Mutant High-Das RPG V

Ein Schauer lief über Alisons Rücken, die sich langsam und so lautlos wie möglichst an der Wand entlang hinunter sinken ließ und sich auf den Boden gegenüber der Türe setzte. Der Gesang, zumindest das bisschen, was sie gehört hatte, war wunderschöb gewesen. Nach dem Ende folgten ein paar seltsame Worte, die sie nicht verstand und dann begann der Gesang von neuem, nur lauter, was sie tatsächlich irgendwie wohlig aufseufzen ließ.

Jasper war gerade unter die Dusche gesprungen und ließ sich nun von heißen Wasserperlen berieseln. Neben der Dusche auf einem Hocker lag ein großes, dunkel blaues Handtuch, in das es sich danach wickeln würde.

"Gud, hvor har jeg savnet det her!", seufzte Calebs Mutter, nachdem Caleb die letzten Töne gespielt hatte.
"Jeg blev virkelig bange, da din lærer ringede til mig og sagde, at du var forsvundet. Jed troede, at var sket noget slemt..." (Ich hab wirklich Angst bekommen, als dein Lehrer anrief und sagte, dass du verschwunden seist. Ich dachte, es wäre etwas Schlimmes passiert) Ihre Stimme klang brüchig.
Caleb klappte behutsam den Klavierdeckel zu und drehte sich dann zu seiner Mutter, sah ihr direkt in die hellen Augen.
"Jeg har da lovet, at jeg aldrig ville svigte dig" (Ich hab doch versprochen, dass ich dich nie im Stich lassen würde), entgegnete er ruhig und lächelte sie an.
"Hvor er du blevet voksen!" (Du bist so erwachsen geworden), entgegnete seine Mutter und strich ihn vorsichtig über die Wange, "Jeg kan næsten ikke genkende dig." (Ich kann dich fast nicht wieder erkennen)
"Jeg kom af med nole af mine dæmoner..." (Ich bin einige meiner Dämonen losgeworden...), murmelte Caleb und stand dann auf.
"Hvad siger du til noget at spise?" (Was sagst du, wollen wir etwas essen?)
Seine Mutter schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, ergriff seine Hand und sie machten sich auf den Weg zur Tür.

Kea war mittlerweile an Jaspers Zimmer angekommen und klopfte pflichtbewusst an die Tür. "Jasper? Nagetier? Ist einer von euch da?"

Schade, dachte Alison, als der Gesang von neuem endete und lauschte stattdessen nun wieder der seltsamen Sprache. Was war das? Kein Englisch, kein Deutsch, kein Frazösisch. Und wie Italienisch und Spanisch klingt das auch nicht. Hmm..., in ihren Gedanken vertieft bemerkte sie gar nicht, dass die Stimmen der Türe näher kamen.

Jasper hörte gerade so Keas Stimme, als er das Wasser abdrehte und aus der Dusche trat. "Komm rein", rief er laut. "Das Nagetier ist nicht da", fügte er lachend hinzu. und wickelte sich ins Handtuch.

Caleb zog die schwere Holztür schwungvoll auf, als sein Blick auf Alison fiel.
"Was zum Teufel machst du hier?", knurrte er sie an, "spionierst du mir nach?!"

"Gott sei Dank!", murmelte Kea, als sie durch die Tür getreten war, "ich habe Val zwar versprochen, dass ich ihm nichts tue, aber wenn ich sein dämliches Grinsen sehe, garantiere ich für nichts..."

"Ich? Nein! Als ob ich..." Alison entdeckte die Frau hinter ihm und hinter dieser war der raum leer. Der Gesang klang aber tief. Ihre Augen weiteten sich und huschten zurück zu Caleb, den sie erstaunt anstarrte. "Das eben warst du!? Du liebe Zeit... du hast eine verdammt geile Stimme. Wow..."

Seufzend, doch mit einem breiten Grinsen öffnete Jasper die Badetüre und lehnte sich gegen den kühlen Türrahmen. "Küss mich einfach jedes Mal dann, wenn du ihn umbringen oder auch nur ihm an die Gurgeln springen würdest, ja? Das wäre eine doch recht schäne Variante. Vor allem so ganz ohne Gewalt"

"Und du hast splissfreie Haarspitzen, herzlichen Glückwunsch!", erwiderte Caleb sarkastisch.
"Er det en af dine venner?" (Ist das einer deiner Frunde?), fragte seine Mutter neugierig und lächelte Alison freundlich an, doch Caleb zog sie mit sanfter Gewalt weiter.
"Helt sikkert nej!" (Ganz bestimt nicht!), entgegnete er kalt und liess Alison einfach stehen.

"Naa, ich weiss nicht, nicht dass ich dich aus Versehen mit einem Blitzschlag niederstrecke!", lachte Kea, ging auf Jasper zu und gab ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen, bei dem sie einen Blitz überspringen liess. "Ich kann ein wenig...unkontrollierbar werden, wenn ich wütend bin, das hast du ja leider schon erlebt!"

"Was soll das, Caleb!? Was habe ich dir zum Teufel noch mal getan, hm!? Wer von uns beiden hat wen gewürgt, Scheiße nochmal!", rief Alison ihn hinter her, sauer darüber, wie unfreundlich er sich ihr immer gegenüber benahm. Unfreundlich war hierbei der wirklich netteste Ausdruck für sein Verhalten den es gab. Schnaubend stampfte sie auf.

"Ähh... hm... stimmt, da war ja was" Jasper lachte und hielt auf der rechten Seite sein Handtuch fest. "Sowas vergesse ich lieber ganz schnell. Wir können es ja auf einen Versuch drauf ankommen lassen. Je nachdem wie stark deine Blitze sind, ist das eigentlich immer ganz interessant. Es bizzelt dann immer so"

Will zog eine Grimasse und sah Hazel enttäuscht an.
"Ouh, hast du das gehört? Da brach das erste Männerherz!"
Theatralisch fasste er sich ans Herz, musste aber gleichzeitig grinsen.
"Aber gut. Gehe ich halt duschen und dann essen. Alleine."
Lachend stand er auf, hob die Hand zum groß und machte sich auf den Weg zu Umkleide.

Hazel lachte laut auf und sah Will sarkastisch an.
"Als hättest du ein Herz, das brechen könnte", rief sie ihm hinterher. "Und alleine bist du bestimmt nicht", fügte sie deutlich hinzu und spielte damit auf Vallery an. Hazel war schließlich nicht blind, sie hatte gesehen, was zwischen den beiden lief.

Caleb blieb stehen und wandte sich dann seine Mutter zu.
"Gå ned af trappen og følg den højre gang, der er spisesalen. Jeg kommer om lidt." (Geh die Treppe runter und folge dem rechten Gang, da ist der Speisesaal. Ich komm gleich nach)
Kaum war seine Mutter mit ihrem sanften Lächeln verschwunden, da drehte sich Caleb zu Alison um. Sein Gesicht war wutverzerrt und das Feuer breitete sich bereits über Arme und Schultern aus.
"Jetzt pass mal auf, Fräulein Klugscheißer!", knurrte er, während er auf sie zuging. "Ich trau dir nicht, du schnüffelst hier an der Schule rum. Und es passt mir nicht, dass du hier rumschnüffelst, das hier ist nämlich mein Gebiet. Und wenn ich herausfinde, dass du in irgendeiner Form Schaden verursachst, dann Gnade dir Gott!"
Er fixierte sie mit seinen fast schwarzen Augen. "Und dann nehm ich keine Rücksicht, nur weil du ein Mädchen bist!"

"Naja, ich weiss ja nicht, ob ein Stromstoss von 1000 Volt nur ein Brizzeln ist...", seufzte Kea, "ich kann es nicht kontrollieren, wenn ich wütend bin, oder ängstlich."

"Nein, wie gütig. Davon bin ich sicherlich nicht ausgegangen. Ich habe ja schon einmal mit bekommen, dass es dir vollkommen egal ist, wem du an die Gurgel springst" Alison hatte die Arme vor der Brust verschränkt und starrte ihn nicht minder wütend an.
"Aber das du mir jetzt was erzählst, von wegen 'dein Revier', dann frage ich mich, warum du überhaupt deine Freunde alle hier verlassen hast, um für Magneot zu arbeiten. Klar, um das zu bekommen, was du wolltest, was viele bei Magneto wollen. Ihre verdammte Rache. Dann will ich aber auch nicht von dir hören, von wegen, ach meine mir so am Herzen liegende Schule"


Jasper nickte langsam und fuhr sich nachdenlich mit der Zunge über die Lippen. "Ohhkay. Ich denke, um die 1000 Volt könnten mir wirklich nicht so gut tun. Dann... tobe dich einfach irgendwie anders aus. Mit Will muss ich schließlich in einem Zimmer auskommen"

"Und was machst du dann an dieser Schule, wenn du bei deinem ach so geliebten Magneto sein könntest?!", erwiderte Caleb kalt, "du bist wirklich hervorragend darin, alle Welt zu verdammen, aber deine eigene Weste ich pechschwarz!"
Die Flammen krochen mitlerweile die Holztäfelung empor, bildeten einen Ring um Alison und ihn.
"Also überleg dir erstmal, wer oder was DU bist, bevor du dir über meine angebliche Bigotterie Sorgen machst!"
Er ballte die Faust und die Flammen erloschen mit einem leisen Zischen und ohne irgendwelche Spuren zu hinterlassen.
Caleb sah Alison auf, sein Gesichtsausdruck war ruhig, fast mitleidig. "Wenn du mich jetzt entschuldigst, ich habe jemanden, der auf mich wartet, deine Keiferei ist mir über."
Er tippte sich an den unsichtbaren Hut und ging seelenruhig den Gang hinunter.

"Gut, mach ich es eben so!", erwiderte Kea und rang sich ein Lächeln ab, "aber jetzt hätte ich wirklich gerne eine Umarmung von dir!" Sie sah ihn fragend an.

Alison schaute ihm eine Weile nach und blieb bewegungslos auf dem Fleck stehen, an dem sie sich befand, bis Caleb aus ihrem Blickfeld verschwand. Erst dann ließ sie ihren Blick sinken, drehte sich langsam um und ging in die entgegen gesetzte Richtung.

Out: Dann fange ich mal einen neuen Tag an =)

Als Annina die Augen öffnete hatte sie einen neuen Plan. Dale durfte ihr nicht mehr die Tour vermiesen. Und wie vernichtete man am besten einen Feind? Indem man ihn auf seine Seite zog! So stand sie schließlich voller Motivation aus, duschte lange und zog sich schließlich ein paar schöne Klamotten an. Während Anni zur Mensa ging, um zu Frühstücken, grinste sie fröhlich. Dale war schließlich ein Mann - und Männer konnte sie schon immer gut von ihren Vorteilen überzeugen.

Auch Will machte sich auf dem Weg zur Mensa, nachdem er geduscht hatte. Fröhlich pfeifend füllte er sich ein ausgiebiges Frühstück auf sein Tablett, grüßte zwei Harolds und setzte sich schließlich gut gelaunt hin.

Tina fühlte sich hundeelend, als sie aufwachte. Am liebsten hätte sie den Wecker ausgestellt, um sich einfach nochmal unter die Bettdecke zu verkriechen. Allerdings war ihr Pflichtgefühl viel zu groß, also stand sie auf, duschte und begab sich schließlich in die Mensa, wo sie sich mit ihrem Tablett in die hinterste Ecke verkroch.

"Und du gehst wirklich? Willst du nicht noch eine Woche warten, bis die Ferien anfangen? Dann müsstest du nichts nachholen" Chace lehnte gegen den Türrahmen und beobachtete Brás, der seinen Koffer zu machte.
"Ich bin mir sicher, Chace. Ich brauche Erholung und ich will wissen... ich will meinen Vater treffen. Meine Hörner sind frisch gestutzt und sollten so schnell nicht bemerkt werden" Er hob den Koffer vom Bett und stellte ihn auf den Boden. "Ich melde mich bei Gelegenheit", versprach er.
Chace nickte stumm, dann verabschiedeten sie sich und Brás verließ die Schule in Richtung Schultor, vor dem ein Taxi nach fünf Minuten hielt, das er zuvor gerufen hatte.

„Leo? Hey, Leo, bitte mach au...f“ Irritiert schob Ryan die Türe auf, nachdem er testweise die Klinke hinunter gedrückt hatte. Das Zimmer seiner Schwester war gar nicht abgeschlossen gewesen. Misstrauisch schaute er sich um und lauschte gleichzeitig. „Leo?“, fragte er, laut genug, dass sie ihn eigentlich hören musste, doch er erhielt keine Antwort. Zumindest keine wörtliche. Dafür eine schriftliche in Form eines Zettels, der auf einem der Betten lag.
'Die Party und die Schule sind mir zu öde. Verbringe die nächsten paar Wochen irgendwo anders, wo es mir besser gefällt. Und wehe, es rührt irgendjemand meinen Koffer unterm Bett an, dem kratze ich eigenhändig die Augen aus.
Gruß und Kuss, Leo'
„Wenn das nicht typisch ist“, murrte Ryan und legte den Zettel zurück. Dann hatte sie sich wohl während Jareds Party aus dem Staub gemacht. Grimmig verzog er sein Gesicht. Vielleicht war es besser so. Dennoch... er machte sich Sorgen um sie.

Gentle war verhältnismäßig früh aufgewacht. Der Kater und die Muskelschmerzen von gestern waren vergessen und nach einer kurzen, erfrischenden Dusche machte er sich auf den Weg in die Mensa.

Seraph landete gerade nach ihrem morgendlichen Rundflug. Nach immerhin 2 Stunden Suchen hatte sie ihr Zimmer dann doch wiedergefunden und sich die Unterlagen, die sie vom Professor erhalten hatte, genau angesehen, bevor sie früh schlafen gegangen war. Kurz bevor ihre Füße das nasse Gras berührten, sah sie Brás in Richtung des Schultores gehen. Verwundert lief sie ihm nach. "Brás?", rief sie, bleib jedoch wie angewurzelt stehen, als sie das Taxi sah.


"God morgen!" (Guten Morgen), flötete Calebs Mutter gutgelaunt und rüttelte leicht an der Schulter ihres Sohnes, der ihr sein Bett überlassen und auf dem Boden geschlafen hatte.
Caleb murrte kurz und zog seine Decke ein Stück höher, doch seine Mutter liess sich nicht aus dem Konzept bringen und nahm sie ihm eiskalt wieder weg.
"Hva fanden..." (was zum Teufel..), grummelte Caleb, und blinzelte seine Mutter verschlafen an.
"Det er tid at stå op!" (Es ist Zeit, aufzustehen!) Seine Mutter lächelte ihn strahlend an, und Caleb mühte sich ein Lächeln als Erwiderung ab, stand dann auf und verschwand in der Dusche.

In dem Moment, als Morpheus aufwachte, wünschte er sich, sofort wieder einzuschlafen. Seine Muskeln waren komplett verspannt und schmerzten bei der kleinsten Bewegung. Leise jammernd stand er auf. Hoffentlich würde eine heiße Dusche irgendetwas verbessern...

Kea war bereits länger wach und saß in der immernoch halbleeren Mensa, als sie Will reinkommen sah. Misstrauisch beäugte sie ihn, wandte sich dann jedoch bewusst cool wieder ihrem Frühstück zu.

Als Javier aufwachte, fand er Chace' Bett leer vor. War er bei Thalia gewesen oder einfach nur vor ihm aufgestanden. Schulterzuckend legte Javier diese Frage zu den Akten und machte sich, nachdem er sich umgezogen hatte, auf den Weg in die Mensa, die noch überraschend leer war. Nachdem er sich etwas zu essen geholt hatte, setzte er sich zu Will, da er wusste, dass er Anni immernoch nicht ganz geheuer war.
"Du hast aber gute Laune!", stelle er fest, als er neben Will Platz nahm.

„Zum Flughafen...“ Brás hatte sich zu dem Taxifahrer vorgebeugt und hielt inne, als sich seitlich die Türe öffnete. Ein Mädchen mit dunklen Locken stieg aus und wandte suchend ihren Kopf hin und her.
„Und das ist wirklich Xaviers Schule, ja? Bin ich hier richtig?“, fragte sie und zupfte sich nervös an den Haarspitzen. Ein etwas mitgenommener Rucksack hing über ihre Schulter, indem nicht viel drin zu sein schien. Mehr hatte sie nicht dabei.
„Ja... das ist Xaviers Schule“, versicherte Brás ihr mit freundlicher Stimme.
„Ah... danke“, sie drehte ihm erstmals das Gesicht zu und lächelte.
„Und du bist?“
„Brás... aber ich gehe jetzt in... meine Ferien“
„Aha... du fliehst? Ist die Schule so schlimm?“
Brás schüttelte lachen den Kopf. „Nein, ist sie nicht. Es ist die schönste und beste Schule der Welt, aber das wirst du schon selber sehen, du musst nur hinein“
„Hm. Ich denke, selbst dann werde ich es nicht sehen können“, flüsterte sie so leise, dass er es nicht hören konnte.
„Dann hoffe ich doch, bald wieder auf dich zu treffen, Brás“
Sie tauschten die Plätze, sodass er einsteigen konnte.
„Ja, ganz bestimmt“
Dann fuhr das Taxi weg und Lena trat auf das Tor zu.

Müde rappelte sich Jasper auf und machte sich fertig. Will war bereits verschwunden, vermutlich in der Mensa, oder bei seinem Goldengel. Grinsend schlüpfte er rasch in frische Sachen, nahm seine Schulsachen und verließ sein Zimmer. Sein Magen knurrte bereits und kündigte somit an, was sein nächstes Ziel war.

Sobald Jasper in den nächsten Flur gebogen war, trat Alison an die Türe seines Zimmers und zog unter ihrer Jacke einen Umschlag heraus. Sich nervös umschauend kniete sie sich hin und schob jenen Umschlag unter die Türe durch, was gerade so möglich war.
Eilig stand sie danach wieder auf, sah sie noch einmal um und lief zurück in ihr Zimmer. Dort lagen ihre Schulsachen noch auf dem Tisch.

Brás hatte auf ihr Rufen nicht reagiert und war einfach in das Auto eingestiegen. Dafür war ein fremdes Mädchen ausgestiegen, auf das Seraph, kaum dass das Taxi ausser Sichtweite war, mit leisen Schritten zuging.
"Hallo?", sagte sie unsicher, "kann ich dir irgendwie helfen?"

Als Gentle in die Mensa kam und Tina sah, wurde er für einen kurzen Moment rot. Einerseits wollte er sich entschuldigen, anderseits wollte er sich aber auch am liebsten in irgendeinem Erdloch verkriechen. Doch sein Anstand gewann.
Nachdem er sein Tablett mir Essen beladen hatte, ging er unsicher auf den Tisch zu, an dem Tina saß. "Kann ich mich setzen?", fragte er vorsichtig.

Kea hob den Kopf und lächelte, als Jasper die Mensa betrat. Rasch hob sie die Hand zum Gruß.

Mit einem zufriedenem Lächeln schlug Jared die Augen auf. Keine Kopfschmerzen. Keine Übelkeit. Nur Muskelkater. Wobei 'nur' noch reichlich nette ausgedrückt war. Aber es ließ sich damit leben.
Er setzte sich auf, blickte zu Alexeis Bett hinüber und verschwand dann im Bad.

„Oh... ähh... ja. Ich bin eben erst angekommen, wie du vermutlich mitbekommen hast. Ich... vielleicht kannst du mir den Weg zum Schulgebäude zeigen“, fragte Lena und lächelte schüchtern das Mädchen an, dorthin, wo sie diese vermutete, dank ihrer Fähigkeit.
An sich konnte sie nur vage hell dunkel Kontraste wahrnehmen, verschwommen, aber immerhin etwas.

Mit einem breiten Grinsen ging Jasper auf Kea zu, nachdem er sich etwas bei Harold geholt hatte.
Sein Tablett war reich gefüllt mit diversen Sachen, die er alle zu Tode erklärt hat, indem Augenblick, als er sie ausgewählt hatte. „Einen guten Morgen wünsche ich“, sagte er zu Kea und ließ sich ihr gegenüber auf dem Stuhl nieder.

"Gut geschlafen?", fragte Kea lächelnd, "bereit für den elenden Unterrichtsalltag?" Sie machte ein gespielt leidendes Gesicht.

"Natürlich, es ist gleich dort vorne!", Seraph deutete in die Richtung, in die das Schulgebäude lag und registrierte verwundert, dass der Blick des Mädchens ihr nicht folgte. Überhaupt schienen ihre Augen sich auf nichts zu fokussieren. Etwas verwirrt setzte Seraph also hinzu: "Ähm, ich bin übrigens Seraph, wie heisst du?"

"Ich heiße Lena", antwortete und biss sich danach auf die Unterlippe.
Gut, da vorne, brachte sie in keinerweise weiter. Sie könnte im Prinzip ein riesen Neonschild neben ihr aufstellen, mit einem Pfeil darauf, wohin sie gehen müsste, auch damit kam sie nicht weiter als einen Schritt.
"Könntest du mich vielleicht hin führen, ich kann nämlich leider nichts sehen..."

"Jaaa und wie gut. Ich bin befreit von allen Schmerzen... naja, gut, Muskelkater habe ich in den Beinen, aber was solls" Er nahm ein Brötchen von seinem Tablett in die Hand und begann es aufzuscheiden. "Und wie geht es dir? Gut geschlafen?"

"Oh, natürlich!", sagte Seraph schnell und griff nach Lenas Hand. Dann zog sie sie sanft in Richtung des großen Schulgebäudes. Dabei streifte einer ihrer Flügel aus Versehen Lenas Arm. "Oh, entschuldige!", sagte Seraph und lächelte entschuldigend, auch wenn Lena es nicht sehen konnte.

"Doch, ziemlich gut!", erwiderte Kea grinsend und machte sich ebenfalls über ihr Frühstück her. "Wann geht es eigentlich auf nach England. Ich freue mich schon so sehr, deinen Onkel kennen zu lernen!"

"Was war das?", fragte Lena erstaunt und fuhr mit ihrer freien Hand über die Stelle, an der sie Seraphs Flügel gestreift hatten. "Das... hat sich seltsam angefühlt... wie Federn... war das ein Vogel gewesen?"

"Ich hätte gesagt gleich nächsten Montag, am ersten Ferientag. Es sei denn du hast ein Problem damit, dann könnten wir natürlich auch später los gehen. Wir müssten nur rechtzeitig den Flug buchen und ich muss meinem Onkel noch Bescheid sagen, dass ich dich mitbringe", antwortete Jasper, der sein Brötchen schon fast aufgegessen hatte.

"Das war ich", antwortete Seraph pflichtbewusst, "das war einer meiner Flügel, entschuldige, manchmal vergesse ich, wie viel Platz sie wegnehmen..."

"Montag klingt fantastisch!", seufzte Kea und legte ihren Kopf auf Jaspers Schulter, "Ich wollte schon immer mal nach England, und nach dem, was du über St.Ives erzählt hast, muss es ein traumhafter Ort sein."

"Flügel... richtige Flügel? Wie die von Vögel aus Federn?", fragte Lena fassungslos, der der Kiefer förmlich herunter gefallen war. "Das ist ja unglaublich! Kannst du mit ihnen fliegen?", wollte sie neugierig wissen und versuchte Seraph sich vorzustellen.

"Das ist er in der Tat. Egal zu welcher Jahreszeit" Jasper strahlte und fuhr mit seinen Fingern durchs Haar, während er ja fast ein wenig verträumt lächelte. "Der Ort wird für mich sogar noch traumhafter, wenn du bei mir bist"