Vampire-Das RPG II

"Genau!", pflichtete Amanda ihm bei und strahlte Damion sofort anerkennend an. "Thomas hat mich immer nur spielen lassen, wenn keiner draußen war. Mann, war das langweilig immer im Keller zu hocken. Aber Jael ist wirklich lustig. Er ist mein kleiner Opa!"
Sie grinste stolz zu Jael herüber, als hätte sie persönlich ihn gefunden und aufgenommen und nicht andersherum.

Damion versteckte seine Überraschung gekonnt und Lächelte Amanda wissend zu.
"Ja, unser guter Jael. Aber wenn du mal wirklich Lust auf Spaß hast, dann sag bescheid, ich kenne viele Arten von spaß, an die er nicht mal denkt", raunte Damion anzüglich und nickte in Jaels Richtung.

"Ja?", flötetete Amanda gespielt unschuldig und tat, als würde sie Damion nicht wirklich verstehen. "Wie meinst du das?"
Sie setzte ein unschuldiges Gesicht auf und verkniff sich ein Grinsen.

Damion lehnte sich mit einem unschuldigen Grinsen noch dichter an Amanda heran, bis sein Gesicht nur Millimeter von ihrem Entfernt war. Seine Hände schlugen dabei schon absehbare Wege ein.
"Nein verdammt! Ich geh hier jetzt nicht weg!", brüllte Casey plötzlich aufgebracht und Damion saß, innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde, wieder auf seinem Platz, einen halben Meter von Amanda entfernt.

Auch Amanda war erschrocken zusammengezuckt und saß plötzlich kerzengrade in ihrem Stuhl, die Hände brav auf dem Schoß gefaltet.
"Was ist los?", fragte sie neugierig. Es klang spannend, sie war dabei!

"Irgendjemand MUSS nach London zurück!", rief Jael eindringlich und überhörte Amanda einfach.
"Aber nicht ich!", brüllte Casey zurück und entblöste genervt seine Zähne. "Schick doch Damion!"
"Damion?!", fragte Jael, als würde das Wort schon alles sagen.
"HEY! Ich hab immerhin die Kiddies hierher gebracht und gestern wieder nachhause verfrachtet!", mischte der sich aufgebracht in den Streit ein und sprang auf.
"Nichts für ungut..", setzte Jael ruhiger an, und wurde von Damion unterbrochen.
"Du bist verdammt nochmal nicht der einzige, der Ahnung hat. Die Welt dreht sich nicht um dich. Und London schon gar nicht!"
"Aber wir brauchen jemanden auf den wir uns verlassen können!", fauchte Jael, dem die Diskussion mittlerweile auch gewaltig auf den Senkel ging.
"Dieser Jemand werde nicht ich sein!", rief Casey und sprang auf, während Damion: "Du arroganter Blutsauger!", brüllte.
Als Casey plötzlich stocksteif nach untern starrte erstarb der Streit und alle drei sahen in die selbe Richtung.
Caseys Bruder hatte Casey am Ärmel gepackt und hielt ihn fest, als wollte er verhindern, dass er einfach ging.

Amanda sah gespannt wie bei einem guten Actionfilm zwischen den einzelnen Personen her. Schließlich hob sie strahlend die Hand.
"Ich war noch nie in London. Ich könnte es machen. Worum gehts?"

"Ich glaube das ist keine gute Idee", antwortete Jael Amanda und riss den Blick eher wiederstrebend von Casey los, der mittlerweile neben seinem Bruder kniete und leise auf ihn einredete.
"Damion..", sagte er dann und sah ihn an.
"Ich kann das", antwortete dieser leise und ungewohnt ernst. Zögernd nickte Jael.
"Wir reden später. Jetzt sollten wir ihnen ein bisschen Ruhe lassen", meinte er leise und nickte in Caseys Richtung.
"Komm, Amanda", sagte er dann lauter und schaute sie auffordernd an.

"Na schöööön...", seufzte Amanda langgezogen, sprang allerdings munter von ihrem Stuhl auf und hakte sich stürmisch bei Jael ein. Ihr Blick streift Damion und sie strahlte ihn fröhlich an.
"Kommst du auch mit? Dann kannst du Thomas kennen lernen!" Sie setzte den flehendsten Ausdruck auf, zu dem sie instande war. Sollte Thomas doch mit dem komischen Mädchen reden, sie hatte viel interessantere Spielzeuge!

Damion grinste und vollführte eine vollendete Verbeugung, während er Amanda seinen Arm für ihren freien Arm reichte, wobei er es nicht lassen konnte Jael ein leicht triumphierendes Grinsen alà "Ich bin nicht schuld, sie will es doch so", zuwarf.
"Es wäre mir eine Ehre", säuselte er und öffnete die Tür.

Amdanda kicherte, machte einen ungeschickten Kniks und hakte sich mit der freien Hand bei Damion ein. Wie eine kleine Prinzessin stolzierte sie durch die Gänge und schließlich in die Küche, wo sich Thomas tatsächlich noch mit Emlyn unterhielt. Als er die Küchentür hörte, zuckte er zusammen und drehte sich um.
"Oh hallo!", sagte er und die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben. Er musterte Damion etwas kritisch und fragte sich, was Am nun wieder angestellt hatte.

Auch Emlyn sah verwundert auf, als die Küchentür erneut aufschwang und das Mädchen, Amanda, mit diesem anderen Vampir eintrat, der sie und Michael...
Sofort wurde Emlyn feuerrot und sah betreten zu Boden. Das Damion sie und Michael, sozusagen, auf frischer Tat ertappt hatte, reichte aus, um ihm die nächsten 5 Jahren nicht ins Gesicht sehen zu können. "Hallo...", nuschelte sie verschämt und starrte angestrengt auf einen Fleck am Boden.

Damion wunderte sich ein wenig über die Reaktion des Mädchens, dann schlug er aber erst den Weg zum Kühschrank ein, wobei er sich aus Amandas Griff wand. Elegant ließ er sich, mit einer Konserve in der Hand, neben Emlyn auf den Stuhl fallen und beugte sich so weit vor, dass er ihr Gesicht sehen und erkennen konnte. Mit einem breiten Grinsen lehnte er sich wieder zurück.
"Ja, schon schlecht, wenn man sonst der moralische Anstands-Wauwau ist", sagte er leise zu ihr und nippte genüsslich an der Konserve.

Emlyn zuckte zusammen und schloss die Augen so fest wie sie konnte. Oh Gott, warum konnte sich der Erdboden nicht einfach auftun und sie restlos verschlingen. Stattdessen blieb sie wie ein Reh im Lichtkegel stocksteif stehen und hoffte darauf, dass Damion nicht auf die Idee kam, noch eines draufzusetzen.

Amanda beobachtete Emlyn und Damion, während sie sich auf den Tisch setzte.
"Hattet ihr was miteinander oder so?", fragte schlichtweg und grinste die beiden neugierig an.
"Am! Das geht dich nichts an!", zischte Thomas pflichtbewusst und lief seinerseits etwas rot an.
"Wieso ich frag doch nur...", murrte Amanda schmollend und reckte das Kinn vor.

Jael sah Damion scharf an, der in dem Moment zu lachen anfing und Emlyn ohne zu fragen an sich zog.
"Drei Mal darfst du raten", sagte er und seine Stimme klang sehr dunkel. Jael seufzte und drehte sich um. Es war also nichts passiert, noch nicht jedenfalls.

Emlyn hatte es mittlerweile immernoch nicht geschafft, sich von ihrer Reh-Schreckstarre zu erholen, und wurde nur noch roter im Gesicht, während Damion seine Rolle perfekt spielt.
"Ich...", stammelte sie schließlich, während sie immernoch verschämt ihre Füße anstarrte, "ich...ähhh...."

Amandas Augen blitzten fröhlich auf. Sie liebte Klatsch! Mit einem verschwörerischen Grinsen beobachtete sie Jaels Reaktions.
"Und du bist in sie verliebt? Eine Dreiecksbeziehung? Habt ihr gekämpft? Wer hat gewonnen? Kriegt ihr jetzt auch Kinder?"
Sie sah abwechselnd Jael, Damion und Emlyn an, begeistert darüber, endlich mal wieder Spaß zu haben!

Thomas schüttelte aufgebend den Kopf und seufzte. Vorsichtig trat er an Jael heran.
"Du hättest das mit der Leine wahr machen müssen...", raunte er, musste jedoch etwas grinsen.

"Ich", grinste Damion Amanda vielsagend zu und funkelte dann Emlyn an, die ihn jedoch immer noch nicht ansah.
Noch bevor Thomas sich an Jael gewandt hatte, hatte dieser sich umgedreht und Amanda einen Klapps auf den Hinterkopf verpasst.
"Komm wieder auf den Teppich!", rief er gedämpft und fasste dann Damion scharf ins Auge, der Emlyn schon seine Hand unters Kinn geschoben hatte um sie Küssen zu können. "Und du auch! Ich kann hier keine zwei Kleinkinder gebrauchen", fauchte er Damion an, der schließlich Emlyn widerstrebend losließ.
"Spaßbremse", seufzte er leise, mit einem falschen grinsen und widmete sich wieder seiner Konserve.
Jael seufzte leise. Eine Leine und ein Maulkorb für beide wäre bestimmt nicht schlecht.

Diese ganze Situation überforderte Emlyn um geschätzte 2000%, und so hielt sie an ihrem altbewährten Plan fest: Nicht rühren, nicht aufsehen, nicht atmen.
Als Jael Damion und Amanda schließlich bremte, hätte sie ihm vor Dankbarkeit am liebsten die Füße geküsst, doch stattdessen hob sie den Blick ein klitzekleines Stückchen und murmelte ein kaum verständliches "Dankeschön".

Jael lächelte Emlyn kurz zu und setzte sich selber an den Tisch, wobei er Damion einen warnenden Blick zuwarf, als dieser die leere Konserve von sich schob und die Arme über die Stuhllehnen legte. Ganz so, als wäre es Zufall streifte er dabei mit der Hand Emlyns Arm, ihre Reaktionen amüsierten seine Spielernatur einfach zu sehr, da konnte er nicht anders. Ruhig erwiderte er Jaels Blick, als wäre er sich keiner Schuld bewusst und grinste lieber innerlich über Emlyn, bis Jael schließlich den Blickkontackt brach und ein wenig verärgert den Mund verzog.

Emlyn zuckte zusammen, als hätte sie einen heftigen Stromschlag abbekommen, murmelte etwas Unverständliches und verließ mit hastigen, ungeschickten Schritten die Küche. Die Hände hielt die verschämt vor ihr immernoch hochrotes Gesicht. Oh Gott, das war bestimmt der mit Abstand peinlichste Moment ihres Lebens gewesen.

Amanda konnte sich ein triumphierendes Grinsen nicht verkneifen, als Emlyn aus der Küche verschwand. Das war doch vollkommen nach Plan verlaufen. Und sie hatte nichtmal die Schuld!
"Und, was machen wir jetzt?", fragte sie schließlich gut gelaunt.

"Ich geh weiter lesen.", erklärte Thomas sofort und drehte sich zum Gehen um. Es dauerte keine zwei Sekunden da war Amanda vom Tisch und auf seinen Rücken gesprungen.
"Sei nicht so ein alter Langweiler!", forderte sie keck und tat als würde sie ihn in den Hals beißen wollen.
"Am, lass den Scheiß.", murmelte Thomas, war jedoch aufgebend stehen geblieben.

"Lesen ist keine schlechte Idee", warf Jael ein und warf Amanda einen Blick zu, der sagen sollte, dass es ihr ganz gut tun würde sich mal anständig zu benehmen und ein wenig zu lernen.
"Genau, Mama und Papa müssen reden", mischte Damion sich mit einem gönnerhaften Grinsen ein und wedelte mit der Hand, als wollte er die beiden aus dem Zimmer scheuchen. Jael ignorierte ihn einfach. Ganz so unrecht hatte er nicht.

"Okay, ich geh mit Thomas spielen.", erwiderte Amanda leichthin und grinste Jael lobheischend an. Sie konnte schließlich auch erwachsen und vernünftig sein. Als sie sich an Damion wandte, grinste sie kokett.
"Bis später... Mama."
Und bevor er was machen konnte, schob sie Thomas aus der Küche.