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Vampire-Das RPG IV

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Vampire-Das RPG IV - Seite 3 Empty Re: Vampire-Das RPG IV

Beitrag von Robyn Mi 15 Sep 2021 - 7:38

Jael hatte die neuen Papiere gebracht, die schon bald sehr wichtig werden würden. Was Jack noch nicht wusste. Ausweis, Reisepass und so weiter. Mit neuem Namen. Was Jack sicher nicht so gefallen wird. Durch den Mist hatte Hector damals nicht gemusst. Da hatte es noch keine Pässe gegeben. Erst später und da hatte er sich dann selbst den einen oder anderen Namen ausgesucht.
Hector bedankte sich bei Jael und verabschiedete ihn anschließend. Während der Jüngere zurück in sein Arbeitszimmer ging, schloss Hector die Tür und drehte sich zu Jack um. „Dein… erster Ausweis als Vampir… Beim nächsten Mal kannst du dir den Namen aussuchen“, raunte Hector, was, wie er wusste, kein Trost war. Und mit Sicherheit verursachten die neuen Papier auch… kein gutes Gefühl bei seinem Freund. Es musste seltsam sein. Er musste sein altes Leben ablegen, seine Identität – zumindest auf dem Papier. Und kein Kontakt mehr zu seiner Familie.
„Wegen meiner Frage vorhin… Du musst mir heute nicht darauf antworten. Auch nicht morgen. Lass es dir durch den Kopf gehen. Ich sag dir Bescheid, sobald ich weiß, wann ich zu ihnen gehe…“, raunte er, kehrte zu dem Sofa zurück und nahm darauf seufzend Platz. Mit einem eingeschlagenen Bein, das er aufs Polster gezogen hatte, drehte er sich seinem Freund zu und sah ihn mit ernster Miene. „Ich gehe mit dir zu deinem Elternhaus. Morgen, wenn du magst und bereit bist. Aber wir können nicht nahe ran. Und zur Sicherheit müssen wir dich ein wenig abfüllen. Damit du so satt bist, dass du auf keine dummen Ideen kommen kannst. Außerdem sollten wir dich vielleicht besser umkleiden… Und du lässt meine Hand auf dem ganzen Weg nicht los. Das… wären die Bedingungen…“, sagte er und sah Jack abwartend an.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 15 Sep 2021 - 8:18

Jael hatte ihm den Umschlag mit den Papieren überreicht, noch während Jack sich wunderte, was er denn da eigentlich bekam. Er holte den Ausweis aus dem Umschlag und sah ihn sich an. Erst wunderte er sich, was das sollte, bis ihm auffiel, dass es sein Bild war, dass da neben dem fremden Namen stand. Das sollte jetzt er sein.
Als er sich von seinem Schrecken erholt hatte und aufsah, war Jael schon weg. Von Hector rausgeschickt. Der sich auch gleich umdrehte und ihm sagte, dass er beim nächsten Mal den Namen selbst aussuchen durfte. Etwas überrascht und trocken lachte Jack und sah auf den Ausweis. "Das wäre gut ja. Wer hat sich den den dieses Mal ausgedacht? Muss ich mich jetzt eigentlich so nennen?", fragte er und steckte das Kärtchen dann weg. Daran würde er sich gewöhnen müssen und er glaubte nicht, dass es ihm je wirklich gefallen würde. Er sah wieder auf, als Hector zu seiner vorherigen zurück kam. Mit einem Seufzen nickte Jack und fürchtete, dass er seinem Freund auch überhaupt nicht früher sagen könnte, was er ihm von seinen Eltern holen konnte. Ein bisschen wurde er nervös, als Hector sich wieder setzte. Was würde jetzt kommen? Sein Freund sah so ernst drein. Was Hector dann sagte brauchte einen Moment, um in Jacks Kopf vorzudringen. "Das meinst du ernst?", fragte er ungläubig und als Hector nickte, wäre Jack ihm fast um den Hals gefallen. "Alles. Ich verspreche dir alles!", rief er und musste sich selbst dran erinnern, dass sie nicht sofort los konnten. Zumindest wollte Hector das nicht. "Von mir aus kannst du mich auch an dir oder dem Laternenpfahl festketten. Mir ganz gleich. Solange ich nur zu ihnen darf!"
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Beitrag von Robyn Do 16 Sep 2021 - 7:19

„Ja, es ist mein ernst“, bestätigte Hector seinem Freund, der ihn ungläubig ansah. Um seine Worte zu bekräftigen, nickte er und spätestens da hellte sich Jacks Miene auf. Ein bisschen hatte Hector die Vermutung, dass der andere gleich vor Freude platzte. Er hatte allerdings auch das Gefühl, dass sein Freund nur den Teil gehört hatte, den er hatte hören wollen. „Das musst du nicht. Gott bewahre, das will ich auch gar nicht! Nur die Bedingungen, die ich genannt habe, darauf bestehe ich“, sagte er und sah Jack etwas argwöhnisch an, nicht sicher, ob er ihm auch wirklich zuhörte. „Aber“, betonte er, „vergiss nicht, wir können uns das Haus nur aus der Ferne anschauen. Das ist alles. Sollte jemand von deiner Familie das Haus verlassen, dürfen wir sie nicht auf uns aufmerksam machen. Wie heißt das…? Nicht anfassen, nur gucken. Und nicht reden“, raunte er und seufzte leicht. „Als ob ich dich an einen Laternenpfahl ketten würde…“, murmelte Hector und sah ein wenig beunruhigt zu Jack. „Manchmal frage ich mich, für wen du mich hältst…“ Bislang hatten sie zumindest noch keine Fesselspielchen gemacht… er war sich allerdings nicht sicher, ob das überhaupt Jacks Ding wäre… Was aber gerade auch gar keine Rolle spielte. Er war froh, dass er seinem Freund etwas in Aussicht hatte stellen können, worauf dieser sich freuen konnte. Das würde hoffentlich seine Laune heben… Solange, bis er ihm morgen sagen musste, dass sie London verlassen würden.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Do 16 Sep 2021 - 8:18

Jaja. Nur aus der Ferne sehen. Im Moment war Jack alles egal, hauptsache er konnte seine Familie sehen. Dass er von der Straße aus wohl eher wenig von denen sehen würde, vergaß sein Kopf gerade sehr gerne. Auf Hectors fast-Frage grinste er fröhlich. "Wofür ich dich halte? Im Moment für den besten Menschen, den es auf Gottes weiter Erde gibt", rief er überschwänglich und hielt sich dann nicht mehr zurück. Er lehnte sich vor und gab Hector einen liebevollen Kuss. Den hatte sein Freund sich aber auch wirklich verdient, wo er gerade Jacks größten Wunsch erfüllt hatte.
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Beitrag von Robyn Fr 17 Sep 2021 - 4:28

Hector schnaubte, verdrehte die Augen und wollte schon sagen, dass er übertrieb, aber noch bevor auch nur ein Ton aus seinem Mund kam, lehnte sich Jack zu ihm hinüber und gab ihm einen Kuss. Einen wirklich, wirklich tollen Kuss. Dementsprechend dämlich glücklich lächelte Hector auch drein, als sich ihre Lippen wieder voneinander trennten. „Versuch dir das zu merken“, raunte er leise mit einem Räuspern am Ende. „Das mit dem besten Menschen“ Er lächelte schief, legte zärtlich eine Hand an das Gesicht des jüngeren und sah diesen mit einem warmen Blick an. „Ich liebe dich, Jack D’Angelo. So sehr“, sagte er, halbwegs ernst, aber noch immer mit diesem warmen Blick, der Eis zum Schmelzen gebracht hätte. Dann lehnte sich der Ältere vor und küsste seinen Freund innig. Seine Hand wanderte von Jacks Gesicht hinunter zu seinem Hals und blieb dort, während er sich mit der anderen auf dem Polster abstützte, um näher an Jack heran zu rutschen. Dann fuhren seine Lippen über Jacks Hals und schließlich biss er vorsichtig zu.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 17 Sep 2021 - 7:30

Sprung auf den 30. August 2032, kurz nach 21 Uhr

Mit dem Fuß schob Casey die Tür hinter sich zu und balancierte den kleinen Kartonturm in seinen Händen, bis er ihn auf dem Beistellschrank abstellen konnte. Erst danach hatte er die Hände frei um sich auszuziehen. "Jess?", rief er leise in die Wohnung, nahm wieder seinen Stapel auf und ging in die Küche. Niemand antwortete und niemand kam zu ihm, woraus er schloss dass Jess wohl arbeiten war. Spät genug war es ja und er war nicht da gewesen, als sie aufgewacht war. Was irgendwie ihre Schuld gewesen war. Da sie ihn nicht geweckt hatte, als sie morgens zurück gekommen war, hatte er viel zu lange geschlafen und war so viel zu lange mit der Hausarbeit beschäftigt gewesen. Daher war er auch erst spät zur Uni los gekommen und so eben auch erst spät wieder zurück. Weswegen er sich auch Essen unterwegs besorgt hatte. Nachdem er das Essen aus den Kartons auf einen Teller gelegt und sich an den Tisch gesetzt hatte, zog er sein Handy aus der Tasche. Keine Nachricht. Nachdenklich sah er auf. Hatte er Jess vielleicht gekränkt? Oder war sie doch sauer wegen der Entscheidung gestern? Verdammt, er hätte ihr selbst eine Nachricht dalassen sollen, aber er hatte gehofft viel schneller wieder zurück zu sein. Sein Blick fiel auf einen Zettel am Kühlschrank. Er stand auf und las den Text. Mit einem kleinen Schmunzeln setzte er sich wieder zu seinem Essen und schrieb seiner Freundin eine Nachricht: 'Der Tag war arbeitsreich. Ich hoffe du bist gut zur Arbeit gekommen. Lass dich von Galon nicht ausnutzen. Warte sehnsüchtig auf dich. Zwinkern Casey'

Als sie zwei Blocks von Jacks Zuhause das Motorad abstellten, war Jack immer noch nervös. Die Fahrt durch die Stadt hatte da nicht geholfen. Auch nicht die ernste Erinnerung von Hector, dass sie nicht nahe heran gehen würden und er kein Wort mit irgendwem wechseln würde. Dass er zum ersten Mal seit zwei Wochen wirklich draußen war, machte es auch nicht einfacher. Er zog den Helm von Kopf und atmete tief durch, woraufhin er völlig erschlagen erst einmal erstarrte. So viele Gerüche.. Er schreckte aus seinen Gedanken, als Hector ihm den Helm aus der Hand nahm.
Als Hector ihn dann fragte, ob alle okay war und sich sicher war, ob er es durchziehen wollte, musste Jack ein wenig lachen. "Und darauf hoffen, dass du dich nochmal dazu überreden lässt her zu kommen. Nein, nein. Ich will das wirklich. Und ja, ich werde dich keinen Moment los lassen", erklärte er und lächelte ein bisschen traurig, dann reichte er aber seine Hand Hector entgegen. Er wollte seine Familie sehen, musste sie einfach sehen. Alles würde sicherlich einfacher werden, wenn er wusste, dass es ihnen gut ging.
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Beitrag von Robyn Fr 17 Sep 2021 - 8:24

Obwohl das gestrige Gespräch und die Sorgen nach wie vor in ihrem Kopf waren, schaffte Jess es, sich heute besser durch die Arbeit ablenken zu lassen. So kam sie auch bei der Arbeit schneller voran und fühlte sich selbst etwas besser, weil sie etwas zu tun hatte. Wäre sie jetzt die ganze Zeit daheim gewesen, wäre sie sicher verrückt geworden. Als sie heute früh nach Hause gekommen war, war sie so fertig gewesen und hatte sich so elend gefühlt, dass sie direkt ins Bett gekrochen ist. Natürlich hatte sie vergessen, Casey zu wecken, was ihr dann erst später eingefallen war, als Casey jedoch schon längst weg war. Hatte sie ganz toll hingekriegt. Eine spitzen Freundin war sie…
Jess seufzte, schüttelte leicht den Kopf und konzentrierte sich wieder auf den Bildschirm. Nach einer Weile stand sie auf. „Ich hole mir was zu Essen, soll ich euch was mitbringen?“, wandte sie sich an Jael und Charles und ging schließlich, als sie deren Antwort hatte.
Unterwegs checkte sie ihr Handy und entdeckte Caseys Nachricht. Lächelnd las sie sie und lief geradewegs ihn jemanden hinein. Ihr Handy rutschte ihr aus der Hand und wurde gerade noch rechtzeitig von der anderen Person aufgefangen. „Oh, entschuldige“, raunte Jess, die Augen auf ihr Handy geheftet, das zum Glück nicht heruntergefallen war. Sie hätte besser nicht lesen und gleichzeitig laufen sollen, daher gab sie dem anderen auch keine Schuld.
„Schon in Ordnung. Glücklicherweise sind wir beide robuster als dieses kleine Fernsprechgerät“, raunte der Kerl und überreichte ihr Handy. Jess lachte leise und sah zu dem Kerl auf. „Fernsprechgerät? Gefällt mir“, raunte sie schmunzelnd und nahm ihr Handy wieder an sich. „Danke.“ „Keine Ursache“, er nickte ihr zu und ging dann weiter. Jess sah ihm kurz nach, und rief anschließend wieder Caseys Nachricht auf. ‚Entschuldige, dass ich dich nicht geweckt habe! War keine Absicht. War nur richtig fertig, als ich nach Hause kam. Hast du alles geschafft? Arbeit abgegeben? J‘.

Heute war also der große Tag. Wobei… der große Tag war vermutlich eher die Verwandlung. Und Jacks Aufwachen. Oder…oder gestern, weil sie…? Egal. Heute war auf jeden Fall auch ein wichtiger Tag. Hector legte seine Hände an seinen Helm, zog ihn sich vom Kopf und verstaute ihn anschließend. Jack hatte ebenfalls seinen Helm abgenommen und atmete tief ein. Sanft nahm Hector ihm den Helm ab. „Alles in Ordnung?“, fragte er mit einem mitfühlenden Blick. Er wusste, dass die Gerüche in einer Stadt einen ziemlich überfordern konnten. „Überreden? Musstest du mich gestern etwa überreden? Ich weiß, dass es dir wichtig ist. Deswegen habe ich es dir angeboten…“, raunte er, räusperte sich und lächelte matt. „Versuch… am besten nicht so viel zu atmen. Das macht es leichter, am Anfang.“ Er drückte Jacks Hand, nachdem dieser nach der des Älteren gelangt hatte. „Und sehr gut! Nicht loslassen“ Er hob Jacks Hand nach oben und hauchte einen Kuss auf seinen Handrücken. Danach ließ er grinsend wieder die Hand sinken, streckte die andere nach der Kapuze an Jacks Pulli aus und zog diese über den Kopf seines Freundes.
„Oh, und die hier, die musst du noch tragen. Du weißt schon, niemand darf dich erkennen“, raunte er und hielt Jack eine Brille mit Fensterglas hin. Für sich selbst hatte er eine Cappy, die er sich tief ins Gesicht ziehen konnte.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Fr 17 Sep 2021 - 22:53

Casey hatte aufgegessen und das Geschirr abgewaschen und weggeräumt, als endlich von Jess eine Antwort kam. Das mit dem Wecken hatte ihn auch gewundert. Sie musste wirklich fertig gewesen sein, dass sie daran nicht mehr gedacht hatte. Spontan konnte Casey sich an keinen morgen erinnern, an dem sie nicht wenigstens kurz noch ein wenig miteinander gesprochen hatten. 'Muss ich ein ernstes Wörtchen mit Galon reden? Die Arbeit ist abgegeben, ob ich sie auch geschafft habe werde ich wohl sehen. Bin jetzt aber auch fertig und werde bald ins Bett gehen. Lass dich nicht ausnutzen. Casey, tippte er ihr zurück und war jetzt wirklich etwas am Grübeln, was wohl in der Nacht passiert war, dass sie so abgelenkt nach Hause gekommen war.

Kribbelig sah er dabei zu, wie Hector seinen Handrücken küsste und war sich gar nicht sicher, ob das Kribbeln im Bauch jetzt von der Nervösität kam oder von Hector. Zum Glück löste das Grinsen seines Freundes die Spannung ein wenig, die sich wieder aufbauen wollte. Dann wurde ihm auch die Kapuze über den Kopf gezogen und Jack war erstmal damit beschäftigt die Haare aus seinen Augen zu streichen, die mit dem Stoff nach vorne gefallen waren. "Nicht atmen.. Das klingt so einfach", sagte er leise und sah etwas verloren unter der Kapuze hervor. Er hatte zwar gelernt, dass er nicht atmen musste, aber auch festgestellt, dass es furchtbar unangenehm war es nicht zu tun. Irgendwie fehlte ihm das Atmen einfach und am Ende fehlte einem dann auch immer die Luft um etwas zu sagen. Hier und jetzt würde es aber sicherlich wirklich helfen. Gerade als er wieder einatmete, nahm er einen sehr verlockenden und zum Glück sehr schwachen Geruch war. Da Hector ihm in dem Moment eine Brille entgegen hielt, wurde er zum Glück davon abgelenkt. Blinzelnd griff er nach der Sehhilfe und grinste plötzlich leicht. "Krieg ich auch eine Telefonzelle? Zum umziehen?", fragte er leicht belustigt, während er die Brille auf die Nase schob.
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Beitrag von Robyn So 19 Sep 2021 - 1:31

Jess bei der Küche angekommen, als sie Caseys Antwort erhielt. Sie lehnte sich neben die Tür und las die Nachricht. Ihr Lächeln verschwand beim Lesen merklich. Er würde bald ins Bett gehen. Natürlich, es war ja auch schon spät. Nur… dann hatten sie sich heute kein einziges Mal gesehen oder sprechen können. Was den Tag irgendwie zu einem ziemlich beschissenen Tag machte. Seufzend ließ sie die Schultern hängen und tippte eine Antwort. ‚Nein, es lag nicht an Galon oder an der Arbeit. Alles in Ordnung‘ Den letzten Satz sah sie mit gerümpfter Nase an und löschte ihn dann wieder. ‚Glückwunsch zur Abgabe! Ich drücke die Daumen, dass alles klappt! Schlaf gut und bis Morgen. Liebe dich, J‘, setzte hinzu und schickte ihre Nachricht daraufhin ab. Niedergeschlagen sah Jess auf, in Gedanken wieder bei dem gestrigen Gespräch mit Jael und bei Caseys Worte. Was, wenn solche Tage immer häufiger vorkamen? Tage, an denen sie sich beide gar nicht sahen?
Sie ging in Gedanken zum Kühlschrank, öffnete diesen, aber als ihr Blick auf die Blutbeutel fiel, musste sie feststellen, dass ihr Appetit nicht mehr da war. Seufzend schloss sie also den Kühlschrank und beschloss, wieder zurück an die Arbeit zu gehen.
 
„Telefonzelle?“ Hector hob eine Braue und brauchte etwas, bis ihm aufging, worauf Jack anspielte. „Tut mir leid, Telefonzellen sind gerade aus“, antwortete und wies auf ihre Umging. „Ich glaube dafür sind wir ein paar Jahre zu spät. Außerdem sind wir nicht wie dieser Kerl… bei seinem Outfit ist es kein Wunder, dass er sich Telefonzellen suchen musste, um sich umzuziehen. War ja auch peinlich, seine Unterhose über die… Strumpfhose zu ziehen, oder was auch immer das war. So ein lächerliches Outfitt…“, schnaubte Hector und schüttelte den Kopf. „Ich habe die Filme nie wirklich verfolgt oder geschaut. Die Schauspieler von diesem Kent-Typen waren nicht meins“, raunte er und verzog leicht das Gesicht. Da gefielen ihm die von Batman doch wesentlich besser… Nur musste er das ja nicht Jack unter die Nase reiben. Mit einem schiefen Lächeln sah er seinen Freund an und rückte die Brille auf dessen Nase zurecht. „Hm. Brillen stehen dir. Sieht scharf aus“ Hector räusperte sich und wischte sich das Grinsen aus dem Gesicht. „Entschuldige. Nicht der richtige Zeitpunkt“, stellte er fest und seufzte. „In Ordnung… begeben wir uns mal in Stellung. Nicht vergessen, nicht oder nur wenig atmen. Und meine Hand nicht loslassen.“

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 19 Sep 2021 - 3:30

Auch als er schon im Bett war, starrte Casey noch auf die Nachricht seiner Freundin und wusste nicht, was er ihr antworten sollte. Ihm schien es, als würde etwas zwischen den Zeilen mitschwingen, dass er nicht fassen konnte. Als hätte Jess bewusst etwas ausgelassen. Aber vielleicht dachte er auch nur zu viel. Keines ihrer Worte ließ doch diesen Schluss zu. Wieder und wieder laß er die Nachricht, bis ihm auffiel was ihn so alamierte. Es lag nicht an Galon oder der Arbeit. Aber sie erklärte auch nicht woran es sonst gelegen hatte, was ihm das ungute Gefühl gab, dass er das Problem gewesen war. Deswegen hatte sie ihn auch nicht geweckt, nicht wahr? Weil sie ihn nicht sehen, zumindest nicht mit ihm hatte reden wollen. Ein wenig verletzt saß er auf dem Bett und war fast versucht ihre Worte einfach auf sich beruhen zu lassen. Wenn sie nicht reden wollte, sollte er sie vielleicht auch nicht dazu zwingen. Nein. Keine Lösung. 'Ich stell mir den Wecker auf 4 Uhr. Wenn du dann noch nicht zu Hause bist, ruf ich Vic an, sie soll meine Frau wieder rausrücken. lachen
Mit einem fast grimmigen Gesichtsausdruck schickte er die SMS ab und stellte dann seinen Wecker. Er würde nicht zulassen, dass Jess sich einigelte. Sie würden das klären, was auch immer es war. Und vielleicht konnten sie die Zeit danach ja auch noch für angenehmere Dinge nutzen.

Ein wenig verwundert sah Jack seinen Freund an. "Nicht? Ich hätte gedacht gerade solche Kostüme sagen dir zu. Die haben zumindest wenig versteckt", antwortete er und bekam dann direkt die Erklärung, warum Hector ihnen nichts abgewinnen konnte. Es war wohl eine gute Entschuldigung, wenn man die Schauspieler nicht attraktiv fand. Es war allerdings nicht die Zeit und der Ort zu fragen, welche Schauspieler Hector dann eher zusagten. Wo Jack sich auch nicht sicher war, ob er es so genau wissen wollte. Am Ende würde er nur schlecht dabei wegkommen.. Ihm blieb tatsächlich leicht die Luft weg, als Hector meinte er sah scharf aus. Für einen wirklich winzigen Moment überlegte Jack die Hände seines Freundes zu nehmen und ihn näher zu sich zu ziehen. Dann fiel seinem Kopf aber wieder ein, warum sie hier waren. Hector scheinbar auch, sein sehr anziehendes Grinsen verschwand, gefolgt von einer Entschuldigung. Jack schüttelte den Kopf, immerhin war Hector ja nicht alleine mit den unpassenden Gedanken gewesen, und entschied sich dann dafür den Anweisungen seines Freundes zu folgen. Kein Atmen, also auch kein antworten. Sein Griff um Hectors Finger wurde stärker und ließ dann wieder etwas locker. In den letzten Tagen hatte Hector ihn immer wieder dran erinnert, dass er viel stärker war als vorher und auch durchaus seine, Hectors, Knochen brechen konnte, wenn er nicht aufpasste. Durch die Umgebung seiner Jugend zu laufen und zu wissen, dass er nicht mehr hierher kommen durfte, irgendwie auch nicht mehr hierher gehörte, war merkwürdig. Zusätzlich dazu, machte die Angst davor, was er wohl sehen würde ihn noch nervöser. Wenn sie überhaupt etwas sehen würden. Vielleicht waren seine Eltern ja gar nicht zu Hause. Ob Hector ihn dann zu einem anderen Zeitpunkt noch einmal herbringen würde? Oder war dashier buchstäblich seine einzige Chance mit eigenen Augen zu sehen, wie es seiner Familie ging? Jack traute sich nicht zu fragen und folgte weiter Hector, der sie vorsichtig und heimlich durch die Straßen lotste. Wenn irgendwer sie beobachtete, würde man sie ganz sicher für Einbrecher halten, aber es war dunkel und niemand auf der Straße. Und Jack hatte nur Gedanken für das was vor ihnen liegen mochte. Um tatsächlich etwas sehen zu können, mussten sie am Ende auf eine Garage klettern, die an einem Haus schräg gegenüber von seinem Zuhause lag. Ehemaligen Zuhause, dachte Jack, während er sich möglichst klein machte, wie Hector ihm sagte, um nicht direkt von irgendwem entdeckt zu werden, der zufällig aus dem Fenster sah. Gemeinsam rutschten sie dichert in die Schatten und dann hatte Jack nicht mehr wirklich Zeit zu denken. Das Licht in der Küche seiner Eltern war an und am Tisch saß eine Person, das Gesicht in den Händen geborgen. Seine Mutter. Jacks Herz rutschte ihm in die Hose, als er erkannte, dass sie wohl weinte. Der Drang vom Dach springen und sie zu trösten wurde riesig und ohne drüber nach zu denken drückte er Hectors Hand immer fester, als wäre er der Anker, der verhinderte, dass er los stürmte. Während ein kleiner Teil von ihm sich fragte, ob Hector ihn auf dem kurzen Weg über die Straße wohl einholen konnte, trat eine weitere Person in die Küche. Die kurze Hoffnung, dass seine Mutter jetzt trost finden würde, wurde von all dem erstickt, was Jack nicht zu sehen bekam. Da waren keine Berührungen, keine Worte, die gewechselt wurden. Seine Mutter hob nicht einmal den Kopf um ihren Mann anzusehen und ebenso stand sein Vater nur mit müde und hoffnungslos gesenkten Schultern halb im Raum. Jack sog scharf die Luft ein und wollte losspringen. Der leichte Zug an seinem Arm und der feste Griff um seine Hand ließen ihn erstarren, noch ehe er den ersten Vorwärtssatz wirklich begonnen hatte. Nur schauen. Hector hatte Recht gehabt, es war schlimmer sie zu sehen. Es wäre besser gewesen, wenn er nie erfahren hätte, wie schwer seine Eltern es hatten. Die Schuld wog immer schwerer auf ihm und fast hätte er laut schreien wollen. Er wollte das nicht sehen, konnte es nicht ertragen. Gerade als er Hector bitten wollte, dass sie gingen, kam Bewegung in seine Eltern. Sein Vater wandte sich scheinbar überrascht um und auch seine Mutter hob den Kopf und sah zur Tür. Jack konnte nicht sehen was passierte, der Winkel war falsch, aber er musste nicht lange warten. Kurz darauf erschien seine jüngste Schwester auf dem Schoß seiner Mutter, halb kletterte sie hoch, halb wurde sie gehoben. An ihrer Körperhaltung konnte Jack erkennen, dass auch sie sich nicht wohl fühlte. Sehr leise flüsterte er ihren Namen, während seine Mutter die Arme um die Kleine legte und dann wandelte sich das Bild völlig. Sein Vater trat zu den beiden und strich seiner Tochter beruhigend über den Kopf, während Jacks Mutter aufsah und ihrem Mann ein sehr zittriges aber eindeutig vorhandenes Lächeln zuwarf. Einen Moment blieben die drei so, dann veränderte Jacks Mutter den Griff um ihre Tochter und stand auf. Vermutlich wollte sie sie wieder ins Bett bringen. Jacks Vater trat erst einen Schritt zurück, dann legte er seiner Frau den Arm um die Schulter und folgte ihnen aus der Küche. Kurz bevor sein Vater das Licht in der Küche löschte, sah Jack wie seine Mutter den Kopf auf seine Schulter sinken ließ. Verwirrt starrte Jack das dunkle Fenster an und rührte sich nicht. Hector hatte Recht, seine Familie würde es schaffen. Sie würden sich einander halt geben und über seine Abwesenheit hinweg kommen. Das war es doch, was er gehofft hatte, genau das, was er hatte sehen wollen. Warum tat es dann jetzt so weh? Wieso fühlte er sich so verraten und alleine. Er war froh, dass seine Familie nicht in trauer versank und zerbrach, das war er wirklich und trotzdem saß er jetzt hier und wünschte sich es wäre anders. Was für ein egoistisches Schwein war er eigentlich? Jack konnte sich selbst nicht mehr ausstehen und wandte sich halb Hector zu, ohne seinen Freund wirklich anzusehen. Er fürchtete, dass Hector sehen würde, was er dachte und ihn dann genauso wenig leiden könnte. "Lass uns gehen", flüsterte er leise bittend. Vielleicht schaffte er ja irgendwann zu vergessen, was hier und heute passiert war.
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Beitrag von Robyn So 19 Sep 2021 - 8:19

Eher schlurfend war Jesaiah den Weg wieder zurückgegangen. Kurz bevor sie die Tür zum Büro erreichte, bekam sie eine neue Nachricht. Ein wenig erstaunt öffnete sie diese, da sie nicht damit gerechnet hatte, dass sich Casey noch einmal melden würde. Ihre Mundwinkel zuckten leicht nach oben, während sie die Zeilen las. Er war wirklich ein guter Freund… ‚Vier Uhr!? Bist du verrückt? Fünf oder sechs Uhr reichen doch auch aus! Ich versuche früh da zu sein… Verrückter, alter Mann du‘. Sie schickte ihre Nachricht ab, verstaute anschließend wieder ihr Handy und ging zurück in Jaels Büro, wo die Arbeit auf sie wartete. Bevor sie später nach Hause gehen würde, sollte sie aber besser doch noch etwas essen…
 
Auch Hector sah, was sein Freund sah. Ein wenig war er froh, dass niemand aus der Familie das Haus verließ. Das hätte es Jack vermutlich noch schwerer gemacht. Und es war offensichtlich schon schwer genug für ihn. Als seine Eltern in der Küche zu sehen waren und ein wirklich beklemmendes, trauriges Bild abgaben, ahnte Hector schon, dass sein Freund instinktiv zu ihnen wollte und hielt ihn zurück, als er losspringen wollte. Danach haderte er mit sich. Es war zu früh gewesen, oder nicht? Aber da sie bald London verlassen würden, war dies für eine Weile die letzte Möglichkeit für Jack, seine Familie zu sehen. Er hätte es also nicht wirklich viel länger nach hinten verschieben können. Hector wollte seinem Freund schon vorschlagen wiederzugehen, als sich das Bild veränderte. Gemeinsam mit Jack sah er schweigend zu. Wie Jacks kleine Schwester dazustieß und seine Eltern sich um sie kümmerten und sich zusammenrissen. Ja, sie würden sich zusammenreißen und füreinander da sein. Hector lächelte matt und sah Jack an. Er hoffte, dass es seinen Freund beruhigt, was er jetzt sah. Dass ihn das weniger schmerzte. Nur wandte sich sein Freund in diesem Augenblick leicht ab. „In Ordnung“, antwortete er und machte sich mit seinem Freund daran, von der Garage ungesehen wieder herunter zu steigen. Anschließend ging es zurück zum Motorrad. Schweigend. Hector wusste nicht, was er sagen sollte. Vielleicht wartete er besser, bis sie wieder im Clansgebäude waren. Anstatt etwas zu sagen, drückte er Jacks Hand.

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Beitrag von Schreibsel-Chi So 19 Sep 2021 - 20:30

Hector wollte ihn vermutlich nur trösten, aber es war schwer für Jack sich dem Druck seiner Finger nicht zu entziehen. Sein Freund wusste nicht, woran er dachte und was er fühlte und dafür konnte Jack nur dankbar sein. Er war froh darüber, dass Hector nicht reden wollte und sie so den ganzen Weg zurück zum Motorad schweigend zurück gelegt hatten. Wortlos reichte sein Freund ihm den Helm, den er schnell aufzog und fast vergessen hätte vorher die Brille abzunehmen. Mit dem getönten Glas zwischen sich und der Welt fühlte Jack sich sicherer. Zumindest würde Hector ihm jetzt nicht ins Gesicht sehen und erraten was er dachte. Vielleicht war die Fahrt zurück ja auch lang genug, dass er sich wieder in den Griff bekam. Leider grübelte er die ganze Zeit über das was er gesehen hatte und fühlte sich immer wieder zerrissen, wenn er an das letzte Bild dachte. Wieso konnte er sich nicht einfach freuen? Leider war die Fahrt zu kurz, um die Frage für sich zu beantworten. Viel zu schnell stellte Hector seine Maschine in der Garage wieder ab und Jack war gezwungen den Helm wieder abzunehmen. Nicht ganz bewusst mied er weiterhin Hectors Blick und schüttelte nur den Kopf, als sein Freund fragte ob er etwas essen wollte. Jack bezweifelte, dass er jetzt Appetit gehabt hätte selbst wenn Hector ihn vor ihrem Ausflug nicht gestopft hätte. Ihm war eher übel, so sehr schämte er sich für sich selbst. Als die Tür zu ihrem Zimmer endlich hinter ihnen geschlossen war, atmete Jack halb erleichtert durch. Auch wenn Hector noch bei ihm war, jetzt gab es wenigstens eine kleine Barriere zwischen ihm und der Welt. Vielleicht würde Hector ja auch noch was zu tun haben und Jack könnte sich unter der Decke verkriechen und sich in seinen Selbstzweifeln ertränken.
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Beitrag von Robyn Mo 20 Sep 2021 - 5:24

Schweigend beobachtete Hector seinen Freund und schloss nebenher die Tür hinter sich. Sie hatten das Clanshaus erreicht und das Motorrad in der Tiefgarage abgestellt. Danach waren sie hinaufgegangen und hatten ihr Zimmer aufgesucht, nachdem Jack verneint hatte, dass er Hunger hatte. Eigentlich hatte Hector das schon vermutet. Immerhin hatte Jack vorhin wirklich viel getrunken. Aber er hatte dennoch eine unverfängliche Frage stellen wollen. Er hatte gehofft, seinen Freund so eine Antwort zu entlocken, doch anstatt verbal zu antworten, hatte er nur den Kopf geschüttelt. Was sollte er nur mit ihm machen? Ihm etwas mehr Zeit geben? Oder besser nicht? Er könnte sich in etwas hineinsteigern… oder aber, er brauchte nur etwas Zeit, um das Gesehene zu verarbeiten. Ein wenig… war Hector ja schon erstaunt, dass Jack nicht länger hatte dort bleiben wollen. Hm. Mh. Hector stand noch immer an der Tür und kratzte sich nun den Nacken. „Hör mal, Jack. Ich verstehe, wenn du keine Lust auf Reden hast… aber… ich bin mir sicher, dass es helfen würde…“, raunte er und sah Jack mitfühlend an. „Was wir gesehen haben… Deine Eltern in der Küche. Das muss hart für dich gewesen sein. Das tut mir leid. Aber… sie schaffen das, ganz bestimmt.“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mo 20 Sep 2021 - 7:19

Jack stand ein wenig verloren im Raum und fragte sich, was sie mit dem Rest des Abends anfangen sollten. Vielleicht würde Hector ja tatsächlich gehen, wenn er ihn darum bat. Ehe er sich wirklich entscheiden konnte, schlug Hector ihm vor, dass er lieber mit ihm reden sollte. Unbehaglich verzog Jack das Gesicht und hoffte seinen Freund davon wieder abbringen konnte. Als Hector dann sein Problem so unbesorgt ansprach und ihn damit Salz in seine Wunde rieb, zuckte Jack zusammen und wandte sich wieder von seinem Freund ab. "Ja. Ja, sicher werden sie das. Das sah -", er kämpfte einen Moment um die richtige Formulierung, die Hector hoffentlich nicht gleich alles sagte. "Hoffnungsvoll aus." Er warf Hector ein kurzes, absolut nicht ehrliches Lächeln zu. In anbetracht dessen, dass Hector ihn aber viel zu gut kannte, hätte er sich wohl die Mühe gar nicht machen müssen.
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Beitrag von Robyn Mo 20 Sep 2021 - 7:38

Er wollte nicht reden. Noch deutlicher konnte Jack ihm das eigentlich nicht zeigen, konnte er sich noch so sehr von ihm abwenden. Eigentlich sagte das schon alles. Hector konnte nur nicht genau den Finger darauf legen, was genau der Grund war. War es, dass er nicht mehr Teil seiner Familie sein konnte? Dass er nicht zurück und mit seiner Familie nicht sprechen durfte? Oder war es wegen dem, was er gesehen hatte? Und wenn ja, was genau beschäftigte ihn so schwer? Hector trat an seinen Freund heran, legte ihm die Hand auf die Schulter und drückte diese sanft. „Was ist es? Ich sehe doch, dass du etwas hast…“, sagte er leise. „Ist es, weil deine Eltern anfangs so kummervoll aussahen? Sie werden noch eine ganze Weile damit kämpfen und trauern… Aber… sie sind Menschen. Irgendwann wird die Trauer weniger werden und ihr Leben wird weiter gehen. Das ist durchaus hoffnungsvoll“, raunte er mit einem mitfühlenden Lächeln, wobei er Jack ansah.
„Oder… ist es das, was dich beschäftigt? Dass sie… weitermachen werden? Ohne dich?“, fragte er vorsichtig. „Auch wenn sie weitermachen, werden sie dich nicht vergessen.“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mo 20 Sep 2021 - 7:57

Seine Eltern und seine Schwestern würden Trauern, noch eine ganze Weile, das war Jack klar. Und wenn er gekonnt hätte, hätte er ihnen das gerne erspart. Aber er konnte es nicht und das tat ihm weh. Also, ja, Hector hatte schon recht, dass beschäftigte ihn. Allerdings nicht nur und es war ganz sicher nicht das Schlimmste. Aber wenn er Hector das wirklich erzählte, dann würde sein Freund ganz sicher nicht mehr Lächeln und nicht mehr denken, dass Jack ein netter Kerl war. Kaum hatte Jack das gedacht, da kam Hectors nächster Verdacht seinem wirklichen Gefühlen zu nahe, dass Jack ihm ertappt den Kopf zuwandte und dann zu Boden sah. "Ich.. Ich weiß", sagte er gepresst. Womit er eigentlich zugegeben hatte, dass es exakt das war. "Ich weiß, dass es dumm ist und egoistisch und.. Keine Ahnung. Niederträchtig. Was auch immer. Es ist einfach falsch, dass ich mich so fühle. Aber als ich gesehen habe, dass sie nicht völlig am Boden zerstört sind, dass sie es schaffen werden eine Familie zu bleiben... Ich hab mich so verraten gefühlt!" Als er erst einmal anfing zu reden gab es gar kein halten mehr. Hector hatte irgendwie recht, es half. Auch wenn er sich nicht unbedingt besser dabei fühlte. Er fühlte sich sogar noch schlechter als als er es nur gedacht hatte. Und Hector würde seine gute Meinung von ihm jetzt sicher auch verlieren. Welcher Sohn wünschte sich schon, dass seine Familie in ihrer Trauer gefangen blieb? Er war wirklich ein Aas. "Ich hab mich so alleine gefühlt in dem Moment. Irgendwann werden sie mich vergessen und. Sie sollten es auch. Aber es tut weh. Es tut so weh", fuhr er leise fort, während seine Hand den Stoff seines Pullovers über seiner Brust zusammenknüllte.
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Beitrag von Robyn Mo 20 Sep 2021 - 8:24

Hector hatte offensichtlich gar nicht so falsch gelegen, denn beinahe ertappt sah Jack zu ihm, als der Ältere seine Vermutungen ausgesprochen hatte. Sein Freund räumte ein, dass er das wusste, gefolgt von einem plötzlichen Redeschwall. Die Worte sprudelten nur so aus ihm heraus und machten deutlich, wie sehr sie ihn aufrieben und wie sehr ihn das beschäftigte. Hector schwieg, hörte Jack bis zum Ende aufmerksam zu und unterdrückte zwischendurch einen tiefen Seufzer. Noch immer ruhte seine Hand auf der Schulter des Jüngeren. An dieser zog Hector nun seinen Freund zu sich und schloss ihn in eine feste Umarmung. „Jack… Sie werden dich nicht vergessen. Niemals! Wie sollten sie auch? Wenn doch sicher alles sie an dich erinnern wird. Das Haus, deine Sachen, sicher werden auch deine Schwestern sie immer an dich erinnern. Und du bist nicht allein. Du… du wirst nie allein sein, wenn du es willst. Ich werde solange bei dir sein, wie du möchtest“, raunte er und strich mit seiner Hand über den Rücken des anderen.
„Es ist nicht dumm oder egoistisch so denken. Glaube mir, es ist nur natürlich! Ich kenne sehr, sehr viele Vampire, denen es auch so ging. Es ist nicht falsch, Jack. Es… es tut weh. Zu sehen, dass ihr Leben ohne einen funktionieren kann… Ich verstehe das“, raunte er und drückte ihn.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Di 21 Sep 2021 - 6:53

Einen Moment stand Jack heftig Atmend da und wusste nicht, was kommen würde. Hectors Hand war noch auf seiner Schulter, aber bisher hatte er nichts gesagt. Jetzt wo Jack sich alles von der Seele gesprochen hatte, fühlte er sich noch verletzlicher als vorher. Was wenn Hector ihn jetzt wirklich nicht mehr bei sich haben wollte. Ehe Jack sich entschuldigen und von Hector entfernen konnte, zog sein Freund ihn aber in eine feste, enge Umarmung. Überrascht erstarrte Jack und hörte Hector fast nur halb zu. Er verstand ihn? Jack mochte es gar nicht glauben, aber Hector hielt ihn nicht für ein Monster. Und es funktionierte. Die Worte seines Freundes und die Umarmung schafften es, dass der Knoten in seinem Inneren sich löste. Vor allem Hectors Aussage, dass er ihn verstand, bedeutete Jack eine Menge. Ehe er sich bremsen konnte, liefen ihm schon wieder die Tränen. Mit einem erstickten Schniefen legte er seinerseits die Arme um Hector und verkroch sich an seinem Freund.
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Beitrag von Robyn Mi 22 Sep 2021 - 2:30

Hector hielt seinen Freund fest, drückte ihn an sich und strich ihm mit der Hand über den Rücken, als dieser schließlich anfing zu weinen. Er war fast erleichtert, als er Jacks Schluchzen hörte. Es war besser, wenn der Jüngere seinen Kummer herausließ, anstatt ihn am Ende für sich zu behalten. Eine ganze Weile sagte Hector nichts und hielt Jack einfach nur fest und ließ ihn weinen. Sein Oberteil fühlte sich tatsächlich schon etwas nass an, aber damit konnte er leben.
„Ich werde dich übrigens erst wieder loslassen, wenn es dir besser geht“, raunte Hector mit einem schiefen Lächeln, das Jack nicht sehen konnte. Er lehnte seinen Kopf leicht gegen den seinen und strich ihm mit der Hand über Jacks Rücken.
„Nimm dir meine Worte bitte zu Herzen. Du kannst auch mit anderen Vampiren darüber sprechen, ich versichere dir, so wie dir ist es schon vielen ergangen. Und es ist nichts, wofür du dich zu schämen brauchst. Es ist nur natürlich. Menschlich. Daher… fühl dich deswegen nicht schlecht“, raunte er und schloss seine Hand auf Jacks Rücken leicht um den Stoff seines Oberteils. Er hoffte wirklich, dass Jack sich seine Worte zu Herzen nahm und sie glaubte. Es würde ihm nicht gut tun, wenn er dunklen Gedanken nachging – und das wegen etwas, das nur verständlich war.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 22 Sep 2021 - 6:53

Es tat sehr gut seine Schmerzen rauslassen zu können und bei Hector zu sein, tat sowieso immer gut. Sein Weinen wurde recht schnell schon weniger, er hatte in den letzten Wochen schon zu viel deswegen geweint, da blieb ihm jetzt nicht mehr viel Kraft dafür. Er war sowieso eher erleichtert neben seiner Trauer. Auch wenn er Hector tatsächlich noch nicht so sehr glaubte, dass es okay war sich so zu fühlen, er wusste die Geste durchaus zu schätzen und war einfach nur froh, dass sein Freund ihn jetzt nicht für ein Monster hielt.
Als Hector ihm dann sagte, dass er ihn erst loslassen würde, wenn er sich besser fühlte, seufte er erleichtert und schaffte es sogar zu Lächeln. Da er allerdings immer noch seinen Kopf gegen Hectors Schulter gelehnt hatte, sah es niemand. Vielleicht auch besser, so konnte er die Nähe seines Freundes noch etwas länger geniesen. Als dieser seinen Kopf gegen seinen legte, kuschelte Jack sich auch direkt noch näher an ihn und atmete den Duft seines Freundes ein. Ewig konnte er sich wohl aber nicht so verstecken, daher lehnte er sich schließlich doch wieder ein Stück zurück um Hector ein etwas feuchtes Lächeln zuwerfen zu können. "Danke. Ich versuche mich dran zu erinnern. Und nicht mehr so ein Nervenwrak zu sein", sagte er und schob dann doch wieder ein Seufzen hinterher. Versuchen wollte er es wirklich, aber seine Erfolgsaussichten schätzte er nicht hoch ein.
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Beitrag von Robyn Mi 22 Sep 2021 - 7:46

Für einen kurzen Augenblick spielte Hector mit dem Gedanken, seinen Freund einfach hochzunehmen und mit ihm zum Sofa oder zum Bett hinüberzugehen. Nicht, weil er irgendetwas Zweideutiges beabsichtigte, sondern weil Stehen nicht wirklich bequem fand. Wäre Jack noch ein Mensch, dann hätte er ihn wahrscheinlich in eine Decke eingerollt und ihm heiße Schokolade gemacht. Aber wäre Jack noch ein Mensch, dann hätte er jetzt nicht diesen Kummer und hätte all das erst gar nicht nötig. Hector schnaubte leise und lächelte matt. Als er merkte, dass Jack seinen Kopf anhob, tat der Ältere es ihm gleich, um den anderen anschauen zu können.
„Ich befürchte, du wirst noch eine Weile ein Nervenwrack bleiben“, sagte Hector mit einem mitfühlenden Lächeln, löste seine Arme von seinem Freund, um seine Hände anschließend an dessen Gesicht zu legen. Er lehnte sich vor und küsste Jacks feuchtes Gesicht. „Aber ich werde mein Bestes geben, damit es so schnell wie möglich der Vergangenheit angehören wird. Und wenn es eine Sache gibt, die ich in meinem langen Leben gelernt habe, dann, dass es besser wird. Egal was es ist, es wird besser.“ Meistens. Hectore lehnte sich zurück und sah Jack mit einem warmen, zuneigungsvollen Blick an. Seine Hände verließen Jacks Gesicht und wanderten zu den Händen des anderen, sobald sie sich aus der Umarmung weiter gelöst hatten.
„Es… es gibt da noch etwas, dass ich dir sagen muss“ Er atmete tief ein und wurde ernster.
„Was auch der Grund war, warum ich vorgeschlagen hatte, mit dir heute zum Haus deiner Familie zu gehen… Du weißt, dass dich niemand sehen darf, der dich kennt. Was hier in London aber schwierig werden könnte. Daher… müssen wir London verlassen. Am besten bald. Wenn wir woanders sind, kannst du freier umherstreifen, sobald du dich kontrollieren kannst. Ich… ich hatte an Italien gedacht. Aber falls dir ein anderes Land lieber wäre…“

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Beitrag von Schreibsel-Chi Mi 22 Sep 2021 - 8:10

Ein wenig störte es Jack dann doch, dass Hector seinen unausgesprochenen Gedanken zustimmte. Da hatte er wohl auch nicht wirklich vertrauen in Jacks Fähigkeiten sich zusammen zu reißen. Andereseits.. Vielleicht war Jack auch einfach nur dumm, Hector hatte einfach eine größere Erfahrung. Er hatte ja auch genug Zeit gehabt um sie zu erlangen. Und das Lächeln.. Ach, bei dem Lächeln konnte er Hector sowieso einfach nur vertrauen. Ein Kribbeln lief durch seinen ganzen Köper, als Hectot seine Hände an sein Gesicht legte. Der Kuss verstärkte das Gefühl nur noch. Wieder einmal fragte Jack sich, wie Hector es schaffte seine Gefühle so schnell durcheinander zu bringen. Gerade noch hatte er sich selbst zerfleischt und jetzt fragte er sich, ob sie es wohl zum Bett schaffen würden oder das Sofa näher wäre. Am Ende musste er sich zum Glück keine Antwort darauf geben. Hector sah plötzlich recht angespannt aus und ließ eine neue Bombe platzen. Einen kleinen Moment fühlte Jack sich verraten. War dass der einzige Grund, weswegen Hector ihn zu seiner Familie hatte gehen lassen?! Dann überwog aber die Verwirrung. Verwundert blinzelte er seinen Freund an ohne zu wissen, was er sagen sollte. "Das.. Wir.. Wie lange?", fragte er am Ende, auch wenn er befürchtete die Antwort schon zu kennen. Und da war es wieder, das Gefühl alleine gelassen zu werden. Hier konnte er wenigstens so tun, als würde er noch irgendwie dazu gehören, seine Freunde und Familie waren vor Ort und wenn wirklich irgendetwas schlimmes passieren würde, könnte er helfen. Wenn sie das Land verließen, dann war er wirklich von allen abgeschnitten außer Hector..
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Beitrag von Robyn Mi 22 Sep 2021 - 8:39

Hector seufzte, zog Jack dann mit sich zum Sofa und ließ sich darauf nieder. „Wir können solange in Italien oder sonst wo bleiben, wie wir wollen… Wobei wir gezwungen sind, alle paar Jahre den Ort zu wechseln. Zumindest könnte irgendwann auffallen, dass keiner von uns beiden altert. Aber… das wird nicht ganz die Antwort sein, die du meintest. Du… willst wissen, wie lange wir London den Rücken zukehren? Hm. Ich schätze… dreißig, vierzig Jahre. Vielleicht länger“, antwortete Hector und sah seinen Freund mitfühlend an. „Daher… der Besuch heute bei deinem Elternhaus. Normalerweise hätte ich dir lieber mehr Zeit eingeräumt. Aber… es gibt zu viele, die dich hier kennen. Je früher wir gehen, desto besser wird es sein. Auch wenn du das jetzt anders empfindest – was ich vollkommen verstehe. Dennoch. Es wird für dich vermutlich leichter. Und dort gibt es jede Menge Vampire. Und alle können sie für gewöhnlich auch Englisch. Und deine Familie… Es wird jemand nach ihnen sehen. Ihnen wird es gut gehen.“, raunte er optimistisch und ließ Jacks Hände dann los.

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Beitrag von Schreibsel-Chi Do 23 Sep 2021 - 3:44

Dreißig oder vierzig Jahre?! Die Antwort fühlte sich wie ein Faustschlag an. Niemand würde ihn hier noch kennen, wenn sie so lange weg waren. Was, wie Jack direkt darauf einfiel, wohl auch der Sinn der Übung war. Es kannten ihn hier zu viele, sein Foto war in den Medien gewesen, zwar als einer von ungefähr 20, aber es hatte nicht dazu beigetragen weniger bekannt zu sein. Ob Hector ihn deswegen nicht hinaus gelassen hatte? Aus Angst er könnte erkannt werden? Die Frage war im Grunde unwichtig und verschwand genauso schnell, wie sie sich gestellt hatte. Jack wusste, dass er mit einem ziemlich geschockten Gesichtsausdruck stocksteif auf dem Sofa saß, während Hector auf eine Reaktion wartete, aber er konnte gerade nur daran denken, was so viel Zeit für seine Familie und Freunde bedeutete. Er bekam nicht einmal richtig mit, dass Hector seine Hände los ließ. Es war ein verdammt erschreckender Gedanke, dass alle die er kannte ein Leben haben würden und er.. War sich immer noch nicht sicher, was er eigentlich hatte. Blinzelnd sah er erst auf seine Hände, dann etwas reuig zu Hector. Er hatte ihn schon wieder enttäuscht. "Italien sagtest du?", fragte er und versuchte sich wieder mehr auf das Gespräch zu konzentrieren. "Das ist okay. Aber.. Du hast nicht vergessen, dass ich da auch Familie habe? Also, nicht überall, aber.. Naja, Italien ist gut. Daher wohl auch der Reisepass." So ganz kohärent waren seine Gedanken nicht, aber den Zusammenhang zwischen den Papieren und Hectors Eröffnung wurde ihm gerade klar. Und direkt darauffolgend ein weiterer Schluss. "Deswegen auch erst jetzt? Du hattest nie vor mit mir hier zu bleiben."
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Beitrag von Robyn Sa 25 Sep 2021 - 7:21

Er hätte es doch besser erst morgen zur Sprache gebracht. Und morgen hätte er dann vermutlich das gleiche gedacht. Seit etwas mehr als zwei Wochen schob er das schließlich schon vor sich hin. Er musste sich langsam damit abfinden, dass es für diese Neuigkeit keinen idealen Zeitpunkt gab.
Dennoch, Jacks geschockter Gesichtsausdruck und sein Schweigen setzten ihm zu. Die Zeit verstrich, Jack sah auf seine Hände und dann wieder zu dem Älteren auf. Auf seine Frage hin nickte Hector. Italien war okay? So richtig okay klang das nicht, oder zumindest nicht überzeugend genug, dass Hector beruhigt wäre. „Nein. Das habe ich nicht vergessen. Aber Italien ist groß und wir finden schon einen Ort für uns. Ich dachte… Italien wäre gut, die Sprache wäre dir zumindest nicht ganz fremd“, raunte Hector und nickte knapp. „Ja, nein-nicht ganz. Du hättest so oder so neue Papiere und Ausweise gebraucht“, räumte er ein, atmete tief ein und in der Zwischenzeit haute Jack gleich die nächsten zwei Fragen raus. Hector atmete aus und nickte erneut. „So… läuft das. Üblicherweise. Jungvampire bleiben selten an dem Ort, wo sie zuvor gelebt haben. Das gibt immer Schwierigkeiten, selbst wenn nicht bekannt ist, dass sie gestorben sind. Und in deinem Fall… wissen sehr, sehr viele von deinem Tod. Es… es war für mich klar, dass wir hier nicht bleiben können. Ich wusste nur nicht… wie ich es dir sage…“, fügte er leiser hinzu. „Tut mir leid.“

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