Vampire-Das RPG II

"Ich könnte dir die Stadt zeigen, wo du eh schon hier bist", seufzte Jael mit einem Lächeln und fuhr Amanda kruz mit der Hand über die Haare.
"Es sei denn, es ist dir zu langweilig mit einem Opa einen Stadtbummel der anderen Art zu machen."

Amanda riss begeistert die Augen auf.
"Oh ja!!", rief sie euphorisch, räusperte sich dann allerdings und sagte beherrschter: "Ich meine, das wäre schon okay. Aber nur dieses eine Mal. Außerdem bist vielleicht doch nicht so opahaft."
Sie zuckte mit den Schultern und grinste.
"Können wir jetzt gleich los?" fragte sie schließlich ungeduldig.

"Können wir", lachte Jael amüsiert und warf die Papiere die er in der Hand hatte neben Amanda auf den Tisch.
"Ich habe bestimmt recht, wenn ich annehme, dass du Museen nicht mal dann interessant findest, wenn man in sie einbricht. Was also hälst zu statt dessen von einer Geisterjagd im Tower? Und vorher zeig ich dir noch einige sehenswerte Stellen?"

Amanda sprang begeistert und mit leuchtenden Augen vom Schreibtisch. Geisterjagd! Keine Museen! Besser konnte es gar nicht mehr werden!
"Überredet!", rief Amanda also fröhlich und hakte sich bei Jael ein. Es war die bedste Idee der Welt gewesen, nach London zu kommen!

Thomas seufzte frustriert. Schon wieder dieses Schattendings! Um sich nicht schon wieder die Böße zu geben lief er hinterher so gut er konnte, musste aber bald feststellen, dass es - wie auch beim ersten Mal - eine ziemlich aussichtslose Sache war, also verlangsamte er sein Laufen und versuchte sich auf die Umgebund zu konzentrieren. Irgendwie würde er vor dem Morgen schon zum Haus finden!

James grinste und tat es der Frau gleich. In seiner Schattenform folgte er den beiden Vampiren.

"Sie werden an Ihrer Kondition arbeiten müssen, Mr. Danes!" Wieder einmal war Maryam, scheinbar aus dem Nichts, aufgetaucht und musterte Thomas nun mit ihren dunklen Augen und hielt ihm dann die Hand hin, deren bronzefarbene Haut leicht zu schimmern schien. "Ich nehme Sie dieses Mal mit, aber in Zukunft müssen Sie diese Art der Fortbewegung lernen!"

„Ist gut?“, wiederholte Michael und schaute Emlyn verblüfft an. „Ist das sein ernst? Wenn das gut ist, dann bin ich der Präsident der Vereinigten Staaten? Aber da, das Haus, in dem ich zurzeit in einer Wohnung wohne, weder weiß ist, noch einen krass großen Garten hat, bin ich mir sicher, dass ich es nicht bin“, seufzend fuhr er sich übers Gesicht, schaute Emlyn dann noch einmal kurz an, eher er sie behutsam auf seine Arme nahm. „Auf dein Zimmer“

"In Ordnung...", murmelte Emlyn und rieb sich die Nasenwurzel. Irgendwie konnte sie keinen klaren Gedanken fassen, egal, wie viel Mühe sie sich auch gab. Mehr als Satzfragmente war einfach nicht drin. Also liess sich sich widerstandslos von Michael aufs Zimmer tragen.

Michael hatte es irgendwie geschafft, mit seinem Ellenbogen die Türe aufzumachen und hatte Emlyn dann auf ihrem Bett abgelegt. Kurz verschwand er um die Türe auch wieder zu schließenund kehrte dann zu ihr zurück. Zögerlich ging er auf das Bett zu und musterte sie.
"Emlyn? Was ist los? Du kannst es mir sagen... wirklich... ich sehe ja wohl kaum aus, wie eine Klatschtante, oder?", fragte er mit einem aufmunternden Lächeln.

Thomas zuckte erschrocken zusammen, als Maryam plötzlich vor ihm stand und ging leicht in Verteidigungsposition, obwohl er sich sofort ein wenig dafür schämte. Zögernd legte er seine Hand in ihre und konnte nicht verhindern ein wenig zu zittern.
"Aber nur weils nötig ist...", nuschelte er unzufrieden und mied ihren Blick.

Emlyn lächelte müde und strich sich eine wirre Haarsträhne aus dem Gesicht. "Du siehst nicht aus wie eine Tante...", murmelte sie dann, während sie versuchte, ihre chaotischen Gedanken zu ordnen. "Ich war...jagen", nuschelte sie schließlich gedankenverloren.

Maryam warf Thomas einen ernsten Blick zu. "Sie sind kein Kind mehr, also benehmen Sie sich auch wie keines!" Sie nahm seine Hand und zog ihn dann mit sich mit, die Straßen entlang, die kaum mehr als Bilder- und Geräuschfetzen wurden. Nach geschätzten 20 Sekunden hielt Maryam abrupt an. "Wir sind da."
Vor ihnen baute sich das riesige Herrenhaus auf, welches die Superiors als Versammlungshaus nutzten.

James grinste arrogant über Thomas Ungeschicklichkeit. Er scheint nicht nur jung zu sein und "frisch". Angst hat er auch noch Sein Drang nach Blut wurde stärker:" Können wir weiter?", drängte James die anderen.

"Ja... mit dem Typ..." der dich einfach mitgenommen hat. Sodass du keine Zeit für mich hattest. , fügte Michael grimmig in Gedanken hinzu, behielt dies allerdings lieber für sich. "Ist da irgendetwas passiert? Hat er sich dir gegenüber nicht benommen? Was...?"

"Nein, nicht sowas!", widersprach Emlyn so energisch wie möglich, "das hat er nicht versucht. Er wollte mir beibringen, wie man richtig jagt, also sind wir in diese Gasse. Da war dieses Pärchen..."
Sie rieb sich die Schläfen, während sie sich mit aller Kraft daran zu erinnern versuchte, was genau passiert war...

Thomas taumelte benommen, als sie plötzlich standen, während sein Kopf noch schwirrte. Vielleicht hätte er die Augen zumachen sollen.
"Wow.", entwich es ihm und er sah Maryam anerkennend an. So kontrolliert wie möglich ging er auf die Haustür zu und verschwand. Mit den beiden würde er erstmal nichts mehr zu tun haben wollen. Soviel zum Thema Selbstwertgefühl.

"Und das Pärchen...? Haben sie euch angepöbelt? Angegriffen?", fragte Michael, der ganz offensichtlich noch nicht ahnte auf was das ganze hinaus ging, auch wenn er ernsthaft versuchte es zu erraten.

Über viele Umwege kamen Amanda und Jael schließlich nach fast einer Stunde am Tower an. Mit einem Grinsen legte er sich den Finger auf die Lippen und lief im Schatten der Außenmauer an eine Stelle, die erstens schwer einzusehen und zweitens relativ niedrig war. Erst, als er sich sicher war, dass keiner in der Nähe war, winkte er Amanda zu sich.
"Du musst ruhig sein, mittlerweile haben sie auch Wachen nachts hier, obwohl die die Tore abschließen", flüsterte er ihr leise ins Ohr und nickte dann in Richtung Mauer.
"Im Moment ist die Luft rein, schaffst du das alleine?"

"Nein, sie haben uns nicht angegriffen..."
Emlyns graue Zellen arbeiteten auf Hochtouren und gaanz langsam tauchten die ersten Bilder wieder auf. "Der Mann...", murmelte sie, "er roch gut. Er roch so unglaublich gut!" Sie leckte sich unbewusst über die Lippen.
"Ich musste es kosten...." Sie sah nachdenklich ihre Handflächen an.

Amanda lächelte Jael nachsichtig an - schließlich konnte er nicht immer mit seinen Einschätzungen richtig liegen.
Mit einem gefährlichen Grinsen trat sie ein paar Schritte zurück und sprang schließlich mit Anlauf über die Mauer.
"Wo bleibst du, Opa?", wisperte es nur sekunden später herausvordernd dahinter hervor.

"Hinter dir", raunte Jael und pustete Amanda ins Ohr, nachdem er über die Mauer gesprungen war, nur Sekundenbruchteile bevor Amanda nach ihm gerufen hate.

Amanda schrie erschrocken auf, als Jael ihr ins Ohr pustete und gab ihm im Affekt mit der ganzen Kraft einen Stoß, bevor sie nachdenken konnte, was sie überhaupt tat.

Maryam wandte sich James zu. "Wollen Sie eine Konserve?", bot sie ihm höflich, aber reserviert an, "Sie scheinen mir recht hungrig?"
Sie verschränkte die Arme hinter dem Rücken, nun wieder ganz Meisterin der Selbstbeherrschung.

Damit hatte Jael nicht gerechnet. Erschrocken, erstens, weil Amanda laut schrie und zweitens, weil sie ihn auch noch kräftig schubste, verlor er kurzfristig das Gleichgewicht. Gleichzeitig wollte er aber auch Amanda zum schweigen bringen, weshalb er im Taumeln nach ihr Griff und seine Hand über ihren Mund legte. Verständlicherweise hatte Amanda das nicht gerne und setzte sich zu wehr, was damit endete, dass Jael endgültig das Gleichgewicht verlor und zusammen mit Amanda unsanft auf dem Boden landete.
"Sei doch still!", fauchte er ungehalten und irgnorierte den Schmerz am Hinterkopf, während er Amanda noch fester hielt.

"Wenn du noch fester drückst, dann beweg ich mich vielleicht nie mehr!", flüsterte Amanda unleidig zurück und versuchte sich aus Jaels Griff zu winden. Schließlich pustete sie ihm frustriert ins Ohr.
"Rache!", raunte sie zufrieden.

Michael wusste nicht so recht, was ihn mehr verletzte und bestürzte, die Tatsache, dass Emlyn wie alle Neulinge irgendwann ihrem Blutdurst auf schrecklicherweise vermutlich nach gegeben hatte, oder weil sie den Kerl... gut riechend gefunden hatte. Michael hätte sich am liebsten geohrfeigt. Dass seine Gedanken zurzeit ihren eigenen Willen entwickelte und einfach machten, ohne das er ihnen auch nur den leisesten Anstoß gab, war... beängstigend. Und nervig. Aber das war in diesem Augenblick nicht seine Konzentration wert. Behutsam ließ sich Michael auf ihrem Bett nieder und berührte sie sacht an der Schulter.
"Du hast sein Blut getrunken...hm? Das..." Er atmete tief ein und blendete diverse Bilder, seine eigene Moral und diverse Stimmen in seinem Kopf aus. "ist nicht so schlimm. Du bist... jung... in dem Sinne deines Vampirdaseins. Du... musst dich erst noch richtig zurecht finden. Denkst du, dass die anderen Vampire da draußen anders umspringen? Wie viele Menschen... als Drink für Vampire dienen... so makaber es auch klingt, aber es ist leider die Realität"