Mutant High-Das RPG XVIII

"Gut!", erwiderte Morpheus und wurde gegen seinen Willen ein wenig rot, "es läuft wirklich gut. Sie ist toll!" Er sah mit einem seligen, leicht dümmlichen Lächeln zu Lena herüber. "Ohne sie wär ich wahrscheinlich auf der Straße gelandet..."

"Vielen Dank, Sir!" Gabriel grinste Alan breit an. "Meine Mom wird AUSRASTEN!"Er betrachtete die Karte. Sogar mit persönlicher Widmung. Lil würde durchdrehen...
Er sah zu Molly herüber, die aufmerksam die Pinnwand zu studieren schien. "Wenn du mir sagst, welche Zimmernummer du hast, kann ich dir sagen, wie du dorthin kommst, ohne dich unterwegs zu verlaufen!", bot er mit einem entschuldigenden Lächeln an. Wahrscheinlich passierte es öfter, das Wildfremde Leute ihren Vater um Autogramme baten.

"Wo ist sie?"
Sean sah seine Frau besorgt an. Zum Glück hatte sich die Nachbarin bereit erklärt, auf Patrick und Bryan aufzupassen, sodass er die beiden nicht im Schlepptau hatte.
"Noch ist sie im OP", erklärte Tess und ergriff Seans Hand um ihn zu beruhigen, "es geht ihr gut. Wirklich. Und der Kleine ist...bildhübsch." Sie lachte leise, als sie Seans ungläubigen Gesichtsausdruck sah.
"Komm mit."
Sie zog ihm mit sich und gingen den Gang entlang, just in dem Moment wo eine Krankenschwester Taneesha samt Bett in Richtung Zimmer schoben.
"Hi mein Schatz", begrüßte Sean seine Tochter und küsste sie auf die Wange, "wie geht es dir?"
"Scheiße", krächzte Taneesha heiser und blinzelte, "mein Bauch tut weh!"
"Das geht vorbei", beruhigte Sean sie, doch den Anblick, den seine Tochter gerade bot, schnitt ihm ins Herz. Sie war ziemlich bleich um die Nase, hatte tiefe Ringe unter den Augen und wirkte unwahrscheinlich...zerbrechlich.
"Würden Sie bitte die Tür aufhalten?", bat die Krankenschwester und Sean nickte eilig, ging zur Tür und hielt sie auf.
Die Krankenschwester bedankte sich mit einem kurzen Kopfnicken und schob das Bett dann ins Zimmer. Taneesha sah aus dem Augenwinkel Thomas und Dale im Zimmer stehen, brachte aber nicht mehr als ein müdes "Hi" heraus.

"Hm, das könnte sein", murmelte Soraya und starrte nachdenklich ihren Teller an, während sie mit der Gabel im Rührei herumstocherte, "es ist irgendwie schwierig zu beschreiben, aber mein Bewusstsein fühlt sich....weiter an, wenn ich meine Sandgestalt habe." Sie zuckte mit den Schultern. "Ich finde irgendwie nicht das richtige Wort, um es zu beschreiben..."

"Ach Quatsch. Auf der Straße, du kannst so viel, das hättest du auch alleine geschafft", sagte Hazel munter, wozu ihr etwas düsterer Gesichtsausdruck allerdings nicht passen wollte. "Sag mal, ist Harold noch da? Mir ist gerade danach jemanden zu ärgern."

"Oh, ist die Schule doch so groß?", fragte Molly zweifelnd und warf noch einen Blick auf die Liste. So groß war ihr das eigentlich nicht vorgekommen.
"Aber Hilfe wäre wirklich nett", fügte sie hinzu und nannte ihre Zimmernummer.

Thomas drehte sich zu Taneesha und wollte gerade die Begrüßung erwidern, als er feststellte, wie fertig sie aussah.
"Hey, alles in Ordnung?", fragte er, obwohl ihm klar war, wie dumm die Frage eigentlich war. Tess und Sean nickte er kurz zu. Auch Dale sah auf und zu Taneesha, die wirklich schlecht aussah. Zugegeben, selbst wenn das Absicht von ihr gewesen war, hatte sie dann nicht jetzt doch mehr Straf erhalten als gut war?

Notion Lächelte verständnisvoll. "Davon kann ich dir ein Lied singen. Alle wollen immer wissen wie es ist, aber es gibt einfach keine Worte um das zu beschreiben. Ich versuch mir meine Fähigkeit immer Bildlich vorzustellen, also, wenn ich bocken will, dann denke ich mir wirklich eine Mauer in meinem Geist, wenn ich gezielt zuhören will, dann stelle ich mir eine Tür oder so in der Mauer vor, die ich öffnen kann. Vielleicht klappt etwas ähnliches ja bei deinem Problem."

"Ähm, klar, wo sollte er denn hingehen?", fragte Morpheus ein wenig verwundert und sah zur Essensausgabe hinüber, "aber ich wäre vorsichtig, vorhin hat jemand einen der Essensbehälter aus Versehen umgekippt und eine ganze Ladung Speck ist auf dem Boden gelandet. Harold könnte also ein wenig pissig sein..."

"Doch, sie ist schon ziemlich groß", erwiderte Gabriel, "aber vorallem sehen die Gänge alle gleich aus. Das macht es einem ziemlich leicht, sich zu verlaufen. Anfangs war ich hier völlig orintierungslos, hab sogar darüber nachgedacht, mir ein Navi zu bauen!" Er lachte über seinen eigenen, ziemlich schlechten Scherz und kratzte sich dann verlegen im Nacken, als weder Molly noch ihr Dad ins Lachen einstimmten.
"Dein Zimmer jedenfalls...ihr müsst die Treppe hier hoch bis in den zweiten Stock und dann den linken Gang runter. Die Nummern stehen an den Türen, ist eigentlich recht leicht zu finden."

"Alle super", nuschelte Taneesha und schloß müde die Augen, "ich fühl mich nur wie ausgeweidet, sonst nichts..."
Sean war inzwischen zu Dale getreten und betrachtete gedankenverloren das Baby. "Neesha, er ist wunderschön", murmelte er, doch Taneesha verzog nur den Mund.
"Dad bitte...lass es..."

"Das ist eine gute Idee!" Soraya nickte energisch und lächelte Notion an. "Das könnte helfen. Ich werde es bei Gelegenheit einmal ausprobieren. Vielen Dank für den Tipp!"

"Hm, dann sollte ich wenigstens sein Inventar heile lassen", kommentierte Hazel das ganze und grinste Morpheus an. "Keine Panik Morph, ich lass die Mensa schon stehen und den Koch am Leben!"

Den Witz hatte sie nicht verstanden und ihr Vater scheinbar auch nicht. Es konnte aber auch sein, dass er gerade weiter an einer Idee sponn.
"Danke nochmal. Ich versuch dann mal das Zimmer zu finden", bedankte sie sich bei Gabriel. Das konnte durchaus schwer werden, ihr Vater hatte die Angewohnheit inspirierende Umgebungen auskundschafften zu wollen. Mehr als einmal hatten sie sich dabei in einer Ruine verlaufen. Und das hier war ein intaktes Schloss, da konnte man nicht mal eben so durch ein Loch in einer Mauer ins Freie schlüpfen.

Thomas Lächelte Taneesha aufmunternd zu. Jedenfalls so lange, bis er Dale hörte.
"Wenn er doch recht hat", sagte dieser und klang eindeutig verteidigend.

"Dafür nicht. Ich drück dir die Daumen, dass es auch klappt", stahlte Notion, froh darüber geholfen haben zu können.

"Daran hatte ich auch eigentlich nicht gezweifelt", erwiderte Morpheus grinsend und knuffte Hazel gegen die Schulter, "so gut kenn ich dich auch noch um zu wissen, dass du nicht die Hand beisst, die sich füttert. Und ein toter Koch würde leere Essensbehälter bedeuten."

"Viel Erfolg!", rief Gabriel den beiden nach und setzte sich dann auf die unterste Treppenstufe, um auf die Ankunft von Italian-Princess zu warten.

"Ich wills nicht hören, okay?", erwiderte Taneesha mit tränenerstickter Stimme und schniefte leise, "ich versuch grade einfach nur zu vergessen, dass ich ein Kind zur Welt gebracht habe. Ich werde ihn ja eh nicht behalten, also muss ich es ja nicht noch schwerer machen, indem ich eine Bindung zu ihm aufbaue. Also hört bitte auf mir zu sagen, wie hübsch er ist, ja?"
Sie schluchzte leise und Tess ging rasch zu ihrer Tochter herüber um sie tröstend in die Arme zu nehmen. "Shhh, ganz ruhig", murmelte sie leise und strich Taneesha beruhigend über die Haare, "ganz ruhig, Neesha. Versuch, ruhig zu atmen..."

"Danke!", erwiderte Soraya lächelnd und widmete sich dann wieder ihrem Frühstück. Nach einer Weile sah sie jedoch wieder auf und ließ den Blick durch die Mensa schweifen. "Hast du gesehen, dass Caleb seine kleine Tochter dabei hat?", sagte sie schließlich und nickte in Richtung des Tisches, an dem ihr Mitschüler saß.

Als Antwort grinste Hazel nur.
"Du gehst besser zu deiner Freundin zurück, bevor sie noch meint, du fährst Dreigleisig. Ich hol mir schnell was zum Frühstücken und stör dann eurer traute Zweisamkeit, bis ich dir zum Hals raushänge", sagte sie dann munter, klopfte Morpheus noch einmal auf die Schulter und reihte sich dann in der Schlange vor der Essensausgabe ein.

"Gesehen ja", antwortete Notion und warf den beiden einen schnellen Blick zu. "Und beschlossen weder etwas zu sagen noch gucken zu gehen. Calebs Blick ist mörderisch genug, wenn man nur in seine Richtung geht."

Dale verstand nur noch Bahnhof. Erst wollte Taneesha das Kind absout nicht haben und jetzt doch? Oder hatte immerhin Angst davor es doch haben zu wollen? Etwas verloren stand er mit dem Kleinen im Raum und hoffte, dass Sean nicht auf die Idee kam ihm die Schuld dafür zu geben, dass Taneesha weinte. Sollte doch mal jemand die Frauen verstehen!

Hannah lachte und nutzte den Moment, in dem sich ihr Freund zu ihr runterbeugte, um ihre Arme stürmisch um ihn zu schlingen. Sie hatte ihn vermisst und sich gleichzeitig so Sorgen gemacht, dass sie einfach nur erleichtert war, dass er noch ganz war. Als sie ihn jedoch ihrerseits küssen wollte, ging sie es vielleicht ein klein wenig zu stürmisch an, denn bevor es überhaupt dazu kam, stieß sie mit ihren Dickkopf gegen seine Stirn und war damit gezwungen Rückzug anzutreten.
„Sorry. Aua…“, kicherte sie und befreite Gentle von ihrem Klammergriff, um sich ihre Stirn reiben zu können. „Soldaten können dir nichts anhaben und ich mach dich in drei Sekunden kaputt!“

Syrena lächelte verlegen und lief zum Schrank, um ein großes Handtuch rauszuwühlen, dass Juanita, die Waschfrau, ihr geschenkt hatte.
„D-das tut mir leid, echt! Das war sozusagen fast ein Unfall.“, beteuerte sie mit einem kleinen Grinsen, warf das Handtuch auf den Boden und benutzte ihre Füße, um das Badezimmer zu wischen, damit sie nicht gleich wieder nass wurde und sich schlimmsten Falls noch ins Klassenzimmer robben musste. „Hast du gut geschlafen?“

„Und, brauchst du Hilfe mit dem Gepäck?“ Will nickte dem großen Koffer zu, der neben dem zierlichen Mädchen ziemlich wuchtig aussah, doch Ben schüttelte den Kopf.
„Nah, passt schon.“
„Okay…“, murmelte Will verwundert, zuckte dann aber mit den Schultern, als ihm seine Mission einfiel. „Na ja… wir sehn uns?“
„Wie auch immer.“, murmelte Ben und schleppte dann den Koffer zu seinem Zimmer, während Will die Mensa ansteuerte. Das erste was er entdeckte waren die vielen hübschen Ladies. Dann sah er Caleb und das Baby und vor Schreck entglitten ihm die Gesichtszüge. Was zur Hölle?!

Merrick war wütend, als er aus dem Büro des Professors kam und das war ihm deutlich anzumerken. Grund dafür war nicht nur, dass Professor Xavier so verdammt ruhig geblieben war, oder dass er Merrick sämtlichen Wind aus den Segeln genommen hatte oder dass er nicht einmal wütend darüber war, dass er alles versaut hatte… am meisten störte ihn das Gefühl, total nutzlos zu sein und auf das Wohlwollen anderer angewiesen zu sein. Der Professor hatte ihm zwar versprochen zu untersuchen, ob er die Blockade, die auf Merricks Kräften lag, auflösen konnte, aber sicher war er sich nicht gewesen. Falls es funktionieren sollte, wusste Merrick, wem er sich als erstes vorknüpfen würde.

Grace hatte sich nach zehn Minuten schon so sehr verlaufen, dass sie weder vor noch zurück wusste und schon gar nicht sagen konnte, wo der Gang sein sollte, in dem sie sich mit T-Crat treffen wollte. Außerdem hatte sie noch etwas festgestellt: Professor Xavier hatte sie anscheinend nur angenommen, weil er eine Normalo-Quote zu erfüllen hatte. Hier sahen ja alle aus wie verdammte Hollywoodstars! Gruselig. Aber wenigstens würde sie T-Crat so schneller erkennen können. In ihrer Vorstellung sah er aus, wie ein totaler Computernerd – zerkrauste, ungewaschene Haare, Waschbärbauch und vielleicht ein ungewaschenes T-Shirt einer Metalband.
Noch immer im Gedanken bog Grace in den nächsten Gang ein und erkannte jemanden, der auf der Treppe saß.
„Hey Rockstar, kannst du mir sagen, wo ich hier bin?“

Tina stiefelte nach dem Training in bester Laune zurück durch die Eingangshalle, um vor dem Frühstücken in aller Ruhe zu duschen. Die komische, japanische Putze, machte ihr da allerdings einen Strich durch die Rechnung. Offenbar war er genervt von der Dreckspur, die sie hinterließ.
„Die Türmatte liegt da nicht umsonst!“, murrte Takashi und wischte mit seinem Feudel die Erde weg.
„Ich weiß!“, erwiderte Tina trocken, ging aber im gleichen Tempo weiter, Mrs. Doubtfire weiter zu beachten. Takashi ließ aber nicht locker und folgte ihr mit seinem Wischmop.
„Ach?! Und warum benutzt du sie nicht?!“
Jetzt blieb Tina doch stehen, drehte sich zu ihm um und schenkte Takashi ein Lächeln, das den See hätte gefrieren können.
„Ich hab nicht gesagt, dass es mich interessiert!“, blaffte sie dann und ließ den verstörten (aber dennoch recht begeisterten) Takashi zurück.

"Ach was!", erwiderte Gentle und rieb sich lachend die Stirn, an der ein kleiner roter Fleck zu erkennen war, "ich bin robust, so schnell kriegst du mich nicht kaputt!"
Er unfasste Hannahs Gesicht behutsam mit den Händen und gab ihr einen sanften Kuss. "Ich hab dich sehr vermisst", sagte er leise und lächelte sie an, nur um ihr noch einen Kuss zu geben, "es ist schön, dass du wieder da bist."

"Wie ein Stein!", erwiderte Kyleigh und lächelte versöhnlich, "und ist schon gut, du brauchst nicht wischen, ich werd das Bad wahrscheinlich gleich selbst nochmal unter Wasser setzen. Ich bin manchmal ein bisschen Morgenmuffel, tut mir leid!"
Sie schnappte sich ihr Handtuch, das über der Lehne des Schreibtischstuhls hing, und klemmte es sich unter den Arm. "Wie hast du denn geschlafen? Ist deine Schlaflosigkeit mittlerweile besser geworden?"

Morpheus sah Hazel kopfschüttelnd hinterher, lachte dann und kehrte zu Lena zurück. "Oh mann, ich hätte echt nicht erwartet, Hazel zu sehen", grinste er und setzte sich neben seine Freundin, "irgendwie hatte ich schon gedacht, ich würd sie nie wieder sehen..."

"Wo du recht hast...", murmelte Soraya und schüttelte den Kopf, "ärgerlich, die Kleine ist wirklich zuckersüß."
Sie verdrehte leicht die Augen. "Naja, wenn Gott will irre ich mich und er ist in Wirklichkeit ein fantastischer Vater. Wäre dem Baby zu wünschen."

Gabriel warf einen fragenden Blick über seine Schulter und sprang dann schnell auf. "Italian-Princess?", fragte er und grinste, "du bist es doch, oder? Ich bins, T-Crat!" Aufmerksam musterte er sein Gegenüber, die dunklen Haare, die dunklen Augen und das etwas schiefe Lächeln, das musste sie sein. Oder sie hatte verblüffende Ähnlichkeit mit dem Bild, das Gab von der Webcam von Italian-Princess' bekommen hatte.
Er streckte ihr lächelnd die Hand entgegen. "Wobei man mich hier in erster Linie Gabriel nennt! Wie heißt du?"

Mittlerweile hatte sich Taneesha soweit beruhigt, zumindest das Schluchzen hatte aufgehört. "Ich...werd ein bisschen schlafen, ja?", nuschelte sie und drehte den Kopf auf die Seite, "lasst euch nich stören..."
"Schlaf gut" Tess strich ihrer Tochter nochmals beruhigend über die Haare und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann stand sie auf und ging mit einem schiefen Lächeln zu Thomas, Dale und Sean hinüber.
"Keine Sorge, das sind die Hormone", flüsterte sie, "wie wäre es, wenn wir ihr ein bisschen Ruhe gönnen und mit dem Kleinen woanders hingehen?"

Hannah seufzte zufrieden und umarmte Gentle so fest wie sie konnte. Sie war einfach so froh ihn ein wenig für sich zu haben, dass sie nicht einmal daran dachte rot zu werden.
"Ich bin so froh, dass dir nichts passiert ist!", erklärte sie und küsste einen seiner kühlen Tattoostreifen. Für einen Moment verfinsterte sich ihre Miene, als sie darüber nachdachte, was alles hätte passieren können, dann riss sie sich aber zusammen und zwickte Gentle schmunzelnd in die Seite. "Du hast ja zugenommen!"

"Schon okay!" Syrena lächelte erleichtert und schmiss das nasse Handtuch in den Wäschekorb. Sie mochte Kyleigh wirklich gern, hatte aber noch ihre Schwierigkeiten sie einzuschätzen. Nereus hatte mal gesagt, dass Schotten einen ganz speziellen Humor haben, und irgendwie glaubte Syrena ihm das. Immerhin schien er auch sonst meistens Recht zu haben.
"Ich hab ganz gut geschlafen.", log Syrena ausweichend. Sie hatte in der kühlen Badewanne geschlafen, aber das musste ja keiner wissen."Soll ich auf dich warten, oder willst du vor dem Frühstück zu den Pferden?"

Grace war im ersten Moment so überrascht, dass sie sprachlos war (was nicht oft vorkam), allerdings fing sie sich schnell wieder und ergriff seine Hand, um sie energiegeladen zu schütteln. "Grace! Und ich muss sagen, ich bin enttäuscht."
Um das zu unterstreichen zog sie eine formvollendete Flunsch.

Gentle wich lachend Hannahs Fingern an. "Ja, meine Mutter fand, dass ich unterernährt aussah!", gestand er ein wenig verlegen, "wenn Wolverine das sieht, scheucht er mich solange über den Platz, bis das wieder weg ist..."
Er legte die Arme an Hannahs Taille und hob sie mühelos hoch. "Wie war eigentlich die Campingtour mit deinen Eltern? Wurdest du sehr zerstochen?"
Mit gespielt besorgter Miene musterte er Hannahs Arme und Beine.

"Heute nicht, Eron hilft heute Pat!", drang es durch die geschlossene Badezimmertür, "wenn du zehn Minuten wartest, komm ich gerne mit in die Mensa. Ich versuch, mich zu beeilen!"
Einen Moment später erklang das regelmäßige Rauschen der Dusche.

"Wieso das?", fragte Gabriel überrascht und zugleich besorgt und sah prüfend an sich herunter. Stand sein Hosenstall offen? Nein, alles okay, sein Shirt war auch nicht verrutscht. Und rasiert hatte er sich doch erst heute Morgen...
Er ließ Grace Hand los und begann, sich nervös über die Haare zu fahren.

Als die letzten Takte von Vivaldis Komposition an Nereus Ohr drangen, entwich seiner Kehle ein leises Seufzen. Es war ein guter Weg, den Tag zu beginnen und er fühlte sich für den ersten Schultag gewappnet.
Nachdem er sich ausgiebig gestreckt hatte, stieß er sich vom Boden des Beckens ab und tauchte einen Wimpernschlag später aus dem Wasser auf. Routiniert griff er nach dem Atemgerät das auf der Plattform neben dem Becken lag, legte er an und stieg dann die schmale Leiter hinab. Das Handtuch hing am unteren Ende der Leiter, er nahm er auf und trocknete damit seine tropfnassen Haare, bevor er im Bad verschwand. So langsam wurde es Zeit, sich anzuziehen.

Auf Hannahs Gesicht breitete sich ein belustigter und schadenfroher Ausdruck aus, den sie auch durch ein Kichern nicht verstecken konnte.
"Nein, die haben sich alle auf Papa gestürzt. Er ist so oft explodiert und dann mussten wir nach drei Tagen nach Hause, weil er dabei alle seine Hosen zerrissen hat.", erzählte sie und musste noch mehr lachen. "Danach hatte ich zwei Wochen Hausarrest, weil ich immer Mücken illusioniert habe, wenn er da war."Prompt erschien ein Schwall Mücken um sie und Gentle herum. "Wie waren deine Ferien? Gehts deiner Familie gut?"

"Ganz ruhig, wir haben noch ganz viel Zeit!", rief Syrena ins Bad und ließ sich auf ihr gemachtes Bett sinken. Zur Sicherheit zog sie ihren Rucksack wieder zu sich herüber, um zum zehnten Mal zu kontrollieren, ob sie alles eingepackt hatte. Nereus und Kyleigh hatten ihr Papier und Stifte geschenkt und die Schulbücher hatte sie in der Bibliothek gefunden, aber nicht wirklich etwas verstanden.

Grace konntenicht anders. Bei T-Cra- äh Gabriels Anblick musste sie laut loslachen. Ihr Lachen war so laut, dass sich einige andere Schüler irritiert zu ihr umblickten.
"Sorry Gabriel, aber ich muss sagen, dass ich einen totalen Geek erwartet habe. Du hast nichtmal ein peinliches T-Shirt an, das macht mich echt fertig!", erklärte sie die Lage und seufzte theatralisch, schmunzelte aber gleichzeitig.

"Ja, es geht allen gut, aber Abeni und Laila waren ein bisschen enttäuscht, dass Dale nicht da war", erwiderte Gentle und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen, "besonders Abeni hat sich wirklich in Dale verguckt, sie war richtig sauer als ich von Thomas erzählt hab. Sie wollte es gar nicht glauben!"
Er setzte Hannah schmunzelnd wieder ab und schlug lachend mit dem T-Shirt nach den Illusionsmücken, bevor er es endlich anzog.

Gabriel sah verwundert an sich herunter, zupfte sein schlichtes, schwarzes Shirt zurecht und fing dann an zu lachen.
"Oh mann, du hast mich grade echt aus dem Konzept gebracht!", gestand er grinsend und schüttelte den Kopf, "ich hatte schon befürchtet ich hätte vergessen eine Stelle am Kinn zu rasieren oder schlimmeres."
Er griff hinter Grace Ohr und zog scheinbar eine Münze dahinter hervor, um sie im nächsten Moment wieder verschwinden zu lassen. "Danke übrigens für den Tipp, mittlerweile klappt der Trick echt super!"

Exakt zehn Minuten später kam Kyleigh, eingewickelt in ein großes weißes Handtuch, aus dem Bad.
"Es ist ja echt schade, dass die Ferien vorbei sind, aber irgendwie freue ich mich auch, dass die Schule wieder losgeht!", gestand Kyleigh grinsend, während sie den Schrank öffnete und nach passenden Klamotten durchwühlte, "ist irgendwie ganz schön, dass es wieder so voll ist. Das Leben ist zurück, wenn man es so sagen will." Sie zuckte mit den Schultern und zeigte Syrene dann eine sommerliche Bluse. "Kann ich die anziehen?"

Zur selben Zeit war Nereus gerade auf dem Weg zu Syrenas und Kyleighs Zimmer. Er hatte sich gegen ein Hemd und für ein schlichtes T-Shirt sowie eine Jeanshose entschieden, nicht zuletzt weil er keine Lust gehabt hatte, ein hemd zu bügeln. Zudem war es immernoch sommerlich warm, daher bestand kein Grund, sich nicht für sommerliche Kleidung zu entscheiden, nicht?
Einen Moment später klopfte Nereus gegen die Zimmertür. "Guten Morgen, hier ist Nereus", rief er halblaut und verschränkte die Arme hinter dem Rücken, während er ein höfliches Lächeln aufsetzte.

"Mich wunderts immernoch, dass die Wohnung, die er zusammen mit Tina bewohnt. Irgendwie hatte ich erwartet, dass die sich nach spätestens einer Woche gegenseitig umgebracht hätten", sagte Notion und blickte gleich drauf zerknirscht drein. Das war nicht wirklich fair gewesen, alle beide hatten einen Grund so zu sein wie sie waren, dass hieß aber noch lange nicht, dass sie wirklich böse Menschen waren.

"Harold, rate welcher deiner Lieblingsschüler wieder da ist!", rief Hazel und hüpfte Harold quasi direkt vor die Nase. Der zuckte zurück und sah Hazel dann grimmig an.
"Was hast du jetzt schon wieder geplant?", fragte er mit einem warnenden Tonfall, woraufhin Hazel eine Schnute zog und beleidigt aus der Wäsche guckte.
"Nichts, ich freu mich nur dich wieder zu sehen." Wieso noch hatte ihr Vater sie überreden können zurück zu kommen?

Thomas nickte, während Dale immernoch versuchte zu verstehen was hier eigentlich lief. Da er deswegen etwas sehr zögerlich reagierte, legte Thomas ihm einen Arm um die Schulter und zog ihn dann mit sich aus dem Zimmer.
"Hätten Sie vielleicht einen Raum, in den wir gehen könnten?", fragte er dabei leise die Schwester, die nach kurzem Nachdenken nickte und sie bat ihr zu folgen.

"Nun ja, scheinbar funktionieren die beiden gut zusammen", stellte Soraya fest und schmunzelte, "Irgendwie beruhigend. Wenn die zwei sich gefunden haben heißt dass, dass Radhjeb vielleicht auch eines Tages jemanden findet, der seine Kapriolen erträgt." Sie verdrehte leicht die Augen. "Nun ja, zumindest hat er den Job bei AT&T nicht gleich gekündigt, vielleicht ist das ja endlich mal ein gutes Zeichen."

Tess hatte Seans Hand genommen und zog ihn mit sanfter Gewalt mit sich. "Komm, gönnen wir Neesha eine Pause, das hier war ein harter Tag für sie", sagte sie leise und drückts Seans Hand sanft während sie ihn anlächelte.
"Meinst du wirklich, wir sollten sie alleine lassen?", fragte Sean besorgt und warf über die Schulter einen Blick zur Tür.
"Glaub mir, sie braucht einfach nur ein wenig Ruhe", erwiderte Tess leise, "ich spreche aus Erfahrung. Im Moment hat sie Schmerzen und ist völlig überfordert. Es wird ihr bald besser gehen."
Sie nickte der Krankenschwester zu, die eine Tür aufhielt. "Vielen Dank!"

„Die arme! Aber bei Dales Pheromoninem sind alle verloren!“, Hannah lachte herzlich und sah sich, ganz plötzlich an Dale erinnert, erwartungsvoll im Zimmer um. Als sie aber entdeckte, dass sein Bett ungemacht war, runzelte sie überrascht die Stirn. „Ist Dale noch gar nicht wieder da?“
Im Kopf begann sie schnell zu rechnen und sofort weiteten sich ihre Augen noch mehr. Das Baby!

„Ha! Fast wäre ich drauf reingefallen, ich dachte schon, ich hätte den Blumenstrauß von gestern Abend wieder dahinter vergessen!“ Grace lachte gut gelaunt und rieb die Hände energiegeladen aneinander. Als sie sie wieder öffnete, hatte sie eine Taschentuchrose in der Hand und ein triumphierenden Ausdruck in den Augen. „Wenn du mir deinen geheimen Kartentrick beibringst, zeig ich dir den hier. Damit kommst du bei fast allen Mädchen an, das verspreche ich dir!“

„Die ist total schön! Fast so gut wie die dunkelblaue.“ Es war kein Geheimnis, dass Syrena Kyleighs Kleidung bewunderte (und beneidete) und gern beim Aussuchen half. Als Nereus jedoch klopfte, war es mit ihrer Aufmerksamkeit vorbei und sie eilte zur Tür um Nereus mit einem herzlichen Lächeln herein zu lassen. Sie mochte ihn furchtbar gern, vor allem weil er ihr mit nie erschöpfter Geduld alles erklären konnte. „Guten Morgen, Nereus, wir sind gleich fertig. Kyleigh muss sich nur noch anziehen, aber warum kommst du nicht schon mal rein?“
Da Syrena noch nie viel Privatsphäre hatte, dachte sie nicht im Geringsten daran, dass die Situation für die anderen beiden peinlich sein könnte. War doch alles ganz normal.

Merrick hatte sich auf den Weg zur Mensa gemacht, um endlich eine gute Mahlzeit zu sich nehmen zu können (Anni und ihr Bruder kochten schrecklich). Zu spät bemerkte er Hazel die an der Essensausgabe stand und mit Harold redete. Für einen Moment blieb er wie angewurzelt stehen und fragte sich, ob er sich wegschleichen sollte oder es wagen konnte sie anzusprechen. Schließlich drehte er sich einfach ein wenig um und hoffte, dass sie ihn ganz einfach nicht bemerken würde. So wie der Tag bisher verlaufen war, würde sie eh nur Goldstaub aus ihm machen.

Gentle hatte Hannahs Blick bemerkt und nickte lächelnd. "Genau das", nickte er, "Dale hat mich gestern Abend angerufen und gesagt, dass er es zum ersten Tag nicht schafft. Wir sollten vielleicht nachher einmal versuchen, ihn anzurufen..."
Er hielt Hannah die Hand hin. "Aber was hältst du davon, wenn wir erst einmal in die Mensa gehen und etwas frühstücken?"

"Klingt verführerisch, ich werde es mir überlegen!", erwiderte Gab lachend und ließ die Münze wieder erscheinen, um sie dann in die Hosentasche zu stecken. "Wie war der Flug eigentlich? Von Italien ist man doch sicher einige Stunden hierher unterwegs, oder?"
Er nickte in Richtung der Pinnwand. "Weißt du eigentlich schon, welches Zimmer du hast?"

Kyleigh sah auf und bemerkte in diesem Moment Nereus, der mit hochrotem Kopf im Türrahmen stand.
"Syrena!", schrie sie spitz und raffte schnell das Handtuch um ihren fast nackten Körper, während Nereus rasch die Hände vors Gesicht schlug und sich umdrehte.
"Oh Gott, entschuldigung, entschuldigung!", rief er rasch und kniff die Augen so fest zu wie er konnte, "ich schwöre, ich habe nichts gesehen!"
"SYRENA! TÜR ZU!", kreischte Kyleigh, deren Gesicht gerade die Farbe von Rotwein angenommen hatte.

"Das heißt auf jedenfall, dass er eingesehen hat nicht gleich allem über den Mund zu fahren", stimmte Notion zu. "Hat er sich in seiner Wohnung denn gut eingelebt?"

"Ich hoffe Taneesha denkt nicht, dass sie das Kind nie wieder sehen wird", sagte Thomas, sobald die Tür hinter der Schwester ins Schloss gefallen war, zu Tess und Sean. Dale war immernoch merklich abwesend. Es wusste einfach nicht womit er sich jetzt beschäfftigen sollte, dem Gespräch oder dem kleinen Tropf in seinem Arm.

Hazel zog immernoch eine Schnute, als Harold ihr nur halbherzig versicherte ihr nichts unterstellen zu wollen. Nachdem er sich wenigstens dran erinnerte, dass Hazel ihren Kakao mit extra Zucker trank, drehte sie mit wehenden Haaren auf dem Absatz um und stiefelte zurück zu Morph. Merrick bemerkte sie dabei nur nicht, da sie in Gedanken woanders war. Seufzend ließ sie sich auf einen Stuhl neben Morph fallen und ließ ein sehr enttäuschtes: "Männer!", vom Stapel.

"Naja, soweit das in einer Wohnung möglich ist, die mit "minderwertigen schwedischen Möchtegernmöbeln" vollgestellt ist." Soraya malte mit den Fingern die Anführungszeichen in die Luft und verdrehte leicht die Augen. "Naja, aber zumindest ist es besser geworden als am Anfang, so böse das auch klingen mag, aber ich denke es hat Radhjeb nicht geschadet, dass Alexei ihn ausgeknockt hat..."

"Wahrscheinlich wird sie sich die ersten Monate ziemlich rar machen", erwiderte Tess, "ich glaube sie hat einfach nur Angst davor, Gefühle für den Kleinen zu entwickeln und ihn dann wiederhaben zu wollen. Und sie weiß, dass sie nicht in der Lage wäre, den Kleinen aufzuziehen." Sie lächelte schwach. "Ich glaube, Taneesha hat noch nie in ihrem Leben so verantwortungsbewusst gehandelt wie jetzt. Auch wenn man es nicht glauben sollte..."
Sean war unterdessen an Dale herangetreten, der noch immer wie erstarrt im Raum stand. "Na komm, Junge, setz dich", sagte er leise und legte Dale vorsichtig die Hand auf die Schulter, bevor er ihn in Richtung eines Stuhles dirigierte, "ist alles ein bisschen viel, was?"

"Gilt das auch für mich?", fragte Morpheus mit einem amüsierten Ausdruck und griff dann nach der Kaffeetasse, "oder bin ich die Ausnahme, die die Regel bestätigt. Das fänd ich persönlich sehr schmeichelhaft!"

"Das hat er wirklich?!", fragte Notion erstaunt, die Geschichte hatte sie noch nicht gehört. "Ich meine.. also", stammelte sie dann. Was sie am wenigsten wollte, war zu klingen als wäre sie überneugierig. Innerlich seufzte sie, es war schwer die Eigenart aufzugeben nie jemanden auf den Fuß treten zu wollen.

Dale nickte auf Seans Worte hin und sagte das denkbar schlechteste: "Er ist so grau."
Thomas wiegte den Kopf inzwischen hin und her und überdachte Tess Worte.
"Ich glaub ich kann sie sehr gut verstehen", sagte er mit einem Seitenblick auf Dale, mit einem kleinen Lächeln.

"Ach, du bist doch gar kein Mann", sagte Hazel spontan, ohne nachzudenken, bevor sie einen Schluck aus der Tasse nahm. Das lenkte sie allerdings auch davon ab zu überdenken was sie gerade gesagt hatte.

„Der Flug war anstrengend. Der Flieger war voll von fiesen, kleinen Kindern, die entweder geheult oder gekotzt haben und als sie endlich leise waren, fing die alte Dame neben mir an, mir zu erzählen, dass sie einen Enkelsohn habe, der auch Emo wäre und wie spannend sie das findet.“ Grace verzog das Gesicht, musste dann aber wieder grinsen. „Ich bin übrigens keiner. Also ein Emo, keine Panik.“
„Und ich hab schon meine Koffer abgestellt, aber ich weiß noch nicht, mit wem ich zusammen wohne. Am Türschild stand Syrena dran, ich hoffe sie ist nett. Und tut mir leid, dass ich so viel rede, ich fühl mich ein wenig fehl am Platz, hier sind nur schöne Menschen, ist dir das mal aufgefallen?!“

„Ja bitte, ich bin total am verhungern! Papa ist immer noch auf Diät und ich hab seit Ewigkeiten keinen Kakao mehr getrunken. Oder Brot gegessen.“, lachte Hannah munter und ergriff Gentles Hand, um ihn wenig geduldig aus dem Zimmer zu ziehen. „Das wird so aufregend mit dem Baby, ich hoffe ich darf es mal sehen. Hoffentlich bringt Thomas es mal mit. Das wäre so toll, oder? Wir könnten sowas wie Tante und Onkel sein. Wir müssen unbedingt heute Nachmittag anrufen. Oder vielleicht schon beim Mittagessen!“
Dass sie weder mit Dale noch mit Thomas noch mit Taneesha verwandt war, ließ sie außen vor. Immerhin war Dale Teil ihrer Familie, das zählte ja wohl mehr als das bisschen Blut!

„Was?“ Erschrocken knallte Syrena Nereus die Tür vor der Nase zu und starrte Kyleigh an, als hätte diese einen Geist gesehen. „Was ist denn los? Hast du dir wehgetan?“
Erschrocken besah Syrena ihre Zimmergenossin, konnte aber nichts direktes feststellen. Die Situation überforderte sie ganz einfach.

Merrick atmete erleichtert auf, nahm sein Tablett und setzte sich an einen der hinteren Tische. Eigentlich gehörte er nicht hierher, aber lustigerweise wusste er auch nicht wohin er sonst gehen sollte.

"Japp, hat er." Soraya konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Ich hatte Radhjeb gesagt, er solle ihn nocht provozieren, aber wie so oft hielt mein Bruder es nicht für notwendig, auf mich zu hören. Der Bluterguss an seinem Kiefer war groß wie ein Apfel."

"Grau?" Sean besah das Baby in Dales Armen und runzelte leicht die Stirn. "Er ist vielleicht ein wenig zerknautscht, aber grau würde ich ihn nicht nennen..."
Er streckte die Hand aus und strich mit deim Zeigefinger behutsam über den Kopf des Kleinen. "In ein paar Stunden wird er nicht mehr so verschrumpelt aussehen, dann kann man auch ausmachen, wem er ähnlicher sieht." Sean grinste leicht.
Tess lächelte unterdessen Thomas an. "Ich weiß, dass er bei dir gut aufgehoben sein wird", sagte sie leise und legte ihre Hand kurz an seinen Oberarm, "aber tut mir einen Gefallen und verwöhnt ihn nicht zu sehr!" Sie zwinkerte Thomas zu.

"Wow, das war ein Tiefschlag", stellte Morpheus trocken fest, lachte dann aber, "bei jedem anderen wäre ich jetzt übrigens tödlich beleidigt, nur dass du es weißt!"
Er deutete mit dem Buttermesser in die Hand gespielt bedrohlich in Hazels Richtung. "Erst denken, dann reden ist immernoch nicht seine Sache, was?", grinste er.

"Ja, ist mir auch schon aufgefallen!", grinste Gabriel und steckte die Hände in die Hosentasche, "manchmal sollte man meinen, man wäre in einer Modelschule gelande!"
Er runzelte leicht die Stirn. "Also ich will dich jetzt ja nicht verunsichern", fuhr er fort, "aber soweit ich weiß, ist Syrena schon mit jemandem in einem Zimmer, nämlich mit Kyleigh. Bist du sicher, dass der Name Syrena war?"

"Wir können es ja mal Mittags versuchen", stimmte Gentle zu und nickte. Auch wenn man es ihm nicht direkt ansah wie bei Hannah, er war trotzdem aufgeregt. Schließlich kam es nicht alle Tage vor, dass das Kind des besten Freundes geboren wurde...
Er ließ sich von Hannah widerstandslos mitziehen.

"Spinnst du, einfach so die Tür aufzureißen?!", schimpfte Kyleigh während sie sich mit zittrigen Fingern die BH-Träger über die Schulter zog und dann rasch nach dem weißen Top griff, das über der Stuhllehne hing.
"Ich stand hier halbnackt, da kannst du doch nicht einfach die verfluchte Tür aufreißen!", fluchte sie weiter während sie versuchte, ihre Bluse zuzuknöpfen, "hast du noch nie von Privatsphäre gehört?!!!"

"Privat-was?", warf Syrena ehrlich ahnungslos ein und hob verwirrt und ein wenig verzweifelt die Schultern. Sie wusste ehrlich nicht, was das Problem war. "Du siehst doch aus wie jede andere Frau. Nereus hat bestimmt schonmal nackte Frauen gesehen, oder Nereus?"
Syrena hatte sich Jahrelang die Umkleidekabinen mit anderen Leuten geteilt und kannte daher überhaupt kein Schamgefühl. Den letzten Satz rief sie dementsprechend nüchtern zu Nereus durch die Tür.

"Ach du lieber... ehrlich jetzt?" Grace kratzte sich verwirrt am Kopf und kramte einen Zettel aus ihrer zerfransten Tasche. Schnell überflog sie das Papier. "Ah! Du hattest Recht. Soraya heißt sie. Schöne Menschen, die alle gleich heißen. Ich hoffe, das ist nicht ansteckend. Übrigens... ich glaube, wenn ich etwas essen könnte, wäre ich auch ruhiger. Dann könntest du mir von dir erzählen. Und deinen Ferien und so."
Sie rieb sich etwas verschämt die Nase.

Hannah jubelte und beschleunigte ihre Schritte. Als sie die Mensa erreicht hatten, strahlte sie immernoch. Endlich wieder Zuhause!
"Harold, ich möchte Schokolade!", begrüßte sie den Koch überschwänglich, während sie sich gleichzeitig in der Mensa umsah. So viele ihrer Freunde waren schon hier! Doch dann stockte sie und ihre Augen wurden groß. Die Schokolade völlig vergessend, stieß sie Gentle heftig den Ellenbogen in die Seite und nickte in Calebs Richtung.
"Das Baby...!!!", raunte sie leise und starrte die quirrlige Sofia an, als wäre sie ein Alien.

Nun konnte Notion ein Kichern doch nicht unterdrücken, obwohl sie eine Hand fest auf den Mund presste.
"Na, dann war er ja doch mal für was gut", brachte sie schließlich hervor und biss sich auf die Lippen, als Alexei tatsächlich die Mensa betrat, was aber nicht verhinderte, dass sie immernoch leise Prustete.

Dale sah zweifelnd auf das kleine, ziemlich runde Gesicht. Ob da überhaupt eine Ähnlichkeit zu erkennen war? Vielleicht konnte man den Unfall ja später wirklich verleugnen.
"Ich werde mein bestes geben aber ich lege weder für Dale noch für meine Mutter die Hand ins Feuer", lachte Thomas etwas erleichter.

"Tiefschlaf wohin?", fragte Hazel erstaunt und sah Morph mit einem dazu passenden Blick über ihre Tasse hinweg an.
"He, damit pieckts du noch jemandem die Augen aus", kommentierte sie sein Brotmesser.

"Also....technisch gesehen....", stammelte Nereus, noch immer mit hochrotem Kopf, "tja..."
"Das ist mir herzlich egal, Syrena!", blaffte Kyleigh, die mittlerweile ihre Jeans angezogen hatte und nun mit finsterer Miene zur Tür stapfte.
"Nereus, bring deinem Schützling besser bei, was Schamgefühl ist, oder ich übernehme in Zukunft keine Verantwortung mehr für meine Taten!"
"Ja, mach ich", nuschelte Nereus verlegen, den Blick immernoch gesenkt, "es tut mir wirklich leid, ich schwöre, ich habe nichts gesehen!"
"Ist okay", grummelte Kyleigh, schnappte sich ihre Turnschuhe und marschierte an Nereus vorbei, "ich bin weg!"

Gabriel lachte. "Darf ich dir einen Vorschlag machen?", fragte er und beugte sich mit verschwörerischer Miene zu Grace herüber, "wir gehen fix in die Mensa und ich zeige dir das beste Essen dieser Welt, und vielleicht finden wir deine zukünftige Mitbewohnerin?"

Gentle sah ebenfalls hinüber. "Ich weiß, dass du sie gerne angucken möchstest", flüsterte er Hannah zu, "aber bitte halte dich zurück. Caleb sieht recht missgelaunt aus und ich will nicht, dass du am Ende angekokelte Haare hast oder ähnliches." Er lächelte ihr schief zu.

"Naja, ich sollte mich besser nicht mehr über Alexei beschweren", erwiderte Soraya leise während sie einen kurzen Blick zum Mensaeingang warf, "immerhin hat er sein Leben riskiert um Jamila und Radhjeb zu retten. Irgendwo da drinne steckt ein guter Kerl, auch wenn er sich lieber den Arm brechen lassen würde als das zuzugeben!"
Sie zuckte leicht mit den Schultern und nahm dann noch einen Schluck Kaffee.

"Solange du die Zügel in der Hand hast, ist ja alles in Ordnung!", erwiderte Tess mit einem verschwörerischen Lächeln, "immerhin hab ich meine Kinder ja auch halbwegs hinbekommen. Sean war nämlich nicht derjenige der schimpfte, wenn sie die Tapete bemalt hatten!"
Sean missverstand Dales zweifelnden Gesichtsausdruck und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter. "Wirklich, man soll es nicht meinen, aber ganz schnell sehen die Kleinen überhaupt nicht mehr schrumpelig aus!"
Er tippte dem Baby leicht gegen die Wange. "Hey, Schlafmütze", sagte er leise, "willst du gar nicht sehen, wo du gelandet bist?"
Als hätte er verstanden, dass er gemeint war, öffnete der Kleine das linke Auge ein klein wenig und warf einen scheinbar missmutigen Blick in die Runde.

"Und du riskierst irgendwann nochmal, von jemandem eine verpasst zu bekommen, wenn du weiterhin so kopflos plapperst!", erwiderte Morpheus grinsend, ließ das Brotmesser aber sinken, "nicht jeder ist so belastbar wie ich was Beleidigungen angeht!"

Syrena blieb mutlos im Zimmer stehen und sah Kyleigh mit gerunzelter Stirn hinterher. Was Schamgefühl war, wusste sie immernoch nicht und Kyleigh war eindeutig sauer. Mit einem großen Seufzen verschränkte sie die Arme und pustete sich eine halbtrockene Strähne aus der Stirn.
"Du musst mir nicht erzählen was Schamgefühl ist, das finde ich auch so raus!" Zwar klang in ihrer Stimme etwas Trotz mit (es war SO anstrengend mit so vielen Leuten zusammen zu sein, wenn kein Glas mehr dazwischen war), aber hauptsächlich sagte sie es aus Mitgefühl dem ganz peinlich berührten Nereus gegenüber.

Grace nickte erst langsam, als müsste sie sich das Angebot erstmal ein wenig auf der Zunge zergehen lassen, bevor sie eine Entscheidung treffen konnte, dann wurde das Nicken aber energischer und sie erwiderte Gabs verschwörerische Lächeln. "Ich glaube, dann komme ich vielleicht sogar darüber hinweg, dass du nicht aussiehst wie ein Geek!"

Hannah nickte zustimmend, trat aber zögernd von einem Fuss auf den anderen und schien die Vor- und Nachteile gegeneinander aufzuwiegen.
"Ich kämpfe!", sagte sie dann hinter zusammengepressten Lippen und drehte sich dann schleppend zu Harold um, der ihr ein Kariesfrühstück zubereitet hatte. Um sein Gewissen als Koch ein wenig zu erleichtern, hatte er ein kleine Schale frische Früchte mit untergeschmuggelt.

Gerade als Hannah sich wieder umgedreht hatte, betrat Tina die Mensa. Mit einem hämischen Grinsen bewegte sie sich auf den Tisch von Caleb zu.
"Ich wette, bald kannst du in die Massenproduktion gehen. So ein liebevoller Daddy!"