Mutant High-Das RPG XXIII

„Oh, vielen Dank, das ist sehr freundlich!“ Leonie lächelte Ian Tesgal dankbar an und setzte sich dann auf den für sie zurück geschobenen Stuhl. Sie hatte einen unglaublichen Hunger und die Pancakes, die sich da auf dem Tisch tummelten, sahen nur allzu köstlich aus. Als Kit ihr welche reichte, sah sie ihn mit einem warmen Lächeln an.
„Entschuldigt dennoch noch einmal, dass wir so lange gebraucht haben“, sagte sie, bevor sie sich über die Pancakes stürzte. „Guten Appetit“, wünschte sie mit einem Lächeln.
„Guten Appetit!“, antwortete Reshma, nickte den beiden Nachzügler freundlich zu und nippte daraufhin an ihrem Kaffee.

„Könnte auch daran liegen, dass du der Onkel der Kleinen bist. Und wenn ich das so sagen darf, du bist einer der coolsten Onkels, die es gibt. Ich meine, Hallo!? Du bist der Technikfreak schlechthin und das meine ich jetzt sehhr positiv. Bestimmt wird sie es später sehr zu schätzen wissen, dass sie dich zum Onkel hat. Auch weil dein Temperament nicht so aufbrausend ist, wie der das Eltern der Kleinen“, raunte Rachel, strich sich eine rote Strähne hinters Ohr und lächelte breit. „Was hattest du eigentlich noch so vor? Heute? Mit der Kleinen?“

Als Clara den Raum betrat, war Ian mit wenigen Schritte bei ihr und hauchte seiner Frau einen Kuss auf die Wange. Sanft dirigierte er sie zu ihrem Platz und zog den Stuhl nach hinten. "Von mir dann auch ein verspätetes 'Guten Appetit'!", lächelte er dann und nickte der Runde freundlich zu, während er sich selbst hinsetzte.
Eron hatte sogar den Anstand zu warten bis Clara und sein Dad saßen, ehe er schließlich nach seinem Besteck griff und die Pancakes in mundgerechte Happen zu zerschneiden begann. Nach dem Frühstück würde er mit Reshma zusammen einen Spaziergang machen, einen kleinen Ausflug zum Friedhof. Er hatte es nicht mehr geschafft, Blumen für das Grab seiner Mutter zu kaufen, aber vielleicht würde er eine einzelne aus einer von Claras Vasen klauen können.

"Ich weiß noch nicht." Gabriel zuckte mit den Schultern und griff dann nach seiner Tasse um einen Schluck zu trinken. "So klein wie sie ist, wird sie wahrscheinlich viel schlafen. Vielleicht gehe ich nachher mit ihr spazieren. Caleb hat mir so ein Tragetuch-Dingsbums in die Tasche gepackt, wenn ich herausfinde, wie das funktioniert, kommt sie unter meine Jacke und dann machen wir den Park unsicher." Beim Gedanken daran musste Gab unwillkürlich lächeln. "Was hast du denn heute noch vor?", stellte er nun seinerseits Rachel eine Frage.

Gegen das aufkommende Schmunzeln konnte Alexei sich nicht wehren, also versuchte er es gar nicht erst. Er konnte sich sehr gut denken, dass sie mindestens 250 andere verrückte Ideen hatte. Und gerade in dem Moment hätte er sie alle sehr gerne miterlebt. Und wenn es ein tanzendes Tee-Café war. Vermutlich würde es vieles einfacher machen, wenn er diese Gedanken auch mal laut aussprach. Tat er nur nicht. Stattdessen schnaubte er noch einmal und schüttelte immer noch lächelnd den Kopf. "Du hast aber auch immer zu viel Phantasie", meinte er leise.

Kit wünschte seiner Mutter auch einen guten Morgen und dem Rest einen guten Apetit. Es freute ihn sehr, dass Clara sogar Leo freundlich ansah, das sprach ja sehr dafür, dass sie sich mit der Situation abfand. Oder zumindest das beste daraus machen würde. Fröhlich zwinkerte er Leo zu.

"Ach, du liebst das, du bist nur zu stur, um es zuzugeben", schmunzelte Soraya und schnippte Alexei gegen die Wange, "ich wette, in deinem Kopf siehst du schon den Tee tanzen." Leise lachend ahmte sie die Handbewegung von vorhin nach und drückte ihrem Freund einen übermütigen Kuss auf die Wange, ehe sie den Arm wieder sinken ließ. Sie wusste selbst nicht so recht, warum sie jetzt so ausgelassen, fast albern war und schob es auf eine Mischung zwischen Schlafmangel und der Endorphinfreisetzung durch die morgendliche Joggingrunde. Aber eigentlich fand sie es gar nicht übel, es war eine nette Abwechslung.

Das Frühstück war sehr gut, nur leider hatte Leonie nah zwei Pancakes schon aufgegeben. Aber sie wusste jetzt schon, dass sie spätestens in einer Stunde, wieder eine Kleinigkeit verdrücken könnte. Wegen der Zwillinge in ihrem Bauch, hatte ihr Magen weniger Platz, weswegen sie wohl auch so schnell satt war.
Sie nippte an ihrem Tee und beobachtete ein bisschen neidisch Reshma beim Essen, die ihren dritten gerade aufaß, aber danach wohl auch keinen mehr schaffte.
Als sie fertig war, legte sie das Besteck auf den Teller und nippte an ihrem Kaffee.
Allmählich waren die anderen auch alle fertig.

„Oh, das ist so“ Rachel rutschte näher an den Tisch und grinste Gabriel verschwörerisch an.
„Ich hab da so einen guten Freund, dem muss ich dringend unter die Arme greifen. Weißt du, es ist so ein herzensguter Kerl, der heute ganz alleine mit seiner kleinen Nichte ist und überhaupt keine Ahnung davon hat, wie das Tragetuch funktioniert“, antwortete sie und lachte Gabriel munter an.
„Solltest du nichts dagegen haben, leiste ich dir ein wenig Gesellschaft. Und zeig dir das, was ich so weiß in Sachen Babysitten“

Eron merkte, dass das Frühstück sich langsam seinem Ende zuneigte und trank den Rest seines nur noch lauwarmen Kaffees in einem langen Zug. "Übrigens, ich wollte mir Reshma nachher noch einen kleinen Spaziergang machen, kann vielleicht etwas dauern, bis wir wieder zurück sind", bemerkte er und stellte die Tasse wieder auf den Tisch, "keine Ahnung, wie lange es dauert, aber zum Abendessen werden wir garantiert wieder zuhause sein." Normalerweise kam und ging er einfach, wie er Lust hatte, aber da Clara sich offensichtlich alle Mühe gab, sich am Riemen zu reißen, wollte er sich auch anstrengen.

"Das wäre klasse!" Gabriel schenkte Rachel ein ernst gemeintes und vorallem dankbares Lächeln. Denn auch wenn er Caleb gegenüber großspurig seine Qualitäten als Babysitter angepriesen hatte, wusste er de facto eher wenig über Babys und ihre Bedürfnisse. "Dafür hast du auch etwas gut bei mir! Egal was!"

"Stur? Seit wann bin ich denn stur?", fragte Alexei halb zwischen Scherz und Empörung. Um Soraya daran zu hindern ihm wieder gegen die Wange zu schnippen griff er ihre Hand und verschränkte seine Finger mit ihren. "Und, nein. An tanzenden Tee habe ich nicht gedacht. Ich liebe dich trotzdem." Fast ein flüstern, aber er lehnte sich zu ihr rüber und gab ihr einen flüchtigen Kuss.

Verwundert sah Kit seinen Bruder an. Der Ausflug kam jetzt nicht überraschend, nur die Länge. "Ich wollte Leo auch ein bisschen die Gegend zeigen", wandte er sich an seine Eltern, bevor er dann seinen Bruder ansah. "Wie ist das, wollen wir nachher noch Clarice besuchen, bevor sie hier auf der Schwelle auftaucht und uns die Ohren langzieht?"

"Und ich liebe dich, Alexei." Sorayas Worte wurden von einem warmherzigen Lächeln begleitet während ihr Daumen sanft über seinen Handrücken strich. Da sie genau wusste, dass es Alexei in der Öffentlichkeit unangenehm war Zuneigung zu zeigen, wusste sie diese kleine Geste umso mehr zu schätzen.
"Hey, es ist doch noch so früh", raunte sie ihm also mit einem Zwinkern zu, "was würdest du davon halten wenn wir uns ein ruhiges Plätzchen suchen und etwas...kuscheln?"

Eron nickte grinsend. "Klar, ich würd doch nicht Clarice vergessen", lachte er, "den Besuch bei ihr hab ich schon eingeplant. Ich wollte nur schauen ob vielleicht doch irgendwo ein 7/11 oder so auf hat. Wenn wir ohne Schokolade oder einer Flasche ihres Lieblingsweins auf ihrer Schwelle stehen kanns gut passieren, dass sie uns die Tür vor der Nase zuknallt!" Das war natürlich völlig übertrieben, Clarice würde sich auch so freuen, die beiden Jungs wieder zu sehen und zudem noch ihre Freundinnen kennen zu lernen. Aber Eron machte der alten Lady gerne eine Freude, immerhin war sie für ihn das, was noch am ehesten an eine Großmutter herankam.

"Gerade erst aus dem Bett gekrochen und schon wieder hinein?", schmunzelnd sah Alexei sie an. "Das nenn ich mal einen faulen Lebenswandel." Nur Spaß, so kurz war sein Gedächtnis nicht, dass er vergessen hätte, dass Soraya heute schon laufen gewesen war. Mittlerweile ärgerte er sie sogar wirklich gerne. Es hatte was, dieses lockere miteinander, da konnte er sich wirklich dran gewöhnen, wenn er das nicht schon längst hatte.

"Und wovon träumst du nachts?", schnaubte Kit belustigt. Er wusste, dass Eron nur Spaß machte, also ging er darauf ein. "Wenn du mit Wein von der Tanke ankommst, dann sperrt sie dich im Keller ein. Mit der Kette an der Heizung. Das kennst du doch noch."

"Die Gesellschaft ist entscheidend", erwiderte Soraya mit frechen Grinsen, "mit der richtigen Person kann man sogar einen ganzen Tag im Bett verbringen, ohne dass es langweilig wird." Inzwischen hatte sie ihren Tee ausgetrunken und stellte die leere Tasse zurück aufs Tablett. "Also", setzte sie an und ihr Blick ruhte nun auf Alexei, "was meinst du? Lässt du dich von meinem faulen Lebenswandel anstecken?" Sie piekste ihm schmunzelnd in die Seite. "Es ist ein guter Lebenswandel", fügte sie mit einem vielsagenden Zwinkern hinzu.

"Achjaa, stimmt, da war ja was", grinste Eron und rieb sich die Handgelenke, "und dabei sind die Narben gerade erst abgeheilt. Gut, dann kein Tankenfusel..." Ian räsuperte sich und machte seinen Söhnen damit deutlich, dass sie sich die Scherze über Ketten und Heizungen für die Zeit nach dem Frühstück aufheben sollten, woraufhin Eron sich brav wieder auf seinen Teller konzentrierte. Clara war empfindlich was blöde Scherze anging. Noch etwas, bei dem sie empfindlich war...

Alexei zuckte zusammen, denn obwohl er es leugnete war er doch kitzelig. Vor allem wenn er es nicht erwartete, dass ihn jemand 'attakierte'. "Wenn du das sagst, dann kann e ja nur wahr sein. Gut, du hast mich überredet", antwortete er ihr schmunzelnd. Er stellte die Sachen zusammen und griff dann das Tablett mit einer Hand um es zum Geschirrwagen zu tragen. Wieso weiter warten, wenn die Sache abgemacht ist?

Irgendwo zwischen genervt und schlechtem Gewissen, weil er Eron fast schon wieder reingeritten hatte, verzog Kit den Mund. Sie waren zu lange nicht mehr Zuhause gewesen, da vergaß man schnell, auf was man achten musste. "Mum. Du weißt nicht zufällig ob der Stadtpark besuchsfähig ist, oder? Letztes Mal als ich da war, hatten sie den ganzen Rase umgepflügt. Das wollte ich Leo nicht unbedingt zeigen", wandte er sich an seine Mutter, um das Thema schnell und effizient zu wechseln. Clara liebte es sich über Gärten auszulassen.

Mit einem triumphalen Lächeln auf den Lippen stand Soraya ebenfalls auf und schnappte sich das restliche Geschirr, das noch auf dem Tisch stand. Tablett und Gläser waren schnell weg gebracht und nur einen Moment später hatten die beide die Mensa verlassen. Noch immer war auf den Fluren kaum etwas los, die meisten Schüler schienen heute ausschlafen zu wollen. Das traf sicherlich auch auf Grace zu, weswegen Soraya automatisch den Weg zu den Jungsschlafsälen einschlug. "Es ist schon fast Dezember", stellte sie lächelnd fest, "bald ist es schon ein Jahr her, dass ich hergekommen bin. Irgendwie kommt es mir länger vor."

Clara hob den Blick von ihrem Teller und richteten ihn auf ihren Sohn. "Also soweit ich weiß, müssten sie inzwischen fertig sein", antwortete sie schließlich auf Kits Frage, "aber zu dieser Jahreszeit wird es dort nicht viel zu sehen geben." Sie runzelte kaum merklich die Stirn und fügte dann hinzu: "Wobei, sicherlich ist die Weihnachtsdekoration schon aufgestellt worden. Vielleicht haben sie sogar schon den Weihnachtsmarkt eröffnet..."
"Dann passt aber bloß auf eure Geldbörsen auf!", bemerkte Ian mit erhobenem Zeigefinger, "die sind dort immer sehr fleißig!"
"Wenn das passiert, solltest du dein Kleingeld einfach zu einer Pfütze schmelzen, dann werden die sich wundern", bemerkte Eron und bedachte seinen Bruder mit einem breiten Grinsen.

„Egal was!? Wow! Du lässt mir ja gar keine andere Wahl!“ Rachel lachte und sah ihren Mitschüler vergnügt an. „Klar. Ich helfe dir. Und im Gegenzug, sollte mal mein MP3 Player wieder schlapp machen, oder auf meinem Laptop ein Virus herumgurken, kannst du mir ja damit helfen“, raunte sie und hielt ihm die Hand hin, damit sie ihre Abmachung mit einem Handschlag besiegeln konnten.
"Wie alt ist sie nochmal? Weißt du, mit was du sie füttern sollst?", fragte sie und warf der großen Tragetasche einen neugierigen Blick zu.

Bei all dem Herumgeblödel ihrer beiden Männer, warfen sich Leonie und Reshma schmunzelnde Blicke zu, ehe Ian Tesgal mit einem Räuspern dem Ganzen Einhalt gebot. Interessiert sah Leo auf, als Kit seine Mutter auf den Stadtpark ansprach. „Weihnachtsdekoration klingt schon toll, selbst wenn der Weihnachtsmarkt noch nicht eröffnet sein sollte“, sagte sie und drückte unterm Tisch eine von Kits Händen. „Und dein Bruder hat recht. Entweder du schmilzt dein Geld zu einer Pfütze, oder ich nehme die Fährte auf und wir jagen sie ein bisschen... Wird bestimmt großartig!“
Dir Vorstellung ganz ungezwungen mit ihrem Mann in einem Park schlendern zu können, war so berauschend, dass sie am liebsten sofort aufgesprungen wäre. Sie konnte es kaum noch erwarten, das mit ihnen beiden endlich öffentlich zu machen! Wären da bloß nicht die Prüfungen davor...
„Ketten und Heizungen... Ich habe das Gefühl, da gibt es vieles, was ich noch nicht weiß“, bemerkte derweil Reshma mit gesenkter Stimme und zwinkerte ihrem Freund zu.
„Wir können ja zusammen den Wein kaufen. Oder Pralinen. Blumen?“

"Sie ist jetzt etwa ein halbes Jahr alt", antwortete Gabriel auf Rachels Frage und ergriff ihre Hand um sie kurz zu drücken und damit die Abmachung zu besiegeln, "Caleb hat mir alles eingepackt was sie braucht. Er meint, wenn sie hungrig ist soll ich Harold einfach eines der Fläschen geben die in der Tasche liegen, der wärmts dann auf die richtige Temperatur auf. Es ist also hoffentlich ganz einfach." Er zwinkerte Rachel munter zu während er sich an den kurzen Vortrag erinnerte, den ihm Caleb zum Thema Säuglingsnahrung gegeben hatte. Sie man kontrollierte, ob die Temperatur auch die richtige ist und wie er Sofia halten sollte, damit sie beim Trinken möglichst wenig Luft schluckte. Offensichtlich waren Babys eine Wissenschaft für sich.

"Kauft am besten einen Portwein", riet Ian Reshma und Eron schmunzelnd, "und einen bunten Strauß Blumen. Wenn ihr damit vor ihrer Türschwelle steht, muss sie auch hineinlassen, ihr lasst ihr keine Wahl."
"So wie du das sagst klingt es, als müsse ich irgendwas wieder gut machen", lachte Eron, bedachte seinen alten Herren aber mit einem anerkennenden Kopfnicken, "aber danke für den Rat, ich glaube, wir werden es so machen."
Er sah fragend zu Reshma hinüber um auf eine Zustimmung oder Ablehnung ihrerseits zu warten.

„Ein halbes Jahr... Wow. Irgendwie... schon eine ziemlich befremdliche Vorstellung. Dass ein Mitschüler und eine Mitschülerin ein Kind haben, das schon ein halbes Jahr alt ist. Und das sind ausgerechnet die zwei, denen man es wohl am wenigsten zugetraut hätte. Aber hey, ich muss sagen, das, was dabei heraus kam, ist richtig niedlich“, räumte Rachel ein und sah mit einem Lächeln zu Sofia hinüber. Ob sie wohl später auch eine Mutation hatte? Oder hatte sie schon eine!?
Rachels blaue Augen huschten zu Gabriel zurück. „Sie... kann aber noch nichts, oder? Nichts besonderes, superkräftemäßiges?“, hakte sich sicherheitshalber nach.
„Nicht, dass ich sie falsch halte, und am Ende meine Haare in Brand stehen“

Mit der Zustimmung von Reshma machten sie und Eron sich schließlich auf, sich fertig zu machen, um los gehen zu können. Sie halfen kurz beim Abräumen – sehr kurz, denn seine Eltern wollten es lieber alleine machen – dann holten sie Tasche und Jacken und verließen das Haus.
Draußen war die Luft klar und beißend kalt, sodass Reshma sich ihren Mantel eng um den Körper zog. Sie brauchte zwar keine Thermokleidung, aber dennoch wurden ihr die Glieder schwer, wenn sie in der Kälte stand. Was sie ihrer Mutation zu verdanken hatte.
Aber ein wenig Bewegung würde helfen, daher sah sie Eron gleich darauf auffordernd mit einem Lächeln an.
„Also... wo geht es zum nächsten Floristen?“, fragte sie und drückte sanft seinen Arm. „Ich würde gerne ein paar Blumen oder einen Kranz für deine Mutter kaufen“

"Also Caleb hat nichts über brennende Bäuerchen oder plötzliches Steinewerfen erwähnt, wir sollten also sicher sein", lachte Gab und sah zu Sofia hinüber, die sich noch immer nicht im Geringsten vom Geplapper der beiden stören ließ und zufrieden an ihrem Schnuller nuckelte. "Willst du sie denn mal halten?", fragte er Rachel in einem schnellen Themenwechsel und mit einem fragenden Lächeln auf den Lippen, "sie schläft wie ein Stein, du musst dir also keine Sorgen machen dass sie plötzlich anfängt zu weinen."
Soviel zu Gabriels Versprechen, dass nur er Sofia halten würde...aber Rachel war ja nun wirklich kein Mensch dem man nicht zutrauen konnte, ein Baby zu halten.

Eron, der gerade dabei gewesen war den Reißverschluss seiner Jacke zu schließen, sah überrascht auf. "Du...musst das nicht machen", erwiderte er schließlich zögerlich, aber mit einem warmen Lächeln, "ich meine, wahrscheinlich würde sogar eine von Claras potthässlichen Plastikblumen reichen, Mom sieht es schließlich nicht." Er spürte wie sich ein Kloß in seiner Kehle bildete und schluckte rasch ein paar Mal. "Ähm, wir haben nicht weit von hier einen kleinen Blumenladen", antwortete er schließlich verspätet auf Reshmas Frage, "da kaufe ich meistens wenn ich Mom eine Blume vorbei bringe." Er legte seinen Arm um Reshma und zog sie sanft an sich. Da ihm nicht die richtigen Worte einfielen um zu beschreiben, wie sehr ihn Reshmas Geste rührte, drückte er stattdessen ihr einen zärtlichen Kuss auf die Schläfe und verharrte für einen kurzen Moment in der Umarmung, ehe er sie lächelnd wieder losließ.

„Bei meinem Glück macht sich ihre Mutation genau dann bemerkbar, wenn ich sie in den Armen halte. Wer weiß, vielleicht wird sie heiß wie ein Vulkan, schießt mit Steinsplittern oder -ha! Noch viel besser: Sie spuckt Lava!“, raunte Rachel mit einem schiefen Lächeln, auch um etwas zu überspielen, wie sehr es ihr in den Fingern juckte, diesen süßen Fratz kurz zu halten.
„Okay. Ganz kurz! Bestimmt steinigen und grillen ihre Eltern mich, wenn sie spitz kriegen, dass ich sie in den Händen hatte“, fügte sie leiser hinzu, lächelte aber noch immer und rückte der Kleinen auf die Pelle. Immerhin kannte sie sich mit Babys ein wenig aus und wusste, wie man sie zu halten hatte.

Seit ein paar Monaten waren er und sie nun schon zusammen, genug Zeit, um eine Ahnung davon zu haben, wie Eron war. Eben deshalb wusste sie auch, dass ihr Freund nicht immer ein Mann der großen Worte war, aber mit Gesten wie diese machte er das allemal wieder wett.
Reshma erwiderte die Umarmung und sah schließlich lächelnd zu ihm auf, nachdem er sie wieder los gelassen hatte. „Das klingt doch gut. Dann lass uns zu dem Laden hingehen. Denn-“ Sie tippte ihm leicht gegen den Brust und zog die Brauen kurz ermahnend hoch.
„Plastikblumen kommen auf gar keinen Fall in Frage“, beendete sie den Satz, zog sich ihren Schal etwas fester um den Hals und nahm seine Hand. „Zeig mir den Weg“

"Wenn es soweit kommt werden sie mich zuerst grillen und steinigen, dann hast du noch genug Zeit zu flüchten!" Gabriel lachte leise und drehte sich dann zu Sofia, die noch immer döste. Behutsam und sehr langsam schob er seine Hände unter ihren kleinen Körper und hob das Baby schließlich hoch. "Du musst den Kopf stützen", erklärte er Rachel unnötigerweise und senkte dabei automatisch seine Stimme, so als könne jetzt jedes noch so leise Flüstern seine Nichte wecken.
Als Rachel Sofia dann schließlich im Arm hielt ertappte sich Gabriel dabei, wie er das Baby verklärt anlächelte. "Ich vergess immer, wie weich und zerbrechlich sich Babys anfühlen", gestand er mit einem schiefen Lächeln und riss seinen Blick schließlich von Sofia los, "wie Stoffpuppen, nur eben...lebendig."

"Zu Befehl, Madam", erwiderte Eron grinsend und drückte Reshmas Hand kurz, ehe sie sich gemeinsam in Bewegung setzten. Wohl aufgrund des eisigen Windes war auf den Straßen nicht viel los, nur ab und an trafen Reshma und Eron andere Fußgänger, die meisten davon Hundebesitzer, die ihre Tiere gerade Gassi führten. "Darauf hätte ich, ehrlich gesagt, keine Lust", gestand Eron und nickte in Richtung einer Dame Mitte 50, die mit Hausschlappen und Morgenmantel bekleidet darauf wartete, dass ihr kleiner Pinscher in den Schnee pinkelte, "zu jedes Tageszeit und bei jedem Wetter mit dem Hund raus zu müssen. Dazu bin ich zu faul."
Er zuckte mit den Schultern und lachte, während er mit Reshma weiter lief, geradewegs auf den Blumenladen zu, dessen Schild jetzt in Sichtweite war.

„Stoffpuppen? Ich denke meistens eher an... Porzellanpuppen. Weil sie so klein und zerbrechlich wirken“, entgegnete Rachel mit gesenkter Stimme, ohne den Blick von Sofia abzuwenden, die sie behutsam hielt. Andererseits, jetzt wo Gabriel davon sprach, es stimmte schon, Babys waren unglaublich weich. „Wenn du mich fragst... Ich bin noch immer der Meinung, dass Sofia nicht das Kind der beiden sein kann. Vielleicht wurde sie ja vertauscht? Und jemand anderes schlägt sich gerade mit einem feuerspeiendem Kind herum?“, mutmaßte sie schmunzelnd und strich vorsichtig über das kleine Ärmchen.
Früher war sie sich sicher gewesen, niemals selbst welche zu bekommen. Kinder. Aber jetzt... mit Ben. Vielleicht. Irgendwann einmal. Lächelnd machte ihr Herz einen kleinen Hüpfer. Unglaublich, dass es sie so erwischt hatte.

„Ich wäre nicht einmal zwingend zu faul, um mit einem Hund hinaus zu gehen. Ich hätte einfach keine Lust, es bei so einem Wetter wie jetzt zu machen. Oder wenn es richtig schneit oder schüttet“, antwortete Reshma, die bereits den Blumenladen entdeckt hatte und neugierig das Schild musterte. Sie hatte bisher nur ein einziges Haustier gehabt, damals war sie elf gewesen und ihr Haustier war ein Kaninchen gewesen. In dessen Nähe sie sich nie in eine Schlange verwandeln durfte, da sie ansonsten... Appetit bekommen hätte.
Kurz darauf betraten sie bereits den Blumenladen und Reshma fand rasch einen wunderschönen Kranz aus Buchs, Beeren und kleinen weißen Rosen.
Mit diesem in der Hand verließen sie den Laden schließelich wieder und Reshma sah lächelnd zu Eron auf. „Zum Friedhof?“

Gabriel lachte über Rachels Kommentar und betrachtete Sofia mit aufmerksamem Blick als würde er über ihre Worte nachdenken. "Vielleicht hat sie einfach nur die guten Eigenschaften geerbt?", schlug er schließlich schmunzelnd vor und sah nun wieder Rachel an, "das oder der große Charakterwandel kommt gemeinsam mit der Mutation in der Pubertät. Denn ich bin mir hundertprozentig sicher dass Tragger Junior hier auf jeden Fall eine Mutation entwickeln wird." Schmunzelnd streckte er die Finger aus und kitzelte Sofia am Bauch, was dieser ein leises Glucksen entlockte. "Was meinst du? Was wird sie später mal drauf haben?"

"Zum Friedhof", bestätigte Eron lächelnd und bot Reshma seinen Arm an, ehe die beiden ihren Weg fortsetzten. Vom Blumenladen war es ein Fußmarsch von einer knappen Viertelstunde, ehe die rote Backsteinmauer des Friedhofes in Sicht kam. Eine dünne Schicht Schnee bedeckte den Boden und die kümmerlichen Reste der Buchsbäume, die zwischen den Reihen geplanzt worden waren. Das Tor knirschte leise als Eron es aufdrückte und ein wenig alte Farbe platzte ab als das Tor hinter ihnen beiden wieder ins Schloss fiel. Eron nahm das mit einem Stirnrunzeln zur Kenntnis, sagte aber nichts und ging zielstrebig zwischen den Reihen hindurch. Schließlich blieb er vor einem schlichten Grabstein stehen und legte die Hand kurz auf das Granit. „Hey Mom“, murmelte er leise und lächelte schwach, „ich weiß, es ist langer her seit ich hier war, aber ich hab Besuch mitgebracht.“ Er drehte den Kopf in Reshmas Richtung und seine Mundwinkel zuckten nach oben. „Das ist Reshma, meine Freundin. Ja, ob du es glaubst oder nicht, diese atemberaubende Frau hat sich mich ausgesucht.“

„Ja... die Wahrscheinlichkeit, dass die Kleine Superkräfte kriegt, ist sehr hoch“, stimmte Rachel zu und begann Sofia leicht hin und her zu wiegen. Dabei musterte sie das Gesicht des Mädchens eine Weile und grübelte über Gabriels Frage nach. „hmm“, machte sie nach ein paar Minuten.
„Ich weiß nicht. Ich hätte darauf getippt, dass es womöglich etwas sein wird, das der Mutation ihrer Eltern ähnelt. Andererseits... haben Kinder manchmal auch ganz andere Kräfte als ihre Eltern...“, sagte sie und dachte dabei an Emma und ihren Cousin Jared.
„Ich tippe, Calebs Gene setzen sich durch und die kleine speit Feuer. Was denkst du denn?“

Es war traurig, dass Eron seine Mutter so früh verloren hatte und ihm dann nur noch Clara als Mutter geblieben war, die, wie sie selbst mitbekommen hatte, nicht sonderlich mütterlich zu Eron gewesen war. Reshma beobachtete ihren Freund dabei, wie er seine Hand auf den Grabstein legte und diesen mit einem Blick ansah, dass Reshma schwer schlucken musste.
Bei seinen Worten musste sie leise auflachen, löste ihren Arm von ihm und fuhr mit der Hand über seinen Rücken.
„Du hast mir keine andere Wahl gelassen, so sehr hast du mir den Kopf verdreht“, sagte sie, ging leicht in die Knie und lehnte den Kranz gegen das kühle Granit. Hier und da wischte Reshma etwas Schnee beiseite, ehe sie sich wieder aufrichtete.
„Ich habe Ihnen Ihren bezaubernden Sohn zu verdanken. Er... hat sich, so lange ich ihn kenne, unglaublich gemacht. Und er hat das Herz auf dem rechten Fleck“, fuhr sie fort und schenkte ihm einen liebevollen Blick.

"Hmm." Gabriel legte in übertriebener Manier die Hand ans Kinn und fuhr sich über den nicht-existenten Bart. "Ich tippe darauf dass Tina sich durchsetzt", verkündete er schließlich mit einem bestimmten Kopfnicken, "die Kleine wird zur lebenden Stein-Bazooka!" Er sah schmunzelnd zu Rachel hinüber. "Was hältst du von einer Langzeitwette? Der Gewinner lädt den Verlierer zu einem Bier ein? Und wenn wir beide Unrecht haben müssen wir uns das Bier eben selbst kaufen?"
Als hätte Sofia mitbekommen dass da ein Spaß auf ihre Kosten gemacht wurde schlug sie die Augen auf und warf einen misstrauischen Blick in die Runde, machte aber keine Anstalten zu weinen.

Eron spürte Tränen in seinen Augen brennen, blinzelte sie aber weg ehe er Resmas Blick und Lächeln erwiderte. Mit einer stummen Geste forderte er sie auf, zu ihm zu kommen und legte dann seine Arme um sie. "Ich liebe dich", raunte er und gab ihr dann einen zärtlichen Kuss, "ich sollte das öfter sagen. Du bist perfekt." Er legte seine Hand an ihre Wange und schenkte ihr ein warmes und dankbares Lächeln. Natürlich wusste er selbst dass es albern war, dass er mit seiner Mutter sprach, schließlich war sie nicht hier. Doch Reshma sah ihn dafür nicht schief an, nein, sie tat es ebenfalls und die Worte, die er an den Grabstein gerichtet hatten, hatten ihn tief berührt. "Der Kranz ist wunderschön", fügte er hinzu und merkte, dass seine Stimme belegt klang, "ich bin sicher, dass sie sich sehr darüber freut."

„Ohoh... sie muss uns gehört haben“, raunte Rachel leise und bemühte sich, ihren Mund dabei so wenig wie möglich zu bewegen, damit Sofia nicht mitbekam, dass sie sprach. Wer wusste schon, was und wie viel sie verstand. Am Ende täuschten sie sich tatsächlich beide und in Wahrheit war Sofia besonders überdurchschnittlich intelligent und verstand jetzt schon jedes Wort! Das wäre... ein klein wenig angsteinflößend.
„Aber ja, lass uns das machen. Die Wette gilt“, wisperte sie, veränderte leicht ihre Haltung, sodass sie kurz mit Gabriel die Hände schütteln konnte, um die Wette amtlich zu machen.
Gleich darauf schenkte sie ihre volle Aufmerksamkeit wieder dem kleinen Mädchen in ihren Armen.

Sanft strich Reshma mit ihrer Hand über seinen Arm, wischte ein paar verirrte Schneeflocken von seinem Ärmel und nahm dann seine Hand. Dabei schenkte sie ihm ein warmes Lächeln und hörte ihm zu. Es war für sie selbstverständlich, dass sie hier mit ihm war, ihn begleitete und für ihn da war. Außerdem war es rührend, dass er nach all den Jahren noch hier her kam und mit seiner verstorbenen Mutter sprach. Andere Söhne taten das sicherlich nicht. Schon gar nicht, wenn sie, wie in Erons Fall, ihre Mutter niemals richtig kennen gelernt hatten.
„Ich liebe dich auch“, sagte sie, hob seine Hand an und hauchte einen Kuss auf seine Finger. „Und ich bin mir sicher, dass deine Mutter sich freut, dass du hier bist und sie nicht vergessen hast“

"Die Kleine lässt sich ja nicht aus der Ruhe bringen", stellte Gabriel schmunzelnd fest und sah lächelnd auf Sofia hinab, deren Blick zwischen ihm und Rachel hin und her wechselte. Sie wirkte nicht verängstigt, aber auch nicht wirklich begeistert die beiden zu sehen und ihre Mimik drückte vorallem Misstrauen gegenüber den beiden Menschen aus, die sie da angafften. Der Blick seiner Nichte sorgte prompt dafür, dass Gabriel lachte musste. "Wow, Caleb kann wirklich nicht leugnen, dass die kleine seine Tochter ist", grinste er, "der Blick ist eindeutig derselbe!"

Okay, jetzt half alles Wegblinzeln nicht mehr, die Tränen liefen über Erons Wangen. "Sorry", nuschelte er und entzog seine Hand vorsichtig Reshmas sanftem Griff um die Tränen wegzuwischen. Ein Teil von ihm schämte sich dafür, vor ihr zu weinen, auch wenn er wusste dass sie deswegen nie schlechter von ihm denken oder ihn für ein Weichei halten würde. Aber Eron war nun einmal nicht der Typ Mensch, der Gefühle wie Trauer großartig zur Schau stellte, sondern damit lieber allein und für sich klar kam.

Morpheus wusste nicht, warum er ausgerechnet jetzt an Lena denken musste. Warum jetzt, als er durch die spärlichen Reste des Unterholzes stapfte und nicht während der fast fünfstündigen Busfahrt hierher? So oder so, jetzt da seine Gedanken auf sie gerichtet waren, spürte er das schlechte Gewissen dass sich wie Säure durch seine Eingeweide fraß. Er hasste es, sie anlügen zu müssen, aber es ging nun einmal nicht anders. Die Ausrede war beschissen, eine zweitägige Weiterbildung im Barkeeping, aber die Wahrheit hätte er ihr auf keinen Fall sagen können. Morpheus schüttelte den Kopf und spürte, wie das ätzende Gefühl zunahm. Sie hatte seine Lüge so bereitwillig geglaubt und ihr süßes kleines Lächeln gelächelt, als sie ihm viel Erfolg wünschte und zum Abschied küsste. Wenn er hier das Richtige tat, warum fühlte er sich jetzt so verdammt beschissen?! Morpheus schob den Gedanken beiseite als zwischen den Bäumen die Umrisse eines Gebäudes in Sicht kamen. Das schlechte Gewissen würde warten müssen, denn jetzt würde er all seine Konzentration benötigen. Unbewusste nahm Morpheus eine leicht gebückte Haltung ein und zog die Kapuze seines Parkas über den Kopf, während er sich anschlich. Das Haus war schlicht und würde wohl für eine Familie ausreichen. Oder eine kleine Gruppe Erwachsener. Dass es das richtige Haus war wusste er, denn er erkannte es wieder, es war in den Erinnerungsfetzen dieses Schweines aufgetaucht. Ein kurzes Schmunzeln umspielte Morpheus Lippen. Hoffentlich war es schön warm in der Hölle!

„Stimmt!“ Rachel lachte und bemühte sich, Sofia dabei nicht allzu sehr durchzuschütteln.
„Ihr Blick bringt dieses... Misstrauen so gut herüber. Der sagt so richtig aus: 'Wer zum Teufel seid ihr? Und was wollt ihr von mir? Wehe, ihr seid mir nicht von Nutzen, sonst schalte ich euch mit meinem kleinen Finger aus'“, fuhr sie schmunzelnd fort und wiegte Sofia sanft hin und her, während sie kurz zu Gabriel auf.
„Was machen wir eigentlich, wenn sie eine Mischung aus beiden Mutationen hat? Laden uns dann ihre Eltern zum Bier ein?“, fragte Rachel grinsend.

Ohne Worte ließ Reshma ihn gewähren, bis er seine Tränen weggewischt hatte und nahm ihn dann in ihre Arme. Sie drückte ihn kurz, aber sehr herzlich und liebevoll, ehe sie sich wieder leicht von ihm löste, um ihm ins Gesicht schauen zu können. Es berührte sie, ihn so zu sehen, brachte sie allerdings beinahe auch zum Weinen. Blinzelnd lächelte sie ihn an und nahm sein Gesicht sanft in ihre Hände. „Ich kenne deine Mutter zwar nicht, aber ich bin mir sicher, sie wäre so stolz auf dich, Eron. Auf all deine Stärken und Schwächen, die dich ausmachen“ Reshma ließ ihre Hände wieder sinken, nahm die seine und drückte sie sanft.

Auch wenn es Lena lieber war, wenn ihr Freund übers Wochenende da war – immerhin hatten sie den ersten Advent! - war sie doch ein wenig froh darüber, dass er eine ganze Weile weg war. So konnte sie sich nämlich um sein Weihnachtsgeschenk kümmern, an dem sie nun schon seit ein paar Tagen heimlich arbeitete. Es war ein Album mit allem, was sie bereits durchgemacht hatten, Fotos von der Schule, vom Umzug, von den Besuchen ihres Vaters, Eintrittskarten in Kinos und so diverses anderes, was sich eben angesammelt hatte und was sie beide verband.
Lena saß in der Küche an dem Tisch und hatte um sich herum alles ausgebreitet. Direkt vor ihr lag das Album, in das sie gerade ein weiteres Bild einklebte.

out, bevor ich ins Bett gehe Gute Nacht!