Fantasy RPG - Der Anfang

"Ja, das ist vielleicht keine so schlechte Idee...aber...ich möchte jetzt nicht wieder zurück ins Dorf..". Ein leichtes seufzen ging von ihr aus ehe sie ihn fragte: "Ich bin schon sehr müde, es war ein langer Tag, kann ich heute bei dir übernachten? Es wäre nur für diese Nacht..."
Die Müdigkeit war ihr langsam anzusehen und jetzt wieder zurück gehen, das wollte sie nicht.

"Gut. Ich muss sowieso noch zurück nach hause und dort ein paar Sachen erledigen. Hoffentlich halten die hier ein paar Tage ohne mich aus diese Weicheier. Wenn ihr Arzt mal nicht da ist, weinen sie direkt, dass sie alle sterben", meinte Verodor und setzte sich in Bewegung.
"Los, folge mir, aber beeil dich. Ich lege ein flottes Tempo an den Tag!"

Sie schaute ihm nach und folgte ihm dann, aber im normalen "Menschen - Tempo". Als er langsam schneller wurde, wurde auch sie schneller. "Hey hast du vergessen das ich ein Mensch bin? Ich bin nicht so schnell wie du!". Aber als sie langsam etwas schneller ging, war sie nicht weit von ihm entfernt. Sie betrachtete den Bogen auf seinem Rücken noch einmal ganz genau, sagte aber vorerst nichts dazu dass dieser anders aussah als normale Pfeilbogen.

Verodor atmete tief ein, ein kleiner Windhauch umgab ihn plötzlich und kaum hatte Fiona sich versehen, war er auf einmal so schnell, wie ein Pferd.
Es dauerte, bis sie ihn endlich wieder eingeholt hatte und dabei hatten sie nur die Hälfte des Weges hinter sich gebracht.
"Meine Güte - hatte ich dir nicht gesagt, du sollst dich beeilen?"

Sie lief ihm so schnell sie konnte nach und wurde langsamer als er es auch wurde. Jedoch war sie, im Gegensatz zu ihm, schon vollkommen außer atem. Sie atmete heftig und ihr Herz schlug schneller. "Ich kann nicht so schnell!", Sie folgte ihm dann wieder in normalem Tempo. "Sag mal, du trägst die ganze Zeit schon einen Bogen mit dir rum..
Aber das ist kein normaler Pfeilbogen oder?", fragte sie ihn, denn sie selbst trug nur einen Rucksack auf dem Rücken mit einigen, ihr wichtig erscheinenden Dingen. Sie zog die Augenbrauen skeptisch zusammen und legte die stirn leicht in Falten.

"Äh - ach das", meinte Verodor und wich ihrer Aussage aus.
"Nur ein altes Stück Holz... achja, du hattest mich heute Mittag damit zielen - äh ich meine - damit hantieren sehen!? Ein... ein altes Nachtelfen-Ritual!"

Sie sah ihn skeptisch an. "Ach ja, wirklich?"
Sie merkte ihm an das er nervös war und ihrer Frage auswisch.

"Glaubst du eigentlich nie, was man dir erzählt?", meinte Verodor und setze sich schon wieder in Bewegung, wurde von ihrem Rufen jedoch aufgehalten...

"Warte doch mal!", rief sie ihm nach. Sie folgte ihm und sah ihn an. "Naja...da haben wir ja eine Gemeinsamkeit...in manchen Dingen bin ich eben misstrauisch..", sagte sie und sah ihn weiterhin skeptisch an. "Also, für was ist der Bogen wirklich?"
Sie spürte das er sie anlog, deshalb stellte sie ihm diese Frage.

"Es ist ein Windbogen. Er besitzt eine Sehne und auch Pfeile. Der Unterschied ist nur, dass diese aus Luft bestehen", tat Verodor verschwiegen.

Sie sah ihn verwirrt und fragend zugleich an. "Aus Luft...?"
Dann wendete sie den Blick ab und murmelte leise für sich: "Magie..."
Sie sah ihn wieder an und sprach: "Magie! Das ist Magie!"

Verodor seufzte.
"Du bist echt eine Nervensäge."
Dann drehte er sich zu ihr um und sah ihr ins Gesicht:
"Ja, es ist Magie. Ich bin ein ausgebildeter Luftmagier. Eine Farce, nachdem ich für Feuermagie mich gemeldet hatte. Und dann, als ich in einer Meinungsverschiedenheit meinen Lehrer aus versehen mit einem Zauber belegt hatte, haben sie mich auch noch der Schule verwiesen - eine Woche vor meiner Meisterprüfung. Hatte ich erwähnt, dass ich in dieser Schule der einzige Elf war? Die anderen waren alle nur Menschen. Undj a, da gab es auch so einen dummen, dicklichen Zwerg, der die Bibliothek immer bewacht hat."

"Du bist ein Magier..? Ein echter Magier...?"
Der Blick der fragender nicht sein konnte, verwandelte sich nun in hohe Bewunderung. "Natürlich ist das nicht schön das du von der Schule geflogen bist, aber du bist ein Magier! Viele haben dieses Ziel nie erreicht..
Sei doch froh darüber!"
Sie wollte ihn auch vielleicht etwas mit diesen Worten aufmuntern.

"Welches Ziel denn?", meinte Verodor und ließ zur Bestätigung seiner Aussage einen kleinen Wirbelwind in seiner Hand entstehen, den er dann um Fiona herumtanzen ließ.
"Ich kann Wind formen, ich kann der Luft Befehle geben, ich kann sie sogar hören. Ich kann mit ihr töten und ich kann mit ihr andere verlangsamen. Sie macht mich schnell wie den Wind und kann mich sogar fliegen lassen. Aber sie ist kalt - eiskalt. Und einsam. Die Luft ist das Element, das mir am wenigsten liegt und dennoch das, was man mir gegeben - nein, was man mir aufgedrückt hat."

Sie folgte mit ihrem Blick dem Wirbelwind der um sie herum tanzte, wendete den Blick dann aber wieder zu ihm. "Aber diese Gabe kann auch sehr nützlich sein...", sagte sie ohne sich wirklich mit dem Thema Magie auszukennen. "Wieso meldest du dich nicht auf einer anderen Magierschule an und wirst dort Magiermeister?"

"Weil ich es überdrüssig bin. Die Lehren der Magier und von Selbstaufgabe und Kontrolle sind mir zuwider. Es gibt keinen Frieden - das einzige, was wir im Leben finden können ist Leidenschaft. Dazu kommt, dass niemand es wert ist, solch eine Gabe beigebracht zu kriegen, denn eines Tages wird der Schüler sich gegen den Meister erheben und ihn hintergehen und verraten. Und deshalb werde ich niemals als Lehrer anderen Magie beibringen."

"Aber wenn du...damals nicht von der Schule geflogen wärst...wärst du jetzt immer noch dabei Magiermeister zu werden, oder? Also war es damals dein Ziel, anderen diese Kunst bei zu bringen?"
Unterdessen ging sie mit ihm weiter und konnte ihm sogar Schritt halten.

Verodor schwieg, nicht einmal zu einem kleinen Nicken konnte er sich begeistern.
"Ich war nie freiwillig auf dieser Schule", erklang es dann aus seiner Richtung.

"Warst du nicht?"
Sie sah ihn erneut fragend an.

"Die Magieschule hat mich aufgenommen, nachdem die Elfen mich verstoßen hatten. Ich war erst 3 und meine Mutter gerade gestorben. Die Schule war damals für mich der einzige Rückhalt, den ich hatte."

"Oh...das tut mir leid...", sagte sie mit einem mitfühlenden Blick. Sie wusste nicht wirklich was sie ihm jetzt sagen sollte, obwohl sie ihn eigentlich aufuntern wollte. Scherzhaft sagte sie: "Wind ruiniert die Frisur", und legte ein lächeln auf. Sie wollte ihn eigentlich von der traurigen Geschichte ablenken die er ihr erzählt hatte.

"Glaub mir, ich hab schon viele Frisuren ruiniert. Mehr als das. Aber belassen wir es dabei. Sieh mal, dort am Himmerl. Der Mond steht bereits über uns und spendet uns sein Licht. Das ist die Zeit, in der wir Elfen singen - normalerweise. Nur hat es mich nie jemand gelehrt. Heute ist meine Stimme kratzig und spröde. Es käme nur Gejaule dabei raus", meinte Verodor und wollte weiter gehen, damit sie endlich sein Haus erreichten.

Sie blieb jedoch stehen und schaute weiterhin in den Himmel. Sie fand den Mond der so viel Licht spendete atemberaubend. Dann wendete sie den Blick von dem Mond ab und schaute ihn lächelnd an. Sie betrachtete ihn ganz genau und sagte dann mit leiser Stimme: "Du bist wunderschön...".
Sie fand das seine Gestalt, die so anders war als eine normale Menschengestalt, noch schöner im Mondschein aussah.

Verodor blieb verdutzt stehen, das war ihm jetzt ganz neu, sowas hatte er noch nie gehört, noch nicht einmal von einem Menschen.
"Äh - was?", fragte er verdattert und drehte sich mit großen Augen zu ihr um.

Sie schaute ihn lächelnd an. "Ich sagte das du wunderschön bist..
Hat dir das noch nie jemand gesagt?"
Sie setze sich in Bewegung und ging einige Schritte auf ihn zu und blieb bei ihm stehen und schaute dann wieder zum Mond, der immer noch helles Licht spendete.