Mutant High-Das RPG XIX

„Hm...“ Vallery hatte vorhin bereits was kleines gegessen und räumte nun nachdenklich ihre Sachen in die Tasche. „Ich glaube, ich geh noch mal auf ihr Zimmer. Spätestens jetzt sollte sie ja da sein. Soll ich ihr was ausrichten?“, fragte Vallery und nickte Mia noch einmal dankend für ihre Hilfe zu, ehe sie aufstand und Eileen fragend ansah.
„Es war im Grunde nichts dringendes, ich sage es ihr einfach nachher“
„Okay“ Vallery nickte und machte sich dann auf den Weg.

„Du hast doch keine Ahnung“ Leonie stemmte ihre Hände gegen Seths Brust, erreichte damit jedoch nicht viel, weil sie noch viel zu wacklig auf den Beinen war und auch in den Armen nicht genug Kraft hatte, um ihn wegdrücken zu können.
„Er war für mich da, als ich total fertig war, wegen Chace. Er hat mich getröstet und in den Arm genommen, als Val im Krankenhaus war. Er... er ist das Beste, was mir je passiert ist“ Leonie fing an zu schluchzen und schlug ihm kraftlos gegen die Brust.
„Ich bin gestern... überstürzt abgehauen. Kit hat mich nicht sitzen lassen...“
Sie biss sich auf die Lippen und ihre Schultern begann heftig an zu zucken. Hatte er ihr nicht sogar eine SMS geschrieben? Nachdem er sie angerufen hat? Sie hätte nicht gleich das Taxi rufen sollen, bestimmt hätten sie das ganze klären können.
Aber jetzt hatte sie alles kaputt gemacht. Das würde er ihr bestimmt nicht verzeihen...
Schluchzend rannen Leonie die Tränen über ihre Wangen.
Sie schämte sich unheimlich und kam sie so schäbig vor, für das, was sie getan hatte. Sie selbst würde sich niemals verzeihen können.
„Er ist derjenige, der... besseres verdient hat...“, sagte sie und weinte.

Seth hätte ihr so gerne klar gemacht, dass er doch genausogut das Selbe für sie jetzt sein konnte, was dieser Kit vorher gewesen war. Damit wäre er selbstsüchtig seinen Wünschen hinterher gerannt, ohne auf Leos Gefühle zu achten. Und die zeigten sich gerade so deutlich in ihrem Verhalten, wie nur sehr selten. Sie bereuhte ehrlich und liebte diesen Kerl wirklich und nichts, was Seth sagte, würde irgendetwas daran ändern. Zähneknirschend ballte Seth die Hände und atmete tief durch. Er hatte verloren, er hatte sowas von verloren. Jedenfalls heute.
"Shh", sagte er aufgebend und zog Leo tröstend an sich. "Nicht weinen, das wird schon wieder." Auch wenn er hoffte, dass es genau das nicht tat.

„Nein... nein...“, schluchzte Leonie, die ihre Augen schloss und ihre Stirn gegen Seths Schulter lehnte. Eine leise Stimme in ihrem Kopf riet ihr, lieber zu gehen, sofort, und dann sich irgendwo zwischen Wand, Boden und Bett zu verkriechen. Aber andererseits sah sie alles nur noch verschwommen, wegen den Tränen, die gar nicht mehr aufhören wollten und davon abgesehen fühlte sie sich so schlecht. Ihr Kopf dröhnte, ihr Herz raste und ihr war so unglaublich warm.
Wieso konnte sich nicht hier und jetzt der geflieste Boden auftun und sie verschlingen? Mit allem, was gewesen war?
„Das wird nicht wieder...“, nuschelte Leonie und wischte sich die Tränen vom Gesicht, ehe sie sich langsam von Seth löste.
„Ich... ich geh... D-der Unterricht, ich muss mich fertig machen... duschen... und so...“, murmelte sie und fuhr sich durch das wirre Haar.
„Wir... ich... ich glaube, ich brauch keinen Alibifreund mehr...“, schniefte sie und zupfte an ihrer Tasche herum.

Was wäre das doch einfach Leo jetzt zu etwas zwingen, was gut für sie wäre. Zum Beispiel zum bleiben. Nur würde nichts von dem ihn in ihr Herz bringen. Er würde sie gehen lassen müssen, wie sehr er auch lieber etwas ganz anderes tun würde.
"Ich weiß", antwortete er deswegen widerwillig. Dann sah er ihr fest in die Augen. "Ich weiß auch, dass du das nicht hören willst, aber wenn dein Kerl dich deswegen fallen lässt, dann hat er es nicht anders verdient. Ich bin hier. Ich warte auf dich."

„Das... will ich wirklich nicht hören“ Leonie schaffte es nicht, ein Lächeln zu Stande zu bringen, nicht einmal ein halbes und ließ den Blick senken. Zwar war sie noch mit ihrem Problem beschäftigt, aber sie konnte sich in etwa ausmalen „Warte lieber nicht auf mich... Ich tu keinem gut, besonders nicht denen... die... ganz anständig sind“, sagte sie und erwiderte ernst seinen Blick. „Vergiss mich und suche lieber nach jemanden, der... nicht so... kompliziert ist. Ich würde dir nur Ärger machen... Was ich... jetzt schon irgendwie machen...“ Ihre Mundwinkel zuckten für eine Sekunde nach oben, dann sanken sie gleich wieder.
„Wir... wir sehen uns... nachher. Im Unterricht“, murmelte sie mit belegter Stimme. Englisch.
Blinzelnd wandte sich Leonie zum Gehen um und fragte sich im Stillen, wie sie das überleben würde.

Das löste bei Seth einen Kurzschluss im Gehirn aus. Verdammt, Leo musste manchmal zu ihrem Glück gezwungen werden. Vor allem, wenn sie ihn nicht ernstnahm! Er griff nach ihrem Arm, bevor sie zur Türklinke greifen konnte, und suchte ihre Lippen um ihr einen intensiven Kuss zu geben. "Ich werde mein ganzes Leben auf dich warten, wenn es sein muss", raunte er heiser und legte seine Stirn gegen ihre.

„Mach... das nie wieder“, raunte Leonie, schluckte und fuhr sich mit der Hand über die Lippen, ehe sie gegen seinen Oberkörper tippte. „Sonst tu ich dir weh. Und ich scherze mit sowas nicht. Du musst also gar nicht warten. Hör damit auf... und mit deinen Blicken“, fügte sie hinzu und warf ihm dabei einen vielsagenden Blick zu, sodass er nicht nachfragen musste, welchen sie wohl meinte.
Sie fühlte sich hier doch zunehmend unwohler, was sie nach dem Kotzen kaum noch für möglich gehalten hatte, da sie sich da schon unglaublich unwohl in ihrer Haut gefühlt hatte, nachdem ihr Seth auch noch die Haare gehalten hatte, nachdem sie Kit mit ihm betrogen hatte.
Sie musste hier raus. Jetzt. Und genau das setzte sie in die Tat um. Ihre Hand berührte die Türklinke und im nächsten Augenblick schob sie diese mit einem Ruck auf.
„Bis dann“, raunte sie, wobei sie kurz über die Schulter sah. „Und...irgendwie... danke... aber nur für heute. Der Kuss ist davon ausgeschlossen“, stellte sie noch klar und verschwand im Flur.

Grinsend fuhr Seth sich mit der Hand über die Lippen. Sie hatte ihn nicht weggestoßen. Sie hatten den Kuss sogar fast erwidert. Fast freute er sich schon auf die Schmerzen, die sie ihm bereiten würde. Die würde er mit freuden Ertragen, wenn er sie davor Küssen durfte. Das Grinsen setzte sich auf seinem Gesicht fest. Während er ins Bad ging, um zu Duschen und sich (endlich) etwas anzuziehen, summte er leise vor sich hin.

Leonie sah sich kurz auf dem Flur um und zuckte zusammen, als auf einmal eine Tür aufging. Mike pfiff eine Melodie vor sich hin und stutzte, als er Leonie bemerkte. Er musterte sie von oben bis unten und konnte nicht anders, als sie verwundert anzusehen. Doch bevor er etwas sagen konnte, lief sie auch schon zügig den Gang hinunter und verschwand im nächsten Flur.

Vallery stand vor der Tür und wandte sich seufzend von dieser ab, nachdem nach mehrmaligen Klopfen niemand reagiert hatte. Da entdeckte sie Leonie, die auf sie zu kam und dann plötzlich angewurzelt stehen blieb.
„Leo“ Val sah sie fassungslos an und ging auf sie zu. „Wo warst du? Was... Ist etwas passiert?“, fragte sie vorsichtig und bemerkte, das ihr Gesicht leicht gerötet war.
Leonie schluckte, biss sich auf die Lippen und nickte knapp.
Das reichte Vallery, nahm ihre Freundin bei der Hand und zog sie zu ihr Zimmer.
„Gehen wir rein...“, raunte sie und lächelte Leonie aufmunternd an, die mit ihrem Schlüssel die Tür aufschloss.
Zusammen gingen sie hinein, stellten fest, dass Molly nicht da war und schlossen die Tür wieder.

Leonie ließ ihre Tasche fallen, ging zu ihrem Schrank hinüber und kramte aus diesem ein paar Sachen heraus. Ein schlabbriger, weiter Kapuzenpulli und eine abgenutzte Jeans. Eigentlich zwei Sachen, die sie schon fast aussortiert hatte. Anschließend suchte sich noch Unterwäsche, ein Top und Socken heraus, während Vallery sich auf einem Bett niederließ und ihre Freundin dabei beharrlich schweigend beobachtete.
„Ich... ich mach mich schnell fertig...“, murmelte Leonie an Val gewandt und ging ins Bad. Dort blieb sie eine gute Viertelstunde, ehe sie wieder heraus kam. Ihre Haare machte sie gerade gerade zurück, gab sich dabei jedoch nicht sonderlich viel Mühe, wodurch es bei einem unordentlichen Pferdeschwanz blieb.
„Ich...“, fing sie an und überlegte, wie viel sie Vallery erzählen sollte.
„Ich habe mit Seth Schluss gemacht...“
„Oh...oh, Leo, das tut mir Leid“ Vallery stand vom Bett auf und umarmte Leonie.
„Ja... es... hat nicht gepasst“, brachte Leo mühsam über ihre Lippen und schluckte schwer.
„Ou...ou Mann, das ist echt schade“ Val verkniff es sich lieber, dass sie fand, dass die beiden eigentlich ganz gut zusammen gepasst hatten, soweit sie das eben beurteilen konnte.
„Hm... naja... sieh es so, der nächste kommt bei dir doch bestimmt, oder?“ Sie lächelte Leonie aufmunternd an und drückte sie noch einmal kurz und gab sie dann wieder frei.
Diese lachte bitter und nickte langsam. „Ja... Ja. Genau“, stimmte sie etwas lahm zu und ließ sich dann auf ihrem Bett fallen.
„Ich... ich wäre gerne noch ein wenig allein...“
„Achso, ja, sicher... Das verstehe ich... uhm,... aber wenn was ist, dann kannst du dich an mich wenden, ja?“
„Ja... danke“

Vallery hatte sie nur widerwillig allein gelassen, ein ungutes Gefühl beschlich sie, dass da noch irgendetwas gewesen war. Aber sie wollte auch nicht nachbohren, aus Angst sie damit nur zu verletzen. Kurz vor der Mensa entdeckte sie Notion und legte einen Zahn zu, um zu ihr aufzuschließen.
„Hey, guten Morgen!“, grüßte Val sie lächelnd. „Ich hoffe, ich habe dich vorhin nicht geweckt“

"Morgen", antwortete Notion mit einem fröhlichen Lächeln und schüttelte den Kopf. "Nein. Aber einen Schrecken hast du mir eingejadt. Ich dachte schon ich hätte verschlafen." Sie lachte ein bisschen und sah Vallery wieder an. "Du siehst irgendwie... bedrückt aus", sagte sie leise, weil sie nicht genau wusste, ob sie Vallery damit bedrängte.

„Oh...jaa...das“ Vallery seufzte, schob die Tür zur Mensa auf und ließ sie hinter ihnen dann wieder zu fallen. „Ich war gerade bei Leonie... Sie sah total fertig aus... also, wirklich, richtig, sogar für ihre Verhältnisse“, erklärte sie, zog ihre Augen leicht nach unten und verzog das Gesicht, sodass Notion es sich vielleicht ein bisschen vorstellen kann.
„Sie...hat mir erzählt, dass sie mit Seth Schluss gemacht hat“, fuhr sie fort und ging mit Notion an den Tischen vorbei in Richtung Mensa.
„Aber... ich weiß nicht. Sie sah übel aus, hatte vom Weinen rote Augen... ich...ich glaube, da steckt noch mehr dahinter. Ich meine... naja... sie war doch das Wochenende weg und... Seth war hier... und jetzt ist sie wieder da und macht Schluss? Wobei... vielleicht hat sie schon am Samstag Schluss gemacht und brauchte radikalen Abstand...“, überlegte sie laut.
„Auf jeden Fall... mache ich mir Sorgen um sie“

'Besser spät als nie', dachte Kit, der zufällig Vallerys und Notions gespräch hörte, als sie in seiner Nähe vorbei liefen. Allerdings fühlte er sich auch gleich darauf recht schuldig daran. Eher wahrscheinlich war, dass sie so geschafft war, weil er sie so zusammengeschissen hatte. Leo hatte recht gehabt, er hatte sich vollkommen überdreht aufgeführt. Aber alleine der Gedanke an den Tag am Stand trieb ihm die Galle wieder hoch. Wie konnte sie nur so offensichtlich mit allem Flirten, was entfernt Männlich war und auf zwei Beinen lief?!

"Das klingt nicht gut", sagte Notion, die nie das Bedürfnis gehabt hatte, enger mit Leonie befreundet zu sein, die aber auch nicht umhin konnte jetzt mit ihr mitzufühlen. Trennungen waren etwas hundsgemeines. Nur fiel ihr auch nichts brauchbares ein, wie man Leo helfen konnte. Meistens hatte sie sich ja auch selbst über Trennungsschmerzen hinweggeholfen.
"Wenn sie mal nicht wieder in alte Muster verfällt", murmelte Notion düster ohne zu merken, dass sie es laut aussprach, und war ganz froh, dass Jared nicht mehr an der Schule war. Ob sie sich um Gabriel sorgen machen musste? Andererseits hatte sie bei ihm kein Recht ihm vorhaltungen zu machen mit wem er seine Zeit verbrachte. Wobei sie sich nicht vorstellen konnte, dass er etwas mit ihr anfing. Er war nicht der Eine-Nacht-Typ.

„Ja, das hoffe ich auch“, seufzte Vallery und pustete sich eine Strähne aus dem Gesicht, während sie mit Notion zur Essensausgabe ging. Ein Kaffee würde ihr wohl nicht schaden, um das ganze besser zu verarbeiten.
„Ich meine, das mit Seth... ging jetzt gerade Mal eine Woche... Das ist zwar wesentlich länger, als ihre.. früheren... Beziehungen, die wohl höchstens mal drei Tage gingen, aber... hm, an die mit Chace kommt das nicht heran. Ich frage mich, ob das bei ihr... überhaupt einfach so möglich ist“, murmelte sie und kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe.
„Ich glaube, wenn ich ihr Freund wäre, ich wäre dauernd eifersüchtig... und irgendwann wird es entweder mir oder ihr reichen und dann ist es aus. Eine... ziemlich deprimierende Vorstellung. Da können wir zwei ganz froh sein... Ich hoffe, dass Leonie auch irgendwann das Glück hat“ Sie sah zu Notion auf und zog dann überrascht die Brauen hoch, als ihr etwas einfiel.
"Wenn wir gerade dabei sind, wie war das Wochenende bei Jared? Um auf ein hoffentlich angenehmeres Thema zu kommen", fügte sie schmunzelnd hinzu.

Notion nickte und seufzte zustimmend. Als Vallery nach dem Wochenende fragte, wurde sie allerdings schlagartig rot. Da gab es so viel, was lieber ungesagt bleib...
"Es war.. schön. Und zu kurz", sagte sie hastig, während sie noch überlegte, was sie ohne schlechtes Gewissen erzählen konnte. "Wir waren Sonntag im Park. Ich hätte nicht gedacht, dass der Central Park wirklich so groß ist. Man kommt sich da ja wirklich wie in einer völlig anderen Stadt vor", erzählte sie mit einem Lächeln auf den Lippen. Dabei glitt ihr Blick in die Ferne, als sie an den Nachmittag dachte.

„Oh ja, ich weiß was du meinst, der ist echt riesig“ Vallery lächelte und war ein klein wenig neidisch auf Notion. Während sie Zeit mit ihrem Freund verbracht hatte und vermutlich überglücklich gewesen war, war Val in der Schule gewesen. Ohne William. Dafür mit einem Stapel an Schulbüchern, aus denen sie lernen wollte, oder besser gesagt, sollte. Da sie die Schule letztes Jahr oft hat schlauchen lassen, fehlte ihr das eine oder andere.
Mit Mia versuchte sie zwar das ganze nachzuholen, was sie versäumt hatte, aber sie tat sich wirklich schwer damit.
„Das klingt wirklich schön, ich freue mich für euch zwei“

Dahlia hatte eine Dusche genommen und hatte ihre Haare kurz übergeföhnt, ehe sie sie in einen Zopf gezwängt hatte. Noch immer schlief sie sehr schlecht und ertappte sich dabei, wie sie spontan in Tränen ausbrach, wenn sie an das Telefonat mit Marcus dachte. Doch sie riss sich am Riemen, legte ein wenig Make-Up auf um nicht so fertig auszusehen und verließ dann ihr Krankenzimmer. Sie ging jedoch nicht direkt zum Aufenthaltsraum, sondern stattdessen zu dem Zimmer, in dem Nate wohnte, und klopfte zögerlich an die Tür. "Nate? Ich bins, Dahlia."

"Guten Morgen, Schatz." Kea trat in die Küche und lächelte ihren Mann sanft an. Sie hatte sich bereits für die Arbeit angezogen und trug eine schlichte Hose und eine weiße Bluse. "Du siehst fertig aus", stellte sie mit besorgter Miene fest und beugte sich hinunter, um ihm einen Kuss zu geben, "Rodent spannt dich zu sehr ein, das ist nicht richtig."
Sie setzte sich ihm gegenüber hin und legte ihre Hand auf seinen Unterarm.

Als Eron heute Morgen in den Spiegel gesehen hatte, hatte er sich im ersten Moment erschreckt. Ohne die Dreadlocks wirkte sein Kopf plötzlich viel kleiner und seine weißblauen Augen stachen extrem hervor. Da es jetzt aber zu spät war, sich über etwas zu beklagen, hatte Eron eine schnelle Katzenwäsche absolviert und sich dann angezogen, um frühstücken zu gehen. Als er in die Mensa trat, konnte er beim umsehen zwar nicht Reshma, dafüt aber Kit entdecken, der an einem der hinteren Tische saß. Gespannt, wie sein Bruder wohl auf seinen neuen Haarschnitt reagieren würde, steuerte Eron dessen Tisch an und begrüßte ihn mit einem lautstarken "Guten Morgen!"

Soraya stand vorm Spiegel und drehte ihren Kopf, um ihre linke Gesichtshälfte aus allen Blickwinkeln zu betrachten. Sie hatte gefühlte 100 Schichten Abdeck-MakeUp aufgelegt, hatte aber das Gefühl, dass man die blauen Flecken noch immer sehen konnte. Leise seufzend stieß sie die Badezimmertür auf und ging ins Zimmer zurück. "Wie ist es jetzt?", sagte sie an Alexei gewandt und strich ihre Locken zurück, um ihm die betreffende Gesichtshälfte zuzudrehen.

"Hey Dale." Gentle drückte die Schulter seines Freundes behutsam und lächelte ihn schief an. "Guten Morgen. Wie gehts es dir? Fit genug für den Unterricht?"
Er war bereits früh aufgestanden, hatte geduscht, sich angezogen und sich noch einmal die Notizen angesehen, für die er gestern keine Zeit mehr gehabt hatte.

Gabriel hatte bis spät in die Nacht gearbeitet, doch schließlich hatte er Nereus Atemgerät repariert bekommen. Als knapp 5 Stunden später dann der Wecker geklingelt hatte, war es ihm alles andere als leicht gefallen, aus dem Bett zu kommen, doch er hatte er geschafft und war nun auf dem Weg in die Mensa. Er wusste, dass die Beerdigung seines Vaters in den nächsten Tagen war, allerdings war er sich auch darüber klar, dass weder er noch seine Mutter dort erwünscht waren.
Völlig in Gedanken versunken stieß Gabriel mit der Schulter gegen die Mensatür und fluchte leise, als ihm sein Rucksack aus den Händen fiel.

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