Mutant High-Das RPG XXIII

"Das klingt wirklich sehr verlockend!", erwiderte Morpheus mit einem etwas anzüglichen Grinsen und legte den Arm um Lena. Sie verströmte diesen dezenten fruchtigen Duft, den Morpheus so liebte. Daher vergaß er schnell die Nachrichten die über den Fernseher flimmerten und beugte sich stattdessen vor, strich sanft Lenas wilde Locken zurück und begann, ihren Hals zu küssen.

Flynn fragte sich gar nicht erst, wohin Alexei sie dirigierte. Er war einfach nur froh, aus der Mensa zu kommen, denn früher oder später würde Caleb hochgehen. Und das sollte dann mit möglichst wenig Menschen in der Umgebung passieren. "Rachel, gib ihm bitte einfach seine Kräfte zurück!", rief er nun ebenfalls seiner Mitschülerin zu. Calebs Körper veränderte sich immer mehr und langsam wurde es schwer, seinen Arm weiterhin nach hinten zu verdrehen. Einerseits weil Flynn langsam die Kraft ausging, andererseits, weil Calebs Arm sich immer mehr in einen Flügel verwandelte.

Lenas Herz machte einen angenehmen Hüpfer und jagte damit auch eine Gänsehaut über ihren Körper, während sie schon aus einem Reflex heraus ihren Kopf zur Seite legte, als Morpheus Lippen über ihren Hals fuhren. Lächelnd schloss sie genießerisch die Auge, nur um sie kurz darauf wieder zu öffnen und dann an ihn zu ziehen. Mit einer Hand umfasste sie ihr Gesicht und gab ihm einen sinnlichen Kuss.
„Sollen wir die Dusche jetzt einweihen und auskosten? Ich komme zwar gerade aus dem Bad... aber für dich springe ich gerne noch einmal unters Wasser“, sagte sie lächelnd.

Auch wenn ihre Trotzhaltung ihr etwas anderes riet und sie Alexei am liebsten einen Vogel gezeigt hätte, gab sie Caleb seine Mutation wieder zurück, sobald er außer Reichweite war. Oder besser gesagt, es wurde ohnehin dadurch für sie schwerer, sie von ihm fernzuhalten. Seufzend atmete sie auf und drehte sich um, wobei sie in Ravens mismutiges Gesicht schaute.
„Gut, dass du mich auch gefragt hast. Ich hätte mir fast die Hände verbrannt“, raunte sie, hob ihre linke Hand zum Beweise, die tatsächlich gerötet war.
„Tut mir Leid... nur deine Mutation erschien mir...naja...ungefährlich genug für ihn. Sorry“

Colin wich zurück, sobald die Federn von Calebs Armen segelten und zu Boden fielen – denn das konnte nur eines heißen: Dass der Drachen gleich wieder Feuer spukte und da wollte er vorsorglich etwas Raum zwischen sich und ihm bringen. Im Notfall würde er ihn noch immer Schlafen schicken – aber nur, wenn es nicht anders geht.

„Oh nein. Was machen wir da nur?“ Eileen klang gespielt verzweifelt, blinzelte weinerlich und seufzte, ehe sie Seth einen Blick zuwarf, der ihre Gedanken im Grunde lautaussprach: Sex auf dem Tisch. Oder alternativ darunter. Grinsend pustete sie sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht und biss dann genüsslich von dem Twix ab, das sie noch in der Tasche gehabt hatte. Eine kleine Aufmerksamkeit, die ihr Vater aus Deutschland da gelassen hatte. Und sie liebte Twix. „Wir können aber natürlich auch nach dem Essen, den anderen folgen“, sagte sie und deutete auf die Glastür, durch die Alexei und die anderen verschwunden waren. „Für den Spaziergang. Würde sich zumindest anbieten“

Dass Kit sich erst davon vergewissern musste, dass niemand in diesem Bus sie kannte, bevor er seinen Arm um sie legte, verpasste Leo nur einen kleinen Stich. Immerhin konnte sie ihn nur zu gut nachvollziehen. Auch wenn sie es nicht wollte. Dennoch lehnte sie sich daraufhin bereitwillig gegen ihn und schloss ihre Augen. Ein kläglicher Versuch um sich abzulenken.
„Das ist süß, dass du das sagst... Auch wenn meine Gene vermutlich nicht so... toll sind. Aber deine! Deine sind klasse. So lange das Kind nach dir kommt, bin ich beruhigt“ Hoffentlich spielten die Gene von Brüdern keine Rolle. Eron war mit Sicherheit kein einfaches Kind gewesen... zumindest wirkte er nicht so. Unweigerlich musste sie sich einen 12-jährigen Eron vorstellen – der bereits sämtliche Tattoos hatte und trotzig das Kinn nach oben reckte. Oh Gott...Ihr wurde schlecht.

Eileens Blick trieb Seths Puls um mindestens hundert Schläge in die Höhe, während sein Blut gleichzeitig eher der Schwerkraft folgte. Was im Moment eine schlechte Idee war, obwohl er ihren Gedanken sehr gerne ausgeführt hätte. Dass sie dann auch noch einen Schokoriegel in den Mund schob, half ihm nicht unbedingt dabei seine Gedanken wieder in die 'richtigen' Bahnen zu lenken. Schweren Herzens sah er lieber erst mal in eine andere Richtung. Den prügelnden Jungs hinterher zum Beispiel. Und es fiel nicht ein mal auf, weil Eileen ja auch gleich von der Tür hinaus sprach. "Die Idee finde ich gar nicht schlecht", antwortete er und sah dann grinsend zurück zu Eileen. "Du bist ja so schlau. Wenn ich hätte, würde ich dir einen Keks geben, aber.." Mit einem entschuldigenden Blick hielt er ihr die Hände hin um ihr zu zeigen, dass sie leer waren.

Kit gefiel es nicht, wenn Leo sich selbst so zur Schnecke machte. Mit einem ernsten, aber liebevollem Blick legte er ihr die Finger unter das Kinn und hob ihr Gesicht leicht seinem Entgegen. "Deine Gene sind perfekt", versicherte er ihr ruhig und gab ihr einen kleinen Kuss. "Niemand könnte sich bessere wünschen. Und ganz nebenbei willst du sicherlich kein Kind haben, dass so wird wie ich." Schmunzelnd lehnte er sich wieder zurück.

"Wer sagt, dass wir dafür eine Dusche brauchen?", erwidert Morpheus und zwinkerte Lena zu, "zufällig haben wir im Nebenzimmer ein ziemlich bequemes Bett. Außerdem hab ich vorhin endlich mal die Federn geölt, jetzt quietscht es auch nicht mehr bei jeder Bewegung." Er lachte leise und schüttelte den Kopf. "Und wenn du es ertragen kannst, ein bisschen Chaos in das frisch gemachte Bett zu bringen...", fuhr er fort und stand dann vom Sofa auf, um ihr mit einem vielsagenden Blick die Hand anzubieten.

Schlagartig hatten Calebs Arme wieder ihre normale Form und damit auch ihre normale Kraft wieder, weswegen es ihm nun gelang, sich aus Flynns Griff zu befreien. "Ich bring dieses Ginger-Mädchen um!", blaffte er, ehe er einen Blick auf seine Hand warf. Als die vertrauten Flammen auftauchen, zuckten seine Mundwinkel kurz und zeigten ein zufriedenes Lächeln, das aber nur für Sekundenbruchteile hielt. Gleich darauf war wieder seine wütende Miene zu sehen. "Was euch angeht...", knurrte er und wollte einen Schritt auf die beiden zu machen, als eine Person vor ihn trat. "Caleb!", blaffte Wolverine und seine Augen glitzerten gefährlich, "schaff deinen Arsch sofort in Storm Büro! Scheiße, hast du nichts Besseres zu tun, als die Mensa in Brand zu stecken?!"
Einen Moment lang spielte Caleb mit dem Gedanken, Wolverine einfach in Flammen aufgehen zu lassen. Allerdings schien der das durchaus mit einberechnet zu haben, da nun mit einem leisen Geräusch die Krallen zwischen seinen Fingerknöcheln hinaus glitten. "Keine Spielchen, Hellblazer!", sagte er mit eindeutig drohendem Unterton und nickte dann zur Tür, "Abmarsch!"
Caleb schnaubte kurz, nickte dann aber kaum merklich und marschierte dann zur Tür rein und mit energischen Schritten durch die Mensa. Dabei bemerkte er Soraya nicht, die neben der Tür gestanden hatte und nun einen besorgten Blick nach draußen warf. "Ich dachte, ich sag lieber einem Lehrer Bescheid", erklärte die halblaut und lächelte schief.

„Sowas nennt man ein 'Unmoralisches Angebot', Mr. Ecclestone“, entgegnete Lena, die mit verschwörerischem Lächeln seine Hand nahm und sich von ihm hochziehen ließ. „Ich frag mich ja, was du noch alles geschafft und organisiert hast, während ich weg war. Dusche geht wieder, das Bett quietscht nicht mehr... das muss belohnt werden!“ Sie küsste ihn sinnlich und löste sich daraufhin nur von ihm, damit sie sie irgendwie den Weg ins Schlafzimmer schafften, auch wenn sich Lena später an keine Einzelheiten mehr erinnern konnte.

Und es wirkte. Eileen war mit sich voll und ganz zufrieden und ließ den Rest ihres Schokoriegels in ihrem Mund verschwinden. Genüsslich ließ sie die Schokolade auf ihrer Zunge zergehen und schenkte dabei Seth einen verliebt glücklichen Blick zu. „Schon gut, der gute Wille oder auch Gedanke in diesem Fall zählt!“, antwortete sie, als ihr Mund wieder leer war und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. „Sobald du jedoch einen in die Finger kriegst, gehört er mir“, setzte sie gut gelaunt hinzu und rückte ein gutes Stück in der Schlange nach vorne. Endlich konnte sie sich auch etwas von dem Essen holen. Energisch nahm sie sich ein Tablett und betrachtete hungrig das heutige Angebot.

Ja, diesen Mann hatte sie zurecht geheiratet. Das war kein Fehler gewesen. Und dieses Kind würde auch keiner sein. Leonie lächelte, schob ihre Finger zwischen seine und drückte sanft seine Hand. „Danke“, wisperte sie, „Aber ich fände es gar nicht so schlimm, wenn unser Kind mehr nach dir kommt. Ich werde ihm oder ihr zwar davon abraten, Lehrer zu werden... aber sonst? In dich habe ich mich ja auch verliebt. Und ich liebe dich jetzt noch“ Sie lehnte sich zu ihm und küsste ihn. Und sie würde ihn sicherlich noch sehhr, sehhhhr lange lieben.

„Ja. Eine gute Idee. Damit hast du mindestens eine Haut gerettet“ Colin nickte Soraya dankbar zu und lächelte schief. „Maximal vier. Sollte Hellblazer nicht nachher noch Jagd auf Rachel machen“ Was für sich vermutlich weniger ausgehen würde. Colin machte eine mitleidige Miene und peilte wieder die Glastür an, um zurück in die Mensa zu gehen, wo noch sein Essen auf ihn wartete. Das kaum angetastete.

Auch Alexei brauchte einen Moment, bevor er Soraya entdeckte. Etwas grimmig warf er ihr ein Lächeln zu und zwang seine Muskeln wieder dazu sich zu entspannen. Ihm war das Auftauchen von Wolverine nicht genehm gewesen, jetzt hatte er wieder so viel Anspannung aufgebaut, die nirgendwohin konnte. Tief durchatmend folgte auch er den anderen zurück in die Mensa, wobei er Soraya im Vorbeigehen den Arm um die Schultern legte und ihr einen Kuss auf den Scheitel gab.

Unentschlossen zuckte Seths Blick über die Essensausgabe. Auch er hatte sich ein Tablett genommen und stand hungrig vor der Auswahl. Nur was nehmen?
Aufgebend seufzte er und grinste Eileen dann schief zu. "Harold hat sich mal wieder zu viel Mühe gegeben, da weiß man ja gar nicht, wo man anfangen soll."

Obwohl Leo ihn küsste musste Kit lachen. Sanft strich er ihr mit den Fingern über die Wangen, die Haare zurück und den Hals hinunter. "Ich hoffe doch, dass du mich noch liebst. Gerade wo meine Eltern dich kennenlernen wollen. Wie soll ich dich sonst vorstellen?", fragte er scherzend. Da der Bus gerade abbremste rutschte er zurück in den Sitz, wodurch wieder eine Armlänge Platz zwischen ihn und Leo kam. Und er hatte die Möglichkeit zu sehen, dass schon der eine oder andere Passagier zu ihnen rüber sah.

„Ohh ja“, stimmte Eileen ihm zu, der das Wasser im Mund zusammen lief. „Ouh...ouh. Manchmal wünschte ich mir, ich könnte mich auch so klonen, wie Harold. Aber nur, damit ich wirklich von allem etwas essen könnte“, sagte sie und seufzte. „Okay, ich glaube... ich nehme was von dem Wokgemüse und den Nudeln... Und etwas von dem Salat...“ Und danach würde sie platzen, auch wenn sie gerne noch einen Nachtisch hätte.
„Du kannst bei mir dann ja gerne probieren“, bot sie Seth an, zu dem sie munter hinüber lächelte, während sie einem der Klone ihren Teller abnahm.

Der größte Fehler seines Lebens?, antwortete Leonie bitter in Gedanken, lächelte matt und zuckte mit den Schultern. „Die... Deutsche, vielleicht?“, schlug sie vor und ihre andere Hand wanderte zu dem Ring, der an der Kette um ihren Hals hing. Sie brannte nur so darauf, dass sie ihn sich endlich über den Finger schieben und allen zeigen konnte.
„Die Mutter deines Kindes würde es auf jeden Fall ziemlich treffen“, setzte sie hinzu und stieß ihn mit einem warmen Lächeln leicht mit dem Ellenbogen an. „Und dich habe ich mit 'Traum meines Lebens' vorgestellt. Zumindest Ryan gegenüber. Als ich ihm deinen Namen noch nicht verraten konnte“

"Ich weiß, dass du damit nicht glücklich bist", murmelte Soraya und schmiegte sich im Gehen an Alexei, "aber der Typ ist verrückt! Ich hatte Angst, dass er komplett durchdreht und euch schwer verletzt." Sie warf über die Schulter einen Blick nach hinten und nickte Flynn zu, der ebenfalls wieder in die Mensa getreten war. Dieser erwiderte das Nicken und schenkte Soraya ein kurzes Lächeln. Sie hatte schnell geschaltet, das musste man ihr lassen.

Javier hatte von dem ganzen Chaos, das sich in der Mensa angespielt hatte, nicht das Geringste mitbekommen. Wie alle anderen hatte er zuerst den Weg dorthin eingeschlagen, doch als er am Aufenthaltsraum vorbei gegangen war, hatte der Fernseher seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Verwundert war er erst stehen geblieben, um dann rasch zum TV zu joggen und sich aufs Sofa zu setzen. Eine Nachrichtensprecherin berichtete von dem seltsamen Selbstmord vor 2 Wochen, doch das war es nicht, was Javier interessierte. Es war vielmehr der mysteriöse Abschiedsbrief, der jetzt veröffentlicht wurde und der von einem Labor und Versuchen an jungen Mutanten sprach. Javier lief ein eisiger Schauer über den Rücken und er spürte, wie sein Mund trocken wurde, während die Nachrichtensprecherin sachlich fortfuhr: "Zurzeit wird der Brief noch untersucht um die mögliche Authentizität der angeblichen Versuche zu überprüfen..."

"Gut, dann nehme ich von dem anderen und Nachtisch. Dann kannst du bei mir probieren", antwortete Seth lächelnd. Ihm war ganz genau aufgefallen, wie Eileens Blick dorthin gewandert war um dann geknickt dran vorbei zu gehen. Er griff sich eine der Schalen und stellte sie mit einem zwinkern auf sein Tablett. Natürlich legte er nur einen extra Löffel dazu.

Kit blinzelte, sah Leo an und blinzelte noch einmal, bevor sich ein ungläubiges aber sehr erfreutes Lächeln auf sein Gesicht legte. "Ehrlich? Das hast du ihm gesagt?", fragte er, nur um ganz sicher zu sein. Selbst konnte er sich nämlich nicht vorstellen ein Traum zu sein. Nicht wo er ja nicht mal offen zu ihr stehen konnte. "Leo.." Und schon hatte er wieder vergessen was er sagen wollte, weswegen er sie wieder zu sich zog und ihr einen liebevollen Kuss gab. "Du bist so viel mehr als die Mutter meines Kindes."

Leise knirschte Alexei mit den Zähnen, bevor er leicht seufzte und Sorayas Schulter drückte. "Ich fürchte du hast recht. Nur wüsste ich gerne was ihm in letzter Zeit so über die Leber läuft", gab er leise zu. Und verschluckte sich im selben Moment fast selbst. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Seit wann interessierte ihn denn schon was Caleb machte? Aber merkwürdig war es schon, wie er da gerade abgegangen war.

"Was auch immer es war, ich glaube, dass Rachel seine Fähigkeit getauscht hat, hat Öl ins Feuer gegossen", murmelte Soraya mit nachdenklicher Miene und ließ sich von Alexei mitziehen, "als da kein Feuer kam wirkte er fast...panisch in seiner Wut. Es war eine seltsame Mischung." Sie biss leicht auf die Innenseite ihrer Wange und runzelte die Stirn. Hätte Calebs fast schon psychotisches Verhalten nicht eben um ein Haar ihren Freund in eine handfeste Schlägerei gebracht, hätte er ihr ein bisschen leid getan.

"Caleb, was sollte das?" Storm klang deutlich gereizt und sah den Schüler vorwurfsvoll an, der mit vor der Brust verschränkten Armen dastand, es aber vermied, sie anzusehen. "Du hast ein Loch in die Wand gebrannt", fuhr Storm fort und kam nun um den Tisch herum, "und wieder einmal warst du kurz davor, dich mit deinen Mitschülern zu prügeln." Sie stieß einen genervten Seufzer aus und lehnte sich gegen ihren Schreibtisch. "Caleb, so kann es nicht weitergehen..."
"Ja, so kann es nicht weitergehen!", blaffte Caleb und hob nun erstmals den Blick. An seinem Hals pochte eine dicke Ader die aussah, als würde sie jeden Moment bersten, "diese verfluchte Schule platzt aus allen Nähten! Aber heißt das, dass wir hier sicher sind?!" Ein bitteres Lachen drang aus seiner Kehle und er schüttelte den Kopf. "Nen Scheißdreck sind wir! Ich meine, Stevens Leute sind doch schon einmal her gekommen, was würde einen Nachahmer davon abhalten?!" Mittlerweile wanderte ein schmaler Strich gierig leckender Flammen über seine Arme in Richtung Schulter. "Nein, weil es anscheinend normal in dieser Welt ist, dass Mutanten für irgendwelche Versuche missbraucht, gefoltert und getötet werden!"
Das, was ihn eigentlich wurmte, sprach er dabei nicht aus. Er wusste nicht, wie er seiner Tochter in so einer Welt ein sicheres Leben garantieren konnte. Ihr oder dem ungeborenen Kind, das da in Tina heranwuchs. Was wenn er sie nicht würde verteidigen können, wenn mal wieder so ein krankes Arschloch ankam und neue Versuchskaninchen braucht?!

„Du bist mein Held“ Eileen schenkte ihrem Freund ein strahlendes Lächeln und lehnte sich kurz zu ihm hinüber, um ihm einen Kuss auf die Wange zu geben. „Jetzt muss ich nur beten, dass ich nach dem hier“, sie hob ihr Tablett ein Stück höher, „nicht schon satt bin. Zumindest ein, zwei Löffel will ich vom Nachtisch“, sagte sie lächelnd und sah sich dann um. „Und? Wohin setzen wir uns? Wie wäre es mit da hinten?“, fragte sie und nickte in eine Ecke, wo gerade ein kleiner Tisch frei wurde.

Für seine Worte folgte ein längerer Kuss von Seiten Leonie, wofür sie eine Hand an Kits Gesicht legte. Als sie sich dann wieder von ihm löste, lächelte sie glücklich und lehnte sich wieder ein Stück zurück. „Und ja, das habe ich Ryan gesagt. Du bist... das Beste, was mir passieren konnte. Der Traum meines Lebens. Und ich kann dir versichern, du bist auch mehr als der Vater meines Kindes. Unseres Kindes“, sagte sie und ihre Hand fuhr zu ihrem Bauch hinab. Noch zwei Haltestellen, dann müssten sie aussteigen und eine Viertelstunde bis zur Praxis laufen.

Verwundert sah Alexei seine Freundin an und musste dann leise lachen. Caleb und Panisch kam ihm einfach nur abwegig vor. Wieso sollte er Panik haben? Trotzdem war irgend etwas an ihren Worten ja doch nicht von der Hand zu weisen. "Naja, würdest du dich nicht auch angreifbar fühlen, wenn deine Kraft plötzlich weg ist? Oder eben durch etwas anderes ersetzt wird? Ich glaub, mir wäre dann auch nicht wohl in meiner Haut", antwortete er ihr leise und reichte ihr ein Tablett, wobei er das Noch-Chaos nutze um fast direkt vor der Essensausgabe stehen zu kommen.

"Sieht gut aus", stimmte Seth blinzelnd zu und schnappte sich Eileen um sie durch die Menge zu dem Tisch zu ziehen. Tatsächlich kamen sie auch als erstes am Tisch an und Seth stellte sein Tablett fest auf die Tischplatte, damit gar kein Zweifel daran aufkommen konnte, dass sie vorhatten sich zu setzen. Als sie saßen kam er noch einmal auf das Thema zurück. "Ich glaub nicht, dass du dir wegen dem Satt sein sorgen machen musst. Nachtisch passt immer rein, das ist wie Eis."

"Unser Kind", stimmte Kit zu und ganz wie von selbst erschien ein stolzes und auch leicht dümmliches Lächeln auf seinen Lippen. Obwohl Leos Bauch langsam anzusehen war, dass sie Schwanger war, konnte Kit sich immer noch nicht ganz vorstellen, dass sie tatsächlich Eltern werden würden. Das Lächeln wurde eine Spur amüsiert und er warf einen Blick über Leos Schulter. "Wenn ich dir jetzt versichere, dass du mein Leben bist, dann werden wir wohl rausgeschmissen", sagte er leise, konnte es sich aber trotzdem nicht verkneifen ihr noch einen kleinen Kuss zu geben. Was dazu führte, dass sie fast die Haltestelle verpasst hätten. Gerade noch rechtzeitig konnte Kit den Knopf drücken.

Soraya runzelte mit nachdenklicher Miene die Stirn. "Ich glaube, du hast recht", sagte sie schließlich und nickte bedächtig, "auch wenn meine Mutation mir manchmal unheimlich ist, ich weiß zumindest, womit ich es zu tun habe. Wenn ich plötzlich deine Mutation hätte, wäre das wahrscheinlich komisch." Sie nahm mit einem dankbaren Kopfnicken das Tablett in Empfang und reckte sich dann leicht, um schon einmal einen Blick auf die Behälter zu werfen. Anscheinend hatte sich Harold von dem Chaos, das hier noch vor wenigen Minuten geherrscht hatte, nicht lange ablenken lassen. Die meisten Behälter waren bis zum Rand gefüllt. "Würdest du mir eine Müslischale reichen?", bat sie Alexei lächelnd und deutete auf die Schalen, die sich gerade außerhalb ihrer Reichweite befanden.

Gentle hatte von dem fast-Kampf in der Mensa nichts mitbekommen, sonst hätte er sicherlich eingegriffen. Allerdings war er, während Caleb durchgedreht war, damit beschäftigt gewesen, sich in Dales Auto zu quetschen. Sportwagen waren einfach nicht für große Menschen gebaut...
"Okay, ich glaube, bequemer wirds nicht mehr", versuchte er sich an einem Scherz und schnallte sich an, "fahren wir bevor meine Füße einschlafen!"

„Bei mir nicht. Wenn ich voll bin, dann bin ich voll. Da passt dann nicht einmal mehr Eis rein! Ich glaube, bei mir ordnet sich mein Essen aus Prinzip wie im Spiel Tetris. Alle Lücken werden gleich gestopft“, antwortete Eileen und sah auf ihren Bauch hinunter, nachdem sie ihr Tablett abgestellt und sich gesetzt hatte. „Da kann ich nur hoffen, dass ich nachher einfach noch etwas Platz habe... Oder Harold muss einfach ganz bald wieder dasselbe Angebot haben“, sagte sie und sah mit einem Lächeln wieder zu Seth auf.

Sie beide kamen noch aus dem Bus und da es bis zur Praxis nicht weit war -und Leonie zusätzlich immer schneller lief, wenn sie nervös war – waren sie auch im Nu da. Nachdem sie an der Anmeldung alles soweit geklärt hatte, durften sie noch für einen Moment in das Wartezimmer. Dort saß Leonie nun noch angespannter und starrte eine Frau ihr gegenüber an, die mindestens schon im 8. Monat sein musste. Der Bauch war riesig.
Nach einer Weile sah sie an sich hinab. Ihrem Bauch sah man kaum etwas an. Noch konnte sie ihre Füße ohne Probleme sehen – aber das würde sich auch bald ändern.
In dem Augenblick da Leonie schluckte, ging die Tür auf und eine Frau von der Anmeldung erschien. „Mrs Tesgal?“
Leonie griff nach Kits Hand, schluckte gleich nochmal und stand auf.

"Sicher", murmelte Alexei und griff nach einer der Schalen, die er dann auch gleich an Soraya weiter reichte. "Bitte." Er selbst nahm sich allerdings einen Teller und eine Tasse. Müsli war nicht wirklich sein Lieblings Frühstück, da blieb er lieber bei Eier und Speck oder Brötchen.

"Du könntest natürlich auch den Sitz noch etwas zurück schieben", antwortete Dale mit einem Grinsen. Der Sitz war noch von Thomas eingestellt worden, der drauf bestanden hatte den Kindersitz auf den Beifahrersitz zu stellen und sich selbst dahinter zu setzen. Unnütz fest rammte er den Zündschlüssel ins Schloss und drehte ihn herum. Gerade rechtzeitig erinnerte er sich noch daran, dass er versprochen hatte vorsichtig zu fahren und ließ den Wagen ruhig und gesittet aus der Garage rollen. Das sanfte schnurren des Motors beruhigte ihn schnell wieder, weswegen er auch schon wieder grinsen konnte, bevor sie das Tor erreicht hatten. "Was meinst du, ob wir nachher neidisch angesehen werden?"

"Oder wir treiben ein wenig Sport und dann passt auch wieder ein Eis", antwortete Seth mit ganz unschuldiger Stimme. Nur das Glitzern in seinen Augen verriet, welchen Sport er eigentlich meinte.

Beruhigend drückte Kit Leos Hand, während er sich auch erhob um mit ihr aus dem Raum zu gehen. Er konnte gut nachvollziehen, dass sie nervös war, war er auch. Aber langsam machte sich auch freudige Erwartung in ihm breit. Obwohl er sich immer wieder vor Augen führte, dass eigentlich noch gar nicht so viel zu sehen sein konnte. Wo Leo doch nicht mal viel Bauch hatte, nicht wie die Frau im Wartezimmer. Als sie zur Tür hinaus gingen, konnte Kit nicht anders, als Leo einen Kuss auf die Haare zu geben.

"Danke." Soraya lächelte Alexei zu, doch der schien zu abgelenkt um es zu bemerken. Obwohl sie sicher war, dass es richtig gewesen war, Wolverine zu holen und so die Prügelei zu verhindern, fühlte sie sich ein wenig schlecht. Vielleicht auch weil sie befürchtete, dass Alexei deswegen sauer auf sie sein könnte. Stumm schob sie sich zwischen den Schülern durch und füllte etwas Müsli in ihre Schüssel, ehe sie kalte Milch dazu goss. Zögernd blieb sie etwas abseits stehen, unschlüssig, ob sie schon einmal einen Tisch suchen oder doch lieber auf Alexei warten sollte.

"Weil wir außerhalb der Schule gegessen haben oder weil wir in deinem schicken Wagen vorfahren?", fragte Gentle und musste grinsen. Er war dankbar dafür, dass Dale sich an sein Versprechen hielt, gesittet zu fahren, wollte aber nicht mehr am Sitz herumstellen. Nachher brach er noch irgendeinen Hebel ab und DAS würde Dale ihm garantiert übel nehmen!

„Sport?“, fragte Eileen verwirrt und sah von ihrem Teller und den göttlichen Waffeln auf. „Was denn für-? Oh. Ahh“ Sie nickte nun wissend und grinste breit, was im nächsten Moment aber auch gleich wieder verschwand. „Gleich nach dem Essen? Uff... Ich weiß ja nicht. Da bin ich so voll... Aber wir könnten einen Verdauungsspaziergang machen! Wir zwei. Ganz allein. Durch den großen Park. Und wenn wir dann wieder zurück sind, ist die Mensa bestimmt...hoffentlich leerer. Dann können wir uns unseren Nachttisch holen und ihn vielleicht sogar auf einem von unseren Zimmern essen“

Leonie kniff ein Augen zu, als die Ärztin ihr die verdammt kalte Glibber-Masse auf den Bauch schmierte. Sie lag auf einer Liege in dem Behandlungszimmer, neben ihr der Apparat, mit dem der Ultraschall durchgeführt wird. Die Ärztin saß auf einem Hocker mit Rollen, in der Hand dies Ding, das sie nun auf die kalte Masse drückte und hatte den Bildschirm vorher extra so gedreht, dass Leonie und Kit einen guten Blick darauf hatten. Leo war sich dabei allerdings nicht ganz so sicher, ob sie es wirklich sehen wollte – sobald sie das Kind sah, war es Wirklichkeit.
„Und da haben wir es ja“ Die Ärztin vergrößerte den Ausschnitt und wies dann mit ihrem Finger auf einen dunklen Fleck. „Oh“
„Oh?“, hakte Leonie leicht panisch nach. „Was ist oh? Ich dachte, man kann noch nicht so viel erkennen? Ist etwas nicht richtig?“
„Es ist nichts schlimmes“, beruhigte die Ärztin sie und wies nun auf einen weiteren dunklen Fleck, wofür sie noch einmal hinaus zoomte.
„Sehen Sie? Es sind Zwillinge. Zwei Kinder. Glückwunsch!“
Leonie entgleisten die Gesichtszüge – und nicht im positiven Sinne. Zwillinge!? Sie starrte auf den Bildschirm wie betäubt. Zwei Kinder! Sie war doch eigentlich nicht einmal für eines bereit. Mit Kits Unterstützung, ja, vielleicht, aber bei zwei Kindern!? Sie war doch noch Schülerin.
Leonie ließ sich nach hinten ins Polster sinken und wandte den Blick langsam ab.

Es dauerte nicht lange, da hatte Alexei sich sein Frühstück zusammen gesucht. Den Blick auf das Tablett gerichtet manövrierte er sich um ein, zwei Personen herum. Er hob den Blick und sah dann verwundert Soraya an. "Du hättest dich doch schon setzten können", sagte er mit einem verhaltenen Lächeln, als er neben sie trat. "Solange noch freie Tische da sind müssen die schnellstens erobert werden."

Einen Moment dachte Dale darüber nach und kippte dabei abwägend den Kopf von einer Schulter zur anderen. Schließlich sah er Gentle breit grinsend an und sagte: "Beides. Und vor allem, weil wir nicht halb so lange anstehen mussten."

Eileen hätte gar nicht auf den Nachtisch zu sprechen kommen müssen, alleine ihre Worte über sie beide alleine im Wald waren schon sehr anregend für seine Phantasie. Die ganz außer Acht ließ, dass es schon verdammt kalt draußen war. "Also, die Idee finde ich ganz ausgesprochen gut", antwortete er grinsend und nahm den ersten Bissen.

Kits Kinnlade klappte vor lauter Überraschung fassungslos auf seine Brust. Den Blick konnte er nicht vom Ultraschallbild wenden und die Glückwünsche der Ärztin kamen bei ihm nur als Hintergrundmurmeln an. Zwillinge. Sie würden Zwillinge bekommen. Als die Nachricht langsam in seinem Kopf gestallt annahmen und greifbar für ihn wurden, machte sich eine unheimliche Freude in ihm breit. "Zwillinge", jubelte er leise und sah Leo an. "Ist das nicht wunderbar?" Erst dann fiel ihm auf, dass Leo nicht annähernd fröhlich aussah und den Blick vom Bildschirm abgewandt hatte. Seine gute Laune verflog sofort. "Leo, was ist denn?"

"Entschuldige, ich war...in Gedanken." Soraya schenkte Alexei ein entschuldigendes Lächeln und sah sich dann suchend in der Mensa um. "Wie wäre es mit einem der Tische da hinten?", schlug sie vor und nickte in Richtung des hinteren Bereiches, "da ist es auch noch nicht so voll und wir müssen uns nicht so durchschlängeln." Tatsächlich waren bis jetzt vorallem die Tische in der Nähe der Tür besetzt worden, hinten waren noch so einige Plätze frei.

"Ja, ich glaube, die Lehrer müssen da wirklich eine Lösung finden", seufzte Gentle leise und fuhr sich mit der Hand über die Glatze, "ich meine, eigentlich soll es ja nicht sein, dass die Schüler in den Nachbarort fahren müssen, wenn sie etwas zu Essen haben wollen. Naja, klar kann das im Moment nicht erste Priorität sein mit diesen ganzen Reden und Diskussionen, bei denen der Professor auftauchen muss. Aber ich meine, irgendwie muss es ja weiter gehen." Er zuckte mit den Schultern und sah aus dem Fenster.

„Ja?“, fragte Eileen verwirrt und fragte sich, welchen Teil genau er wohl mochte. Vermutlich sponnen seine Gedanken vor sich hin. „Okay. Dann machen wir das so!“, schloss sie und machte sich wieder über das Essen her. „Mhh, hm! If daf legga!“, nuschelte sie und verdrehte genüsslich die Augen. Ob Seth wohl kochen konnte? Es wäre auf jeden Fall ganz klar ein Pluspunkt!

Leonie presste stumm die Lippen aufeinander und sah blinzelnd zu Kit auf. Sie war drauf und dran hier in diesem blöden Behandlungszimmer loszuweinen. Wie sollten sie das denn machen? Mit Zwillingen!? Würde sie da nicht viel schneller viel runder sein, als bei einer normalen Schwangerschaft von nur einem Kind!? Bestimmt lag dieser Zwillingskack in ihren Genen. Na, herzlichen Dank, da würden ihre Eltern noch etwas von ihr zu hören bekommen.
„Es ist vermutlich ein Schock für Sie, gerade weil Zwillingsschwangerschaften auch als Risikoschwangerschaften eingestuft werden, aber ich kann Sie beruhigen. In einer Zeit wie diesen, geht im Grunde immer alles gut. Ich kann Ihnen Bücher empfehlen und Internetseiten. Sie müssen gut auf ihre Nahrung achten-“
Die Ärztin sprach zuerst zu Leonie, die jedoch nur matt lächelte, dann wandte sie sich an Kit, nur um sicher zu gehen, dass er sich ihre Worte merkte.
Leonie schaute derweil wieder zu dem Monitor auf. Und diese zwei Flecken würden in ein paar Monate zwei Babys sein?

"Wunderbar", antwortete Alexei und lächelte Soraya kurz zu, bevor er, das Tablett in beiden Händen tragend, den Weg zu den Tischen einschlug. Vollkommen darauf vertrauend, dass Soraya ihm schon folgte. Dass sie ein Bisschen am Träumen war, war wohl ganz normal nach der ganzen Aufregung so früh am Morgen. Auf dem ersten freien Tisch blieb er stehen, setzte das Tablett ab und sich selbst auf einen der Stühle.

"Eigentlich müsste die Priorität doch gleich hoch liegen", meinte Dale nach einem Moment, wobei er den Blick allerdings aus der Frontscheibe gerichtete ließ. Aus alter Gewohnheit fuhr er knapp über der Geschwindigkeitsbegrenzung und nahm die Kurven vielleicht ein wenig rasanter. Was lenkte Gentle ihn auch mit solchen Themen ab?
"Ich mein, was nützt es wenn er gleiche Rechte für uns rausschlägt, wir uns aber mittlerweile gegenseitig gegessen haben, weil wir kein Mittag mehr bekommen?" Dass er das Letzte nicht ernst meinte, war an seinem Grinsen zu sehen.

Schmunzelnd sah Seth Eileen beim Essen zu und konnte nicht anders, als über ihren Gesichtsausdruck zu lachen und: "Ab 20 Gram wird's undeutlich", zu sagen. "Obwohl ich verstehen kann, dass du dich am liebsten in Harolds Essen legen würdest. Ich finde es auch ganz furchtbar lecker."

Hin und her gerissen sah Kit von Leo zur Ärztin und wieder zurück. Mit Leo stimmte etwas ganz und gar nicht, aber es war sicherlich eben so wichtig zuzuhören was die Ärztin sagte. Leider konnte er sich weder auf das eine noch auf das konzentrieren und bekam somit nur die Hälfte von allem mit.
"Die Schwester am Empfang wird Ihnen einen Folgetermin und einige Unterlagen geben. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag", schloss die Ärztin schließlich lächelnd, schüttelte Leo und Kit die Hand und verließ dann das Zimmer. "Leo. Schatz, was fehlt dir?", fragte er besorgt näher, als die Tür zu war und setzte sich neben Leo, ihre Hand in seinen.

„Ou, 'Fuldigung“, nuschelte Eileen, lächelte schief und spülte ihren Bissen mit heißer Schokolade hinunter. „Tut mir Leid, das Essen ist so gut, dass man gar nicht mehr ohne will. Also ohne Essen im Mund“, setzte sie lachend hinzu und füllte sich bereits die nächste Gabel.
„Sag mal, kannst du eigentlich kochen? Oder backen?“

Den Rest des Gesprächs -oder war es eher ein Monolog? -der Ärztin bekam Leonie nicht mehr mit und wenn, dann nur vereinzelt. Wie apathisch starrte sie vor sich hin, nachdem sie das ekligkalte Zeug von ihrem Bauch gewischt hatte. Doch selbst als nichts mehr zu sehen und der Bauch wieder unter ihren Klamotten war, spürte sie noch das glibbrige Zeug. Unwohl fuhr sich mit der Hand über die Stelle und sah zu Kit auf, als dieser ihre Hand nahm.
„Was mir fehlt!?“, fragte sie fassungslos und mit bebender Unterlippe. Das war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. „Was MIR fehlt!? Kit! Zwillinge!? Das sind im Prinzip ohnehin zwei Kinder zu viel in meinem Alter! Und in unserer Lage!“, raunte sie und die Tränen kullerten über ihre Wangen. „Mit einem konnte ich es mir ja irgendwie vorstellen...aber mit zweien!? Ich weiß nicht, ob ich das schaffe! Ich-ich-“ Sie schluchzte so heftig, dass sie kein Wort mehr herausbrachte.

Die Frage überraschte Seth so sehr, dass er vergaß die Gabel auch in seinem Mund verschwinden zu lassen. Auf halber Höhe zwischen Teller und Mund blieb sie stehen. "Ob ich Kochen kann? Naja... für den Haushalt reicht es, glaube ich", antwortete er leicht unsicher. Nicht dass Eileen das jetzt zu einem Beziehungskriterium machte und ihn doch noch gegen Harold eintauschte. Sowas tolles würde er nämlich nicht kochen oder backen können.

Beruhigend zog Kit Leo an sich. Legte beide Arme fest um sie und strich ihr dabei über die Haare. "Scht. Beruhig dich doch. Natürlich schaffst du das. Ich bin doch noch da, wir werden so viel Hilfe kriegen, du wirst gar nicht merken, dass es zwei Kinder sind", raunte Kit so ruhig er konnte. Tatsächlich beunruhigte es ihn ziemlich, dass es sie so mitnahm. Was wenn sie am Ende Depressionen von all dem Stress bekam oder keine Bindung zu ihren Kindern aufbauen konnte oder wollte? Das sollte vorkommen.

Soraya nahm neben Alexei Platz und rührte etwas motivationslos ihr Müsli um, ehe sie den Löffel zum Mund führte. Während sie auf dem Müsli herumkaute, glitt ihr Blick durch die Mensa. Obwohl es hier so voll war, fehlten noch immer viele bekannte Gesichter. Natalie zum Beispiel fehlte mittlerweile seit über zweieinhalb Monaten, ob sie überhaupt noch einmal zurückkommen würde? Wirklich sicher war sich Soraya nicht.

Gentle ließ sich zu einem schiefen Lächeln hinreißen. "Ich hoffe nur, dass all das auch wirklich etwas bringt", fügte er etwas leiser und deutlich ernster hinzu und ließ den Blick kurz aus dem Seitenfenster schweifen, "ganz ehrlich, manchmal denke ich, es wäre besser, wenn er hier bleiben würde. . Nicht dass Storm einen schlechten Job als Direktorin macht, aber für viele von uns ist der Professor so etwas wie eine Vaterfigur. Und viele haben noch an der ganzen UN-Sache zu knabbern und bräuchten eigentlich seine Unterstützung."

Eigentlich hatte Gabriel nicht zur Stoßzeit in die Mensa gehen wollen, doch der Hunger trieb ihn aus seinem Zimmer.
Überrascht stellte er fest, dass die Mensa aus allen Nähten zu platzen schien und wunderte sich, woher diese ganzen Schüler kamen. Gleichzeitig fand er es aber auch angenehm, in dieser Masse verschwinden zu können. Auch wenn er viele seiner Mitschüler vermisst hatte, gerade jetzt stand ihm überhaupt nicht der Sinn nach übertrieben fröhlichen Begrüßungen. Daher hielt er sich recht weit am Rand, schnappte sich ein Tablett und wartete darauf, dass vor der Essensausgabe ein Platz frei wurde.

Nachdenklich blinzelte Eileen und betrachtete Seth, während sie weiter aß. Nachdem sie ungefähr den vierten Bissen zerkaut und hinunter geschluckt hatte, lächelte sie, lehnte sich zu ihm vor und gab ihm einen Kuss. „Ich würde dich auch nehmen, wenn du nicht einmal Spiegelei machen könntest. Oder Nudeln kochen“, sagte sie und setzte sich wieder auf ihren Stuhl aufrecht hin.
Die Wahrheit war, dass sie selbst nicht gerade ein Ass in Kochen war. Wie sollte sie das dann von ihrem Freund verlangen? Ein wenig realistisch und fair sollte man ja schon sein...

„Sicher. Besonders wenn sie nachts schreien, da sind unsere Geschwister ja bestimmt zur Stelle, um uns zu helfen“, raunte Leonie und sah ihn vorwurfsvoll mit tränennassen Augen an. Fluchend tastete sie mit ihren Fingern ihre Hosentaschen ab und zog dann ein Taschentuch hervor, in das sie sich einmal hinein schnäuzte. Sobald das Taschentuch wieder in ihrer Hose verstaut war, brodelte in ihr eine Wut hoch, die sie auch später nicht so recht zu erklären konnte.
„Du! DU! Und deine BLÖDEN Schwimmer! Als würde EINER nicht reichen, jetzt sind auch noch zwei!“, warf sie ihm zornig vor und schlug nach ihm. „Du! DU!“, wiederholte sie und begann daraufhin erneut jämmerlich zu schluchzen.