinken und schluckte. Im nächsten Augenblick sah Nick, wie ihre Augen plötzlich verdächtig feucht wurden. „Paige? Hey, alles in Ordnung? Habe ich was Falsches gesagt?“, fragte er leise, ließ seinen Arm von ihrer Schulter zu ihrem Oberarm wandern und drückte diesen sacht.
„Nein“ Paige schüttelte den Kopf, blinzelte und fuhr sich mit der Hand über die Augen. „Nein, du hast nichts Falsches gesagt“, antwortete sie, das Lächeln auf ihrem Gesicht auffällig dünn.
„Es geht gleich wieder…“ „Paige, was ist los?... Kann ich irgendetwas für dich tun? Ein Wasser?“, fragte er und ging bereits zum Schrank, um ein Glas für sie herauszuholen, als Paige leise weitersprach. „Es ist… Matt und ich, wir lassen uns scheiden“, sagte sie leise. „Das hier… ich weiß nicht, wie die nächsten Weihnachtsfeiern aussehen werden…“
Nicks Hand schwebte noch auf dem Weg zum Schrank, sank dann langsam, wobei er Paige überrascht ansah. „Scheiden? Du und Matt, ihr… Paige, das tut mir so leid! Ich wusste nicht-“ Er brach ab und schluckte die Fragen wieder hinunter – warum sie sich ihm nicht anvertraut hatte. Das erschien ihm gerade nicht der richtige Zeitpunkt dafür. Stattdessen ging er wieder zu ihr und schloss sie dann in eine tröstende Umarmung. „Weiß Liam davon?“
„Nein…wir…wir wollen es ihm und Kaleigh sagen…nach Weihnachten“, antwortete sie leise.

Liam hatte Phoebe auf dem Schoß, während sein Vater neben ihm Rhea hielt. Beide Mädchen sahen auch schon ziemlich schläfrig aus, immer wieder fielen ihnen ihre Augen zu. In ein paar Minuten würden er und Kara sie zu Bett bringen. Gemeinsam. Er liebte es so sehr, die Zeit dafür zu haben, das zusammen mit Kara tun zu können. Und für seine Mädchen da sein zu können…
Lächelnd sah er von Phoebe auf und begegnete dem Blick seiner Freundin, der er ein warmes Lächeln schenkte. Stumm formte er die Worte ‚Ich liebe dich‘ und störte sich nicht daran, dass seine kleine Schwester Kaleigh Fotos von ihm, seinem Vater und den Mädchen machte. Im Gegenteil, eigentlich hatte er bislang viel zu wenige Bilder von ihnen!

„He” Lacey schlug mit dem Küchenhandtuch nach Greg. „Ich weiß, das zwischen euch beiden ist ganz frisch und du bist über beide Ohren in sie verschossen, aber ich würde es dennoch sehr schätzen, wenn du dein Handy endlich weglegen könntest, Mister DonJuan“, raunte sie mit einem schiefen Lächeln, wobei ihr Blick keinen Zweifel daran ließ, dass sie ihre Worte auch so meinte, wie sie sie sagte. „Entschuldige. Wird nicht mehr vorkommen“, gab Greg grinsend zurück und steckte das Handy weg. „Zumindest werde ich mir beim nächsten Mal mehr Mühe geben, dass du es nicht mitbekommst“ Er gab ihr einen Kuss auf die Wange und ging dann lachend aus dem Raum, wobei er die Teller und das Besteck mitnahm, um sie im Wohnbereich auf dem Tisch zu verteilen.
Lacey schüttelte leicht den Kopf, sah ihm aber lächelnd hinterher.
„Gehört das so schwarz?“ Lacey bekam beinahe den Schreck ihres Lebens, als Nate wie aus dem Nichts neben ihr stand und in einen der Töpfe sah. „Schwarz!?“, entsetzt sah sie selbst in den Topf. „Da ist doch gar nichts schwarz!“ Dann sah sie Nates Grinsen und schlug ihn.
„Mach dich lieber nützlich und hilf Greg dabei, den Tisch zu decken!“, raunte sie. „Ja, Ma’am“, gab Nate schmunzelnd zurück, nahm Gläser, Servietten und einen Flaschenöffner mit. „Und kannst du Noah zu mir schicken? Ich brauche dringend jemanden zum Reden, jemanden mit Verstand und Vernunft“, rief Lacey ihm hinterher.
Derweil deckte Greg zusammen mit Nate den Tisch. Der Jünger hatte dabei ein Lächeln im Gesicht, dass er eigentlich schon seit Wochen nicht mehr aus dem Gesicht bekam. Er war so glücklich, wie schon ewig nicht mehr. Das mit ihm und Erin lief gut – die Geburtstagsüberraschung war ein riesen Erfolg gewesen und er war sich auch bei seinem Weihnachtsgeschenk sicher, dass es ihr gefallen würde. Heimlich zählte er schon die Tage, bis sie sich wieder sahen…

„Erin? Das Essen ist in fünf Minuten fertig“ Camille hatte kurz an der Tür geklopft, ehe sie eingetreten war. Mit einem schiefen Lächeln beobachtete sie, wie ihre Freundin ihr Handy rasch wegpackte, als sei es ein Geheimnis, dass sie mit Greg Nachrichten schrieb. „Na? Vermisst er dich schon?“, fragte sie schmunzelnd und verkniff sich nur mit Mühe ein Lachen. „Ich bin bereit meinen Platz nächstes Jahr an ihn abzutreten. Sollte er nächstes Jahr Weihnachten mit dir und deiner Familie verbringen wollen“, sagte Camille, wobei sie die Tür hinter sich schloss. Sie zweifelte zumindest nicht daran, dass die beiden bis dahin noch zusammen waren.

Kara hatte ihr eigenes Telefon in der Hand und machte Fotos von ihrem Freund und dessen Vater, wie sie mit den beiden Kleinen.. Spielten war das falsche Wort, aber alle vier hatten definitiv Spaß. Und Kara konnte gar nicht genug davon bekommen Liam dabei zuzusehen, wie er seine Töchter anhimmelte. Als ihr Freund zu ihr sah, hob sie den Blick von ihrem Display und wurde mit seiner stummen Liebeserklärung belohnt. Ihr wurde wohlig warm, während sie Liams Blick ebenso warm begegnete. Sie liebte ihn auch so sehr! Manchmal konnte sie ihr Glück nicht fassen, dass er immer noch bei ihr war, wo sie sich so viel Mühe gegeben hatte ihn zu vertreiben. Mehr Glück als Verstand, das war wohl das Erbe, dass sie von ihrem Vater mitbekommen hatte. Als hätte der ihre Gedanken gehört, stand er plötzlich hinter ihr und fuhr mit seiner Hand durch ihre Haare. "Ist ja nicht auszuhalten, ihr Turteltauben", lachte er und brachte sich außer Reichweite ihrer Arme, bevor Kara ihn schlagen konnte. "Ich würde ja vorschlagen, dass ihr euch ein Zimmer suchen sollte. Aber ich glaube wir haben genug Enkel für die nächsten Jahre", fügte er hinzu, während er seine Tochter ignorierte und dafür seinem Schwiegersohn in spe ein Zwinkern zuwarf. "Der Tisch ist übrigens gedeckt, nichts zu danken. Eure Aufgabe ist also eure müden Hintern in den Speisesaal zu verfrachten, damit unser Koch am Ende nicht wütend wird, weil sein Werk nicht geschätzt wird." Mit einem weiteren Lächeln, dass kein Wässerchen trüben konnte, sah er in die Runde und machte sich dann auf den Weg in die Küche um schon mal die Getränke auf den Tisch zu kriegen.
In der Tür zur Küche blieb er stehen und sah die beiden Personen im Raum nachdenklich an. Es war eindeutig etwas zwischen ihnen passiert, aber Zach hatte den eindeutigen Eindruck, dass es nicht richtig wäre nachzufragen.

Noah war damit beschäftigt seine Tochter zu beruhigen, als sein Bruder ihm miteilte, dass Lacey ihn sehen wollte. Es war irgendwie merkwürdig, dieses Weihnachten mit einer Familie, die aus den unwahrscheinlichsten Personen zusammengewürfelt worden war. Und trotzdem funktionierte es. Irgendwie. Nicht einmal er konnte Gregory immer noch mistrauen. Nicht ohne an sich selbst zu zweifeln zumindest. "Sie haben gerufen, oh Herrin", raunte er belustigt, als er in die Küche kam und Lacey einen Kuss auf die Wange gab. Elaine nutzte den Moment, in dem er seine Aufmerksamkeit von ihr nahm, um wieder anzufangen zu jammern.

Erin hatte die Möglichkeit genutzt, sich für eine Weile von ihrer Familie weg zu schleichen und mit Greg zu schreiben. Sie vermisste ihn, dabei hätte sie gar nicht gedacht, dass sie in den Ferien, vor allem an Weihnachten, wirklich Zeit dafür haben würde. Wie die letzten zwei Wochen ihre Beziehung doch verändert hatten. Vor allem nach ihrem Geburtstag. Bei den Gedanken an sein Geschenk und ihren Abend gemeinsam, fuhr ein sehr zufriedenes Gefühl durch ihren Körper. Es passte einfach zwischen ihnen. Sie laß seine letzte Nachricht und bekam warme Wangen, während sie ihm eine Antwort tippte. Kaum hatte sie sie abgeschickt, da ging die Tür auf und Camille kam in ihr Zimmer. Hastig schob sie das Handy unter ihr Kissen, als könnte Camille von ihrer Position aus sehen, was Erin gerade geschrieben hatte. Und selbst wenn, ihre Freundin würde ihr vermutlich eher viel Spaß dabei wünschen. Erin wusste selbst nicht, warum sie immer noch verlegen war, was das anging. Vielleicht weil Camille manchmal einfach zu viel über ihr Liebesleben wusste. "Red nicht so einen Unsinn", antwortete sie ihrer Freundin und stand mit einem Lächeln auf. Irgendwie fühlte sie sich steif, sie hatte wohl viel länger hier gesessen, als sie gedacht hatte. Was auch erklärte, warum das Essen fast fertig war. Sie streckte sich, ehe sie zu Camille rüber ging und sie in eine feste Umarmung schloss. "Nichts spricht dagegen, dass ihr beide hier sein könnt. Oder wir uns ein eigenes Fest arrangieren nächstes Jahr", fügte sie etwas abwiegend hinzu, als ihr einfiel, dass sie nächstes Jahr nicht mehr in der Schule wären. Zumindest hoffte sie es. "Vielleicht hast du bist dahin ja auch einen eigenen, heißen Freund, der dich gar nicht zu mir lassen will."

„Entschuldige“ Paige löste sich aus der Umarmung, schniefte leise und fuhr sich mit den Fingern unter ihren Augen entlang. Dabei entdeckte sie Zach, der im Türrahmen stand und zu ihnen sah.
„Ich gehe kurz ins Bad“, sagte sie mit einem schwachen Lächeln, ging anschließend an Nick vorbei und nickte Zach beim Vorübergehen kurz zu. Sie verließ die Küche und war froh, dass sie auf dem Weg zum Bad niemandem begegnete.
Derweil hatte sich Nick seinem Ehemann zugewandt, sah diesen mit einem matten Lächeln an und seufzte. „Kannst du kurz-?“, fragte er leise und deutete zur Tür. Zachery verstand sofort und schloss die Tür hinter ihnen. „Paige… und Matt lassen sich scheiden“, sagte Nick und warf seinem Ehemann einen bedeutungsvollen Blick zu. „Anscheinend hat ihre Paar-Therapie nicht geholfen, sodass sie sich zu diesem Schritt entschlossen haben… Sie werden es Matt und Kayleigh nach Weihnachten erzählen“. Nick verzog leicht das Gesicht und hatte Mitleid mit den beiden.
„Wir- Lass uns versuchen, ihnen ein möglichst schönes Weihnachtsfest zu bereiten“. Er trat seitlich an Zachery heran, legte einen Arm um seinen Rücken und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.
„Das Essen ist übrigens fertig. Wir sollten es wohl hineintragen, bevor es am Ende kalt ist…“

„Endlich, jemand mit Verstand und Vernunft!“ Lacey seufzte theatralisch, lehnte sich dann zu ihrem Freund vor und küsste ihn. Mit einem Lächeln löste sie sich kurz darauf wieder und stubbste die Nase ihrer Tochter an, die wieder quengelig wurde. Sie sollte eigentlich auch schon schlafen, aber bei all den Menschen war sie viel zu aufgedreht. „Soll ich sie nehmen? Und ins Schlafzimmer gehen, damit sie ein wenig zur Ruhe kommt? Dann schläft sie vielleicht ein“, schlug sie vor. „Im Gegenzug müsstest du dich ums Essen kümmern. Wobei im Grunde alles fertig ist, du musst nur aufpassen, dass es auf den letzten Minuten nicht anbrennt“, raunte Lacey schmunzelnd.
Natürlich könnte Noah es auch versuchen, aber sie merkten in manchen Situationen noch, dass Elaine auf Lacey geprägt war und sich durch sie am besten beruhigen ließ.

Camille drückte ihre Freundin, dankbar für ihre Worte und lachte leise. „Ein eigenes Fest fände ich fantastisch. Das wäre bestimmt schön! Aber ich hoffe, du weißt, dass es für mich vollkommen in Ordnung ist, sollten du und Gregory auch mal alleine feiern wollen. Ich bin mir sicher, dass er gerne auch Zeit allein mit dir verbringt“, sagte sie, lehnte sich aus der Umarmung zurück, damit Erin sehen konnte, wie Camille vielsagend mit den Brauen wackelte.
„Ja, klar, einen heißen Freund! Ich glaube, nach der letzten Vollkatastrophe werde ich erst einmal die Finger von den Männern und der Liebe lassen. Freundschaft ist ohnehin viel wichtiger! Wer braucht schon Männer, wenn man beste Freundinnen hat, wie dich“, raunte Camille, lächelte Erin an, schluckte und umarmte sie noch einmal, anders dieses Mal. „Im Ernst, Erin, danke dir… für… für Alles. War nicht so leicht mit mir, in den letzten Jahren… erst das mit meiner Essstörung und dann noch dieser Virus… Ich bin so, soo froh, dich zu haben. Du bist die beste Freundin, die ich mir je hätte wünschen können!“, sagte sie, wobei ihre Stimme verräterisch belegt klang.

Wenn es nicht so abwegig wäre, hätte Zach gesagt, dass Nick Paige etwas schreckliches an den Kopf geworfen hatte. Sein Blick wanderte kurz zu seinem Ehemann und er revidierte seine Einschätzung. Nick hatte eindeutig auch eine Nachricht erhalten, die ihn erschütterte. Trotzdem schwieg er, als Paige an ihm vorbei hinaus ging, er lächelte ihr nur aufmunternd zu. Dann kam er Nicks Bitte nach und schloss die Tür, bevor er zu seinem Mann hinüber ging und seine Hände auf dessen Schultern legte. Er brauchte nicht einmal zu fragen, Nick erzählte ihm schon was passiert war. Und das war eine Bombe, die wirklich einschlug. "Sie lassen sich was?!", rief er gedämpft und hatte kurz vor Augen, was das für eine Krise auslösen würde. Das würde Weihnachten wohl erstmal ruinieren für die Kinder. Als Nick sich neben ihn stellte und einen Kuss gab, rief er sich zurück in die Gegenwart. "Ob das nicht etwas sehr auffällig wäre? Und der Fall wäre danach wohl tiefer. Aber ja, ich stimme dir zu. Dieses Weihnachten soll nicht traurig werden, alle sollen sich später gerne daran zurück erinnern", antwortete er mit einem Lächeln und warf dann einen Blick in die Auflaufform. "Ob Warm oder Kalt, dein Essen wird immer verschwinden. Der Tisch ist gedeckt, wir müssen also nur Paige ein bisschen Zeit geben sich zu sammeln und dann können wir essen. Oh. Und die Monster sollten wohl noch ins Bett, aber Liam und Kara waren eigentlich schon fast soweit."

Tatsächlich hatte Kara ihr Handy weggelegt, nachdem ihr Vater in der Küche verschwunden war und hatte Matt ihre kleine Tochter abgenommen. Deren Kopf wackelte auch schon bedrohlich auf ihrem Hals. Vielleicht schliefen sie ja tatsächlich mal durch. Genug erlebt hatten sie heute garantiert. "Sollen wir sie hoch bringen?", wandte sie sich mit einem warmen Lächeln an ihren Freund. Gemeinsam gingen sie hinauf und brachten die Kinder in das für sie hastig eingerichtete Zimmer. Während Liam Phoebe noch zudeckte, stellte Kara das Babyphone auf und sah ihrem Freund dann dabei zu, wie er sich um seine Tochter kümmerte. "Du bist viel zu gut darin, weißt du das?", sagte sie mit einem vertraulichen Lächeln und ging zu ihm rüber. Sie legte ihre Arme um ihn und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm einen Kuss zu geben. "Familienvater steht dir. Davon kommen garantiert keine Bilder ins Internet."

"Ich tu, was ich kann", lachte Noah und erwiderte den Kuss. Wie immer hörte Elaine auf zu quengeln, sobald ihre Mutter sich mit ihr beschäftigte. Ein wenig neidisch seufzte Noah und sah Lacey mit einem Schmunzeln an. "Warum versuche ich eigentlich mit dem Kind behilflich zu sein, wenn sie uns immer wieder zu verstehen gibt, dass sie nur dich will. Ich kann es ihr ja nicht verübeln", sagte er und reichte Lacey dann die Kleine. "Das mit dem Anbrennen werde ich wohl gerade eben noch hinkriegen. Sofern Nate nicht hier durchgerauscht kommt und die Töpfe vom Herd räumt. Aber in dem Fall wird sicher auch nichts anbrennen."

"Ganz neue Töne von dir", lachte Erin und lehnte sich zurück um ihrer Freundin ins Gesicht sehen zu können. "Keine heißen Freunde? Die letzten waren Würmer, okay, aber nicht jeder Apfel kann faul sein. Das wird schon, Camille", munterte sie ihre Freundin auf, als diese plötzlich die Tonart änderte. Und wie sie die änderte. Erin kamen fast die Tränen. Sie legte ihre Arme fest um Camille und drückte sie. "Natürlich bin ich deine Freundin, auch wenn du anstrengend sein kannst. Aber weißt du, dadurch wird es auch nie langweilig mit dir. Und wir haben so viele tolle Dinge gemeinsam erlebt, für die ich mich auch nie bedankt habe. Ich bin auch sehr froh, eine Freundin wie dich zu haben, Camille. Ohne dich wäre ich sicherlich schon längst verrückt geworden, bei all dem Scheiß, der so an der Schule abgeht."

Liam brachte mit Kara die beiden Mädchen hoch in ihre Bettchen. Behutsam deckte er Phoebe zu, legte ihre Kuscheldecke neben sie, falls sie nachts danach suchen sollte und sah dann auf, als Kara mit ihm sprach. Mit einem schiefen Lächeln richtete er sich auf, wandte sich seiner Freundin zu und legte seine Arme um sie. „Ich finde ja, ich bin gerade gut genug darin, aber ich danke dir für das Lob“, antwortete er leise mit einem kleinen Lächeln, nachdem sie sich geküsst hatten.
„Ich hoffe… dass ich es gut mache. Und noch besser werde. Für dich und für dich Mädchen. Und ich hoffe doch, dass keine Bilder ins Internet kommen“, raunte er und drückte sich lächelnd enger an sich. „Hoffst du wie ich, dass die Mädchen durchschlafen? Ich freue mich jetzt schon darauf, mich nachher einfach hinlegen und schlafen zu können…“

Egal ob warm oder kalt, sein Essen würde schon verschwinden. Nick lächelte warm und lehnte sich zu seinem Ehemann hinüber. Dieses Mal gab er ihm einen Kuss auf den Mund, der zwar kurz, aber dennoch sehr gefühlvoll ausfiel. „Ich bin so froh, dich an meiner Seite zu wissen, Zachery. Und dass wir das so gut hinbekommen haben“, raunte er leise. „Das Alles. Unsere Ehe, die Kinder. Unsere Enkelkinder“, fügte er mit einem kleinen Lachen hinzu, griff nach Zacherys Hand und drückte diese sacht. „Dafür bin ich wirklich sehr, sehr dankbar“ Er lächelte den anderen an und gemeinsam kümmerten sie sich schließlich um das Essen und die Getränke.
In Gedanken war Nick dabei noch immer bei Paige und Matt und ihrer Scheidung. Matt hatte sich vor einigen Monaten schon Zachery anvertraut, dass es gerade in ihrer Ehe nicht so einfach war, dass sie eine Paartherapie machten. Wenn Nick so darüber nachdachte… dann war es vielleicht sogar schon ein Jahr her. Aber dass es so hoffnungslos war… Es schmerzte ihn, wusste aber auch, dass es keinen Sinn machte, wenn sie nur für ihre Kinder zusammenblieben. Liam machte bald seinen Schulabschluss und Kaleigh in vier, fünf Jahren. So lange konnten und wollten sie sich wohl nicht durchbeißen…
„Dad?“ Nick stellte die Auflaufform auf den Tisch und sah zu seinem Sohn auf, der mit seinem Freund an den Tisch getreten war. „Ist was angebrannt? Du machst so ein ernstes Gesicht“, bemerkte Blake. Nick lächelte und winkte ab. „Nicht doch – und wenn, dann nur, weil mich dein Vater abgelenkt hat“, antwortete Nick und zwinkerte.
„Gibt es noch etwas, wobei wir helfen können?“, fragte Oliver. Nick schüttelte den Kopf. „Oli, du bist unser Gast, setz dich ruhig. Blake kann mir helfen“.
„Du hast ihn gehört“ Blake lehnte sich schmunzeln zu Oli vor, gab ihm einen Kuss und verschwand dann mit seinem Dad wieder in der Küche. Oli sah seinem Freund mit einem warmen Blick nach und ließ sich dann auf einem der Stühle sinken. Kurz darauf kamen Matthew und Kaleigh ins Esszimmer und schließlich auch Paige. Matt und Paige tauschten einen Blick und beide lächelten ein wenig.

„Es ist nur eine Phase, das weißt du doch. Das wird sich noch geben.“ Lacey lächelte, gab Noah noch einen Kuss auf die Wange, ehe sie Elaine behutsam an sich nahm. „Bis hoffentlich gleich“, raunte sie leiser, schenkte ihm einen letzten warmen Blick, ehe sie mit ihrer Tochter die Küche verließ. Sie steuerte gleich das Schlafzimmer an, wo Elaines Bettchen stand. Dort nahm sie Platz, gab ihrer Tochter ihr Lieblingsstofftier in die Hand und begann leise zu summen.
„Wie sind fertig“, meldete sich Nate, der im Türrahmen zur Tür auftauchte und überrascht bemerkte, dass am Herd sein Bruder stand. „Lacey ist aber mutig, wenn sie dich ans Essen lässt“, bemerkte Nate grinsend. „Und? Ist das Essen fertig?“, fragte Gregory, der nun neben Nate im Türrahmen auftauchte. Er sah sich kurz um und zählte dann Eins und Eins zusammen.
„Bringt Lacey Elaine ins Bett? Sollen wir dann schon mal das Essen mitnehmen? Oder meinst du, dass sie länger dafür braucht?“, erkundigte sich der Jüngere.

„Jaa, die Schule ist echt ein Magnet für Katastrophen“, antwortete Camille und lehnte sich zurück. Ihre Augen glänzten vielleicht ein ganz klein wenig feucht, aber das würde sich bestimmt gleich wieder geben. Mit einem warmen Gefühl in der Brust lächelte Camille ihre beste Freundin an und hakte sich dann bei ihr ein. „Los! Lassen wir deine Familie nicht länger warten. Wer weiß, ob sie nicht am Ende schon ohne uns mit dem Essen anfangen!“, raunte sie und zog Erin mit sich. Camille würde die kommenden Tage bei Erins Familie genießen – wer wusste schon, wo sie wirklich in einem Jahr sein werden. Daher hatte sie vor, es zu genießen und sich alles genau einzuprägen.

"Du bist phantastisch. In allem", widersprach Kara und legte ihre Arme um ihren Freund. Sie schmiegte sich an ihn und war froh ihn endlich mal für ein paar Minuten ganz für sich zu haben. Ganz für sich, wo sie sonst niemand sah und die Kinder schliefen. "Du musst nicht besser werden, weil du schon das beste bist, was mir je passiert ist. Und du bist der beste Dad für deine Töchter. Sie lieben dich, das hast du bemerkt, oder?", fragte sie und streckte sich noch einmal um ihm einen Kuss zu geben. Dann ließ sie sich blinzelnd wieder auf ihre Hacken sinken. "Schlafen?", fragte sie, als dachte sie, sie hätte sich verhört. Als er nickte, wanderte ihr Blick zu den schlafenden Mädchen. Sie hatten eine ganze Woche, in der sie beisammen sein konnten. Es waren Ferien, er musste nirgendwohin und weil er vorher so viel gelernt hatte, konnte er es in den Ferien etwas entspannter angehen lassen. Er war morgen nicht gleich wieder weg. Sie hatten Zeit. Sie seufzte leicht und lehnte ihren Kopf gegen seine Brust. "Ja. Durchschlafen. Schlafen klingt gut", antwortete sie. "Vermutlich sollten wir gehen, solange die Kleinen ruhig sind und bevor Nick Rache plant, weil wir das Essen kalt werden lassen", fügte sie hinzu, ganz froh darüber einen Themenwechsel bei der Hand zu haben.

Zach lag schon ein Scherz auf den Lippen, aber es schien ihm doch nicht der passende Zeitpunkt, wo Nick so ernst war. Und irgendwo hatte er auch Recht. Sie hatten alle sehr viel Glück mit allem gehabt. Gerade, wenn man bedachte, wie sie angefangen hatten. Zach genoss die Nähe seines Ehemannes und dachte bei sich, dass er gar nicht wüsste, wo er heute ohne Nick wäre. Der Dreh- und Angelpunkt seines Lebens war dieser Mann und er hatte ihm so viel mehr geschenkt, als er jemals für möglich gehalten hatte. Mit einem Lächeln nahm er die Getränke und brachte sie ins Esszimmer, wo er seinen Sohn und dessen Freund in die Küche schickte um Nick zu helfen.

"Schön", antwortete Noah ein wenig abwesend seinem Bruder, während er den Topf zweifelnd anschaute. Sicherheitshalber schaltete er den Herd aus. So lange würde Lacey ja sicher nicht brauchen. Mit einem düsteren Blick sah er dann seinen Bruder an. "Haha. Darf ich dich dran erinnern, dass du es warst, der die Nudeln anbrennen lassen hat?", erwiderte er und rührte den Topf um, nur um zu zeigen, dass er durchaus in der Lage war zu kochen. Oder eben nichts anbrennen zu lassen. Gregory tauchte dann auch noch auf, fügte aber nichts herablassendes hinzu. Wobei es durchaus als herablassend gelten konnte, wenn er ihm unterstellte, dass er seine Tochter nicht ins Bett bringen konnte. Was ja auch stimmte. Noah seufzte leise und hoffte, dass Lacey recht hatte. Eigentlich sollten Töchter doch mehr an ihren Vätern hängen.. "Elaine war schon ziemlich müde, ich denke Lacey ist gleich wieder da. Also können wir wohl alles zum Tisch bringen."

Mit einem Lächeln hatte Liam neben Kara Platz genommen, nachdem er ihr den Stuhl zurückgeschoben hatte. Alles war angerichtet und sah einfach fantastisch aus. Und der Geruch, der ihnen entgegengekommen war, als sie das Zimmer betreten hatte, war einfach köstlich. Liam war das Wasser im Mund zusammengelaufen. Auch die anderen schienen sich alle auf das Essen zu freuen. Liam beobachtete lächelnd, wie seine kleine Schwester schon unruhig auf ihrem Stuhl hin und her rutschte. Nick trug jedem die gewünschte Portion auf den Teller und dann war es endlich soweit. Sie begannen mit dem Essen und Nicks Blick huschte wie immer zuerst zu seinem Ehemann. Als dieser ihm mit einem Nicken zulächelte, wusste er, dass es schmeckte und konnte sich selbst entspannen und das Essen genießen. Kauend ließ er seinen Blick schweifen, über Blake und Oli, die einander zärtliche Blicke schenkten, über Paige, Matthew und Kaleigh, die noch wie eine heile Familie wirkten, Kara und Liam, die nicht minder glücklich aussahen – aber vielleicht doch etwas müde, und zu guter letzt war er wieder bei Zachery. Nick nahm sein Glas und prostete ihm zu. „Auf uns und die, die wir lieben“, sagte er leise.

„Nudeln? Nein, ich weiß von nichts. Ich habe nie Nudeln anbrennen lassen“, gab Nate zurück, schnaubte und winkte ab, als wäre das die lächerlichste Lüge, die er je gehört hat. Gregory lachte und bekam von dem Älteren einen Knuff. „Habe ich nicht! Lach nicht so, ich will gar nicht wissen, was du alles in deinem Leben schon hast anbrennen lassen“. „Oh, für gewöhnlich lasse ich nichts anbrennen“, entgegnete Greg und wackelte zweideutig mit den Brauen, was Nate zum Lachen brachte. „Ja, ja, schon klar, Casanova, wir wissen doch eh all, dass du nur Augen für Erin hast“. Nate wuschelte ihm durch die Haare und Greg wich ihm aus. „Sie ist halt auch die tollste Frau von allen“
Er lächelte breit und Nate verdrehte die Augen. Noch einmal jung und verliebtsein…
„Ich fange schon mal an, die Sachen rauszubringen“, raunte Nate, nahm seinem Bruder etwas ab und brachte es hinaus ins Esszimmer.
Gregory sah kurz zur Tür hinaus und wandte sich dann wieder Noah zu. „Und? Wirst du sie heute fragen?“, wollte er leise von dem Älteren wissen.

Kaum kamen Kara und Liam auf dem Zimmer, roch es so unwiderstehlich nach dem Essen ihres Vaters, dass Karas Magen vernehmlich knurrte. Sie lachte immer noch ein wenig verlegen, als sie endlich im Esszimmer waren und sich zu den anderen an den Tisch setzten. Es dauerte dann noch einen Moment, ehe alle etwas hatte und sie endlich anfangen konnten zu essen. Eine Weile herrschte Schweigen, während alle ihr Essen genossen, erst dann fingen kleine Unterhaltungen wieder an.

Zach hatte seinem Ehemann gar nicht erst aus den Augen gelassen, wusste er doch, dass er nichts essen würde, solange er nicht völlig sicher war, dass es auch wirklich schmeckte. Kaum hatte er den ersten Bissen genommen, lächelte Zach beruhigen zu. Es schmeckte, wie immer hervorragend. Es konnte wohl niemand verstehen, warum Nick sich immer darum sorgte, aber Zach wurde nie müde, ihm diese Sorge zu nehmen. Als Nick sein Glas zum Toast hob, tat Zach es ihm gleich, wie auch die anderen am Tisch, und lächelte seinen Mann an. "Auf uns", stimmte er leise zu und lehnte sich zu Nick hinüber um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben, ehe er selbst einen Schluck Wein nahm. Er ließ selbst seinen Blick den Tisch entlang wandern und seufzte zufrieden. Ja, sie hatten wirklich alles richtig gemacht.

Ein wenig befremdet sah Noah dabei zu, wie sich sein Bruder und Gregory kappelten. Als wären sie schon ewig befreundet oder Geschwister. Es war.. Merkwürdig. Noah war sich nicht sicher, ob er sich jemals wirklich daran gewöhnen würde. Aber er zwang sich zu einem Lächeln und schüttelte den Kopf. "Frauen. Immer gehts bei euch um Frauen", murmelte er, während Nate die erste Schüssel nahm und in das Wohnzimmer brachte. Noah zog die nächste Schüssel zu sich und fing an den Inhalt des Topfes umzufüllen, als Gregory ihn von der Seite ansprach. Aus dem Augenwinkel warf er Gregory einen Blick zu und verkniff sich ein Schmunzeln. "War so geplant, ja. Später, wenn wir alleine sind", antwortete er ebenso leise, für den Fall, dass Lacey schon wieder im Anmarsch war. "Zumindest, wenn sie Stimmung richtig ist. Ich will es nicht über das Knie brechen." Schon gar nicht, wo es doch recht früh für einen Antrag war. Wenn Elaine nicht wäre.. Nein, wenn Elaine nicht wäre, hätte er sich nie Gedanken darüber machen müssen, weil Lacey ihm nie vergeben hätte..

Nick bedachte seinen Ehemann mit einem warmen Blick, nachdem dieser ihm einen Kuss auf die Wange gegeben hatte. Er beobachtete Zachery dabei, wie er seinen Blick über den Tisch und ihre Familie wandern ließ. Bei dem Ausdruck in seinem Gesicht wurde Nick ganz warm und er war unbeschreiblich glücklich. Sicher, in ihrem Leben war nicht immer alles geradlinig oder einfach gewesen. Der Anfang an der Schule war mehr als holprig gewesen und später hatte Nick mit seinem Studium gehadert. Er hatte das Medizin Studium schließlich abgebrochen, um sich ganz seinem Traum von einem eigenen Café zu erfüllen. Es war hart und anstrengend gewesen, bis sein Traum sich endlich erfüllt hatte, doch Zachery war immer an seiner Seite gewesen und hatte ihn unterstützt. Und sie hatten diese beiden wundervollen Kinder, die scheinbar selbst endlich ihr Glück gefunden hatten. Nick löste seinen Blick von seinem Ehemann und sah zu Blake, der sich mit Oli und Kaleigh unterhielt. Dabei warfen sich die beiden Jungs immer mal wieder kleine, doch sehr eindeutige Blicke zu. Von ihm sah Nick dann zu seiner Tochter. Anfangs hatte er sich Sorgen gemacht, hatte sich gewünscht, sie hätte ihr letztes Schuljahr etwas ruhiger angehen lassen können. Doch die Schwangerschaft war gut gelaufen und Kara und ihre beiden Mädchen sind gesund und das ist alles, was für Nick zählte und wofür er sehr dankbar war. Alles würde sich schon finden.

Gregory nickte und beobachtete Noah dabei, wie er mit dem Topf hantierte und dessen Inhalt umfüllte. Heute Abend also, dachte der Jüngere. Er war ein wenig nervös, es war wirklich verrückt. Dabei war er weder in Noahs, noch in Laceys Position. Und dennoch… Er freute sich für Lacey. Mit Sicherheit würde sie Ja sagen. Wer hätte das vor ein paar Jahren gedacht… Dass er hier in der Küche neben Noah stehen würde und sie darüber redeten, dass er am Abend Lacey einen Antrag machen würde.
Gregory lächelte schief, hob einen Arm und legte seine Hand kurz auf Noahs Schulter. „Das wird schon. Ich drücke die Daumen“, raunte er und nahm seine Hand dann wieder zurück und rieb sich die eigene Schulter. „Ich hätte es zwar früher nie für möglich gehalten, das einmal zu dir zu sagen… aber ich bin froh, dass du es bist. Sie liebt dich sehr. Und du tust ihr gut… Und, naja, du bist ein guter Kerl. Ich freue mich für euch“, sagte er und lächelte schief und vielleicht ein klein wenig verlegen wegen seiner Worte. „Ich geh und helfe Nate“, raunte dann im nächsten Moment, räusperte sich leicht und griff nach etwas, das noch nach draußen auf den Esstisch musste.

Der Abend war einfach perfekt gelaufen. Das Essen wunderbar, die Stimmung ausgelassen und die Kinder hatten sich mit keinem Mucks gemeldet. Was am Ende wohl hieß, dass sie nicht durchschlafen würden. Aber nach all dem Essen war es Kara fast egal. Nachdem sie Liams Familie verabschiedet hatten, hatten sie noch kurz geholfen alles in die Küche zurück zu bringen, dann scheuchten ihre Väter sie alle hinaus. Blake und Oli waren schnell in Blakes Zimmer verschwunden. Kara hatte ihre Arme um Liam gelegt und ging mit ihm langsam die Treppe hoch. "Ich glaube. Wenn Nick weiter so kocht, dann komm ich irgendwann diese Treppe nicht mehr hoch", seufzte sie gedehnt und verlagerte etwas mehr Gewicht in Liams Richtung.

"So, die Krümmel sind im Bett", sagte Zach mit einem Grinsen, nachdem Liam und Kara die Treppe hoch verschwunden waren. "Gehe ich recht in der Annahme, dass wir den restlichen Abwasch nicht auf morgen verschieden können?", fragte er weiter, und schloss die Luke der Spülmaschine. Er ging zu seinem Mann rüber, der die Hände schon im Spülwasser hatte. Er gab ihm einen Kuss auf die Nase und griff sich dann ein Handtuch vom Haken.

"Ich komm gleich nach. Ich muss nur kurz..", Erin sah ihre Freundin mit einem entschuldigenden Lächeln an und hob kurz ihr Telefon, dann huschte sie an der Küche vorbei hinaus. Draußen war es furchtbar kalt und die Sterne glänzten. Erin war froh ihre Jacke und die Winterstiefel gegriffen zu haben, bevor sie leise die Tür schloss. Es war schon recht spät, aber sie wollte Greg einfach noch einmal persönlich fröhliche Weihnachten wünschen. Hoffentlich war er noch wach oder auch schon wieder alleine. "Hey", raunte sie glücklich, als ihr Freund abnahm. "Wie war dein Abend? Ihr habt hoffentlich eine schöne Feier gehabt."

Der Abend war wirklich gut gelaufen. Noah war immer noch ein wenig überrascht, über Gregorys Worte und Benehmen während des Abends, aber über den Abend hinweg, hatte er sich schon fast dran gewöhnt den Jungen in seiner Nähe zu haben. Gregory war ein charmanter, netter Junge. Es war schon erstaunlich, dass er ihnen allen tatsächlich irgendwie verziehen hatte, was sie mit ihm gemacht hatten. Oder es zumindest nicht mehr so übel nahm. Aber darum war es ihm nicht den großteil des Abends gegangen. Als Nate und Gregory sich verabschiedeten und gingen, fühlte Noah sich zum ersten Mal seit Wochen tatsächlich richtig entspannt. Und er hatte das Gefühl, dass es Lacey ganz ähnlich ging. Es war einfach wirklich schön, mit einer Familie zu feiern. Vielleicht war heute doch der Tag. Er kam mit einem Lächeln zurück in die Küche und nahm Lacey dann das Handtuch aus der Hand. "Lass mich den Rest machen. Du hast schon gekocht. Setzt dich doch aufs Sofa und entspann ein wenig. Es sei denn, du willst ins Bett", sagte er und sah zu zum Schluss fragend an.