Vampire-Das RPG II

"Nein", gab Amanda etwas kühl zurück, zog die Decke über sich und legte sich so ins Bett, dass sie Jael den Rücken zukehrte. Sollte er doch wieder gehen! "Gute Nacht."
Sie kräuselte die Stirn und versuchte nicht zu enttäuscht zu klingen.

Thomas runzelte die Stirn und überlegte, ob er Trisha umarmen sollte oder nicht, ließ es dann jedoch bleiben. Schließlich waren sie Fremde. Mitfühlend tätschelte er ihren Arm, wusste allerdings nicht was er sagen sollte. Sie hatte allen Grund betrübt zu sein.
"Ich glaube wir müssen hier längs."

Thomas war wirklich nett. Er stocherte nicht weiter in der schmerzenden Wunde herum, sondern tätschelte nur ihren Arm. Ein seufzen entglitt ihrer trockenen Kehle und sie schmiegte sich ein wenig an ihn. Da sie ohnehin ihren Arm bei ihm untergeharkt hatte. Als er den Weg wies ging sie unweigerlich mit ihm. "Wohnen viele Vampire in dem Haus? Mir ist nämlich noch etwas unwohl bei dem Gedanken so viele um mich rum zu haben." Auch wenn sie selber einer war, so fürchtete sie die Vampire immernoch.

Sacht strich Michael über Emlyns Hand und schaute traurig auf diese hinab. „Ich verspreche dir, ich komme zurück. So bald wie nur möglich“, er küsste jeden ihrer Finger einzeln und schaute dann mit einem sanften Lächeln zu ihr auf.

Als Jilian langsam wieder zu klarem Verstand kam, befand sich vor ihr ein Haufen grauenvoll und gewaltsam zugerichteten Körperteilen. Sie war tot. Das einzige was man nun noch damit machen konnte, war verbrennen. Eigentlich ein ganz netter Gedanke. Jilian musterte ihre Blut verschmierten Hände und seufzte dann. "Kamin?", fragte sie knapp und sah dann mit einem mattem Lächeln zu Matthew auf. "So spart man dann wohl die Kosten für Feuerholz... könnte aber ein wenig seltsam riechen...", fügte sie hinzu und schaute dann nach Natasha. Sie war gesund. Ihr ging es gut. Vielleicht hatte das ganze ja nun sein Ende...

Feinsäuberlich zupfte sich Garret jeden einzelnen Glassplitter von seinem Hemd und seiner Hose. Ohne seine Hilfe wäre Hailey gewiss nicht aus diesem Restaurant gekommen. Dieser Kerl... er hatte kurzeitig so ausgesehen, als wäre ihr jeden Augenblick an die Kehle gesprungen.
Als eine Bedienung an ihm vorüber ging, schnippt er kurz mit den Fingern und sie drehte sich augenblicklich auf den Absätzen um. „Ja, kann ich noch etwas für sie tun, Mister Bewley?“, fragte sie mit einem höflichem Lächeln. „Ich würde gerne bezahlen. Die Flasche werde ich natürlich auch bezahlen. Es tut mir wirklich Leid, dass sie in Brüche gegangen ist“
„Ach, das... das ist wirklich nicht nötig“, sagte sie, doch Garret ließ sich von seiner Entscheidung nicht abbringen, bezahlte und ging. Der Kerl, mit dem Hailey geredet hatte... William, war ebenfalls schon längst gegangen. Um sie zu jagen. Vielleicht. Was auch immer. Er trat an die kühle Nachtluft hinauf und atmete tief ein. „Willkommen zu Hause, Bewley“, murmelte er leise und ging mit einem amüsiertem Grinsen die Straße hinunter.

Emlyn sah Michael gerührt an. "Ich...", setzte sie an, und plötzlich schlug ihr eigentlich totes Herz ihr bis zum Hals. Zumindest kam es ihr so vor. "Ich...glaube..ich..", stotterte sie und biss sich kurz auf die Unterlippe, atmete tief durch und sah Michael dann an. "Ich glaube ich liebe dich auch."

"Ich habe eine bessere Idee!", erwiderte Matthew lächelnd und wischte seine blutigen Hände achtlos an der teuren Hose ab, ging zum Telefon und nahm den Hörer ab. Drückte eine der Kurzwahltasten und wartete eine Moment.
"Guami?", er grinste Jilian zu, "hallo Guami, hier spricht Matt Murdoch. Könntest du eventuell einen Leichenwagen vorbeischicken? Hier gab es eine kleine Auseinandersetzung..."
Er folgte ein kurzes Gepräch, bei dem Matt entweder "Ja" oder "Nein" sagte, dann legte er auf und wandte sich an Jilian.
"Guami wird in etwa einer Viertelstunde hier sein und die Reste abholen. Möchtest du vielleicht vorher duschen?"

"Amanda", sagte Jael, machte einen Schritt aufs Bett zu und blieb dann wieder stehen. Er hatte keine Ahnung, was er sagen sollte.
"Ich bin in ein paar Stunden wieder da", sagte er seufzend und öffnete die Tür. "Stell mir ja nichts an, in Ordnung?", fügte er hinzu und versuchte so scherzhaft wie möglich zu klingen.

Nach seinem "Schlaf" öffnete James die Tür seines Zimmers und trat heraus. Sein Blick ging erst zur rechten, dann zur linken Seite, fast so, als würde er eine Straße überqueren wollen. Unbeobachtet-wie er denkt- schleicht er sich vorsichtig in die Küche, um ein paar Blutkonserven an sich zu nehmen. Scheinbar war er zu faul für die Jagd. Hmm, sehr freundlich.... James öffnete die Kühlschranktür und nahm zwei Blutkonserven an sich. "Hmm und ich dachte es würde schwieriger werden", murmelte er leise und grinste dabei.

„Das klingt wundervoll...“, sagte Michael, lächelte warmherzig und umarmte Emlyn. „Ich werde dich sehr vermissen... aber, wenn du möchtest, mein Handy habe ich bestimmt ständig bei mir. Falls du anrufen möchtest...“, bot er ihr mit einem charmanten Lächeln an.

„Ohja, das ist eine gute Idee“, sagte Jilian, die ihre Hände in den Rücken nahm und Matthew küsste. So verschmierte sie immerhin nicht zusätzlich. „Danke... ich beeile mich auch“, sagte sie lächelnd, ging auf die Türe zu und hielt dann doch noch einmal kurz inne. „Wusstest du davon?“, fragte sie plötzlich und musterte ihn fragend. „Ich war nämlich so schnell hier, weil William mich gewarnt hat... ich habe dann auf dem Weg versucht, dich zu erreichen, aber der Akku war leer“

Als Trisha sich leicht an ihn schmiegte, löste Thomas seinen Arm aus ihren, um ganz automatisch ein wenig den Arm um sie zu legen, so wie er es immer bei Amanda tat und schon getan hatte, seit Am klein war. Er musste ein bisschen grinsen, als er an sie dachte. Sie war hundert prozentig in London. Schließlich schüttelte er leicht den Kopf um sich auf Trishas Frage zu konzentrieren.
"Ich habe ein halbes Dutzend getroffen, aber die waren alle..." Er suchte nach dem richtigen Wort. "... höflich. Amanda, sowas wie meine kleine Schwester, wohnt auch da. Sie ist ein bisschen wild, aber eigentlich ganz anständig."
Er lächelte freundlich.

"Ich mach schon nichts, dass dir peinlich sein könnte!", erwiderte Amanda gereizt, klang dabei jedoch schärfer als gewollt. Seufzend drehte sie sich um und sah Jael aufgebend an.
"Geh schon, ich bleib hier und schlaf. Ich kann mich benehmen wenn ich will!"

Als Trisha sich so an Thomas schmiegte und es genoß, das jemand hier war der ihr half in dieser schweren Zeit, da löste er seinen Arm von ihrem und legte ihn um ihre Schulter. Sie genoß dies in dem Moment, da es eine sehr beruhigende Geste war.
Alle waren höflich gewesen? Das freute sie umgemein. "Ich muss gestehen ich habe immer gedacht Vampire, seien alles blutrünstige Monster." sie fuhr sich über die Stelle, an der sie gebissen worden war. Ok das war sicherlich ein Monster gewesen, warum sonst hatte er sie zurückgelassen?

"Du weisst schon, dass das unglaublich teuer ist, oder?", fragte Emlyn irgendwo zwischen Weinen und Lachen und strich Michael über die Wange. Fasziniert sah sie seine Haut an. Noch immer rauschte das Blut in ihrem Körper und die Welt schien unreal scharf umrissen. Sie konnte selbst die kleinsten Poren in Michels Gesicht sehen. "Unfassbar", murmelte sie leise.

"Ich wusste es nicht", erwiderte Matthew wahrheitsgemäß, "William hatte mich gewarnt, aber ich hätte nicht gedacht, dass sie derart dreist wäre, in MEINE Wohnung einzubrechen!"
Er deutete auf das Sofa, das in der Nähe des Kinderbettchens stand. "Ich hab dort gesessen, als ich ein leises Kratzen hörte. sie kletterte die Außenwand hoch. Tja, also ging ich zum Fenster..."
Er stiess mit dem Fuß eine der zahlreichen Glasscherben an, die den Boden bedeckten. "Den Rest kannst du dir eventuell denken..."

"Das sind wir alle!",erwiderte Thomas toternst. Er warf Trisha einen bösen Blick zu und grinste verschlagen, so dann seine Zähne aufblitzten. "Ich bin so blutrünstig, dass ich nicht einmal mehr den Weg zurück finde..."
Er lachte, verschwieg allerdings, dass die anderen anders waren. Er dachte an Matts Worte. Oder an MAryam. Oder James...

Irgendwie kaufte sie Thomas das Getue gleich von Anfang an nicht ab. So kam es auch das sie ein wenig lachen musste. Das erste mal seit sie ein Vampir war. "Ohja ich sehe wie bösartig du bist." neckte sie ihn und tippte ihm mit dem Zeigefinger auf die Nasenspitze. Dann sah sie sich um. Sie kannte die Gegend leider auch nicht. "Hast du dich jetzt wirklich verlaufen?"

Jael verzog den Mund und fühlte sich schlecht. Amanda war eben noch jung.
Leise schloss er die Tür und machte sich auf den Weg. Wenn er wirklich morgen wieder in die Staaten fliegen wollte, dann würde er einiges erledigen und vor allem Tickets kaufen müssen.
"Verdammter Damion", knurrte er unwirsch, während er den Weg in die Stadt einschlug. Wäre er nicht gewesen, dann hätte er sich noch ein oder zwei Tage Zeit lassen können.

Thomas rieb sich verlegen grinsend die Nasenspitze und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf.
"Ich weiß ungefähr wo wir hin müssen. Ich bin fast nur gerade aus gelaufen, bis ich euch gerochen hab. Aber... ach das finden wir schon."
Er kräuselte leicht die Nase und versuchte etwas zu riechen - einen Haufen Vampire vielleicht. "Wir gehen einfach mal weiter."
Er hüstelte leicht.

Amanda seufzte und streckte sich auf dem viel zu großen Bett aus. Sie war wirklich etwas müde, aber zu aufgewühlt und aufgekratzt um wirklich schlafen zu können. Aber sie wollte Jael auch nicht schon wieder enttäuschen. Also schloss sie die Augen und malte sich aus, was sie noch alles so erleben konnte als Vampir.
Das war wirklich das Beste, was ihr je passiert war!

Irgendwie fand Trisha es ja amüsant, dass Thomas nicht so wirklich wusste wo er hin sollte.
Und dann mit einem mal blieb sie wie angewurzelt stehen. Ein Geruch, den sie so gut kannte und der ihr dennoch so fremd war schlug ihr entgegen. "Maik." stöhnte sie auf und blickte sich hektisch um.
In dem Moment, wo sie dies tat hörte sie ihn auch bereits. Er klang schwach und abgekämpft. "Trisha, bitte...bitte gib ein zeichen von dir."
Sie packte Thomas bei der Hand und zog ihn in die nächstbeste Seitenniesche der Straße.

"Uh, schau mih lieber nicht zu genau an, am Ende entdeckst du noch etwas, das dich völlig von mir abschreckt", meinte Michael lachend, auch wenn im Grunde gar nicht danach war. Er ging nicht davon aus, dass er in drei Wochen wieder hier sein wird. So lange würde ein riesiger Ozean sie von einander trennen. "Wenn du willst, dann melde ich mich bei dir", schlug er schließlich vor, brauchte allerdings noch Emlyns Nummer.

„Hm...“, machte Jilian und musterte die einzelnen Scherben auf dem Boden.
„Jetzt brauchen wir definitiv ein neues Fenster“, sagte sie und schaute ihn lächelnd an. Dann brach die Erleichterung über sie herein. Seufzend lehnte sie sich gegen die Wand und ließ sich an dieser hinunter gleiten. „Vorbei... jetzt kann Hailey ihr nichts mehr antun...“

Sacht strich sich Jane die blonden Strähnen zurück, zupfte ihren Mantel zurecht und lief mit dem Mainstream gen Stadtzentrum. Es war doch erstaunlich, wie viel um diese Uhrzeit hier noch los war. Von irgendwo her dröhnte laute Musik und Jubelrufe. Ein Mann ging an ihr vorbei, den sie nur schemenhaft aus ihren Augenwinkeln wahrnahm. Dennoch. Es hatte gereicht. Jane blieb stehen und schaute sich zu ihm um. Tatsächlich. Jane blickte Garret Bewley nach, wie er gerade zwischen der Menschenmenge, recht unauffällig, lief und schließlich weiter hinten in einen schwarzen Wagen stieg. Ein Mercedes. „Nicht nur ich bin in diese Stadt zurück gekehrt...“, murmelte sie leise, kniff ihre Augen unmerklich zusammen und lief dann weiter.

"Das wäre toll!", sagte Emlyn lächelnd, um im nächsten Moment enttäuscht den Kopf zu schütteln, "aber ich habe gar keine Simkarte. Ich hab sie zerstört, damit niemand versuchen kann, mich anzurufen oder zu orten. Du weisst schon, wie sie das in den Spionagefilmen machen!"

"Da hast du Recht!", sagte Matthew und gab Jilian einen sanften Kuss auf den Mund. Die Reste von Haileys Blut hatte er abgeleckt und ausgespuckt. Es hatte faulig geschmeckt.
"Und jetzt geh duschen. Es sei denn, du möchstest, dass Guami dich so sieht?" Er zog schmuzelnd an ihrem blutbefleckten Oberteil. Er musste nicht sehen können, um sich vorzustellen, wie sie gerade aussah.

"Hm...okay" Jilian zog sich matt lächelnd an der Wand hoch, gab Matthew einen kurzen Kuss und verschwand dann im Bad. Sie hatte sich aus ihrem Schrank noch rasch ein paar frische, saubere Sachen heraus gesucht, in die sie anschließend, nach dem Duschen schlüpfte.

"Orten... Hm... ich glaube, du hast vielleicht zu viele von diesen Filmen geschaut... hm. Dann... kannst du dir eine neue kaufen und mir dann die Nummer simsen? Ich verspreche dir auch, jede weitere Nachricht und jeden weiteren Anruf, wird von meiner Seite aus kommen und somit auch auf meine Kosten gehen", meinte Michael.

Währenddessen entledigte sich Matthew seines zerrissenen und blutverschmierten Hemdes, das er achtlos auf den Boden warf.
Fast im selben Moment ertönte sie Klingel und Matt ging direkt zur Tür. Nach einem kurzen Horchen und Schnuppern, es handelte sich tatsächlich um Guami, öffnete er die Tür und begrüßte den Pathologen freundlich.
"Heilige Scheiße, was ist den hier losgewesen?!", fragte Guami, als er den unförmigen Fleischklumpen sah, der früher einmal Hailey gewesen war.
"Die Gute hat versucht, meine Tochter anzurühren!", erwiderte Matthew mit neutralem Gesichtsausdruck, "und Eltern mögen es eben nicht, wenn man ihre Kinder anpackt!"
Er griff in den Fleischhaufen und zog etwas heraus, was einer Wirbelsäule ähnelte. "Ich hoffe, du hast einen Leichensack dabei, Guami?"

"Das klingt toll!", sagte Emlyn und lächelte zurückhaltend, "magst du mir die Nummer vorlesen? Danach ist sie hier drin gespeichert." Sie tippte mit dem Finger gegen die Schläfe.

Thomas keuchte erschrocken und drückte sich gegen die Hecke, um möglichst unsichtbar zu werden.
"Wer ist das?", formte er lautlos mit den Lippen und sah Trisha panisch an. Bösartige Vampire, die hinter ihr her waren? Ihr Erschaffer?

Amanda setzte sich stöhnend auf und sah sich im Zimmer um. Ihr Blick fiel auf einen langen Spiegel am Schrank und sie stand langsam auf, um sich zu begutachten. Irgendwie hatte sie viel zu lange nicht mehr in einen Spiegel gesehen und erschreckte sich dementsprechend. Ihre Haare waren durchgewühlt, ihre Klamotten dreckig und faltig. Vorsichtig knöpfte sie ihre Bluse auf, während sie mit der anderen Hand den Schrank öffnete.
Hemden, Hemden, Hemden... Jael war wirklich ein Opa!
Ohne großartig nachzudenken schnappte sie sich eins der Hemden und schaute sich um. Schließlich ging sie mit einem Grinsen auf die Tür zu, schloss diese ab und ging zu einem großen Kasten, das ein uraltes Radio aus der Steinzeit zu sein schien. Jael musste wirklich alt sein. Pfeifend drehte sie daran rum, bis sie einen Sender empfing und drehte die Lautstärke auf.
Dann verschwand sie ins Bad um zu duschen. Auch etwas, dass sie seit Ewigkeiten nicht gemacht hatte!

Jilian hatte einen frischen, dunkelblauen Pulli angezogen und war in eine bequeme und saubere Jeans geschlüpfte. Die nassen Haare hatte sie kurz mit dem Handtuch abgerubbelt und anschließend zurück gesteckt, ehe sie das Bad verließ. Mit einem doch nun etwas schuldbewusstem Gesichtsausdruck, trat sie in den Türrahmen und schaute Matt und Guami an.
„Hey... entschuldige, das ist... eine ziemliche Kleinarbeit für dich geworden. Soll ich dir zur Hand gehen und helfen aufzulesen?“

„Klar, kann ich machen... aber theoretisch steht die auch auf der Karte, die ich dir gegeben habe. Ziemlich am Anfang... ich glaube, ich habe sie dir noch an dem selben Tag gegeben, an dem ich dich auch hier her geführt habe“, meinte Michael nachdenklich.

"Ach quatsch!", erwiderte Matthew lächelnd, "wir sind beinahe fertig!"
Und tatsächlich war bis auf das Blut, was in den Teppich gesickert war, soweit alles eingesammelt. Ein wundervoller, schwarzer Leichensack mit Leichenteilen darin.
Hätte Matthew sehen können, hätte er den Anblick bestimmt genosse, als sich der Reißverschluss über Haileys kalkweißes, widerlich verzerrten Gesicht schloß.
"Danke Guami!"
Matthew nickte dem umtoten Pathologen noch einmal höflich zu und schloss dann die Tür hinter ihm. "So, und nun werde ich duschen, wenn es genehm ist!", sagte er mit einem Lächeln an Jilian gewandt.

"STIMMT!"
Emlyn schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn und lief dann rasch zum Nachtschränkchen. Öffnete die Schublade und wühlte darin herum, um schließlich eine kleine Karte zutage zu fördern. "Schon gefunden!", verkünete sie freudestrahlend.

"Wow... die Karte muss dir ja echt am Herzen gelegen habe, dass sie... da gelandet ist", meinte Michael lachend und winkte dann jedoch ab.
"Notfalls hätte ich dir mindestens fünf von denen da gelassen. Eine hättest du gewiss gefunden"

"Schade, dass ich das schon hinter mir habe... Aber mach das ruhig. Ich... bleibe so lange bei unserer wunderschönen Tochter", sagte Jilian, die zu Natasha lief. "Falls ihr friedlicher Schlaf ein Ende finden sollte, bin ich da und kann mich um sie kümmern"

"Ich kann einfach nichts wegwerfen!", erwiderte Emlyn schulterzuckend und lächelte zurückhaltend.

"Das klingt gut!", sagte Matthew lächelnd, unterließ es aber, Jilian zu küssen. Schließlich hatte sie gerade frisch geduscht, und sollte nicht gleich wieder mit Blut vollgesudelt werden.
Da er kein Hemd mehr trug, entledigte er sich im Bad schlicht seiner Hose und ging dann in die Duschkabine. Liess das heiße Wasser auf sich niederprasseln und rieb sich schließlich vorsichtig in den leeren Augenhöhlen, um die hartnäckigen Blutreste herauszuwaschen.

Nachdem sie ihre Hose mit Seife und Wasser so gut wie möglich sauber gemacht hatte, sprang Amanda unter die Dusche. Sie sang munter unter der Dusche mit, während sie sich unbefangen an dem Duschgel bediente, das in der Dusche stand. Zwar für Männer, aber es gab schließlich kein Gesetz, dass sie es nicht benutzen durfte. Und wieso nicht gleich die halbe Tube? Wer wusste schon, wann sie wieder so lange duschen konnte!
Nach einer gefühlten Ewigkeit stellte sie das Wasser ab und wickelte sich in ein Handtuch. Die Hose, die sie auf die voll aufgedrehte Heizung gelegt hatte, war schon fast trocken. Pfeifend zog sie Jaels Hemd über ihre Unterwäsche und tanzte schließlich kurz zu dem einem Gitarrensolo mit, bevor sie sich daran machte, die Schubladen nach einer Schere und anderen interessanten Dingen zu durchsuchen. Sie fand ersteres und beschloss den Einblick in Jaels Unterwäscheschublade direkt wieder zu verdrängen.