Mutant High-Das RPG XXIII

Thomas folgte Gentle zu den Tischen, mit einem kurzen Blick über die Schulter, ob Dale auch mitkam. "Ziemlich. Auf der anderen Seite sind da die Aspekte, über die keiner so wirklich redet. Gibt ne Menge zu tun und zu klären, neben den ganzen Parties", antwortete er Gentle und lachte. "Zum Glück kann ich eine Menge der Kurse auch von Zuhause erledigen. Einige dieser Hörsäle sind einfach zum Brechen voll, was ich überhaupt nicht haben kann."
Während Thomas mit Gentle sprach wurde Dale von Zach zugetextet. Die Hand immer noch in die Haare geklammert brabbelte er irgendwas vor sich her und sah Dale dann erwartungsvoll an. Der hatte keine Ahnung, was der Kleine ihm hatte sagen wollen, war sich nicht mal sicher, ob er überhaupt schon etwas sagen wollen konnte. Andererseits war die Aktion ziemlich niedlich und dass er scheinbar wirklich auf eine Antwort wartete, ließ Dale den Kleinen belustig anlächeln. Scheinbar genau die richtige Reaktion, denn der fing gleich wieder an munter vor sich hin zu brabbeln.

"Heißt es nicht eigentlich Ladies first?", fragte Alexei mit erhobener Augenbraue und sah seine Freundin an. Anstelle sich aber auf weitere Haarspaltereien einzulassen, tat er wie befohlen und machte sich auf den Weg zu dem Tisch, den Soraya ausgesucht hatte. Anstelle sich aber zu setzen zog er den ersten Stuhl zurück und nickte Soraya zu, dass sie sich setzen sollte.

„Du meinst, du wirst zum Essen kommen? Dann haben sie euch tatsächlich auch Pausen gegönnt?“ Rachel schnalzte mit der Zunge und lachte amüsiert. „Ich hätte dir das Essen auch auf die Bühne geschmuggelt, für den Fall, dass du sie nicht verlassen darfst. Aber ich könnte auch etwas für dich beiseite legen. Immerhin...“ Rachel ließ den Blick über die Massen schweifen und bemerkte dabei auch den Ansturm der Kleinen aufs Essen.
„sind wir viele. Mit großem Hunger. Und bei Harolds Essen nimmt man sich eh meistens zu viel. Ich könnte sicher stellen, dass du auf jeden Fall noch was abkriegst – solltest du irgendetwas besonders mögen“, bot sie ihm an und bemerkte aus dem Augenwinkel Ben, dem sie lächelnd zu winkte. Sie würde sich eh gleich rar machen müssen, wenn die Musik anfing, würde sie sich zu Ben gesellen.

„Übel ist die Untertreibung des Jahres. Kaum, dass sie davon gewusst hatte, fing auch schon die Morgenübelkeit an. Wobei sie sich nicht nur auf den Morgen beschränkte. Ich glaube, es gab Nächte, die sie im Bad verbracht hat...Aber seit ein paar Wochen ist das zum Glück zu Ende. Sie hat dadurch ein paar Kilo abgenommen“, erzählte Raven und dachte an ihre Schwester, die in ein paar Wochen ihr altes Gewicht sicher wieder drauf haben würde. Und in ein paar Monaten hatte sie bestimmt auch einige Extrakilos wieder drauf.
„Bei der nächsten Untersuchung begleite ich sie. Sie hat mir zumindest versprochen, bei mindestens einer mitkommen zu dürfen“
Inzwischen verriet ein Blick nach draußen, dass sie gleich da waren – die Schule war bereits zu sehen.

Fünf Monate. Da wurde Nate doch noch etwas mulmig und schlecht zumute. Sicher, er war auch aufgeregt und freute sich, nur überwog noch eher die Angst. Wäre Jared noch hier, hätte er ihm bestimmt helfen können. Er hätte wenigstens versucht, ihn zu beruhigen und hätte ihm Mut gemacht. Aber Jared war nicht hier. Vielleicht sollte er sich mal mit Alexander unterhalten, Vals Freund, dem müsste es schließlich ähnlich gehen. War auf jeden Fall die wesentlich bessere Wahl, als sich mit Caleb zusammen zu setzen. Oder Mr. Tesgal.
„Natürlich. Auch dann finde ich dich noch hübsch. Selbst wenn du nicht mehr in dieses Kleid passt“, antwortete er und drückte sie sanft an sich. Er gab ihr einen Kuss auf ihr Haar und lehnte sich anschließend mit einem Lächeln zurück. „Sollen wir raus gehen?“

„Hmm... Ja, mag sein. Ich trau dem ganzen nur nicht immer... Eigentlich ist es wirklich schade, dass wir keinen Musikunterricht haben. Ich hätte den liebend gerne, gegen den Matheunterricht getauscht. Oder gegen Wirtschaft und Politik“, seufzte Vallery, die ebenfalls zu Gabriel und Rachel hinüber sah. Sie hatte gemerkt, dass die beiden seit diesem Jahr mehr miteinander zu tun hatten. Eine überraschende Kombi, wenn man überlegte, dass Gabriel und Jared nicht gerade Freunde waren, und Rachel Jareds Cousine war. Aber andererseits war Gabriel wirklich ein netter Junge.
„Was ist mit Gabriel? Ich glaube, ich habe ihn noch nie Gitarre spielen hören... Ist er gut?“, wandte sich Vallery an Notion.

Gentle verzog den Mund und nickte verständnisvoll, während Thomas von den übervollen Hörsälen berichtete. "Das kann ich gut verstehen", bemerkte er, während die Leute um sie herum sich bereits auf die bereitgestellten Speisen stürzten, "ich bin auch kein Fan von allzu vollen Räumen. Das mag aber auch daran liegen dass ich ein unnachahmliches Talent habe, Dinge kaputt zu machen." Er warf über die Schulter einen Blick nach hinten und entdeckte Dale, der gerade offensichtlich von seinem kleinen Sohn begeistert vollgebrabbelt wurde. "Spricht er schon?", fragte er überrascht und sah nun wieder Thomas an, "meine Güte, der Kleine hat es ja wirklich eilig, was?"

"Danke." Soraya lächelte Alexei dankbar an und nahm dann auf dem von ihm bereit gestellten Stuhl Platz. Am Tisch wurden bereits eifrig die verschiedenen Schüsseln herum gereicht, und kaum dass sie saß, hielt Nereus ihr mit einem fragenden Lächeln eine Schüssel mit Kartoffelsalat hin. Ihrem Mitschüler einen kurzen Dank zuraunend, nahm sich Soraya die Schüssel und füllte sich eine großzügige Portion auf, ehe sie sie Alexei hinhielt. "Soll ich dir auch etwas auffüllen?"

"Ich hol mir einfach jetzt was", grinste Gabriel und sprang dann von der Bühne runter, um zum nächstgelegenen Tisch zu gehen. Dort schnappte er sich einfach einen Teller und konnte sich nach kurzem Warten sowohl eine Portion Nudelsalat, als auch zwei Würstchen und einem großen Stück frisch gebackenen Brot sichern. "Mit vollem Magen spielt es sich besser", rief er Rachel halblaut und mit einem Lachen zu, "mach du es dir mit Ben gemütlich, ich esse fix, und dann sorge ich für ein bisschen Musik!"

"Falls du ein Foto...in die Finger kriegen solltest, bring es mit." Inzwischen hatten sie das Schultor erreicht, und das Taxi hielt. Flynns Blick streifte das Taxameter, und er schob die Hand in die Jackentasche, wo er nach kurzem Suchen seine Geldbörse fand. "Stimmt so", sagte er und drückte dem Taxifahrer mehrere Scheine in die Hand, woraufhin dieser kurz nachzählte, dann zufrieden nickte und ein "Danke", murmelte.
"Magst du...mir kurz beim Aussteigen helfen?", fragte Flynn Raven daraufhin leise und man sah ihm an, dass er verlegen war. Zwar waren seine Muskeln nicht soweit verkümmert, dass er auf Krücken oder einen Rollstuhl angewiesen war, aber gerade wenn es ums Aufstehen oder Hinsetzen ging, war er doch ein wenig...eingerostet.

"Sollen wir", strahlte Dahlia und folgte Nate nach draußen. Anscheinend hatten sie ein wenig getrödelt, denn die meisten Tische waren bereits voll besetzt und die Schüler damit beschäftigt, sich von dem köstlich aussehenden Essen zu nehmen, das bereit gestellt worden war. "Offensichtlich wollten sie nicht auf uns warten", raunte sie ihrem Freund mit einem leisen Lachen zu, "wir sollten uns beeilen, nachher gibt es nichts mehr!"

"Ja, ist er", antwortete Notion schlicht. Was gab es da auch schon großartig zu sagen? Schließlich würde Val es ja auch gleich selbst mitbekommen. "Sollen wir uns einen Tisch suchen? Oder hast du jemand entdeckt bei dem wir uns anschließen können?", fragte sie, hielt sich aber lieber etwas abseits von dem Getümmel. Hektische Massen mochte sie nicht, hatte sie nie gemocht.

"Ohje. Ich bin zu spät", flüsterte Molly etwas außer Atem, als sie die Tür aufgestoßen und aus dem Gebäude getreten war. Und alles nur, weil sie nicht gleich dran gedacht hatte sich eine leichte Jacke mitzunehmen. Dabei hätte sie echt vorher dran denken können, dass März noch nicht warm genug war um nur im T-Shirt rumzulaufen.

Eron schien die Kleinen gut im Griff zu haben, deswegen wandte Kit seine Aufmerksamkeit erstmal den größeren Schülern zu und suchte seine Frau. Er wollte sicher gehen, dass sie saß und hatte, was sie brauchte. Wahrscheinlich würde sie ihn wieder schlagen, weil er zu viel Watte um sie wickelte, aber er machte sich nun einmal Sorgen, das wollte er gar nicht erst unterdrücken.

Lachend schüttelte Thomas den Kopf. "Sprechen würde ich das nicht nennen. Er gibt Laute von sich und reiht sie zu langen Ketten zusammen. Aber falls er uns wirklich etwas mitteilen will, dann hat er damit noch keinen Erfolg", erwiderte er mit einem Schulterzucken. "Findest du, dass er damit so schnell ist? Meine Mutter hat schon drauf gewartet, als er gerade die vier Monatsmarke geknackt hatte."

Alexei schüttelte ein Mal kurz den Kopf und nahm Soraya die Schüssel ab. "Musst du nicht. Ich bin ein großer Junge", sagte er leise und zwinkerte ihr leicht zu, ehe er sich einen Löffel voll auffüllte und die Schüssel denn weiter reichte. "Kann ich dir was reichen?", fragte er dann, vielleicht etwas verspätet, und sah sie aufmerksam an.

"Fangen die wirklich schon so früh an?" Gentle war aufrichtig überrascht. "Aber gut, ich gebe ehrlich zu, ich bin in er ganzen Babythematik auch alles andere als ein Profi. Ich hab immer gedacht dass die Kleinen in ihrem ersten Lebensjahr kaum mehr machen als herumliegen." Er lachte, wobei es eine Spur verlegen rüberkam. Er war tatsächlich davon ausgegangen, dass Kinder erst mit über einem Jahr anfingen zu sprechen.

"Hmmm, magst du mir vielleicht zwei von den Bratwürsten da geben?", bat Soraya und deutete auf einen Teller, der in Alexeis Reichweite stand. "Den Teller mit dem blauen Rand. Harold meinte, das sind Würstchen aus Geflügelfleisch." Sie wusste zu schätzen, dass sich der Koch ihr zuliebe so viel Mühe gemacht hatte.

Nachdem Eron erfolgreich dafür gesorgt hatte, dass die jüngeren Schüler sich nicht um das Essen stritten (wobei Lila ihm da entscheidend geholfen hatte), sah er sich suchend nach Reshma um und entdeckte sie schließlich an einem der Tische.
"Hey Babe", raunte er, als er einige Momente später hinter sie trat und begann, vorsichtig ihre Schultern zu massieren, "wie gehts dir? Alles gut?"

„Okay, lass es dir schmecken! Und sag später nicht, ich wäre zu peinlich gewesen – ich werde dich anfeuern!“, rief Rachel ihm zu und winkte lachend, ehe sie sich zu ihrem Freund begab. Diesem schlang sie einen Arm um die Seite und gab ihm einen Kuss. Gemeinsam suchten sie sich einen Platz – Essen konnte noch etwas warten.

„Sicher“, antwortete Raven, die bereits ihren Sicherheitsgurt gelöst hatte. Sie stieg aus, umrundete den Wagen und half ihrem Freund auf der anderen Seite beim Aussteigen. Als das geschafft war, stieß sie die Tür des Wagens zu und bedeutete dem Taxifahrer, dass er losfahren konnte.
„Also, Musik höre ich noch keine, wir haben also auf jeden Fall noch nicht viel verpasst“, sagte sie lächelnd und ging mit ihm die Einfahrt hinauf. „Wahrscheinlich hat es eben erst angefangen“

„Ach, Unsinn. Wir reden hier von einem Harold-Bankett, das kann gar nicht so schnell leer werden. Außerdem sind wir in den letzten Stunden nicht plötzlich mehr geworden. Er wird also mit dem Massenandrang gerechnet haben“, antwortete Nate mit einem Lächeln und führte seine Freundin weiter über die Wiese. „Wenn du willst, kannst du ja einen Platz für uns an einem der Tische suchen und ich gehe etwas zu Essen holen?“, bot er ihr an.

„Oh. Ouuw. Gleich viel besser, hör bloß nicht auf“, antwortete Reshma, die lachend den Kopf drehte, um so einen Blick auf Eron werfen zu können. „Ich habe dich vorhin bei den Kleinen gesehen – ich war mir nicht ganz sicher, wer wen im Griff hatte“, bemerkte sie schmunzelnd.
„Ich hatte das Gefühl, sie wären ausgehungert – kaum hatte ich die Salatschüssel auf den Tisch gestellt, war sie auch schon halb leer“ Sie legte den Kopf ein wenig zur Seite und lächelte.
„Ich hätte da übrigens was für dich- was du dir verdient hast!“, sagte sie und schlug einen verschwörerischen Ton an, ehe sie unter ihrer Jacke tatsächlich ein Bier hervor zauberte.
„Und bei den Temperaturen ist es sicher auch noch schön kühl“

„Uhm“, machte Vallery und sah sich um. Leonie saß bereits an einem Tisch mit Mia und Ana. Vermutlich würde sich früher oder später noch Mr Tesgal dazu setzen. Und Javier. Und dann wäre es mit ihnen sicher etwas eng. Also ließ Val ihren Blick weiter wandern und entdeckte Alexander, der tatsächlich einen Tisch gerade erreichte.
„Wollen wir uns nicht zu Sander setzen? Und wenn der Ansturm auf das Essen nachgelassen hat, könnten wir uns was holen“, schlug sie vor.

Brandon drückte sich noch vor der Bühne herum und stürmte nicht auf das Essen zu – Er hatte keine Lust, sich da anzustellen und ums Essen zu schlagen. Seine Miene hellte sich jedoch schlagartig auf, als er Molly entdeckte. Im Nu ließ er die Bühne hinter sich und steuerte auf seine Mitschülerin zu.
„Hey!“, begrüßte er sie lächelnd, „Wie siehst aus? Singen wir gleich zusammen? In den Proben hat es ja so gut geklappt“

Leonie saß an einem Tisch zusammen mit Mia und Ana, wobei die beiden so nett gewesen waren, ihr etwas mitzubringen. Es war zwar für Mia etwas seltsam, mit den beiden Schwangeren an einem Tisch zu setzen, aber gleichzeitig hatte sie nichts zu befürchten. Also in dem Sinne, dass die beiden womöglich damit anfangen würden, über Babys und die Schwangerschaft zu sprechen.
Während Leonie pures Glück ausstrahlte, war Ana eher das Gegenteil. Sie versuchte das Thema zu vermeiden, wenn möglich. Sie wollte das Kind nicht, war aber auch nicht bereit abzutreiben. Wahrscheinlich würde sie es zur Adoption freigeben – auch wenn Colin dabei nicht wohl war.

Während Thomas lachte, holte Dale auf un sah Gentle tatsächlich mit einem etwas tadelnden Blick an. "Ein bisschen mehr tun Babies schon. WIrklich sprechend fängt ungefähr mit einem Jahr an, aber davor gibts diese Testphasen, wo sie eben auch kanonisch Lallen, wie sich das nennt", sagte er und bemerkte erst dann Thomas erstaunten Blick. "Was?! Ich hab mich halt ein bisschen schlau gemacht!", verteidigte Dale sich hektisch. Der Blick ließ ihn sich irgendwie ertappt fühlen, als hätte er etwas falsch gemacht. Was er sicher nicht der Fall war, sicherlich hatte er jetzt schon mehr Anhnung von Kindern als seine Eltern überhaupt jemals haben würden. Was nicht unbedingt eine Messlatte war, an die er sich anlehnen wollte.

Anstelle Soraya die Würstchen zu reichen, griff Alexei nach dem Teller und reichte ihn seiner Freundin. "Bitte. Können wir jetzt sagen, dass Harold dir ein extra Würstchen gebraten hat?", fragte er gut gelaunt. Selbst griff er erst einmal nach dem Brotkorb und hielt ihn dann auch Soraya hin.

Notion nickte und schlug auch glech den Weg ein. Zum Glück hatte Sander sich einen Tisch gesucht, der nicht direkt mittig im Getümmel befand. "Hey, dürfen wir uns zu dir setzen?", fragte sie, als sie an den Tisch kamen. Aus alter Gewohnheit schob sie sich die Haar hinter das Ohr, was nicht mehr funktionierte, seit sie die hatte kurzschneiden lassen.

"Jetzt sofort?", fragte Molly panisch, nachdem die Brandon auch fröhlich begrüßt hatte. Himmel, da ging ihr dann doch die Panik durch Mark und Bein. Irgendwie hatte sie gedacht etwas mehr Zeit zu haben. Es waren so viele Leute da, die zuhören würden. Sie hatte ganz einfach schon wieder Lampenfieber, was auch gleich dazu führte, dass ihr leicht schlecht wurde. Dabei hatte sie gedacht das mittlerweile im Griff zu haben.

Die Kinder saßen an den Tischen, zufrieden mit ihrem Essen, Eron war bei Reshma und sah auch zufrieden aus, dann konnte er sich ja auch eine kurze Pause gännen. Mit einem warmen Lächeln trat er zu Leo an den Tisch, wo er sich zu ihr runter beugte und einen Kuss auf die Wange gab. "Wie gehts? Hast du alles?", fragte er sie, nach einem kurzen Lächeln in die Runde.

Flynn nickte kurz und folgte Raven dann. Es dauerte länger als sonst, da seine Kondition doch nicht mehr die alte war, doch schließlich waren die ersten Stimmen zu hören, und kurze Zeit später kamen die Feierlichkeiten dann auch in Sichtweite. "Wow", murmelte Flynn leise und lächelte schief, "so schön." Er drückte behutsam Ravens Hand, während sie die Tische ansteuerten, an denen bereits die meisten Schüler Platz genommen hatten. Sie schienen so auf das Essen konzentriert, dass viele nicht bemerkten dass sie überhaupt da waren, was Flynn nur gelegen kam. Er wollte keine große Begrüßung oder peinlich berührtes Schweigen.

"Klingt gut", lächelte Dahlia und ließ den Blick suchend über die verschiedenen Tische gleiten. Die meisten waren inzwischen recht voll, doch schließlich entdeckte sie noch einige freie Plätze an dem Tisch, an dem unter anderem Sander Platz genommen hatte. Mit einem offenen Lächeln auf den Lippen ging Dahlia zu ihm hinüber und deutete auf zwei freie Stühle unmittelbar vor ihr. "Können Nate und ich uns dazu setzen?", fragte sie artig und legte die Hände auf die Rückenlehnen der Stühle, "oder sind die Plätze reserviert?"

"Oh mein Gott, Baby, ich schwöre, du bist die perfekte Frau für mich!" Eron drückte seiner Frau einen dicken Schmatzer auf die Wange, ehe er neben ihr Platz nahm und unauffällig das Bier gereicht bekam. "Ich weiß schon, warum ich dich so liebe", grinste er und schraubte dann den Deckel der Flasche ab, wobei ein leises Zischen zu hören war. "Ahh, perfekt", seufzte Eron, nachdem er einige kleine Schlucke genommen hatte, und schloss mit genießerischem Lächeln die Lippen, "genau was ich gebraucht habe!"

Javier war von hinten an Mia heran getraten und drückte einen kurzen Kuss auf ihr Haar, ehe er sich mit einem Lächeln neben ihr niederließ. "Ladies!", begrüßte er kurz darauf Ana und Leonie und tippte sich kurz an die unsichtbare Hutkrempe, "wie geht es euch? Ihr seht prächtig aus!" Wobei das nur teilweise der Wahrheit entsprech, denn auch wenn Ana wirklich nicht ungesund aussah, sah man ihr die Anspannung deutlich an. Noch wussten nur wenige von ihrer Schwangerschaft, und Javier konnte ihre Nervosität deswegen gut verstehen. Auch wenn sich eigentlich niemand das Recht rausnehmen konnte, über Ana zu lästern, nicht nachdem gefühlt die Hälfte der Mädchen in seinem Jahrgang schwanger geworden war.

Gentle musste über die Art, wie Dale sich regelrecht zu verteidigen schien, schmunzeln. "Darf ich den kleinen Zach vielleicht einmal halten?", bat er und sah erst seinen besten Freund und dann Thomas fragend an, "oh, keine Sorge, ich bin absolut vorsichtig. Wirklich, versprochen!"

Soraya musste lachen. "Für den Witz hat du dir auch ein Bein ausgerissen, was?", neckte sie und nahm sich dann ein Stück Brot aus dem dargereichten Korb, "willst du unter die Comedians gehen?" Sie zwinkerte ihm frech zu, lehnte sich dann aber vor und stahl Alexei einen kurzen Kuss.

Thomas zuckte die Schultern mit einem Lächeln und sah selbst zu Dale, der sich sowieso fragte, wieso Gentle so lange gebraucht hatte um zu fragen. Er hatte jedenfalls nichts dagegen. "Ich hätte auch nicht gedacht, dass du ihn gleich zerquetscht", sagte er und grinste Gentle an. Allerdings bekam er ein Problem. Er wollte Zach seinem Freund reichen, der ließ nur nicht seine Haare los. "Auu. Thomas, könntest du mal?", wandte er sich mit einem schmerzhaft zusammengekniffenen Auge an seinen Freund, der mit einem kleinen Schmunzeln an ihn heran trat. "Klar doch. Denk dran Zach, wenn du Daddy böse machst, dann steckt er dich ins Tierheim", sagte Thomas, an den Kleinen gewandt. "Ach Gott, trägst du mir das jetzt immer nach?", stöhnte Dale leise. Da hatte er einmal einen Satz fallen lassen und jetzt hatte Thomas das Vergnügen es in unpassenden Momenten fallen zu lassen.

Was auch immer Alexei hatte sagen wollen, es hatte es vergessen, als Sorayas Lippen seine berührten. War das tatsächlich normal? Immer noch? Vielleicht sollte er es als Fortschritt sehen, dass er keine Probleme mehr damit hatte mit Publikum umzugehen. Aber ganz so weit dachte er da nicht. "Das geht so nicht", schimpfte er leise und grinste Soraya an. "Du kannst mich doch nicht immer so unterbrechen. Dann hab ich ja nie wieder was zu sagen."

„Sicher“, wiederholte Sander und machte eine einladende Bewegung, mit der er den Mädchen quasi die Stühle anbot. Vallery setzte sich neben ihm und gab ihm einen kurzen, aber liebevollen Kuss. Er war wirklich das Beste, was ihr passieren konnte und hatte erstaunlicher Weise noch nicht Reißaus genommen. Trotz ihrer Stimmungsschwankungen, die die Schwangerschaft mit sich brachte. Oder ihr schlechtes Gedächtnis. Sie hatte keine Ahnung, wie sie die Prüfungen dieses Jahr schaffen sollte...wahrscheinlich musste sie die Klasse wiederholen.
Aber an all das wollte sie gerade nicht denken – und zum Glück sorgten Dahlia und Nate tatsächlich für einen Themenwechsel in ihrem Kopf.
„Klar, setzt euch!“, antwortete Val und Alexander nickte zustimmend.

„Sieh es einfach so, je eher wir anfangen, desto früher können wir wieder aufhören“, antwortete Brandon, lächelte Molly charmant an und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Du bist gut, du brauchst überhaupt nicht nervös zu sein. Und alleine wirst du da oben ja auch nicht sein“, versuchte er sie zu ermutigen und hakte sich dann kurzerhand bei ihr ein und zog Molly mit sich in Richtung Bühne.
„Du siehst übrigens hübsch aus. Du musst dich also auch nicht deswegen sorgen“

„Da haben sie aber noch einiges geschafft, während ich bei dir war. Es ist wirklich richtig toll geworden. Den Winter hatte ich wirklich langsam satt“ Raven legte den Kopf kurz in den Nacken und genoss den Sonnenschein auf der Haut und atmete den Frühlingsduft ein, den die Blumen und Knospen verströmten.
„Wo willst du dich hin setzen?“, fragte sie Flynn, als sie ihr Gesicht wieder von der Sonne abgewandt hatte und drückte die Hand ihres Freundes.
Es gab keinen freien Tisch mehr, nur noch freie Plätze, die über mehrere Tisch verstreut waren. „Eher nahe am Essen oder lieber etwas am Rand, wo es ruhiger ist?“

„Ja, ich weiß, dass du mich dafür liebst, dass ich immer überraschend Bierflaschen hervorzaubern kann. Und sogar noch kaltes dazu“, antwortete Reshma, die ihn lächelnd beobachtete. Sie hatten sich zwar Anfang des Jahres ausgesprochen, nach Erons 'Patzer' in Sachen Taktgefühl, doch sie wusste, dass er noch immer gewaltig mit Sorgen und Angst zu kämpfen hatte.
Ihr ging es ganz ähnlich, ab und an bekam sie eine kleine Panikattacke, zum Glück meistens, wenn sie alleine war – oder bei ihrer Schwester.
„Das ist übrigens ein... 'Ich finde, du schlägst dich gut'-Bier“, erklärte sie, streckte ihre Hand aus und drückte die seine. „Ich liebe dich“

„Hey!“ Leonie legte ihren Kopf zurück und sah ihren Mann lächelnd an. „Ja, jetzt habe ich alles“, antwortete sie und streckte ihre Hand nach der seinen aus. Mit der anderen begrüßte sie Javier, dem sie kurz zu winkte, ehe sie sich wieder Kit widmete. Inzwischen erstarrten wenigstens nicht mehr alle, wenn sie beide sich in der Öffentlichkeit küssten oder berührten – anfangs hatte Händchenhalten asugereicht, dass ein Massentuscheln ausbrach.
„Was ist mit dir? Hast du kurz Pause, um mit uns zu essen?“

„Muy bien“, antwortete Mia mit einem Strahlen, dem Ana sich anschloss, wenn auch etwas müde. Heute Morgen hatte sie sich noch erbrochen, aber zum Glück war es ihr danach gleich wieder viel besser gegangen. „Ganz gut. Und dir? Wie kommt es, dass du dir noch nichts zu Essen geholt hast?“, fragte sie neugierig.
„Stimmt, du musst dich ranhalten, damit du noch etwas abkriegst“, pflichtete Mia lächelnd bei, belud nebenbei ihre Gabel und schob die genießerisch in den Mund.
„Willst du was ab?“, fragte sie anschließend mit einem Zwinkern.

"Tierheim?", fragte Gentle halb lachend, während er behutsam Zach entgegennahm. In seinen Händen wirkte der Kleine fast schon verloren, doch Gentle war so vorsichtig wie er nur konnte, während er mit einem gedankenverlorenen Ausdruck lächelnd auf ihn herab sah. "Du kleiner Frechdachs", schmunzelte er als Zach begann, auf den Tätowierungen auf Gentles Arm herum zu drücken, "lass mich raten: Dir gefällt es, weil es schimmert?"

"Ich dachte, das wäre der Sinn der Sache?", erwiderte Soraya mit einem frechen Grinsen und neckendem Unterton, "dich nie wieder zu Wort kommen lassen, sodass du gezwungen bist, auf ewig alles mit Lächeln und Nicken abzuhaken?" Das Zwinkern, das ihren Worten folgte machte zwar klar, dass das alles nicht ernst gemeint war, doch das freche Glitzern in ihren Augen blieb als sie mit der Gabel eine Nudel aufspießte und in ihrem Mund verschwinden ließ.

Mit einem "Danke" in Sanders Richtung nahm Dahlia Platz und wartete darauf, dass Nate sich neben sie setzte. Lächelnd ließ sie den Blick kurz schweifen und sprach dann Vallery an, die ihr quasi direkt gegenüber saß. "Du siehst toll aus!", strahlte sie und nickte energisch, "du hast dieses wunderbare Strahlen, von dem man so oft hört." Sie streckte die Hand aus und deutete kurz auf Vallery doch schon recht beachtlichen Bauch. "Läuft alles gut? Keine Komplikationen?"

"Den Rand...bitte", bat Flynn mit einem schiefen Lächeln und folgte Raven zu dem Tisch, den sie anvisiert hatte. Ihm war nicht entgangen, dass ihnen mittlerweile einige Blicke folgten, und Flynn konnte sich gut vorstellen dass es zum Teil an der großen Narbe an seinem Hinterkopf lag.
"Flynn", war es schließlich Nereus, der als erstes das Wort an ihn richtete als er sich gesetzt hatte, "wie schön, dich hier zu sehen. Vergib mir dass ich die Besuche in den letzten Monaten so habe schleifen lassen, ich schäme mich."
"Schon gut", unterbrach Flynn seinen Mitschüler und winkte mit einem Lächeln ab, "die letzten...Monate waren nicht...leicht. Kein...schlechtes Gewissen. Bitte." Man sah Nereus sein schlechtes Gewissen an, doch er nickte Flynn mit einem dankbaren Lächeln an, ehe er sich an Raven wandte. "Wie geht es dir?", erkundigte er sich höflich und sah sie mit interessiertem Blick an, "ouh, und möchtest du etwas essen? Schande, ich habe heute kein Benehmen!" Er seufzte leise und griff dann nach einer nahe stehenden Schüssel mit Nudelsalat, um sie Raven zu reichen.

"Da sage ich doch nicht nein", schmunzelte Javier und öffnete den Mund, als Mia ihm eine mit Essen gefüllte Gabel hinhielt. "Hmm", murmelte er genießerisch während er kaute und dann schluckte, "man kann sagen was man will, an Harolds Kochkünste reicht keiner heran."

"Ich dich auch", erwiderte Eron leise und gab seiner Freundin einen Kuss, "und danke für das 'Ich finde, du schlägst dich gut.' Das bedeutet mir viel." Er zögerte kurz, legte seine Hand dann aber doch auf Reshmas Bauch und ließ sie dort für einen kurzen Moment liegen. Tja, da drin war sein Kind. Abgefahrene Vorstellung.

Mit Panik versuchen seinen Herzschlag zu kontrollieren war keine Aufgabe, wie Molly mal wieder feststellte. Noch dazu, wenn man Komplimente bekam. Ihre Ohren liefen Rot an, was nicht nur an der Aussicht lag, gleich auf der Bühne vor ihren Mitschülern und Lehrern zu stehen. "Oh, davor hab ich auch keine Angst", erklärte sie und hielt Brandon dann ihre Hand entgegen, die schon anfing die Farbe der Umgebung zu immitieren. "Das ist viel schlimmer", gestand sie und sah ihren Gesangspartner leidend an. Trotzdem ließ sie sich widerstandslos mitziehen. Immerhin liebte sie es zu singen und wenn sie irgendwann einmal auf Bühnen stehen wollte, dann musste sie das Lampenfieber in den Griff bekommen. Irgendwie.

Kits Lächeln wurde eine Spur wärmer als er Leo einen kleinen Knuff versetzte. Dabei war es sehr schön zu wissen, dass sie ihn so sehr bei sich haben wollte. Nach einem kurzen Blick über die Fläche nickte er und zog sich einen Stuhl ran. "Ich glaub kurz kann ich das wohl machen", antwortete er.

Dales Ohren wurden eine Spur dunkler, während seine Schultern sich etwas mehr verkrampften. "Das war nur ein Spruch", verteidigte er sich nuschelnd und war froh, als Zach Gentles Aufmerksamkeit auf andere Sachen lenkte. Er hatte es ja nicht so gemeint. Jedenfalls nicht ganz. Nur wenn man dem Kleinen beim Essen zusah konnte man tatsächlich auf die Idee kommen, dass er in einem Tierheim besser aufgehoben war. Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, hatte Thomas ihm den Arm um die Schulter gelegt und einen Kuss gegeben. "Das wissen wir doch. Keine Sorgen", raunte er seinem Freund ins Ohr und lächelte ihn an. Dales Mundwinkel zuckten kurz zu einem Lächeln, bevor er zu seinem Kumpel und Kind sah. "Pass bloß auf, dass er nicht gleich reinbeißt. Er kann ganz schöne Knutschflecke produzieren. Und die müsstest du dann Hannah erklären", warnte er Gentle. Den Blick kannte er von Zach schon, er sah schon ein bisschen so aus, als würde er sich fragen, wie es wohl schmecken würde.

"Ah, von daher weht der Wind", lachte Alexei. Kopfschüttelnd wandte er sich aus seinem Essen zu und fragte sich leicht, wie das eigentlich angefangen hatte. Überhaupt das mit Soraya. Noch vor einem Jahr hätte er nicht gedacht, dass ihm überhaupt irgendetwas wichtig werden könnte. Und jetzt hatte er eine Familie zurück, die ihn alle zwei Tage anrief um sicher zu gehen, dass er nicht wieder verschwunden war und eine absolut großartige Freundin, mit der er schon auf Wohnungssuche war. Und es fühlte sich verdammt gut an. Mit einem warmen Lächeln sah er wieder zu Soraya rüber. Ja, so war es wirklich gut, bis auf eines: "Ich glaub ich muss da später nochmal meinen Punkt unterstreichen. Geht ja nicht, dass du hier die Pantoffeln anhast, was sollen die anderen denn da denken?"

Gabriel hatte sich, der Einfachheit halber, auf die Kante der Bühne gesetzt und sich rasch ein wenig Essen einverleibt. Es war lecker, aber da sie bald mit der Musik beginnen sollten, war keine Zeit für großes Schlemmen. Nun gut, dann würde er einfach zwischendurch immer mal wieder einen Happen essen.
Als Brandon und Molly die Bühne ansteuersten, stellte er seinen Teller rasch beiseite, stand schwungvoll auf und winkte den beiden zu. "Hey ihr beiden", begrüßte er sie lächelnd und überging höflicherweise die Tatsache, dass Molly bereits begann, sich farblich ihrer Umgebung anzupassen, "na, seid ihr soweit? Oder braucht ihr noch einen Moment?"

"Schon gut, mich stört das nicht", erwiderte Gentle und tatsächlich unternahm Zach im nächsten Moment den Versuch, in seinen Unterarm zu beißen. Was wirklich nicht weh tat, da der Kleine höchstens zwei oder drei Zähne hatte, dennoch schob Gentle ihn behutsam weg. "Lieber nicht auf die Tätowierungen", schmunzelte er und drückte neben dem silbernen Streifen auf seine Haut, "hier kann man viel besser drauf rum kauen, Zach. Und muss keine Angst haben, dass die hübschen neuen Zähnchen Schäden kriegen.

Fast augenblicklich legte sich ein vielsagendes Lächeln auf Sorayas Lippen. "Stimmt, ich kann natürlich nicht riskieren, dass du deinen Ruf verlierst", schmunzelte sie und legte unterm Tisch ihre Hand auf seine, "ich denke, wir sollten das nachher noch mal durchsprechen. Im Privaten." Die letzten Worte hatte sie direkt in sein Ohr geflüstert und drückte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange, ehe sie sich mit scheinbarer Unschuldsmiene wieder ihrem Essen zuwandte.

Oh, Molly wäre gerne gegangen. Ganz weit weg. Trotzdem schüttelte sie den Kopf und presste die Lippen fest aufeinander. "Augen zu und durch!", rief sie atemlos und gedämpft, während sich zu ihrem Lampenfieber die Vorfreude mischte gleich Singen zu dürfen.

Thomas warf Dale einen Blick zu, der den Blick auf die selbe Art erwiderte. Gleichzeitig sahen sie zu Gentle und Zach und seufzten synchron ohne es zu merken. "Gentle. Wir versuchen gerade ihm das abzugewöhnen. Solange er noch keine Zähen hat um Schaden anzurichten", warf Dale ein und sah seinen Kumpel mit einem entschuldigenden Lächeln an.

Um Gottes Willen, die Frau machte ihn noch verrückt. Das musste der grund sein, wieso er sie liebte. Schmunzelnd erwiderte er den Druck ihrer Hand. "Auf das Nachher freue ich mich jetzt schon", erwiderte er genauso unschuldig, wie sie aussah und tat es ihr dann gleich. Er richtete seine Aufmerksamkeit seinem Teller zu. Jedenfalls die Äußere, was deine Gedanken anging, waren sie garantiert nicht beim Kartoffelsalat.

„Ich glaube, das ist das Make-up. Glaube mir, wenn ich mich morgens im Spiegel ansehe, strahlt da gar nichts“, antwortete Vallery mit einem schiefen Lächeln, meinte es aber dennoch durchaus ernst. Nate lachte, wenngleich er es sich kaum vorstellen konnte. Normalerweise war Vallery der Typ Mädchen, die tatsächlich immer gut aussahen.
„Aber danke! Ich finde du siehst heute auch super aus, das Oberteil ist toll, steht dir“, fuhr sie fort und nippte kurz an ihrem Wasser, ehe sie auf die letzten Fragen antwortete.
„Ja, bisher alles in Ordnung, keine Komplikationen. Und bei dir? Konnte man schon bestimmen, was für ein Geschlecht es hat? Oder wollt ihr euch ohnehin überraschen lassen?“

„Danke, Nereus“, antwortete Raven lächelnd und nahm die Schüssel entgegen. Sie hätte von ihm gar nicht verlangt, ihnen Essen zu bringen, immerhin konnte sie sich selbst etwas holen. Aber so war Nereus einfach – zuvorkommend durch und durch.
„Mir geht es gut, danke der Nachfrage. Wir könnte es auch anders sein? Bei dem tollen Wetter, diesem Fest und der Gesellschaft“, zählte sie auf, sah mit einem warmen Blick zu Flynn und dann wieder zurück zu Nereus.
„Was ist mit dir? Geht es dir gut? Gefällt dir das Fest?“

„Wahrscheinlich wird man mit 50 auf sein Leben zurückblicken und schmerzlich feststellen, dass man nie wieder so gut gegessen hat, wie zur Schulzeit“, bemerkte Mia lachend und nahm den nächsten Bissen, ehe sie wieder eine Gabel voll Javier hinhielt.
„Du kannst dir auch gerne eine Gabel holen, wenn du willst. Ich denke, für Besteck steht man nicht so lange an“
„Das wäre klasse, bei der Gelegenheit könntest du mir vielleicht eine Limo mitbringen?“, fragte Ana und lächelte Javier hoffnungsvoll an.

„Du kannst ja aufspringen, sollte wer schreien und Hilfe benötigen. Wobei...die meisten essen. Also wenn ein Notfall eintreten sollte, dann wird es wohl zu 80% am Essen liegen. Eine Allergie oder wer hat sich verschluckt...“, sponn Leonie weiter, zuckte mit den Schultern und lächelte ihren Mann dann liebevoll an. „Ich mach nur Scherze...Hast du schon was gegessen?“, fragte sie und schob ihren Teller zu ihm. „Du solltest auf jeden Fall probieren“

„Das hatte ich gehofft. Und ein kleiner Teil in mir, der angeben will, der wusste es sogar“, antwortete Reshma lächelnd und sah Eron mit einem liebevollen Blick an, als dieser seine Hand auf ihren Bauch legte. Allzu viel war im Grunde noch nicht zu sehen. Es ließ sich zumindest noch gut mit Klamotten kaschieren – nur die, die es wussten, sahen es.
Doch in ein paar Monaten würde sich das schnell ändern... Eine seltsame Vorstellung, dass da etwas in ihr heranwuchs. Kein etwas, ein Kind, das ein Teil von ihr und von Eron hatte.

Brandon sah grinsend zu Molly hinüber und entließ sie aus seinem Griff. Er nickte ihr zu und sah anschließend zu Gabriel hinauf, wobei er einen Daumen nach oben reckte.
„Wir sind so weit – was ist mit dir? Du kannst ruhig noch zu Ende essen“, raunte er und wies auf den Teller, den Gabriel gerade eben noch beiseite gestellt hatte, ehe sie an der Bühne angekommen waren. „Wir könnten auch erst einmal ein Lied nur zu zweit singen und du springst beim zweiten dann mit der Gitarre ein“

"Ouh, natürlich. Tut mir leid!" Gentle lächelte Dale und Thomas verzeichungsheischend an, während er behutsam Zach davon abhielt, weiter auf seinem Arm herum zu kauen. Was dem Kleinen eindeutig missfiel, da er Gentle erst mit einem empört-trotzigen Blick bedachte, und dann zu quengeln begann. "Ganz der kleine Prinz, hm?", schmunzelte Gentle, der sich vom Zachs Gejammere nur wenig einschüchtern ließ, "wenn etwas nicht so läuft wie du willst, einfach laut genug beschweren?" Ganz so, als hätte Zach ihn verschwanden, begann der Kleine prompt, laute zu quengeln und zu versuchen, sich Gentles Griff zu entwinden. "Oha, nun habe ich es mir endgültig mit ihm verscherzt."

Soraya war froh, dass gerade niemand auf sie achtete, denn dann hätte er sicherlich ihre rote Ohren und die schwere Atmung bemerkt. Alexei warf ihr oft genug scherzhaft vor, dass sie ihn in den Wahnsinn trieb, doch die Wahrheit war, dass es andersherum mindestens genauso schlimm war. Besonders wenn er sie mit diesem speziellen Grinsen ansah, spürte sie förmlich, wie ihre Knie nachgaben.

"Oh Gott, nein! Das würde ich niemals aushalten!", lachte Dahlia und schüttelte entschlossen den Kopf, "mein nächster Ultraschall in ist zwei Wochen, ich hoffe, dass man bis dahin genug erkennen kann um zu wissen, was es wird." Lächelnd sah sie an sich herab. "Nate sagt, ihm ist es egal, was es wird", erzählte sie und legte ihre Hand kurz auf die ihres Freundes, "Haputsache gesund. Ich hoffe ja, dass es ein Mädchen wird. Wobei ich mich natürlich auch über einen Jungen freuen würde." Sie hauchte Nate einen Kuss auf die Wange. "Wie du sagst, Hauptsache gesund."

"Ich genieße es sehr", nickte Nereus mit seinem typisch höflichen Lächeln, "es ist wirklich schön, mal wieder so viele fröhliche Gesichter zu sehen. Eine ganz andere Stimmung." Er breitete leicht die Arme aus und Flynn nickte. Er verstand genau, was Nereus meinte. "Es tut...den Schülern gut", bemerkte er und nun war es Nereus, der zustimmend nickte. "Ja, da stimme ich dir voll und ganz zu. Es ist ein bisschen wie ein Zimmer, in dem man nach langer Zeit das Fenster aufstößt und frische Luft hinein lässt."

"Natürlich. Kein Problem." Javier erwiderte Anas Lächeln und stand dann auf. Tatsächlich war der Andrang aufs Buffet noch immer überwältigend, daher beschränkte sich Javier tatsächlich darauf, Besteck für sich und eine Limonade für Ana zu holen. Was den Vorteil hatte, dass er schon nach knapp zwei Minuten zurück war. "Wie die Raubtiere", grinste er und deutete in Richtung des Buffettisches, "ich hab Glück, dass mir niemand nen Arm ausgerissen hat, als ich mir die Limo schnappte." Er stellte Ana die Dose mit einem Zwinkern hin, ehe er wieder neben Mia Platz nahm. "Mit etwas Glück finde ich nachher in den Resten noch etwas Essbares."

Eron nutzte den Moment und gab Reshma einen langen, zärtlichen Kuss, ehe er sich zwangsläufig von ihr löste. Vorallem deswegen, weil einige Plätze weiter ein ziemlich genervter Wolverine sich schon mehrmals halblaut über das "ganze Rumgeschnulze" beschwert hatte.

"Nee, schon gut", winkte Gabriel mit einem munteren Lächeln ab, "ich hab eh keinen so großen Hunger, und falls doch, ist mein Essen ja hier in Griffweite." Er schob den Teller an den Bühnenrand und stieg dann hinauf, um sich seine Gitarre zu schnappen. Inzwischen war die Band ja zum größten Teil versammelt, fehlte nur noch der Klavierspieler. Der, als Gabriel seinen Blick suchte, zwar erst einmal genervt die Augen verdrehte, dann aber tatsächlich aufstand und Richtung Bühne marschierte. Man sah Caleb an, dass er nicht die geringste Lust auf das Ganze hatte, doch mit einem gemurmelten "Bringen wirs hinter uns", gesellte er sich zu Brandon, Molly und Gabriel und nahm vor dem Klavier Platz. Dass bereits jetzt das erste Getuschel begann, versuchte Caleb so gut wie möglich zu ignorieren, platzierte stattdessen vorsichtig die Finger auf den Tasten des Instruments und begann dann, die ersten Takte von Oasis "Wonderwall" zu spielen.

Schwangerschaft. Man sollte meinen es gab kein anderes Thema mehr. Schwangerschaft und glückliche Pärchen. Notion schien von ihnen umgeben zu sein, egal wo sie war. Vielleicht hätte sie sich doch an einen anderen Tisch setzen sollen. Oder gar nicht erst das Zimmer verlassen. "Ich hol mir etwas zu trinken. Möchte sonst noch jemand was?", fragte sie im Aufstehen und sah fragend in die Runde.

"Das will ich doch aber hoffen", murmelte Kit auf Leos Kommentar, dass sie nur scherzte. Trotzdem warf er einen schnellen Blick über die Anwesenden, vor allem die Kinder, ob nicht doch einer gerade im Sinn hatte an einer Erbse zu ersticken. Als alles genauso ruhig aussah wie fünf Minuten vorher wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Leo und ihrem Teller zu. "Nein, ich hab noch nichts gegessen. Danke", antwortete er und klaute sich eine kleine Frikadelle, die er in einem Stück in den Mund schob. "Ich geh mir gleich aber selbst was holen. Wie siehts mit dir aus, soll ich dir dann noch was mitnehmen?" Langsam gewöhnte er sich daran was für einen Appetit Leo entwickelte. Vor allem auch in welchen Zusammenstellungen.

"Reich ihm ein Stück Zucker und du bist wieder sein bester Freund", schlug Dale mit einem kurzen Kopfschütteln vor. Manchmal fand er es regelrecht gruselig wie schnell Kinder, oder jedenfalls Zach, mitbekamen wie sie Erwachsene am schnellsten dazu bekam zu tun, was sie wollten. Vor allem, weil er sich schon selbst dabei erwischt hatte genau das zu tun, einfach weil es der einfachste Weg war. "Er kriegt bitte keinen Zucker mehr in Würfelform", warf Thomas etwas hastig dazwischen und sah Dale ernst an. Das Thema hatten sie schon gehabt. Erstens hatte Zach sich schon fast an so einem Stück verschluckt, weil er es gierig einfach hatte runterschlucken wollen und zweitens hatte Thomas keine Lust dem Kleinen jetzt schon die Zähne zu ruinieren. "Jaja, was ja nur ein Vorschlag", wehrte Dale sich Grinsend.

Als die Musik anfing zu spielen, sah Alexei auf, aus reiner Neugierde wer denn jetzt für das Klavier verantwortlich war und hätte sich fast an seinem Essen verschluckt. "Hast du das gewusst?", fragte er Soraya und nickte zur Bühne. Caleb war anzusehen, dass ihm sein Platz nicht gefiel, aber wann schaute er auch schon mal begeisterter aus der Wäsche? Was Alexei allerdings jetzt schon wusste war, dass er das garantiert nicht unkommentiert stehen lassen würde, wenn sie sich das nächste Mal über den Weg liefen.

"Okay", schnappte Molly, wobei ihre Stimme um mindestens eine Oktave verrutschte. Caleb am Klavier? Himmel, sie konnte sich ja kaum Konzentrieren, wenn er mit dem Blick im Klassenzimmer saß, wie sollte sie dann jetzt die nötige Ruhe aufbringen um sich an den Text zu erinnern, wenn er so unmittelbar neben ihr war? Sicherlich würde er ziemlich ungemütlich werden, wenn sie ihren Einsatz verpatzte. Zeit ließ er sich ganz sicherlich nicht. Kaum dass er saß, fing er auch schon an zu spielen, was Molly dazu brachte Brandon einen panischen Blick zuzuwerfen. Hoffentlich vergaß sie nicht wirklich den Text!

"Ich hab hier was, das dir bestimmt besser schmeckt", schmunzelte Gentle und nahm eine Scheibe Gurke, die eigentlich als Dekoration gedacht war, von einem der Servierteller und reichte er dem kleinen Zach. Darauf konnte er problemlos herumkauen ohne seine Zähne zu schädigen und ausserdem konnte es nur besser schmecken als Gentles Arm. "Guten Appetit", wünschte er Zach mit einem leisen Lachen, ehe er nach seiner Gabel griff und den Kartoffelsalat probierte. Hmm, sehr lecker.

Soraya sah in die Richtung in die Alexei genickt hatte, nur um einen Moment später genauso überrascht auszusehen wie ihr Freund. "Wusste ich nicht", gab sie wahrheitsgemäß zu und schüttelte den Kopf, "ehrlich gesagt hab ich ihn nie für sonderlich musikalisch gehalten. Er wirkt eher wie der Typ Mensch, der jemanden gegen ein Klavier schleudern würde, nicht wie einer, der es spielt."

„Oh, ja! Wenn du es so anbietest, sag ich nicht Nein. Einen Teller voll mit allem möglichen“, bestellte Leonie und schenkte ihrem Mann ein gewinnendes Lächeln. Sie wusste, dass er inzwischen in etwa wusste, worauf sie so stand – vor allem, seit dem die Hormone eifrig in ihrem Körper umher wirbelten.
„Sollte ich nicht da sein, wenn du zurückkommst, bin ich vermutlich auf Toilette“
Man könnte fast behaupten, es war ein neues Hobby von ihr, so regelmäßig wie sie in letzter Zeit aufs Klo mussten. Wenn sie viel trank, ruhig mehrmals in der Stunde, was wirklich nervig war.
Nur leider drückten die Zwillinge ihr allzu oft auf die Blase und wenn nicht da, dann bohrten sie ihre Köpfe in ihre Rippen.

„Sehe ich genau so. Hauptsache gesund“, meldete sich Sander zu Wort, legte lächelnd einen Arm um Vallery, um sie sanft zu sich zu ziehen und ihr einen Kuss auf das blonde Haar zu drücken, wogegen sie sich ganz bestimmt nicht wehrte. Ihre Augen lagen dabei jedoch auf Nate, dessen Gesichtsausdruck zwischenzeitlich angestrengt und ziemlich nervös wirkte, aber nur so lange, Dahlia ihn nicht ansah.
Vallery konnte sich gut vorstellen, dass ihm sein Hintern auf Grundeis ging. Klar, er hatte Kinder gewollt, das wusste Val, aber er hatte sie definitiv erst viel später erwartet. Im Stillen nahm sie sich vor, bei Gelegenheit mit ihm zu reden, alleine.
„Nein, danke“ Vallery lächelte ihre Mitbewohnerin an. Sie hatte ein wenig Mitleid mit ihr, weil es bestimmt schon an sich anstrengend war, mit Schwangeren an einem Tisch zu sitzen. Und garantiert war nicht angenehmer, wenn man vor einem halben Jahr seinen Freund verloren hatte...
„Falls wir was brauchen, schicken wir die Jungs los. Sieh lieber zu, dass du noch etwas bekommst“, setzte Val hinzu und bedeutete Notion, ruhig loszugehen. Hoffentlich traf sie auf dem Weg jemanden, der sie in ein Gespräch verwickelte, was rein gar nichts mit Schwangerschaften und dergleichen zu tun hat.

„Das ist ein guter Vergleich“ Raven sah Nereus an und nickte. „Ein sehr guter Vergleich. Und wir alle haben ein wenig frische Luft nötig... Auch die Lehrer“
Wenn sie so zurück dachte, mussten das schreckliche 1 ½ Jahre für manche gewesen sein. Erst die Sache mit dem Labor, dann ein Jahr später die angebliche Grippewelle, die in dem Anschlag Stevens mündete. Wenn sie sich so umso und darüber nachdachte, wie es vor einem Jahr gewesen war, hatte sich viel verändert. Dieses Jahr würde bestimmt genau so werden.
Raven sah Flynn an und drückte seine Hand mit einem mulmigen Gefühl.

„In den Resten?“ Mia lachte und schob ihren Teller ihrem Freund zu. „Okay, ich kann nicht anders, ich opfere mich und gebe dir den Rest. Ich werde mir nachher noch einen Apfel oder so holen. Ich bezweifle, das die hungrige Meute das Obst leer essen wird. Vorausgesetzt, es wissen überhaupt alle, um was es sich dabei handelt“, raunte sie schmunzelnd und sah blinzelnd auf, als Ana fast die Dose aus der Hand fiel. Auf Mias verwunderten Blick hin, deutete sie auf die Bühne und erst da bemerkte sie, wer da eigentlich Klavier spielte.
„Wow...das...hätte ihm vermutlich so gut wie niemand zugetraut“

Brandon grinste lediglich, bemühte sich jedoch gleich sofort um eine gefasste Miene und konzentrierte sich ganz auf das Lied und den Text. Er würde bestimmt später noch Zeit genug haben, sich darüber zu amüsieren, das ausgerechnet einer der Schulrowdys am Klavier saß und spielte. Sogar wirklich passabel spielte.

Viel Ahnung von Musik hatte Alexei nicht, musste aber auch zugeben, dass Caleb das gar nicht schlecht hinbekam. "Weißt du, ich hab das Gefühl, wenn du ihm das sagst, dann wirft er wirklich mit dem Instrument", antwortete er Soraya verschwörerisch und schmunzelte leicht.

"Ich werde mir Sorgen machen, wenn du länger als eine halbe Stunde verschuwnden bist", erwiderte Kit mit einem fröhlichen Lächeln. Bevor er aufstand lehnte er sich vor und gab Leo einen liebevollen Kuss. Den direkten Weg ging er allerdings nicht, wo er eh schon unterwegs war, drehte er eine kleine Runde zwischen den Tischen, genauer um die an denen die Kinder saßen, bevor er sich an das Buffet wagte.

Notion lächelte schief aber dankbar und verließ den Tisch. Langsam wanderte sie zum Buffet, wobei sie die Augen schloss und tief durchatemte. Es sollte ein verbot für schwangere Mädchen in ihrer Nähe geben. Je mehr davon auftauchten, desto weniger hatte sie das Gefühl mit der Situation umgehen zu können.

Molly brauchte einen Moment länger. Erst zwei Takte nach Brandon stieg sie in den Gesang ein, dann aber mit sicherer und klarer Stimme. Den ersten Vers brachte sie noch mit geschlossenen Augen hinter sich, bis das Hochgefühl, dass sie beim Singen immer ergriff, packte und sie mit einem breiten Lächeln die Augen öffnete.

Dahlia sah Notion kurz hinterher, ehe sie sich wieder Vallery zuwandte. "Sie sieht noch immer ziemlich traurig aus", raunte sie ihrer Mitschülerin gerade laut genug zu, dass diese es hören konnte, "die Arme, sie tut mir so leid." Sie seufzte mitleidig und schüttelte den Kopf. Sie mochte sich nicht einmal vorstellen, wie es war, wenn man die große Liebe in so einem jungen Alter verlor. Wobei ihr in dem Moment einfiel, das Vallery so etwas Ähnliches ja auch erlebt hatte. Mit Nate. Der nun mit ihr ein Kind bekam. Das Schicksal nahm manchmal die absurdesten Wendungen.

Flynn merkte sofort, dass sich Ravens Miene veränderte. In den letzten Monaten hatte die quasi jede freie Minute an seinem Krankenbett verbracht, und mittlerweile kannte er ihre Mimik so gut wie seine eigene. "Was ist?", fragte er halblaut und erwiderte ihren Händedruck, "ich sehe doch...dass du an...etwas denkst. Was ist es?" Er wartete, bis sie den Blick hob, und lächelte sie dann warm an. Hoffentlich wusste sie noch immer, dass sie mit ihm über alles sprechen konnte.

"Ich hoffe doch nicht", kicherte Soraya hinter vorgehaltener Hand und linste zur Bühne hinüber, "wobei ich aber auch nicht darauf kommen würde, ihm das auf die Nase zu binden. So verrückt bin ich nicht." Sie schüttelte schmunzelnd den Kopf. "Und selbst wenn er auf irgendeinem Grund darauf kommen sollte, trotzdem mit dem Lavier nach mir zu schmeissen, nutze ich einfach meine Mutation. Das gibt dann zwar Kratzer im Lack, aber ich werde zumindest nicht von einem Musikinstrument erschlagen."

"Hmm?" Javier folgte Mias Blick, nur um einen Moment später ebenso überrascht aus der Wäsche zu sehen. "Nope, das hätte ich nicht vermutet", murmelte er, wurde aber einen Moment später von Molly abgelenkt, die zu singen begann. War er eben nur überrascht gewese, war Javier jetzt hellauf begeistert. Mit großen Augen sah er seine Freundin an und formte mit den Lippen stumm die Worte "Wusstest du das?!", während er mit dem Daumen auf Molly deutete.

Obwohl Gabriel Mollys Stimme schon mehrmals in den Proben gehört hatte, war er immer wieder fasziniert, WIE gut sie sang. Mit einem Lächeln bemerkte er, wie die Unsicherheit langsam von ihr abfiel und ihre Stimme immer sicherer wurde und stimmte schließlich in den Refrain ein, bei dem er und Brandon den Hintergrundgesang bildeten.

Lachend sah Leonie ihm hinterher, wie er umständlich einen Umweg an einigen Tischen vorbei suchte, ehe er beim Buffet ankam. Kurz darauf musste Leonie tatsächlich auch schon aufs Klo, ganz so als ob ihre Blase es spüren konnte, wenn man von ihr redete. Oder von Toiletten.
„Entschuldigt mich“, wandte sie sich mit einem Lächeln an die beiden Mädchen und Javier, ehe sie aufstand und das nächste WC aufsuchte.

Mia nickte noch knapp auf Leonies Worte hin, ehe sie Javier ansah und den Kopf schüttelte.
Sie hatte weder gewusst, dass Caleb in der Lage war so Klavier zu spielen, noch dass Molly so eine schöne Stimme hatte! Es war manchmal wirklich ein Jammer, dass diese Schule keinen Musikunterricht anbot, verstand aber auch gleichzeitig, warum. Sie hatten bereits einen ziemlich gut gefüllten Stundenplan, einschließlich dem Unterricht am Samstag. Zusätzlichen Musikunterricht wäre für viele bestimmt zu viel.
Nur leider entging einem dann meistens, was für Begabungen andere hatten – so wie Molly.
„Sie ist toll“, wisperte sie Javier leise zu und nippte lächelnd an ihrem Glas.

Kurz vor dem Buffet ließ Colin beinahe in Notion hinein, weil er sich nach Ana umgesehen hatte. Allerdings nicht, weil er zu ihr wollte, sondern eher, um sich zu verstecken. Natürlich hatte er ihr angeboten, für sie da zu sein, aber gerade war es einfach schwierig, weil sie beide unterschiedlicher Meinung waren, was die Zukunft des Kindes anging.
„Oh. Entschuldigung, meine Schuld... Alles okay?“, fragte er Notion und musterte sie.

„Naja, ist ja auch irgendwie verständlich... Es ist gerade Mal ein halbes Jahr her“, entgegnete Vallery, die sich noch bestens daran erinnern konnte, wie ihr damals zumute gewesen war. Sie hatte in den Augen vieler sehr lange gebraucht, um über den Verlust hinweg zu kommen. Andere Leute hatten meistens nicht so viel Verständnis, die nicht so betroffen waren. Sie erwarteten, dass man die Trauer abschüttelte und weitermachte mit dem Leben, als wäre nichts gewesen. Aber allein um die Trauer abzuschütteln, brauchte es manchmal einfach Monate.
„Ja. Sie... hats schwer“, stimmte Nate leise zu und sah dabei zu Vallery hinüber, die seinen Blick kurz erwiderte. Ähnlch wie Dahlia dachte er daran, wie es Val damals ergangen sein musste, nach seinem Autounfall.

„Ich... musste nur an das letzte Jahr denken. Was sich alles...getan und verändert hat. Gutes wie Schlechtes... Ich hoffe, dieses Jahr wird mehr gute Veränderungen haben...Ein...gutes, ruhiges Jahr...Das wäre mal eine schöne Abwechslung“, antwortete Raven und lächelte ihren Freund an. In dem Augenblick fing der Gesang an, weswegen sie verwundert zu Bühne sah.
Die 'Band' war mit Sicherheit ein bunter Haufen zusammen gewürfelter Schüler, aber zusammen klangen sie wirklich richtig gut.

"Das gibt wohl mehr als einen Kratzer im Lack", antwortete Alexei lachend. Was ihm auch ein zischen von der Seite einbrachte. "Da will wohl jemand der Musik zuhören", stellte er leiser fest und lächelte Soraya zu. War schon merkwürdig, was ein bisschen gutes Wetter und die Aussicht auf ein Tag abseits des Alltages alles bewirken konnte. Nicht mal Caleb am Klavier wirkte da mehr ganz so fehl am Platz.

Gerade noch rechtzeitig hatte Notion die Augen wieder aufgemacht, um einen Zusammenstoß mit Colin zu verhindern. "Ja, nein. Ich hab auch nicht aufgepasst, tut mir leid", antwortete sei ein bisschen verwirrt. Mit der Hand schob sie sich mal wieder die nicht vorhandene Strähnen hinter das Ohr und lächelte Colin an. "Möchtest du dir auch etwas zu Essen holen?" Sie fragte hauptsächlich um kein Schweigen aufkommen zu lassen. Manchmal fand sie es noch schwer mit ihm zu reden, vor allem, wenn sie sich dran erinnerte, was sie in den Wochen vor ihrem Unfall getan hatte. Was leider fast immer der Fall war, wenn sie ihn sah. Himmel, das war aber auch schwer zu vergessen!

"Jaa, ist sie", stimmte Javier Mia zu und sah zur Bühne hinüber, "sie sollte das professionell machen." Er nahm sich eine kleine Gabel voll Salat von Mias und aß ihn. Eigentlich war er nicht einmal hungrig, aber das Essen schmeckte einfach zu gut, um es nicht zu probieren.

"Das ist nicht fair", stellte Dahlia kopfschüttelnd fest, "Notion ist so ein liebes Mädchen, sie hat es verdient, dass ihr etwas Gutes passiert." Eigentlich hatten sie alle das verdient. Die letzten Monate waren für sie alle hart gewesen, und auch wenn Dahlia inzwischen keine Albträume mehr hatte, vergessen war die ganze Serumssache deswegen noch lange nicht.
"Wisst ihr was?", sagte sie schließlich, und ignorierte dabei geflissentlich das "Psst!", das ihr von einigen Mitschüler zugezischt wurde, "ich werde den Tag heute als Beginn von etwas Neuem sehen. Dass uns ab heute die guten Zeiten erwarten."

Flynn wollte Raven sagen, dass er sicher war, dass ihnen eine gute Zukunft lag, doch er wollte nicht gegen den Gesang anrufen müssen. Daher sagte er nichts, sondern hob Ravens Hand an seinen Mund und drückte einen sanften Kuss auf ihren Handrücken.

Soraya sparte sich die Antwort (sie konnte darauf verzichten, ebenfalls angezischt zu werden), und beschränkte sich auf ein kurzes Nicken, ehe sie ebenfalls der Band lauschte. Tatsächlich schienen viele der Schüler aufmerksam zuzuhören, denn nach und nach wurde das Geklappere des Bestecks und das Hintergrundgemurmel leiser, während immer mehr Augenpaare sich auf die Bühne richteten.
Als dann schließlich die letzten Takte des Liedes gespielt und gesungen wurden, brach einen Moment später ein lauter Applaus aus, in den nicht nur die Schüler, sondern auch viele der Lehrer einfielen. Zu den besonders begeisterten Zuhörern gehörte Nereus, der laut klatschte und sich sogar zu einigen "Bravo!"-Rufen hinreißen ließ.

Diese Geste. Colins Mundwinkel zuckten kurz nach oben, als er sie bemerkte. Sie hatte sich wohl noch immer nicht so richtig an den kurzen Schnitt gewöhnt. Dabei war es schon einiges her... „Ja. Essen. Wahrscheinlich das, was die meisten hier her gelockt hat. Viel gutes Essen von Harold. Gleich gefolgt von... unserem seltsamen, wie überraschenden Ensembles“, raunte er und nickte zur Bühne hinüber.
„Schlagen sich allerdings ziemlich gut, muss ich sagen... Du hast nicht zufällig irgendwo ein leeren Tisch gesehen?“

„Wohooooo!!!“, schrie Rachel ungeniert über diverse Köpfe hinweg, reckte die Arme in die Luft und jubelte gleich weiter. „Zuuuugaaabe!“ Dafür hatte sie sich mit den Knien auf die Bank gestellt und strahlte hinüber zur Bühne. Versprochen war schließlich versprochen gewesen und was ihr an Ponpons fehlte, musste sie mit der Stimme wieder herausholen. Auch wenn Ben das sicher ein wenig peinlich wahr, aber den würde sie einfach gleich mit einem Kuss oder zwei besänftigen.

Raven schenkte ihm ein warmes Lächeln und strich mit ihrer Hand daraufhin über sein Gesicht, ehe sie sich wieder der Bühne zu wendete. Ihre Mitschüler waren wirklich gut und das Lied ein Klassiker. Als es endete, war sie eine von vielen, die applaudierte. Auch Mia und Ana klatschten begeistert, während Leonie gerade erst wieder von der Toilette zurückkam und das dumpfe Gefühl hatte, etwas verpasst zu haben.

„Klingt gut“, sagte Nate leise, damit sich nicht noch mehr Leute beschwerten und fuhr mit seiner Hand über den Rücken seiner Freundin. „Sollten wir vermutlich alle“ Er lehnte sich zu ihr hinüber und gab Dahlia einen Kuss. Vallery tat sich damit schwerer. Ihre Mitschülerin sagte das so leichthin – es war mit Sicherheit ein toller Beschluss, aber...einfach so umzusetzen?
Sander stubbste Val leicht an und lächelte, als sie ihn ansah. Unter dem Tisch nahm er ihre Hand, drückte sie sanft und gab ihr einen Kuss.
Er hatte schon angefangen, mit dem Neuen und den guten Zeiten, seit dem er mit Val zusammen war.