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Vampire-Das RPG IV

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 14 Apr 2018 - 7:58

Als hätte er in den letzten Tagen und Wochen nicht aufgepasst was sie tat. So langsam ging ihm ihre Sorge doch etwas auf die Nerven. Wie wollte sie denn lernen sich zu beherrschen, wenn sie sich nur bei der Aussicht auf anständiges Essen benahm wie ein Hasenherz? Im Bett hatte sie doch keine Bedenken, weswegen war sie dann draußen so ängstlich? Er stand auf, ohne ihr zu antworten und schlüpfte in seine Hose. Mit einem Griff sammelte er sein Hemd und irgendwelche ihrer Klamotten auf und warf ihr ihres zu. "Wenn du noch etwas erwischen willst sollten wir uns beeilen. Sonst müssen wir in irgendwelche Schlafzimmer einsteigen und im Winter sind die Fenster immer so häufig verschlossen", sagte er und grinste anzüglich.

Als Rubina sich aus seinen Armen entfernen wollte, zog Jael sie wieder fest an sich. Ihr war nichts passiert! Das Glück konnte er kaum fassen, weswegen er sie nur um so fest an sich drückte. "Mir? Gott Rubina! Dir ist nichts passiert, das ist alles was jetzt zählt! Was ist passiert? Wieso haben sie dich angegriffen?", fragte er und lachte freudlos. Sie machte sich sorgen um ihn, dabei war sie in die Falle gelockt worden. Nur warum und von wem? Charles konnte nicht dahinter stecken, Jael kannte den Jüngeren zu gut um auch nur eine Sekunde lang zu denken, dass dieser hinter allem steckte. "Wir sollten von hier weg. Da war noch mindestens einer mehr, aber der war schneller. Ich fürchte ich muss mir auch dein Handy borgen. Da gibt es eine Leiche, die ich melden sollte." Verlegen sah er zum Dach hinauf, konnte sich aber nicht dazu kriegen seine Tat zu bereuen. Jedenfalls jetzt nicht. Der Mensch hatte versucht Rubina zu ... Was eigentlich? Töten? Mit einfachen Kugeln? Irgendwas stimmte da nicht.
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Beitrag von Robyn Sa 14 Apr 2018 - 8:51

Hm, wenn sie niemanden auf der Straße fanden, würden sie ja vielleicht doch auf Blutbeutel zurückgreifen, dachte Jupiter kurz hoffnungsvoll, nur war sie sich dann doch nicht sicher, ob Damion nicht wirklich in irgendwelche Schlafzimmer steigen würde. Als ob verschlossene Fenster ihn aufhalten würden. Jupiter erwiderte das Grinsen leicht, ehe sie sich wieder anzog. Zuerst schlüpfte sie in ihre Unterwäsche, danach in ihre Jeans. Bevor sie diese jedoch ganz hochzog, zögerte sie kurz, mit Blick auf ihr Tattoo. „Damion… Es gibt da was, was du vielleicht wissen solltest. Auch wenn das Timing eher scheiße ist…“ Mit einem Ruck zog Jupiter die Hose hoch und schloss sie. Ihr Blick hatte sich dabei wieder auf ihn gerichtet. „Es gibt da jemanden. Weswegen ich unbedingt weiterleben wollte, auch wenn ich mich dafür in einen Vampir verwandeln musste. Und… Ich habe einfach so Angst, dass ich mich nicht im Griff haben werde, wenn ich ihn sehe. Ich weiß, ich sollte irgendwann auch von Menschen trinken, es ist nur… Was wenn ichs nicht hinkriege mit der Kontrolle? Und genau das frage ich mich ständig in der Nähe von Menschen, weswegen ich dann nur noch angespannter werde…“ Jupiter hatte sich ihr Oberteil noch über den Kopf gezogen und sah Damion nun unglücklich an. „Und davon abgesehen will ich dir auch keinen Ärger bereiten… Du kannst sicherlich gut auf einen zweiten Colin oder dergleiches verzichten“

„Sicher, warte-“ Rubina zog ihr Handy aus ihrer Tasche und reichte es Jael. „Ich weiß nur nicht… Meinst du nicht, wir sollten nach Charles sehen? Ob er in seiner Wohnung ist? Die Nachricht kam schließlich von seiner Nummer. Was wenn sie ihn erwischt haben? Vor mir?“, fragte sie ihn besorgt und rieb sich dabei leicht die rechte Schulter, wo sie diese seltsame Spritze erwischt hatte. Es war zwar nichts zu sehen und es tat auch nichts weh, aber irgendwie hatte sie deswegen noch immer ein seltsames Gefühl. Kurz überlegte sie, ob sie es Jael sagen sollte, tat es aber dann doch nicht. Sie wollte nicht, dass er sich noch mehr Sorgen machen, besonders, wenn sie schließlich glimpflich davongekommen war. Sie fasste nach Jaels Hand und drückte sie. Himmel, war sie froh, dass es ihm gut ging. Hoffentlich traf dasselbe auch auf Charles zu. Davon abgesehen hatte sie nichts dagegen, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden.
„Ich weiß nicht. Ich kam hier her, habe auf Charles gewartet und dann… fing jemand plötzlich an, auf mich zu schießen. Ich konnte mich gerade noch zeitig hinter diesen Container retten“

Die Panik blieb, doch den ersten Schock konnte Jesaiah während der holprigen Fahrt langsam verarbeiten. In Gedanken mahnte sie sich zur Ruh und zur Konzentration. Ihr würde es nicht helfen, jetzt auszuflippen – sie brauchte jede ihrer Grauenzellen. Alistair hatte sie an jemanden verraten, an jemanden, bei dem sein Freund Schulden hatte. Aber wem? Ein leises, beunruhigendes Stimmchen in ihrem Kopf sagte, dass sie das sicherlich bald herausfinden würde.
Ihre Lage war leider alles anderes als rosig, denn mit dem Pfahl in ihrem Herzen konnte sie sich nicht bewegen. Nicht einmal einen Finger konnte sie krümmen. Leider. Sonst hätte sie vielleicht an ihr Handy kommen können. Dieses befand sich allerdings nicht mehr in ihrer Manteltasche, was Jess nicht wusste. Es war herausgefallen, als Alistair sie auf den Boden gelegt hatte.
Durch den Sack auf ihrem Kopf konnte Jess auch nichts sehen. Das einzig Gute war, dass dieser jemand, der nach ihr verlangt hatte, wohl darauf aus war, sie lebend zu erhalten. Andernfalls hätte man sie längst getötet.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 14 Apr 2018 - 9:10

Damions Stirn umwölkte sich zusehens, als Jupiter sprach. Jemanden für den sie weiterleben wollte? In der ganzen Zeit, die er sie jetzt kannte hatte sie nie von einem Freund gesprochen. Was war das für eine Beziehung, wenn sie Wochenlang bei ihm blieb und sein Bett teilte, während ihr Geliebter irgendwo darauf wartete, dass sie zurück kam. Wie ernst konnte ihr das sein? Ehrlich beantworten konnte Damion das nicht, immerhin tendierte er selbst dazu über lange Zeiträume mit anderen Frauen zusammen zu sein und doch immer wieder zu bestimmten Personen zurück zu kommen. "Natürlich kann ich das", erwiderte er brüsk und sah sie finster an. "Daher eine Warnung: Wenn du anfängst wie er werde ich gar nicht lange fackeln. Wenn du am Leben bleiben willst, dann reiß dich gefälligst zusammen. Kontrolle ist keine Quantenphysik, also hör auf dir ständig den Kopf zu zerbrechen und tu es einfach."

Charles.. Jael hatte kaum einen Gedanken an ihn verschwendet aber er musste zugeben, dass Rubinas Worte einen Funken Wahrheit hatten. Vielleicht war sein Freund in Schwierigkeiten. Seufzend und sehr widerstrebend ließ er sie los um den ersten Anruf zu tätigen. Währenddessen kam ihm ein Gedanke, den er mit Rubina auch gleich umsetzte. "Das Aufräumkommando wird gleich hier sein", erklärte er ihr, während sie auf das Dach zur Leiche hinauf stiegen. Ungerührt suchte er in den Taschen des Toten, fand aber kein Handy, jedenfalls nicht Charles'. "Vielleicht solltest du Jess benachrichtigen. Wenn Charles etwas passiert ist, wird sie es wissen wollen", sagte er, während er zu ihr zurück ging. Das Handy hatte er ihr schon unten wieder zurück gegeben. Obwohl er sich leichte Sorgen um Charles machte würde er es nicht zulassen, dass Rubina jetzt durch die Stadt lief und nach ihm suchte. Das einzige, was er wollte war, dass sie den Kopf einzog und sich dahin begab, wo ihr niemand etwas tun konnte. Vorzugsweise in ihre Wohnung. "Wir sollten Galon auch bescheid geben, er kann dann nach Charles suchen lassen, wenn Jess nicht weiß wo er ist", fügte er hinzu und sah Rubina fest an.
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Beitrag von Robyn So 15 Apr 2018 - 3:11

Das war nicht ganz die Art Antwort, mit der Jupiter gerechnet hatte. Oder die sie erhofft hatte. Sie machte ihr eigentlich nur noch mehr Angst. Wenn sie sich nicht zusammenriss, würde er also mit ihr genauso verfahren wie mit Colin. Sonderlich aufbauend oder ermunternd war diese Aussicht nicht.
Und es war auch nicht so einfach, sich nicht Sorgen zu machen. Allerdings bezweifelte Jupiter, dass Damion irgendetwas davon in diesem Augenblick nachvollziehen konnte, daher sparte sie es sich, das Thema weiterzuführen und nickte nur knapp.
Kurz darauf war sie fertig angezogen und verließ mit ihrem Erschaffer das Scarlet, nachdem er für das Zimmer bezahlt hatte. Schweigend und mit den Händen in den Hosentaschen, lief die Jüngere neben Damion her. Dabei strengte sie sich an, sich keine Sorgen zu machen und zu beherrschen, wobei sie ihren Blick nicht vom Boden abwendete.

Rubina blickte auf den Leichnam hinab, während Jael in dessen Taschen nach einem Handy suchte. Vergeblich. Sie musterte das Gesicht des Mannes, welches ihr vollkommen unbekannt war. Was war das nur für ein Kerl gewesen? War er überhaupt ein Jäger gewesen? Und falls nicht, warum hatte er sie angegriffen? Sie und nicht irgendjemand anderen? Sie kaute leicht auf ihrer Unterlippe herum und dachte an den Vorfall vor zwölf Jahren. Ob es damit zu tun hatte? Sollten sie besser die anderen warnen? Im selben Augenblick schlug Jael vor, dass sie Jess benachrichtigen sollten, woraufhin Ruby nickte. Sie nahm ihr Handy und wählte die Nummer der Älteren.
„Ja, das klingt gut. Wir können ihn gleich anrufen und uns auf den Weg zurück machen“, antwortete sie, während sie noch immer darauf wartete, dass jemand auf der anderen Seite des Hörers abnahm. Nur traf das leider nicht ein. Mussten sie sich nun auch noch um Jess sorgen? Nein. Nein, nicht zwingend. Immerhin war Silvester – vielleicht amüsierte sie sich gerade auch einfach nur und ging deswegen nicht ans Handy. Seufzend ließ Rubina das Handy von ihrem Ohr sinken.
„Sie geht nicht ran“, wandte sie sich an Jael und tippte nebenher eine kurze Nachricht an Jess. Als diese abgeschickt war, hielt sie ihrem Verlobten das Handy hin. „Willst du Galon eben schnell benachrichtigen?“

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 15 Apr 2018 - 3:20

Mit immer düsterer werdenen Gesichtsausdruck lief Damion neben Jupiter her und war bald soweit, dass er sie an den Schultern packen und schütteln wollte, bis ihr Verstand wieder einsetzte. "Gott, Mädchen! Wenn du den Boden anstarrst wird das auch nie was. Ehe du dir nicht was essbares gesucht hast, werden wir nicht zurück gehen, so einfach ist das! Von mir aus kannst du auch gleich zu deinem Stecher gehen und an dem Üben. Solltest du die Kontrolle verlieren haben wir wenigstens ein Problem weniger", grummelte er ungehalten und ballte die Hände vorsorglich zu Fäusten. Am Ende hätte er sie doch noch geschüttelt.

Er wollte vor allem, dass Rubina sicher hinter mindestens vier Wänden saß. Nicht begeistert vernahm Jael ihre Nachricht, dass Jess nicht erreichbar war. Gut, das war nicht unbedingt ein Grund zur Sorge, aber da Charles und Rubina schon in irgendetwas verwickelt wurden und dann sie auch nicht ranging fing ein Muster an sich abzuzeichnen, dass Jael ganz und gar nicht gefiel. Das erinnerte ihn zu sehr an L.A., als dass ihm wohl dabei gewesen wäre. Schmallippig nahm er ihr Handy wieder in Empfang und rief Galon an, der (oh Wunder) auch nicht erreichbar war. Jael war nach Fluchen zumute und wenn Rubina nicht da gewesen wäre, hätte er es vielleicht sogar getan. So warf er ihr nur einen eindringlichen Blick zu und tippte dem Älteren eine Nachricht, dass er sich melden sollte. "Lass uns von hier verschwinden. Wir können nichts weiter tun und ich will, dass du an einem sicheren Ort bist", sagte er und reichte ihr Handy zurück. Wobei er ausdrücklich nicht darüber nachdachte, wie sicher ihr Apartement sein würde. Es musste reichen.
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Beitrag von Robyn So 15 Apr 2018 - 4:18

Als Damion sie anfuhr, blickte Jupiter erstmals wieder vom Boden auf und schnaubte. Dem Kerl war aber auch nichts recht, was sie tat! Es sei denn, sie beide gingen einander an die Wäsche, da schien sie zur Abwechslung eine gute Form zu machen. Ungehalten funkelte sie ihren Erschaffer an, als dieser auf einmal von einem Stecher sprach. „Wovon redest du zur Hölle?“, fragte sie verständnislos. Meinte er damit sich? Und sprach in der dritten Person von sich? Nein, das machte kein Sinn. Wen zur Hölle meinte er dann? Und dann machte es Klick. Stöhnend verdrehte sie die Augen und schüttelte leicht den Kopf. „Du hast mich missverstanden vorhin. Ich habe keinen Stecher. Oder vergleichbares. Außer dir, ganz offensichtlich“ Jupiter warf ihm einen längeren Blick zu und ging dann weiter. „Ich habe einen Sohn. Von ihm habe ich vorhin gesprochen. -- Und einen Scheiß werde ich tun und an ihm üben!“

Sie hatten den direkten Weg zurück zur Wohnung genommen, was wohl hauptsächlich daran gelegen hatte, dass Jael Rubina so schnell wie möglich in Sicherheit wissen wollte. Und wenn sie ehrlich war, dann war ihr das nicht ungelegen. Sie konnte gut darauf verzichten, am Ende noch einmal beschossen zu werden – oder noch schlimmer, dass Jael ins Kreuzfeuer geraten könnte!
Sie hoffte nur, dass ihre Wohnung auch tatsächlich sicher genug war. Seufzend streifte sie ihre Jacke ab, als sie im Eingangsbereich standen und ihr Verlobter hinter ihr die Tür verschloss.
Dass sie Galon ebenfalls nicht erreicht hatten, war ärgerlich gewesen, doch daran ließ sich nichts ändern. Es war Silvester bzw. Neujahr – da war es nichts ungewöhnliches, wenn man nicht erreichbar war.
Ruby hängte ihre Jacke an die Garderobe und holte aus eine der Taschen ihr Handy heraus. Ihr kam eine Idee und dieser folgend wählte sie die Nummer von Charles Festnetznummer. Es tutete kurz, dann nahm er ab. „Charles!“, raunte Ruby erleichtert und drehte sich gleichzeitig Jael zu.
„Rubina? Alles in Ordnung?“, fragte der Ältere am anderen Ende, der bei ihrem Unterton stutzte.
„Nein, nicht wirklich! Ist bei dir alles in Ordnung? Wo ist dein Handy?“
„Mein Handy? Keine Ahnung. Ich habe erst vorhin bemerkt, dass es weg ist. Wieso? Was ist passiert? Sind du und Jael okay?“, fragte er besorgt.
„Ja. Uns geht es gut. Nur- Vorhin hat jemand mir von deinem Handy aus eine Nachricht geschrieben und mich in einen Hinterhalt gelockt. Da waren Typen, die auf mich geschossen haben“ „Was!? Oh Gott… Rubina… Und das von meinem Handy aus… Es tut mir so leid“
„Muss es nicht. Du kannst ja nichts dafür… Weißt du zufällig, wo Jess ist? Wir haben versucht, sie zu erreichen, um sie nach dir zu fragen, aber sie ging nicht ran“
„Jess wollte sich mit einem alten Bekannten treffen, irgendwo in der Nähe der Themse, aber mehr weiß ich nicht. Vielleicht ist sie auch schon wieder bei Casey… Ich werde bei ihm mal anrufen und nachfragen“, überlegte Charles laut.
„Okay, danke dir. Sag uns Bescheid, wenn du etwas Neues weißt, ja?“
„Das mache ich“, versprach Charles und kurz darauf hatten sie beide aufgelegt.
Erleichtert ausatmend sah Rubina Jael an und umarmte ihn daraufhin. „Charles geht es gut. Er hat sein Handy verloren. Oder wer weiß, vielleicht haben sie ihm das Handy auch geklaut. Aber es geht ihm gut. Und uns geht es gut“ Seufzend verbarg sie ihr Gesicht an seiner Schulter und drückte ihn etwas fester.

Derweil hatte Charles es dreimal bei seiner Erschafferin versucht, doch sie hatte kein einziges Mal abgenommen. Nun wählte er Caseys Handynummer und warf nebenbei einen Blick auf die Uhr. In Gedanken rechnete er aus, wie lange es her war, dass es Jess zuletzt gesehen hatte. Eine Stunde? Zwei? Dann nahm Casey auch schon ab. „Hey Casey, Charles hier. Ich wollte kurz fragen, ob Jess bereits bei euch ist“, fragte er und verzog unmerklich das Gesicht, als er die Antwort hörte. Sie war nicht bei ihnen. „Rubina hat mich eben angerufen. Scheinbar hat ihr jemand mit meinem Handy eine Nachricht geschickt und sie in eine Falle tappen lassen. Jemand hat auf sie geschossen… Ich mache mir Sorgen um Jess. Rubina konnte sie nicht erreichen und ich auch nicht… Ich hatte gehofft, sie wäre bei euch“

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 15 Apr 2018 - 4:57

Einen Sohn? Halb angewidert, halb erstaunt sah Damion seine neueste Tochter an und wünschte sich, dass er gar nicht gefragt hätte. "Ich hätte wohl doch genauer nachfragen sollen woher du kleiner Langfinger kommst", seufzte er und wandte sich ab. Langsam setzte er den Weg durch die Straßen fort, wobei es ihm gar nicht mehr so wichtig war, ob sie nun einen Snack fanden oder nicht. Es beschäftigte ihn gerade mehr, ob Galon ihm irgendeinen Strick daraus drehen würde, dass er eine Mutter verwandelt hatte. "Wie alt ist der Hosenscheißer denn?", fragt er verspätet und sah über seine Schulter zurück. Da er von dem Sohn noch nie was gehört hatte und sie noch nie mit ihm gesehen hatte, konnte es ja durchaus sein, dass der "Kleine" schon längst selbst groß war. Alt genug war sie ja dafür.

Gespannt verfolgte Jael das Telefonat und bekam eine immer schlimmere Ahnung. Wie gut, dass er drauf bestanden hatte direkt zurück zu gehen. Keine Sekunde länger hätte er sie draußen auf der Straße haben wollen. Seine Umarmung fiel sehr fest aus, als sie sich an ihn lehnte. Schon wieder so nahe dran gewesen sie zu verlieren. Das konnte er nicht. "Gut.. Ist dir wirklich nichts passiert?", fragte er mit angespannter Stimme und schob sie leicht von sich, wobei sich seine Hände aber um ihre Schultern verkrampften. Er sah an ihr hinab, konnte an der Kleidung aber kein Blut erkennen. Was nicht unbedingt hieß, dass sie nicht verletzt war. Es kostete ihn einiges an Selbsbeherrschung ihr nicht die Kleider vom Leib zu reißen um sich genauer davon zu überzeugen. Das wäre nur nicht sonderlich schicklich gewesen. Stattdessen legte er seine Hände um ihr Gesicht und hob es an um ihr in die Augen sehen zu können. "Bitte sei ehrlich, hat dich wirklich nichts getroffen?", fragte er noch einmal. Unbewusst lehnte er sich etwas näher zu ihr und atmete tief ein. Irgendwas irritierte ihn, sie roch nicht richtig, irgendwie.. Blumig. Ehe er so richtig darauf kam, was so merkwürdig war, fiel ihm ihre Jacke auf. An der Schulter war ein dunkler Fleck, nicht sonderlich groß aber eindeutig Blut. Mehr brauchte es nicht um die Sicherung bei ihm rauszuhauen. Ohne viel Federlesen drehte er sie um und zog ihr ihm selben Moment das Kleid von den Schultern. Da er aber auch nicht daran dachte es fest zu halten fiel es zu Boden. Aber auch davon bekam er nichts mit, weil er sehr eingehend ihre Schulter studierte und mit den Fingern abtastete.

Für Aglef war es nicht schwer gewesen das Gespräch zu verfolgen und noch ehe Casey auflegte hatte er den Laptop seines Bruders hochgefahren. "Hast du schon wieder mein Passwort geklaut?", fragte Casey leicht vorwurfsvoll, als er seinem Bruder über die Schulter sah. Aglef schnaubte abschätzig, als ob er das klauen musste. Casey nutzte so offensichtliche Worte, dass er sich beim Knacken nicht mal Mühe geben musste. "Was willst du damit eigentlich?", fragte er, während er erfolglos versuchte Jess Handy zu erreichen. Sicher, Charles hatte schon gesagt, dass sie nicht ranging, das musste er nur selbst überprüfen. Der Anrufbeantworter sprang an und informierte ihn, dass der Gesprächsteilnehmer nicht zu erreichen war, woraufhin er besorgt anfing an seiner Lippe zu kauen. Sie hatte nicht gesagt wohin sie ging, nur dass sie sich mit Alastair traf. Wie sollte er sie in dieser Stadt finden?! Aglef hatte sich derweil nicht die Mühe gemacht seinem Bruder zu antworten, sondern hatte das Trackingprogramm aufgerufen und den Standort von Jess Handy gepeilt. Sie bewegte sich nicht, was mehrere Dinge bedeuten konnte, wovon eine ganze Menge schlechte Nachrichten sein konnten. Immerhin gab es ihnen aber die Möglichkeit sie Problemlos ohne lange suchen zu finden. Er packte Casey am Handgelenk und zog ihn in Richtung Bildschirm. Aglef musste ihm zugute halten, dass er nach einem kurzen Blick verstand, was er sah. "Sie bewegt sich nicht?! Worauf warten wir. Kannst du mir den Standort schicken?", rief er aufgeregt und war schon halb im Flur, ehe ihm auffiel, dass Aglef nicht am Laptop blieb sondern ihm folgte. "Du kommst mit? Aber was, wenn sie sich bewegt?", fragte er. Weiter kam er aber nicht, weil Aglef ihm das Handy aus der Hand nahm und ihm unsanft auf den Kopf schlug. Smartphones waren manchmal sogar die besseren Computer, was Casey hätte wissen sollen. Er packte seine Jacke und warf Casey seine zu. Der war so schlau keine weiteren Einwände zu erheben und so waren sie keine zehn Minuten nach Charles Anruf unterwegs.
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Beitrag von Robyn So 15 Apr 2018 - 7:51

Für den Blick hätte Jupiter ihn am liebsten geschlagen. Alternativ hätte sie ihm auch versichern können, dass es nicht ansteckend war, oder dass er deswegen jetzt als Großvater eingespannt werden würde. Ganz sicher nicht. „Tja. Hättest du vielleicht mal lieber, aber jetzt ist es dafür zu spät. Du hast die Katze im Sack gekauft“, antwortete Jupiter, während sie ihm langsam folgte und leicht versetzt hinter ihm herging. „Er ist kein H- Ach egal. Er ist sieben“, antwortete Jupiter auf seine Frage. „Und keine Sorge… Er hat nicht bei mir gelebt, als du mich verwandelt hast. Er wurde als Baby von einem Pärchen hier aus London adoptiert“, fuhr sie fort und strich sich das rote Haar zurück, wobei sie einen Kerl bemerkte, der ein paar Meter vor ihnen in eine Seitenstraße wankte – wahrscheinlich sturzbesoffen. Jupiter griff nach Damions Ärmel und zupfte daran, ehe sie in die Richtung wies. „Wie wäre es mit ihm? Als Snack“

Als Jael sie so betrachtete und nachfragte, ob ihr wirklich nichts passiert war, überlegte sie, ob sie ihm nicht von diesem seltsamen, ersten Projektil erzählen sollte. Selbst wenn ja scheinbar gar nichts passiert war. Ihr ging es gut! Ihr Mund öffnete sich bereits leicht, nachdem Jael noch einmal nachdrücklicher nachfragte und seine Hände an ihr Gesicht legte. Ihr Blick wanderte zu ihrer Jacke, in dem sich das Projektil befand und dann sah auch er hin. Und beinahe gleichzeitig bemerkten sie beide das bisschen Blut an der Schulterpartie. Verdammt.
Im nächsten Moment drehte er sie energisch um und zog ihr auch noch ihr Kleid aus, um ihre Schulter besser betrachten zu können. „Jael! Mir geht es gut, wirklich!“, versicherte Ruby ihm, wobei sie mit ihren Füßen aus dem Kleid heraustrat, das zu Boden gegangen war. Nun trug sie nur noch ihre Unterwäsche und ihre dünne Nylonstrumpfhose. Und ihre Sneakers, die sie vorhin aus Bequemlichkeit angezogen hatte, wenngleich sie nicht sonderlich zum Kleid gepasst hatten. Oder zu ihrer Unterwäsche, die aus schwarzer Spitze bestand.
„Jael!“ Rubina drehte sich zu ihm herum und umfasste sein Gesicht sanft, aber auch bestimmt mit beiden Händen. „Ich versichere dir, dass ich nicht verletzt bin - was du doch sicherlich selbst eben gesehen hast. Mir geht es gut. Glaube mir“ Sie strich ihm zärtlich mit den Fingern übers Gesicht und lächelte ihn warm an. Kurz darauf lehnte sie sich vor und gab ihm einen Kuss. Anschließend holte sie das spritzenartige Projektil aus ihrer Jackentasche und zeigte es Jael. „Das hat mich an der Schulter getroffen. Es war leer, als ich es herausgezogen habe. Keine Ahnung, ob überhaupt etwas drin gewesen war. Ich hatte keine Schmerzen oder habe mich sonst irgendwie anders gefühlt“, sagte sie und zuckte mit den Schultern. „Siehst du? Ich bin okay“, versicherte Rubina ihm noch einmal und lächelte ihn an, wobei in ihrer Stimme ein gewisser Unterton mitschwang. Ein Ton, der sagte, dass es dieses Mal nicht wie in L.A. war. Sie war in Ordnung und er hatte ihr geholfen, dass etwas schlimmeres hätte passieren können.

Alles war pechschwarz um sie herum. Dieser verdammte Sack, den man ihr über den Kopf gezogen hatte, ließ kein bisschen Licht durch. So verlor Jesaiah auch ziemlich schnell ein Gefühl für die Zeit, die verstrich, ehe der Wagen hielt und man sie herausholte. Jemand nahm sie auf seine Arme und trug sie irgendwo hin. Nach wie vor sorgte der Pfahl durch ihr Herz dafür, dass sie wie gelähmt war. Ihre Arme und Beine rührten sich kein bisschen, ganz gleich wie sehr sie es versuchte.
Obwohl Jess nicht sehen konnte, wohin man sie brachte, merkte sie doch, dass man sie irgendwo hinein trug. In ein Haus, oder dergleiches. Eine Tür wurde geöffnet sowie geschlossen und die Schritte waren auf einmal deutlicher zu hören, was wohl dem Boden zuschulden war.
„Da rein“, grunzte eine der Vampire nach einer Weile und öffnete eine Tür mit einer Karte, die seitlich in der Wand verschwand. Der zweite Vampir brachte Jess hinein und setzte sie auf einem Stuhl ab, der direkt an einem Tisch stand. Ihre Arme zog er anschließend etwas über den Tisch und machte ihre Handgelenke an einer dafür vorhergesehenen Vorrichtung fest. Der andere fesselte derweil ihre Beine an die Stuhlbeine. Scheinbar hatten sie vor, den Pfahl wieder herauszuziehen, denn ansonsten würde das, was sie da taten, keinen Sinn machen. Denn davonlaufen konnte sie so schließlich nicht. Jess spitzte ihre Ohren, als sich die Tür wieder öffnete und jemand in den Raum hereinkam. „Ihr könnt gehen“
Unter dem Sack riss Jess die Augen auf und es lief ihr kalt den Rücken hinab. Natürlich erkannte sie die Stimme. Die beiden Vampire, die sie hierhergebracht hatten, verließen den Raum und die dritte Person ging auf sie zu. Als ihr auf einmal der Sack vom Kopf gezogen wurde, war das erste, was sie sah, Maranzanos schmieriges Lächeln, der auf sie hinabblickte. Er saß seitlich auf dem Tisch und warf den Sack achtlos beiseite. „Frohes neues Jahr, Jesaiah“, wünschte er ihr, legte eine Hand an ihr Gesicht und strich ihr mit einem Blick über die Wange, der sie beinahe würgen ließ. Maranzano kam ihr etwas näher, legte seine Hand auf den Pfahl, der aus ihrem Rücken ragte und zog ihn mit einem Ruck heraus. Keuchend sackte sie nach vorne auf den Tisch und schnappte instinktiv nach Luft, wenngleich ihr Körper diese nicht brauchte. Es zog unangenehm in ihrer Brust, während ihr Körper augenblicklich versuchte, die Wunde wieder zu schließen.


out; ich hoffe, das passt so! <.<

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Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi So 15 Apr 2018 - 23:32

"Wunderbar, dann muss ich dir ja auch nicht verbieten ihn zu sehen", murmelte Damion, etwas entsetzt über die Information, dass ihr Hosenscheißer erst sieben Jahre alt war. Konnte der überhaupt schon selbsständig laufen? Wie gut, dass sie ihn nicht behalten hatte, kluges Mädchen. Erklärte aber auch, weswegen sie so schießhundmäßig auf Kondome bestanden hatte. Gebranntes Kind und so. Er hatte den Mann zwar auch gesehen, allerdings nicht gedacht, dass Jupiter noch in diesem Jahrhundert anfangen würde nach einem geeigneten Opfer zu suchen. Persönlich hätte er sich etwas herausfordernderes gesucht, aber dass der Kerl sturzbesoffen und schon halb in einer dunklen Gasse war machte ihr die Sache sicher einfacher. So folgten sie dem Kerl, der kurz darauf auch schon im Schatten verschwunden war. "Moment, hab ich dir eigentlich das mit dem becircen erklärt?", fragte Damion unvermittelt, ehe sie den Durchgang zwischen den Häusern selbst betraten.

Sooft Jaels Finger auch über ihre Haut strichen, die Schulter blieb unverletzt. Es war wirklich nichts zu sehen oder spüren, weswegen er sie sich auch wieder umdrehen ließ und ihr nicht widersprach, als sie ihm wiederholf versicherte, dass es ihr gut ging. Aber selbst der Kuss konnte weder den besorgten Ausdruck in seinen Augen, noch die Sorgenfalte auf seiner Stirn glätten. Auch das Projektil, das sie ihm gab, beruhigten seine Sorgen nicht. Mit irgendetwas hatten diese Leute auf sie geschossen und angenommen, dass es eine Wirkung haben würde. Vielleicht eine Art des Serums, wie sie es lange vor Rubinas Auftauchen in L.A. eingesetzt hatten? Aber die Wirkung war instantan gewesen, wie er am eigenen Leib erfahren hatte. Wirkte dieses Zeug langsamer? War es schlimmer? Er hob das Projektil höher und roch daran, konnte aber keinen Duft festmachen, das Ding roch eigentlich nur nach Plastik und etwas süßlich. Vielleicht war, was auch immer darin gewesen war, ja auch gar nicht in Rubina hinein gekommen sondern von der Jacke aufgesorgen worden.. Hoffen konnte er ja. Nur langsam sickerten ihre Worte in seine Erkenntnis und entfalteten ihre Wirkung. Es ging ihr gut. Es war nichts passiert. Unendliche Erleichterung machte sich in ihm breit, so abrupt, dass ihm fast schwindelig wurde. Mit einem halben Stöhnen, halben Seufzen zog er sie in eine weitere feste Umarmung und barg sein Gesicht an ihrem Hals. "Ein Glück. Dieser Anruf.. Ich weiß nicht, was ich gemacht hätte wenn.." Seine Arme verkrampften sich unwillkürlich noch fest um Rubina, während er nicht einmal in der Lage war daran zu denken, was alles hätte passieren können. Der Schrecken ihres Anrufes stand ihm dagegen noch allzudeutlich vor Augen und steckte scheinbar auch immernoch in seinen Knochen. Jedenfalls konnte er sich einfach nicht richtig entspannen. Sie waren sicher in ihrer Wohnung, Rubina war nichts passiert, zumindest einer der Beteiligten war tot und mittlerweile sicher auch beseitigt, wieso ließ diese innere Unruhe ihn nicht los? Ganz unerwartet ging ihm auf, dass es eine ganz andere Unruhe war, die ihn erfasst hatte. Seine Lippen strichen schon sanft über die Haut ihres Halses und er atmete ihren satten Duft ein, als ihm dieses auffiel. Sie roch so unwiderstehlich gut. Er schluckte, aber seine Kehle blieb rau und trocken. Er wusste, dass er sie loslassen sollte, sie war gerade überfallen worden, aber irgendwo zwischen Wissen und Handeln gingen die Befehle an seine Muskeln verloren. Womit er wenigstens auch nicht direkt zubiss, sondern wie versteinert da stand und nur weiter atmete. Lag es daran, dass sie vorhin von ihm getrunken hatte? War er deswegen hungriger als sonst? War ihr Duft deswegen so verlockend? Je länger sie so da standen, desto weniger klar wurden seine Gedanken. Er musste sie loslassen, musste Abstand zwischen sie bringen um wieder rational handeln zu können. Und alles was er tat war langsam den Mund zu öffnen. Sicher hatte er estwas sagen wollen. Er hoffte es jedenfalls für sich. Nur war er reichlich unvorsichtig, einer seiner Zähne ritze ganz leicht ihre Haut, gerade tief genug, dass ein winziges Bisschen Blut auf seine Zunge treffen konnte. Als nächstes versuchte er noch gegen den Drang anzukämpfen, als seine Zähne schon durch ihre Haut drangen und sich dieser unglaubliche Geschmack in seinem Mund ausbreitete. Er war verrückt! Sie würde ihn hassen! Und doch konnte er sich einfach nicht stoppen.

Durch die Stadt zu kommen, zu dieser Stelle, wo Jess sein sollte, dauerte Casey viel zu lange, dabei waren sie schnell und lautlos unterwegs. Fragend wandte er sich an seinen Bruder, als die dunklen Straßen sich leer vor ihnen erstreckte. Aglef schüttelte den Kopf, die Position hatte sich nicht verändert. Jess Handy musste irgendwo hier sein. Auch wenn Casey sicher noch nicht soweit war es zuzugeben, Aglef wusste, dass sie hier nicht mehr als das Gerät der Vampirin finden würden. Wäre dieses noch in ihrem Besitzt hätte sie sich bewegt. Sie hätte die Nachrichten bekommen und sich gemeldet. Sie hätte bemerkt, dass sie hier angekommen waren und hätte sie begrüßt. Sie hatte keines davon getan, womit klar war, dass sie es nicht konnte und nicht hier war. Ein dunkler Gedanke tauchte in Aglef Kopf auf und er seufzte leise. Er hoffte, dass sie nicht hier war! Manchmal war es praktisch nicht zu reden, als Casey sich auf das Geräusch hin nämlich umdrehte und hoffnungsvoll fragend drein sah, konnte Aglef ihm nicht seinen grausamen Verdacht vermitteln, sondern nur mit den Schultern zucken und Casey mit einer Handbewegung zum Suchen schicken. Wenn Jess sich hätte umbringen lassen, dann konnte sie aber was erleben!
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Beitrag von Robyn Mo 16 Apr 2018 - 9:01

„Das fällt dir ausgerechnet jetzt ein?“, fragte Jupiter, sah ihn fassungslos an und schüttelte seufzend den Kopf. „Nein. Hast du nicht. Aber Jess war so freundlich, es sehr genau mit mir durchzugehen. Sie meinte schon, du wärst, was das angeht, etwas nachlässig“ Und damit hatte sie offensichtlich Recht. Nun hoffte Jupiter nur noch, alles auch noch richtig im Kopf zu haben. Dass der Typ mega betrunken war, machte es ihr natürlich leichter – für den Fall, dass es ihr doch nicht ganz gelingen sollte. Jupiter strich sich das rote Haar über eine Schulter, atmete tief ein und setzte anschließend dem Mann nach.
Nach wenigen Schritten hatte sie zu ihm aufgeholt, was nicht schwer war, denn dieser war stehen geblieben und stützte sich gegen eine Häuserwand. Hoffentlich musste er sich nicht übergeben, dachte Jupiter und rümpfte die Nase. Ihr Blick wanderte wie von alleine in Richtung seines Halses. Sie konnte seinen Herzschlag hören und sein Blut riechen. Sie schluckte und ihre Augen wurden kurz sichtlich heller. Dann blinzelte sie kurz, mahnte sich zur Konzentration und sprach den Herren an. Der Start war etwas holprig, doch dann gelang es ihr den Herren zu becircen. Etwas zögerlich nahm sie dessen Arm und biss hinein (ihr war der Unterarm wesentlich lieber als der Hals – besonders sollte der Typ doch noch brechen). Jupiters Augen wurden hellgrün, als sie von dem Blut trank. Es war so gut… Kein Vergleich zu der sonstigen Beutel-Nahrung.

Rubina konnte sich vorstellen, womit er gerechnet hatte, oder was er befürchtet hatte, vorzufinden. Das letzte Mal, damals in L.A., steckte ihnen beiden noch in den Knochen. Die Angst, die Sorge…Sie kniff die Augen zusammen und atmete tief seinen Geruch ein, während sie sich fest an ihn schmiegte. Seine Nähe half ihr tatsächlich, sich zu beruhigen und ein klein wenig zu entspannen. Sie war bei ihm und nirgendwo sonst fühlte sie sich so geborgen und in Sicherheit, wie in seiner Nähe. Oder in seinen Armen.
Ein Schauer lief Ruby über den Rücken, als Jael erst mit seinen Lippen über ihre Haut strich und wenig später in ihren Hals biss. Damit hatte sie nicht gerechnet, vollkommen unvorbereitet erstarrte sie kurz, ehe ein Seufzen über ihre Lippen kam und sie die Augen schloss. Dieses Gefühl… Wenngleich der Biss selbst schmerzte – das, was danach kam, war ein kaum zu beschreibendes intensives sowie berauschendes Gefühl.
„Jael“ Ihre Stimme klang etwas kratzig, als sie nach einer knappen Minute ihren Griff um Jaels Schultern verstärkte. „Warte kurz“ Er ließ von ihr ab und sie zog ihn mit sich zum Sofa, wo sie ihn sanft aufs Polster schubste, um sich dann auf seinen Schoß zu setzen. Anschließend strich sie ihr Haar beiseite und bot ihm somit an, dort weiterzumachen, wo sie eben aufgehört hatte.

Die Heilung schmerzte und Jess biss die Zähne aufeinander, während sie verachtend zu Maranzano aufsah. Dieser machte es sich regelrecht auf dem Tisch bequem, wobei er so den Blick auf einen kleineren Beistelltisch verdeckt, der hinter ihm stand und den Jess bisher noch nicht bemerkt hatte. Darauf lagen verschiedene Instrumente, unter anderem eine Spritze, die mit einer Flüssigkeit aufgezogen war.
„Was willst du? Bist du so nachtragend, dass es dir noch immer um die Sache von damals geht? Wegen Damion?“, brachte Jess schließlich hervor, als der Schmerz nachließ.
Maranzano schnalzte missbilligend mit der Zunge. „Nachtragend? Nenne es, wie du willst. Er bekommt, was er verdient hat. Aber das hier-“ Er breitete die Arme aus und meinte damit die Situation. „Das ist nicht wegen ihm. Das ist nur deinetwegen“, antwortete er mit einem schmallippigen Lächeln. „Ich will dich in meiner Sammlung“ Maranzano legte seine Hand an ihr Gesicht, im Begriff, ihr mit den Fingern über die Lippen zu streichen, als Jess nach ihm biss. Er zog seine Hand reflexartig zurück, lachte und verpasste ihr eine satte Ohrfeige.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mo 16 Apr 2018 - 9:28

Punkt für Jess, wie es aussah. Aber dafür hatte man die Brut doch auch, damit man selbst nicht so viel tun musste. Mit verschränkten Armen sah Damion ihr dabei zu, wie sie auf den Mann zuging. Ihr erster Versuch war etwas plump, brachte aber schlussendlich doch das richtige Ergebnis. Ein Grinsen legte sich über sein Gesicht, als er Jupiters verändertes Mienenspiel beobachtet. Ja, das war definitiv nicht mit Konservenfutter zu vergleichen. Jetzt musste sie nur auch noch lernen aufzuhören. Ob er ihr dieses eine Mal lassen sollte um den Geschmack wirklich bis zum Ende auszukosten?

Ihre Stimme brachte ihm wieder zu Bewusstsein was er da tat. Entsetzt ließ er von ihr ab, wurde von ihr allerdings auch nicht zu Wort gelassen, obwohl er sich entschuldigen wollte. Gut, sie schien es ihm nicht übel zu nehmen, schließlich saß sie direkt darauf auch schon auf seinem Schoß und reckte ihm auffordernd ihren Hals entgegen. Ganz leicht schüttelte er den Kopf und sah erschrocken drein. "Das war falsch von mir. Es tut mir Leid. Ich hab buchstäblich keine Ahnung was mich da geritten hat", sagte er und klang genauso verwirrt, wie er sich fühlte. Es war auch wirklich schwierig nachzuvollziehen wieso er so gehandelt hatte wo er jetzt wieder mehr Abstand zu ihr hatte. Und nicht mehr so sehr einatmete, was hieß dass er sie weniger roch.

Es dauerte nicht lange, da hatte Casey das Handy gefunden, nur interessierte ihn das Gerät gar nicht. Versteinert stand er in der Gasse und blickte auf den Schatten vor sich runter. Genau so fand Aglef ihn, nachdem seine eigene Suche nichts erbracht hatte. Die Stirn in Falten gelegt trat er an Casey heran und legte ihm leicht die Hand auf die Schulter, was sein Bruder gar nicht zu bemerken schien. Erst da folgte Aglef seinem Blick und bemerkte den Körper auf dem Boden. Er ging in die Hocke und drehte ihn an der Schulter herum, was ihm aber auch nichts brachte, weil der Kopf fehlte. Suchend sah er sich um, konnte aber keinen Kopf finden. Vermutlich hätte er ihm auch nicht gesagt wer es war, dass es nicht Jess war, war doch schonmal positiv. Jedenfalls dachte er das, bis Casey ganz leise: "Alistair", sagte. Das war doch der Kerl, mit dem sie sich hatte treffen wollen. Über die Schulter warf er einen besorgten Blick nach oben und tatsächlich, auf dem Gesicht seines Bruders war keine Regung zu sehen. Seine Augen lagen im Dunkel, aber Aglef konnte sich denken, wie sie aussahen. Nicht gut. Alastair tot und Jess Handy irgendwo hier in der Gasse. Wie sollten sie sie finden? Wenn es denn noch etwas gab, dass sie finden konnten.
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Beitrag von Robyn Do 19 Apr 2018 - 0:27

out; ich hoffe, das passt so! <.< bis heute Abend!

Ihr Griff festigte sich um den Mann, während sie von ihm trank. Ihre Finger drückten sich immer stärker in die Haut seines Arm und es fehlte wohl nicht viel, bis sie ihm den Arm brach. Dessen war sich Jupiter nur nicht bewusst. Von dem Geschmack des Blutes so berauscht, vergas sie, wo sie war – und erst recht ihre Sorgen von vorhin. Jetzt gerade war da nur ihr Hunger, der in ihr brannte und den sie mit dem Blut des Mannes löschen wollte. Was dabei aus dem Mann wurde, war ihr herzlich egal. Dieser sah ohnehin aufgrund des Becircen recht teilnahmslos drein und ließ sie ohne Gegenwehr machen.

Rubina setzte sich etwas aufrechter an und sah Jael mit einem warmen Lächeln an. „Das war nicht falsch. Es war vielleicht unvorhergesehen und überraschend… aber nicht falsch“, korrigierte sie ihn und legte zärtlich eine Hand an sein Gesicht. „Es hat sich so gut angefühlt. Nachdem was vorhin passiert ist…und was hätte passieren können, war das - oder ist es, genau das, was ich jetzt brauche. Es hilft mir zumindest ein wenig zur Ruhe zu kommen“, sagte sie und strich mit ihrem Daumen leicht über seine Haut, ehe sie ihre Hand wieder sinken ließ. „Und gleichzeitig bin ich einfach so froh, dass dir nicht passiert ist“ Sie nestelte an seinem Hemd und knöpfte es langsam auf.
Wenn er schon dachte, dass er eben falsch gehandelt hatte, dann war sie jetzt gerade sicherlich nicht besser… Dabei wollte sie jetzt gerade ihm einfach nur so nah wie möglich sein.

Acht mal hatte Charles es nochmal bei Jess versucht, ehe er es schließlich seufzend aufgegeben hatte. Und nun? Er würde sich garantiert nicht seelenruhig hinlegen und schlafen gehen, nachdem er solche Nachrichten erhalten und seine Erschafferin nicht erreichen konnte. Unruhig tigerte er daher durch seine Wohnung und überlegte, was er tun konnte. Sollte er sich in ihr Handy hacken? Leider hatte er davon keinerlei Ahnung. Rubina schon. Aber nachdem, was passiert war, konnte er sie nicht mit so etwas behelligen. Und was war mit Aglef? Hatte er nicht letztens irgendetwas mit Jess Handy gemacht? Charles nahm wieder sein Handy zur Hand und rief Casey an.
Vielleicht konnten sie Jess ja so finden und wer weiß, womöglich wussten die beiden ja auch inzwischen mehr? Er hoffte so sehr, dass Jess bereits bei ihnen war und ihr Handy nur geklaut worden war…

In ihrem Kopf dröhnte es kurz von der Ohrfeige und ihr Gesicht brannte, was sich nach ein paar Sekunden langsam wieder legte. Derweil sah sie Maranzano höhnisch an und lächelte matt. „Ist das alles? Willst du so dafür sorgen, dass ich deiner kleinen Sammlung beitrete? Mit Gewalt und indem du mich hier festhältst!?“, fragte sie und schnaubte. „Da kannst du warten bis du schwarz wirst. Ich werde mich nie in deine kleine, kranke Sammlung einreihen!“ Mit einem entschlossenen, festen Blick sah Jess zu ihm auf, während er diesen ruhig erwiderte.
Nach einer Weile lächelte er und rutschte vom Tisch, sodass Jess nun erstmals den kleinen Beistelltisch bemerkte. Maranzano hob davon eine Spritze auf und hielt im nächsten Augenblick ihren Arm fest, der ja ohnehin an dem Tisch festgemacht war. So brachte es Jess leider auch nicht viel, sich dagegen zu wehren. Kurz darauf durchdrang die Kanüle bereits ihre Haut und er drückte den Kolben langsam durch, bis nichts mehr in der Spritze war.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Do 19 Apr 2018 - 7:43

Die Versuchung Jupiter einfach gewähren zu lassen war groß, vor allem weil er selbst zu gerne in ihrer Situation gewesen wäre. Leider fiel ihm ein, dass sie kaum entspannter mit dem Thema Essen umgehen würde, wenn sie ihren ersten Snack umbrachte. Seufzend legte er seine Hände um ihre Handgelenke und brach ihren Griff um den wehrlosen Mann. "Gut jetzt Jupiter. Jedenfalls wenn dir daran gelegen ist, dass der Kerl noch zu seiner Familie zurück gehen soll", sagte er und zog das Mädchen ein Stück weg.

Gut, er konnte ihr da nicht wiedersprechen. Es hatte sich gut angefühlt, selbst auf der anderen Seite des Bisses dieses Mal. "Wie gesagt, ich weiß einfach nicht, was mich da geritten hat", murmelte er verteidigend und folgte mit den Augen ihren Bewegungen oder eher wie sich ihre Schultern und der Hals bewegten. Und dann fiel ihm auf, dass sie praktisch nackt war. Kunststückt, wo er dafür verantwortlich war. Vermutlich war es daher auch okay, dass sie für Ausgleich sorgte und anfing ihn auszuziehen. Es war ganz unmöglich, aber er hatte das Gefühl sein Herz würde gleich das Rasen anfangen, jedes Mal, wenn ihre Finger seine Haut berührten. Da machten sich seine glatt selbsständig und legten sich auf ihre Oberschenkel. Wieso trug sie Strumpfhosen? Die waren jetzt aber sehr im Weg. (Im Weg wofür?)

Irritiert sah Aglef zu seinem Bruder auf, dessen Telefon klingelte jetzt schon gefühlte fünf Minuten und er ging nicht ran. Sein Gesichtsausdruck wurde merklich milder, als er den Ausdruck in Caseys Augen sah. Langsam stand er auf und legte Casey die Hand auf den Oberarm und drückte zu, solange bis sein Bruder blinzelte und ihn ansah. Mit den Fingern wies er auf Caseys Tasche, der daraufhin mechanisch sein Telefon aus der Tasche zog und abhob. Da er nicht registriert hatte wer anrief meldete er sich nur mit einem: "Hallo" und schloss die Augen, als Charles nach Jess fragte. Wie einfach wäre es gewesen, wenn er an Aglef hätte weiter reichen können. "Sie ist nicht hier. Alistair ist tot", brachte er gebrochen heraus.
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Beitrag von Robyn Do 19 Apr 2018 - 9:12

Als Damion seine Hände an ihre Handgelenke legte, fauchte Jupiter leise. Widerwillig ließ sie sich von dem Mann abbringen und zurückziehen. Dabei hing ihr Blick aber weiterhin auf dem Arm des Mannes, an der Stelle, an der sie ihn gebissen hatte. Sie leckte sich über die Lippen, schmeckte noch sein Blut und verspürte das dringende Bedürfnis weiterzumachen. Was sie vielleicht auch getan hätte, wenn Damion sie nicht festgehalten hätte.
Jupiter ballte ihre eine Hand zur Faust, wobei sie ihre Fingernägel fest in die Innenfläche drückte. „Ich will mehr“, brachte sie heraus und schaffte es dabei nicht einmal, zu ihrem Erschaffer auf zu sehen. Ihr Blick hing nach wie vor an dem Mann, der sich an der Wand abstützte und langsam seinen Rücken dagegen lehnte.

„Ist doch nicht schlimm“, antwortete Rubina mit einem warmen Blick. „Wahrscheinlich warst oder bist du einfach hungrig. Immerhin habe ich vorhin von dir getrunken, da ist das nicht ungewöhnlich. Und dann noch die Anspannung…“ Streng genommen war sie vermutlich daran Schuld, dass es ihn überkommen hatte. Schließlich hatte sie von ihm getrunken und was danach passiert ist… Sicher, es war nicht ihre schuld, aber er war trotzdem in Sorge ihretwegen gewesen.
Inzwischen hatte Rubina sein Hemd aufgeknöpft und strich es nun beiseite. Derweil hatte er seine Hände auf ihre Oberschenkel gelegt, wodurch ihre Beine anfingen wie wild zu kribbeln.
Mit ihren Fingern fuhr sie über seinen Oberkörper, lehnte sich anschließend ein Stück nach vorne und begann seinen Hals zu küssen.

Das Handy klingelte gefühlt eine Ewigkeit, bis Casey endlich abnahm. Und natürlich war Jess nicht bei ihm. Charles schloss die Augen, als er hörte, dass Alistair tot war. Mit einer Hand fuhr er sich übers Gesicht und versuchte verkrampft, sich nicht das Schlimmste vorzustellen. Wenngleich es sich kaum leugnen ließ, dass das nicht gut war. Alistair tot und Jess verschwunden. Was nun? Charles erfuhr, dass Aglef und Casey das Handy von Jess angepeilt und dann gesucht hatten. Dort, wo das Handy war, war nur leider keine Jess gewesen – stattdessen ein toter Alistair. Verdammt. Also konnte seine Erschafferin nicht mit dem Handy gefunden werden…
„Und eine Fährte? Könnte man ihren Geruch irgendwie verfolgen?“, fragte Charles, der sich fühlte, als würde er nach dem letzten Strohhalm greifen. „Soll ich zu euch kommen? Zusammen finden wir vielleicht etwas“

„Was war da drin?“, fragte Jess scharf, nachdem Maranzano die Kanüle wieder herausgezogen und die Spritze beiseitegelegt hatte. „Erinnerst du dich nicht an den Geruch?“, entgegnete er mit einem Lächeln. Geruch? Jess atmete ein und es roch blumig. Blumig. Ihr kam der Duft tatsächlich bekannt vor, nur wollte ihr nicht partout einfallen, woher. Maranzano schien ihre Gedanken zu erraten und ließ sich lächelnd wieder auf dem Tisch nieder. „Damals in L.A. hat es auch mal so gerochen. Oder nicht? Bei Benjamin Prior“
Jesaiahs Gesichtszüge entgleisten und ihrem Kopf wurden ein kleiner Film abgespielt. Sie sah den Raum, in dem Ben gelegen hatte. Wo sie ihn gefunden hatten. Wie sie um ihn herum gestanden hatten. Und dieser Geruch. Blumig. Er war gestorben, obwohl er gar nicht an seiner Verletzung hätte sterben dürfen. Aus diesem Grund hatten sie ja auf das Heilmittel spekuliert, das sich in Tians Besitz befunden hatte. Und dann war es nicht mehr da gewesen…
Ihr dämmerte, wer den Vorrat entwendet hatte… Jess schluckte und starrte auf die Einstichstelle.
„Das Heilmittel“, sprach er ihren Gedanken aus und schnalzte amüsiert mit der Zunge. „Oh und glaube mir Liebes, es funktioniert! Ich habe es getestet. Dein Bruder ist der beste Beweis dafür. Oder besser gesagt, er war es“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Do 19 Apr 2018 - 9:44

"Kleines!", Damion legte Kraft in seine Stimme und wartete, bis Jupiter ihn ansah. "Vergiss es. Du hast genug gehabt. Fang an zu denken, das ist es, was du lernen musst." Obwohl er sie auch mit seinem Blick und den Worten festhielt, ließ er ihre Handgelenke nicht los. Unvorsichtig war er häufig, aber nie dumm. Jupiter war jung, wenn sie sich anstrengte könnte sie sich gegen ihn wehren, aber alle drei Dinge gleichzeitig brechen wäre echt ungewöhnlich. Es half auch, dass der Kerl ruhig stand und nicht hektische Bewegungen machte, kein Jagdinstinkt den er da weckte. "Du wolltest doch für deinen kleinen Hosenscheißer Kontrolle lernen. Hier fängt es an."

"Fährte?", sagte Casey fast lautlos, aber Aglef brauchte die Laute nicht um zu verstehen, welche Gedanken seinem Bruder durch den Kopf gingen. Er wartete, bis Casey ihn ansah, ehe er langsam aber bestimmt den Kopf schüttelte. Keine Fährte. Während Casey noch zu erschlagen gewesen war um irgendetwas zu tun, hatte Aglef genau danach gesucht. Nach zwei Metern war schluss. Wer auch immer sie mitgenommen hatte war nicht dumm, sie hatten einen unspezifischen Wagen genommen ohne Eigengeruch. Es gab da aber noch eine Möglichkeit. Gerade rechtzeitig packte er seinen Bruder am Arm und schüttelte ihn kurz. Verständnislos sah Casey ihn an. Na toll, wie sollte er zu ihm durchdringen, wenn er beschloss sich in seine Verzweiflung zu hüllen? Aufgebend warf Aglef die Arme in die Luft, packte Casey am Kragen und zog ihn durch die Straßen. Irgendwie konnte er ihm klar machen, dass sie zu Charles mussten. Tatsächlich fand Casey sogar seine Stimme soweit wieder, dass er Charles das mitteilen konnte. Was der von dem langen Schweigen am anderen Ende gehalten haben mochte konnte Casey sich nicht vorstellen. Charles wohnte dichter dran, womit sie schneller arbeiten konnten. Aglef nahm sich auch nicht die Zeit den Jüngeren zu begrüßen, als er ihnen fragend die Tür öffnete. Er huschte an Charles vorbei und hackte sich erst in dessen Computer und dann in die Verkehrsüberwachung der Stadt.
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Beitrag von Robyn Fr 20 Apr 2018 - 7:22

Jupiters Körper spannte sich unweigerlich an, als Damion auf einmal von ihrem Sohn anfing zu reden. Anschließend schluckte sie und biss sich daraufhin auf die Unterlippe. Ihre Augen wurden ganz langsam wieder dunkler und ihr Verstand meldete sich aus der Pause zurück. Stöhnend verzog sie das Gesicht und sah missmutig zu ihrem Erschaffer auf.
„Ist das für alle so hart? Oder gibt es welche, die bereits mit der perfekten Kontrolle verwandelt werden?“, fragte sie, wobei sie es mied einzuatmen. Für den Fall, dass sie bei dem Geruch des Blutes wieder rückfällig werden sollte. „Was machen wir mit ihm jetzt? Müssen wir ihn… irgendwie verarzten? Nach Hause bringen?“, fragte sie unsicher. Der Mann sah ziemlich bass um die Nase herum aus und blinzelte müde.

„Hey“, raunte Charles knapp, da war Aglef aber auch schon an seinem Laptop. Fragend wanderte der Blick des Jüngeren zu Casey hinüber. Was Neues gab es vermutlich nicht, sonst hätten sie es ihm sofort gesagt. Aber was machte dann sein Bruder an dem Laptop? Langsam schloss er die Tür und trat anschließend hinter Aglef, um ihn über die Schulter zu schauen. Verkehrsüberwachung. Aber ja! „Das ist eine gute Idee!“, raunte er und fragte sich gleichzeitig, warum ihm das nicht eingefallen war. Natürlich kannte er die viele Kameras der Stadt, die viele Einwohner Londons sauer aufstoßen ließen. Auch die Vampire der Stadt hatten so manches Mal ihre Probleme mit denen. Immer dann, wenn die Kameras etwas aufgenommen hatten, was sie nicht hätten aufnehmen sollen.
„Dort wo ihr wart, war da eine Kamera? Und was habt ihr wegen Alistair gemacht? Hat ihr den Aufraumservice bereits angerufen?“

Sie hatte das Heilmittel im Blut. Diese Tatsache versetzte Jesaiah mehr unter Schock, als sie gedacht hätte, doch als Maranzano von Benjamin sprach, rüttelte das sie sehr energisch wach. Fauchend riss Jess kurz, aber mit geballter Kraft an den Ketten, nur tat sich leider nichts. Wie gerne wäre sie auf ihn losgegangen, für das, was er eben gesagt hatte. Ben… Er hatte Ben auf dem Gewissen. „Du warst das… Damit wirst du nicht durchkommen! Sobald jemand kommt, um mich hier herauszuholen, dann gnade dir Gott, wir werden dich vernichten!“ , grollte sie bedrohlich und eiskaltem Blick. Maranzano lachte nur belustigt und winkte locker ab.
„Oh, sie werden dich hier nicht finden. Nicht schnell genug. Wir zwei werden hier nur so lange bleiben, bis deine Verwandlung vollzogen ist. Und dann bringe ich dich zu mir“ Sein Blick wurde anzüglicher, was sie abschätzig die Nase rümpfen ließ.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 20 Apr 2018 - 7:48

Einen Abschätzigen Blick über die Schulter später seufzte Damion. Er würde es sich ewig (im wahrsten Sinne des Wortes) anhören müssen, wenn er ihr jetzt sagte, dass sie den Snack liegen lassen sollten. Es war kalt und Menschen mit Alkohol in dem bisschen übriggebliebenen Blut tendierten dazu dumme Dinge zu tun und zu erfrieren. Mit einem Vorwurfsvollen Blick und einem weiteren übertriebenen Seufzen ließ er Jupiter los und hob den Mann hoch. "Wir setzen ihn in der Straße ab, dann findet ihn schon jemand", grummelte er und lief voraus in vollem Vertrauen darauf, dass sie ihm folgte und sich benahm.

Casey hatte keine Antwort auf irgendeine der Fragen, er hatte ja nicht einmal eine Ahnung was Aglef eigentlich tat. Anders als Charles hatte er aber auch nicht die geistige Ruhe seinem Bruder bei der Arbeit zuzusehen. Aglef konnte nicht reden, also konzentrierte er sich darauf die richtigen Kameras zu finden. Es war gar nicht so einfach, weil die betreffende Gasse nicht überwacht war. Langsam tastete er sich von den größeren Straßen heran und durch die Zeiten hindurch. Am Ende der 45 Minuten Arbeit hatte er einen unauffälligen Lieferwagen ausgemacht, der im entsprechenden Zeitfenster in der Gegend gewesen war und diese auch Zeitnah verlassen hatte. Jedenfalls nahm er das an, weil den genauen Zeitpunkt kannte er ja nicht. Leider verließ der Lieferwagen die Stadt und damit den videoüberwachten Bereich. Mit einem verärgerten Schnauben ließ er sich auf dem Stuhl zurück fallen und starrte den Laptop an. Wozu die ganze Technik, wenn sie am Ende doch nichts brachte. Unruhig trommelte er mit den Fingern auf die Tischplatte, während er überlegte.
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Vampire-Das RPG IV - Seite 20 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Fr 20 Apr 2018 - 8:41

Natürlich folgte Jupiter ihrem Erschaffer artig, während sie versuchte, ihr Gewissen wegen des Mannes zu beruhigen. Er würde es bestimmt irgendwie nach Hause schaffen. Bestimmt. Irgendjemand würde ihm schon helfen. Garantiert. Ob er wohl Familie hatte? Sie kaute auf ihrer Unterlippe herum. Egal. Er würde es sicher nach Hause schaffen und seine Familie wiedersehen – wenn er denn welche hatte.
Nach einer halben Stunde hatten sie den Mann längst abgesetzt und das Clanshaus wieder erreicht. Noch immer machte sich Jupiter Sorgen, behielt dieser aber lieber für sich. Sie zupfte an ihrem roten Haar, während sie den Flur entlangliefen, auf dem Weg zu ihren Zimmern.
„Ich werde vermutlich kurz unter die Dusche springen und mich dann zum Schlafen hinlegen… Und du?“

Charles hatte verfolgt, wie Aglef der Spur des Lieferwagens nachgegangen war, bis sie schließlich am Rand der Stadt abgebrochen war. Verflixt. Während der Ältere schnaubte und sich im Stuhl zurückfallen ließ, verzog der Jüngere das Gesicht und wandte sich ab. In seinem Kopf rasten die Gedanken und schließlich verschwand er kurz in einem Zimmer, um kurz darauf mit einer Karte zurückzukommen. Diese Karte, die den Randbezirk der Stadt und die sich daran anschließende Umgebung zeigte, in der der Lieferwagen zuletzt zu sehen gewesen war, breitete Charles auf dem Tisch auf. Mit den Fingern suchte er die Straße, wo der Wagen zuletzt zu sehen gewesen war und markierte sie. Anschließend ging er alles dahinter durch. Wo könnte der Lieferwagen hingefahren sein? Seine Augen flogen über die Karte und hier und da markierte er diverse Orte und Plätze.
Das Problem war nur… wer sagte, dass der Lieferwagen nicht noch weitergefahren war?

Bis die Verwandlung vollzogen ist. Das hatte er gesagt. Jesaiah schluckte und gab sich Mühe, sich ihre Sorgen und den leichten Anflug von Panik nicht ansehen zu lassen. Wenn es etwas gab, das sie nicht gewollt hatte, dann war es, wieder ein Mensch zu werden. Sterblich zu werden.
„Und was dann? Willst du mich genauso wie Ben umbringen? In irgendeiner alten Lagerhalle?“, fragte Jess und kniff die Augen leicht zusammen. „Oh, nein. Nein, meine Liebe, ich habe bisher nicht vor, dir dasselbe Schicksal zu Teil werden zu lassen. Dein Bruder… Ugh. So ein Abklatsch deines missratenen Erschaffers… Du…Du bist anders. Und natürlich eine Frau. Ein klarer Pluspunkt für dich“ Er fasste mit der Hand nach ihrem Gesicht und hielt dieses am Kinn schraubstockartig fest. Zusätzlich kam er ihr mit seinem eigenen Gesicht allmählich näher.
Dich werde ich verwandeln, sobald du wieder Sterblich bist. – Siehst du? Auf diese Weise wirst du zu mir gehören. Du wirst mein sein“


Zuletzt von Robyn am Mo 23 Apr 2018 - 6:08 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 22 Apr 2018 - 9:19

Auf dem Weg zum Clanshaus hatte Jupiter sich so vorbildlich benommen, dass er sich anfing zu fragen, weswegen sie eigentlich so einen Aufruhr gemacht hatte. Sah nicht danach aus, als hätte sie Probleme mit der Kontrolle. Natürlich war es entäuschend, dass sie ins Bett wollte, andererseits war es eine lange Nacht gewesen und nicht mehr sonderlich lang bis zum Sonnenaufgang. Sie hätten den größten Teil der Unendlichkeit um Spaß zu haben. "Klar, mach dich frisch. Wenn dir Langweilig wird weißt du ja, wo du mich findest", sagte er mit einem anzüglichen Grinsen und klopfte ihr mit einem Fingerknöchel sanft gegen die Stirn. "Gut gemacht."

Aglef hatte nicht mitbekommen, wie Charles verschwunden war, er bemerkte aber durchaus, dass er wieder kam und beobachtete seine Suche. Da Charles sich in der Londoner Umgebung sicherlich besser auskannte, mischte er sich nicht ein, sondern überschlug im Kopf wie viel Strecke sie absuchen mussten. Das würde Stunden, wenn nicht gar Tage dauern. Dafür brauchten sie Hilfe. Aber wen sollten sie dazu holen? Er warf einen Blick über die Schulter und seufzte leise. Besser er rechnete damit, dass nur Charles und er suchen würden. Hoffentlich war Jess in keiner Klemme. Oder tot, damit nichts passieren konnte was sie hinterher bereuten.
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Beitrag von Robyn Mo 23 Apr 2018 - 6:30

„Wirklich?“ Jupiter klang nicht so, als ob sie es genauso sehen würde. Tat sie auch nicht. Ohne Damion hätte sie ziemlich sicher nicht rechtzeitig aufgehört. Dafür war sie viel zu berauscht gewesen, von dem Blut, das die perfekte Temperatur gehabt und einfach unwiderstehlich geschmeckt hatte. Da fiel ihr ein Gespräch zwischen ihr und Damion ein, das sie vor ihrer Verwandlung geführt hatte. Dabei war es um Essen gegangen und sie hatte sich einfach nicht vorstellen können (oder wollen), dass man Blut tatsächlich allen anderem vorziehen konnte. Sicher, normales Essen verliert schlagartig seine Attraktivität, sobald man ein Vampir war, denn es schmeckte einfach nicht mehr. Wohingegen Blut so unfassbar gut schmeckte, dass es einen über den Verlust über die Vielfalt des Essens hinwegtröstet.
„Gute Nacht, Damion“, sagte Jupiter schließlich, lächelte matt und wandte sich zum Gehen um.

Nachdem Charles einige mögliche Orte markiert hatte, lehnte er sich etwas zurück und ging diese noch einmal eingehender in Gedanken durch. Wie sehr wünschte er sich, dass Jess hier wäre. Und das nicht nur, weil sie in solchen Suchaktionen wesentlich besser und koordinierter war als er. Wäre sie hier, müssten sie gar nicht nach ihr suchen…
Charles umkreiste mit rot genau sieben Orte. Diese erschienen ihm als die perfekten Unterschlupfe – egal ob für Jäger oder Vampir. Darunter war eine verlassene Zuckerfabrik, das Gelände einer alten Baumwollspinnerei, drei Lagerhallen in Battersea, die direkt an der Themse lagen und ein unterirdischer Bunker.
Charles hoffte, an einem dieser Plätze Jess finden zu können und dass sie nicht weiter hinausgeschafft wurde. „Sollen wir… Jael und Rubina um Hilfe bitten?“, fragte er unsicher und sah zu Casey auf. „Oder Damion? Was ist mit Galon?“

Er würde sie verwandeln, sobald sie wieder ein Mensch war. Bei dem Gedanken wurde Jesaiah ganz schlecht. Aus eigener Kraft würde sie hier wohl nicht entkommen können. Sie kam noch nicht einmal jetzt gegen ihre Fesseln an und als Mensch würde sie erst recht keine Chance mehr haben. Blieb nur zu hoffen, dass jemand bereits nach ihr suchte… Nur wer? Charles wird nichts ahnen, als sie sich verabschiedet hatten, war schließlich noch alles in Ordnung gewesen. Und Casey? Sie hatte ihm gesagt, dass sie bei ihm übernachten wolle. Vielleicht wurde er ja misstrauisch, wenn sie nicht kam? Da fiel ihr ihr Handy wieder ein. War es noch in ihrer Manteltasche?
Derweil hatte Maranzano Jess Gesicht wieder losgelassen und war hinter sie getreten, was sie aufmerksamer werden ließ.
„Schweigen. Ich bin enttäuscht. Ich hatte mit einer anderen Reaktion gerechnet“, fuhr er fort und legte seine Hände an den Kragen ihres Mantels und riss ihn ein Stück entzwei, sodass der große Rückenausschnitt ihres Kleides zum Vorschein kam. Maranzanos Finger wanderten weiter, an ihrem Rücken hinab und verharrten an der Stelle, wo ihr Mantel eben noch ein deutliches Loch aufwiesen hatte. Dort, wo der Pfahl sich durchbohrt hatte. Nichts war mehr zu sehen.
„Nun, was soll ich schon zu den Plänen eines Wahnsinnigen sagen?“, antwortete Jess, die ihren Kopf leicht gedreht hatte, um ihn aus den Augenwinkeln sehen zu können.
„Du wirst damit nicht durchkommen. Man wird dich dafür richten. Dafür. Und für das, was du Ben angetan hast!“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mo 23 Apr 2018 - 9:00

Aglef zuckte die Schultern. Die Hälfte der Personen kannte er nicht, Charles würde da besser wissen wen man fragen sollte. Und er konnte sich eh nicht über ein Telefonat verständlich machen. Mit einem bedeutsamen Blick in Caseys Richtung sah er wieder Charles an. Es lag an ihm irgendwen zu verständigen, alleine würden sie es wohl kaum schaffen rechtzeitig alles abzusuchen. Wenn es denn noch ein Rechtzeitig gab.

Damion war noch kurz in die Küche gegangen, aber da war auch alles ruhig, weswegen er sich mit einem kleinen Snack auf den Weg in sein Zimmer machte. Er fläzte schon auf seinem Bett, bereit dafür die Nacht zu beenden, als sein Telefon klingelte. Charles Nummer in seinem Display ließ die Versuchung den Anruf einfach zu ignorieren steigen. Am Ende siegte seine neugierde, was der Spross seiner Ältesten wohl von ihm wollte. Keine drei Sätze von Charles später hatte er den Ärger über die späte Störung auch vergessen. So schnell er konnte packte er seine Jacke und verließ das Haus wieder, dieses Mal mit dem Ziel Charles Wohnung.
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Beitrag von Robyn Di 24 Apr 2018 - 8:16

Charles seufzte und steckte das Handy wieder weg, wobei er kurz vorher noch einmal checkte, ob er es auch auf laut gestellt hatte. James hatte er erreicht und er war bereits auf dem Weg. Dasselbe galt auch für Damion. Anfangs war er sich wirklich nicht sicher gewesen, ob er Jesaiahs Erschaffer kontaktieren sollte. Ob er überhaupt ans Handy gehen würde… Und das nicht nur, weil die Chancen, dass er gerade andersweitig beschäftigt sein könnte, sehr hoch waren, sondern auch weil er nicht viel von Charles hielt. Da traute er ihm zu, dass er eiskalt einfach nicht rangehen würde. Aber er war rangegangen. Und das musste er ihm wieder zugutehalten – für Jesaiah würde er vermutlich immer alles stehen und liegen lassen.
Charles fuhr sich durch das blonde Haar und sah zu Aglef und Casey hinüber. Letzterer wirkte… nun ja… so war der Ältere definitiv nicht zu gebrauchen. Dabei brauchten sie jede Hilfe, die sie kriegen konnten! Mit einem Räuspern ging der Jüngere daher auf Casey zu und fasste ihn an der Schulter. „Hey… Jess würde dir die Ohren langziehen, wenn sie dich so sehen würde“, raunte er und sah ihn dabei verständnisvoll an. „Sie braucht uns. Und wir werden sie verdammt noch mal finden!“

Und der Kerl war ihr vorher schon unsympathisch gewesen. Enorm unsympathisch. Aber jetzt? Jesaiahs Abneigung ihm gegenüber sowie der Hass auf ihn, hatten nun unvorstellbare Maße angenommen. Wie gerne würde sie ihre Finger um seinen Hals legen und ihm den Kopf abreißen. Oder halt, vielleicht doch nicht. Vielleicht würde sie ihn vorher erst einmal ein wenig quälen, mit Silber. Und irgendwann, wenn er nichts mehr war, dann würde sie ihm den Kopf abreißen.
Maranzano hatte als Antwort auf ihre Worte nur gelacht. Anschließend war er dichter von hinten an sie heran getreten und ließ seine Hand dabei an ihrem Rücken hinauf wandern, bis seine Finger leicht ihren Hals streichelten. Jess verzog das Gesicht und versuchte sich wegzulehnen, was gar nicht so einfach war. „Du bist widerlich. Ich wette, Frauen lassen sich von dir nur betatschen, wenn du sie vorher fesselst, hm? Wenn sie keine Wahl haben“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Di 24 Apr 2018 - 8:44

Charles kleine Ansprache hatte zwar eine Reaktion aus Casey heraus bekommen, aber Aglef hatte das Lächeln ein Mal zu viel gesehen um es als ehrlich hinzunehmen. Es half auch nicht, dass Casey mechanisch durch den Raum lief und nichts nützliches tat. Immerhin war er auf den Beinen und saß nicht mehr apathisch in der Ecke. Das musste ihm im Moment reichen. Es blieb ihnen auch nicht viel Zeit um sich weiter damit beschäftigen, Damion und James waren erstaunlich schnell da und zumindest Damion sah erstaunlich finster drein. Mit großen Schritten schob er sich an Charles vorbei und packte Aglef an den Schultern. "Ich hätte sie nie bei dir lassen sollen! So passt du auf die Dinge anderer Leute auf?", schimpfte er recht laut. Da Aglef sich keines der beiden Dinge zuschulden kommen lassen hatte, konnte Damion nur Casey meinen. An Verwechslungen musste er sich wohl gewöhnen, das hieß aber nicht, dass er sie sich in der Form bieten lassen musste. Wütend die Zähne gebleckt schlug er Damions Hände weg und stieß den Jüngeren aber viel größeren Vampir von sich. Überrascht taumelte Damion noch eine Weile, nachdem er fast gegen die Wand geschlagen war. Der Schlag war zwar nicht unerwartet gekommen, aber die Art, wie Casey da vor ihm stand war... anders. Nur dass Damion nicht sicher sagen konnte, was da eigentlich so anders war. Jedenfalls so lange nicht, bis hinter Casey noch ein Casey auftauchte. "Wollt ihr mich verarschen?!", fauchte er ungläubig und sah Charles an, als wäre er an dem doppelten Casey schuld.
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Beitrag von Robyn Mi 25 Apr 2018 - 8:38

Dinge anderer Leute. Womit er zweifellos Jess meinte. Charles knirschte leicht mit den Zähnen und fühlte sich sofort daran erinnert, was er an Damion nicht ausstehen konnte. Ein Glück, dass nicht er sein Erschaffer war. Aber vermutlich beruhte das auf Gegenseitigkeit. Mit einem leises Schnauben stand Charles noch an der Tür, nachdem Damion und James eingetreten waren. Auch James staunte nicht schlecht, als der vermeintliche Casey seinem Bruder Konter gab – und kurz darauf dann noch ein Casey auftauchte. Alter, dabei war er nüchtern! Kurz blinzelte James und merkte schließlich, dass es nicht an ihm lag – auch Damion sah die beiden Caseys.
„Darf ich vorstellen? Das ist Aglef. Caseys Zwillingbruder. Er hat Jess Handy geortet und die Überwachungskameras nach dem Wagen durchforstet – alle weiteren Fragen können wir gerne bei einem Tässchen Tee klären, sobald wir Jess gefunden haben“ „Wow…Scheint, als käme ich genau richtig“, bemerkte Leticia, die plötzlich in der Tür stand. „Wunderbar! Dann wären wir ja vollzählig“ Er wartete, bis sie eingetreten war, dann schloss er die Türe und ging zum Tisch, wo die Karte noch lag. „Wir bilden Zweierteams und jedes Team sucht drei Orte ab. Leticia mit Damion, Casey und Aglef und James und ich“, raunte er ernst, nannte anschließend allen die jeweiligen Orte und zeigte sie zusätzlich auf der Karte.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 25 Apr 2018 - 9:52

Natürlich waren da viele Fragen gewesen, Aglef musste es den anderen aber zugute halten, dass sie keine stellten. Es überraschte ihn aber sehr, dass keiner der anderen irgendwelche Widerworte lieferte obwohl der deutlich Jüngere hier das Komando übernahm. Vielleicht lag es auch daran, dass ihnen allein etwas an Jess lag und sie schnell sein mussten. Vielleicht war Damion auch einfach nur zu baff um irgendetwas zusammenhängendes zu denken. Anstelle die Straßenkarte anzusehen wanderte sein Blick nämlich langsam aber stetig zwischen Casey und ihm hin und her, als rechnete er ständig damit, dass einer von ihnen in einer großen, lauten Wolke verschwand. Was nicht passierte, weswegen Aglef Damion hin und wieder sehr zahnreich zugrinste. Am Ende eskalierte die Situation nur nicht, weil Charles sie alle aufscheuchte und losschickte. So fand Aglef sich mit Casey zusammen auf dem Weg zu irgendeiner verlassenen Fabrik. Öffentliche Verkehrsmittel schieden aus, zu Fuß war auch keine Lösung, weswegen Aglef kurzerhand ein Auto knackte und Casey auf den Beifahrersitz schob. Den leisen Protest seines Bruders ignorierte er. Die Bonzen, die hier wohnten konnten es sich leisten ihr Auto zu ersetzen. Und bei dem Geld, dass sie für die Karre ausgegeben hatten, hätten sie mehr auf Sicherheit achten sollen. Befriedigend leise schnurrte der Motor auf, als er ihn zündete und schon waren sie auf dem Weg aus der Stadt hinaus. Casey sagte nichts und starrte nur in die heller werdende Nacht hinaus. Aglef konnte ihn nicht ablenken und war sich auch nicht sicher, ob es überhaupt schlau wäre es zu versuchen. Am Ende stellte Aglef den Wagen einige Kilometer entfernt ab und sie liefen den Rest zu Fuß. Seufzend packte Aglef seinen Bruder am Arm und hielt ihn davon ab einfach so in das Gebäude zu stürmen. Vorwurfsvoll sah er Casey an, solange, bis dieser blinzelnd zurück zum Gebäude sah und die zwei Wachen bemerkte, die vor der Tür standen. "Oh", sagte er leise, es klang fast als hätte er nur ausgeatmet, weswegen Aglef ihm eine Kopfnuss verpasste. Vielleicht half das seinem Bruder ja dabei die Gehirnzellen wieder anzuwerfen.
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