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Vampire-Das RPG IV

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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 23 Jul 2021 - 7:37

Erleichtert ließ Casey sich auf den Toilettensitz sinken, als sie endlich Zuhause angekommen waren und Jess ihn schlussendlich absetzte. Müde stützte er seine Ellenbogen auf die Knie und legte das Gesicht in die Handflächen. Er hörte kaum, dass sie wieder zurück ins Bad kam, erst als sie sprach hob er langsam den Kopf und lächelte sie dann erschöpft an. "Danke. Kein Essen bitte", sagte er und warf dann einen Blick zur Dusche. Er musste sich säubern. Das Blut war unangenehm getrocknet und er wollte Jess auch nicht zumuten diesen Geruch die ganze Zeit in der Nase zu haben. Aber würde er es schaffen wieder auf die Füße zu kommen und zu duschen? Es kam ihm wie eine Herkules Aufgabe vor einfach nur auf die Füße zu kommen. "Kannst du bleiben? Bitte", wandte er sich dann bittend an Jess. Vielleicht schaffte er es ja noch in die Dusche, aber er wollte nicht alleine sein. Und vielleicht brauchte er die Hilfe um wieder raus zu kommen. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich tatsächlich so alt, wie er war.

Sein Computer war tatsächlich schon runter gefahren, als Vic sich mit ihrer Frage an ihn wandte. Sollte er zu Hector gehen oder nicht, das war auch die Frage, die er sich stellte. Es hatte eine Weile gedauert, ehe Jess bestätigte, was sie alle schon geahnt hatten. Hector würde versuchen den Jungen zu verwandeln. Galon mochte nicht darüber nachdenken, was es für seinen Freund bedeuten würde, sollte der Junge die Augen nicht wieder öffnen. "Vielleicht sollte ich das", antwortete er seiner Frau nach einer Weile und sah mit einem Lächeln auf. "Ich denke wir können für heute auch zusammenpacken. Die Welt draußen wird eh erst einmal stillstehen, da kann niemand von uns verlangen die Stellung zu halten", sagte er ihr und stand auf um zu ihr zu gehen und ihr einen Kuss auf die Wange zu geben. "Wenn du nach Hause gehen möchtest, dann tu das ruhig. Ich denke ich werde eine Weile bei Hector bleiben. Nur für den Fall."
Ein paar Minuten später klopfte er an die Tür, wartete aber nicht hinein gebeten zu werden. Er trat zu Hector an das Bett und sah auf den leblosen Jungen runter. Noch sah man die Verletzungen, die auf den ersten Blick gar nicht so schwer wirkten. Wären sie es allerdings nicht gewesen, währe keiner von ihnen jetzt hier. Wortlos hielt er Hector ein gefülltes Glas entgegen. Der Blick, den Hector ihm zuwarf, tat Galon wirklich in der Seele weh und er war froh gekommen zu sein und seinen Freund nicht alleine mit der Unsicherheit gelassen zu haben. "Trink, Hector. Du wirst die Kraft brauchen in der nächsten Zeit", sagte er und legte dann Hectors Hand um das Glas.
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Beitrag von Robyn Fr 23 Jul 2021 - 8:17

„Natürlich. Natürlich bleibe ich bei dir“, sagte sie, legte die Kleidung beiseite und ging auf Casey zu. Sie half ihm aus der Kleidung heraus und in die Dusche. Es dauerte etwas, aber schließlich war er sauber. Die dreckige Kleidung hatte Jess auf einen Haufen auf den Boden geworfen. Darum würde sie sich später kümmern… Auch wenn sie wohl kaum zu retten war. Vielleicht war es auch einfach das Beste sie wegzuwerfen. Ihr Freund würde die Sachen wohl kaum gerne aufbewahren wollen… sie würde ihn nur immer wieder an diesen Tag erinnern und daran, was passiert war…
Jess hatte Casey gemütliche Kleidung herausgesucht und busgierte ihn, als er angezogen war, ins Schlafzimmer. Sie hatte die Medikamente beim Ausziehen entdeckt und Casey hatte ihr erzählt, wofür sie waren. Und besser war es wohl, wenn er sie jetzt nahm. „Ich bleibe hier die ganze Zeit hier“, versicherte sie ihm und drückte sanft seine Hand. Sie würde da sein, wenn er einschlief und wenn er wieder aufwachte.
„Ich… Ich werde dich wecken, sollte ich etwas von Hector hören. Versprochen“, sagte sie und lächelte ihn traurig an.

Hector saß da, das Gesicht in seinen Händen begraben. Er fühlte sich… noch immer leer. Müde. Sehr müde. Es war, als hätte er sich noch nie so alt und müde wie heute gefühlt… Es war fast so, als hätte Jack ihn allein durch seine Anwesenheit etwas von seiner Jugend und Frische übertragen. Und nun, da er nicht mehr… da er… Ein dicker Kloß bildete sich in seinem Hals, während er die Finger langsam sinken ließ und er wieder auf den Leichnam seines Freundes sah.
In diesem Augenblick ging die Tür auf, sodass Hector langsam den Kopf drehte und aufsah.
Er beobachtete, wie Galon die Tür schloss und näherkam. Er hielt ihm ein Glas Blut hin, was Hector unweigerlich an Jacks Blut erinnerte, das gefühlt überall gewesen war, an Casey, an ihm, an Jack und jetzt auch irgendwie im Badezimmer, wo er ihn sauber gemacht hatte… Er schluckte und verzog das Gesicht. Allerdings schien die Reaktion Galon nicht abzuschrecken oder zu entmutigen. Er nahm seine Hand und schloss sie ums Glas. Hector starrte auf es hinab, musste aber einsehen, dass Galon recht hatte. Egal wie… es ausging, er würde wohl Kraft brauchen… Auch wenn er nicht wusste, ob er genug Kraft hatte…oder genug Wille, um weiterzumachen, sollte Jack…
Hector hob das Glas an seinen Mund, nahm einen Schluck und würgte ihn beinahe hinunter.
„Danke“, murmelte er, als er das Glas wieder hat sinken lassen und sah Galon kummervoll an.
„Ich… Es tut mir leid. Ich weiß, du warst gegen meine Verbindung mit ihm und jetzt… Ich-Ich konnte nicht anders. Ich konnte ihn nicht verlieren, ohne es zu versuchen! Ich… Ich hoffe so sehr…“ Sein Blick wanderte wieder zu Jack hinüber.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 23 Jul 2021 - 8:41

Ein Glück war Casey viel zu müde um sich dafür zu schämen, wie viel Hilfe er von Jess brauchte nur um durch den Gang zum Bett zu kommen. Er erwiderte das Lächeln etwas blass und nahm die Tablette und ein Glas Wasser entgegen. Als Jess Hector erwähnte, hielt er inne und fühlte sich sehr schuldig. Seine Hand sank auf die Bettdecke hinab.
Hector. Jack.
"Denkst du es wird funktionieren?", fragte er leise und sah zu Jess auf. Sie hatte die meiste Erfahrung mit Verwandlungen. Da gab es doch sicher etwas, das einem schon einen Hinweis liefern konnte. Logisch gesehen wusste er, dass Jess dazu nichts sagen konnte, sie hatte Hector schließlich auch nicht mehr gesehen oder gesprochen seit dieser mit Jack gegangen war.

Nicht beruhigt sah Galon dabei zu, wie Hector sich einen Schluck hinunter quälte. Die Ereignisse hatten seinen Freund wirklich sehr mitgenommen. Nicht verwunderlich, wenn man bedachte, dass er vor ein paar Stunden noch einen lebendigen, jungen Menschen geliebt hatte, der jetzt tot vor ihnen lag. Und nur Gott wusste, ob er die Augen jemals wieder aufschlagen würde. In diesem Moment wünschte er Hector wirklich, dass die Wandlung funktionierte. Was das alles für Komplikationen mit sich bringen würde, das konnten sie später noch besprechen und ausglätten. Aus seinen Gedanken wurde Galon von Hectors Entschuldigung gerissen. Dachte Hector wirklich, dass er ihm wegen der Geschehnisse heute Vorwürfe machen würde? Er musste wirklich ein schlechter, kalter Freund gewesen sein in letzter Zeit. Beruhigend ließ er seine Hand auf Hectors Schulter sinken. "Natürlich konntest du nicht. Keiner von uns hätte es, wenn vor diese Wahl gestellt", erwiderte er und drückte die Schulter leicht. Seine Bedenken bezüglich der Beziehung ließ er vorerst unerklärt. Die hatten nichts mit Jack zu tun gehabt, sondern mit seinem Zustand als Mensch und der Jugend gehabt. Wenn er mehr Trost für Hector gehabt hätte, hätte er ihn angeboten. Aber falsche Hoffnungen schüren würde ihnen allen nicht helfen.
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Beitrag von Robyn Sa 24 Jul 2021 - 3:11

„Möglich ist es. Aber ich weiß es nicht. Soweit ich weiß, hat Hector vorher noch nie versucht, jemanden zu verwandeln… Was aber auch nichts heißen muss. Charles war bei mir schließlich auch der erste Versuch und ähnlich wie Jack… war in keinem guten Zustand… Hoffen wir einfach, dass alles gut geht“, antwortete Jesaiah. Sie hätte Casey am liebsten eine positivere Antwort gegeben. Dass Jack ganz sicher die Verwandlung überstehen würde. Nur konnte niemand sagen, ob dies tatsächlich geschehen würde. Und sie wollte nichts versprechen, was nicht in ihrer Macht lag.
Mit einem aufmunternden Lächeln zupfte sie die Bettdecke um ihn herum zurecht.
„Ruh dich aus. Ich sag Bescheid, wenn ich mehr weiß“, versprach sie ihm. Bis dahin konnte Casey ein bisschen schlafen. Es könnte eine Weile dauern, bis sie mehr wussten… „Ich schreibe kurz Charles und Galon, dass du daheim bist“, raunte sie, als ihr einfiel, dass sie das noch nicht getan hat und holte es umgehend nach.

Dankbar für die Antwort, die Hector doch etwas von der Last auf seiner Schulter nahm, lächelte er matt, brachte aber kein Wort heraus. Der Kloß in seinem Hals war nur noch größer geworden und seine Augen brannten verräterisch. Er fühlte sich einerseits unglaublich müde, aber auf der anderen Seite auch irgendwie seltsam unter Strom. Er hatte Angst zu verpassen, wenn Jack aufwachte… Wenn nötig würde er hier vermutlich Tage warten… verzweifelt warten, dass sein Freund erwachte. Auch wenn irgendwann ein Punkt erreicht war, an dem kein Mensch mehr als Vampir erwachte. Irgendwann erwachte niemand mehr…
„Wie lange… Wie lange dauert so etwas? Wie lange hat es bei deinen Jungs gebraucht, bis sie aufgewacht sind?“, fragte er mit belegter Stimme und sah blinzelnd zu Galon.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 24 Jul 2021 - 4:58

Sprung um einige Stunden. Mittwoch 10. August 2032. Früher Abend

Nach Luft schnappend riss Jack die Augen auf und erstarrte. Die Decke kannte er nicht. Das war nicht, was er erwartet hatte, aber er war sich auch nicht sicher, was er eigentlich hätte erwarten sollen. Er hatte das Gefühl Zeit verloren zu haben, konnte aber nicht sagen wieso oder wie viel. In dem Gedanken kam er aber auch gar nicht weiter, weil Bewegung am Rande seines Gesichtfelds seine Aufmerksamkeit auf sich zog. Die Person nahm seine Hand und rief seinen Namen, ehe Jack Hector erkannte. Ein wenig Erleichterung machte sich in dem Jungen breit. Er war zumindest nicht alleine hier. Die Möglichkeit wieder von irgendeinem Verrückten gekidnappt worden zu sein, konnte er also ausschließen. Trotzdem schreckten seine Gedanken vor der Dunkelheit zurück, die in seinen Erinnerungen lauerten. Irgendwas war passiert, das konnte er schon an Hectors Gesichtsausdruck sehen. "Hector? Was ist passiert?", fragte er unsicher und wollte sich aufsetzen. Seine Aufmerksamkeit wurde aber direkt von seiner Kehle abgelenkt. Er hatte wirklich noch nie eine so trockene Kehle gehabt. Oder so einen Durst... Suchend sah er sich um, ohne so recht zu wissen was er suchte. Wasser schien es nicht zu sein, obwohl er doch Durst hatte. Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und sah wieder zu Hector. Er wollte etwas sagen, aber kein Ton kam über seine Lippen. In dem moment fiel Jack auf, dass er kein Mal Luft geholt hatte, seitdem er aufgewacht war. Eine Ahnung machte sich in ihm breit, die er gar nicht bestätigt haben wollte. Verwirrung und Schock mischten sich in seinen Blick. Was war mit ihm passiert? Was hatte Hector getan?!

Mit Hilfe des Beruhigungsmittels hatte Casey den größten Teil des Tages geschlafen. Wenn er Träume gehabt hatte, dann waren sie ihm nicht bewusst geworden, was ihm recht war. Er bezweifelte, dass irgendwelche Träume in nächster Zeit wert wären sie zu erinnern. Ohne Jess zu wecken hatte er das Zimmer verlassen. Sein menschlicher Körper hatte seine Bedürfnisse geltend gemacht. Am Ende hatte er sich sogar etwas zu essen gemacht und dann den Rest des Tages die Uhr im Blick gehalten, in der Hoffnung die Zeit würde schneller vergehen. Keine Nachricht von Hector und Jack. Nur Jael hatte ihm eine Mail geschrieben, mit drei oder vier Versionen, wie der vorherige Tag abgelaufen sein konnte ohne Jacks Verschwinden zu einem Mysterium werden zu lassen. Jael wollte seine Meinung, mit welcher sie besser arbeiten konnten. Sie brauchten eine offizielle Version für die Polizei. Casey würde sie der Polizei erzählen müssen, als Augenzeuge... Casey schnappte wieder aus den Erinnerungen, als Luftnot ihn dazu zwang zu atmen. Kalter Schweiß hatte sich auf seinem Körper gesammelt und er zitterte. Bevor Jess wach wurde, sollte er wohl besser Lüften und duschen, bevor sie seine Panik mitbekam. Der Gedanke war sein eigener, aber er konnte seinen Körper nicht zur Kooperation zwingen. Die Arme fest um sich gelegt blieb er am Küchentisch sitzen, während sein Kopf sich ausmalte, wie der Abend auch hätte schlimmer verlaufen können. Wenn er nicht den Pullover vergessen hätte. Wenn sie beide gemeinsam dichter an der Bombe dran gewesen wären. Wäre überhaupt genug von ihnen übrig geblieben, dass Jess erfahren hätte, was passiert war?
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Beitrag von Robyn Sa 24 Jul 2021 - 6:11

Seit etwas mehr als einer Stunde war Hector wieder wach. Tagsüber war er ein paar Mal eingenickt, sodass er vielleicht insgesamt zwei, drei Stunden geschlafen hatte. Mehr nicht. Das musste vorerst ausreichen. Er fuhr sich gerade mit der Hand über das Gesicht, als er hörte, wie Jack nach Luft schnappte. Hector ließ seine Hand sinken, starrte zuerst ungläubig seinen Freund an und dann war er auch schon von seinem Stuhl aufgesprungen. „Jack! Du bist wach! Um Gotteswillen!“ Mit einem Schlag war er den Tränen wieder sehr nah. Er fasste behutsam nach der Hand seines Freundes und drückte diese. „Ich bin da, ich bin hier!“, raunte er und lächelte angestrengt. Seine Mundwinkel zitterten gefährlich, als Jack fragte, was passiert war.
„Jack… Es gab einen Anschlag. Auf das Straßenfest, auf dem Casey und du wart. Die Bombe ging hoch… und du… du warst zu nah dran“, antwortete er mit ruhiger Stimme und schluckte. „Jack… du hättest es nicht geschafft… Du hattest so viel Blut verloren. Hätte Casey mich nicht angerufen, du wärst…“, er verstummte, fuhr sich fahrig mit der zweiten Hand durch die Haare.
„Ich– Ich konnte dich nicht sterben lassen! Ich…Jack… Ich habe dich verwandelt“, sagte er und drückte Jacks Hand. „Du hast… sicher Hunger. Du warst so schwer verletzt, das musste erst einmal heilen…“, fuhr Hector fort, ließ Jacks Hand los und griff nach der Thermoskanne, die auf dem Nachttisch stand. Er schraubte sie auf und machte etwas von dem Blut in einen Becher, den er Jack leicht hinhielt, unsicher, ob der das überhaupt wollte…

Als Jess aufwachte, was die andere Seite des Bettes leer. Kurz war sie beunruhigt, dann fiel ihr ein, dass es doch sonst auch so war. Er musste aufgewacht sein und Hunger gehabt haben. Oder er hatte ins Bad gemusst. Oder er hatte einfach nicht mehr still liegen können… Sie schlug die Decke zurück, schlüpfte in ihren Morgenmantel und wollte schon das Schlafzimmer verlassen, als sie noch einmal innehielt. Sie nahm ihr Handy vom Nachttisch und überprüfte ihre Nachrichten. Keine war von Hector. Jess unterdrückte ein Seufzen, ließ das Handy in die Tasche ihres Morgenmantels rutschen und verließ anschließend das Schlafzimmer.
Jess musste nicht lange suchen, sondern sie folgte einfach ihrer Nase, die sie in die Küche führte.
Unterwegs versuchte sie bereits laut genug aufzutreten, damit Casey hörte, dass sie unterwegs war und sich hoffentlich nicht gleich schrecklich erschrak. Im Türrahmen verharrte sie und sah zu ihm hinüber. „Hey“ Sie ging zu ihm hinüber und nahm neben ihm auf einem der Stühle Platz. „Hast du Schmerzen? Haben sie die Schmerztabletten oder so etwas gegeben?“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 24 Jul 2021 - 7:14

Es waren zu viele Informationen, die Hector auf ihn einprasseln ließ. Das einzige, was wirklich bei ihm einsank war, dass Hector ihn verwandelt hatte. Was er geahnt hatte, aber nicht hatte glauben mögen. Verwandelt. Jetzt war er wie Hector. Benommen sah er auf die Hand hinunter, die Hector hielt. Die Konsekvenzen konnte er noch gar nicht überblicken, aber ihm war klar, dass sich alles für ihn ändern würde. Ändern musste.. Ein Duft stieg ihm in die Nase und ließ ihn hungrig aufblicken. Hunger, hatte Hector gesagt, den hatte er wirklich. Den Becher, den sein Freund ihm dann aber hinhielt, brachte ihn gleich wieder aus dem Gleichgewicht. Das war Blut, das konnte er doch nicht trinken!, sagte sein Kopf, während sein Körper etwas völlig anderes sagte. Seine Kehle zog sich noch weiter zusammen, es tat jetzt fast weh, so sehr hatte er Hunger. Egal was sein Kopf sagte, Jack konnte den Blick nicht von der Tasse wenden, die Hector ihm entgegen hielt. Einen Moment kämpfte sein Verstand mit dem Körper, dann gewann das Verlangen. Er schnappte sich den Becher und trank den Inhalt in großen Zügen. Es hätte eklig schmecken sollen, stattdessen hatte Jack das Gefühl noch nie etwas leckereres getrunken zu haben. Und er wollte mehr. Sein Blick wanderte zur Kanne, die noch auf dem Nachttisch stand, und er fragte sich, ob Hector ihm den Rest wohl streitig machen würde. Daher war der Blick, der zu seinem Freund zurück wanderte, nicht nur nachdenklich, sondern auch eindeutig herausfordernd.

Casey hätte Jess vermutlich gehört, wenn er nicht zu sehr mit seinen Erinnerungen beschäftigt gewesen wäre. Als sie ihm ansprach zuckte er zusammen und versuchte seinen Gemütszustand wieder zu ordnen. Er hatte die Inquisition mitgemacht, da würde ihn eine Bombe doch nicht zerbrechen lassen! Leider konnte er sich mit den Worten selbst nicht überzeugen. Dementsprechend zittrig fiel das Lächeln aus, dass er Jess zuwarf. "Nein, keine Schmerzen. Keine schlimmen zumindest", antwortete er und korrigierte seine Notlüge. Es war wohl auch zu offensichtlich, dass er nicht keine Schmerzen haben konnte. "Ein bisschen Wund, ein paar blaue Flecke. Nichts, was nicht wieder zusammenwächst", beruhigte er Jess und meinte es tatsächlich so. Er hatte schon schlimmere Schmerzen gehabt, auch als Vampir. "Hast du etwas von Hector gehört?", fragte er dann und als sie verneinte, seufzte er. Sollten sie da nicht langsam mal was gehört haben? Wie lange war zu lange bei der Verwandlung? "Jael hat uns Unterlagen geschickt. Was wir.. Ich, der Polizei erzählen muss, damit wir Jacks - verschwinden erklären können", sagte er und schluckte hart.
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Beitrag von Robyn So 25 Jul 2021 - 7:22

So hell wie Jacks Augen waren… kam vermutlich nur die Hälfte seiner Worte bei ihm an. Wenn überhaupt. Egal wie sehr der Jüngere die Idee verabscheute, Blut zu trinken, so kam er doch nicht gegen den Trieb und den Hunger an. Und so dauerte es auch nicht lange, bis Jack ihm den Becher abnahm und den Inhalt austrank. Den anschließenden Blick Jacks zur Kanne sowie der darauffolgende Blick, der an ihn gewandt war, konnte gar nicht falsch verstanden werde. Hector wusste, dass Jack sich gerade selbst nicht unter Kontrolle hatte, aber trotzdem tat der Blick ein wenig weh… „Keine Sorge. Das ist alles für dich“, sagte er, bedeutet Jack ihm den Becher zu reichen und schenkte ihm erneut ein. „Was ist… das letzte, an das du dich erinnern kannst?“, fragte er nach einer Weile, auch um zu testen, inwieweit Jack ihm verbal wieder folgen konnte…

Jesaiah nickte langsam und sah Casey mit einem mitfühlenden Lächeln an. Sie konnten wirklich von Glück sprechen, dass er vergleichsweise so glimpflich davongekommen war. Auch wenn es nicht viel gebraucht hätte… Wäre Casey bei Jack gewesen… Dann hätte Jess ihn verwandeln müssen. Und würde vermutlich jetzt wie Hector darauf warten, dass er erwachen würde… Das zeigte ihr aber auch wieder, wie wichtig es war, dass sie die Verwandlung bald in Angriff nahmen. Zwar nicht jetzt… aber bald. Zeitnah. Caseys Frage nach Hector ließ sie wieder aufhorchen und mit entschuldigendem Blick den Kopf schütteln. „Leider nein“, antwortete sie. „Aber das muss noch nichts heißen.“ Jess stand vom Stuhl auf, ging zum Kühlschrank und holte sich einen Blutbeutel heraus, während Casey von Jael sprach. Mit dem Beutel in der einen Hand sah sie zu ihrem Freund hinüber. „Und? Hast du dich schon für eine Version entschieden?“, fragte sie mit trauriger Miene. „Wenn ich dir irgendetwas abnehmen oder dir bei etwas helfen kann, lass es mich wissen“, bat Jess ihn, schloss den Kühlschrank und beförderte den Blutbeutel in die Mikrowelle.
„Wahrscheinlich hat Jael mal wieder Überstunden machen müssen… Kein Wunder, nachdem Hector und ich gestern so plötzlich gegangen sind… und Charles hat Hector dann auch ein wenig unter die Arme gegriffen… Da blieb dann das meiste wohl wieder an Jael hängen.“

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 25 Jul 2021 - 7:59

Alles für ihn, soviel verstand Jack, zumindest wurde es ziemlich klar, dass Hector ihm nichts streitig machen würde. Er gab den Becher also wieder her und nahm ihn fast so hastig wie beim ersten Mal in Empfang. Das Trinken wurde aber merklich langsamer. Der schlimmste Hunger war gestillt und Jack bekam die Möglichkeit wieder mehr zu tun als nur zu reagieren. Er konnte wieder klarer denken, was leider auch zur Folge hatte, dass er wusste was er eigentlich gerade trank. Ihm sollte schlecht sein deswegen, aber wieder mochte sein Körper so gar nicht auf seinen Kopf hören und setzte sich durch. Auf Hectors Frage hin ließ er den Becher sinken und dachte nach. Einen Moment war er abgelenkt davon, dass er Panik hatte, aber sein Körper scheinbar gar nicht darauf reagierte. Kein Herzrasen, ein Rauschen von Blut in seinen Ohren, einfach nichts. Nur die Angst, die ihm tief in den Knochen steckte. Woran erinnerte er sich noch?
"Schmerzen. Und Dunkelheit", sagte er nach einer Weile heiser. Es hatte einen Anschlag gegeben, hatte Hector gesagt? Das klang einleuchtend, zumindest stand es nicht Widerspruch zu den Bildern, die ihm durch den Sinn gingen. "Casey.. Ich war mit Casey unterwegs!", fuhr er auf und sah Hector ängstlich an. Wollte er die Antwort wirklich wissen?

Keine Nachricht von Hector. Keine Nachricht war eine gute Nachricht? Casey wagte es zu bezweifeln. Bisher nichts von Hector gehört zu haben konnte genausogut das schlimmste bedeuten. Wenn er immer noch darauf wartete, dass Jack aufwachte.. Wie lange, bis es zu lange war? Casey hatte sich damit nie beschäftigt, weil er einfach nie die Möglichkeit in Betracht gezogen hatte jemals irgendwen zu verwandeln. Da sie an der Stelle aber alle beide nichts tun konnten, außer zu warten, ließ Casey es auf sich beruhen. Jess Frage zu den Versionen war einfacher und zugleich peinlicher zu beantworten. "Ich habe noch nicht in sie hinein geschaut", gab er zu und spürte, wie die Angst sich wieder um seine Brust legte, als seine Gedanken in die Richtung gingen. Es war wohl auch nicht verwunderlich, dass Jael die Arbeit gemacht hatte. Mal wieder. "Er macht es ja meistens freiwillig. Hätte irgendwer von uns daran gedacht, dass wir nicht erzählen können, was wirklich passiert ist?", fragte er hinterher, im Versuch ein bisschen das schlechte Gewissen los zu werden.
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Beitrag von Robyn So 25 Jul 2021 - 8:31

Schmerzen. Dunkelheit. Hector hätte am liebsten nicht nach seinen Erinnerungen gefragt. Wer wollte sich schon an so etwas erinnern? Er wünschte wirklich, er könnte Jack das Ersparen, aber es gehörte leider dazu… Er musste wissen, was passiert war. Um akzeptieren zu können, wie es nun weitergehen musste… Und wie nicht. Im Grunde… änderte sich sein gewohntes Leben auf einen Schlag…
Hector nahm den Becher ein drittes Mal und schenkte erneut ein. „Keine Sorge“, raunte er und reichte Jack mit einem matten Lächeln wieder den Becher. „Casey ist in Ordnung, nichts Ernstes. Jess war mit ihm im Krankenhaus. Dass er noch im Gebäude war, als die Bombe hochging, hat ihm sicher das Leben gerettet… Ich glaube, er hat nur ein paar Schnitte… Warte, ich sollte Jess schreiben, dass du aufgewacht bist… Casey hat sich sehr gesorgt um dich“, sagte er und wurde ernster. Er stellte die Thermoskanne beiseite, zückte sein Handy und schrieb eine kurze Nachricht. „Casey hat… versucht deine Blutung zu stillen… Bis zuletzt. Er freut sich sicher, wenn du ihn später mal anrufst oder so…“

„Wir können das gerne zusammen machen“, bot Jess an, wandte sich von der laufenden Mikrowelle ab und trat zu ihm. Sie legte ihm sacht die Hand auf die Schulter und lächelte ihn aufmunternd an. Am liebsten hätte sie ihm gesagt, dass er sich Zeit nehmen sollte, nichts überstürzen, während die Ereignisse noch so frisch in den Knochen steckten. Aber Jael brauchte die Antwort sicher so schnell wie möglich… Also musste Casey da leider durch.
Jess nahm wieder Platz am Tisch und streckte ihre Hand nach der seinen aus.
„Hm… Vielleicht. Später. Auszuschließen wäre es nicht. Aber ich glaube, wir beide hatten in den letzten 24h andere Sorgen“ Er wegen dem, was passiert war und wegen der Sorge um Jack und sie wegen ihrer Sorge um Casey… „Aber ja, Jael macht seinen Job sehr gut. Was anderes kann man wohl auch kaum von der rechten Hand des Oberhauptes erwarten. Galon hat seine Gründe, warum er Jael beschäftigt…und ich vermutlich nie gehen lässt“, sagte sie und drückte sanft Caseys Hand. Diese ließ sie los, als ihr Handy in der Tasche ihres Morgenmantels vibrierte. Sie zog es hervor und sah lächelnd zu Casey auf. „Er ist wach. Jack ist wach.“

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 25 Jul 2021 - 8:52

Casey war in Ordnung? Da war er erleichtert. Zumindest hoffe er es. Er sollte es sein. Aber wieder reagierte in seinem Körper nichts. Den Becher nahm er nur zögernd entgegen. Sein Hunger sagte zwar, dass er gut noch mehr trinken konnte, aber es wäre ihm lieber, wenn er aufhören könnte. "Er hat mir also das Leben gerettet?", fragte Jack mit einem kleinen Lächeln, dass sofort verschwand, als er Hectors Gesicht sah. Natürlich hatte Casey das nicht. Technisch gesehen war er wohl nicht mehr am Leben. Hector hatte ihn verwandelt. Er trank jetzt Blut und.. Das ganze war zu viel für Jack. Da kam sein Kopf einfach nicht mehr hinterher. Der fing an zu selektionieren und konzentrierte sich auf die Dinge, die er verstand. Oder in diesem Fall nicht verstand. "Anrufen? Warum anrufen?", fragte er deswegen verwirrt.

Zusammen klang sehr gut. Jess hatte bestimmt mehr Verstand im Moment, als er. Er erwiderte den Druck ihrer Finger und seufzte leise. Ja, Jael würde wohl nur über seine endgültige Leiche aus dem Clan heraus kommen. Es sei denn Ruby hätte ein Wörtchen mitzureden. Das musste er ihr zu Gute halten. Sie sorte dafür, dass Jael auch mal Zeit für andere Dinge als Arbeit hatte. "Wach? Es hat funktioniert?", fragte Casey momentan vor den Kopf geschlagen. Es hatte geklappt? Erst jetzt ging Casey auf, dass er eigentlich gar nicht gewagt hatte zu hoffen. "Gott.. Ein Glück", seufzte er und ließ den Kopf auf seinen Arm sinken. Jack hatte es geschafft. Hector hatte es geschafft! Dass er seinen Freund jetzt eine ganze Weile nicht mehr sehen konnte, wusste Casey, aber das zählte nicht, solange Jack nicht endgültig tot war.
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Beitrag von Robyn Mo 26 Jul 2021 - 2:24

Wenn es nur in Caseys Macht gelegen hätte, Jack zu retten… aber selbst wenn Casey ein Arzt gewesen wäre, hätte er wohl nichts machen können. Hector sagte nichts, aber das brauchte er wohl auch nicht, seine Miene sagte schon alles. Niemand hatte Jacks Leben gerettet. Auch er nicht. Das Leben, das Jack gehabt hatte, war verloren, für immer. Er hatte ihm nur eine eingeschränkte Alternative ermöglicht… Ohne Jacks Zustimmung, was ihn wurmte. Auch wenn Jack nicht ansprechbar gewesen war. Es kam ihm dennoch so vor, als hätte er übergriffig gehandelt… Mehr aus seinem, als aus Jacks Interesse… Sie hatten auch nie darüber gesprochen, weil Hector es auch nie für möglich gehalten hatte. Niemals hätte er Jack verwandeln wollen… und nun saßen sie hier.
„Du kannst Casey für eine Weile nicht mehr sehen. Deswegen anrufen“, erklärte Hector, massierte sich die Nasenwurzel und sah mit einem ernsten Blick wieder auf. „Du hast noch keine Kontrolle. Ich kann dich so nicht auf Menschen loslassen… Das wird Zeit brauchen. Wir werden daher vorerst hierbleiben, im Gebäude des Londoner Clans.“ Und das war nur der Anfang des unangenehmen Teils, dessen Jack sich erst noch bewusst werden musste…

„Ich werde ihn später anrufen. Ich vermute, er hat jetzt erst einmal vieles zu erklären…“, raunte Jess und beobachtete, wie Casey seinen Kopf auf seinen Arm sinken ließ. Sie wollte ihn schon an der Schulter fassen und drücken, dann zog sie die Hand aber doch wieder zurück, unsicher, ob sie damit nicht am Ende eine Stelle erwischte, die schmerzte. Im nächsten Augenblick meldete sich dann auch glücklicherweise die Mikrowelle. Jess stand auf, nahm ein Glas und schenkte sich etwas von dem warmen Blut ein. Mit dem vollen Glas drehte sie sich wieder Casey zu und nippte an dem Blut. „Habt ihr mal darüber gesprochen? Du und Jack? Über das Vampirsein? Verwandeln?“, fragte sie und trat wieder zurück an den Tisch. „Meinst du… er nimmt es gut auf?“

Victoria gab der Tür mit der Hüfte einen kleinen Schubs, trat anschließend aufs Bett zu und reichte ihrem Mann ein Glas Blut, dass sie gerade in der Küche aufgewärmt hatte. Mit einem zweiten machte sie es sich dann neben Galon gemütlich und zupfte ihre Decke zurecht. „Ich dachte mir, nach dem gestrigen Tag hast du dir Frühstück im Bett verdient“, raunte sie und schenkte ihm ein mattes Lächeln. „Hector tut mir sehr leid… Auch wenn klar war, dass diese Beziehung ihm irgendwann Kummer bereiten würde… aber es hat wohl keiner daran gedacht, dass es so schnell und auf so eine… schreckliche Art passieren würde“, sagte sie und nippte an ihrem Glas.

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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Mo 26 Jul 2021 - 4:03

Äußerlich ungerührt hörte er Hectors Erklärung zu. Er konnte Casey nicht sehen, weil er keine Kontrolle hatte. Das war.. nicht unbedingt einleuchtend, aber damit konnte er arbeiten. Casey würde sicher etwas einfallen ihn so nicht hängen zu lassen. Immerhin kannte er hier niemanden, außer Hector, wo auch immer dieser hier gerade war. Was sein Freund ihm auch direkt beantwortete, verkleidet in eine weitere Einschränkung, an die Jack noch gar nicht gedacht hatte. Nicht auf Menschen loslassen. Seine Familie waren allesamt Menschen und hatten keine Ahnung.
Das Geräusch des zerbrechenden Bechers ließ ihn zusammenzucken. So ziemlich die erste Reaktion von ihm, seit Hector angefangen hatte zu reden. Immer noch viel zu betäubt von den fatalen Zusammenhängen, sah er auf seine Hände hinab. Der Restinhalt des Bechers hatte sich über seinen Schoß verteilt, verbarg aber nicht den tiefen Schnitt in seiner Handfläche. Jack erinnerte sich an den Tag zurück, an dem Hector ihm gestanden hatte, was er war. Einen ganz ähnlichen Schnitte hatte er sich damals zugefügt. Und wieder sagte Jacks Kopf, dass es weh tun sollte, nur hätte es dieses Mal wirklich ihm weh tun sollte. Noch während er verwundert auf den Schmerz wartete, schloss sich der Schnitt langsam wieder. Das war der Moment, in dem Jack verstand, dass das hier gerade wirklich passierte. Am liebsten hätte er geschrien, aber ihm fehlte die Luft dafür. Und es schien, als könnte sein Körper sich nicht dran erinnern, wie man atmete. Er hatte ganz buchstäblich sein Leben verloren und der Verlust tat weh. Von ihm selbst unbemerkt liefen Tränen seine Wangen hinab und mischten sich mit dem verschütteten Blut in seiner Handfläche.

Vieles zu erklären traf es ziemlich gut. Jetzt wo er wusste, dass es geklappt hatte, machte sich auch ein wenig das schlechte Gewissen in Casey breit. Niemand hatte Jack gefragt, was er wollte. Sie konnten alle nur hoffen, dass er sich mit dem Zustand arrangieren würde. Das einzige halbwegs Positive war wohl, dass Hector nicht alleine mit der Entscheidung hing. Und schon stellte Jess die entscheidende Frage. Den Kopf noch auf dem Arm schüttelte Casey selbigen und setzte sich erst dann auf. "Nein. Nicht auf diese Art zumindest. Er war natürlich neugierig wie es funktioniert und wollte mehr darüber wissen, warum es manchmal eben nicht funktioniert. Aber wir haben nie darüber gesprochen, ob er es sich wünschen würde", sagte er und ließ sich erschöpft auf dem Stuhl zurück sinken. Noch in der Bewegung zuckte er zusammen, als die Rückenlehne sich in Blaue Flecke bohrte. Er fing wieder an sich vor zu lehnen, um die Arme auf den Tisch abzustützen und fuhr fort, als wäre nichts gewesen: "Er war zwanzig. Keiner von uns hat daran gedacht, dass das ein Thema sein würde."

"Kummer ja. Aber nicht auf diese Weise", stimmte Galon seiner Frau zu und legte den Arm um sie, um sie näher an sich zu ziehen. Ein Glück hatte er Vic erst kennengelernt, als sie schon ein Vampir gewesen war. Die Entscheidung hätte ihn ganz sicher zerrissen. "Ich dachte eher, dass er irgendwann mit einem gebrochenen Herzen endet, weil der Junge sich anderweitig verguckt. Oder anfängt Geheimnisse auszuplaudern." Mit einem kleinen Seufzen sah er in sein Glas und fragte sich, was Hector wohl gerade tat. Außer neben seinem ehemals lebendigen Freund zu sitzen und zu hoffen, dass er die Augen irgendwann wieder aufschlug. Gestern hatte Hector gefragt, wie lange es bei seinen Söhnen gedauert hatte, die einzige Antwort, die er Hector nicht gegeben hatte, war auch die einzige ehrliche gewesen. Nicht so lange. "Wie lange muss ich warten, ehe ich ihm sagen muss, dass es nicht funktioniert hat?", fragte er sehr leise und sah Victoria hilfesuchend an.
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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Mo 26 Jul 2021 - 6:30

Das Splittern kam ganz plötzlich, da zersprang der Becher in Jacks Hand. „Jack!“ Hector sprang von seinem Stuhl auf, lehnte sich zu seinem Freund und las die Scherben auf. Diese legte er beiseite auf den Nachttisch, während Jack wie gebannt auf seine Hand starrte. Der Ältere wollte ihm schon sagen, dass er vorsichtiger sein musste, dass er nun stärker war als früher, aber dann sah er Jacks Gesichtsausdruck, als sich der Schnitt auf seiner Hand wieder schloss. Ah. Jetzt verstand er, dachte Hector, nahm neben Jack auf dem Bett Platz und schloss diesen dann in eine feste Umarmung.
„Ich weiß! Ich weiß, Jack! Das ist nicht gerecht, nicht richtig! Du hattest dein ganzes Leben vor dir…
Es…Es tut mir so leid, Jack! Wenn es eine andere Möglichkeit gegeben hätte, glaube mir, ich hätte sie der Verwandlung vorgezogen! Aber du warst nicht ansprechbar, ich konnte dich nicht fragen… Du hast so viel Blut verloren und es wurde immer mehr und dein Herzschlag wurde immer schwächer… Du wärst gestorben. Du… du bist gestorben. Aber hätte ich dich nicht verwandelt, wärst du nie nie wieder aufgewacht…“, sagte er mit erstickter Stimme, entließ Jack aus der Umarmung und legte seine Hände an dessen Gesicht. Sacht strich er die Tränen auf dem Gesicht des anderen weg und sah ihn mit einem traurigen Blick an. „Schrei und weine so viel du willst, schlag mich, wenn es dir hilft, lass es raus… Du hast jedes recht wütend und traurig zu sein.“

Langsam nickte Jesaiah und sah dann wieder in ihr Glas. Sie hoffte auch, dass sie Jack mit der neuen ‚Situation‘ arrangieren würde. Oder eher: mit seinem neuen Leben. Dass er es Hector nicht vorwirft… Es wäre ein trauriges und furchtbares Ende für deren Beziehung. Wahrscheinlich würden es beide schon allein deswegen schwer haben… Seufzend fuhr sich Jess über die Stirn und nahm dann noch einen Schluck und sah mit einem Nicken wieder zu Casey auf. „Nein, das hat sicher keiner von uns… Wenigstens nicht nachdem Benoît gestürzt wurde und alles ruhiger, friedlicher wurde…“, lenkte sie ein und verzog das Gesicht. Sie hatten unterschätzt, welche Gefahr von den Menschen ausgehen konnten…
Jess stellte das Glas beiseite und sah Casey an. „Hast du… auf irgendetwas Lust heute Abend? Ein bisschen auf dem Sofa sitzen? Einen Film oder eine Serie schauen?“, fragte sie und lächelt ihn mitfühlend an. Auf diese Weise könnte er sich schonen, aber auch ein wenig ablenken… Vorausgesetzt, er wollte sich ablenken lassen.

„Doch so optimistisch?“ Victoria hob eine Braue und schüttelte leicht den Kopf. Kurzum, er hatte alles darauf gesetzt, dass Jack es früher oder später Vermasseln und Hector weh tun würde. Dass sich Hectors Gefühle verändern oder sie sich schlichtweg auseinander Leben könnten, schien er offensichtlich nicht in Betracht gezogen zu haben. Und nun wurden die Karten durch die Verwandlung neu gemischt. Ihre Liebe könnte inniger und tiefer werden und wesentlich länger andauern, oder die Verwandlung entzweite sie. Sie wären nicht die ersten, denen so etwas passierte. Und die Beziehung zu einem Erschaffer war immer etwas Besonderes, egal ob positiv oder negativ… Dass Hector für den Anfang Jacks Tun und Handeln beeinflussen konnte, könnte dem Jüngeren vielleicht nicht passen… Vorausgesetzt er wachte überhaupt auf…
Vic nippte an ihrem Glas und sah ihrem Mann anschließend seufzend an, als dieser eine Frage an sie richtete. „Das fragst du mich? Spätestens wenn der Jungs auch heute nicht aufwacht, solltest du wohl was sagen...“, antwortete sie und zuckte leicht mit den Schultern. „Geh doch einfach zu ihm, bevor du ins Büro gehst… Vielleicht ist der Junge dann schon wach. Und falls nicht... schau noch einmal vorbei, bevor wir nach Hause gehen... und sprich mit ihm darüber.“

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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Mo 26 Jul 2021 - 7:38

Jack ließ sich in die Umarmung ziehen und weinte einen Moment an Hectors Schulter. Vermutlich hätte er wirklich wütend sein sollen, darüber dass sein Freund diese Entscheidung getroffen hatte ohne zu fragen. Aber im Moment war er einfach nur verwirrt, verzweifelt und fühlte sich alleine. Er hatte diesen Vertrag unterschreiben müssen um weiter von Hector wissen zu dürfen und alles dafür getan, dass seine Eltern nicht davon erfuhren. Es würde für ihn wohl keine Ausnahmeregelung geben, die ihm jetzt erlaubte seiner Familie alles zu sagen. Und wenn er Hector richtig verstand, dann würde es auch eine Weile dauern, bis er überhaupt in der Lage war ihnen gegenüber zu treten ohne gleich ein Monster zu werden. Wenn er es denn dürfte. Als Hector sein Gesicht anhob war Jack immer noch völlig fertig. "Warum?", war alles was er am Ende rausbrachte und meinte damit nicht, warum er wütend sein sollte. Warum hatte Hector diesen Weg gewählt? Ohne es zu wissen brauchte er die Bestätigung, dass Hector es nicht nur aus einer Laune heraus getan hatte. Nicht nur weil Jack im sterben gelegen hatte. Auch wenn der Gedanke für Jack noch abstrakt war. Im Sterben.. Er fühlte sich nicht so, wo er doch wach war, denken konnte. Wäre da nicht der fehlende Herzschlag, es hätte jeder andere Tag sein können.

Auch Casey verzog das Gesicht und fragte sich, wie sie so naiv hatten sein können. Wann war ihnen schon mal nicht irgendwas passiert, mit dem keiner gerechnet hatte? Aber vielleicht war das Problem. Sie hätten damit gerechnet, wenn es sie getroffen hätte. Nicht bei Jack. So ziemlich der einzige in der Runde, für den irgendwelche Schwierigkeiten auch tatsächlich fatal enden konnten. Geendet hatten, korrigierte Casey sich und seufzte. Nur hatten sie gegen verrückte Menschen wohl wenig ausrichten können.
"Sofa und ein Film klingt gut. Irgendwas ... keine Ahnung. Irgendwas ohne Explosionen bitte", beendete er den Satz etwas unsicher und schauderte. Erst hatte er lustiges sagen wollen, aber nach Lachen war ihm nicht zumute. Blut und Explosionen würden ihn heute aber garantiert nicht ablenken. Und Ablenkung würde er brauchen. Jack war wach, aber er konnte ihm jetzt nicht helfen. Wie gerne würde er dem Jungen jetzt beistehen, aber er wusste, dass er es durch seine Anwesenheit nur schlimmer machen würde. "Wenn ich es gekonnt hätte, ich hätte es selbst getan", fügte er ziemlich leise hinzu und sah dann Jess mit einem fast entschuldigenden Lächeln an.

"Wenn man mit dem schlimmsten rechnet, kann einen nur wenig überraschen", erwiderte Galon und sah Vic mit einem etwas schmalen Lächeln an. Wenig, aber dann doch nicht alles. Die Verwandlung hatte ihn überrascht. Oder eher dass sie so schnell gekommen war. Aber drastische Zeiten verlangten drastische Maßnahmen. Wenn sie gemeinsam noch einige Jahre mehr gehabt hätten, hätte Hector sich vielleicht auch anders entschieden und den Jungen sterben lassen. Wenn er nicht mehr so verdammt verliebt gewesen wäre. Vics Antwort hatte er fast erwartet. Spätestens morgen früh würde er seinem Freund sagen müssen, dass keine Hoffnung mehr bestand. Er war sich wirklich nicht sicher, ob er das konnte. Nicht nach Hectors Gemütsverfassung heute. Ihn grundlos lange hinhalten wäre allerdings auch nicht gut. Ob es wohl jemanden gab, den man zu seiner Unterstützung rufen konnte? Aber soweit Galon wusste, war Hector fast ebenso gut darin Freunde zu finden, wie er selbst. Zumindest die Art Freunde, die man in solchen Fällen bräuchte. Galon nickte leicht und trank den letzten Rest aus seinem Glas. Keine Ausrede mehr es hinaus zu zögern. "Sollen wir uns fertig machen? Oder möchtest du später nachkommen?", fragte er und stellte sein Glas auf den Nachttisch, damit er die Arme beide frei hatte um seine Frau in eine sehr innige Umarmung zu ziehen.
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Beitrag von Robyn Mo 26 Jul 2021 - 8:31

Hector verzog kummervoll das Gesicht und wünschte, er könnte all die Schmerzen, all den Verlust von Jack irgendwie nehmen. Aber das konnte er nicht. Sanft strich er über das Gesicht seines Freundes, dessen knappe Frage er sofort verstand. „Weil du dein Leben doch noch gar nicht richtig leben konntest. Du solltest die Chance haben, es fortzuführen, wenn auch mit Einschränkungen. Ein bisschen Leben… ist doch besser als keines, oder? Und du bist so jung, gerade erst vor kurzem 20 geworden… Ich konnte dich nicht so früh sterben lassen. Ich…konnte dich nicht verlieren. Dich nicht gehen lassen, ohne es wenigstens versucht zu haben…“, antwortete er, während er den Jüngeren mit einem langen Blick ansah. Dann schließlich ließ er Jacks Gesicht los, griff sanft nach dessen Hände, auf die er hinabsah und strich über die Stelle, an der von dem Schnitt schon nichts mehr zu sehen war. „Ich bin für dich da. Und ich werde dir alles beibringen, dir helfen, dich… zurechtzufinden. Du wirst das schaffen. Und dann kannst du hier wieder raus und… leben. Wenn auch anders als zuvor“, sagte er und lächelte schwach.

Victoria legte ihre Hand kurz ans Galons Gesicht und sah ihn mit einem warmen, mitfühlenden Blick an, ehe sie ihre Hand wieder zurückzog und an ihrem Glas nippte. Diese Einstellung ist vielleicht nicht gerade die lebensbejahende… aber die Erfahrungen haben ihn schlichtweg eines Besseren belehrt. Wenn man das Schlimmste erwartete, konnte man in der Tat selten noch überrascht werden. Wenigstens nicht im negativen Sinne. In Gedanken trank sie wieder, bis ihr Glas schließlich leer war und sie es beiseite stellte. Etwa zeitgleich leerte auch Galon sein Glas und wandte das Wort danach wieder an sie. Mit diesem unliebsamen Thema: Aufstehen, Arbeiten. Victoria lächelte matt und ließ sich ohne Gegenwehr von ihm in eine innige Umarmung ziehen, von der sie wusste, dass sie nach ihrem Geschmack mal wieder viel zu kurz ausfallen würde… Die Stunden mit ihm waren nach wie vor knapp bemessen, zumindest die Stunden, die sie nur füreinander hatten. Vic schmiegte sich an ihren Mann, hauchte ihm einen Kuss auf den Hals und fuhr mit ihren Fingern über seinen Rücken. „Nein, ich begleite dich. Aber du kannst schon einmal vorgehen und ins Bad gehen, ich komme gleich nach.“

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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Sa 31 Jul 2021 - 8:16

Ein Knoten löste sich in Jacks Brust, als Hector exakt die Worte fand, die er hören musste. Sogar mehr. Er hatte gefürchtet, dass Hector es nur aus einer Laune heraus getan hatte. Leise seufzend ließ er seinen Wange schwerer in Hectors Griff sinken und schloss kurz die Augen. Ein bisschen Leben. Vermutlich hatte Hector recht, auch wenn es sich jetzt gerade so anfühlte, als hätte er alles verloren. Alles außer Hector.
Als sein Freund die Hände wieder sinken ließ, öffnete Jack die Augen und schaffte sogar ein zittriges Lächeln. Schniefend hob er eine Hand und wischte sich die verbliebene Feuchtigkeit von den Wangen. "Danke. Ich.. keine Ahnung. Danke vermutlich nur. Das ist im Moment etwas viel, fürchte ich", sagte er und seufzte schon wieder. Ein Gedanke ließ ihn erstarren und wenn er es gekonnt hätte, wäre er sehr blass geworden. "Meine Eltern.. Was habt ihr.. Wissen sie überhaupt schon, dass ich.." Er konnte den Satz nicht zuende führen, konnte die Worte nicht über die Lippen bringen. Wäre das ganze doch bloß ein Traum..

Die angenehme Gänsehaut ließ Galon kurz überlegen ob er nicht doch noch ein wenig Zeit schinden konnte. Aber sein Freund brauchte ihn unter Umständen. Widerstrebend, aber im Bewusstsein das richtige zu tun, verließ er das Bett und ging ins Bad. Wo Vic sich ihm kurze Zeit später anschloss. Da sie schon gegessen hatten, blieb ihnen nach dem Ankleiden wenig anderes zu tun, als die Wohnung zu verlassen und zur Arbeit zu gehen. An der Tür gab er Vic einen liebevollen Kuss und schickte sie schon ins Büro, während er selbst aus der Küche noch etwas Blut für Hector holte (daran hatte der nämlich sicher wieder nicht gedacht, auch wenn er hoffte, dass er zumindest etwas für seinen frisch gewandelten Freund hatte, sollte das geklappt haben). Dann klopfte er an die Tür des Zimmers und wartete ungefähr fünf Sekunden, bevor er das Zimmer betrat.

Jael war erst sehr spät (oder früh) am Tag zurück gekommen. Womit er die Tagesmutter erschreckt hatte. Aber er konnte so Anthea eine Weile beim Spielen zusehen, eher er zu Rubina ins Bett gekrochen war und sich vorsichtig eng an sie gekuschelt hatte. So wachte er mit seiner Frau in inniger Umarmung auf und war sich nicht sicher, ob er es genießen oder verlegen sein sollte. Irgendwie war er wohl beides. Vor allem aber hatte er keine Lust aufzustehen. Ein wenig Freizeit nach der Nacht gestern hatte er sich doch sicher verdient.
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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn So 1 Aug 2021 - 6:59

Hector fühlte sich etwas weniger furchtbar und elendig, als Jacks Gesicht schwerer in seiner Hand lag, weil sich dieser mehr dagegen lehnte. Der kurze Trost hielt jedoch nicht lange, aber das hatte er auch nicht erwartet. Trost war zu Beginn eines Vampirdaseins etwas unglaublich Fragiles… Heute könnte es für ihn noch Ordnung sein, morgen dann nicht mehr. Man war einfach zu Beginn überfordert, so viele Eindrücke, Sorgen, Umstellungen… Das würde für sie beide eine schwierige Zeit werden, da machte sich Hector keine Illusionen.
„Ja, ich weiß… Mach dir deswegen keinen Kopf. Das ist… normal. Am Anfang“, antwortete der Ältere mit einem kleinen, mitfühlenden Lächeln, das deutlich zitterte, als Jack von seinen Eltern anfing. „Sie… Sie wissen noch nichts. Nehme ich an. Wir… haben noch nicht mit ihnen gesprochen… Wir wollten warten, ob du… bis du aufwachst“, antwortete Hector und überlegte, ob er noch mehr sagen, erklären sollte, doch da klopfte es an der Tür. Kurz darauf ging diese auch schon auf und Galon kam herein. Ein wenig verwundert blinzelte Hector kurz, dann lächelte er müde, aber doch froh, den anderen zu sehen. „Galon“, raunte er, sah zu Jack und dann wieder zu seinem alten Freund. „Jack ist… vor Kurzem aufgewacht.“

Ganz langsam wachte Rubina auf und streckte leicht ihre Beine, wobei sie merkte, dass sie sie eigentlich gar nicht so sehr bewegen konnte. Blinzelnd öffnete sie ihre Augen und fand sich in einer innigen Umarmung mit ihrem Mann. Augenblicklich stahl sich ein glückliches Lächeln auf ihr Gesicht. Das war die beste Art aufzuwachen: in Jaels Armen. „Hey“, hauchte sie und sah zu ihm auf. Dabei wanderte ihre Hand über den Körper ihres Mannes. „War heute sehr spät, oder? Ich habe gar nicht gemerkt, wann du nach Hause gekommen bist“, sagte sie und fühlte sich schlecht, nicht wach gewesen zu sein. Aber das konnte sich ganz leicht wieder gut machen… Also lehnte sie sich hinüber und küsste Jael. Erst auf die Lippen, dann auf den Hals und dabei drehte sie ihn auf den Rücken, während sie über ihm blieb.

Noch halb im Schlaf drehte sich Jimena auf die andere Seite. Müde blinzelnd öffnete sie die Augen und fand zu Abwechslung mal Aglef im Bett. Es kam selten vor, dass er noch im Bett bei ihr lag, wenn sie aufwachte. Was… schade war, dachte sie, während sie Aglef von der Seite musterte und sich dabei mehr ins Kissen kuschelte. Ihre Hand wanderte ein Stück auf den anderen zu, verharrte dann und zog sich wieder zurück. Sie war sich nicht sicher, wie er reagieren würde, wenn sie ihn berührte und weckte… Vielleicht sollte sie einfach warten, bis er von allein aufwachte…

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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi So 1 Aug 2021 - 7:53

Sie wussten es nicht? Jack sah schockiert zu seinem Freund auf und malte sich ganz unwillkürlich aus, wie es seinen Eltern jetzt wohl ging. Nachdem er nicht nach Hause gekommen war.. Er musste zu ihnen, musste sie beruhigen! Gerade als er aufspringen wollte, klopfte es und der Leiter des Clans kam in den Raum. Jack sah überrascht in dessen Augen und blinzelte verwundert. Der Mann wirkte erst sehr verblüfft und dann erleichtert, ehe er wieder sein Pokerface aufsetzte und .. Gleichgültig aussah. Zumindest hatte Jack den Eindruck.
Galon war tatsächlich überrascht, als er Jack sitzend vorfand. Und unheimlich erleichtert, dass er mit Hector keine Unterhaltung führen brauchte, wann sie nicht mehr warten konnten. Jacks gelungene Verwandlung brachte natürlich auch eine Menge Probleme mit sich, um die sich sich würden kümmern müssen. Zum Glück hatte Jael schon vorgearbeitet. Er nickte dem frischen Vampir zu und schenkte dann Hector ein kaum merkliches Lächeln. "Gut. Ich nehme an, dass du noch nicht die Zeit hattest ihm die wichtigsten Regeln und Verhaltensweisen zu erklären", sagte er und merkte an den Blicken der beiden Männer, dass dem wirklich nicht so war. "Falls du - oder eher, falls ihr Hilfe braucht, weißt du, wo du mich findest", wandte er sich an seinen Freund und hielt ihm das Glas hin, dass er bei sich trug. An Jacks Reaktion konnte er erkennen, dass zumindest dieser schon gegessen hatte. Wenigstens daran hatte Hector gedacht. "Denk dran, dass auch du bei Kräften bleibst", rief er seinem Freund in Erinnerung und sprach so offensichtlich nicht aus, dass er sie brauchen würde um Jack im Griff zu behalten, dass Hector es gar nicht überhören konnte.

"Guten Abend", antwortete Jael mit einem leichten Lächeln, als Rubina aufwachte und nickte mit einem kleinen Seufzen auf ihre Frage. "Ich wollte dich auch nicht wecken, es war wirklich ziemlich spät", sagte er und erwiederte dann liebevoll ihren Kuss. Dass ihre Avancen weiter gingen als ein einfacher Kuss, überraschten ihn. Wieder. Wie immer. In seiner Überraschung ließ er sich auf den Rücken drehen und - Oh Herrje! Wo wanderten ihre Hände denn da hin! "Rubina.. Bist du sicher, dass es eine gute Idee ist?", fragte er ein wenig atmelos. Sicher, er könnte sie auch tatsächlich davon abhalten, aber wollte er das eigentlich? Ganz ehrlich müsste er die Frage mit nein beantworten, weswegen er auch eher zögerlich mitmachte, als sich wehrte. Und trotzdem fielen ihm so einige Dinge ein, die dagegen sprachen ihre Zeit auf diese Art zu verbringen. Die er aber alle nicht aussprach.

Aglef war wirklich müde gewesen, als sie endlich wirklich schlafen gegangen waren. Vielleicht lag es daran, dass Aglef recht traumlos hatte durchschlafen können. Vielleicht wäre er auch so nicht von seinen Träumen heimgesucht worden. Ungewöhnlich ausgeruht und in sich ruhig schlug Aglef die Augen auf und starrte einen Moment die Decke an. Er genoss das Gefühl innerlich nicht getrieben zu sein, auch wenn es nur kurz halten würde. Langsam wandte er den Kopf und stellte überrascht fest, dass Jimena ihn beobachtete. "Hallo", sagte er fast fragend und grinste dann leicht. Es war ziemlich nett mit ihr zusammen aufzuwachen, er wusste aber auch, dass er die wenigen Abende wertschätzen musste, an dem es ihm möglich war. An denen er nicht durch Panik aus dem Bett getrieben wurde oder - schlimmer noch - erst wach wurde, nachdem er Jimena schon verletzt hatte. Weswegen er auch immer noch ungerne einfach nur mit ihr gemeinsam ins Bett ging. Dann war er viel zu angespannt um zu schlafen und hatte schon Angst, ehe überhaupt etwas passiert war. Selbst wenn sie sich vorher ausgiebigen sportlichen Tätigkeiten hingegeben hatten, war es nicht sicher, dass er so ruhig durchschlafen konnte. Aber wenigstens schlief er dann nicht schon mit Ängsten ein. "Alles heile?", fragte er gewohnheitsgemäß.
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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn So 1 Aug 2021 - 9:01

Hector lächelte matt und hätte seinen alten Freund am liebsten umarmt, einfach weil… es sich gerade richtig anfühlte und weil er selbst so unfassbar erleichtert war. Aber im gleichen Moment war er auch so… voller Schuldgefühle. Da tat es gut, einen guten Freund im Rücken zu wissen. Er war dankbar dafür, dass Galon den Teil ansprach… zu dem Hector noch nicht gekommen war. Vielleicht auch, weil er nicht wusste, wie viel er Jack gerade überhaupt zumuten konnte.
Aber besser war es wohl, wenn er… die wichtigen Dinge besser nicht aufschob.
„Danke. Ja. Wir… wir klären das und… kommen dann auf dich zu“, antwortete Hector und nahm mit einem Nicken das Glas mit dem Blut entgegen. Die Botschaft war angekommen. Er musste wirklich bei Kräften bleiben… Junge Vampire sollten nicht unterschätzt werden. Und er wollte, nein, musste, in der Lage sein, Jack zu stoppen, sollte er die Kontrolle verlieren. Oder durchdrehen. Was… irgendwie, das gleiche war. Hector nippte am Glas, ehe er es wieder sinken ließ.
„Jack hat mich eben gefragt, was mit seiner Familie ist. Weißt du mehr? Hat jemand sie schon kontaktiert? Gibt es… schon eine geeignete Erklärung?“

Ein klein wenig musste sie über seine Frage lächeln. Nachdem sie ja nun schon seit ein paar Jahren wieder zusammen waren, kannte sie diese Art von Einwänden von ihm nur zu gut. Und so, wie sie es meistens tat, zog sie es vor, ihm zu zeigen, dass es durchaus eine gute Idee war! Ganz besonders an den Tagen, an denen er zuvor Überstunden hatte machen müssen.
„Es ist eigentlich nahezu immer eine gute Idee. Man soll den Tag schließlich genießen. Wussten schon die Römer“, raunte sie schmunzelnd, wofür sie sich ein Stück zurücklehnte, um ihn mit einem warmen Blick ansehen zu können. „Ich bestehe darauf, dass du wenigstens dreißig Minuten noch im Bett bleibst“ Rubina lehnte sich wieder zu ihm und begann ihn sinnlich zu küssen. Vielleicht… sollte sie auch noch etwas weitergehen…, überlegte sie, während ihre Finger bereits sacht über Jaels Hals wanderten.

Jimena sah zuerst etwas ertappt drein, dann schmunzelte sie jedoch spitzbübisch, als er ebenfalls zu grinsend anfing. „Hallo“, erwiderte sie und wartete bereits darauf, dass er die Frage stellen würde. Die obligatorische Frage, wenn sie zusammen in einem Bett geschlafen hatten... Wegen seiner Alpträume schlug er gelegentlich um sich und ja, hin und wieder konnte sie sich nicht rechtzeitig aus dem Bett retten und er erwischte sie. Aber sie hatte ihm jedes Mal versichert, dass es nicht so wild war – war es schließlich auch nicht! Er konnte nichts dafür und sie heilte schnell.
Jimena lupfte die Decke und sah an sich hinab, als Aglef dann auch tatsächlich diese Frage stellte.
„Hmm… Si, señor. Alle Gliedmaßen noch an ihrem vorbestimmten Platz und unversehrt“, antwortete sie, ließ die Decke wieder sinken und sah mit einem milden, warmen Lächeln zu Aglef auf. „Alles in Ordnung. Hast du gut geschlafen? Haben dich die Alpträume mal verschont?“, fragte sie und streckte nun, da er wach war, doch ihre Hand aus, und legte sie sacht an sein Gesicht, während sie ihn mit einem warmen Blick ansah.

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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Mo 2 Aug 2021 - 7:21

Regeln und Verhaltensweisen? Jack wurde etwas mulmig zumute. Er glaubte nicht, dass er im Moment den Kopf dafür hatte sich Regeln zu merken. Vor allem, wo er viel zu besorgt wegen seiner Familie war. Galons Eintreffen hatte ihm aber auch wieder ins Gedächtnis gerufen, dass er ganz sicher nicht zu ihnen gehen durfte. Vielleicht konnte er ihnen ja indirekt eine Nachricht zukommen lassen. Aber was konnte er ihnen sagen lassen, was nicht alles verraten würde? So beschäftigt, bemerkte er den weiteren Austausch zwischen Hector und Galon nicht. Zumindest nicht, bis Hector seine Eltern erwähnte. Da sah er hastig und hoffnungsvoll auf. Galons Blick ließ die Hoffnung aber auch gleich wieder sterben.

Die Familie des Jungen. Galons Blick glitt zu Jack hinüber und hatte einen deutlich mitleidigen Ton. Es war nicht schwer zu erraten, dass der Junge seine Familie schon jetzt vermisste. Wenn es in Galons Macht gestanden hätte ihm diesen Schritt zu ersparen.. Aber die beiden, Hector und Jack, hatten letztes Jahr drum gerungen, dass die Eltern und Geschwister nicht vom Vertrag betroffen wären, da würde er sie jetzt nicht darin verwickeln. Schon gar nicht, wo er ziemlich sicher wäre, dass die Eltern ein böses Wörtchen über die Behandlung ihres Sohnes mitzureden hätten. Er schüttelte leicht den Kopf auf Hectors Frage hin. "Gestern morgen war noch zu viel Chaos, ich kann euch nicht sagen ob die Polizei schon weiß, dass ihr, du und Casey, da waren. Und ob sie deine Eltern schon informiert haben. Jael hat aber schon ein Szenario ausgearbeitet. Deine Familie wird einen Abschluss bekommen. Sie werden sich nicht immer fragen müssen, was passiert ist", erklärte er und hoffte Jack damit wenigstens ein wenig Trost zu spenden.

Das Spiel spielten sie jetzt schon eine Weile und jedesmal stellte Aglef fest, dass es ihm nicht gefiel. Jimena mochte es nicht viel ausmachen, wenn er sie unabsichtlich verletzte, für ihn war es jedes Mal schlimm. Er wollte um sie um nichts in der Welt verletzen und doch tat er es immer wieder. Egal wie schnell sie heilte, es sollte einfach nicht passieren! Daher setzte er sich auch mit einem weniger begeisterten Gesichtsausdruck auf. Ihre Frage hatte sie mit ihrer Antwort eigentlich auch schon selbst beantwortet. Ihr ging es gut, ergo hatte er keine Alpträume gehabt. Mit einem kleinen Seufzen legte er kurz seine Hand über ihre und riss sich zusammen. "Ja, keine Träume. Was ist mit dir?", fragte er dann und öffnete seine Augen wieder um sie schon wesentlich freundlicher anzusehen.
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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Mo 2 Aug 2021 - 8:21

Es war offensichtlich, dass Galons Antwort nicht das gewesen war, was Jack sich erhofft hatte. Hectors Herz zog sich schmerzhaft zusammen bei dem Anblick seines Freundes, der zunächst niedergeschlagen und dann zunehmend beunruhigter dreinsah. Vielleicht sogar etwas panisch.
„Hey“, raunte er leise, langte nach der Hand seines Freundes und drückte diese. „Ich weiß… dass das nicht das ist, was du willst. Aber… es ist besser so, wenn deine Eltern glauben, dass du tot bist“, fuhr er mit sanftem Tonfall fort. „Glaube mir, ich weiß, wovon ich spreche. Es ist zum Schutze deiner Familie. Sollten sie erfahren, was du bist und das würden sie irgendwann, ganz sicher – denk an den Vertrag. Sie müssten alle so einen unterschreiben… und die Konsequenzen… Du denkst vielleicht, dass das schon irgendwie gehen würde, aber… man weiß nie. Es ist wirklich besser, wenn sie glauben… du seist bei dem Anschlag gestorben“, sagte er so einfühlsam wie möglich und hoffte, dass Jack ein Einsehen hatte… wenn nicht heute, dann hoffentlich bald… Ganz leise hatte er jedoch die Befürchtung, dass das weitaus länger dauern würde. Schließlich hatte Jack eine sehr enge Bindung zu seiner Familie.
Hector wandte sich wieder Galon zu. „Verstehe, danke dir. Bei Jael werde ich mich auch bei Zeiten bedanken…“, sagte er und nahm dann wieder ein, zwei Schlucke aus seinem Glas.

Sanft strich sie mit den Fingern über sein Gesicht, nachdem er seine Hand auf die ihre gelegt hatte.
„Hm… Ich habe geträumt, dass wir auf Reisen waren. Ich glaube, wir wollten nach England. Irgendwo an die Küste… Leider bin ich aufgewacht, bevor wir ankamen. Aber ich bin mir sicher, es wäre schön dort gewesen“, antwortete sie und zog dann ihre Hand wieder zurück, um sich selbst ein wenig aufzusetzen. Ihr Nachthemd saß ein wenig schief, sodass der eine Träger deutlich von ihrer Schulter gerutscht war. Jimena strich sich das Haar zurück, das sie mittlerweile wieder ohne irgendeine Färbung trug. „Vielleicht könnten wir ja wirklich mal wieder nach England fliegen… jetzt, da du nicht mehr in Ungnaden stehst“, raunte sie mit einem schiefen Lächeln und sah zu Aglef.

Victoria war vorgegangen, hatte das Büro aufgeschlossen, die PCs angestellt und bereitete das Arbeitszimmer ihres Mannes vor, ehe sie sich an ihren eigenen Schreibtisch begab. Dort sah sie kurz auf die Uhrzeit und hoffte, dass Galon mit guten Nachrichten zurückkäme. Es täte ihr wirklich leid für Hector, wenn der Junge nicht mehr aufwachen würde… Gerade da Hector ein guter Kerl war… und einer der wirklich sehr raren Freunde Galon… Sollte Hectors Freund allerdings aufwachen, würde sie wohl nicht lange hierbleiben können. Nicht in der Stadt, in der Jack so viele Freunde besaß… So oder so würde Hector London verlassen, was schade war… Dann würden sie auch jemand neuen für seinen Job benötigen.

Sie waren Jaels Vorschläge gründlich durchgegangen und hatten sich schließlich für eine Variante entschiede, die sie dem Jüngeren mitteilten. Gemeinsam saßen sie noch immer in der Küche, wo Jess gerade ihr Glas spülte, nachdem sie es leer getrunken hatte. „Du weißt, es gebe da noch etwas, was wir tun sollten…“, raunte sie über ihre Schulter, wusch den Schaum vom Glas, drehte anschließend den Wasserhahn wieder zu und drehte sich wieder zu Casey um.
„Wir sollten deinem Bruder sagen, was passiert ist. Du kennst ihn, er wird sicher stinkig, wenn er mitkriegt, was passiert ist, ohne, dass wir ihm davon erzählt haben“, raunte sie, trocknete das Glas nebenher ab und sah ihren Freund dabei mit einem müden Lächeln an.

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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Di 3 Aug 2021 - 7:48

War Jack mit Galons Worten nicht zufrieden gewesen, schreckte er jetzt unter Hectors erst Recht zusammen. Jeder Satz, den sein Freund sprach, fühlte sich an, als würde er eine Klinge immer tiefer in Jacks Fleisch treiben. Ein Teil von Jacks Kopf wusste, dass Hector Recht hatte und ihn damit nur trösten wollte. Der wesentlich größere Teil schrie allerdings, dass er aufhören sollte. Wie konnte Hector nur so unsensibel sein und das Salz immer tiefer in Jacks Wunde reiben. Noch bevor Hector mit seiner Ansprache fertig war, verzog Jack die Lippen sehr angespannt und entzog seine Hand der seines Freundes.

Galon bemerkte, wie der Junge physischen Abstand zu Hector einnahm und dann mit seiner Körpersprache auch gleich ein paar Mauern um sich herum errichtete. Es war wohl nicht unbedingt Hectors schlaueste Entscheidung gewesen Jack an seinen kürzlichen Tod zu erinnern. Wobei Galon in der Sache wohl nicht ganz unschuldig war. Er hatte das Thema nicht gerade vermieden. Da es leider auch keine Alternative dazu gab dem Jungen klar zu machen wie der Hase lief, entschied Galon sich erst einmal dazu nichts zu sagen. Hector kannte den Jungen besser und in anbetracht, dass sie schon fast ein Jahr ein eBeziehung führten, würde er sicherlich auch besser wissen, wie er Jack aus seiner teenagerhaften Blockade holen konnte. Wobei Galon sich den Teil nicht zu genau vorstellen mochte. "Tu das. Er wird sich freuen", war also das einzige, was er auf Hectors Worte sagte und verabschiedete sich dann nach kurzer Zeit wieder um an die Arbeit zu gehen. Oder zumindest in das Büro, wo er Vic mit einem prüfenden Blick antraf. "Der Junge ist wach", sagte er, als er die Tür geschlossen hatte. Nach kurzer Überlegung fügte er hinzu: "Und nicht begeistert."

Aglef schnaubte und ließ seinen Blick einen Moment über ihre bloße Schulter gleiten, dann stand er allerdings auf und suchte sich seinen Pullover vom Fußboden um ihn wieder anzuziehen. Selbst nach der ganzen Zeit, die er mit Jimena jetzt schon zusammen unterwegs war, störte es ihn wenn sie seine Narben sehen konnte. Gut, vielleicht störte es ihn auch nur selbst sie zu sehen. Er warf einen düsteren Blick in den überdimensionierten Spiegel, der die Schrankwand zierte. Darin sah er allerdings auch Jimena, die nicht sonderlich begeistert dreinsah und ihm fiel ein, dass er ihr vielleicht auch mal antworten sollte. "England ist ziemlich trübe. Aber es wäre sicher mal eine Abwechslung nicht heimlich einzureisen und das Land retten zu müssen", antwortete er also, nachdem er sich umgedreht hatte und ihr ein leicht entschuldigendes Lächeln zugeworfen hatte.

Casey hatte die Mail mit der Version nicht nur an Jael, sondern auch direkt an Galon und Hector geschickt. Die beiden würden dann hoffentlich ihrem jeweiligen Anhang bescheid geben und ihre Geschichte war in trockenen Tüchern. Wunderbar, als hätte das irgendwas geändert. Seufzend klappte Casey den Laptop zu und sah auf, als Jess ihn ansprach. Er bereute es sofort. Als sie meinte, dass sie etwas anderes tun sollten, bekam er einen Schreck. Er konnte nicht - nicht mit den Quetschungen und Prellungen - Eine ganze Weile lang würde er nicht anders mit ihr Schlafen wollen als ruhig nebeneinander. Und dann sprach sie etwas noch schlimmeres aus. Das Geräusch, dass Casey von sich gab schwang irgendwo zwischen Entsetzen und Ablehnung. "Es ist doch eigentlich gar nichts passiert. Nicht richtig zumindest. Nichts was er ändern könnte. Er muss doch nicht wissen, dass ich in der Nähe war", wehrte er hastig ab und ignorierte das panische Herzrasen, das ganz sicher nicht von der Vorstellung kam seinen Bruder anzurufen.
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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Di 3 Aug 2021 - 9:04

Hector sah Jack ruhig an, nachdem Galon war. Es hatte ihn verletzt, als der Jüngere ihn so angesehen und ihm dann auch noch seine Hand entwunden hatte. Als wäre… als wäre das alles seine Schuld. Leider fühlte es sich auch für ihn so an. Dabei wusste er, dass das nicht stimmte. Nicht ganz. Die Alternative wäre gewesen, dass Jack tot wäre und er sich über all dies nicht mehr den Kopf hätte zerbrechen müssen… Hector seufze und fuhr sich fahrig mit der Hand durch die Haare. „Es tut mir leid… Ich kann mir vorstellen, dass das… nicht das ist, was du hören willst. Aber ich kann dich auch nicht mit Samthandschuhen anfassen, selbst wenn ich das wollte. Du musst begreifen, was passiert ist und welche Folgen das nach sich zieht… Du… musst dich selbst neu kennenlernen. Deinen Körper. Ich habe dir mal erzählt, wie es ist, ein Vampir zu sein, worin die Unterschiede liegen und so weiter. Aber… es ist etwas anderes, wenn das auf einmal einen selbst…betrifft.“
 
„Wirklich!? Das ist ja großartig!“, antwortete Victoria, die von ihrem Stuhl aufgestanden war und Galon mit einem erleichterten Lächeln ansah. Das waren doch gute Neuigkeiten! Sie freute sich wirklich für den Jüngeren. Nur sah Galon nicht sonderlich begeistert drein, was sie dann doch etwas verwirrt dreinblicken sah, bis er mit seinem Zusatz kam. Victoria schnaubte und lachte.
„Ach, wirklich? Wie überraschend“, gab sie zurück, warf ihrem Ehemann einen leicht amüsierten Blick zu und nahm anschließend wieder Platz. „Ich kenne ehrlich gesagt mehr Vampire, die zu Beginn nicht begeistert waren, als welche, die es waren“, setzte sie hinzu, hob eine Braue und legte ihre Hände wieder auf die Tastatur. „Ich für meinen Teil war schließlich auch alles andere als begeistert… Ich kann es ihm nachsehen. Aber auf mich wird es hierbei wohl nicht ankommen… Machst du dir denn Sorgen?“, fragte sie ernster und sah ihn mit leicht schrägem Kopf an.
 
Ein wenig resigniert sah Jimena dem Älteren nach, als dieser aufstand und nach seinem Pullover suchte. Sie konnte vermutlich splitterfasernackt vor ihm tanzen, es würde sie dennoch nicht verstehen. Ein Wink mit dem ganzen Zaun… und er blieb ahnungslos. Vielleicht war er schlichtweg blind für solche Signale… Oder… Oder er sah sie, aber ignorierte sie. Weil… nicht in Stimmung? Dabei hatte er gut geschlafen. Oder doch wenigstens nicht schlecht, was ja schon einmal etwas war. Hm. Noch während sie ihn wenig begeistert ansah und er schließlich herumfuhr, antwortete er auf ihren Vorschlag. „Ja, das wäre durchaus einmal eine nette Abwechslung“, antwortete sie mit einem schiefen Lächeln und wurde nachsichtiger, sowie er ihr ein entschuldigendes Lächeln zuwarf. Dieser Kerl… dieser Kerl. Jimena seufzte, schob den Träger ihres Nachthemdes wieder auf ihre Schulter und machte Anstalten aufzustehen.
 
Jess hätte wohl über das Geräusch gelacht, das Casey machte, wenn die Situation nicht so ernst gewesen wäre. „Nichts passiert? Oh, ja, klar, mal abgesehen davon, dass du genäht werden musstest und Prellungen hast und Schnitte… eigentlich gar nichts. Dir geht es blendend“, gab sie sarkastisch zurück und warf dem Älteren einen vorwurfsvollen Blick zu. Im gleichen Moment war sein Herzrasen kaum zu überhören. Da könnte man fast meinen, dass er Angst vor seinem Bruder hatte, was aber wohl kaum der Fall war…  
„Casey, es ist nur ein Anruf… Du erzählst ihm, dass du okay bist, dass aber etwas passiert ist… er solle sich keine Sorgen machen… Irgendwie so etwas! Nur erzähle es ihm! Er wird ein Theater machen, sollte er es erfahren, ohne dass wir ihm etwas erzählt haben! Und am Ende gibt er ohnehin mir die Schuld, weil ich nicht auf dich aufgepasst habe – wie immer“, fügte sie brummend hinzu und verzog das Gesicht und nippte mürrisch an ihrem Glas. Egal was mit Casey war, Aglef gab ihr immer die Schuld… als lege es in ihrer Hand, was mit Casey passierte… Dabei tat sie schon, was sie konnte (ohne Casey am Ende rundum die Uhr zu beschatten, womit ihr Freund eh nicht einverstanden wäre). 

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Vampire-Das RPG IV - Seite 37 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 4 Aug 2021 - 7:50

Gezwungen lächelte Jack auf Hectors Worte hin und hätte gerne das Weite gesucht. Wobei ihm durchaus klar war, wie kindisch und dumme in solches Verhalten wäre. Vermutlich das einzige, was ihn davon abhielt wirklich zu gehen. Manchmal war es echt scheiße der Vernünftige zu sein. Er konnte Hector nicht mal anbrüllen und ihm vorwerfen was er getan hatte. Nicht wo er nur zu gut wusste, dass es der einzige Grund war, dass er sich überhaupt noch über irgendwas beschweren konnte. Und hätte er sich so anders entschieden, wenn die Rollen vertauscht gewesen wären? Und trotzdem.. "Du könntest wenigstens ein bisschen weniger Salz in meine Wunden schmieren. Ich weiß, dass ich sie nicht sehen kann. Nie mehr -" Seine Stimme brach und er musste erst schlucken, ehe er fortfahren konnte. "Du könntest wenigtens versuchen es mir etwas schmackhafter zu machen."

Vic hatte recht. Viele neue Vampire waren nicht gerade begeistert von der Entdeckung nicht mehr am Leben zu sein. Zumindest hatten sich die meisten bis vor ein paar Jahrzehnten nicht gerade begeistert gezeigt. Mittlerweile war es ja bald eine Modeerscheinung, die von hormongesteuerten Teenagern mit Kusshand angenommen werden würde, sollten sie die Wahl bekommen. Jack schien nicht zu dieser Kategorie zu gehlren, was allerdings auch an der Art seiner Wandlung liegen konnte.
Auf Victorias Frage hin zuckte er leicht die Achseln und trat zu ihr. "Ich kann es gar nicht richtig sagen. Die beiden haben noch keine fünf Minuten gehabt sich zu sortieren. Der Junge hat noch keine Zeit gehabt seine Gedanken zu sortieren! Vielleicht mache ich mir Sorgen um nichts", gab er zu und lehnte sich dann mit einem Lächeln zu seiner Frau um ihr einen liebevollen Kuss zu geben. Vielleicht sah er Gespenster, aber dann wiederum hatte Hector selbst keine Erfahrung mit frisch verwandelten Vampiren, hatte selbst eine sehr, sehr lange Zeit kein gutes Verhältnis zu seiner Erschafferin gehabt und, der viel schwerwiegendere Grund: er war immer noch bis über beide Ohren verliebt und jetzt auch noch verzweifelt. Das war eine potentiell explosive Mischung, die mitten in seiner Stadt hockte.

Gänzlich unwissend über Jimenas Gedanken, ließ Aglef sich auf die Bettkante sinken und ließ seine Hand leicht auf ihrem Knöchel ruhen. Ob es noch einen anderen Grund gab, dass sie nach England wollte? Grübeln brachte ihn der Antwort allerdings auch nicht weiter. "Gibt es denn was, dass du in England willst?", fragt er also und rutschte dann ein Stück zurück, als sie anfing aufzustehen. Irgendwie schien sie ihm plötzlich etwas eingeschnappt.. Wegen seiner Frage? Vielleicht wollte sie ja wirklich etwas und er sollte nichts davon wissen.

"Eben. Ich hab zehn Stiche bekommen und ein paar blaue Flecke", stimmte Casey mit Widerspruch in der Stimme zu. Die Prellungen und leichte Gehirnerschütterung unterschlug er. "Das ist quasi nichts. Mein Leben war zu keinem Moment in Gefahr und niemand hat es auf mich speziell abgesehen gehabt. Wenn ich ihn jetzt anrufe, dann kommt er bloß vorbei und meint sich einmischen zu wollen. Das wollen wir doch beide nicht", gab er zu bedenken und sah sie um Zustimmung heischend an. Das war doch sicher ein Argument, dass bei ihr ziehen würde. So wie sie Aglef gegenüber eingestellt war, würde sie ihn garantiert ungern in ihrer Nähe haben wollen.
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