Mutant High-Das RPG X

Dale lachte und und hatte Mühe den Wagen wirklich in der Spur zu halten.
"Mein Auto kann leider nur eine Richtung", rief er Hannah in Erinnerung und wuschelte ihr über die Haare.

"Das war doch selbstverständlich. Immerhin hast du Hazel ertragen", sagte Susan und umarmte Merrick zurück, während sie das aufgebrachte: "HEY!", von Hazel ignorierte.
"Das ist nicht fair, immer bin ich die böse", grummelte sie und trat ihrem Bruder auf die Zehen, als er ihr sarkastischerweise den Kopf tätschelte.

"Das ist eine sehr gute Frage", murmelte Clara leise, wurde jedoch großzügig überhört.
"Och, mir fallen da ein oder zwei Dinge ein", meinte Kit und grinste.
"Kuchen!", warf Clara laut ein und stand auf.
"Der Kuchen ist kalt und kann gegessen werden!"
Damit wuselte sie aus dem Zimmer, um den Kuchen zu holen.

Eron warf seinem Bruder einen vielsagenden Blick zu und lehnte sich dann grinsend auf dem Stuhl zurück. Kuchenteller standen bereits auf dem Tisch und mussten nur noch verteilt werden, zusammen mit Kuchengabeln.
Das war rasch erledigt und nur Momente später kam Clara mit einem Zitronenkuchen wie aus dem Bilderbuch zurück und stellte ihn auf den Tisch. Mittlerweile hatte sich Ian zu ihnen gesellt und sah sich nun suchend nach dem Kuchenmesser um, das aber partout nicht gefunden werden wollte.
Auch Clara war das aufgefallen und sie wollte schon wieder aufspringen um eines zu holen.
"Du brauchst gar nicht aufstehen!", verkündete Eron grinsend, "ich mach das schon!"
Er krempelte den linken Ärmel seines Pullovers hoch, bis der tätowierte Dolch zu sehen war, und zog dann selbigen langsam und mit breitem Grinsen aus seinem Arm.
Während Kit nur mit den Augen rollte und Clara deutlich blasser um die Nase wurde, pustete Eron auf die Klinge, säuberte sie mit einer Serviette von imaginären Schmutzflecken und schnitt den Kuchen dann in gleichgroße Stücke.

Hannah wurde feuerrot und rutschte in ihren Sitz.
"Geradeaus und dann links und dann nochmal links...", sagte sie so würdevoll wie es ging, während die das Kinn leicht hervorreckte. Ihr Strahlen wurde allerdings sofort breiter, als Dale die Geschwindigkeit ein wenig erhöhte.

Hannahs Mutter reichte Gentle ein Taschentuch und tätschelte kurz seinen Arm.
"Weißt du, es ist nicht gut, wenn man sich die Schuld für etwas gibt, für das man nichts kann", bemerkte sie so beiläufig wie möglich und find an die Pute zu waschen und zu füllen. Bevor Gentle antworten konnte, kam Steve in die Küche.
"Kann ich helfen?"
"Willst du wirklich helfen oder nur Halawa naschen?", hakte Aina amüsiert nach und musste lachen als Steve ertappt zu Boden blickte.
"Frauen!", nuschelte er leise und grinste Gentle zur Abwechslung kurz zu. Immerhin hatte er versprochen es zu versuchen.

Merrick lachte und beobachte kopfschüttelnd wie sich Les und Hazel balgten.
"Ich will ja nicht drängen oder so, aber ich befürchte, dass Flugzeug wartet nicht."

Gentle lächelte Hannahs Mutter zu und formte die Lippen zu einem stummen "Danke". Mittlerweile hatte er die Zwiebeln samt und sonders klein geschnitten, und wusch sich nun die Hände. Eines der Halawapäkchen stand unweit von der Spüle entfernt, und so schob es Gentle dezent in Richtung von Hannahs Dad, der ihm sogar eine Sekunde lange zugegrinst hatte!

"Manchmal bist du dezent ekelhaft", schnalzte Kit und schauderte gespielt.
"Aber ich muss schon sagen, sehr praktisch."
Er war dran gewohnt, dass Eron solche Sachen machte. Clara hätte es auch sein sollen, aber sie war schon aus Prinzip heraus angewidert und sah das Kuchenstück auf ihren Teller an, als würde es gleich Beine kriegen und vom Teller springen.

Hannah hatte recht, es war eine gute Strecke zum schnell fahren. Die Straße war gut ausgebaut, grade und hatte hier und da weite Kurven, die auch mit hoher Geschwindigkeit einfach zu nehmen waren. Einziger wirklicher Nachteil: Sie führte immer geradeaus. Aber wer konnte auch schon eine Teststrecke in seiner Nähe vorweisen?
Für Dales Geschmacken waren die Kurven zwar zu einfach, aber es schadete nichts erst einmal wieder die Reaktionen zu prüfen, bevor er sich an gewagtere Kurvenlagen traute.
Eine ganze Weile brausten die beiden die Straße entlang, wobei Dale hier und da einen Schlenker einlegte, der nicht der Fahrbahn folgte und Hannah damit ein begeisterte Jauchzen abluchste. Der Weg "endete" Jäh an einer Kreuzung, die ziemlich dicht hinter einer Kurve kam. Da Dale sich nicht ansatzweise an Geschwindigkeitsbegrenzungen gehalten hatte, musste er doch kräftig in die Eisen gehen um den Wagen noch vor der Kreuzung zum stehen zu bringen.
Ein wenig Atemlos saß er, die Hände am Lenkrad, und musterte die Straße vor sich, dann Lächelte er still. Das war's. Er hatte sein Leben wieder.
"Also, wohin? Weiter, nach links, nach rechts oder zurück?", fragte er dann Hannah.

"Ist doch gut", schnaubte Hazel und meinte es auch so. Noch bevor sie oder Merrick reagieren konnten, hatte Lesley Hazel auch schon gepackt, über die Schulter geworfen und verließ mit ihr die Küche.
"Auf zum Auto!", rief er über die freie Schulter und Hazels Gezeter hinweg und verschwand durch die Tür.

"Auf jeden Fall!", erwiderte Eron, pustete ein paar Krümel vom Messer und tat so, als würde er es langsam in die Haut seines Unterarmes stoßes. Doch in Wirklichkeit schmolz es zurück in seine ursprüngliche Gestalt zurück.
"Guten Appetit!", wünschte er grinsend, nahm sich dann seine Kuchengabel und machte den Anfang. "Schmeckt wirklich gut, Clara!", nuschelte er mit halbvollem Mund und grinste.

Merrick grinste Hazels Mutter nochmal zu, sah sich nochmal im Wohnzimmer um und drehte sich schließlich zum Gehen, fest entschlossen gar nicht erst wehmütig zu werden, er hatte noch andere Pläne.
Als er endlich im Auto saß lehnte er sich seufzend zurück und fuhr sich über die kurzen Haare.
"Auf zum Flughafen, die Freiheit und bequeme Schuhe rufen!"

Hannah saß kreidebleich in ihren Sitz gedrückt und krallte sich mit beiden Händen so fest in den Sitz, dass ihre Knöchel hervorstachen. Es dauerte eine ganze Weile, in der sie geschockt auf die Straße starrte, bis wieder Farbe in ihr Gesicht zurückkehrte und sie vorsichtig blinzelte und schluckte.
"Wow, das war...", murmelte sie abwesend, während sie sich fahrig über die Oberschenkel fuhr. "HEFTIG!"
Sie drehte sich zu Dale um - vom plötzlichem Adrenalinaustoß ganz aufgeregt und high.
"Das war... das war echt heftig! Ich dachte wir haben jemanden überfahren, weil du so schnell gehalten hast und ich dachte wir sterben sofort auf der Stelle! Woah! Können wir das nochmal machen?"
Ihre Wangen glühten, als sie wieder zur Straße sah.

Steves Lächeln wurde zu einem Grinsen, allerdings nur bis er sich wieder unter Kontrolle hatte. Schnell stibitzte er sich ein Stück der Süßigkeit und fing dann unschuldig an, die Kartoffeln zu schälen, jedoch nicht ohne die Augen kurz genüßlich zu verdrehen.

Kit prustete in seinen Kaffe und tarnte das ganze schnell als Husten, was Clara dazu veranlasste ihm vorsorglich auf den Rücken zu klopfen und sich keine Gemeinheiten für Eron auszudenken.

"Wenn du deine Schuhe im Flugzeug ausziehst, dann kriegen die dich wegen Terrorismus dran", lachte Lesley und sah Hazel dann im Rückspiegel auffordernd an.
"Anschnallen Schwesterlein", sagte er, was Hazel mit einer herausgestreckten Zunge quittierte, sich jedoch gehorsamst den Gurt umlegte.
"Also, die sehenswürdige Strecke oder die schnelle Strecke?", fragte er dann und startete den Motor.

"Meine armen Reifen", lachte Dale kopfschüttelnd und wendete den Wagen.
"Meinst du nicht auch, wir sollten zurück und nachschauen, was dein Vater von Gentle übrig gelassen hat? Vielleicht können wir ja noch was retten"

"Übrig lassen?", wiederholte Hannah verständnisslos blinzelnd, schüttelte dann aber den Kopf und nickte brav. "Okay, aber können wir morgen nochmal fahren?"
Sie strahlte Dale hoffnungsvoll an, die Wangen immernoch rot von der ganzen Aufregung. Bevor Dale sich wehren konnte hatte sie sich nach vorne gebeugt und wollte ihn umarmen, wurde jedoch leicht vom Sicherheitsgurt zurückgehalten.
"Mist!", schmollte sie leise.

"Ich glaube wenn wir die schnelle Strecke fahren jubelt Hazel mir tatsächlich eine Bombe unter, damit ich nicht fliegen kann. Ich halt nicht so viel davon wie ein Terrorist behandelt zu werden.", erklärte Merrick grinsend und zog kurz an einer von Hazels Strähnen, um sie zu ärgern.

„Nein, ich will es wirklich nicht. Mein Dad mir mein Leben lang das Geld förmlich hinter geschmissen. Er hat für mich mein Leben geplant, Schule, Uni, Studienfächer, Beruf... und und und. Aber ich will das nicht – ich habe andere Pläne und brauche dafür all dieses Geld nicht. Außerdem bleibt es somit ja in der Familie. Ihr wisst besseres damit anzufangen, als ich... ich würde es am Ende für Alkohol und übertrieben teure Kleidung ausgeben... nein, wirklich, behaltet es... und wegen William“ Colin schaute die Treppe hinauf. „Ich rede mit ihm...“

„Stimmt! So eine Schneeschlacht müssen wir unbedingt wiederholen! Das ist wirklich viel besser als in der Realität, besonders wenn man dann wieder zu sich kommt zum Beispiel nicht total nasse Klamotten hat vom Schnee. Ein klarer Vorteil! Wasserschlachten müssten also auch funktionieren... und Essenschalchten wären nicht mehr so schlimm, da wir nicht mit richtigem Essen werfen würden“, murmelte Lena grübelnd.

„Also ich sag schon mal im voraus, ich habe ja nicht das Geld so locker sitzen, da ich mich finanziell auch persönlich um dieses Haus kümmern muss“, begann Jasper, der lachen musste, als Vallery ihm die Zunge ausstreckte, „deswegen ist mein Geschenk auch etwas... hmm... kleiner ausgefallen. Aber einen Teil wirst du noch im Laufe der Woche bekommen“ Er hielt ihr ein Päckchen hin, in dem sich eine Schachtel voll selbst gemachten Keksen und Plätzchen befand – auf vielen hatte Jasper Blitze aus Schokoglasur gemalt. Bei lagen auch Eintrittskarten für den Park >Eden Project<, der sich ebenfalls in Cornwall befand und... den Ring würde er ihr an Silvester geben.

Ein Teil des Eden- Parks =) : http://botanytcd.files.wordpress.com/2009/09/eden-project.jpg

"Von mir aus jeden Tag. Aber nur, wenn du mir zeigst, wo die nächste Tankstelle ist", antwortete Dale und grinste über Hannahs mislungenen Versuch ihn zu umarmen.
"Nicht so stürmisch, junge Frau. Du weißt doch, dass man Fahrern nicht ins Lenkrad greift", tadelte er gespielt ernst und ruckelte am Lenkrad hin und her, sodass das Auto kleine, abrupte schlenker machte.

"Bombe? Ich?", fragte Hazel gespielt schokiert und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Das ist doch viel zu auffällig! Ich greife lieber auf die subtile Methode: undefinierbare Flüssigkeit in Plastikflasche zurück, die kann ich auch selber basteln."
"Lausche ihren Worten gut. Ich hoffe du hast dein Handgepäck nach Flaschen durchsucht, die da nicht hingehören", lachte Lesley und schlug den Weg zum Flughafen ein.

Morpheus konnte ein kurzes Prusten nicht unterdrücken. "Ja, wahrscheinlich gibt für die mentale Essensschlacht auch deutlich weniger Ärger als für eine reguläre", führte er Lenas Gedanken grübelnd fort, "aber wir könnten auch etwas Spannenderes machen. Den mars besuchen. Auf dem Grund des tiefsten Ozeans wandeln..."

Eron nickte Kit mit einem Grinsen zu, als dieser sich "verschluckte", und nahm dann einen weiteren Bissen von seinem Kuchen. Der übrigens wirklich gut schmeckte. Clara mochte nicht die netteste Person auf diesem Planeten sein, aber verdammt, sie konnte leckere Kuchen backen!

"Das ist sooo toll!", quietschte Kea und fiel Jasper um den Hals, "du bist der beste Freund, den sich ein Mädchen wie ich nur wünschen kann!"
Mit einem fast beschämten Lächeln zog sie schließlich ihre Geschenke unterm Weihnachtsbaum hervor und gab dann jeweils Val und Jasper eines. "Die sind nicht ganz so toll wie eure", gab sie verlegen zu, "aber ich hoffe, sie gefallen euch trotzdem."

Hannah quietschte vergnügt, als Dale einige Schlenker machte. Sie brauchte einige Zeit, um sich zu orientieren, deutete dann aber nach rechts.
"Hier lang und dann geradeaus.", erklärte sie brav und lehnte sich lächelnd gegen die Autotür.

"Nein, Papa! Zieh die Barbie nicht aus, die friert doch und wird krank!"
Tadelnd nahm Josie die Barbie aus Wills Hand und zog ihr das kleine Jäckchen wieder über, die William grobmotorisch abgepult hatte.

Merrick lachte laut über Lesleys Kommentar, runzelte dann jedoch trotzdem die Stirn und öffnete schnell seinen Rucksack und durchwühlte ihn auf unbekannten Flaschen. Tatsächlich erleichtert schloss er ihn schließlich wieder.
"Keine Flaschen."

„Echt? Das geht auch? Unterwasser und ein Marsbesuch? ... Kostet dich das nicht unglaublich viel Kraft?“, fragte Lena, die sich eine realistische Vision in diesem Ausmaße kaum vorstellen konnte. Dagegen schien ihre Kraft irgendwie nur halb so faszinierend...

„Kea, mach deine Geschenke doch nicht immer so schlecht!“, beschwerte sich Vallery in tadelndem Ton und löste vorsichtig das Geschenkpapier. Jasper nickte zu stimmend und war mit dem selben beschäftigt. „Kea, das, was du verschenkst kommt von Herzen und etwas tolleres gibt es ga-“
„KEA!“, unterbrach Vallery begeistert Jaspers Satz und fiel ihrer Freundin um den Hals. „Vielen Dank! Die Kette ist wunderschön! Perfekt zu dem Armband! Ich hab schon extra ein Oberteil gekauft, dass passt wunderbar dazu. Außerdem“, fügte sie etwas leiser hinzu, „Bekomme ich jetzt bestimmt keine Komplexe mehr, wenn ich keine Kette trag... und dabei... an... naja, Wills Kette denken muss“, sagte sie flüsternd, lächelte matt und schielte kurz zu Jasper, der jedoch nichts gehört hatte.
Der packte gerade das Album aus und schaute sich die Fotos anschließend an.
Als er damit fertig fragt, strahlte er breit, schlang seine Arme um Kea und gab ihr einen Kuss. „Vielen Dank!“

„Hey...“ Colin stand im Türrahmen und hatte kurz gegen die Türe geklopft. Er schaute zu William hinüber und nickte ihm knapp zu. „Alles klar? Ich dachte, du hattest nichts dagegen, euch den Scheck zu geben. Ich habe dir doch davon erzählt"

"Ach was, eine Illusion von der Schule ist viel schwieriger, weil du genau weisst, wie es aussiehst. Da muss auf jedes allerkleinste Detail achten!", erwiderte Morpheus mit einem dezenten Grinsen, "der Mars hingegen....sieht so aus, wie ich ihn mir vorstelle!"

"Bitteschön!", erwiderte Kea strahlend, froh, dass ihre Geschenke so gut ankamen, "eure Geschenke sind auch einfach nur fantastisch. Ich bin so froh, dass ich euch habe!"

Gentle half Hannahs Mutter gerade dabei, die geschälten Kertoffeln zu vierteln, als sein Blick auf die Wanduhr fiel. Dale und Hannah waren schon eine ganze Weile unterwegs, wie er die beiden kannte, fuhren sie gerade mit geschätzten 220 km/h über einen Highway.
Er konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen. Es war schön, wieder den alten Dale wiederzuhaben.

"Ich weiß", brummte William leise, ohne Colin anzusehen. Er konnte sich ja selbst nicht erklären, warum er in letzter Zeit dauernd so wütend war.
"Ich dachte du meinst es nicht ernst. Ich mein... das hier..." Will machte eine ausschweifende Handbewegung und zuckte schließlich mit den Schultern. "... ach keine Ahnung. Ich hab vielleicht einfach das Gefühl, dass mir alles entgleitet."
Er fummelte einige Minuten an einer Barbie rum und sprang schließlich auf, ein breites Grinsen im Gesicht.
"Komm lass uns irgendwo was trinken gehen, kann doch nicht sein, dass wir wieder nach Hause fliegen ohne mindestens zwei gebrochene Herzen zu hinterlassen!"

"Ich würde zur Sicherheit nochmal nachsehen, bevor du durch den Sicherheitscheck musst", sagte Lesley und fuhr auf das Flughafengelände.
"Hej! Verrate doch nicht immer alles!", schmollte Hazel gespielt und sah Merrick dann unschuldig an. "Sowas würde ich niiiie machen."

Dale war gemächlicher zurückgefahren und hatte zwischendurch die Tankstelle aufgesucht.
"Damit wären wir für jeden weiteren Ausflug in den nächste Tagen gewapnet", meinte er locker flockig, als er sich wieder ins Auto schwang und schließlich richtung Hannahs zuhause startete.
Er dauerte auch nicht lange, bevor sie angekommen waren. Hannah erzählte munter von Strecken, die sie unbedingt ausprobieren mussten, während sie ins Haus traten.

Als Gentle von draußen ein Motorengeräusch hörte, hörte er mit dem Kartoffelschneiden auf, nahm sich ein Küchentuch und ging Richtung Eingangshalle, während er sich die Hände abtrocknete.
Als Hannah und Dale durch die Tür traten, stand er bereits am Fuß der Treppe und lächelte den beiden zu.
"Na, was es schön?". Eigentlich brauchte er gar nicht fragen, Hannahs und Dales rot glühenden Wangen verrieten es schon.

"Wir fahren WANN?!"
Soraya sah ihren Vater ungläubig an, der lächelnd wiederholte, was er eben gesagt hatte: "Wir werden schon morgen fliegen. Um 16.30 Uhr geht unser Flug, wir haben eine Nacht Aufenthalt in Rom und werden übermorgen in Amerika sein."
Noch immer sah Soraya ihren Vater fassungslos an, den großen, schmalen Mann mit dem fröhlichen Lachen und den ungewöhnlichen Augen.
"Ich...wir...Rom?", stotterte sie zusammenhanglos, "wir bleiben eine Nacht in Rom?"
Ein ungläubiges Lächeln legte sich auf ihre Lippen. "Rom...", murmelte sie und fuhr sich abwesend mit der hand durch die langen, dunklen Haare.
"Können wir das Colloseum besichtigen?"
Ihr Vater lachte sein typischen, kehliges Lachen. "ich glaube nicht, dass das Colloseum so spät noch geöffnet sein wird, ya habibi", erwiderte er, "aber wir können es bestimmt von aussen bewundern, dafür wird schon Zeit sein."
Dust strahlte ihren Vater begeistert an. "Schukrann, ya abbi!"(Danke, Papa!), erwiderte sie übermütig.
"La schukrann ala wadjibin, ya habibi!"(nichts zu danken, mein Schatz), erwiderte ihr Vater lächelnd, "und jetzt pack deine restlichen Sachen! Nicht dass du in Amerika bemerkst, dass du keine Socken eingepackt hast, yalla!"(los!)
Soraya drückte ihrem Vater vor lauter Übermut einen Kuss auf die Wange und lief dann rasch in ihr Zimmer, um mindestens 6 extra Paar Socken einzupacken.

"Ja Mama", grinste Dale und warf seine Jacke über den Haken.
"Ich fürchte beim nächsten Mal musst du mitkommen, sonst stirbt Hannah mir noch vor Schreck", meinte er dann geheimnisvoll und schlug Gentle kurz gegen die Schulter, bevor er an ihm vorbei ins Wohnzimmer ging.

Gentle sah Dale verwundert hinterher und wandte sich dann mit leicht verwirrtem Blick an Hannah. "Stimmt was nicht?", fragte er besorgt, "ist was passiert?"

Mittlerweile war der Kuchentisch wieder abgedeckt, Clara hatte ihr Kuchenstück nur zögerlich probiert, und es stand die "Beschäftigt-euch-allein"-Zeit an. Im Klartext: Ian und Clara verbrachten ihre Kuschelzeit und die Kinder konnten sie Zeit solange irgendwo anders verbringen und sich davon ablenken, was die beiden jetzt taten.
"Hast du Lust, raus zu gehen?" Eron sah Kit fragend an. "Oder klemmen wir uns hinter die Glotze?"

Kit warf einen vielsagenden Blick in Richtung der Eltern und Räusperte sich kurz.
"Ich glaub ich brauch ein bisschen frische Luft", meinte er dann und stand auf. "Außerdem ist es eine Weile her, dass wir uns draußen haben blicken lassen, meinst du nicht auch?"

"Klingt gut!", erwiderte Eron, räusperte sich ebenfalls kurz und zog dann erstaunlich schnell Jacke und Schuhe an. Sogar eine Mütze kam diesmal auf den Schädel, selbst ein Eron lernte dazu.
"Was hälst du davon, wenn wir den alten Jack besuchen?", fragte er über die Schulter hinweg, "ich hab gehört, er arbeitet in der Bar seiner Eltern. Wenn er nicht gerade mit seiner Metalband probt!"
Er schüttelte grinsend den Kopf. Mit Jack zusammen hatten sie so einige Jugendsünden begangen. Nicht zuletzt die Getränkereserven der Bar zu reduzieren.

"Das Kleid ist toll, danke Momma!" Taneesha lächelte ihre Mutter an, die nicht umhin konnte, stolz ihr Kinn zu recken. Insgesamt eine Woche hatte sie an dem Kleid aus dem türkisen Stoff genäht. Allein die hellgelben Bordüren mit den schwarzen Punkten anzubringen war die reinste Höllenqual gewesen!
"Ich dachte mir, du hast auf deiner neuen Schule bestimmt so einen feinen Frühlingsball oder so etwas!", erklärte Taneesha Mutter geduldig, "und es kann ja nich angehen, dass du da in irgendeinem Verwandlungsfummel auftauchst!"
Taneesha konnte nicht anders, als zu lachen, während Aaliyah sie vorwurfsvoll ansah.
"Sorry Momma", brachte Taneesha heraus und wischte sich die Lachtränen weg, "ehrlich, das Kleid ist toll! Aber...hihi...dieses Wort...mppfff..."Verwandlungsfummel"! Und dein Blick...muahahaha!"
Sie schlug mit der Faust auf den Tisch und Lachtränen rannen ihre Wangen hinab.
Während ihre Brüder sie nur misstrauisch ansahen, waren ihr Vater, ihre Mutter und Aaliyah eher fassungslos, nur um sich einen Moment später von Taneesha Lachtiraden anstecken zu lassen.
"Du bist unmöglich!", kam es glucksend von ihrem Vater, und Taneesha konnte nicht widerstehen: Im Nu hatte sie die Gestalt ihres Vaters angenommen und, ebenfalls glucksend, das "Du bist unmöglich!" wiederholt.

OUT: Taneeshas Kleid http://www.abcfamilymedianet.com/showcontent/abcfamilynet/programming/10things/10things_i/davis.jpg

"Eine super Idee!", stimmte Kit begeistert zu und klaubte den Haustürschlüssel vom Brett.
"Viel spaß!", rief er seinen Eltern zu, bevor er und Eron das Haus verließen und die Tür hinter sich zuzogen.
"War das nicht etwas übertrieben deutlich?", fragte Eron lachend, während sie den Weg hinab liefen. Kit zuckte mit den Schultern und Grinste.
"Die sind erwachsen, ich glaube sie werden es ertragen."

Etwa 20 Minuten Fußmarsch später standen Kit und Eron vor der Bar, in der sie einige Dummheiten begangen und Schlägereien bestritten hatten: Oldman's Corner.
Da es mittlerweile früher Nachmittag war, war das kleine Schildchen in der Tür auf "Open" gedreht worden, und als Eron die Tür aufstiess, waberte ihm der altbekannte Geruch von Zigarrettenrauch und Alkohol entgegen.
An dem alten Thresen aus Eichenholz stand Jack und polierte eines der Biergläser. Seit ihrem letzten Treffen vor etwa einem halben Jahr hatte er sich einen stattlichen Bart stehen lassen und auch das Haar war um einiges länger geworden.
Als die Türklingel erklang (zum Glück nicht so ein albernes Windspiel wie in diesem Ramschladen), sah Jack auf und runzelte einen Moment die Stirn, bevor sich ein breites Grinsen auf sein Gesicht legte, das seine leicht schiefen Zähne präsentierte.
"ERON? KIT?!", rief er, pfefferte das Gläsertuch in die Ecke und kam um den Thresen herum, "seh ich schon Gespenster, oder seid ihr tatsächlich aus der Versenkung zurückgekehrt?"

"Jack!", antworteten Eron und Kit im Chor und lachten.
"Immer noch so charmant wie eh und jeh", fügte Kit hinzu und begrüßte Jack mit einer männlichen Umarmung, die dieser auch gleich an Eron weitergab.
"Wie läufts? Gehört das neuerdings zur Ausbildung als Barkeeper dazu?", fragte Kit und nickte in die Richtung des in die Ecke geschmissenen Handtuchs.