Mutant High II - Das RPG 4

"Mea culpa." Ty legte die flache Hand an die nackte Brust und deutete eine Verbeugung in Cas Richtung an. "In Zukunft halte ich mich zurück", versprach er schmunzelnd und zog dann sein Shirt über, "alternativ kann ich dir anbieten, dass du mir auch einmal mit der flachen Hand auf den Hinterkopf schlagen kannst." Er beugte sich vor und drehte den Kopf dabei so, dass Cas praktisch nur die Hand ausstrecken und sie auf sein noch nasses Haar schlagen lassen musste.

"Normalerweise hab ich auch welche, aber wenn ich die anhabe, kann ich die Zigarette nicht festhalten." Sofia stieß den Rauch der inzwischen brennenden Zigarette in mehreren kleinen Wolken aus und deutete dann auf die rechte Jackentasche, aus der zwei dicke Fäustlinge herauslugten. "Nichts ist umsonst", bemerkte sie trocken und zuckte mit den Schultern, während sie sich umsah, ganz so, als suche sie nach etwas. "Wo ist dein Schätzchen?", fragte sie schließlich, hielt sich aber mit dem sarkastischen Unterton so gut wie möglich zurück. Sie wusste zwar noch immer nicht wirklich, was Spike in Emma sah, hatte sich aber inzwischen an die Beziehung der beiden gewöhnt. Trotzdem machte es ab und an Spaß, ein paar Witze und Sticheleien unterzubringen. War ja nicht so, dass Spike das nicht auch tat.

Neidvoll blickte Felipe auf das randvolle Tablett, das Noemi da balancierte und konnte sich einen Seufzer nicht verkneifen. Er würde sich jetzt auch gerne den Bauch vollschlagen, aber wenn er sich jetzt vordrängelte, würde er damit nur die Wut seiner Mitschüler auf sich ziehen. Und da vor ihm in der Schlange waren doch einige Leute, mit deren Fähigkeiten seine einfach nicht mithalten konnten. "Gott, ich hasse warten", brummte Felipe missmutig und verschränkte die Arme vor der Brust, "ich sags dir, eines Tages verhungere ich noch in der Schlange vor der Essensausgabe!"

Ein wenig überrascht sah Mina Emma an, ehe sie schließlich zögerlich die Hand ausstreckte und nach der Tube griff. "Danke", hauchte sie kaum hörbar und schenkte ihrer Mitschülerin ein kurzes Lächeln. Sie warf einen flüchtigen Blick auf die Tube und schraubte dann den Deckel ab. Mit kreisenden Bewegungen verrieb sie die Salbe auf den schmerzenden Waden und merkte fast augenblicklich eine Linderung. Rasch überflog sie den Namen der Salbe noch einmal und mahnte sich selbst, sich den Namen zu merken. "Du siehst gar nicht aus, als würdest du die Salbe brauchen", nuschelte Mina mit einem schiefen Lächeln, als sie Emma die Salbe zurück gab, "irgendwie sind hier alle so...fit."

„Hmm... Auf das Angebot komme ich zurück. Aber nicht heute, sondern irgendwann, wenn du es nicht erwartest“, sagte Casper an Ty gewandt und lachte, was dumpf unter seinem Shirt hervor kam, dass er sich gerade über den Kopf zog. Sobald er er sich sein Oberteil zurecht gezogen hatte, sah er wieder zu Zach hinüber und sah reichlich ertappt drein.
„Na und? Ihr legt es ja auch gerade zu darauf an“
„Tun wir das?“ Nick war von hinten an Zach heran getreten, legte seine Arm um ihn und hauchte ihm einen Kuss auf den Hals.
„Ach, sucht euch doch ein Zimmer!“, raunte Casper und tat so, als hatte er vor, seine verschwitzte Sportsocke nach ihnen zu werfen, woraufhin Nick lediglich lachen musste.

„Ja... Die müssten sich die Lehrer mal was überlegen. Dass nicht immer alle Schüler zur selben Uhrzeit Pause haben. Entweder das, oder es muss an der Mensa etwas verändert werden, bzw. an der Essensausgabe. Wobei es vermutlich schon helfen würde, wenn die einzelnen Stufen ein wenig versetzt mit der Pause anfangen...“, überlegte Rodrigo laut und nahm sich vor, mal mit seinem Vater darüber zu reden. Vielleicht ließe sich da ja wirklich etwas machen.

Vor der Essensausgabe hatte sich einiges angestaut, was Alessia fast dazu bewegte auf dem Absatz kehrt zu machen, hätte sie nicht im letzten Moment Riley entdeckt. Für ihn raffte sie sich auf und ging zu ihm hinüber. Er war glücklicherweise schon fast vor der Essensausgabe und kam bestimmt gleich dran, weswegen sie sich schnell ein Tablett nahm und sich zu ihm stellte.
„Hey!“, raunte sie lächelnd und überging die finsteren Blicke hinter hier, weil sie sich dazwischen schummelte.

„Irgendwo zwischen Umkleide und Mensa, schätze ich“, antwortete Spike und packte sein Feuerzeug wieder in seine Tasche, sobald Sofias Zigarette brannte. Er wusste Sofias Bemühen zu schätzen, nicht all zu sarkastisch zu klingen und quittierte das auch mit einem schiefen Lächeln.
„Aber du weißt ja, sie kommt auch gut ohne mich zurecht. Wenn sie sich in das Gedränge stürzen möchte, dass gerade in der Mensa herrscht, dann kann sie das gerne machen – ich werde später essen. Was ist mit dir? Isst du noch hier? Oder gehst du dann gleich nach Hause?“, fragte er und schnippte leicht gegen seine Zigarette, um die Asche abzuklopfen.

Gerade als sich Noemi nach freien Tisch, sowie bekannten Gesichtern umsah, bemerkte sie Felipe und die anderen, die noch in der Schlange standen. Vor allem stach ihr Felipe ins Auge, der mit einem ziemlich hungrigen Blick auf ihr Tablett starrte. Zu verdenken war es ihm nicht, sie wusste ja selbst genau, wie ihm zumute sein musste.
Kurzerhand balancierte sie ihr Tablett auf einer Hand, nahm mit der anderen ihre Gabel und piekste ein paar Stücke des Geschnelztem auf und ging dann zu Felipe hinüber, dem sie es hinhielt. „Hier! Bevor du noch gleich anfängst an Lukes Bein zu knabbern oder so“, raunte sie und grinste schief.

„Notgedrungen, glaube mir. Die meisten von uns gehen schon seit einigen Jahren hier auf die Schule und haben dir damit auch einige Jahre an harten Sport- und Spezialtraingsstunden voraus. Es muss dich also nicht wundern. Aber nur weil wir fit aussehen, muss das nicht heißen, dass wir von Muskelkater verschont bleiben“, antwortete Emma lächelnd und rieb sich mit einer Hand den Nacken. „Dadurch dass auch ein paar Wochen der Unterricht ausgefallen ist, kam ich wohl ein wenig aus der Form, so schlimmen Muskelkater hatte ich schon lange nicht mehr“, gestanden sie und nahm Mina die Tube ab, sobald sie fertig war.

Ty fand es unterhaltsam dass Casper sich von Zachs und Nicks Turteleien so stören ließ, sagte aber nichts. Ihn persönlich störte er überhaupt nicht, dass die beiden Jungs sich vor ihm küssten, solange sie sich nicht gegenseitig die Zunge in den Hals steckten. Diese Abneigung war aber nicht auf homosexuelle Paare beschränkt, er fand es auch eklig wenn sich heterosexulle Paare in der Öffentlichkeit gegenseitig den Rachenraum reinigten.
Inzwischen hatte er sich komplett umgezogen und schulterte nun seine Sporttasche. "Hey Cas, ich wollte in die Mensa, hast du Lust mitzukommen?", bot er seinem Mitschüler schließlich einen Ausweg aus seiner unangehmen Konversation mit Zach und Nick.

"Naja, seit vorgestern ist der Hausarrest vorbei, ich hab also zumindest die Wahl", erwiderte Sofia und zuckte mit den Schultern, was man bei ihrer dicken Kleidung aber kaum sah. "Irgendwie ungewohnt", gestand sie mit einem trockenen Lachen, "endlich mal wieder selbst entscheiden zu können, was ich wo nachmittags mache. Jetzt wo ich die Möglichkeit hab, ich ich keine Ahnung, was ich tun könnte." Sie zog an ihrer Zigarette und atmete den Rauch durch die Nase wieder aus. "Irgendwelche Vorschläge?" Sie sah fragend zu Spike rüber.

"Ernsthaft?!" Felipe sah Noemi so an, als hätte sie sich vor seinen Augen eben in die heilige Jungfrau Maria verwandelt. "Oh mein Gott, ich schwöre, ich liebe dich!", verkündete er und verdrückte das Essen auf der Gabel in einem Haps, "du bift die Befte!" Die Hände an Noemis Wangen gelegt zog er ihr Gesicht zu sich und drückte ihr einen kurzen, stürmischen Kuss auf. "Gott, wenn wir beide irgendwann mal monogam werden sollten, werde ich dich vom Fleck weg heiraten!", nuschelte er während er kaute und nickte energisch.

Mina hatte Emma aufmerksam zugehört und hin und wieder zustimmend genickt. "Einige Jahre", wiederholte sie stumm und sah Emma ehrfürchtig an. Anscheinend hatten die meisten hier ihre Kräfte deutlich länger als sie selbst. "Wie lange bist du denn schon hier?", fragte sie also mit unverhohlener Neugier und griff erst jetzt nach ihrer Kleidung, die eben noch unbeachtet links von ihr gelegen hatte.

Gut, so sehr hatte er sich wohl doch nicht dran gewöhnt. Nicks Stimme direkt hinter ihm störte ihn noch nicht, aber als er ihn umarmte und Küsste, zuckte Zach doch leicht zusammen. Hauptsächlich aus Überraschung, so ausgedrückte Gefühle waren nicht so ganz sein Ding. Beziehungsweise, er wusste nicht so richtig damit umzugehen. Wirklich geheuer war es ihm auch nicht, er war sich noch nicht sicher, ob es wirklich eine gute Idee war. "Guck mal, die gehen ohne uns Essen. Einfach verhungern lassen wollen sie uns. Lassen wir das mit uns machen?", beschwerte er sich spaßhaft bei Nick und sah ihn über die Schulter hinweg an.

Yelinna zog die Nase kraus und schüttelte dann den Kopf. "Ich glaub das ist keine gute Idee. Da kriegen die Kleinen sicherlich als erstes frei und bis wir dran sind ist dann alles leckere weg", gab sie zu bedenken, während sie sich zentimeterweise vorarbeiteten. "Gott... Dreist muss man sein", knurrte sie, als sie Alessia dabei beobachtete, wie sie die Schlange übersprang.

Da Alessia nicht in der Mensa gewesen war, hatte Riley sich angestellt und in Gedanken schon mal geplant, was sie am Nachmittag bei der Nachhilfe machen konnten. Dafür hatte er vorher nämlich keine Zeit gefunden. Oder war in Gedanken immer ganz schnell in andere Richtungen abgedriftet. Deswegen machte er einen kleinen Hüpfer zur Seite, als Alessia plötzlich neben ihm stand. "Oh. Hey. Da bist du ja", sagte er und strahlte sie an.

Spike musste dieses Wochenende mal nicht arbeiten und hatte daher frei. Erst hatte er vorgehabt, etwas mit Emma zu machen, die hatte allerdings abgesagt, da sie heute noch einiges an Stoff nacharbeiten wollte – für sie war es ja das letzte Jahr und somit warteten besonders harte Prüfungen am Ende des Jahres auf sie. Aber trotzdem fand er es schade, nachdem doch endlich die Ausgangssperre aufgehoben worden war.
„Was hältst du davon, wenn wir in die Stadt fahren und das Ende deines Hausarrest feiern. Ich lad dich ein, zu was auch immer wir kriegen können. Ein Bier springt vielleicht schon dabei raus. Und wer weiß... vielleicht finden wir ja eine Bar mit Dart oder Billard. Deal?“

Beinahe wäre Noemi das Tablett aus der Hand gerutscht, als Felipe ihr vor Dankbarkeit diesen stürmischen Kuss aufdrückte. Gerade rechtzeitig bekam sie es noch mit der zweiten Hand zu Fasse, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Wegen seines Bissen, schmeckte Noemi das Fleisch und leckte sich deswegen kurz schmunzelnd die Lippen ab.
„Ich glaube, das passiert nicht in diesem Leben“, raunte sie, zwinkerte ihm zu und lachte.
„Im übrigen hätte mir ein einfaches Dankeschön auch gereicht. Ich weiß doch, wie es dir geht und ein Rudel muss zusammen halten, das hat oberste Priorität. Noch vor dem BroCode“, fügte sie schmunzelnd hinzu und bemerkte Lukes kritischen blick.
„Noch vor dem BroCode?“

„Oh. Schon sehr lange. Aber ich bin eine der wenigen, die hier schon sehr früh an die Schule kamen. Ich war vier, als ich hier her kam“, antwortete Emma lächelnd, ging zu ihrer Tasche hinüber und verstaute ihre Tube wieder. „Die Kinder, deren Mutation sich schon so früh bemerkbar machen, sind allerdings ein eher kleiner Teil. Bei den meisten setzt es erst aber der Pubertät ein, oft auch später“, sagte sie und schulterte ihre Tasche.
„Hast du Lust mit mir in die Mensa zu gehen? Ich kann auch gerne noch etwas warten, solltest du noch nicht ganz fertig sein“

„Ja, bitte, sonst verfalle ich noch in Selbstmitleid“, raunte Casper, klopfte Ty auf die Schulter und schnappte sich seine Sachen, ehe er ihm folgte. Nicht, dass er es nicht genoss, single zu sein. Man hatte so doch wesentlich mehr Freiheiten. Aber...irgendwie... er musste sich doch auch langsam eingestehen, dass er nichts gegen eine Beziehung hätte.
Wenn sogar jemand wie Zach jemanden abbekam. Und mit ihm eine feste Beziehung einging.
Casper schob die Tür auf und hielt sie Ty auf. „Gehen wir. Wahrscheinlich haben Felipe und die anderen uns kaum noch etwas zu Essen übrig gelassen“

„Vermutlich nehmen sie an, dass uns Luft und Liebe reichen“ Nick ließ schmunzelnd von Zach ab und packte seinen Rucksack, den er sich über den Rücken warf. „Aber nein, das können wir natürlich nicht einfach so auf uns sitzen lassen. Los, ihnen nach!“, raunte er grinsend, zwinkerte seinem Freund zu, ging dann an ihm vorbei und ein paar Schritte voraus.
Er hatte bemerkt, wie Zach kurz zusammen gezuckt war und sah daher davon ab, noch weitere Zärtlichkeiten mit ihm auszutauschen – wie ihm zum Beispiel in seinen Hintern zu kneifen.

„Naja, Harold und seine Klone müssten dann natürlich sicherstellen, dass genug auch für die später ankommenden Schülern da ist...“, bemerkte Rodrigo und sah Alessia nebenbei zu, wie sie an ihnen vorbei ging und auf Riley zu. Jaa, sie war ein raffiniertes Biest. Und das meinte er gar nicht mal so böse. Die meisten hier hätten vermutlich gerne dasselbe getan.
„Das oder sehr, sehr hungrig“, bemerkte er und knuffte seine Freundin.
„Wir sind zum Glück auch gleich dran“

Das Strahlen knockte Alessias Verstand für einen Moment aus und sorgte für eine kleine Sendepause ihrer Synapsen, während sie Rileys Lächeln erwiderte. Er hatte aber auch wirklich ein hinreißendes Lächeln.
„Ja, entschuldige... Ich bin noch auf mein Zimmer gegangen. Ich wollte in Ruhe Duschen und... wäre dabei fast eingenickt. Bin ziemlich müde... Du hättest zufällig nichts dagegen, wenn wir heute nicht ganz so lange wie sonst machen, oder?“, fragte sie vorsichtig und sah ihn schuldbewusst drein.

Sofia sah Spike einen Moment lang überrascht und wohl auch ein wenig argwöhnisch an. "Könnte deine Freundin nicht etwas dagegen haben?", hakte sie nach und zog fragend eine Augenbraue nach oben. Nach dem, was der Flurfunk so erzählte, schien Emma doch eher der eifersüchtige Typ Mädchen zu sein. Doch ohne Spikes Antwort abzuwarten, zuckte sie nur einen Moment später mit den Schultern (was wieder nur schwer zu erkennen war). "Ach scheiß drauf", verkündete sie und nickte, "wir haben einen Deal! Billard klingt gut!" Sie war den kümmerlichen Rest ihrer Zigarette zu Boden und trat ihn mit der Fußspitze aus, während sie Spike die ausgestreckte Hand hinhielt. "Schlag ein, dann ist es offiziell!"

"Sorry, das verstehst du nicht. Ist so ein Wolfsding." Felipe klopfte Luke mit gespielt mitfühlender Miene auf die Schulter. "Aber tröste dich, ich musste das auch erst alles lernen. Ist echt kompliziert, Teil eines Rudels zu sein. Wusstest du zum Beispiel, dass es da eine strenge Hackordnung gibt? Und die ist echt in JEDEM Lebensbereich wichtig, ob Essen, Schlafen oder...anderes." Er warf Luke einen vielsagenden Blick zu und ließ dabei seine Augenbrauen tanzen.

"Ich bin fast fertig!" Die Worte kamen so schnell und laut über Minas Lippen, das sie im nächsten Moment erschrocken die Hände auf den Mund presste. Einige Sekunden lang sah sie sich mit ängstlichem Blick in der Umkleid um, doch anscheinend hatte sie Glück gehabt, niemald schrie, lachte unkontrolliert oder übergab sich. Schuldbewusst senkte Mina den Blick und beeilte sich, sich anzuziehen. Sicher wollte Emma jetzt nicht mehr mit ihr zusammen Essen, sie war eben doch das komische neue Mädchen...
Nachdem sie in ihre Stiefel geschlüpft war, schnappte sie sich ihre Tasche und steuerte dann hastig den Ausgang an.

"Tja, dann haben wir die Ehre, zu ihrer Unterhaltung um die Reste zu kämpfen", stellte Ty leise lachend fest und drückte die Tür der Umkleide auf. Als er draußen Schritte hörte, drehte er den Kopf in die Richtung und hob grüßend die Hand als er Mizuki und Ava entdeckte.
"Hallo ihr beiden", begrüßte er sie gut gelaunt, "auch auf dem Weg zur Mensa um um die letzten Krümel zu kämpfen?"
Während Mizuki knapp nickte, sah Ava Ty fragend an. "Klingt nach einem Insiderwitz, den ich nicht kenne", stellte sie schließlich fest und zuckte mit den Schultern.

Das hartnäckige Gefühl etwas falsch gemacht zu haben bemächtigte sich Zachs. Nick war enttäuscht. Jedenfalls kam das so rüber. Zerknirscht schnappte er sich seinen Rucksack und folgte Nick. Wieso machte er eigentlich ständig alles falsch? Naja, nicht ständig, aber er traf in Sachen Gefühle doch häufig den falschen Nerv. "Vielleicht hat Harold ja ein bisschen Schokolade oder was anderes Süßes. Nur für uns", sagte er, als er aufgeholt hatte und grinste Nick entschuldigend zu.

Hungrig grinste Yelinna und nickte. "Ja, sehr gut. Sonst wäre ich vielleicht auf die Idee gekommen mal in sie reinzubeißen. So alt ist sie ja noch nicht, da ist sie bestimmt noch nicht zäh", sagte er und lehnte sich an ihren Freund. "Hast du heute eigentlich noch etwas vor?"

"Oh, nein, ganz und gar nicht!", versicherte Riley ihr schnell, froh weil er ja selbst nichts vorbereitet hatte. Dementsprechend verlegen guckte er auch. Das war vielleicht etwas sehr schnell gewesen. Er wollte ja auch nicht, dass sie das Gefühl bekam ihm wäre das Ganze lästig. Was es nicht war! Er liebte es die Zeit mit ihr zu verbringen. Und es war die einzige Ausrede die er hatte. Beendeten sie die Nachhilfe, dann würde sie ihn sicher nicht mehr ansehen.

„Ich würde es zwar auch so als offiziell ansehen, aber wenn du darauf bestehst“ Spike nahm noch einmal einen kräftigen Zug von seiner Zigarette, die somit auch am Ende war und warf sie zu Boden. Daraufhin stand er auf, trat sie aus und nahm Sofias Hand. „Deal. Wir feiern deine wiedergewonnene Freiheit heute“, raunte er und drückte ihre Hand. Er überging geflissentlich komplett ihre Frage bezüglich Emma. An sich konnte sich seine Freundin ja nicht beschweren, da sie eh zu tun hatte. Wobei er ihr wohl nicht davon erzählen würde. Sie bemühte sich zwar, essich nicht anmerken zu lassen, aber er wusste, dass sie auf Sofia ein wenig eifersüchtig war.
„Also, wann hast du Lust aufzubrechen?“

„...Anderes?“ Lukes Gesicht verfinsterte sich einen kurzen Augenblick lang, dann schüttelte er schmunzelnd den Kopf. „Ich hoffe nur, mein Bett bleibt bestehen“, raunte er leise seinem Mitbewohner zu.
„Wir werden uns bemühen“ Noemi hatte natürlich hören kann, was er da wisperte und grinste breit. Sie und Felipe hatten eigentlich ausgemacht, noch einmal in die Kiste zu steigen, sobald es seinen Kronjuwelen besser ging, aber irgendwie war seit dem immer irgendetwas gewesen.
Eine Nacht hatte sie bei Alessia übernachtete, sie sich den ganzen Abend italienische Filme reingezogen hatten, an einem anderen war sie zu nichts in der Stimmung gewesen und wieder an einem anderen hatte sie mit Ty geschlafen. Und und und. Tja und letztendlich war ihr die Idee gekommen, dass ganze als Belohnung für sie beide 'aufzubewahren', bis sie die kommende Vollmondnacht hinter sich gebracht hatten.

Emma war hinüber zur Tür gegangen und stand auch dann noch da, als Mina so stürmisch auf den Ausgang zu ging. An ihren Worten hatte sie nichts wirklich verwunderlich gefunden. Klar, sie sprach nicht viel und besonders auch nicht laut, aber wahrscheinlich war sie einfach nur sehr müde und sehr hungrig – denn genau so fühlte sich Emma.
„Beeilen wir uns! Ich hoffe, die Mensa platzt nicht aus allen Nähten!“, raunte sie und hielt Mina die Tür auf.

„Ich fand ihn gut“ Casper klopfte abermals auf Tys Schulter und grinste ihn schief an.
„Mädchen, ehrlich, euch fehlt der Humor für sowas! Entweder das, oder ihr seid zu müde, um darüber lachen zu können. Dabei halte ich gerade euch zwei für die fittesten Mädchen der Schule. Unsere Ein-Frau-Armee und das Mädchen, das zurück aus der Zukunft ist“, raunte er und nickte beiden anerkennend zu, während sie zusammen den Korridor hinunter gingen.

Ein paar Schritte hinter ihnen gingen Zach und Nick, wobei letzterer noch über seine Antwort nachdachte. „Hm. Ja. Ja, das wäre etwas“, antwortete er und lächelte knapp. Schließlich gab sich Zach wirklich Mühe. Er hoffte nur, dass er das nicht nur aus Schuldbewusstsein tat, sondern auch, weil es ihm wirklich ernst war... mit ihrer Beziehung. Es konnte ja auch sein, dass er so langsam feststellte, dass das ganze doch keine gute Idee war.
Jetzt könnte er tatsächlich einen großen Pott Eis gebrauchen

„Sie? Also da opfer ich mich freiwillig, dann kannst du ein wenig an mir knabbern“ Rodrigo zwinkerte ihr mit einem charmantem Lächeln zu. „Und nein... bisher habe ich heute Abend nichts vor. Wieso, sag bloß, du hast nicht vor zu lernen? Für den Fall...könnten wir in die Stadt“, schlug er vor, nahm zwei Tabletts von einem Stapel und reichte eines davon an Yelinna weiter. So langsam kamen sie voran und somit dem Essen näher.
„Ich war schon lange nicht mehr im Kino... Ich habe allerdings auch gar keine Ahnung, was momentan läuft“

Die Antwort kam schnell. Ein wenig zu schnell. Alessias Mundwinkel rutschten unbeabsichtig ein wenig nach unten. In ihren Ohren klang das ganz so, als hätte er schon keine Lust mehr, ihr ständig Nachhilfe zu geben. Was sie ihm nicht einmal übel nehmen konnte. Sie hätte auch keine Lust, jemanden wie ihr ständig etwas erklären zu müssen, was ihm vermutlich vollkommen klar war. Seinen verlegenen Blick deutete sie dementsprechend, dass es ihm unangenehm war, es zu zugeben.
„Oh. Okay. Super“, sagte sie nach einem kurzen Räuspern und bemühte sich gleich wieder um ein Lächeln. „Danke dir“ Alessia trat kurz an ihm vorbei, um sich ein Glas mit Wasser zu füllen und sah dabei ein wenig traurig drein.

Hatte er es jetzt schlimmer gemacht? Wenn das falsch gewesen war, was wäre dann richtig gewesen? Wenn das so weiter ging dann würde er ja nur noch auf Zehenspitzen durch die Gegend laufen um Nick nicht irgendwie schief zu kommen. So würde das wohl nicht weiter gehen. Irgendwie würden sie das wohl klären müssen, aber nicht hier. Zach erwiderte das knappe Lächeln auch eher unüberzeugt und wandte seinen Blick dann nach vorne.

Abwägend zuckte Yelinna mit den Schultern. "Ich hab die ganze Woche gelernt. Ich finde ich hab ne Pause verdient. Die Prüfungen sind noch ne Weile hin", sagte sie. Als sie das Tablett in den Händen hielt wurde sie noch ungeduldiger. Vernehmlich knurrte ihr Magen. "Kino klingt wunderbar. Ist mir auch ganz gleich was wir gucken. Solange wir alleine gehen. Ganz ohne die anderen." Lächelnd sah sie zu ihm hoch. Volle Schule schön und gut, aber ein bisschen hatte sie sich doch dran gewöhnt nicht von einer Traube an Menschen umgeben zu sein.

Verwirrt sah Riley Alessia an und griff dann selber nach einem Glas. Irgendetwas hatte sie verstanden, aber nicht das, was Riley befürchtet hatte. Nur war es auch nichts angenehmes. Nicht ihrer Körpersprache nach zu urteilen. Irgendwas hatten sie gerade falsch kommuniziert, nur was? "Wir könnten ja was anderes machen. Anstelle von Lernen, also, nachdem wir schluss gemacht haben. Obwohl ich mich selbst ziemlich müde fühle. Du musst also nicht, wenn du lieber deine Ruhe hättest", schlug er zurückhaltend vor. Dann könnte er später in Ruhe rausfinden, was er falsch gemacht hatte.

"Hmmm...." Sofia schob den Ärmel ihrer Jacke gerade weit genug hoch, dass die einen Blick auf ihre Armbanduhr werfen konnte und zog ihn dann gleich wieder runter, als ein eisiger Wind über ihr Handgelenk strich. Bah, sie hasste den Winter!
"Also jetzt ist es ungefähr halb drei", verkündete sie und überlegte kurz, "was hältst du davon, wenn wir uns gegen Sechs auf den Weg machen? Dann ist es noch früh genug dass wir ohne schiefe Blick rein kommen, aber noch nicht so spät, dass nur traurige Besoffene oder Möchtegern-Gangster an den Billardtischen rumhängen." Sie rieb sich die kalten Hände und beeilte sich, rasch wieder die Fäustlinge über zu ziehen. "Tja, oder wir machen uns gleich auf den Weg", schlug sie aus einer Laune heraus und halb im Spaß vor.

"Keine Sorge, wir bauen uns eine Höhle im Bett weeeeit weg von deinem Bett und da tun wir dann all die schmutzigen Dinge, von denen du nachts träumst." Felipe machte einige Hüftstöße um sein Worte noch zu untermalen und lachte als Luke angewidert das Gesicht verzog. "Seit er mit Ava angebandelt hast, ihr unser guter Freund hier unter die Puritaner gegangen", erklärte Felipe Noemi in gespielt sachlichem Ton und legte Luke den Arm um die Schulter, "meine Obzönitäten kann er sich nicht mal mehr anhören, der arme Kerl!" Lachend klopfte er Luke mit der Hand aufs Schlüsselbein und zog seinen Kumpel zu sich herüber, so dass er ihn nun fast im Schwitzkasten hatte und verwuschelte ihm das Haar.

Überrascht hielt Mina inne. Emma sprach noch immer mit ihr? Wow, anscheinend war ihre andere Superkraft Geduld mit sozialen Volltrotteln wie ihr. Da sie nun Angst hatte, den Mund nochmal aufzumachen und doch noch etwas endgültig Blödes zu sagen, nickte sie einfach und lächelte Emma schüchtern an, ehe sie durch die geöffnete Tür trat.

Ava musste über Cas Kommentar lachen. "Du meine Güte, wie kannst du nach dem Unterricht eben noch so fit sein?", fragte sie schmunzelnd und schüttelte den Kopf, "ich finde ja Zirkeltraining an sich schon anstregend, aber die Variante, die Mr. Mendoza und Mr. Haviv uns da vorgesetzt haben, was nochmal ein ganz anderes Level."
Während Cas und Ava plauderten, gesellte sich Ty zu Mizuki, die ein Stück voraus gelaufen war. "Du warst heute echt klasse", lobte er sie, "wirklich, du hast die meisten von uns wirklich alt aussehen lassen!" Mizuki Antwort war ein fragender Blick mit hochgezogener Augenbraue, der aber recht rasch von einem kurzen Lächeln abgelöst wurde. "Du bist ein Schmeichler geworden", stellte sie amüsiert fest, während die kleine Gruppe die Mensa ansteuerte, "ich glaube, der ganze Sex weicht dein Gehirn auf!"
Einen Moment lang starrte Ty seine Freundin ungläubig an, um im nächsten Moment schallend loszulachen. "Du bist..echt unglaublich", prustete er und wollte ihr gegen den Oberarm boxen, doch sie wich blitzschnell aus, "meine Güte, mit so einem Spruch hätte ich bei dir wirklich nicht gerechnet. Nicht schlecht, nicht schlecht!"
Er ließ sich einen halben Schritt zurück fallen und legte im nächsten Moment seine Hände auf Mizukis Schulter. "Aufweichen würde ich nicht sagen", raunte er ihr grinsend zu, "aber es entspannt ungemein. Vielleicht solltest du es auch einmal probieren. Deine Schultermuskeln fühlte sich an wie dicke Drahtseile!" Er drückte einmal kurz zu, ließ sie dann wieder los und lief im nächsten Moment schon wieder neben ihr, das Grinsen noch immer auf den Lippen. "Sicher sind sie in Japan genauso große Gegner des 'vorehelichen Geschlechtsvekehrs' wie hier, aber so böse ist das alles gar nicht. Versprochen"

Er sollte nachher mal mit Zach reden. Unbedingt. In Ruhe. Nur um sicher zu gehen, dass sich nichts verändert hatte. Zumindest nichts ins...schlimmere. Von seinem Standpunkt aus.
Und sollte das Gespräch gut ausgehen, sollte er ihm wohl auch eröffnen, dass seine Eltern vorhatten, ihn zu besuchen. Also, seine Mutter kam, sein Vater war zwar auch angekündigt, aber Nick wettete, dass der kurzfristig absprang, wegen irgendetwas sehr dringlichem. Wie jedes Mal.
„Hast du eigentlich schon einmal einen Schokokuchen gebacken?“, fragte er aus heiterem Himmel, als sie die Tür zur Mensa sehen konnten.

„Gerne. Nur wir beide“ Rodrigo nickte, lehnte sich zu seiner Freundin und gab ihr einen Kuss, der nach mehr schmeckte. Allerdings musste er sich mit weniger begnügen, immerhin standen sie in einer Schlange und mussten wohl oder übel irgendwann sich ihr Essen holen, gerade nachdem sie so lange dafür hatten anstehen müssen. Mit einem warmen Lächeln lehnte er sich wieder zurück und rückte dann notgedrungen weiter nach vorne, womit sie endlich dem Essen genug nahe waren, um sich etwas zu holen.

Jetzt war er auch noch müde. Ob er wohl lieber die Nachhilfe absagen wollte? Alessia kaute unentschlossen auf ihrer Unterlippe, nahm gleich einen Schluck von dem Wasser, dass sie sich eben ins Glas eingeschenkt hatte.
„Vielleicht... können wir es ja auch nur ein wenig verschieben, dann könnten wir uns beide für ein, zwei Stunden hinlegen“, schlug sie vorsichtig vor und drehte sich lächelnd wieder zu ihm um.
„Wir könnten so um 18 Uhr mit der Nachhilfe anfangen und später zusammen bei mir einen Film anschauen? Also, solltest du noch nichts anderes für heute Abend vorhaben“

„Ich hätte nichts dagegen, auch gleich aufzubrechen. Ich müsste nur kurz aufs Zimmer, Geldbeutel holen. Und unterwegs auf dem Weg zu einer Bar könnten wir uns was zu Essen suchen. Hot Dog, Hamburger, irgendetwas in der Richtung. Es sei denn du willst was 'vernünftigeres', kalorienärmeres“ Spike grinste schief und sah sie herausfordernd an, selbst wenn er wusste, dass Sofia, anders als viele Mädchen, darauf nicht so viel gab, was er wirklich an ihr schätzte.
Außerdem gefiel ihm die Idee, nicht den ganzen Tag in der Schule zu sein, sondern mal wirklich rauszukommen. Er war in den Ferien ohnehin wieder die meiste Zeit hier, da würde er genug Zeit in der Schule verbringen.

„Nur, wenn du deine Vollmond-Tage hast, mein Lieber. Sonst sind deine Obszönitäten auch nicht ganz so schlimm, wie sonst“, entgegnete Luke, der sich mit ein wenig Mühe aus seinem Griff befreite und ihm gleich darauf auch das Haar zerstrubbelte.
Noemi lachte und schüttelte amüsiert den Kopf. „Jungs, ihr solltet vielleicht lieber fleißig in der Warteschlange aufrücken. So langsam geht’s ja voran. Ich werd mir jetzt einen Platz suchen, bevor mein Essen kalt wird“, sagte sie, zwinkerte den beiden zu und steuerte dann willkürlich einen der Tische an, von denen inzwischen doch einige besetzt waren.
Luke sah ihr kurz hinter her, ehe er sich wieder an Felipe wandte – und mit ihm zusammen in der Schlange aufrückte.
„Geht ihr beide heute Abend in den Keller?“

Sie benahm sich etwas...seltsam. Aber vermutlich lag das auch daran, dass sie noch neu war und alles um sie herum noch fremd für sie war. Es dauerte immer ein wenig, bis man sich wo eingewöhnte, das wusste sie, auch wenn es für sie damals wesentlich einfacher gewesen war.
„Gefällt dir die Schule? So...bisher?“, fragte Emma ihre Mitschülerin und sah sie lächelnd von der Seite an.

„Jaa... die beiden... Man könnte meinen, die beiden haben sich zusammen getan und die anstrengendste Form von Zirkeltraining erschaffen. Zwar sagen sie immer, früher wäre der Sportunterricht viel fordernder gewesen und wir könnten ja froh sein, dass wir sie als Lehrer haben, aber so ganz trau ich dem nicht“, antwortete Casper an Ava gewandt und zuckte mit den Schultern. Aber von dem harten Sportunterricht mal abgesehen, konnte er seine beiden Lehrer sehr gut leiden, sie waren korrekt und fair. Und besonders Mr. Mendoza hatte mit ihnen momentan schneller ein Nachsehen – vermutlich wegen seines Vaterglücks. Das er Mr. Mendoza auch gönnte. Ihm und seiner Frau, die ebenfalls eine klasse Lehrerin war.

Allmählich kam Aiden zu sich und mit seinem Bewusstsein leider auch die Schmerzen. Seine Lippen waren spröde und aufgeplatzt, an manchen Stellen schmeckte er noch das Blut. Er hatte für seinen Verrat teuer bezahlt, seit Wochen hatte man ihn eingesperrt und gefoltert.
Es war sicherlich nur noch eine Frage von wenigen Tagen bis Sato genug von ihm hatte und seinem Leben ein Ende machen würde. Da Aiden bereit gewesen war, seinen alten Mitschülern vertrauliche Informationen zu geben, zu warnen, war damit das Vertrauen zur Bruderschaft gebrochen worden.
Aiden befand sich in einer kargen Zelle, die fast immer bewacht war. Heute stand Barry vor seiner Zelle und tippte etwas auf seinem Handy. Sie hatten ein striktes Verbot, Papier mit in die Zelle zu bringen.
Zwischenzeitlich hatten sie ihren alten Standpunkt räumen müssen, als die X-men vor zwei Wochen angefangen haben, nach ihnen zu suchen. Sie hatten sich erst einmal zurück ziehen müssen und hatten eine Bleibe weiter außerhalb gesucht, in deren Keller sich Aiden nun befand.
Den Transport hatte er wach nicht mitbekommen – sie hatten ihn dafür extra betäubt.

Sofia verkniff sich mit Mühe ein Prusten und setzte einen Moment später eine perfekt blasierte Miene auf. "Ja, ich brauchte unbedingt einen Salat mit veganem Hirtenkäse, aber nur wirklich hochwertigem. Und das Gemüse darf nur aus kontrolliert ökologischem Anbau stammen. Ouh, und bitte nur kaltgepresstes Olivenöl!" Sie hatte ihrer "Bestellung" in einem affektierten, genäselten Tonfall vorgetragen und schwieg nun einen Moment mit fest aufeinander gepressten Lippen, ehe sie laut loslachte. "Burger oder Hotdog klingt prima", fügte sie schmunzelnd hinzu, "ich kenn da einen Fastfoodschuppen, der deinen Geschmack treffen dürfte. Was hältst du davon, wenn wir jetzt reingehen, du dein Geld holst und ich wie ein braves Mädchen in der Eingangshalle auf dich warte?"

"Japp, das wird eine Premiere." Felipe nickte und versuchte, locker zu wirken, aber die Nervosität sah man ihm sofort an. Wenn er alleine in seinem Käfig war, gab es nur selten Probleme, aber die Nacht, in der sich Emma herein geschlichen hatte, war die Hölle gewesen. Was, wenn Noemis Anwesenheit es nicht besser, sondern noch schlimmer machen würde? Der das Biest in ihm endgültig austicken und sie angreifen würde? Felipe biss sich auf die Unterlippe und drehte unbewusst den Kopf von Luke und Noemi weg. "Ich bin schon gespannt", murmelte er kaum hörbar und trat von einem Fuß auf den anderen, während sein Blick nun zur Essenausgabe huschte, die inzwischen in greifbarer Nähe war.

Mina nickte, merkte aber schnell, dass Emma mehr als nur ein Nicken als Antwort erwartete. "Es ist schön", wisperte sie und zog den verrutschten Riemen ihrer Tasche im Laufen kurz zurecht, "aber ganz anders als meine alte Schule." Allein beim Gedanken an das New England Conservatory of Music spürte sie diese Mischung aus Wehmut und Erleichterung. Wehmut, weil mit ihrem Weggang auch alle Chancen auf ihre Karriere dahin waren, Erleichterung, weil sie von ihren gehässigen Mitschülern weg gekommen war.

"Sagen Eltern so etwas nicht immer?", lachte Ava, "früher war alles besser? Früher war alles härter/schlimmer/anstregender? Wahrscheinlich werden wir das in zwanzig Jahren zu unseren Kindern sagen, und die werden dann genau das tun, was wir gerade tun: Den Kopf schütteln und lachen."
Inzwischen hatte das Quartett die Mensa erreicht und Ty drückte eine der beiden Türen auf. "Wow", war alles, was er beim Anblick der Schlange über die Lippen brachte, gefolgt von einem leisen Stöhnen. Das mit dem schnellen Mittagessen würde wohl nichts werden...

Auch Spike musste lachen, ihre Bestellung und der Tonfall waren einfach zu viel gewesen. Vor allem, da er in dem Restaurant, wo er jobbte, ganz ähnliche Bestellungen schon erlebt hatte und nur all zu oft, hätte er denen gerne anschließend fettige Burger serviert – würde das Restaurant so etwas anbieten. Tat es natürlich nicht. Dafür zahlte es aber gut.
„Du? Wie ein braves Mädchen? Das aus deinem Mund zu hören, klingt irgendwie... als wäre es ein Scherz“, bemerkte Spike schmunzelnd, nickte aber dann gleich darauf. „Aber gut, meinetwegen. Es würde mich aber auch nicht stören, wenn du mitkämst. Ich bezweifle, dass das Zimmer groß anders aussieht als beim letzten Mal“, fuhr er fort und steuerte mit ihr das Hauptgebäude an.

„Ich auch“, murmelte Luke. Er kannte seinen Kumpel schon so lange, weswegen er es ihm wirklich wünschte, dass er endlich ein wenig Besserung fand bei seinen allmonatlichen Vollmondnächten. Nur hatte er bis lang nie etwas in der Hinsicht für ihn tun können.
„Es wird bestimmt nicht so übel. Wenn Noemi mit unten ist. Ich meine, wenn ich sich wer mit Wölfen und ihren Eigenarten auskennt, dann doch sie, oder? Bei der Familie“, sagte er, lächelte aufmunternd, auch wenn Felipe in eine andere Richtung sah.
„Hey, wenn es gut läuft, können wir morgen Abend in der Stadt irgendwo ein kühles Bier abstauben. Und vielleicht auch ein paar Telefonnummer. Nur für dich, versteht sich“

„Oh. Das glaube. Generell unterscheidet sich diese Schule vermutlich in so einigem von anderen. Aber... ich kann mir gut vorstellen, dass du es im Sommer hier lieben wirst. Oder besser gesagt schon im Frühling, wenn der Park blüht und er nicht mehr so kahl ist, wie jetzt. Es ist wunderschön!“, erzählte Emma schwärmerisch mit einem Lächeln im Gesicht.
„Und vor allem lädt es dann so zum Picknicken ein“

„Unsere Kinder... Eine schräge Vorstellung, dass unsere Stufe sich irgendwann ernsthaft fortpflanzt... und Kinder in die Welt setzt“, bemerkte Casper und verzog leicht das Gesicht. Er war ja der Meinung, dass manche lieber nicht Eltern werden sollten. Einfach, um die Welt vor der Verbreitung der Gene zu verschonen. Aber leider ließ sich sowas selten gut kontrollieren.
Als er dann nach Mizuki und Ty in die Mensa trat, sah auch er wenig begeistert drein.
„Oh Mann... nicht im ernst, oder? Dabei könnte man annehmen, das der große Ansturm bereits vorbei wäre...“

"Ich muss Prinzessin Tausenschön ja nicht mehr provozieren als ohnehin schon", erwiderte Sofia mit einem Zwinkern und vergrub ihre Hände samt Handschuhe in den Jackentaschen, "du hast es sicherlich nicht mitbekommen, aber sie hat mir vorhin einen bitterbösen Blick zugeworfen als ich dir bei der Station mit den Gewichten geholfen hab." Was Sofias Meinung nach völlig übertrieben gewesen war, schließlich hatte sie Spike nur dabei geholfen, die Langhantel aus der Halterung und dann wieder dort hinein zu bekommen. Okay, dabei hatte sie sich kurz über Spikes Oberkörper beugen müssen, aber das war auch schon alles gewesen, kein Grund fürs Drama. Als sie dran gewesen war, hatte ihr Matt geholfen, da hatte Paige auch kein Drama draus gemacht...

"Weißt du, genau aus dem Grund bist du mein bester Freund!" Felipe umarmte Luke spontan und klopfte ihm mehrmals auf den Rücken, ehe er ihn wieder aus seiner Umarmung entließ. "Wenn du willst, geb ich Ava auch das Versprechen, dass ich keine scharfen Mädels in deine Nähe lasse! Ich schwörs!" Inzwischen war die Schlange so weit vorgerückt dass Luke, Matt und er endlich an die Essensausgabe kamen, was Felipe sofort ausnutzte: Geschickt schob er sich zwischen seinen Mitschülern durch und füllte seinen Teller mit allerlei Köstlichkeiten voll.

Erneut fiel Mina nichts ein ausser zu Nicken. Smalltalk war nicht ihre große Stärke. "Ich freue mich schon auf den Sommer", war alles, was sie schließlich über die Lippen brachte, und in dem Moment, in dem sie es gesagt hatte, wurde ihr klar, dass sie besser nichts gesagt hätte. Ich freu mich schon auf den Sommer? Wow, das war etwas das vielleicht eine Sechsjährige sagen würde, ganz große Leistung, wirklich...

"Anscheinend nicht", murmelte Ty und fuhr sich mit der freien Hand durch das handtuchtrockene Haar, "du meine Güte, ich frag mich ernsthaft, wo diese ganzen Leute immer herkommen..."
"Ich hab keinen Hunger", bemerkte Mizuki, der beim Anblick der übervollen mensa tatsächlich der Appetit vergangen war und drehte auf dem Absatz wieder um, "ich geh aufs Zimmer und lerne, bis später." Sprachs, und war, bevor Ty etwas einwenden konnte, schon verschwunden.

„Ach... Nimms ihr nicht so krumm. Bestimmt hatte sie nur etwas im Auge gehabt“, raunte Spike mit einem schiefen Grinsen, das nicht daran zweifeln ließ, dass er das nicht sonderlich ernst meinte. Er wusste ja um Emmas Meinung bezüglich Sofia, aber das wollte er nun wirklich nicht genauer erörtern.
Zusammen mit Sofia betrat er die Eingangshalle und steuerte dann die Treppe an.
„Bis gleich“, sagte er knapp und ging dann auch schon die Stufen hinauf.
Aus seinem Zimmer holte er seinen Geldbeutel, entschloss sich dann noch, einen Schal umzulegen, immerhin war es draußen doch reichlich frisch und verließ sein Zimmer wieder.

„Das würdest du tun? Womit habe ich nur einen Freund wie dich verdient!?“ Luke grinste schief, klopfte seinem Freund auf die Schulter und wandte sich dann endlich dem Essen zu, hatte ja auch lang genug gedauert. Während Matthew so freundlich war, für sie drei Besteck und Gläser zu holen, holte Luke für Matt einen Teller – Felipe hatte bereits einen, bei sowas war er selten zimperlich. Andererseits hatte er auch ein hungriges Tier in sich, weswegen Luke ihm nur allzu gern den Vortritt ließ.
Als sie schließlich alle etwas auf ihrem Tablett hatten, trat Matthew aus der Schlange und sah sich um. „Sollen wir uns zu Noemi setzen?“, fragte er und deutete zu seiner Mitschülerin hinüber.
„Können wir machen, da ist wenigstens noch genug Platz“

Casper sah Mizuki hinterher und musste ihr stumm zustimmen. Er konnte es ihr zumindest gut nachempfinden, die Schlange war abschreckend lang. Aber nicht abschreckend genug für seinen Hunger. „Gehen wir lieber, bevor sie noch länger wird. Ich will nämlich nicht herausfinden, ob es tatsächlich länger werden kann und wenn ja, wie viel“ Er lächelte Ava und Ty und nickte ihnen dann auffordernd zu, ehe er voraus ging. Zügig steuerte er das Ende der Schlange an und beobachtete nebenbei, wer bereits schon alles an einem Tisch saß und entdeckte dabei vorherrschend erst einmal nur jüngere Schüler.

Nur kurz darauf kamen auch Emma und Mina bei der Mensa an, wo Emma ihrer Mitschülerin die Tür aufhielt. „Mit wem bist du eigentlich noch einmal in einem Zimmer? Oder hast du ein Einzelzimmer?“, fragte sie, seufzte kurz, als sie die Schlange sah und die Traube von Menschen vor der Essensaugsabe, sah aber davon ab, groß darüber zu jammern – es ließ sich ja doch nichts daran ändern.

Sofia konnte sich nur mit Mühe ein Grinsen verkneifen als Emma und Mina an ihr vorbei Richtung Mensa gingen. Ob sie wohl immer noch so fröhlich lächelnd würde wenn sie wüsste, dass Spike gleich mit Sofia in die Stadt fahren und einen drauf machen würde? Okay, "draufmachen" war wohl der falsche Ausdruck und es würde nicht passieren, weswegen Emma eifersüchtig sein müsste, aber allein aus Prinzip freute sich Sofia trotzdem diebisch.
Ein Teil von ihr (höchstwahrscheinlich der erwachsene) fand es unfair, dass sie Emma für etwas verachtete, für das sie nichts konnte. Immerhin waren es die Gene die bestimmten, ob jemand wirre dunkle Locken bekam wie Sofia oder perfekt glattes, weizenblondes Haar wie Emma. Oder eine zierliche, dennoch weibliche Figur mit perfekten Proportionen sowie die angeborene Eleganz, diesen Körper auch adäquat bewegen zu können. Sofia spürte, wie der Neid in ihr hochkochte, getarnt als Wut auf das kleine Prinzesschen Tausendschön, das von Männern umschwirrt wurde wie eine Insektenzapper von Mücken...Fast augenblicklich bereute Sofia es, nicht doch einen kleinen Spruch gebracht zu haben, nur um Emmas Gesicht zu sehen.

"Klingf guf!", nuschelte Felipe, der sich bereits ein Stück Toast in den Mund gestopft hatte und nun darauf herum kaute. Obwohl er kaute und ein gefährlich volles Tablett balancierte, schaffte er es aber dennoch ohne Unfall durch die Schülermengen und zwischen den Tischen und Stühlen hindurch zu Noemi zu laufen. "Irgenfie hab if daf Gefühl, daff ef heute pflimmer ift alf fonft!", sagte er an eine Mitschülerin gewandt, ehe er endlich zu Ende kaute und das Brot hinunterschluckte, "ich meine, ich hab generell immer Hummeln im Hintern, aber heute ist es echt krass. Ist der Vollmond heute irgendwie...vollmondiger als sonst?"

"Es ist zwar ärgerlich, dass wir so lange warten müssen, aber ehrlich gesagt ist es schön, die Schule wieder so...belebt zu sehen." Ava ließ den Blick über ihre Mitschüler schweifen und lächelte. "Als wir zu dem Camp aufgebrochen sind fühlte es sich irgendwie komisch an, durch die Schule zu laufen und kaum einer Menschenseele zu begegnen. Es war einfach, ich weiß nicht, einfach falsch." Sie zuckte mit den Schultern und lächelte unwillkürlich, als sie in der Masse von Schülern Luke entdeckte.

"Ich bin mit Noemi in einem Zimmer", antwortete Mina, verschwieg aber, dass das nicht unbedingt immer einfach war. Ihre Mitbewohnerin gehörte zu diesen Alphatieren, die es gewohnt waren, nach ihrem Gutdünken zu handeln und sich einfach zu nehmen, was sie brauchten. Wenn man wie Mina eher ein ruhiger und schüchterner Mensch war, der sich nie traute, "Nein" zu sagen, war das nicht immer die beste Kombination. Wobei es sie ja nicht einmal störte, wenn Noemi ihr Shampoo benutzte, es wäre nur nett, wenn sie vorher fragen würde...
Beim Anblick der langen Schlange gab auch Mina ein leises Seufzen von sich und hätte gerne einfach ihre Mutation benutzt. Wenn den anderen plötzlich schelcht wurde, würde sicher keiner mehr essen wollte. Allerdings war sie noch nicht gut was die Feinheiten anging, es konnte also genauso gut sein, dass sie sämtliche Schüler im Raum plötzlich zum Kotzen bringen würde. Nein, das musste nicht sein...

„Wie schaust du denn drein?“ Spike kam die Stufen hinunter und sah schon aus der Entfernung, dass Sofia nicht sonderlich glücklich drein sah – was sie eigentlich sollte, da sie doch keinen Hausarrest mehr hatte und sie beide das nun feiern gingen. Und selbst, wenn Dauerstrahlen nicht ihr Ding war, erklärte es noch immer keine finstere Miene.
„Wo zur Hölle ist die Sofia eben? Ich war doch keine fünf Minuten weg“, raunte er, stieß sie leicht mit einem schiefen Grinsen an und schlang sich dann seinen Schal um den Hals.
„Können wir?“

„Lächerlich. Du hast einfach Muffensausen, weil du dir heute Abend dein Terrain mit einem Alphaweibchen teilen musst und das ist dem Herrn nicht ganz geheuer“, feixte Noemi, die sich ein wenig vor lehnte und Felipe einen Augenblick lang mit einem herausfordernden Lächeln ansah, ehe sie ihm zuzwinkerte und sich wieder gegen die Stuhllehne zurücksinken ließ.
„Wer weiß, woran es liegt. Jahreszeit,...“ Ein Tritt in die Weichteile – diese Option sprach sie allerdings nicht laut aus, musste aber dennoch mit Mühe ein verräterisches Grinsen unterdrücken.
„Mach dir nicht so einen Kopf darum. Das wird schon alles, ganz gleich, ob der Vollmond fülliger ist, rot, blau oder sonst irgendwie farbig“
Matthew hörte dem ganzen andächtig zu. Er fand es ziemlich faszinierend, wie sehr sie tatsächlich vom Mond beeinflusst waren – zumindest ob er nun voll war oder nicht. Dabei war er im Grunde ja wie sie auch eine Art 'Gestaltwandler', nur dass es eben keine äußeren Gegebenheiten gab, die ihn in seiner Mutation beeinflussten. Keine, die er kannte.

„Ganz besonders war es ungewohnt. Wenn man Jahre hier zubringt und es nicht anders kennt... Die Schule dann vergleichsmäßig so leer zu sehen, wie vor noch zwei Wochen, dann... ist das ein bisschen wie mit Kleidung, die plötzlich nicht mehr richtig sitzt oder anders riecht. Sie ist noch vertraut, aber irgendwas... stimmt einfach nicht“, versuchte Casper es zu beschreiben, der doch genau wusste, was Ava meinte. Ihm war es nichts anders gegangen – wie so vermutlich so ziemlich jedem an der Schule, einschließlich der Lehrer. Wobei... vielleicht hatten die noch ähnliches hier erlebt, so weit er wusste, waren alle früher einmal ja hier selbst Schüler gewesen.

„Ah. Ich hoffe, ihr kommt zurecht. Ich kenne Noemi nicht so gut, aber Felipe kenne ich von klein auf und die beiden haben ja dieselbe Mutation. Und er ist manchmal doch recht... eigen. Muss an dem Alphatier in ihm liegen. Aber er ist ein netter Kerl, auch wenn er ein Schwerenöter ist. Sollte er dich noch nicht angeflirtet haben, dann wette ich, dass das noch kommt, so hübsch wie du bist“, sagte Emma lächelnd, die in die Nähe der Tabletts kam, die kurz zuvor neu aufgestapelt worden waren, von denen sie eines an Mina weiterreichte.
Sie konnte sich noch vage an den Tag erinnern, als sie mit Yelinna zusammen in ein Zimmer kam. Damals war sie sich nicht ganz sicher, ob sie beiden sich so gut verstehen würden, aber inzwischen waren sie beste Freundinnen. Sie wollte gar nicht daran denken, wie es in einem Jahr sein würde, wenn sie beide die Schule verlassen.

"Wir können", erwiderte Sofia und ließ es sich nicht nehmen, Spike gegen den Oberarm zu boxen, ehe die beide das Gebäude verließen. "Und keine Sorge, spätestens wenn wir in der Burgerbude sitzen, ist die alte Spaß-Sofia wieder da", versprach sie mit neckendem Tonfall, "bis dahin wirst du es wohl noch mit Sauertopf-Sofia aushalten müssen!" Was kompletter Blödsinn war, da sie ihre finsteren Gedanken schon längst zugunsten von Bildern von saftigen Burgern und fettigen Fritten hatte fallen lassen. "Nehmen wir eigentlich den Bus, oder hast du ein Auto?"

"Du sagst das so leicht, bei dir hat sich schließlich noch nie jemand in den Käfig geschlichen, den du dann fast umgebracht hättest." Eigentlich hatte Felipe nur scherzen wollen, doch ehe er sich versah, hatte er sich verplappert. Dabei hatte er Emma Stein und Bein geschworen, nichts von ihrem kleinen Ausflug in seine Zelle zu erzählen, nicht zuletzt weil er nicht wollte, dass sie Ärger bekam. "Ähm, vergesst einfach, was ich eben gesagt habe", beeilte er sich also, hinterher zu schieben, "das war ein echt dämlicher Witz." Wie um das zu untermalen, verzog er dann noch kurz den Mund und beeilte sich dann damit, Reis und Hähnenfleisch in sich rein zu schaufeln.

"Ja, das trifft es sehr gut!" Ava nickte Cas anerkennend zu, ehe sie an ihm vorbei zur Essenausgabe linste. Also zehn Minuten würden sie hier mindestens anstehen müssen...
"Wartet mal, ich besorg uns zumindest schonmal Besteck", verkündete Ava also und streckte ihre Hand in die Richtung aus, in der sie die Besteckbehälter vermutete. Nur einen Moment später schwebten tatsächlich drei Gabeln und drei Messer, fein säuberlich aufgereiht wie Perlen auf der Schnur, über die Köpfe ihrer Mitschüler zu ihnen hinüber geschwebt. "Was ich mich jetzt schon länger frage", brachte sich Ty in dem Moment wieder ins Gespräch und pflückte sich sein Besteck nach einem kurzes Dankesnicken an Ava aus der Luft, "Cas, wenn du jetzt das Besteck mit bloßen Händen anfassen würdest...würdest du denn dann sehen können, wer alles mit diesem Besteck schon gegessen hat?"

Mina kicherte verlegen hinter vorgehaltener Hand als Emma das mit Felipe sagte. Sie fand ihren Mitschüler tatsächlich ziemlich süß, auf eine überschwängliche, sehr extrovertierte Art. Ein bisschen wie ein hyperaktiver Hund, der um jeden Preis gekrault werden wollte. Aber in sexy. Seltsame Kombi. "Er sieht schon ziemlich gut aus", gestand sie schließlich leise und lächelte schief, "aber hier gibt es so viele wunderhübsche Mädchen, die sicherlich viel interessanter und hübscher sind als ich."

„Leider nein. Ich spare auf eines... aber bis lang hat es noch nicht ganz gereicht“ Spike verzog das Gesicht, aufgrund des Themas. Das war ein kleiner wunder Punkt von ihm. Er hatte gehofft, dieses Jahr noch sein Ziel zu erreichen, um sich sein Wunschauto zu kaufen – aber Pustekuchen, in diesem Jahr würde er es nicht mehr schaffen.
Er ging ein paar Schritte weiter und sah dann in die Richtung, wo sich die Garage der Schule befand. „Allerdings...“ Spike blieb wieder stehen und sah Sofia an.
„Ich hätte ein Motorrad. Ich meine sogar gesehen zu haben, dass da auch noch ein zweiter Helm herum fährt. Und bislang gabs noch kein Eis. Ich glaube, für heute war auch keines angekündigt. Aber entscheide du: Motorrad oder Bus“

„Was?“ Noemi sah Felipe mit einer Mischung aus Verblüffung und Entsetzen an und auch in den Gesichtern der beiden anderen Jungs spiegelte sich ähnliches im Gesicht wieder. Selbst Luke hatte davon noch nichts gehört und war sich auch nicht wirklich sicher, ob sein Kumpel das jetzt eben wirklich nur als Scherz gemeint hatte. Sonst waren seine Witze wesentlich besser.
Matthew wollte lieber nichts sagen und hoffte, dass es tatsächlich nur ein, wenn auch recht schlechter Scherz war.
Noemi biss sich auf die Unterlippe, bezweifelte Felipes Kommentar diesbezüglich, wollte hier aber auch nicht weiter darauf herum reiten. Sie konnte ihn später noch immer unter vier Augen sprechen.
„Also... so schlimm wird es nicht. Glaube mir, ich bin mit einem Rudel aufgewachsen, das hauptsächlich aus Kerlen bestand. Ich weiß mich zu wehren und durchzusetzen“

Casper zögerte einen Moment, zog aus seiner Hosentasche seine Handschuhe, schlüpfte hinein und pflückte dann erst sein Besteck aus der Luft.
„Ja. Ja, genau so funktioniert es. Ich seh eigentlich immer irgendwelche Bilder, so lange ich keine Handschuhe tragen oder mich sehr darauf konzentriere, nichts zu sehen. Fällt mir aber ehrlich gesagt nicht so leicht. Das ist... als würdest du einem bestimmten Muskel oder einen bestimmten Reflex entgegengesetzt seiner Wirkung beeinflussen wollen...Also... so in etwa. Aber sonst, stimmt das so. Ich könnte dir dann eine Liste mit Namen von Mitschülern geben, die alle schon mit der Gabel gegessen haben, wie oft diese Gabel gespült wurde, ob in der Maschine oder mit der Hand, wann sie hier an die Schule kam und wann sie hergestellt wurde“, fasste Casper zusammen, woraufhin er sich seines 'guten Benehmens' wieder erinnerte und sich bei Ava noch für das Besteck bedankte.

„Nur sind die alle schon länger an der Schule, als du, was anders ausgedrückt bedeutet, dass Felipe mit dem Großteil bereits geschlafen hat. Und er ist bei sowas ganz Wolf: Er ist immer auf Frischfleisch aus. Daher kann ich dir nur raten, je nachdem natürlich, entweder bringst du dich in Sicherheit oder mach dich schon mal auf was gefasst“, antwortete Emma schmunzelnd und ließ ihre Brauen kurz bedeutungsvoll hoch und runter wandern.
„Es ist auf jeden Fall keine Schande sich mit ihm zu amüsieren. Die Gerüchte bestätigen, dass man dabei voll und ganz auf seine Kosten kommt“, setzte sie hinzu und hoffte, dass man es ihr nicht an der Nase ansah, dass sie selbst zu den Mädchen gehörte, die mit ihm in der Kiste war.
Und die sehhhr lange für ihn geschwärmt hatte.

Sofia sah Spike einen Moment lang ungläubig an während sie überlegt, ob er das ernst meinte, oder ob er eben einen Scherz gemacht hatte. Als sie schließlich begriff, dass seine Frage durchaus ernst gemeint war, brach sie in ein ungläubiges Lachen aus. "Fragst du mich das ernsthaft?!", grinste sie und schüttelte den Kopf, "du bietest mir an, dass wir statt dem klapprigen Bus ein MOTORRAD nehmen? Hmm, was könnte die Antwort wohl sein?" Sie tat so, als überlege sie und riss die Arme hoch. "Bring mich zu diesem Motorrad, sofort!"

"Solange du meine Weichteile verschonst, vergeb ich dir alles", grinste Felipe, der seinen Teller schon fast zur Hälfte geleert hatte, "dafür darfst du es mir nicht krumm nehmen wenn das Biest irgendeinen Mist abzieht! Normalerweise darfst du mir gerne alles ankreiden was ich in meiner zweiten Gestalt versaue, aber diesmal bitte nicht!"
Froh dass anscheinend niemand bei seinem "schlechten Witz" nachhaken wollte, konnte sich Felipe nun guten Gewissens wieder ins Gespräch stürzen.

"Echt krass", murmelte Ava und schüttelte den Kopf, "Cas, das ist nicht böse gemeint, aber ich beneide dich wirklich nicht um deine Mutation. Ich meine, in manchen Momenten ist das sicherlich auch echt praktisch, aber ich muss nicht unbedingt nach dem ersten Händedruck schon alles über die Person wissen, die mir gegenüber steht." Okay, ihre Mutation machte es ihr auch nicht immer leicht, aber die hatte einen Heidenrespekt vor all ihren Mitschülern mit Mentalkräften. Ständig in den Köpfen anderer Menschen zu sein war sicherlich auch nicht einfach.

Dass Emma so offen und ehrlich sprach, damit hatte Mina nicht gerechnet. Dementsprechend überrascht war sie und konnte nicht verhindern, dass ihr das Blut in die Wangen schoss. In ihrem Elternhaus hatte man nicht einmal über Bienchen und Blümchen gesprochen, geschweige denn Worte wie "Sex" überhaupt laut ausgesprochen.

„Hey, ich dachte nur, ich lass dir die Wahl. Auf eigene Gefahr hin. Sollte die Temperatur später noch mehr fallen, werden wir trotzdem den Bus nehmen müssen“, antwortete Spike grinsend, da er insgeheim bereits mit einer ähnlichen Reaktion gerechnet hatte. Schmunzelnd ging er voraus und zog aus seiner Manteltasche seinen Schlüssel, an dem nicht nur sein Zimmerschlüssel und der der Garage hing, sondern eben auch der seiner Motorrades.
„Du erwartest hoffentlich keine brandneue Kiste. Sie ist gebraucht, aber gut in Schuss. Leider kam ich in letzter Zeit nicht dazu, sie zu fahren. Besonders nachdem der Kälteeinbruch kam-“
Als sie bei der Garage ankamen, schloss diese auf und zog die Tür auf.
Er führte Sofia in eine Ecke, wo sein Motorrad stand und zog von diesem das Tuch, dass er zum Schutz darüber gehängt hatte.

„Klar. Weiß ich doch“, antwortete Noemi und lächelte beschwichtigend. Sie hatten schon ein paar Mal über das Wolfsein gesprochen und sie wusste, dass er in den Vollmondnächten so seine Probleme hatte. Eben deswegen war sie ja dieses Mal mit von der Partie und sie hatte sich geschworen, ihm zu helfen, Fortschritte zu machen. Sie beide würden ja noch eine Weile an der Schule bleiben, da war sicherlich so einiges möglich.
„Und ich werde mich bemühen. Deine Weichteile visiere ich nur im aller schlimmsten Notfall an. Wenn nichts anderes mehr hilft. Ich werde aber trotzdem natürlich vorsichtig sein“, versicherte sie ihm und nippte von ihrem Glas.
Luke dachte nebenbei noch immer über Felipes Aussage von vorhin, als er Ava in der Schlange vor der Essensausgabe entdeckte.

Mit einem Lächeln sah Casper seine Mitschülerin an und nickte dann langsam. „Ich nehms dir nicht krumm. Ich finde andere Mutationen auch cooler, aber... irgendwie kann ich mir auch keine andere mehr vorstellen. Das gehört zu mir, wie mein Gesicht. Nur... ihr könnt euch bestimmt denken, warum ich nicht so die Ambitionen habe, so weit an meiner Mutation zu feilen und zu trainieren, dass ich den Hautkontakt nicht mehr dafür brauche, um diese Dinge zu sehen. Oder zu lesen. Es ist ein Misch aus beidem“, erklärte er und zuckte locker mit den Schultern.
„Ich finde es übrigens meisten ganz spannend. Wenn ich all diese Dinge sehe, die einen Menschen zu dem gemacht haben, der er ist. Gutes wie Schlechtes. Da habe ich schon so einiges gesehen, vor dem ich Respekt habe. Bei den Lehrern sind ein paar dabei... aber auch unter uns Schülern“

Ohje. Jetzt war sie ganz still. Sie war aber auch blöd – nicht jeder ging so locker mit solchen Themen um! Wenn man hier eine Weile war, war das etwas anderes, da kam man notgedrungen irgendwie mit solchen Gesprächsthemen in Kontakt, aber Mina war ja erst seit etwas mehr als zwei Wochen da. „Ich hoffe, ich habe dir jetzt keine Angst gemacht, oder so. Aber... es ist vermutlich auch nicht ganz schlecht, wenn du weißt, was man bei bestimmten Jungs erwarten kann. Zach hat zum Beispiel einen ganz ähnlichen Ruf, aber jetzt ist er ja mit Nick zusammen... auch wenn ich mich frage, wie lange das gut geht...“ Noch so ein Typ, mit dem sie in der Kiste war. Und sowohl Zach als auch Felipe waren ganz anders als Spike...

Ein begeistertes "Geil!" kam über Sofias Lippen als Spikes Maschine zum Vorschein kam. "Eine Kawasaki, v 900 würde ich tippen?", wandte sie sich kurz mit fragender Miene an Spike, ehe sie die Maschien mit interessiertem Blick umrundete, "wow, da hast du dir eine echte Schönheit geangelt, das muss ich sagen. Originalmotor?" Sie machte einen Schritt auf die Maschine zu und hockte sich daneben hin. "Ich weiß dass die v 900'er manchmal Probleme mit den Bremsen haben", fuhr sie fort, "du solltest die Maschine meinem Dad mal vorbeibringen. Der macht dir für nen fairen Preis bessere Bremsen rein. Ich könnte ihn auch überreden, die ein ABS einzubauen, falls du eines brauchst?" Erneut ging ihr Blick zu Spike hinüber, der noch immer auf exakt derselben Stelle stand wie einige Minuten zuvor.

"Deswegen bis du mein Mädchen Nummer eins", grinste Felipe und zwinkerte Noemi verschwörerisch zu, ehe er erneut einige Happen Essen vertilgte. War er schon sonst eher ein Schlinger als ein Genießer, wenn es ums Essen ging, war es heute besonders schlimm: Mit der Geschwindigkeit, in der er seinen Teller leerte, erinnerte er ein wenig an ein schwarzes Loch, das einfach alles verschluckte.

"Ja, das ist mir auch schon aufgefallen", bemerkte Ty und nickte, "einige der Leute hier haben wirklich krasse Mutationen. Ich wette, Mr. Mendoza hatte es auch nicht leicht, als er in unserem Alter war..."
Er musste ehrlich sein, wenn man sich einige seiner Mitschüler ins Gedächtnis rief war er froh, keine Mutation zu haben die man ihm direkt ansah. Die nächste Konsequenz war dann meistens, dass er sich wegen diesem Gedanken irgendwie schlecht fühlte.

Okay, schwule Paare waren für Mina nicht wirklich eine Überraschung, einige der Jungs an ihrer alten Schule waren schwul gewesen. Anscheinend musste man das Klischee der vielen Schwulen an einer Musikakademie erfüllen.
"Eine Frage", setzte sie schließlich an, als sie einen Moment über Emmas Aussage nachgedacht hatte, "Zach war also ein...ein Schwerenöter, wie du sagst. Aber jetzt hat er einen Freund? Entschuldige die dumme Frage aber...aber funktioniert das denn?"

Out: Ich hab heute Nacht eine Stunde Schlaf bekommen. Sollte es nicht passen, dann ignoriert den Post.

Von dem plötzlichen Themenwechsel aus dem Gleichgewicht gebracht drehte Zach sich halb zu Nick um. „Ich? Schokoladenkuchen? Nicht mehr seit ich zehn war“, antwortete er und fragte sich, worauf das Ganze wohl hinaus laufen sollte. War das wieder so ein Beziehungsding? Nein, wohl eher nicht. Er hatte ja schon viele komischen Bezeichnungen gehört, die Pärchen ihren Aktionen gaben, aber von Schokoladenkuchen backen hatte er noch nicht gehört. Jedenfalls nicht über den offensichtlichen Sinn hinweg.

Liebestrunken ließ Yelinna sich von Rodrigo mitziehen. Wobei das Essen ganz vergessen war, Hauptaugenmerk lag auf der Aufgabe auf den Beinen zu bleiben. Wenn sie nicht in der Mensa gewesen wären. Und so dicht vor der Ausgabe. Und Emma nicht vorgehabt hätte zu lernen. Gott, dann hätte sie Rodrigo auf der Stelle vernascht. Öeider, leider!, würde sie sich auf einen unbestimmten späteren Zeitpunkt gedulden müssen.

Etwas verschämt kratzte Riley sich den Nacken. „Also, wenn es dir nichts ausmacht, dann wäre das echt gut. Und klar will ich mit dir einen Film gucken. Nichts hab ich vor, gar nichts, der Nachmittag ist immer komplett für dich reserviert“, antwortete er und bekam nicht mal mit, dass seine Worte auch anders ausgelegt werden könnten.

„Ich hätte mal wieder Lust, einen Kuchen zu backen. Und ich liebe Schokoladenkuchen. Wir könnten zusammen einen backen. Soweit uns Harold einen Teil der Küche überlässt. Und anvertraut“, meinte Nick und streckte sich während sie gingen.
Weit war es nicht mehr und schließlich erreichten sie endlich die Mensa. Von der Tür aus konnte man noch eine Schlange an der Essensausgabe erkennen, die allmählich langsam kürzer wurde.
„Meine Güte ist es hier voll...“

„Yelinna?“ Es hatte eine Weile gedauert, aber schließlich waren auch sie an der Reihe gewesen, sich etwas von dem Essen zu nehmen. Rodrigo sah seine Freundin lächelnd an und hätte am liebsten vor ihrem Gesicht mit seiner Hand gewunken, hätte er nicht so ein volles und schweres Tablett in den Händen.
„Ich würde vorschlagen, wir suchen uns schnell Plätze, bevor am Ende gar nichts mehr frei ist.
Ich glaube, da hinten wird sogar gerade ein Tisch frei. Schnappen wir uns den!“

Einen Moment lang sah Alessia verwirrt drein und blinzelte. Ihr erster Eindruck war vielleicht doch nicht richtig gewesen. Das eben hatte zumindest nicht danach geklungen. Wenn er tatsächlich seinen ganzen Nachmittag für sie freihielt. In ihrem Bauch kribbelte es seltsam, was sie auf ihren Hunger schob. Inzwischen waren sie so weit, dass sie sich etwas zu Essen nehmen konnten und im Nu war Alessias Tablett voll.
„Dann würde ich sagen, machen wir es so. Wir beide ruhen uns nach dem Essen eine Weile aus, machen anschließend etwas Englisch und danach belohnen wir uns mit einem Film“, sagte sie und nickte in eine Richtung, um ihm damit zu bedeuten, ihr an einen der Tische zu folgen.

„Das ist keine dumme Frage. Ehrlich gesagt, bin ich mir sehr sicher, dass sich das gerade so ziemlich jeder fragt. Eben weil wir wissen, wie Zach normalerweise tickt“, antwortete Emma schmunzelnd, wobei sie Mina einen kurzen amüsierten Blick zu warf. Sie sah sich kurz um und entdeckte ihre beiden Mitschüler, die so eben die Mensa betraten.
„Wenn man vom Teufel spricht“, raunte sie leise und lehnte sich dafür zu Mina hinüber, bevor sie unauffällig in die Richtung deutete.
„Es gibt ein paar, die hoffen, dass es hält. Einfach weil sie dann friedlicher schlafen können und nicht um ihre Partner bangen müssen. Weil Zach ja vergeben ist. Muss er sich daran nur halten. Ich persönlich hoffe, dass es hält. Sie sind eigentlich ein ganz süßes Paar. Und ein ganz schön attraktives obendrauf.
Aber trotzdem... kann ich es mir nur schwer vorstellen, dass es sonderlich lange halten wird...“

„Ja... Das kann ich bestätigen“ Casper erinnerte sich gut daran, als er Mr. Mendoza versehentlich berührte. Hatte ihn ziemlich geschockt, was er damals gesehen hatte. Die Kindheit war wirklich hart gewesen, erst an der Mutant High war es für ihn aufwärts gegangen und selbst da war es noch immer hart, wenn er da an diese Laborsache dachte. Oder die mit diesen komischen Bots.
Grausig. Da konnten sie sich bisher ganz glücklich schätzen.
„Hey, was ich dich noch fragen wollte. Habt ihr inzwischen diese coolen Klamotten gekriegt? Die, die zu eurem Gewinn gehören?“, fragte er und wandte sich an Ava.

Paige hatte es geschafft, sich endlich eine Portion zu krallen und ging damit zügig auf den Tisch von Matthew zu, wobei sie neben ihm stehen blieb und Felipe beim Schlingen zu sah.
„Wow. Und ich dachte, das nächste Schwarze Loche wäre ein paar Galaxien von uns entfernt. Dabei sitzt es hier und vertilgt Harolds fantastisches Essen binnen von Sekunden“, bemerkte Paige, stellte ihr Tablett neben das von Matthew und setzte sich lächelnd mit einem Kopfschütteln hin. „Guten Appetit!“
Noemi lachte und war ganz froh, dass sie schon fertig war – denn bei ihr hätte es sicherlich nicht sonderlich besser ausgesehen.
„Ich befürchte, irgendwann setzen sie uns beide mit einem Napf nach draußen“, raunte Noemi Felipe zu.

Es hätte ihn aber auch herbe enttäuscht, wenn Sofia die Marke nicht erkannt hätte. Mal ganz davon zu schweigen, dass der Schriftzug gut lesbar war. Mit einem Schmunzeln räusperte Spike sich und ging dann zu seiner Mitschülerin hinüber, neben der er in die Hocke ging.
Die Art, wie sie angefangen hatte über die Maschine zu reden, war irgendwie... attraktiv. Auf eine seltsame Art.
„Ja. Ist der Originalmotor. Ich hatte Glück, der Vorbesitzer ist nicht so häufig damit gefahren. Hatte einen Arbeitsunfall und konnte dann früh nicht mehr auf die Maschine steigen. Und seine Tochter hatte keine Ambitionen, sie fahren zu wollen“, erzählte er und strich über seine Maschine.
In ihr steckten eine Menge Arbeit, nicht zuletzt deswegen, weil er dafür hatte hart arbeiten müssen.

Okay. Keine Hintergedanken und nur Lust auf Kuchen. Vielleicht machte Zach sich einfach viel zu viele Gedanken um diese ganze Beziehungskiste. „Bestimmt tut er das“, versicherte er Nick und seufzte dann auch, als er die Schlange sah. „Oh mein Gott. Wir verhungern doch, bis wir vorne angekommen sind“, beschwerte er sich leise.

Ungerne kam Yelinna aus ihren Tagträumen zurück und folgte Rodrigos Blick. „Ja! Der ist gut, ich komm sofort“, stimmte sie mit einem Lächeln zu und Griff noch schnell nach einem kleinen Salat. Dann folgte sie ihrem Freund.

„Klingt nach einem sehr guten Plan“, stimmte Riley freudig zu. Das klang schon eher wie er Alessia haben wollte. Also, dass sie gerne was mit ihm machte und sich nicht nur wegen der Nachhilfe mit ihm abgab. Fröhlich folgte er ihrem Kopfnicken und lief hinter ihr zu dem Tisch. „Hast du einen Film im Sinn?“