Mutant High-Das RPG X

Auch Vallery sah Eron etwas zweifeln und ungläubig an. Was konnte er nur meinen? Scheinbar wusste er nicht, dass sie so gut wie alles gemacht hatten. Logan hat in dem Sinne, sie auf jegliche Art und Weise zu quälen, nichts anbrennen lassen. Nein, bestimmt nicht. Das einzige, was sie nicht gemacht hatten, war Yoga und Tanzen.

Eron bemerkte, wie den Schülern die Gesichtsausdrücke langsam entglitten und hatte Mühe, den ernsten Gesichtsausdruck zu wahren.
"Was wir heute machen, ist nichts zu für Weicheier!", verkündete er schließlich, "es fordert die absoluten Kontrolle über Körper und Geist. Viele scheichtern schon, bevor sie überhaupt begonnen haben. Aber ich hoffe, dass ihr aus einem anderen Holz geschnitzt seid!"
Er deutete auf die Tür des Geräteraumes. "Holt euch jeder eine Matte!", rief er und konnte das Grinsen jetzt nicht mehr länger zurückhalten, "wir werden heute meditieren!"

Aiden klopfte, ohne den Blick von Eron zu wenden, auf Javiers Schulter. "Alter... zwick mich! Schlaf mich! Ich glaube, ich träume... wie geil ist das denn?", fragte er und grinste breit.
Ganz ähnlich ging es auch Vallery, die die beiden mit offenem Mund anstarrte.
"Kea... was hälst du von der Idee, sich auf die Knie zu werfen und die beiden für 5 Sekunden anzubeten? Das ist ja mal sowas von der Hammer!"
Währendessen hatten sich auch Leonie und Isalie, überglücklich über diese frohe Botschaft, aufgemacht, um eine Matte zu holen. So auch Jade, die ihre gute Laune damit unterstrich, dass sie fröhlich summend in den Geräteraum hoppste.

"Hab ich nix gegen!", erwiderte Kea, grinste Kit und Eron zu und warf sich dann kurzerhand auf die Knie. "Vielen Dank, Götter des Sportunterrichts!"

Erstaunlicherweise fand auch Caleb die Idee nicht schlecht. Er hatte zwar seit Ewigkeiten nicht mehr meditiert, aber schaden konnte es nicht. Ausserdem freute er sich auf die Gesichter seiner "lieben Mitschüler", wenn sie einsahen, dass meditieren mehr als nur faules Rumsitzen war.

Gentle ging zum Geräteraum, holte sich eine Matte und setzte sich dann auf den Hallenboden, direkt neben Dale, der zwar nicht begeistert wirkte, aich aber auch nicht beschwerte.
Die Schüler bildeten fast automatisch versetzte Reihen, denen gegenüber Kit und Eron saßen. Das versprach, eine Sportstunde der etwas anderen Art zu werden! Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen nahm Gentle schon mal die richtige Meditationshaltung ein und nickte dann Dale zu.

Taneesha hingegen war von der Idee nicht besonders begeistert. Ruhiges Sitzen lag nunmal nicht in ihrer Natur, das hatte sie schon als kleines Kind nicht gekonnt, warum dann jetzt?!
Zudem sah sie nicht wirklich einen Sinn darin, begungslos dazusitzen und nach irgendeinem inneren Frieden oder so zu suchen. Wo blieb denn da die Spannung an der Sache?
Und so verzog sie sich seufzend mit einem Yogamatte in die hinterste der Reihen, die ihre Mitschüler bildeten. Hier würde es schon nicht so auffallen, dass sie ein Zappelphilipp war...

Auch Vallery schmiss sich förmlich auf die Knie, berührte mit ihrer Stirn schon fast den Boden und sah dann grinsend auf. "Wir sind eurer nicht Unwürdig... oh, ihr Götter. Ihr könnt nicht zufällig den Bösewicht Logan von seinem Professor-Thron herunter schubsen, oder?"

Kit musste spontan lachen, als Kea und Vallery sich ihnen vor die Füße warf und winkte den Beiden zu, dass sie sich eine Matte holen sollte.
"Du magst dir eine spezielle Freundin gemacht haben heute, aber hier hast du eine ganze Armee an Schülern, bei denen du ein Stein im Brett hast. Unterm Strich, eins zu null für dich", grinste Kit und setzte sich selber auf eine Matte. Meditieren gehörte nicht zu seiner Lieblingsbeschäftigung, aber Eron hatte den Unterricht geplant, also zog er ohne murren mit.

"Medi was?!", dachte Alexei verwirrt und machte pauschal was alle machten. Eine Matte in die Halle schleppen und sich entspannt draufsetzen.

Dale saß relativ planlos auf der Matte, mit Gentles Haltung und dessen Nicken konnte er auch nichts anfangen, also tat er so, als wäre alles normal. Dabei hatte er absolut nicht den Drang sich jetzt ruhig hinzusetzten, eher das genaue Gegenteil. Immerhin konnte er hoffen, dass die Lehrer nicht den ganzen Unterricht über das hier durchzuziehen.

"Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert!", entgegnete Eron feixend und wandte sich dann an Vallery und Kea. "Erhebt euch, meine lieben Anhänger!", sagte er so feierlich wie möglich, "und suchet euch einen Platz in den Reihen eurer Mitschüler, der der Unterricht beginnt sogleich!"

Kea erhob sich lachend, schnappte sich dann ebenfalls eine Matte und setzte sich zu ihren Mitschülern. Während einige, unter ihnen Gentle und Caleb, zu wissen schienen, wie man sich richtig hinsetzte, waren andere, darunter Kea selbst, schon damit leicht überfordert.

Aber dafür war Eron ja da. Nachdem sich alle Schüler eine Matte geschnappt hatte, pfiff er kurz, damit die Aufmerksamkeit wieder auf Kit und ihn gelenkt wurde.
"Also gut, fangen wir bei der Haltung an. Ein paar von euch machen das schon sehr gut, aber es sollen ja auch alle gut machen."
Er setzte sich hin, um die Grundhaltung vorzumachen, bewegte jedoch schon nach ein paar Sekunden mit leicht frustriertem Gesichtsausdruck Arme und Schultern. Dieses verdammte Hemd sah zwar gut aus, kratzte aber wie sonstwas!
Also machte Eron kurzen Prozess, zog es auch und warf er zur Seite. Hatte den Vorteil, dass er seine Tätowierungen auch mal wieder lüften konnte.
"Okay, also nochmal von vorne. Die Beine müsst ihr so halten..."

Taneeshas Augenbrauen wanderte langsam nach oben, als sich Eron seiner Hemdes entledigte. Okay, vielleicht einen Hauch zu tätowiert, aber die Muskeln und der bunten Haut...hui!
Sie setzte sich grinsend auf ihre Yogamatte. Vielleicht würde der Unterricht doch nicht so langweilig werden...

Vallery hatte sich ebenfalls lachend einen Platz gesucht, überprüfte, ob ihr Pferdeschwanz fest genug saß, damit das Haargummi nicht heraus rutschte und setzte sich dann. Aiden saß derweil neben Chace, der keinerlei Mühe hatte, sich in die richtige Position zu setzen. Er hate in New York ein Jahr lang solch einen Kurs besucht, regelmäßig. Im zweiten Jahr hatte er es nicht mehr so oft machen können, aufgrund von diversen anderen Kursen, die ihn mehr begeistert hatten.
"Du weißt nicht zufällig, wie ich meine Beine verknoten muss, oder?", fragte Isalie Leonie, die sich neben sie fallen gelassen hat.
"Doch... warte..." Leonie setzte sich und sagte dann Isalie, wie sie es in etwas machen musste, während Ryan hinter den beiden sie mit offenem Mund anstarrte. Hallo? War ihm irgendetwas entgangen? Was hatte er noch verpasst?

Javier hatte zwar noch nie meditiert, fand nach Erons Anleitung jedoch recht schnell in die richtige Sitzhaltung. Das Meditieren an sich stellte sich jedoch als etwas schwieriger heraus als ursprünglich gedacht.
Irgendwie konnte er machen was er wollte, die Haltung war auf Dauer nicht wirklich bequem und er konnte machen was er wollte, aber er fühlte sich nicht die Spur erleuchteter...

Gentle hingegen genoss die Ruhe und Gelassenheit, die sich nach und nach in ihm ausbreitete. Er fühlte sich, als könnte er das erste Mal seit Wochen wieder vollkommen entspannen. Ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen, als er an seine Familie dachte. Er würde die nachher anrufen, ein wenig mit Abeni und Laila sprechen und seinen Eltern erklären, warum er sich die letzte Zeit so unregelmäßig gemeldet hatte.

Ryan wusste wirklich nicht, wie seine Schwester es fertig brachte, einfach so zu sitzen. Und zwar so lange in der selben Position zu verweilen! Er rutschte leider immerwieder irgendwie aus der Position und kam nur schwer wieder herein. Jasper ging es ganz ähnlich, er rieb sich bereits nach kürzester Zeit seine schmerzenden Beine. Das war er nun wirklich nicht gewohnt.

Als der Jet wieder bei der Schule landete, waren Morpheus und Hazel nicht mehr genau die selben Personen, die vor über einen Monat den Ort verlassen hatten. Der private Rachfeldzug war gelöscht und überzeugend in einen Abenteuerurlaub mit Selbstfindungstendenzen geändert worden. Um es den beiden leichter zu machen hatte der Professor sämtliche "Abdrücke" aus Morpheus Geist gelöscht und, wie Hazels Mutter es sich gewünscht hatte, Hazels Charakter soweit ausgebügelt, dass sie von weiteren Rachemorden absehen würde.
Als der Jet sicher in seiner Halle stand ließ der Professor von den beiden ab, die sich daraufhin ein wenig orrientierungslos im Jet umsahen.
"Ihr dürft auf euer Zimmer gehen und Ruht euch aus", sagte er und sah den beiden hinterher, wie sie schweigend Wolverine und Jean durch die Halle folgten.

Dale hielt 5 Minuten durch, dann fing er nervös an mit dem linken Knie zu wippen und abwechselnd die Hände zu Fäusten zu ballen und sie, im Versuch zu entspannen, wieder auszustrecken. Die Falten auf seiner Stirn wurden immer tiefer, während er sich fragte, wie lange die Stunde noch dauern konnte.

Alexei versuchte Krampfhaft nicht einzuschlafen, was gar nicht so leicht war, wenn man Erkältet und gezwungen war regungslos da zu sitzen. Was für eine dämliche Übung!

Vallery hatte ebenfalls nach kürzester Zeit Konzentrationsproblem. Immer wieder rutschte eine Strähne, die zu kurz war, um in den Pferdeschwanz zu passen, ins Gesicht, die sie dann wegpustete.
Irgendwann schlief dann auch noch ihr Fuß ein, woraufhin sie ein paar Mal hinein zwickte. Leonie bemerkte Vallerys Probleme und grinste breit.
Das Problem bei Chace hieß eindeutig Müdigkeit. Er war einfach so entspannt, dass er schon fast dabei war einzuschlafen. Gähnend streckte er seine Rücken durch und blinzelte kurz.

"Okay...?", nuschelte Morpheus, sah sich leicht desorierntiert um und fuhr sich dann durch die alles andere als gepflegten Haare, "kann ich vielleicht vorher duschen?"
"Aber natürlich!", sagte Jean lächelnd, während Wolverine sich freundlicherweise zurückhielt.
An der Treppe teilte sich die kleine Gruppe auf, Jean geleitete Hazel zu ihrem Zimmer und Wolverine brachte Morpheus zu dessen Zimmertür.
"Danke", nuschelte dieser, stolperte im Halbschlaf durch den Türrahmen, liess die Tür hinter sich zufallen und kippte völlig erschöpft aus dem Bett. Aus dem "voher duschen" würde wohl nichts mehr werden...

Calebs Mundwinkel kräuselten sich. Er saß unweit von Alexei und hatte bemerkt, dass dessen Kopf immer wieder verdächtig nach vorne kippte.
"Probleme?", zischte er Alexei grinsend zu.

Eron öffnete ein Auge und sah, dass die ersten Schüler bereits mit der Konzentration zu kämpfen hatten. Er linste zu Kit hinüber, der neben ihm saß, und liess seine rechte Augenbraue nach oben wandern. Eine Geste, die so viel wie "soll ich mal ein bisschen angeben?" heißen sollte.

Isalie wusste zwar von Leonie, wie sie sitzen sollte, aber noch lange nicht, wie sie das aushalte. Sie strich sich immer wieder das Haar zurück. Machte einen Buckel. Drückte den Rücken wieder durch... dann wieder Buckel. Dann juckte auch noch ihre Nase. Es half alles nichts, spätestens nach einer Minuten musste sie kratzen und dann wars auch schon mit Konzentration. Seufzend schaute sie sich kurz um und bemerkte ihren Bruder, der sichtlich mehr Probleme mit seiner Müdigkeit hatte.
In dem Augenblick fuhr sich Chace über seine Auge und setzte sich dann wieder aufrecht hin, die Augen nach wie vor geschlossen.

Taneesha hatte schon noch knapp 2 Minuten aufgegeben, nach einem tieferen Sinn in dieser Übung zu suchen. Stattdessen saß sie fußwippend in der letzten Reihe und erhaschte durch die Reihen der Schüler immer wieder einen kurzen Blick auf die beiden neuen Lehrer. Zu schade, dass sich nur der Eine seines Hemdes entledigt hatte...

Kit grinste kruz zurück, was soviel hieß wie: Angeber! Aber er wusste eben auch, dass Eron im Grunde schon entschieden hatte und sich auch nicht mehr davon abbringen lassen würde.

Alexei schreckte aus dem Sekundenschlaf als Caleb ihn ansprach und konnte nur haarscharf verhindern, dass er beim Zucken einfach umkippte.
"Wie kommst du dadrauf?", zischte er genervt zurück und setzte sich ein wenig bequemer hin.

Dale war mittlerweile dazu übergegangen mit den Fingernägeln über den Stoff seiner Hose zu kratzen.

Agnes stand, wie so oft, schweigend im Türrahmen und beobachtete Notion. Im Moment war sie dabei ihr Handy demotiviert auf dem Tisch hin und her zu schieben.
"Meinst du sie wartet auf etwas bestimmtes?", fragte urplötzlich Steve sie leise von hinten und legte ihr einen Arm um die Hüften.
"Wenn sie nicht so oft sagen würde, dass sie nichts von ihm hören will, dann würde ich sagen: Sie erwartet einen Anruf", erwiderte Agnes ebenso leise und lehnte sich an ihren Mann.
Notion bekam von dem Gespräch nichts mit, sie schob nachdenklich ihr Handy weiter über den Tisch und fragte sich, ob sie den Anruf haben wollte, oder ob sie wieder auflegen würde, wenn er kam.

Jade ging es ganz schrecklich. Sie konnte sich einfach nicht konzentrieren, egal wie angestrengt sie es versucht, wie stark sie auch daran dachte. Es klappte nicht. Nervös rutschte sie auf ihrer Matte hin und her. Tippte mit ihren Fingerkuppen auf ihr Bein, wackelte mit einem Zeh, blinzelte, schloss die Augen wieder und gähnte. Sie hat wirklich nicht gedacht, dass das so anstrengend und schwierig war.

"Gedankenlesen", erwiderte Caleb trocken. Seine Mundwinkel zuckten kurz nach oben, als der den Kopf auch schon wieder wegdrehte. Er genoss es, Alexei zu provozieren.

Ein schiefes Grinsen legte sich auf Erons Lippen, als er sich wieder den Schüler zuwandte. "Das Wichtigste bei der Meditation ist die Konzentartion!"
Man merkte, dass einige der Schüler gedöst hatten, denn sie zuckten urplötzlich zusammen, unter ihnen auch Javier.
"Auch wenn man es denken mag, aber das hier ist nicht nur Schlafen im Sitzen! Mit etwas Übung kann man lernen, seine Atmung zu kontrollieren, einige schaffen es sogar, ihren Herzschlag zu beeinflussen."
Er klatschte kurz in die Hände, um auch die letzten schläfrigen Schüler aufmerksam zu machen.
"Und wenn man wirklich lange übt, kann man irgendwann das hier." Er schloss die Augen, atmete tief ein und konzentrierte sich.
Nach wenigen Sekunden erklang hinter seinem Rücken ein leises Zischen und eine dunkel geschuppte Schlange kroch über Eron Schulter und seinen Arm hinunter.
Dieser Schlange folgten in kurzen Abständen noch zwei andere, die nun zügig auf die Schüler zukrochen, während sich die Stelle an Erons Oberarm, wo das Spinnennetz saß, seltsam verformte, ausbeulte und schließlich regelrecht aufplatzte und etwa ein Dutzend kleine Spinnen freiließen.
Erons Gesicht war mittlerweile völlig regungslos, obwohl er gerne gegrinst hätte.

Kit verkniff sich dafür gekonnt ein Grinsen und tat, als wäre Erons Vorstellung das natürlichste der Welt. Auch wenn einige der entgleisten Gesichter ihn noch Jahrelang amüsieren würden.

Alexei schluckte seinen Kommentar an Caleb runter, als die Lehrer wieder die Aufmerksamkeit auf sich zogen. Stirnrunzelnd folgte er dem Schauspiel und schüttelte halb angewidert den Kopf.
Ehrlich, DAS wollte er gar nicht können!

Dale zuckte erschrocken zusammen als Eron in die Hände klatsche und brauchte eine ganze Weile, bis sein Herzschlag wieder eingermaßen ruhig ging. Die Spinnen weckten wage eine Erinnerung, die er aber nicht wirklich zu fassen bekam und deswegen auch schnell wieder verdrängte, er hatte anderes, um das er sich kümmern konnte.

Hazel hielt es ganz ähnlich wie Morpheus. Sie stolperte in ihr Zimmer und bedankte sich bei Jean. Mit einem Blick sah sie sich in ihrem Zimmer um. Die Sachen gehörten ihr, aber irgendwas war anders.. Naja, sie war bestimmt nur Müde vom klettern, dachte sie dann und warf sich müde aufs Bett um eine Mütze voll Schlaf zu kriegen.

Vallery hielt die Luft an, als die ersten Tiere erschienen und bewegte sich seit dem keinen Zentimeter. Unentschlossen, ob sie Angst oder Ekel verspüren sollte, rümpfte sie die Nase. Schlangen und Spinnen waren nicht gerade Tiere, die aus ihr heraus krabbeln sollten... Spinnen!?
Vallery kniff die Augen zusammen und musterte eine diese Spinnentiere, als ihr auch schon ein Licht aufging. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht.
Diese Spinnen sahen genau wie die aus, die sie immer in der Zelle besucht hatte. Das war es also, was sie gemeint hatte. Sie war Teil von Erons Mutation, irgendwie. Dann... hatten sich nicht die Tiere mit ihr unterhalten... sondern der neue Sportprofessor?

Leonie war augenblicklich ein Stück zurück auf ihrer Matte gerutscht, gerade so weit, wie die Matte groß war. "Uh... etwas kuschligeres wäre mir lieber", murmelte sie und betrachtete die Spinnen und Schlangen mit einem leicht nervösem Blick.

Kea kreischte panisch auf, als eine der Schlangen so nah an ihr vorbeikroch, dass sie ihren Fuß berührte. Instinktiv sprang sie auf und wollte nach dem Kriechtier treten, doch da war das Biest auch schon weiter gekrochen.
Die Spinnen kamen ihr jedoch ungewöhnlich bekannt vor...
Mit nachdenklichem Blick ging Kea in die Knie und streckte ihre Hand nach einem der kleinen Krabbler aus, der bereitwillig auf ihre Handfläche marschierte. Dann fiel der Groschen. Die Spinne aus dem Labor! Das kleine Tierchen, das sie in ihrer Zelle besucht hatte!
Fast sofort lief Kea dunkelrot an. Das hieß ja, dass sie ihre Lebensgeschichte nicht einem kleinen Insekt erzählt hatte, sondern....
"Verdammt", murmelte Kea leise und hielt sich die freie Hand beschämt vors Gesicht.

Caleb beäugte das Getier misstrauisch, bewegte sich jedoch nicht einen Millimeter von der Stelle, als eine Schlange sein Knie streifte. Als ob er Angst vor Kriechtieren hätte, pfft!

"Was Kuschliges, hm?", dachte Eron amüsiert, und im nächsten Moment verschmolzen sämtliche Spinnen zu einer unförmigen Tintenpfütze, die auf Eron zuraste. Stattdessen dehnte sich nun die Haut an seinem Bauch und gab schließlich den Kopf des Wolfes frei.
Dieser knurrte kurz, streckte dann die Schnauze vor und zog so auch den Körper aus der Haut heraus.
Sich kurz umsehend, begann der Wolf dann, eine scheinbare Fährte zu verfolgen, die ausgerechnet zu Leonie führt. Nur wenige Zentimeter vor ihr stoppte das Tier, sah sie neugierig an und setzte sich dann demonstrativ vor sie hin, als würde er sagen wollen "Da hast du dein kuschelig!".

Leonie hatte nur einen Bruchteil einer Sekunde Angst, spätestens als das mit dem Kuschligem hörte, lachte sie auf und nickte. "Genau so etwas habe ich mir vorgestellt", sagte sie und schüttelte ungläubig den Kopf, während sie den Wolf musterte.
"Ist der denn wirklich kuschlig?", fragte sie dann und streckte ihr Hand zögerlich nach dem Wolf auf. Gerade eben haben sich die Spinnen in etwas flüßiges verwandelt. Nun war die Frage, ob sie nur so aussahen, oder ob sie sich auch danach anfühlten.

"Seit wann kann die Kleine Gedanken lesen?", dachte Eron verwundert, "oder hat mein Wolf ungeahnte Talente?"
Naja, so oder so, sie wollte wissen, ob der Wolf flauschig war. Und so liess er das Tier den Kopf ausstrecken und gegen Leos Handfläche pressen, während er leise winselte.

Taneesah beäugte die ganze Szenerie misstrauisch und ein wenig eingeschnappt. Warum durfte Leo mit dem Wolf schmusen und sie nicht?!
"Hey, ich will auch!", beschwerte sie sich schließlich, stand auf und kraulte den Wolf demonstrativ hinter den Ohren.

Gentle saß währenddessen ganz ruhig da. Ihm machten weder die Schlangen noch der Wolf Angst. Vielmehr beunruhigte ihn, dass Dale einen nervösen Tick zu entwickeln schien: Immer wieder kratzte dieser mit den Fingernägeln über den Stoff seienr Hose. Nicht, dass er am Ende dazu überging, sich auch noch die Arme aufzukratzen...

"Süüß", entwich es aus Leonies Mund und sie strahlte breit. Ungläubig starrte sie das Tier vor sich an, während sie ihm durch das Fell fuhr. Es war tatsächlich kuschlig. Und er löste sich bei Berührung in keine Püftze auf.
"Lebt er? Richtig? Also... braucht er nach einer Weile Essen oder so? Oder speißt er seine Kräft von deiner?", fragte Leonie neugierig, die bereits mit dem Gedanken spielte, sich auf den Wolf zu stürzen.

Da sich Eron nicht rühren konnte, konnte er dementsprechend auch nicht antworten. Also gönnte er dem Wolf noch einen kurzen Moment Streicheleinheiten, bevor er ihn zu sich zurücktrotten lies. Der Wolf tippte mit dem Kopf sachte gegen Erons Bauch und im nächsten Moment sah es so aus, als würde er daran kleben bleiben und hineingesogen werden. Auch die Schlangen krochen auf ihn zu, verschwanden hinter seinem Rücken und Sekunden später öffnete Eron mit einem leises Seufzen die Augen.
"Ich speise die Tiere mit meiner Energie!", erwiderte er auf Leonies Frage, "aber es ist viel Konzentration dazu nötig. Meditation kann helfen, die Kontrolle über eure Kräfte zu verbessern, ganz egal, ob es sich um Gedankenlesen oder irgendwelche Laserstrahlen handelt. Wenn man es richtig macht."
Er wandte sich mit einem fragenden Blick an Kit, und als dieser nur mit den Schultern zuckte, wandte er sich wieder an die Klasse. "Ich denke, das sollte für heute reichen. Bringt eure Matten weg und geht duschen!"
Mit einem Grinsen erhob er sich, ging mit gutem Beispiel voran und brachte seine Matte in den Geräteraum zurück.