Mutant High-Das RPG IX

Hazel lehnte sich einfach über Morpheus Schulter und fuhr mit dem Finger über die Strecke, die noch vor ihnen lag.
"Mhm, du hast recht, das schaffen wir, wenn uns denn keine plötzliche Lawine aufhällt", lachte Hazel und kramte im Rucksack nach einem äußerst nahrhaften Proteinriegel für Morpheus und sich. Alles drin, was man zu leben brauchte, leider auf kosten den Geschmacks.

"Keine Panik, sowas würde mir nie in den Sinn kommen", grinste Kit und duckte sich unter Erons Bällen weg, während er selber nach mehr Schnee angelte. Das seine Hände ziemlich schnell jegliches Gefühl verloren hatten, war ihm dabei relativ egal.

"Was würde ich für ein Schinken-Käse Sandwich geben...", murmelte Morpheus, schälte dann jedoch den Proteinriegel aus der Verpackung und verschlang ihn in drei großen Happen. "If frag mif, waf vom Labor noch übrif ift..."

Also entweder war Kit flinker geworden oder Erons Zielvermögen hatte nachgelassen, aber keiner der Schneebälle traf das Ziel. Und so stürzte Eron schließlich mit einem vermeintlichen Kampfschrei, der jedoch eher wie ein gehustetes Lachen klang, auf Kit und warf ihn in den fast kniehohen Schnee. "So, jetzt wirst du gewaschen!", verkündete er grinsend.

"Hoffentlich genug, damit wir was finden", antwortete Hazel und knüllte die Verpackung des Riegels zusammen, bevor sie das Plastik in die Seitentasche ihrer Rucksacks schob.

Ächzend und lachend landete Kit rücklings im Schnee und schauderte, als ihm der weiche Pulverschnee durch den Kragen unters Shirt rutschte.
"Kalt!", brachte er halb erstickt heraus und wehrte sich dann mit Händen und Füßen gegen Erons Versuche ihm den Schnee auch noch übers Gesicht zu verteilen.
"Ich hab doch schon geduscht!", lachte er dabei. "Gnade!"

Morpheus hatte die Verpackung ebenfalls in irgendeine freie Ecke seines Rucksacks gestopft und rollte nun seinen Schlafsack zusammen. "Manchmal wünschte ich fast, ich würde mich an mehr erinnern, dann würde ich zu mehr nützen als zum Zeltträger und -aufbauer." Er grinste Hazel schief an.

Eron rollte sich lachend zur Seite. "Okay, aber nur heute gibts Mitleid!", verkündete er und hielt Kit die Hand hin, um ihm aufzuhelfen.

"Und zum Rückenwärmer und Gepäckträger und Kartenhalter..", zählte Hazel grinsend auf.
"Stimmt, vielleicht hätt ich dich doch lieber Zuhause lassen sollen, scheint, dass du nicht zu sehr viel taugst", meinte sie mit sehr ironischem Unterton und klopfte Morpheus auf die Schulter, bevor sie ihre Sachen verschnürte und aus dem Zelt ins Freie trat.

"Womit hab ich das verdient?", fragte Kit lachend und ergriff Erons Hand.
"Uuh", macht er dann, schüttelte sich und versuchte sich den Schneerest, der ihm vom Kragen den Rücken runter gerutscht war, aus dem Shirt zu holen, mit mäßigem Erfolg.

Morpheus machte sich daran, den Rest seiner Sachen zusammen zu packen, konnte sich das Grinsen jedoch nicht verkneifen. Seit er mit Hazel unterwegs war, hatte er das Gefühl, nicht mehr ganz so ängstlich zu sein, was wohl nicht zuletzt an dem Ziel lag, dass sie sich bei ihrem überstürzten Aufbruch gesetzt hatten: Die Forscher zu finden, die ihn und seine Mitschüler wie Laborratten behandelt hatten.

"Ich dachte mir, der Schnee, der grade deinen Rücken runterrutscht, ist Strafe genug!", erwiderte Eron grinsend und winkte gönnerhaft mit der Hand. Was hälst du davon, wenn wir einen Abstecher in den Wald machen?", wechselte er blitzschnell das Thema und deutete auf den Waldrand, der etwa 300 Meter entfernt lag.

"Gute Idee, gucken wir uns was neues an. Einen Wald haben wir ja auch noch nie bewundert", grinste Kit, folgte seinem Bruder aber, die Hände tief in den Hosentaschen vergraben um wenigstens wieder etwas Gefühl in die taube Haut zu bekommen. Morgen hatte er bestimmt Frostbeulen.

Lena saß ziemlich trostlos allein an einem der Tische in der Mensa. Ihr war so gar nicht nach Gesellschaft. Und das so ziemlich genau seit dem Morpheus gegangen war. Vor ihr stand ein Tablett mit Frühstück, dass hauptsächlich noch unberührt war. Auch das kam schon eine Weile vor.
Ihre Locken hatte sie heute Morgen halbwegs in einem Pferdeschwanz untergebracht, sodass sie theoretisch sie nicht stören konnte.
Seufzend musterte sie ihre Tasse mit heißer Schokolade, die Harold ihr extra gemacht gemacht hatte, da er ihr eine Freude damit machen wollte. Leider wollte es irgendwie nicht so wirklich funktionieren.

Tief versunken in dies und das saß Chace vor einem Berg Papiere an seinem Schreibtisch. Von seinem Kopf müsste eigentlich schon Rauch aufsteigen, da er seit gute drei Stunde nichts anderes tat, als hier zu sitzen und diverse Dinge durch zu lesen, verbessern und zu schreiben.
Hin und wieder hielt er dann mal inne und macht sich Notizen.
Es war verdammt ruhig in sein Zimmer, das Javier schon eine Weile misste. Doch er war nicht der einzige der gegangen war. Hazel und Morpheus hatten sich auf die Suche nach den Forschern begeben, während Brás nach seinem, wie er es ausdrückt, 'Glück auf Erden', suchte, Seraph.
Auch seine Schwester war nun seit einem Monat nicht mehr an der Schule, sondern besuchte wieder ihre alte Schule in Frankreich unter der Erziehung von ihren Adoptiveltern, die sie hoffentlich wieder eines besseren belehrten. Müde fuhr er sich durch die Haare und heftete einen Stapel in seinen Ordner, der sich in einer der Schubladen befand.

„Morgen... Hase“, nuschelte Vallery verschlafen mit einem verschmitztem Lächeln auf ihrem Gesicht. Ihre kobaltblauen Augen strahlten regelrecht, als sie William erblickten und zeugten gleichzeitig davon, wie gut es ihr inzwischen ging. Ihre schreckliche Erlebnisse im Labor vor einem Monat waren so gut wie vergessen. Nicht ganz... aber es würde hoffentlich nicht mehr lange dauern.
Sie strich sich eine ihre blonden Locke aus dem Gesicht, zupfte die Decke zurecht und setzte sich langsam auf. „Wie spät ist es?“

Alison schaute kurz lächelnd auf und wünschte auch Annina einen guten Morgen, ehe sie sich wieder ihren Taschen zu wandte. Heute würde sie zu jener Mode und Design-Schule fahren, um an einem zwei- bis dreimonatigen Kurs teilzunehmen. Sie war eine von zwanzig Leuten, die dort hingehen, diese zwanzig waren wiederum aus gut 5000 Bewerbern heraus gesucht worden.
Mit einem geschäftigem Blick suchte sie einige Skizzen heraus, die sie allesamt in eine Mappe legte. Zusammen mit ein paar Blöcken, Stiften, Zeitschriften – und natürlich dem normalem Reisekram.

Mit schleichender Geschwindigkeit wurde auch Jasper allmählich wach, räusperte sich, fuhr sich durch das erst vor kurzem geschnittene Haar und drehte sich auf die Seite. Müde blinzelte er hoch und erblickte schließlich Kea. Mit einem breiten Grinsen hob er seine Hand. „Guten Morgen, mein Schatz... du stehst da nicht... zufällig schon länger als, hm, 10 Sekunden?“

Nervös kaute Leonie auf ihrer Unterlippe herum, was sie ansonsten ausgesprochen selten tat. Aber eben diese Premiere hatte auch einen triftigen Grund. Heute sollte jener Tag sein, an dem sie Vallery um ein Gespräch bitten wollte. Bitten. Wahrhaftig bitten.
In den letzten paar Wochen, hatte sie es nicht über sich gebracht, doch nun, ein Tag vor dem Geburtstag ihrer früheren, besten Freundin, wollte sie es schaffen... und machen.
Sie zwirbelte seit gut einer halben Stunde an eine ihrer Haarsträhnen, ihre Schultasche locker über die Schulter geworfen und wartete vor Williams Türe darauf, dass er und Vallery endlich das Zimmer verließen.

Während Jared am frühen Morgen einen Abstecher zu den Kinder gemacht hatte, um Emma einen guten Morgen zu wünschen, war er nun auf dem Weg zu Mensa. Sein Magen hing ihm in den Kniekehlen. Nunja, rein gefühlsmäßig. Gottseidank. Gleichzeitig hoffte er jedoch auch Notion in der Mensa antreffen zu können. Seinen Spezialkaffee hatte er bereits Harold überlassen, so dass dieser ihm jeden Morgen mindestens zwei Tassen machen konnte.

Mia hatte sich inzwischen gut eingelebt, so weit man es von der Sprache her sah. Sie konnte nun wirklich gutes Englisch und machte nur noch selten irgendwelche Fehler. Auch der Unterricht war gut, sie kam mit dem Stoff gut zurecht und eignete sich das notwendige Wissen in kürzester Zeit an.
So saß sie nun auch an eine der Lektüren, die sie im Unterricht behandelten und rückte sich zwischendurch mal ihre Brille zurecht, die sie sich hat ersetzen lassen.

"Hmm, ich denke es waren knapp 15 Sekunden!", entgegnete Kea lächelnd und beugte sich zu Jasper hinab, um ihm einen kurzen Kuss zu geben. Mit einem prüfenden Blick streckte sie sich wieder, schmatzte leise, als würde sie einen Wein kosten und nickte dann zufrieden. "100% rauchfrei, so liebe ich meine Männer!" Zwar wusste sie, dass der Witz mittlerweile etwas abgelatscht war, aber man musste sich ja treu bleiben!

"Jaja, spotte nur!", rief Eron gespielt beleidigt, "aber wenn wir nachher einen versteckten Schatz finden sollten, will ich gefälligst eine Entschuldigung!"

Taneesha sah sich leicht gelangweilt in den Mensa um. "Maaan, wo bleiben Kea und Jasper nur?" Sie tippelte nervös mit dem Fuß. "Ich will ein bisschen Action!" Sie schob schmollend die Unterlippe vor. "Wenn die es nicht innerhalb der nächsten halben Stunde aus dem Bett schaffen, geh ich Alexei nerven..."

Kit lachte.
"Versteckter Schatz? Bist du sicher, das Pam dir nicht irgendwelche anderen Drogen spritzt? Nach Kochsalzlösung klingt das nicht."

Notion tappste währenddessen etwas schlaftrunken in die Mensa. Sie hatte bis spät in die Nacht gelesen und sich, trotzdem sie wusste, dass sie heute wieder zum Unterricht musste, einfach nicht von der Handlung losreißen können, bis das Buch zuende gelesen war.

William grinste breit und küsste Vallery einladend.
"Früh genug um zu entscheiden, dass wir den Unterricht schwänzen und im Bett bleiben!", raunte er leise, sprang jedoch dann sofort aus dem Bett und suchte sich ein Handtuch aus dem Schrank.
"Obwohl Wolverine mich dann persönlich an den Hasenohren rauszieht. Ich glaube langsam merkt er, dass ich seinem Sportunterricht fremdgehe!"

Annina seufzte gelangweilt und setzte sich schließlich zu Adam, der ganz alleine am Tisch saß.
"Das war ja gerade eine sehr brilliante Vorstellung!", lachte sie leise, als sie ihr Tablett vor ihm abstellte. Adam grummelte nur leise.
"Ich weiß auch nich warum ich das getan hab."
"Hach, die kleinen Jungs werden so schnell erwachsen...", hauchte Annina grinsend, während sie mit ihren Löffel vor Adams Nase fuchtelte. Dieser starrte Anni nur finster an.
"Kümmer du dich lieber um deinen kleinen Nachhilfelehrer. Nach der Stunde gestern zu urteilen, hast du den echt nötig.", antwortete Adam knapp und spielte damit auf Annis Falsche Antwort im Unterricht an. Diese schickte Adam nur einen giftigen Blick.

Tina wankte hustend und mit laufender Nase in die Mensa, um sich einen Tee zu holen. Sofort entschied sie sich dafür, dass es die falsche Idee war. Sobald der Duft nach Essen an ihr vorbeiströmte, drehte sich ihr Magen einmal um sich selbst. Stöhnend griff sie nach dem Tee und ging mit zügigen Schritten an dem Essen vorbei.
"Hey Stone, willst nichts essen?", rief einer der Harolds hinter ihr her, doch Tina schüttelte nur den Kopf. Mittlerweile kratzte ihr Hals so doll, dass sie nicht sprechen wollte.
"Aber du hast doch die letzten Tage immer-"
Doch Tina warf alle übriggebliebene Höflichkeit über Bord und stampfte aus der Mensa, um weitere Katastrophen zu vermeiden. Im Klassenzimmer angekommen machte sie sich gar nicht erst die Mühe das Licht anzumachen, sondern lehnte ihren Kopf gegen die kühle Wand.

Merrick gähnte gelangweilt. Was für ein langweiliger Tag. Zum Glück hatten sie Samstagsunterricht.
"Gott diese Harmonie...", seufzte er, während er sich im Raum umsah. "Wenn die nicht bald kommen, klopf ich selbst als Frau an deren Tür."
Er grinste verschlagen.

Als Hannah ihr Frühstück lange genug von der einen auf die andere Seite geschoben hatte, stand sie entschlossen auf, wobei sie Gentle und Dale nicht ansah, brachte ihr Tablett weg und ging richtung Klassenzimmer.

"Diese Skeptiker, immer diese Skeptiker!", stöhnte Eron und verdrehte die Augen, bevor er ebenfalls anfing zu lachen.

"Wie willst du das denn machen?", fragte Taneesha und sah Merrick argwöhnisch an, "schon klar, du könntest ihn dir wegklemmen, aber deswegen wird noch lange keine Frau aus dir!" Sie grinste ihn frech an und verwandelte sich dann in Kea, wobei sie ein weit gewagteres Outfit trug, als Kea es sonst tat. "Überlass den Teil mit Frau-sein lieber mir!", sagte sie und klimperte mit den Wimpern, bevor sie sich auf die Zehenspitzen stellte, sodass ihre, beziehungsweise Keas Lippen nur wenige Zentimeter von Merricks entfernt waren, "darin bin, sagen wir, ein Naturtalent!"

Gentle sah Hannah traurig nach, seufzte dann leise und wandte sich an Dale. "Ich weiss nicht, was ich noch machen soll...ich wünschte nur, sie würde mir endlich vergeben."

„Guten Morgen“ Ryan ließ sich mit schüchternem Lächeln auf einem Stuhl neben Annina fallen. Er hielt in der einen Hand einen roten Apfel, zu mehr würde er es vermutlich ohnehin nicht mehr schaffen. Richtig Frühstücken würde er eben erst in der Pause. Damit konnte er leben.

„Deine Männer?“ Jasper sprang mit voller Elan und so sexy, wie es ihm in seiner gemusterte Boxershorts gelang, aus dem Bett und sprintete zum Bad. Dort schaute er sich ausgehend um, kam zurück, warf einen Blick unter Bett und hinter die Vorhänge.
„Okay... wo versteckst du die anderen? Wo sind meine Konkurrenten, hm?“, fragte er und ließ gespielt ernst seine Knöcheln knacken. „Ich dachte... ich wäre der einzige für dich. So, wie du für mich die einzige bist“ Nach vielen Fehlstarten, dachte Jasper, grinsend und schlang im nächsten Augenblick auch schon seine Arme um Kea.

„Einen wunderschönen, guten Morgen“ Jared war mühelos zu Notion gesprintet, sobald er sie entdeckt hatte. Er gab ihr einen kurzen Kuss und lächelte sie dann versonnen an. „Na? Spät geworden? Ich weiß nicht, ob mich das nachdenklich stimmen sollte... wer war es, der dich so lange beschäftigt hat, wenn ich es nicht sein kann?“, fragte er grinsend, wobei er bereits den bei Harold bestellten Kaffee riechen konnte.

Lachend schob Vallery nun die Decke zurück und warf ihre blanken Beine übers Bett. Keinen Meter weiter lag auch schon eine Tasche von ihr, in der sich ihre Kleidung für den heutigen Tag befand. Sie streckte sich kurz und nahm dann die Tasche an sich. „Hmm... Kompromiss, wie schwänzen, aber zu Sport erscheinen wir? Dann kann sich Wolverine etwas darauf einbilden, dass wir nur zu seinem Unterricht erscheinen“

"Sparr dir das lieber für später auf, damit das auch die richtigen Personen sehen. Mir nützt das rein gar nichts!", raunte Merrick grinsend zurück, kniff Taneesha kurz in die Nase und lehnte sich schließlich lässig in die Stuhllehne. Sein Blick streifte die müde Notion, die sich mit Jared unterhielt, und er grinste leicht.
"Hast du Notion schonmal wütend erlebt?", hakte er neugierig nach.

"Wehe du machst das Licht an, dann bring dich um. Obwohl das eher ein Gefallen wäre.", brummte Tina leise, als Hannah das Klassenzimmer betrat. Diese zuckte unmerklich zusammen, während ihre Hand sofort vom Lichtschalter fiel. Zum Glück war es noch viel zu dunkel, so konnte sie Tina einen besorgten Blick zuwerfen.
"Gott, du bist ja fast erträglich, seit du dich selbst hasst.", murmelte Tina weiter, als Hannah nicht ein Wort sagte.

"Wie kann ich zu diesem Angebot nein sagen, wenn es von einer halbnackten Frau kommt - Pardon, halbnackte, wunderschöne, supersüße Frau - die in meinem Bett liegt?", konterte William lachend. "Aber, und ich gestehe das ungern. Ich befürchte ich werde verhungern, wenn wir nicht vorher etwas essen. Ich geh schnell duschen und hol uns was, bleib du ruhig im Bett!"
Er ging nochmal auf sie zu, um sie zu küssen und verschwand schließlich richtung Bad.

Annina wurde sogar etwas rot, als Ryan sich zu ihr setzte. In den letzten Wochen war etwas verändert, sie konnte sich nur nicht erklären was es war. Obwohl er manchmal so komisch rumdrukste. Geküsst hatten sie sich auch nicht mehr, seit dem Tag, an dem er sie gerettet hatte.
"Guten Morgen!", strahlte sie ausgelassen, während sie ihm etwas von ihrem Frühstück zuschob. "Bedien dich! Den Joghurt habe ich leider schon aufgegessen!"
Grinsend deutete sie auf den Joghurt.
Adam murmelte nur etwas Unverständliches und verließ kopfschüttelnd die Mensa.

Glücklich lächeln sah Vallery William nach, wie er im Bad verschwand, unwissend, dass draußen Leonie auf sie wartete. Stattdessen streckte sie sich genüsslich und ließ sich dann wieder rücklings ins Bett fallen. Wie gut konnte man es eigentlich haben? Sie zog die Decke wieder zu sich, schlang ihre Arme drum herum und wartete darauf, dass ihr Freund sich wieder blicken ließ.

„Ah... schade. Aber... danke“, brachte Ryan, auf seine übliche schüchterne, stammelnde Art heraus und nahm sich etwas von ihrem angebotenem Essen. „Und du bist schon satt? Ich kann dir leider nur den Apfel anbieten?“, sagte er, wobei er ihr diesen auch hin hielt. Gleichzeitig fiel ihm dabei irgendwie die Geschichte von Garten Eden ein und der Frucht der Versuchung, dem Apfel, woraufhin er fast dieselbe Farbe des Apfels annahm.

"Jetzt, wo du es sagst...", grübelte Taneesha und verwandelte sich wieder in sich selbst, "ich glaube nicht. Aber das könnte interessant werden." Sie beugte sich mit verschwörerischem Grinsen zu Merrick. "Ausserdem hab ich gehört, dass die beiden bis jetzt kaum mehr als Händchenhalten gemacht haben. Gerüchte, aber von feinster Qualität!" Sie zwinkerte grinsend.

"Du bist unmöglich, weisst du das?", murmelte Kea und küsste Jasper. Nur zögerlich und unter Protest von Jasper löste sie sich schließlich von ihm. "Tut mir leid, aber Schule muss sein!", entgegnete sie grinsend und ging zu ihrem Schrank, um nach einem sauberen T-Shirt Ausschau zu halten.

Caleb hatte mittlerweile fertig gegessen und war nun auf dem Weg zum Klassenraum. Als er dort ankam, runzelte er verwundert die Stirn. "Seit wann ist das hier bitte ne Dunkelkammer?", spottete er, "hast du gestern zu tief ins Glas geguckt, Stone?"

"Schnauze halten oder du wirst nie wieder zu tief ins Glas gucken, Flitze Feuerzahn!", krächzte Tina zurück, wobei ihre Stimme zwischendurch immer mal wieder brach. Fluchend trat sie gegen ein Tischbein.

"Führ mich nicht in Versuchung!", lachte Annina ausgelassen, beugte sich jedoch vor und biss von dem Apfel ab, der noch in Ryans Hand war.
"Lecker! Schön süß und saftig.", bemerkte sie sachlich, zwinkerte ihm allerdings kurz frech zu.

William sang ausgelassen unter der Dusche und kam schließlich in einem Rollkragenpullover und Jeans aus dem Bad.
"Irgendwelche Wünsche, oder soll ich einfach ein bisschen von allem mitnehmen?", fragte er enthusiastisch, während er schmunzelnd seine Freundin beobachtete. Er konnte sich nicht erinnern schon einmal so glücklich gewesen zu sein.

Merrick lachte kopfschüttelnd und fixierte Jared.
"Der arme Kerl muss wirklich gern kalt duschen!", konterte er grinsend, fixierte dann allerdings Taneesha und beugte sich zu ihr herüber. "Meinst du nicht, dass sollten wir ein bisschen ändern?"

"Ich dachte, Frauen kommen nicht in den Stimmbruch?", erwiderte Caleb gespielt erstaunt und nahm seinen Standardplatz in der letzten Reihe ein. Kaum Platz genommen, liess er eine Flamme auf seiner Handfläche erscheinen und wieder verschwinden. Dann wiederholte er das ganze. Und wiederholte es noch einmal.

"Darf ich?", fragte Taneesha erwartungsvoll und rieb sich die Hände. Das würde soooo lustig werden!

"Schule muss sein? Und was ist mit Liebe? Die ist ja wohl wichtiger!" Jasper hatte wie ein schmollendes Kind die Arme verschränkt und die Unterlippe vorgeschoben. "Ich hoffe doch, dass wir wenigstens an Valentienstag frei bekommen... das wäre nur fair", meinte er, wobei er sich jedoch langsam seinem Schicksal ergab und sich umzog.

Spätestens jetzt war im Grunde kein Unterschied zwischen dem Apfel und Ryans Gesicht mehr auszumachen. „D-Danke...“, murmelte er, wobei sich ja im Grunde der Apfel bedanken müsste. Wenn er könnte. Und er selbst hatte noch nicht mal von dem Apfel probiert. Wobei er jetzt irgendwie noch verführerischer wirkte als zuvor.
„A-Annina... ich wollte... dich fragen, ob du“ Sag es schon. Los. Mach es, hetzte er sich innerlich, wobei er den Apfel in seiner Hand drehte und wendete.
„Ob du mit mir ausgehen möchtest. Morgen,... vielleicht?“

„Hmm... Wünsche... Also ich wünsche mir, dass du dich augenblicklich wieder aus deinen Klamotten schälst und zurück zu mir kommst“ Vallery lachte und klopfte währenddessen mit der rechten Hand aufs Bett, ganz wie bei 'Mein rechter, rechter Platz ist frei, ich wünsche mir... herbei'.
„Obwohl... ich hätte jetzt irgenwie Lust auf Pfannkuchen... mit Ahornsirup. Und einer heißen Schokolade! Aber nur, wenn das möglich ist“

Mia hatte ihr Frühstück inzwischen beendet und suchte nun, den Plan des Gebäudes längst im Kopf, das Klassenzimmer auf. Sie war nicht erstaunt schon jemanden anzutreffen. Mit einem knappen Nicken an die drei gewandt, setzte sie sich in die mittlere Reihe, wobei sie nach wie vor das Buch in der Hand hielt, welches sie in der Mensa noch gelesen hatte.

"Als ob die keine Liebe im Leben hättest!", erwiderte Kea gespielt beleidigt, während sich für ein quergestreiftes Longsleeve entscheidete, "wenn du weiterhin so einen Schwachsinn verzapfst, bist du bis zum Valentinstag auf Liebesentzug, Mister!" Sie hielt drohend den Zeigefinger in die Höhe, während sie aber immernoch breit grinste. "Und jetzt ab in die Klamotten, ich will mir vor dem Unterricht noch ein Sandwich holen!"

"Gott ich würde dich so gern steinigen.", murmelte Tina hustend, winkte dann allerdings aufgebend mit der Hand ab. "Aber du würdest dich ja noch in der Hölle wohlfühlen, also tu ich dir den Gefallen lieber nicht."

Hannah musterte Tina schweigend. Sie hatte bestimmt Fieber....

"Also wie du schon passend gesagt hast, kann ich mich schlecht in eine blonde Frau verwandeln. Vor allem in eine weiße Blondine. Da hilft das beste Bleichmittel nicht!" Merrick grinste breit. "Wie wäre es heute nach dem Unterricht?"

Anninas Gesicht nahm plötzlich einen tiefen Rosaton an. Schnell starrte sie die Tischplatte an, um das zu verstecken. Erst als sie sich und ihr Herz einigermaßen wieder im Griff hatte, lächelte sie Ryan leicht tadelnd an.
"Ich dachte schon du fragst nie!", bemerkte sie so kokett wie möglich, lächelte dann allerdings nochmal fröhlich. "Also das war ein ja!"

William warf einen sehnsüchtigen Blick auf das Bett und war mehr als gewillt den Hungertod zu wählen, hätte sein Magen nicht in genau dem Moment laut geknurrt.
"Ich bin ich 10 Sekunden wieder da... ach sagen wir 3! Geh nirgendswohin und bitte lass keine bösen Wölfe rein!"
Er öffnete die Tür und stürzte raus, wobei er fast mit Leonie zusammenstieß.
"Huch, steht ihr hier schon Schlange? Wow, mein Ruf kommt mir vorraus!"

Caleb grinste triumphal und liess die Flammen noch ein paar Mal erscheinen, bis er sie endgültig löschte.

"Per-fekt!", grinste Taneesha und piekste Merrick in den Bauch, "auch wenn mir jetzt sofort auch lieb wäre. Doofer Samstagsunterricht." Sie schmollte kurz, schnappte sich dann aber ihren Rucksack und zog Merrick am Arm. "Na los, beweg dich, alter Mann!"

"Jawohl, Miss" Jasper salutierte mit ernstem Gesicht, doch spätestens als er in seine Jeans sprang und einen Pulli überzog hatter er schon wieder ein breites Grinsen im Gesicht. "Von niemand lasse ich mir lieber Befehle erteilen, als von dir... wobei... Wolverine hat manchmal auch einen ECHT überzeugenden Ton drauf"

Mia konnte es nicht vermeiden, den anderen zu zu hören und dieses Mal verstand sie auch jedes Wort einbahnfrei. Sie nestelte an einer Seite herum, während sie Caleb zu gesehen hatte, wie er bis eben noch seine Kräfte benutzt hatte.

„Das ist... fantastisch!“ Ryan biss enthusiastisch in seinen roten Apfel. Er schmeckte wirklich wunderbar und er musste sich obendrein wirklich zusammen reißen, nicht vor Freude und Begeisterung Luftsprünge und sonstige peinlichen Dinge zu machen. „Ich freue mich total... wie... wie wäre es Morgen so... gegen fünf? Fünf Uhr abends natürlich“

„Träum weiter, Rodent. Die Zeiten sind schon lange vorbei“, gab Leonie zurück und verdrehte die Augen. „Ich bin hier wegen... Vallery. Ist sie...“ Sie deutete stumm auf seine Türe, wobei sie sich auf ihre Lippe biss. Eigentlich musste sie dort drinnen sein, da sie seit neustem bei William schlief und er wohl kaum mit einem anderem Mädchen so früh morgens in einem Zimmer reden würde. Oder? Nein... obwohl. Leonie schob seufzend ihre verwirrenden Gedanken beiseite.

William, der wirklich in Hochform war, bemerkte Leonies zweifelnden Blick. Sofort setzte er ein ernstes Gesicht auf und stellte sich leicht vor die Tür.
"Um ehrlich zu sein...", murmelte er leise, während er sich durchs Haar fuhr. Er warf Leonie einen dringlichen Blick zu. "Vallery darf davon nichts wissen..."

Annina lächelte strahlend und nickte fröhlich.
"Das klingt super!", seufzte sie erleichtert, während sie sich ermahnte, ihn noch ein wenig zappeln zu lassen. "Wo... treffen wir uns denn?"
Grinsend nahm sie Ryan den Apfel ab und biss ein zweites Mal hinein.
"Echt süß."

Merrick lachte ausgelassen und knuffte Taneesha munter in die Seite.
"Vorsichtig!!", drohte er gespielt wütend. "Kleine Babies sollten sich nicht mit großen Jungs anlegen!"

Tina grummelte verärgert in sich hinein, konnte jedoch nicht umhin, wohlig zu seufzen, als Caleb die Sache mit den Feuer ließ.

Ryan brauchte ein paar Sekunden, ehe ihm wieder einfiel, dass er ja noch des Sprechens fähig war und er seinen Blick durch aus von Anninas Lippen oder dem Apfel, den er in diesem Moment sehhr beneidete, abwenden konnte. „Äh... ich... hole dich ab. Von deinem Zimmer. In Ordnung?“

„Ist klar, wir sehen uns später“ Leonie verdrehte erneut die Augen, seufzte dann jedoch in Angesicht der offenen Türe und sich der dahinter befindenden Herausforderung. Schweren Schrittes betrat sie Williams Zimmer und entdeckte Vallery schließlich mit seligem Lächeln auf dem Bett.
„Wie, das ging ja wirk...lich schnell... Leonie“ Vallery hatte aufgesetzt und schaute Leonie mit ernster Miene ins Gesicht. „Was ist? Was willst du hier?“
„Reden, Vallery. Ich will... nur reden. Bitte. Lass mich sagen, was ich dir zu sagen habe und dann gehe ich wieder“
„...Meinetwegen. Fang an...“ Vallery verschränkte die Arme und lehnte sich gegen die Wand, während ihre blauen Augen auf Leonies Gesicht ruhten. Sie hoffte, dass dieses Gespräch schnell gehen würde. Im Grunde hatte sie nach wie vor die selbe Meinung über Leonie, auch wenn sie sich inzwischen wirklich... anders verhielt. Vielleicht ließ sie sich ja deswegen dazu überreden und schickte sie nicht wieder hinaus.
„Ich... wollte, dir erklären... warum ich so viel Mist verzapft habe... ich will, dass du mich wieder verstehen kannst, dass du über mich Bescheid weißt, so wie... früher... Nur möchte ich, dass du mehr erfährst...“ Leonie fuhr sich fahrig durch ihre braunen Haare und räusperte sich.
„Ich...“, begann sie und erzählte von ihrer Familie.
Ihre Eltern, beide erfolgreich im Beruf, hatte immer viel zu viel zu tun, um sich mit ihren Kindern mal länger als eine halbe Stunde auseinander zu setzen. Egal wie gut Ryan oder Leonie in der Schule waren, die einzigen, die sie lobten, waren ihre Lehrer oder ihre Kindermädchen. Dann kam Leonie auf ein Internat, abgeschnitten von ihrem Bruder, dem einzigen Menschen, der sie bis zu diesem Augenblick verstanden hatte. Sie stellte Dinge an, damit die Direktorin ihre Eltern kontaktieren würden. Damit sie die Aufmerksamkeit ihrer Eltern endlich mal bekam. Vor allem jetzt, da sie ihnen so unendlich fern war. Aber das hatte leider nicht jenen Effekt, den sie sich gewünscht hatte. Man ließ sie die Ferien dort. Selbst an ihrem Geburtstag bekam sie nicht mehr als eine Karte. Und eine Sms von ihrem Bruder. Am Anfang zumindest noch.
Leonie erzählte von der Entdeckung ihrer Fähigkeit, dem Rausschmiss aus dem Internat und wie sie auf Xaviers Schule kam. Sie wünschte sich einen Neuanfang, in jeglicher Hinsicht. Und dann lernte sie auch schon nach kurzer Zeit Vallery kennen.
Leonie zog einen zerknitterten Brief aus ihrer Hosentasche und entfaltete diesen.
„Den... habe ich dir... vor etwas mehr als ein einhalb Jahren geschrieben... vielleicht erinnerst du dich ja an den Tag, als du mich in den Waschräumen gefunden hast. Zwischen Trockner und Waschmaschine. Ich hatte eine Rotweinflasche bei mir, so wie mein Handy und... gut ein halbes Dutzend Taschentücher... ab diesem Tag... habe ich mich verändert...“, erklärte Leonie und fuhr sich kurz über die Lippen.
„Liebe Vallery,
mein Leben bricht aus einander. Und du bist die einzige, die das verstehen kann.
Meine Eltern lassen sich scheiden. Meine Eltern, die nie etwas von mir wissen wollten. Die stets unfähig waren, meinem Bruder und mir auch nur annähernd so etwas wie Liebe zu schenken. Sie können sie ja nicht einmal untereinander halten, ihr vermeintliche Liebe.
Mein Bruder hat schon früher immer einen großen Bogen um Mädchen gemacht, aus Angst es reiche dieser 'erste Blick' und er verfalle der Liebe.
Und ich... ich habe deine Blicke stets mitbekommen, Val. Deine Anfangs amüsierten Blicke, wenn ich einen Jungen nach dem anderen angeflirtet habe. Doch mit jedem Mal wurde dein Lächeln kleiner, bis du nur noch verständnislos den Kopf schütteln konntest... und dich von mir abwendest.
Dabei...ich erhoffe mir, es besser machen zu können, wie meine Eltern.
Ich will mir immer beweisen, dass ich, im Gegensatz zu ihnen, lieben kann. Aber jedes Mal, wenn es den Anschein hat, und wenn er auch so klein ist, es könnte sich etwas wirklich ernstes daraus entwickeln, kommt dieses Gefühl. Vallery, ich habe Angst, ich könnte so enden wie sie. Wie meine Eltern. Wie meine Mutter.
Manchmal versuche ich mich abzulenken, an etwas anderes zu denken, aber so richtig funktioniert das nie. Und am Ende treibt mich die Angst zu einem weiteren Selbstbeweis. Es ist ein Teufelskreis und ich weiß nie, wie ich aus diesem entkommen kann. Siehst du denn nicht, dass sie hinter jedem Lächeln von mir, jedem Lachen, eigentlich Tränen verbergen? Ich weine und schreie, aber ich habe das Gefühl, dass niemand mich hören kann. Val, ich bin verzweifelt... Mein Leben läuft eigentlich noch nie, wie es eigentlich laufen sollte. Mein Bruder, der früher meine einzige Stütze gewesen war, wollte schon, als ich ins Internat kam, nichts mehr von mir wissen. Zwar schickte er mir Geburtstagswünsche... auch 'alles Gute zu Weihnachten', aber er fragte nie wie es mir geht.
Was ich durchmache, was ich denke. Ich bin ihm egal geworden.
Und du verbringst so viel Zeit mit Nate... wendest du dich auch langsam von mir ab? Bin ich dir lästig?
Er ist deine große Liebe, ich weiß, deswegen willst du natürlich auch am liebsten jede Sekunde mit ihm verbringen... aber... hast du denn keine Sekunde mehr Zeit für mich? Gott, Val... ich brauche dich und schaffe es nicht, dich beiseite zu ziehen und dir alles zu sagen... Du bist so glücklich. Ich beneide dich so... Du bist unerreichbar für mich geworden. Meine Eltern konnte ich noch nie erreichen... und auch mein Bruder ist mir inzwischen so fern.
Mein Leben bricht seit etwa zwei Jahren immer mehr zusammen.
Und niemand sieht, in was für einem Scherbenhaufen ich stehen.
Das, was ich mache, das tue ich, um mich von allem anderen abzulenken. Ich versuche mich zu trösten. Und verletzte dabei sehr oft jemanden. Auch oft diejenigen, die mir eigentlich viel bedeuten. Es tut mir so Leid.
Du bist meine beste Freundin. Du siehst so viel. Warum siehst du nicht, wie ich falle hinter meinen sicheren Schritten, wie ich weine hinter meinem Lachen und wie ich mich verstecke hinter den Skandalen, die ich bewusst verursache?... Das... ist das Ende meines Briefes...“
Über Leonies Wangen rannen längst salzige Tränen, doch sie machte sich nicht die Mühe, sie weg zu wischen. „Wieso... hast du ihn mir nicht einfach gegeben?“, fragte Vallery, schwer schluckend.
„Ich hatte Angst. Du wolltest nichts mehr von mir wissen. Und ich bin mit Chace weg gegangen... ich brauchte lange um wieder hier her zu kommen. Aber du hast mich noch immer aus den selben Augen angeschaut. Aus den Augen, die mir sagten, dass sie mich am liebsten nicht hier sehen wollten.
Wie konnte ich dir da nur den Brief geben? Du hättest ihn vielleicht zerrissen, weggeschmissen, ohne auch nur einmal hinein geschaut zu haben... oder du hättest ihn erst gar nicht angenommen“ Leonie faltete den Brief wieder zusammen und schaute Vallery aus ihrem Tränen verschmiertem Gesicht an.
Sprachlos schaute Val sie an. So viel hatte sie früher niemals aus Leonie heraus kitzeln können. Vor allem nie so viel über ihre Familie und die Beziehung zu ihnen, ihren Problemen und... ihren Gedanken. Tatsächlich erkannte sie jedoch hinter den Tränen, hinter den Augen von Leonie ihre alte Freundin. Jene, sie so sehr hat leiden können, mit der sie nachts hat erzählen können, mit der sie lernte, herum albert und mit der sie hat lachen können.
„Kannst du... mir verzeihen? Für das... was früher gewesen war?“
„Ja... ja“ Auch in Vallerys Augen blitzten nun Tränen auf, unwissend, ob sie nun mehr aus Freude, da sie ihre alte Freundin wieder hatte, Freude, da sie nun verstand, oder weil es ihr so sehr Leid tat, dass sie sich nicht früher auf ein Gespräch mit ihr eingelassen hatte. Dass sie früher nicht mehr Zeit für sie gehabt hatte. Es brauchte keine weiteren Worte, damit sich die beiden in die Arme fielen, schluchzend, aber glücklich.