Vampire-Das RPG II

"Meinst du nicht, dass du schon genug Krach gemacht hast um die alten Geschichten wieder ins Rollen zu bringen?", fragte Jael lachend und schüttelte sich ein bisschen um Amanda wieder von seinem Rücken zu bekommen, die hielt sich jedoch eisern fest.

Amanda nahm einen Arm von Jaels Hals und piekste ihm übermütig in die Seite, bevor der Arm wieder am richtigen Fleck landete.
"Komm schon, sei kein Spielverderber! Wir erschrecken die Wachen ja nur ein bisschen!", bettelte sie schließlich und tat als würde sie Jael in den Hals beißen.

Thomas stutzte, als er die eine Frau aus dem Haus schließlich erkannte. Matts Frau Jillian. DIe mit dem Baby.
Sie und eine Fremde.
"Hey!", rief er erleichtert.

Jael Lächelte nachsichtig, reagierte aber blitzartig. Mit einem Griff hatte er ihre Arme gelöst und sie um sich herum gezogen, sodass sie jetzt hilflos in seinen Armen hing. Überrascht von der Aktion hatte Amanda nicht dran gedacht ihren Mund zuzumachen und dann in der Bewegung Jael Hals mit ihre Zähnen leicht aufgekratzt.
"Soso, wir erschrecken sie nur ein bisschen", meinte dieser, als würde er das gar nicht spüren und schüttelte leicht den Kopf. "Was stellst du dir denn unter ein bisschen erschrecken vor?"

Amanda starrte Jael erschrocken an, ihr blieb jedoch nicht die Zeit etwas giftiges zu erwidern, denn der süßliche Geruch von Blut stieg ihr in die Nase. Ihr Blick glitt zu den zwei kleinen Kratzspuren an Jaels Hals, nur wenige Zentimeter von ihrem Kopf.
Reflexartig streckte sie ihren Hals und leckte das Blut vorsichtig ab, nur um schließlich weniger vorsichtig und aus reinem Instinkt heraus an den Kratzern zu saugen.

Überrascht blinzelte Jael und zuckte ein wenig zurück, als Amandas Lippen sich an seinen Hals legten, Amanda folgte seiner Bewegung allerdings.
Während er noch völlig Baff drüber nachdachte, was passiert war, wanderten Amandas Hände zu seinen Schultern und hielten sich dort fest, wahrscheinlich um einen besseren Halt zum trinken zu haben.
"Amanda... Das geht so nicht..", wehrte er sich leise und schüttelte ein wenig benommen den Kopf.

Amanda hörte Jaels Stimme, vernahm allerdings nicht, was er sagte. Ungehalten sogen sich ihre Lippen an der Stelle fest und sie presste sich dichter an Jael, um die Balance zu halten. Als er leicht ins Taumeln kam, löste sie sich von ihm, wenn auch unwillig, und sah ihn aus großen Augen an. Ihre Pupillen waren erweitet und ihre Wangen errötet. Ihre Finger wanderten langsam zu ihren Lippen.
"Du schmeckst aber gut!", bemerkte sie leicht verwirrt, als sie sich wieder gefangen hatte und grinste schief.

"Das...", fing Jael einen Satz an, von dem er selbst nicht wusste, wie er ihn beenden wollte und sah dann stummt Amanda an, die ihn aus großen, hungrigen Augen ansah.
"Du kannst doch nicht..", fing er den nächstens Satz an, musste aber feststellen, dass Amandas Grinsen nur noch breiter wurde. Ein wenig atemlos versuchte Jael Ordnung in seine wirren Gedanken zu bringen. Er hatte keine Ahnung wie viel Amanda getrunken hatte, aber er hatte ausgereicht um ihm dieses schwebende Gefühl zu geben, als hätte er Alkohol im Blut.

"Woooow...", nuschelte Amanda und sah sich etwas verwirrt um. Das Blut pochte geräuschvoll in ihren Ohren. Der Geschmack lag noch auf ihrer Zunge, der Geruch noch in ihrer Nase. Das war überraschend gut gewesen.
"Bist du jetzt böse?", fragte sie schließlich. Anstatt besorgt klang sie euphorisch. Als ihr allerdings auffiel, dass sie die Wunde größer gemacht hatte, ging sie auf ihn zu und legte eine kühle Hand darauf.
"Entschuldigung." Sie kicherte ausgelassen.

Wieso nur hatte Jael gerade das Gefühl, dass Amanda ihre Entschuldigung nicht ernst meinte? Abwesend legte er seine Hand über Amandas, als könnte er durch sie hindurch die Kratzer spüren.
"Nein, nicht böse", antwortete er verspätet und leicht abwesend auf Amandas Frage. Mit einem leichten Kopfschütteln riss er sich zusammen und sah sie wieder fest an.
"Wir gehen jetzt lieber", sagte er und ließ seine Hand von ihrer gleiten.

Amandas Mundwinkel zuckten enttäuscht nach unten.
"Echt? Müssen wir?", hakte sie nach und als Jael bestimmend nickte, seufzte sie aufgebend und nickte. "Okay."
Dann aber betrachtete sie Jael näher und ein verschlagenes Grinsen glitt über ihr Gesicht. Mit einem ihrer Fangzähne glitt sie über ihr Handgelenk, und brachte es damit ganz leicht zum bluten. Strahlend streckte sie ihre Hand Jael entgegen.
"Willst du? Dann sind wir Blutsbruder und Blutsschwester!" Ihre Augen blitzen verwegen.

Als der Duft von Amandas Blut ihm in die Nase stieg flammte Hunger in ihm auf. Einige Sekunden lang schwebte seine Hand über ihrem Handgelenk, irgendwo zwischen an sich reißen und von sich wegstoßen, dann siegte mit einem Seufzen die Vernunft. Er schloss kurz die Augen, während er die Hand über den sauberen Schnitt legte und sanft, aber bestimmt fest hielt.
"Das ist keine gute Idee", meinte er, sah Amanda wieder an und Lächelte ihr kurz zu.
"Wir brauchen kein Blut zu teilen und eine Familie zu sein", sagte er dann aufmunternd um sie nicht zu kränken und zog sie mit sich zur Mauer,

Amanda strahlte über beide Ohren und lehnte sich kurz an Jael. Eine Familie. Das Wort hatte sie lange nicht gehört. Es kam ihr vor, als wäre sie so geboren worden. Ohne Familie. Unsterblich.
"Danke", nuschelte sie in seine Brust und sprang schließlich über die Mauer.

Jael Lächelte zwar und folgte Amanda, aber so richtig lustig fand er die Situation nicht. Eigentlich hätte Amandas Aktion ihn nicht so sehr aus der Bahn werfen dürfen, wie viel Blut hatte sie in der kurzen Zeit schon trinken können? Aber er hatte seit gestern nichts mehr gegessen. Innerlich warf er sich vor, Edmonds Angebot nicht angenommen zu haben. Er war selber schuld.
Nachdem auch er sicher auf der anderen Seite der Mauer gelandet war überlegte er kurz. Solange er Amanda dabei hatte, konnte er schlecht jagen gehen, schon gar nicht, wenn er sowieso abgelenkt war. Also mussten sie schnell wieder zurück zur Unterkunft.
"Na, dann komm", sagte er zu Amanda und nickte in die Richtung, die am schnellsten ans Ziel führen würde. Auf dem Rückweg würde es kein Sightseeing geben.

Verwundert blickte Trisha auf. Sie schaffte es gerade noch die Tränen zurückzuhalten, nur standen ihr die Haare nun wirr vom kopf ab, weil sie sich so sehr hineingekrallt hatte.
Sie erblickte einen jungen Mann, der auf sie zukam. Ob er Jilian kannte? Nein das glaubte sie nicht, dann wäre er ja ebenfalls ein Vampir.
"Hi." sagte sie zögerlich, nicht ganz sicher wer, oder was er war

Amanda biss sich auf die Unterlippe, während sie zusammen mit Jael durch die Straßen ging. Sie ging so schnell wie es ging, ohne so zu wirken, als würde sie am liebsten loslaufen, obwohl sie große Lust dazu hatte. Jael hatte bestimmt Hunger und sie hatte ein schlechtes Gewissen.
"Wer zuletzt da ist, muss den anderen Bedienen!", rief sie also übermütig, grinste Jael herausfordernd an und lief los.

Thomas lächelte dem fremden Mädchen zu und trat mit erhobenen Händen auf Jillian zu.
"Ich hoffe ich störe nicht? Ich hab euch gehört und dachte... vielleicht können wir zusammen zurück gehen?"
Er musterte das neue Mädchen und ihren leicht panischen Blick. Stirnrunzelnd trat er einen Schritt zurück, damit sie sich nicht bedrängt vorkam.
"Wir kennen uns noch nicht, ich bin Thomas. Wohnst du auch im Haus?"
Er lächelte freundlich.

Trisha musterte den Fremden. Er war ein gut aussehender junger Mann, anfang zwanzig, würde sie schätzen und er schien Jilian wirklich zu kennen. Das wiederum verheißte wohl nichts gutes. War er vielleicht auch ein Vampir? Normalerweise hätte bei diesem Gedanken ihr Herz schneller schlagen müssen, doch dies tat es nicht, stattdessen hatte die junge Vampirdame das Gefühl, dass ihr Herzschlag immer weniger wurde. Dies machte ihr noch einmal deutlich, wie weit ihre Verwandlung fortgeschritten war.
Der Fremde, der sich als Thomas vorstellte schien allerdings freundlich zu sein und so ließ sich auch trisha zu einem Lächeln hinreißen. "Ich bin Trisha." stellte sie sich höflich vor. "Nein, ich wohne nicht...noch nicht in dem Haus."

"Du weißt doch gar nicht, wo die Sachen liegen", rief Jael ihr hinterher und beschleunigte seine Schritte um mit ihr mitzuhalten. In Rekordzeit kamen sie am Haus an, Jael deichselte es natürlich so, dass sie gleichzeitig vor der Tür standen. Mit einer kleinen Verbeugung öffnete er Amanda die Tür und führte sie dann in die Küche. Ohne Umwege steuerte er den Kühlschrank an und griff sich eine Konserve, die er genauso schnell getrunken hatte.
"Oh, wollstest du auch noch etwas?", fragte er dann leicht schuldbewusst, als er sich zu Amanda umdrehte und sich ein bisschen Blut aus dem Mundwinkel wischte, dass in der Hast daneben gegangen war.

Ein verschlagenes Grinsen schlich sich auf Amandas Gesicht, als sie Jael beobachtete und mit einer Schnellen Bewegung stand sie vor ihm, den Finger, mit dem er das Blut abgewischt hatte an ihrem Mund, um das Blut abzusaugen.
"JETZT bin ich auch satt!", sagte sie schließlich grinsend und tätschelte Jaels Wange.

Thomas' Lächeln erstarb, als ihm bewusst wurde, was er vor sich hatte. Ihre Augen verrieten sie.
"OH!", rief er erstaunt. "Du bist neu. Also... ein neuer Vampir. Also... frisch..."
Wie nannte man sowas? Er zog die Schultern nach oben und sah Trisha mitleidend an. Sie war ein hübsches Mädchen. Und so nett.
"Tut mir leid. Aber es wird besser.", erklärte er aufmunternd, wunderte sich allerdings, ob es wirklich so war.

Und dann wurden all ihre vermutungen bestätigt. Er war wirklich ein vampir. Sie erkannte es an der Art, wie er feststellte, dass sie neu war.
Sie verzog den Mund und rümpfte die Nase. es tat jedes Mal weh und war ungewohnt zu hören, dass man nun ein Vampir war. "Ja das bin ich wohl." seufzte sie schließlich und blickte zu Boden. Als sie dann wieder aufsah, lächelte sie dünn. "Ich hoffe, dass es das wird." ja das hoffte sie wirklich. Aber wahrscheinlich würde es erst einmal schlimmer werden. "Was ist das eigentlich für ein haus?", sie wollte nicht mehr daran denken was sie war und sich mit dieser Frage irgendwie ablenken.

Thomas sah Trisha betroffen an und versuchte sie mit einem Lächeln aufzumuntern. Als sie nach dem Haus fragte, hob er leicht verloren die Schultern.
"So genau weiß ich es noch gar nicht, ich bin auch noch ganz neu.", erklärte er vorsichtig und so Jillian, die ihm lächelnd zunickte, leicht hilfesuchend an. "Es wohnen wohl verschiedene Vampire dort. Wir trinken Blut aus Konserven. Natürlich gehen einige noch jagen, aber..."
Jetzt wurde er rot und kratzte sich leicht am Hinterkopf. Der Gedanke daran jemals einen Menschen zu beißen, gab ihm Gänsehaut.

"New York und die gesamte Ostküste wurden mir zu...sagen wir zu langweilig", antwortete er mit einem verstohlenen Grinsen. "Warum fragen Sie. Ich bin Ihnen wohl nicht "vertrauenswürdig" genug oder? Zumindestens schätze ich, dass Sie darauf hinauswollen", fügte er lächelnd hinzu. Sein Blick ruhte auf der Vampirin und beobachtete jede ihrer Bewegegungen genaustens. Angst hatte er keine, aber Vorsicht war geboten. Wie lange sie wohl schon ein Vampir ist?

Es überraschte, aber freute sie auch zugleich, dass Thomas meinte er sei auch neu. Also teilte er gewissermaßen das Schicksal mit ihr. Es beruhigte Trisha ungemein, dass sie nicht die einzige war, die so Hilflos war. Ihm war es bestimmt vor kurzer zeit genauso ergangen, wie ihr jetzt. "Dann teilen wir ja gewissermaßen das Leid." versuchte sie es zaghaft, bevor sie dann angewidert die Nase rümpfte. jagen... "Kann ich dort auch Tierblut bekommen?", ihr fiel es schwer diese Frage überhaupt ausszusprechen, immerhin konnte sie sich momentan noch nicht vorstellen jemals Blut zu trinken und eigentlich wollte sie das auch gar nicht. Doch sie spürte bereits jetzt, wie schwach sie war.

„Ach, komm. Ich denke, du kannst alles sehen. Ich wette mit dir, dass du auch gut hören kannst... ich habe gesagt, dass ich dich liebe, Emlyn“, sagte Michael mit anfangs unwirschem Ton, der jedoch einem sanfterem wich. „Soll ich es noch einmal sagen?“, fragte er und lächelte schief.

„Ich bin mir nicht sicher, ob wir welches da haben... aber es lässt sich gewiss welches auftreiben“, versicherte Jilian mit gutmütiger Miene, trat dann an das Ende einer Seitenstraße und lugte um die Ecken. „Von hier aus ist er nicht mehr weit, ich hoffe, du kannst noch... wobei...“ Jilian verzog nachdenklich ihr Gesicht und drehte sich dann zu Thomas um. „Kennst du den Weg zu dem Gebäude? Sonst könntest du mit ihr schon einmal vorgehen und ich sorge dafür, dass sie auf jeden Fall etwas Tierblut hat“

Maryam machte sich nicht einmal due Mühe, zu blinzeln, und auch ihre Miene blieb unergründlich.
"Es ist hier üblich, sich nach dem Hintergrund der Gäste zu erkundigen", erwiderte sie schließlich, "mag sein, dass die Vampire der Ostküste vertrauensseliger sind, aber diese Devise gilt in Los Angeles nunmal nicht."

Emlyn fühlte sich wie von einer Dampfwalze überrollt. "Ich...ich...", stotterte sie ungläubig, fiel Michael schließlich um den Hals und küsste ihn.

Jaels Wange brannte, dort wo Amanda ihn getätschelt hatte, obwohl er sich nicht ganz erklären konnte warum. Er kam sich plötzlich so unglaublich einfältig vor und drehte sich lieber schnell um, bevor Amanda noch mitbekam, dass er so verunsichert war. Das würde dem Respekt, den sie ihm eigentlich entgegenbringen sollte, jedenfalls nicht gut tun.
"Das.. ist schön", sagte er und wischte mit der Hand fahrig über den Tresen, bevor er die leere Konserve in den Müll warf.