Fantasy RPG - Der Anfang

"Als ob das was neues wäre...", gleichgültig, schon fast gelangweilt stapfte Verodor nach diesem Kampf in Richtung seiner Praxis zurück, seinen Bogen konnte er dank einer Handbewegung und der Hilfe der Luft schnell wieder an sich nehmen, dann wandte er sich Fiona und ihrem ihm bisher unbekannten Freund zu, ging auf ihr Rufen jedoch nicht ein.
"Los, bringt sie in mein Haus - nur für den Fall, dass meine Medizin nicht anschlägt!"

Sie blieb bei der verletzten Frau stehen und sah sie an. Sie seufzte leicht und kniete sich zu ihr auf den Boden. Zuerst schaute sie ihren zierlichen, leblosen Körper an und versuchte sie dann hochzuheben. Dies schaffte sie jedoch nicht alleine und sah zu dem Mädchen das immer noch hinter dem Baum stand. "Hilfst du mir sie ins Haus zu tragen?", rufte sie ihr zu.

Verodor war stattdessen im Behandlungsraum angekommen. So ruhig er unter diesen Umständen konnte, holte er eine Spritze mit Phiole hervor und nahm sich mit zittriger Hand Blut ab. Dann jedoch überkam ihn eine teuflische Idee und er nahm sich noch eine Spritze mit Blut ab, diesmal jedoch direkt aus der Stichwunde, die ihm diese Assasinin zugefügt hatte. Während er auf die beiden anderen wartete, legte er die Spritze zur Seite und begann sofort mit einigen Flässchen gefüllt mit komisch anmutenden Flüssigkeiten zu experimentieren.

Langsam, fast wie in Trance ging sie auf das Haus zu. Schlafwandlerisch half sie ihr, den leblosen Körper Laylas aufzuheben und in das Haus zu befördern. Unterdessen beobachtete sie das andere Mädchen, das ebenso verstört aussah, wie sie sich fühlte. Was war hier geschehen?

Die beiden trugen den leblosen Körper der jungen Frau in die Praxis Verodors. Als sie dort ankamen und sie sie auf die Liege legten schaute Fiona zuerst zu dem jungen Mädchen und dann zu Verodor selbst. "Ehm..hat sie...dich schwer verletzt...?"
Sie dachte daran das die Assasine sagte das er innerhalb von 3 Stunden sterben würde.

Kaum war Jayla auf der Liege der Praxis abgestellt, brach der innere Damm Fayras. Sie sank auf die Knie und fing an zu weinen. Bittere, traurige Tränen rannen über ihre Wangen, während sie am gesamten Körper zitterte. Sie bekam das folgende Gespräch ebenso wenig mit wie die Blicke, die auf sie gerichtet wurden...

Verodor stattdessen konnte erfreut feststellen, dass die beiden die Assasinin zu ihm gebracht hatten.
"Wahrscheinlich vergiftet. Ein Nervengift, aber ich weiß noch nicht welches. In ein paar Stunden wird mein Herz aufhören zu schlagen, wenn ich bis dahin kein Heilmittel finde", bemerkte Verodor und griff zu der Spritze, die noch mit seinem Blut gefüllt war.
"Jetzt gerade verfluche ich den Tag, an dem ich abgelehnt habe, Heilmagie zu erlernen!", meinte er und stach mit der Spritze zu und initiierte der Assasinin einen Teil seines vergifteten Bluts.
"Glücklicherweise weiß ich, meinen Herzschlag durch meditative Übungen zu verlangsamen. Wenn mich das schon nicht rettet, so sehe ich wenigstens diese Assasinin nun an ihrem eigenen Gift sterben, bevor ich es tue. Lasst uns nur hoffen, dass sie nicht den Blutfaktor rhesus negativ hat, sonst stirbt sie bereits an dem Blut, dass ich ihr gespritzt habe."

Fiona hörte ihm zu bis sie den Blick zu dem Mädchen auf dem Boden wante. Sie kniete sich zu ihr auf den Boden und legte einen Arm um sie. Leise flüsterte sie ihr zu: "Heey...alles wird gut..."
Sie streichte ihr sanft über den Arm, ohne genau zu wissen warum sie weinte. Dann sah sie zu Verodor. "Aber...du..wirst doch nicht sterben oder..?"
Man hörte die Besorgnis in ihrer Stimme und mit dem gleichen besorgten Blick schaute sie ihn an.

Erneut war das glucksende Lachen zu hören und das Blut lief auf dem Alienors Mund. "Selbst wenn dein vergiftetes Blut mich töten könnte", röchelte sie und zeigte ein blutverschmiertes Grinsen, "ich würde dir das Gegenmittel nicht geben! Du hast es von einem", sie hustete und das Blut tropfte aus ihren zahlreichen Wunden auf den Boden, "Job in etwas persönliches verwandelt. Schlaf gut, kleiner Windmagier. Wir sehen uns in der Hölle!"

Verodor blickte sie ernst an.
"Ich weiß es nicht. Hängt davon ab, wie viel Glück ich jetzt habe..."

Sie nahm das Mädchen fester in den Arm und schaute ihn mit ängstlich besorgtem Blick an und hoffte, betete das alles gut ausgehen würde.

Von der Berührung Fionas aus ihrer eigenen Welt gerissen, machte sie die Augen wieder auf und schaute sich um. Layla lag noch auf der Liege. Verodor direkt vor ihr. Sie stand auf und schlurfte zu ihr rüber.

"Layla?" fragte sie, "Hast du das alles geplant? Warst du deswegen im Kloster?"

Ihre verweinten Augen starrten auf den zerschundenen Körper vor ihr, während sie auf eine Antwort wartete.

Fiona stand von dem Boden auf aufdem sie zuvor gesessen hatte und blickte zu dem Mädchen und der verletzten, halb toten Assasine. Sie wusste nicht was geschehen würde und blickte dann zu Verodor.
"Wieso hast du ihr nicht einfach das Geld gegeben und wärst dem allen etgangen...?"
Den besorgten Blick wieder auf die Assasine gerichtet murmelte sie leicht dazu: "Dann wäre niemand zu schaden gekommen..."

"Ich bezahle doch kein Geld für so etwas wertloses, wie das Leben!", entgegnete Verodor trocken und wandte sich wieder seinen Flüssigkeiten zu.
"Verdammt, das wird kompliziert. Ein Neurotoxin aus einem Katzenbeerenstrauch. Ich bin kein Botaniker, aber es gibt mindestens 20 verschiedene Arten von diesen Sträuchern und jeder davon entwickelt ein eigenes charakteristisches Gift."

"Tur mir leid, dich enttäuschen zu müssen, Kleine!", flüsterte Alienor und fixierte Fayra mit wachen Augen, "aber Jayla hat es nie gegeben. Du redest mit Sidler." Das Blut in ihrem Mund warf Blasen und hinderte sie daran, noch weiterzusprechen, doch sie warf Verodor einen triumphalen Blick zu.

Erneut wendete sie den Blick von den beiden ab und sah Verodor an. Sie war nicht sehr bewandert auf dem Gebiet der Heilung und konnte ihm deshalb nicht helfen. Jedoch dachte sie nach und ihr fiel ein das dieses Mädchen aus einem Kloster kam. "Dort lernt man doch einiges über Heilkunde und Pflanzen..oder?", dachte sie sich und schaute zu dem Mädchen.
"Hey...sag mal kennst du dich mit Heilkräutern aus?"

Noch während sie auf die röchelnde Jayla hinabsah, wurde Fayra etwas gefragt. Heilkräuter? Ja, sie hatte viel davon von den Schwestern erlernt. Aber wie sollte das bei einem künstlich erzeugten Gift helfen? Sie wusste, wie man eine Erkältung kurierte oder eine Schwellung behandelte. Aber Gift war etwas völlig anderes.
Dennoch drehte sie sich um und antwortete mit getragener Stimme: "Ja, ich kenne mich mit Heilkräutern aus. Aber wie soll ich denn hierbei helfen? Es ist Gift, kein Husten!"

Fiona sah dann wieder Verodor an. "Aber unter den ganzen Kräutern..ist keines so stark um dein Gift zu heilen, Verodor?", fragte sie ihn so unwissend wie sie in diesem Thema war.

Sofort wurde Verodor aufmerksam.
"Hey - wenn du dich mit Kräutern auskennst, dann kensnt du bestimmt Katzenbeerensträucher! Was hilft dagegen als Gegengift?"

"Wie ich bereits sagte, habe ich keinerlei Ahnung von Gift. Aber ich weiß, dass Wärme Katzenbeerensträucher abtötet. Sie zerfallen einfach, wenn sie zu warm werden. Vielleicht versucht ihr es mal mit einem extrem heißen Bad? Entschuldigt bitte, mehr weiß ich nicht."

Fiona sah skeptisch zu dem jungen Mädchen und dann wieder zu Verodor.

Gurgelnd drehte sich Alienor auf die Seite, bis schließlich ein prustendes Lachen aus ihr hervorbrach. "Heißes Bad! Du hast Humor, Mädchen!"
Sie grinste Verodor an. "Anscheinend können wir uns hier gegenseitig beim Sterben zusehen, Windbeutel. Irgendwelche bedeutsamen letzten Worte?"

"Wärme - verflucht, wär ich doch bloß Feuermagier!", rief Verodor und rannte hinauf ins Badezimmer, die noch halb volle Phiole mit Blut in der Hand. Er drehte den Wasserhahn so heiß auf, wie er konnte, gab einen Tropfen des Blutes in ein extra Gefäß und gönnte diesem Gefäß dann ein Wasserbad. Kurz darauf stürmte er wieder zurück ins Behandlungszimmer und untersuchte den Tropfen Blut mit Hilfe einer Indikatorflüssigkeit.

Fiona sah zu der Assasine die trotz ihres Zustandes spaß daran fand den Elfen sterben zu sehen. "Assasine...du findest Spaß daran andere umzubringen oder..? Es scheint als sei es vel mehr deine Lebensaufgabe als dein Beruf selbst...", sagte sie während sie sie mit eiem strengen Blick anschaute.

"Wenn man lange genug macht, was ich mache, entwickelt man eine Gewisse Freude daran.", erwiderte Alienor und zog eine Augenbraue hoch, "und glaub nicht, dass dein strenger Blick irgendwas in mir bewegt. Ich habe schon strafendere Blick bekommen!" Erneut hatte sie so viel Blut in ihrem Mund, dass sie es ausspucken musste, um weiterreden zu können. "Hätte er mich nicht so wütend gemacht, wäre wir jetzt nicht hier..."