Mutant High-Das RPG XV

Vor Schreck segelte der Kugelschreiber einmal quer durch das Zimmer, als auf einmal Ben an ihre Türe klopfte. Nach Luft schnappend stand Mia von ihrem Bett auf und tappste zur Türe hin. Ihr Pulli war von ihrer Ma, weswegen der über ihre eine Schulter gerutscht war und er darüber hinaus auch die Länge eines Cocktailkleides besaß – weswegen sie lediglich darunter eine Leggins trug.
„Ben?“ Mia zog die Türe auf und pustete sich fast gleichzeitig eine Strähne aus ihrem Gesicht, die aus ihrem Zopf heraus gerutscht war.
„Hey... kann ich dir irgendwie helfen?“

„Uhm... äh... ja... irgendwie... wenn man sich anstrengt“, gab Vallery etwas zaghaft zurück und beugte sich lachend über den Zettel. „Meine Güte, was hast du denn mit dem angestellt? Ihn gewaschen, geschleudert und vergessen zu bügeln?“, fragte sich scherzend und strich noch einmal über das Blatt.
„Und mach lieber keine Witze über Aiden. Du weißt, wie eklig das Gefühl sein kann, wenn man sich an Papier schneidet...“, fügte sie etwas leiser hinzu und schaute nur kurz warnend auf.
„Aber gut... ich glaube, ich kann es wirklich lesen. Hmm... wann sollen wir uns an die Sachen machen? Bist du mit dem Lernen schon fertig für die Prüfungen?“

„Hier, ich denke, das ist die Erklärung“ Zoe drehte das Buch herum und schob es über den Tisch zu Alexander. Dieser schaute blinzelnd auf und nahm dann das Buch zu sich und schaute auf die Seite, auf die sein Gegenüber gezeigt hat. „Ah... ja... ich glaube auch“, murmelte Sander und fuhr sich dann etwas zerstreut durch das blonde Haar.
„Du hast keine Peilung, oder?“, fragte Zoe seufzend.
„Nicht die Bohne“
„Ohje... das wird ein langer Abend“, sagte sie und schaute sich dabei kurz in der Bibliothek um.

Leonie flezte sich gerader der Länge nach in ihr Bett und hob nur kurz den Kopf, als sich Ryan auf dem Stuhl nieder ließ. Chace hatte ihr eine Sms geschickt, dass es etwas dauern würde, er aber ihr gerne in einer Stunde wen vorstellen möchte. Bis dahin wollte sich Leonie, ganz die Schwester von Ryan, noch ein wenig Schulzeug anschauen und lernen. Bis ihr Brüderchen angeklopft hatte.
„Ma hat vorhin angerufen“

„Hm? Nein, es ist nichts“, meinte Aiden etwas zu eilig und hob die Hände abwehrend. „Ich war nur... mit den Gedanken woanders. Mach dir um mich mal keinen Kopf“, setzte er etwas glaubwürdiger und aufrichtiger hinzu und schaffte dann sogar ein Lächeln.
„Und du? Warst gerade im Stall?“, fragte er und sog tief die Luft ein und schmunzelte dann.
„Ich rieche Landluft und das meine ich... im positiven Sinne“

"Das klingt sehr sjön!", erwiderte Calebs Mutter lächelnd und hielt Tina dann die Tür auf, "wenn du willst kann ik den Kaffe holen. Könntest du so langen den Taschen nehmen?"

Nachdem Gabriel sich umgezogen hatte hatte er sich seine Skizzen des Atemgeräts unter den Arm geklemmt und sich dann zum nächsten Fahrstuhl begeben. Doch als er unten ankam, fand er nur einen leeren Tank und Storm vor.
"Was ist passiert?", fragte er erschrocken und rechnete einen Augenblick fest damit, dass Storm ihm sagte, dass Nereus aus irgendwelchen Gründen gestorben war. Doch zum Glück hatte er sich da geirrt, Storm erklärte, dass sie den Tank reinigen mussten und Nereus daher ins Schwimmbad umgezogen war.
Mit einem breiten Grinsen verließ er das Labor wieder um eine Viertelstunde später und mit Badehosen bekleidet im Schwimmbad aufzukreuzen.
"Hi Nereus!", rief er als er an der Oberfläche niemanden entdeckte und tatsächlich tauchte der Kopf seines neuen Kumpels nur wenige Sekunden später aus dem Wasser auf.
"Oh, hallo Gabriel!", begrüßte dieser ihn mit einem freundlichen Kopfnicken.
"Hi, ich dachte ich leiste dir mal ein bisschen Gesellschaft!"
"Danke, das ist sehr nett von dir!"
"Och, dafür brauchst du mir nicht danken, Kumpel!", grinste Gabriel, nahm Anlauf und landete mit einer Arschbombe im Schwimmbecken.

"Danke!", lachte Kyleigh und zupfte an ihrem mit Strohhalmen und Pferdesabber dekoriertem Pulli, "ich weiß dein Kompliment wirklich zu schätzen."
Sie legte den Kopf schief und ihr Lächeln wurde etwas schmaler. "Und ich weiß genau, dass du flunkerst", setzte sie leise hinzu, "falls du doch noch darüber reden möchtest, kannst du gerne in 5 Minuten auf mein Zimmer kommen. Dann rieche ich nicht mehr nach Stall!"
Sie zwinkerte ihm zu und joggte dann an ihm vorbei die Treppe hoch.

"Danke, es reicht bis hier hin!"
Soraya lächelte Pam dankbar zu woraufhin diese ebenfalls lächelte, kurz nickte und dann ging. Soraya hingegen sah sich suchend um und manövrierte den Rollstuhl dann vom Eingang der Bibliothek weiter.
Auch wenn das fahren an sich noch etwas ruckelig und unsicher war war sie dennoch stolz darauf, sich zumindest ein bisschen selbst bewegen zu können.
Als sie an einem der Tische zwei ihrer Mitschüler entdeckte legte sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen. "Hallo!", rief sie halblaut und steuerte ungeschickt auf die beiden zu.

"Mach dich ruhig über meine Schrift lustig, ein Glück, dass ich aus Prinzip keine Liebesbriefe schreibe, du würdest eh drüber lachen! Du bist echt grausam! Tzzz..."
William schüttelte gespielt entsetzte mit dem Kopf, fügte dann aber grinsend hinzu: "Ich war noch nie besser vorbereitet auf die Prüfungen!"
Und es war nicht einmal gelogen. Zwar hatte er nicht gelernt, aber im letzten Jahr war er teilweise ein ganzes Wochenende feiern gewesen, bevor er montagmorgens zur Prüfung gegangen war.

Ben trat nervös von ein Bein auf das andere und stopfte die Hände in seine Hosentaschen.
"Hey, ja, also nein. Also... ich dachte wir könnten vielleicht kurz reden? Es sei denn du hast keine Zeit weil du lernen musst. Dann komme ich einfach später oder so nochmal..."
Er drehte den Kopf um zu zeigen, dass er einfach wieder gehen konnte.

Adam lag ausgestreckt auf dem Bett, den einen Arm über die Augen gelegt und versuchte die Bilder aus seinem Kopf zu verscheuchen, die ihn schon den ganzen Tag verfolgten. Aber egal womit er versuchte sich abzulenken, immer wieder sah er Hannah und...
"He, Dings.", rief er schließlich gedämpft zu Tsvetan herüber, der sein Buch sinken ließ und Adam genervt ansah.
"Tsvetan, langsam kannst du es dir echt mal merken."
"Ja was auch immer. Du kannst doch den Serotoningehalt im Körper verändern oder? Das sind Glückhormone."
"Ich weiß was Serotonin ist und ja, vereinfacht gesagt kann ich das."
"Mhm...", murrte Adam leise und fragte dann etwas, das ihn selbst überraschte.

"Okay", erwiderte Tina einfach, nahm Calebs Mutter die Tüten ab und ging durch die geöffnete Tür. Bevor sie die Treppen hochging nannte sie ihr noch ihre Zimmernummer und setzte sich dann in Bewegung. Oben angekommen verfluchte sie sich selbst, weil ihre Kondition so nachgelassen hatte und sie schnaufte wie eine kranke Robbe.

Unschlüssig, was er nun tun sollte, stand Aiden noch eine Weile im Gang, selbst, als Kyleigh schon längst außer Sichtweite war. Sollte er ihr Angebot annehmen? Ein bisschen Reden?
Seufzend fuhr er sich durchs Haar und machte sich dann langsam auf dem Weg zu seinem Zimmer.
Nun gut. Was konnte schon schlimmes passieren? Nichts. Eben. Es konnte zumindest nicht schlimmer werden, als das, was er gerade hinter sich hatte. Aiden verzog das Gesicht, als er an die Tischgespräche von Vallery und William dachte.
Nein, schlimmer ging es wohl kaum – und daher stand er zehn Minuten später vor Kyleighs Türe und klopfte.

„Im ernst? Ich muss mir noch einiges anschauen... ich habe vermutlich zu wenig getan... und werde zu sehen, die Prüfungen nächstes Jahr zu wiederholen... und dann auch wesentlich besser zu machen. Dieses Jahr war einfach der Wurm drin... alles war spannender als der Lernstoff“ Vallery zwirbelte eine ihrer blonden Strähnen um den Finger, während ihr Blick noch immer über den Zettel fuhr. „Aber ich habe große Vorsetze für dieses Jahr... also... immer noch. Ich will am Ende ein Abschluss haben, auf den meine Eltern stolz sein können... und mit dem ich mich irgendwo bewerben kann... wobei ich ja gerne Schauspielerin werden möchte... oder Modell. Oder einfach beides“, sagte Val und lachte, wobei sie wieder zu Will aufschaute. „Und du bist mein Berater und darfst dann entscheiden, was ich anziehen soll und was mir am besten steht“

„Nein, achwas... du weißt doch... Ich und lernen, das geht im Grunde ganz fix. Und so“ Mia zuckte mit den Schultern und trat beiseite. Flüchtig zupfte sie sich den Pulli über die Schulter, was jedoch gerade mal zehn Sekunden hielt. „Komm rein. Für dich habe ich immer Zeit“, sagte sie mit einem schiefen Lächeln und zog ihn hinein.
Mit einem klacken schloss sie die Türe und setzte sich anschließend auf ihr Bett.
„Worüber wolltest du reden?“

Calebs Mutter hatte die Mensa verhältnismäßig schnell gefunden und sogar noch Zeit gehabt, sich kurz mit dem Koch und seinen Klonen zu unterhalten und war nun mit einer großen Kanne koffeinfreiem Kaffee und zwei Tassen auf dem Weg zu Tinas Zimmer.
Nach kurzem Suchen fand sie dieses auch und benutzte, da sie keine Hand frei hatte, denn Ellbogen zum klopfen.

Kyleigh, die sich mittlerweile geduscht und umgezogen hatte, sprang wie von der Tarantel gestochen auf als es an der Tür klingelte.
"Hi Aiden!", begrüßte sie ihn lächelnd, "komm doch rein!"
Sie machte eine einladende Handbewegung. "Setz dich hin wo Platz ist!"

Als Soraya keine Antwort erhielt dachte sie zuerst, die beiden ignorierten sie bewusst, dann bemerkte sie jedoch, dass sie lediglich vollkommen in ein Gespräch vertieft waren. Also manövrierte sie den Rollstuhl noch etwas näher heran. "Zoe und Alexander, richtig?", fragte sie lächelnd, "darf ich mich zu euch gesellen?"

"Also...", murmelte Ben und fragte sich, ob das wirklich eine gute Idee war und es nicht doch besser war einige Dinge unausgesprochen zu lassen, dann erinnerte er sich aber wieder daran, wie es war als er selbst ein Mädchen war und wie gern er plötzlich über Dinge redete und... "Also ich wollte nur sagen, dass ich nach den Prüfungen fliege und dass ich dich nicht absichtlich meide, aber Angst hab, dass du irgendwie traurig oder wütend bist und ich wollte es nicht schlimmer machen."
Okay, soviel dazu, dass er es ruhig erklären wollte. Er sah Mia entschuldigend an. "Bist du sauer auf mich? Wenn ja, dann kann ich dich einfach in Ruhe lassen und einfach gehen. Ich versteh das total."

William grunzte eindeutig nicht begeistert von Vallerys Plänen.
"Okay, ich bin mir sicher, dass du das Nonnenkostüm ganz groß rausbringst!", sagte er schließlich und grinste schief. "Außerdem musst du gar nicht so viel Arbeiten wenn du nicht möchtest, wenn mein Club erstmal läuft, dann haben wir genug Geld!"
Das Lächeln, dass er Val dabei zuwarf ging sogar fast als sanft durch.

Tina machte die Tür fast augenblicklich auf und half Calebs Mutter mit den Tassen, die sie auf einen kleinen Tisch vor zwei Sesseln abstellte. Ihr Zimmer war zwar nicht groß, aber da es ein Einzelzimmer war, war wenigstens Platz für eine kleine Wohnecke.
"Setz dich ruhig hin...", murmelte Tina schließlich und wrang ihre Hände etwas nervös. Sie bekam wirklich nicht oft Besuch und wusste nicht richtig, wie sie sich verhalten sollte.

„Okay...“, sagte Aiden, der sich kurz umschaute und schließlich für einen freien, gepolsterten Stuhl entschied. „Danke übrigens für das Angebot, auch wenn ich hoffe, dass ich dich nicht vom Lernen abhalte und falls doch, dann sag es mir bitte, ja?“, wollte er sicher gehen und wagte es dabei noch nicht, es sich zu gemütlich auf dem Stuhl zu machen.

„Und dann musst du-“ Zoe brach mitten im Satz ab und schaut verwirrt auf. Rote und grüne Strähnen hingen ihr vor den Augen, die sie mit einer lästigen Bewegungen zur Seite wischte, während Alexander das Mädchen bereits erkannte.
„Hey, genau! Du kannst mich aber auch Sander nennen, ist kürzer und einfacher. Und du bist.. S...Soraya?“

„Ach... du meinst wohl Club-Kette, oder? Ich bezweifle nämlich, dass du so viel Geld aus einem Club raus quetschen willst... bzw. dass das möglich ist. Aber das Angebot ist wirklich süß von dir“ Grinsend legte Vallery ihre Hand auf seine und tätschelte diese.
„Ich will allerdings gerne auch mein eigenes Geld verdienen, weißt du. Ich lass dir auch die Wahl, entweder als Kellnerin in deinem Club oder als Modell und Schauspielerin. Was ist dir lieber?“

„Nein...“ Mia atmete leise aus, fuhr sich fahrig durch das dunkle Haare, was bewirkte, dass sich noch mehr Strähnen aus ihrem Haar lösten und hob langsam den Kugelschreiber von ihrem Boden auf. Langsam legte sie den auf den Bücherstapel und ließ sich dann wieder, etwas zerstreut wirkend, auf ihr Bett. „Ich bin nicht sauer... dafür habe ich dich viel zu gern“, sagte sie und versuchte sich kurz an einem Lächeln, auch wenn sich das irgendwie falsch anfühlte. Es stimmte ja, sie war nicht sauer. Aber ziemlich, ziemlich traurig. Insgeheim hatte sie wohl gehofft, dass er wenigstens bis zu diesem Abschlussball bleiben würde. Aber nun...
„Ich habe nur... nicht gedacht, dass du so bald fliegen würdest. Das... früh...“ Verflixt.
Mia schluckte und dann rann ihr schon die erste Träne über die Wange.
„Tut mir Leid, ich... das muss der ganze Stress vom Lernen sein“ Haha... welcher Stress? Einmal drüberlesen und alles ist im Kopf – wo ist da der Stress?
Energisch wischte die Mia mit ihrem Handrücken über die Wange.

"Danke!", erwiderte Sophie lächelnd und nahm dann auf einem der Sessel Platz, "du hast einen sehr sjönen Zimmer!"
Sie sah sich kurz um und griff dann nach der Kaffeekanne und goss beide Tassen dann voll. "Setz dik doch!", sagte sie aufmunternd und lächelte Tina an, "erzähl, wie ist die Swangersaft bis jetzt gelaufen. Hast du vielen Beswerden?"

Kyleigh nahm auf ihrem Bett Platz und zog die Beine an. "Keine Sorge!", erwiderte sie munter, "du hältst mich nicht vom Lernen ab, das Mockingbird-Buch haben wir auf meiner alten Schule auch behandelt, ich kenn die Handlung also!"
Sie zwinkerte Aiden zu und setzte sich dann ordentlich hin. "Und jetzt erzähl, was ist los?" Sie lehnte sich vor und legte ihr Hand tröstend auf seinen Unterarm.

"Ja, richtig!", bestätigte Soraya und nickte noch zusätzlich, während ihr Blick über die Bücher glitt, "lernt ihr gerade?"
Ihre Hand fuhr am Rollstuhl hinab und sie sicherte ihn gegen Wegrollen.

„Puh... wenn das so einfach wäre“, meinte Aiden seufzend und lächelte halbherzig. „Ich weiß gar nicht, wo ich genau anfangen soll... uhm... du weißt ja vielleicht, dass ich... mit Vallery zusammen war, oder? Naja... und jetzt ist sie wieder mit dieser Ratte zusammen. Und das meine ich nicht nur bildhaft“, brummte Aiden und schaute dabei alles andere als erfreulich drein.
„Aber das darf niemand wissen und deswegen machen Val und ich auf Alibi-Paar und... naja... verzwickte Sache“

„Joaahhh“, machte Sander und räusperte sich, während er sich auf die Unterlippe biss.
„Das soll heißen: Ja, er schon, weil er erst ziemlich spät damit angefangen hat und ich bin hier nur als Unterstützung und Fragen-Beantworterin“, klärte Zoe sie auf und lächelte matt.
„Ich gestehe, so und nicht anders sieht es aus“, sagte Alexander und hob lachend seine Arme.
„Lernen ist irgendwie... nicht ganz so meins... vor allem wenn es um Textinterpretationen geht, von Büchern, die ich nicht mag“

Diesmal brauchte Ben nicht eine halbe Ewigkeit, um nachzudenken, was er tun sollte. Er war zwar nicht besonders klug, aber was zu tun war, wenn seine beste Freundin weinte, das wusste selbst er.
Also ging er die wenigen Schritte auf Mia zu und setzte sich auf das Bett, um sie umarmen zu können.
"Tut mir leid", wiederholte er dabei wieder, wobei seine Stimme gefährlich brüchtig klang, weil sich ein dicker fetter Kloß in seinen Hals gebildet hatte. In diesen Augenblick wünschte er sich fast ein Mädchen zu sein um einfach weinen zu können.

William warf Vallery einen Blick zu, der eineutig sagte, dass sie ihn nicht unterschätzen sollte.
"Ketten bilden nur die billigen Clubs ohne Qualität. Und bevor ich dich als Kellerin arbeiten lasse, mache ich lieber eine Bar für Mönche auf. Außerdem ist es egal was du wirst, alle werden dich lieben."

"Okay...", erwiderte Tina überflüssiger Weise und ließ sich auf einen der kleinen Sessel nieder, aus denen man immer so schwer wieder rauskam. Sie nahm eine der Tassen in die Hand und trank einen Schluck. Erst einige zeit später erzählte sie ein wenig peinlich berührt wie die letzten Monate gewesen waren. "Ich hatte eine Infektion, weswegen ich es erst sehr spät gemerkt habe. Die Morgenübelkeit war das schlimmste. Ansonsten ist alles in Ordnung, Pam untersucht mich jede Woche, sie ist ein bisschen zu vorsichtig. Sport kann ich nicht mehr so gut mitmachen, weil mir so schnell schwindelig wird. Und ich darf meine Fähigkeit nicht mehr einsetzen. Vor einer Woche hat sie das erste mal getreten und seitdem hört sie nicht mehr auf."
Sie sah Sophie ein wenig zögerlich an, als würde sie auf eine negative Reaktion nur so warten.

Kyleigh lauschte Aidens Ausführungen, runzelte hin und wieder die Stirn und oder nickte kurz.
"Okay, das ist wirklich eine verzwickte Situation", seufzte sie schließlich und zog die Augenbrauen zusammen. "Und wenn du einfach nicht...mitspielst? Ich meine, ich kann ja verstehen, dass du Vallery gerne helfen willst, du hast ja anscheinend noch Gefühle für sie....aber ich finde, ehrlich gesagt, dass sie dich ausnutzt."
Sie hob abwehrend die Hände. "Versteh mich nicht falsch, ich will sie nicht schlecht reden, aber sowas ist doch Bullshit. Wenn sie mit einem anderen zusammen ist, sollte sie dich da nicht mit reinziehen!"
Die kleine Holzfigur, die sie in ihren Händen gedreht hatte, wurde langsam brüchig und verlor die Farbe während sie sich in Rage redete.

"Ah, ich verstehe!"
Auf Sorayas Mund schlich sich ein kleines Lächeln. "Mein Bruder hatte oft dasselbe Problem, es gibt einen Trick um das Ganze anschaulicher zu machen."
Sie nahm eines der leeren Blätter Papiere die herumlagen und lieh sich dann von Zoe einen Bleistift. Nach wenigen Minuten schweigenden Kritzelns schob sie schließlich das Papier zu Sander rüber.
"Ich mache aus den Schlüsselszenen kleine Comics. So kann ich mir die Abläufe der Geschichte um einiges besser merken."

Sophie lauschte aufmerksam und lachte leise als Tina vom Strampeln erzählte. "Das hat den Kleine von Caleb", verkündete sie amüsiert, "der hat mik so viel getreten dass ik dacht, ik würde die letzten Monate gar nikt mehr schlafen. Aber es halt geholfen wenn ik leisen vor mik hin gesummt habe. Dann hat er aufgehört!"
Sie nahm noch einen Schluck vom Kaffee und lehnte sich dann ein wenig im Stuhl zurück.

„Ach! Es muss dir doch nicht leid tun, wenn du zurück zu deiner Familie willst. Ich meine... ich verstehe dich, wirklich... ich würde meine Familie auch am liebsten öfters sehen, doch ich weiß eben auch, dass ich nirgends eine solche Ausbildung geboten bekommen würde, bei dem bisschen Geld, das meine Eltern zahlen könnten. Und ein Stipendium... dafür gefällt es mir hier viel zu gut. Bisher...“ Mia wischte weitere Tränen aus ihrem Gesicht und schaute schluchzend zu Ben auf.
„Ich vermisse dich jetzt schon – ist das nicht dumm? Dabei sitzt du noch hier. Neben mir... und ich heul dir die Ohren voll... das tut mir Leid“

„Ja, aber das wird mir egal sein. Hauptsache du liebst mich, das genügt mir voll und ganz“, wisperte Vallery, die sich noch ein Stück nach vorne gelehnt hatte und William anlächelte.
Dann nahm sie den Zettel wieder in ihre Hand, lehnte sich wieder zurück auf ihrem Stuhl und faltete die Auflistung sorgfältig wieder zusammen. „Wenn wir das jetzt geklärt haben, wie wäre es wenn wir nächstes Wochenende uns um die Sachen kümmern?“

„Naja... ich glaube, es ging irgendwie mehr von mir aus. Also, der Vorschlag... Die Versuchung ihm damit eins auszuwischen und sie wieder öfters zu sehen, hat irgendwie zu sehr gelockt. Davon abgesehen dachte ich eigentlich, dass ich über sie hinweg wäre, aber das scheint wohl ein Irrtum zu sein“ Aiden zuckte ziemlich lustlos die Schultern und lehnte sich auf dem Stuhl zurück.
„Hm... ich weiß nicht. Ich denke, ich sollte am besten einfach mit ihr darüber reden. Vermutlich“

„Wow... das sieht ja... das ist voll cool!“ Begeistert beugte sich Sander über Zeichnung, wagte es jedoch nicht diese vor Ehrfurcht anzufassen. „Also, klar... mit so etwas würde ich mir das ganze auch besser merken... nur kann ich nicht so bombastisch zeichnen wie du“
„Uns selbst seine Strichmännchen sehen aus, als wären sie unglücklich aus dem zehnten Stock gestürzt“, bemerkte Zoe kichernd und duckte sich hinter einem Buch vor Sanders bösen Blick.

William nickte und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, die Arme hinter dem Kopf verschränkt.
"Klingt nach einer guten Idee. Ich fress nen Storch, wenn Kea mich dann nicht ein wenig lieber hat!", lachte er und verzog das Gesicht. "Obwohl es echt sexy ist so eine Geheimbeziehung zu haben..."
Er grinste Vallery an. "Vielleicht sollten wir mal auf ein Geheimdate gehen oder so... nicht das mir die anderen Dinge langweilig werden, aber ich dachte es ist eine nette Abwechslung."

"Ich vermiss dich jetzt auch schon.", gestand Ben und drückte Mia noch ein bisschen fester, bevor er siee endlich losließ. Schnell schob er eine ihrer wildgewordenen Strähnen hinter ihr Ohr und stubste gegen ihre Nase. "Aber lass uns das beste draus machen. Wir können ja auch telefonieren. Und Emails schreiben. Ich suche mir einen Job und dann komme ich dich so oft wie möglich besuchen und..."
Er zuckte mit den Schultern und ließ sie hängen.
"Ich werd das hier echt nicht mehr vergessen."

"Und wie war das sonst so? Also so die Geburt und ja... so..." Tina versuchte wirklich sich nicht anmerken zu lassen wie nervös sie wegen der Geburt war.

"Ja, das solltest du vermutlich!", bestätigte Kyleigh und lächelte Aiden aufmunternd an, "und ich weiß wie schwer es ist, über jemanden hinweg zu kommen, aber irgendwann schaffst du es!"
Sie tätschelte ihm tröstend die Hand. "Du kannst übrigens jederzeit vorbeikommen wenn du Lust auf Reden hast!", setzte sie munter hinzu.

"Ich wollte eigentlich eine Zeichen-AG gründen", erzählte Soraya lächelnd, "aber dann bin ich...krank geworden."
Sie biss sich verlegen auf die Unterlippe, setzte dann aber rasch wieder ein Lächeln auf. "Nun spiele ich mit dem Gedanken einen von diesen Zusatzkursen zu machen. Sowas wie eine kleine Zeichenschule." Das Lächeln wurde eine Spur verlegen.

"Smerzhaft!", erwiderte Sophie und stellte sie Kaffeetasse auf den kleinen Tisch zurück, "sehr schmerzhaft."
Sie lächelte Tina aufmunternd zu. "Aber als ik ihn gesehen habe, war das egal. Alles war egal."
Sie legte mit einem fast schon verträumten Lächeln den Kopf schief während sie an die Zeit dachte als Caleb noch ein Baby war. Damals war alles noch in Ordnung gewesen...

„Hm, jaa... vielen Dank nochmal, dass du mir wirklich zu gehört hast ohne schreiend aus dem Zimmer zu laufen und es mir anschließend nochmal anbietest... Ich kann mir vorstellen, das es weit aus interessantere Themen zum Reden gibt, als dieses, daher rechne es dir hoch an. Wobei... ich keiner bin, der oft über sowas redet“, sagte Aiden schmunzelnd und zuckte mit den Schultern.
„Aber was ist mit dir? Du meintest, du wüsstest, wovon du sprichst?“

„Das ist ein tolle Idee. Ich kann zwar nicht so gut malen, wie du, aber ich würde mich auf jeden Fall anschließen“, sagte Zoe lächelnd, die gerade aus ihrer Hosentasche ein Haargummi herauszog und sich mit diesem einen Pferdeschwanz machte.
„Kann man eigentlich mehr, als einen Kurs machen? Ich muss ja ehrlich gestehen... ich habe eher ein Händchen für Musik, als für Kunst. Zoe war nämlich nicht ganz im Unrecht mit ihrer Beschreibung, was meine Malkünste anbelangt...“, murmelte Alexander, der sich räuspernd durch das blonde Haar fuhr.

„Ein Date?“ Vallery biss sich auf ihre Lippe, fing dann an zu strahlen und rutschte hibbelig auf ihrem Stuhl hin und her. „Ein richtiges? Naja, soweit eben ein 'Geheimdate' ein 'richtiges' sein kann, aber... jaaa!“, jubelte Vallery leise, die sich anstrengen musste, nicht vor Freude los zu schreien. „Ich wäre voll dafür, ein bisschen Ablenkung von den Prüfungen und der ganzen Hochzeitsplanung klingt sehhr, sehhr gut“, fügte sich nach einem kurzen Augenblick lächelnd hinzu und trank dann ihre Tasse leer.

„Ich auch nicht. Ganz bestimmt nicht“, sagte Mia zuversichtlich und zupfte sich aus ihrer Schublade ein Taschentuch. Während sie sich kurz schnäuzte, erinnerte sie sich an die Entführung. Ohne diese seltsamen Ärzte und dem Militär, dass sie in das Labor gebracht hatte, wäre sie niemals hier her gekommen, an diese Schule. Und sie hätte auch nie Ben kennen gelernt.
Unglaublich, dass das ganze im Grunde doch etwas Gutes hatte. Mia schmiss das Taschentuch und in den Papierkorb und lächelte Ben dann matt an, während sie hoffte, dass ihre Wangen nicht all zu gerötet vom Weinen waren.
„Hättest du Lust am Wochenende in die Stadt zu gehen?“

"Jaaa" Kyleigh verzog leicht den Mund und seufzte dann leise. "Ich war ziemlich lange in einen Jungen in meiner Klasse verliebt. Nicht nur verknallt, richtig verliebt. Aber er war mit meiner besten Freundin zusammen, von daher hätte ich nie eine Chance gehabt." Sie rang sich ein Lächeln ab. "am Anfang dachte ich, ich würde es nicht aushalten, die beiden zusammen zu sehen, aber mit der Zeit habe ich mich damit...abgefunden. Und irgendwann tat es dann nicht mehr weh, die beiden zusammen zu sehen."
Sie schlang die Arme um das angezogene Knie.

"Also ich glaube dass wir mehrere Kurse belegen dürfen", grübelte Soraya halblaut, "ich habe mit das Infoblatt durchgelesen aber, um ehrlich zu sein, es ist reichlich kompliziert formuliert."
Sie runzelte die Stirn während sie versuchte, sich an den Wortlaut zu erinnern. "Ich meine da stand so etwas ähnliches wie "Die Anzahl der belegten Kurse bleibt jedem Schüler selbst überlassen, jedoch sollte er in der Lage sein, jedem Kurs genug Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Zu bedenken ist außerdem, das einige Kurse zeitaufwendiger sind als andere."
Sie lächelte leicht. Zumindest ihr Gedächtnis funktionierte immer noch einwandfrei.

Out: Ich hoffe die Klausur lief gut, Robyn? =)

William konnte sich ein zufriedenes und fröhliches Lächeln auch nicht verkneifen und nippte schnell an seinem Kaffee, um lässiger zu wirken.
"Worauf hättest du Lust? Einfach essen gehen und Kino oder irgendetwas Verrücktes, Heimliches?"
Er schmunzelte und zwinkerte Vallery heimlich zu.

"Klar!!", sagte Ben sofort, vielleicht etwas zu schnell. In diesem Moment hätte er wahrscheinlich zu allem ja gesagt, selbst wenn sie vorgeschlagen hätte eine Kuh zu kidnappen. "Was wollen wir machen? Einfach shoppen?"

Tinas Augen hatten sich ein bisschen geweitet, obwohl sie versuchte ganz normal auszusehen. Gut, sie hatte gewusst, dass es schmerzhaft war, aber irgendwie hatte sie doch gehofft, dass Calebs Mutter sie einfach anlügen würde.
"Und danach?", fragte sie und konnte sich selbst nicht überwinden die Dinge zu fragen, die sie wirklich beschäftigten. Zum Beispiel, ob es lächerlich war, Angst zu haben dass sie völlig versagen würde sobald das Kind da war. Oder dass es vielleicht irgendwie krank sein könnte. Oder so sein würde wie Susi, was ihr vielleicht am meisten Angst machte. Nicht, weil es sie selbst stören würde, sondern weil sie wusste, was Susi schon alles durchgemacht hatte und noch durchmachen würde.

"Es ist nikt einfak, aber ik bin mir ganz sicher, dass du das sjaffst!"
Sophie strich Tina kurz tröstend üder die Hand und lächelte ihr zu. "Anfangs fühl sik jeder hilflos, ik auk, aber man gewöhnt sik dran und bevor du dik versiehst läuft es wie an einen Schnur!"
Sie griff nach der Tasse und nahm noch einen Schluck Kaffee. "Und Caleb wird dir helfen, da bin ik mir ganz siker. Er ist nikt einfak, aber er ist einen anständigen Kerl!"

Javier war zur selben Zeit gerade dabei, einen Sandsack im Trainingsraum mit Fäusten und Füßen zu bearbeiten. Er war nicht wütend, sondern stimmte sich bereits auf den Kurs bei Wolverine ein, den er nach den Prüfungen belegen würden. Kung Fu war keine Kleinigkeit und auch die zusätzlichen Dangerroom-Sessions, die dieses Jahr angeboten wurden, wollte er nicht verpassen. Alles was die Chace, später als X-Man aufgenommen zu werden, verbessern konnte.

Gabriel tauchte prustend auf und schnappte nach Luft, während unweit von ihm Nereus deutlich langsamer aus dem Wasser auftauchte.
"Gott, es muss echt cool sein, unter Wasser atmen zu können!", stellte Gabriel mit einem atemlosen Lachen fest, "diese blöde Auftauchen nervt!"
"Nun ja, es ist wirklich schön, den Himmel zu betrachten wenn man am Grund dieses Becken liegt", erwiderte Nereus mit einem freundlichen Lächeln, "aber auf Dauer wird es doch etwas frustrierend, stets auf das Wasser angewiesen zu sein. Es ist natürlich schwer, neue Kontakte zu knüpfen."
"Hmm, ja, stimmt", murmelte Gabriel verlegen. Schon wieder ein Fettnäpfen erwischt. "Aber bald fang ich mit dem Bau deines Atemgeräts an!", plapperte er schließlich los um die peinliche Stille zu überbrücken, "dann lassen wir dich auf die Schule los!"

„Uff... das klingt wirklich übel... ich würde sogar so weit gehen und behaupten, dass du es schlimmer als ich hattest. Ich kann William nicht leiden, als kann ich ihn auch ärgern und gleichzeitig mit gutem Gewissen hoffen“, meinte Aiden mit einem matten Lächeln und legte nun seinerseits aufmunternd seine Hand auf Kyleighs Schulter.

„Wow, bin beeindruckt“, gab Alexander knapp heraus, während ihm wirklich der Kinnladen herunter gefallen war. „Naja, dass du das Blatt nur aus der Ferne gesehen hast, ist ja klar“, meinte Zoe belustigt und wandte sich dann lächelnd wieder an Soraya.
„Aber du weißt wirklich gut Bescheid. Ich denke, dass ich mich vorerst nur bei dem Zeichenkurs eintragen werde-“
„Ich mach auch mit! Vielleicht schaff ich es ja, am Ende etwas produktives heraus zu bringen. Ich denke, dass ich den Musik- und den Zeichenkurs bestimmt gut unter bekommen werde“

„Du könntest mich ja überraschen und ich gebe dir einfach die Zustimmung mit mir alles machen zu können, was du willst. Wie klingt das? Außer verführerisch“ Vallery stützte ihr Gesicht auf ihre Arme und versuchte das unverschämte, aber kaum bezwingbare Lächeln zu verstecken, während sie ihm schöne Augen machte.
Es stimmte schon, dieses geheime Zusammensein hatte etwas, aber sie freut sich auch schon darauf, sobald es ganz offiziell war.

Mia musste schmunzeln, da sie es wirklich nicht gewohnt war, das Jungs das Wort 'shoppen' so selbstverständlich in den Mund nahmen. „Hm, klar, könnten wir machen, aber etwas bestimmtes hatte ich jetzt gar nicht im Sinn. Wir können ja einfach dort schauen, was es so gibt und dann dort zu Abendessen oder so, was meinst du?“

OUT: Es ist endlich soweit! *Trommelwirbel*

ENDE APRIL, HOCHZEITSTAG

"Das passt nicht!"
Kea stand vorm Spiegel und war zum gefühlt hundertsten Mal kurz davor, zu hyperventilieren. Hilfesuchend sah sie zu Vallery herüber.
"Diese blöde Korsage verrutscht immer wieder!", schluchzte sie und merkte, wie sich die ersten Tränen in ihren Augen sammelten.
"Nein, nicht heulen!", sagte sie energisch und tupfte mit den Fingern vorsichtig am Lidrand vorbei. Das Schminken hatte eine halbe Ewigkeit gedauert aber als sie sich im Spiegel gesehen hatte war der ganze Stress für eine kurze Sekunde von ihr abgefallen. Sie sah aus wie jemand völlig fremdes, eine Prinzessin aus irgendeinem Märchenland. Allerdings schien ihr Kleid nun einen Strich durch die Rechnung machen zu wollen.
"Ich sehs schon kommen", murmelte sie während ihre zittrigen Finger versuchen, das Seidenband durch die kleine Öse zu fädeln, "entweder das Ding platzt mitten in der Zeremonie und alle Gäste bekommen meine Brüste zu sehen oder wir kriegen es gar nicht erst zu und ich muss in irgendeinem Ersatzkleid da raus."
Sie drehte sich zu Val um. "Bitte, hilf mir!", flehte sie, "kannst du das Ding nicht irgendwie schockgefrieren wenn ich es endlich anhabe damit nix abhaut?"
Sie sah zu dem üppigen Rock aus weißem Taft in den sie auch noch irgendwie reinkommen musste und seufzte aufgebend. Wie sollte sie jemals rechtzeitig zur Trauung fertig werden?!

Nereus stand zur selben Zeit vor dem Spiegel und zupfte seine Kleidung zurecht. Gabriel hatte sein Atemgerät vor etwa 4 Tagen fertig gestellt und auch wenn er sich noch nicht daran gewöhnt hatte, lange Zeit außerhalb seines Beckens zu verbringen, war es doch ein Hochgefühl, das erste Mal in seinem Leben einen Anzug zu tragen.
Sein Blick huschte kurz zu dem Tank rüber, der mindestens 2/3 des Zimmers einnahm. Der Professor hatte ihm eines der größeren, leerstehenden Zimmer im Erdgeschoss gegeben und seinen tank hineingestellt. Denn auch wenn er mittlerweile an Land atmen konnte, gab es immer noch ein Problem: Zu lange an der trockenen Luft und er begann zu dehydrieren. Zudem musste das Wasser im dem Halskrausenähnlichen Atemgerät mindestens alle 5-6 Stunden ausgewechselt werden.
Trotzdem, er war in Hochstimmung und während er seine trockenen (!!) Haare zu einer halbwegs geziemenden Frisur kämmte, summte er leise den Hochzeitsmarsch.

Gentle merkte, wie sich eine zunehmende Nervosität in ihm breit machte. Der einzige Anzug, den er hier hatte, spannte um die Schultern und er befürchtete ihn zu zerlegen, bevor die Trauung begonnen hatte. Jedoch machte in eine Sache weitaus nervöser: Thomas wollte heute kommen. Allerdings hatte er keine Uhrzeit genannt, zu der er erscheinen wollte und so war Gentle doch ein wenig besorgt. Was wenn Thomas ankam, wenn sie gerade zur Trauung waren und wieder abreiste, weil er niemanden fand?

Seraph seufzte erleichtert auf als der Taxi-Bus hielt. Ihre Flügel krampften seit bestimmt 10 Minuten, zudem taten ihm von dem langen Sitzen die Beine und der Rücken weh.
Und so wartete sie nicht darauf dass der Taxifahrer ausstieg und die Tür aufhielt sondern öffnete sie selbst und stieg aus. Während der Taxifahrer sie unverhohlen neugierig anstarrte, entfaltete sie ihre großen weißen Flügel und flatterte probeweise etwas.
"Das tut so gut!", flüsterte sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen und drehte sich dann zum Taxi um, "kommst du, Brás?"
Sie legte die Hände auf den Bauch, der sich unter dem weiten, hellen Kleid deutlich wölbte.

Taneesha war gerade zur selben Zeit gerade dabei, ihre Haare zu frisieren, während sie zeitgleich in ihrer Schmuckschatulle nach der Perlenkette ihrer Mom suchte. Scheißegal, dass sie offiziell nicht eingeladen war, sie hatte Lust auf ein bisschen Party und sie würde sich schon nicht allzu schlecht aufführen. Wie auch? Es gab keinen Alk auf der Feier und die Braut war ein menschlicher Blitzableiter!
Sie wollte sich andererseits mit der Feier auch ganz bewusst von ihren Problemen ablenken. Das Größte war, dass sie sich seit nun knapp einem Monat nicht mehr in Männer verwandeln konnte. Ging einfach nicht mehr. Als hätte jemand oder etwas den Schalter in ihrem Gehirn umgelegt auf dem "männliche Gestalt" stand. Natürlich hätte sie zu Pam gehen können, aber insgeheim hatte sie Angst dass die ihr sagen würde, dass sie ihre Fähigkeit dauerhaft "kaputt" gemacht hatte. Mit Alkohol oder sonstwie.
"Lalalalaaa, Verdrängung!", sang sie also leise und ging dann zu ihrem Schrank hinüber, um nach einem passenden Kleid zu suchen.

„Wenn ich dein Kleid schockgefrieren, dann bist du auch dran. Oder noch schlimmer: Es kracht bei der nächstbesten Bewegung in Einzelteilen, ich glaube nicht, dass das besser ist, oder?“, gab Vallery zurück, die lächelnd an Keas Seite getreten war. Sie hob ihre angenehm kühlen Hände und legte diese vorsichtig an Keas Schläfen. „Du musst dich erst einmal beruhigen, das ganze wird schon klappen, glaube mir! William und ich haben dafür gesorgt, dass es für jedes Problem heute eine Lösung gibt – für wirklich jedes!“, sagte sie, als es auch schon an der Türe klopfte.
„Und die Lösung für dein Kleidproblem ist gerade eingetroffen! Sei ja nett zu ihr, sie wird dich nämlich retten und dafür sorgen, das heute nichts aus dem Ausschnitt kullert, okay? Und denkt dran, alles wird gut, kein Grund zum Weinen. Wir haben das schon alles im Griff!“, sagte sie und wandte dann ihr Gesicht um. „Komm rein!“, raunte sie und nickte dann Alison munter zu.
Diese trug ein eigens geschneidertes Kleid in einem hellen, weichen blau.
„Hey, tut mir Leid, dass ich erst jetzt hier bin. Also... Kleidprobleme?“, fragte sie und legte ihre Tasche bereits auf einen Stuhl ab und holte aus diesem Nadel und Faden.
„Ja, genau“, seufzte Vallery und zog langsam ihre Hände von Keas Schläfen zurück.
„Na, das haben wir gleich“, sagte Alison zuversichtlich und nährte sich der Braut.
„Noch mal persönlich herzlichen Glückwunsch zur Verlobung“, sagte Alison und fädelte nebenbei mühelos den Faden ein.
„Also, wie kann ich dir behilflich sein?“

Es klopfte kurz an der Türe zu Nereus Zimmer, dann wurde diese schon ein wenig aufgeschoben und Mias Gesicht spähte durch den Spalt hindurch. „Klopf, klopf – ich wollte mal fragen, ob ich dir helfen kann? Alles in Ordnung?“, fragte sie , während man vage einen Teil ihres Kleides sah, dass sie sich gestern bei einer Schülerin geliehen hatte, da sie selbst nicht genug Geld hatte.
Lächelnd musterte sie Nereus in seinem Anzug und reckte dann ihren Daumen nach oben.
„Das sieht wirklich fabelhaft aus!“

„Ja, ich bin schon da“, gab Brás lachend zurück, der gerade noch den Fahrer bezahlt hatte und stieg dann aus dem Auto. Seine Hände rückten kurz sein Jackett zurecht, als er sich auch schon an Seraphs Seite gesellte und dieser seinen Arm anbot.
„Ich bin schon ganz gespannt, es ist so lange her, dass wir die anderen das letzte Mal gesehen haben... und die Schule“, sagte er und strich mit seiner freien Hand über ihre Wange.
„Sie werden bestimmt Augen machen, wenn sie uns sehen. Ein Engel zur Hochzeit... das kann nur etwas Gutes bedeuten“

Kea sah Alison erst etwas kritisch an, dachte dann aber daran was Val gesagt hatte. "Sie ist nur hier um dir zu helfen!", wiederholte sie in Gedanken immer wieder und brachte schließlich sogar ein Lächeln zustande.
"Danke, Alison", sagte sie halblaut, "die Korsage will einfach nicht so wie ich will. Erstens sitzt es an der Brust nicht richtig und zweitens haut hier immer das Seidenband ab mit der die Korsage geschnürt werden soll. Im Laden saß es noch alles perfekt, aber jetzt..."
Sie seufzte erneut und zupfte mit Leidensmiene an der verrutschten Korsage.

"Das Kompliment kann ich direkt an dich zurückgeben!", erwiderte Nereus lächelnd und deutete eine Verbeugung an bevor er nach dem Jackett griff, welches über dem Stuhl hing, "komm doch herein."
Er zog das Jackett über, zupfte es zurecht und knöpfte es dann zu. "Der Anzug sitzt erstaunlich gut!", stellte er zufrieden fest, "ich befürchte nur dass ich weder eine Fliege noch einen Schlips finde, der um meinen Hals passt."
Er fuhr mit der Hand über das Atemgerät an seinem Hals.

"Du bist sehr süß", stellte Seraph lächelnd fest und ergriff sanft aber bestimmt seine Hand, "und hör bitte auf dir Sorgen wegen deiner Hörner zu machen."
Sie drückte seine Hand kurz. "Wollen wir schon hineingehen oder genießen wir vorher noch den herrlichen Sonnenschein?"

"Gott ich würde für einen Drink sterben!!"
Nervös tigerte William durch das Zimmer und warf Jasper immer wieder abschätzende Blicke zu. "Und wenn du weiterhin so ruhig bleibst, dann könnte es sein, dass ich dich schlage!"
Tatsächlich war der sonst so lässige William wirklich nervös. Nicht nur weil Hochzeiten ihm immer ein bisschen Angst einjagten, sondern auch weil er wirklich viel Zeit und Energie darein gesteckt hatte und fast das Gefühl hatte, es wäre seine eigene. Dazu kam, dass Kea ihm gleich mehrmals klar gemacht hatte, dass sie ihm die Schuld geben würde, wenn etwas schief ging. Ob sie es ernst meinte, wollte er lieber nicht austesten.

Merrick stand, seinen großen Wanderrucksack über die Schultern geworfen, vor Taneeshas Tür und klopfte an. Er hatte mit dem Professor nochmal alles besprochen und war bereit um abzureisen. Bevor er bei Stevens einlaufen würde, hatte er noch einen Zwischenstopp geplant, weswegen er nicht wie erst geplant in drei Tagen gehen würde. Bevor er ging wollte er sich zumindest noch bei seinen beiden Freunden verabschieden.

"Nicht zu doll! Nicht zu doll!" Unruhig zappelte Hannah im Stuhl herum, während Anni schon seit einiger Zeit in ihrem Gesicht rumbastelte. Diese stöhnte nun schon zum gefühlten tausendsten Mal genervt.
"Meine Güte, ich lass dich schon nicht als Schlampe rumlaufen!", motzte sie ungeduldig und setzte wieder an, um den Lidschatten ordentlich zu verteilen. "Du bist wirklich das Prüdeste was mir unter die Augen gekommen ist, dabei heißt es dass man nachdem man zum ersten-"
"NICHT!!", unterbrach Hannah Anni schnell und rief so rot an, dass sämtliches Rouge überflüssig wurde. Anni stöhnte wieder aufgebend und griff nach Hannahs Schultern.
"Vielleicht solltest du das Wort mal in den Mund nehmen!"
"Anni!", jappste Hannah erschüttert und sprang so hastig vom Stuhl auf, dass Annina fast Mascara über ihr Kleid verteilt hätte.
"Jetzt kriegt dich wieder ein. Ich hab das Wort gemeint, nichts anderes. Aber danke für die Bilder."
"ANNI!!" Als wäre sie nicht schon nervös genug, weil Thomas kommen würde!
"Schon gut, ich sag nichts mehr. Bevor du aus dem Zimmer stürmst solltest du vielleicht deine Schuhe anziehen."

"Bist du dir sicher, dass du nicht mit willst?" Tsvetan rückte seine Kravatte zurecht und sah Adam fragend an, der missgelaunt und ungepflegt auf seinem Bett saß, während er kleine Papierkugeln durch die Luft schweben ließ. Eine der Kugeln änderte jedoch plötzlich ihre Richtung und flog gegen Tsvetans Stirn.
"Verpiss dich einfach!"

Tina stand in der Mensa vor der Essensausgabe und genoss es, dass es sowohl leer als auch ruhig war. In den letzten Tagen waren ihr die ganzen Gespräche über Hochzeiten nicht gerade wenig auf den Geist gegangen und sie war froh endlich Ruhe zu haben.
"Du solltest nicht so viel Kaffee trinken, das ist wirklich schädlich für-"
"Harold, ich rauche nicht. Ich trinke nicht. Ich esse sogar diesen Gesunden Kram den du mir immer vorsetzt. Nimm mir meinen Kaffee weg und ich schwöre dir ich explodiere!"
Harold grinste schief, so dass Tina gar nicht mehr so wütend auf ihn sein konnte. Er meinte es ja nur gut. So wie alle in letzter Zeit. Seit rausgekommen war, dass sie schwanger war, hatten die merkwürdigsten Leute angefangen mit ihr zu sprechen. Als hätte der Runde Bauch ihr das Abschreckende genommen. Gereizt strich Tina sich eine Strähne aus dem Gesicht und setzte sich an einen Tisch. Zum Glück hatte das wieder stark nachgelassen. Dieses widerlich, glückliche Pack sollte sie bloß nicht belästigen.

„Die sitzt doch schräg, oder? Also irgendwie... hm... mh...“, brummte Jasper vor sich hin, der seit ungefähr zwanzig Minuten vor dem Spiegel stand und an seiner Fliege herum zupfte. Davon abgesehen war er aber wirklich erstaunlich ruhig und gelassen. Er vertraute Will und Vallerys Planung und hielt fest daran, dass heute schon nichts schief gehen würde. Egal was kommen wird, er würde Kea heiraten. „So... jetzt sitzt sie gerade. Oder?“, fragend drehte sich Jasper zu seinem Kumpel um und deutete dabei auf seine Fliege.
„Sag mal... trink Tee der so. Wie ich! Du siehst es doch an mir, wie ruhig ich bin... zwei, drei Tassen Earl Grey und alle ist gut“, sinnierte der Bräutigam lächelnd und wies nun auf die Teekanne auf der Kommode. „Man könnte fast meinen, dass du heute heiratest... nur würde ich dich dann verprügeln, falls du es wagen würdest Kea zu heiraten... aber darüber muss ich mir zum Glück bald keine Gedanken mehr machen“, summte er und rückte ihre Jackett zurecht.

„Hallo Miss Tina“ Mit großen, blauen Kulleraugen spähte Klein-Alexander geradeso über die Tischkante. Es war das erste Mal seit einer Ewigkeit, dass er wieder als der kleine Junge herum lief – seit seinen Kopfschmerzen – und der Offenbarung seiner Vergangenheit.
Lächelnd hob Sander seine Hand und hielt Tina ein gepflücktes Gänseblümchen hin.
„Für dich! Damit du den Frühling bei dir hast!“, sagte er strahlend.

„Okay, verstehe schon. Keine Sorge, ich durfte sogar bei zwei Modeschauen mithelfen und habe diverse Kleider gerichtet – das kriege ich auch hin“, meinte Alison, die kurz mit dem einen Finger über die Nadelspitze fuhr und begab sich dann an ihre Arbeit.
Ein wenig Zupfen hier, ein wenig rücken da, hier ein paar Stiche, dort etwas zurecht geschoben und nach ungefähr zehn Minuten saß alles perfekt.
„So! Bewege dich doch mal ein wenig und schau, ob das so in Ordnung ist“, meinte Alison, die prompt zwei Schritte zurück trat um ihr Werk zu begutachten. Es sah zumindest klasse aus – davon abgesehen dass das Kleid ohnehin ein Traum war.
„Uhh, es sieht zumindest s aus, als würde es nicht platzen noch verrutschen“, sagte Vallery strahlend, die lediglich staunend zu gesehen hatte.

„Hm, willst du denn unbedingt einer? Ich denke, es wird dir schon niemand übel nehmen, wenn du ohne Schlips oder Fliege auftauchst“ Mia schloss gerade die Türe hinter sich und drehte sich lächelnd wieder zu ihm um. Neugierig machte sie ein paar Schritte auf ihn zu, ging dann zwei Mal um ihn herum und schüttelte dann den Kopf. „Nein, ich denke wirklich nicht, dass sich jemand beschweren würde – du siehst klasse aus, auch ohne Halsschmuck“, sagte Mia und zwinkerte ihm lächelnd zu.
„Wie ist das eigentlich? Denkst du, du musst während der Hochzeit Wasser wechseln?“

„Hm... wir können ja irgendwie die Mitte von beidem finden. Zum Beispiel, in dem wir schlendern... dann können wir die Sonne genießen, sind aber gleichzeitig auf dem direkten Weg zum Ort des 'Großen Geschehens'“, antwortete Brás lächelnd und strich mit seinem Daumen über ihren Handrücken. Den Teil mit den Hörner ließ er schlichtweg unter den Tisch fallen. Es war für ihn einfach noch immer irgendwie ungewohnt, mit Hörnern unter eine große Menschenmenge zu gehen. Auch wenn es sich hierbei hauptsächlich um eine Meute Mutanten handelte, die daran sicherlich nichts merkwürdig finden würden.

Tina konnte einfach nicht anders, als diesem süßen Jungen vor sich ein Schmunzeln zu schenken und ihm leicht über die Haare zu fahren.
"Das ist aber lieb!", bedankte sie sich und drehte das kleine Blümchen kurz in ihrer Hand, bevor sie sich verschwörerisch zu ihm herüberbeugte. "Lass das aber niemanden sehen, sonst wollen alle anderen Mädchen auch noch Blumen!"

"Wenn du nicht einen halben Liter Wodka in den Tee gekippt hast, glaube ich nicht dass er mir hilft, außer dass ich während der Zeremonie alle halbe Stunde aufs Klo muss!", erwiderte William und zupfte kurz an Jaspers Fliege, damit sie auch wirklich gerade saß. Schließlich grinste er ihn breit an. "Heute wirst du viele Mädchenherzen brechen. Und meins auch. Ich glaub ja nicht, dass du mich so verlässt..."
William schniefte gekünstelt.

"Okay, wir sehen uns!", rief Anni Hannah noch zu, bevor diese ein wenig ungeschickt auf ihren hohen Schuhen davonstolperte. Wahrscheinlich hatte sie sich ein Bein und drei Rippen gebrochen, bevor sie ankam, aber das konnte Annina jetzt auch egal sein. Bevor sie sich ebenfalls auf den Weg machte, kontrollierte sie noch ein letztes Mal ihr Spiegelbild. Als alles für gut erklärt wurde, schnappte sie sich ihre Tasche und ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen. Noch war es zu früh, um sich nach draußen in den japanischen Garten zu setzen, also beschloss sie zu sehen, ob sie Ryan nicht abfangen konnte. Dann musste sie auch nicht alleine hin.

Hannah kam tatsächlich heile am Zimmer der Jungs an und klopfte stürmisch dagegen.
"Hey, seid ihr fertig?", rief sie durch die Tür und konnte nicht umhin ganz aufgeregt zu sein. Sie war noch nie auf einer Hochzeit gewesen!