Mutant High-Das RPG XXIII

Eron sah überrascht auf. "Wenn du...mir nicht mehr böse bist, gern!", antwortete er schließlich und gab sich Mühe, nicht zu sehr zu lallen, "ich versprech auch ich kotz nich! Wobei, das kannich nicht versprechn, aber ich werd nich auf den Boden kotzen!" Er nickte mit entschlossener Miene, und fing dann an, sich umständlich aus seinen Sachen zu schälen. Er konnte sich noch dumpf daran erinnern dass Reshma was von Duschen gesagt hatte, und wenn er ehrlich sein sollte, eine Dusche konnte er jetzt verdammt gut gebrauchen!
Sein Pullover schien allerdings anderer Meinung zu sein, denn so sehr Eron auch zurrte und zerrte, das gute Stück wollte partout nicht von seinem Körper ablassen.

Wie konnte man einem Betrunkenen mit Platzwunde böse sein? Ohne, dass der sich irgendwo hin erbrochen hätte. Bisher hatte er sich entschuldigt und erklärt, was besseres hätte kaum passieren können – um zwei Uhr morgens. Reshma lächelte Eron warm an und ließ ihn ein wenig mit seinem Pullover kämpfen, ehe sie ihm zur Hilfe kam.
„Ich bin dir noch böse. Ein wenig. Aber du darfst trotzdem bei mir schlafen. Nur... es ist lieb gemeint, wenn du mir nicht auf den Boden kotzen wirst...aber bitte auch nicht auf mein Bett, in Ordnung? Ich hoffe, du schaffst im Zweifelsfall den Weg zum Bad“, sagte sie und zog ihm den Pullover behutsam vom Kopf.
„Bevor ich dich allerdings ins Bett lasse, musst du noch duschen“

Eron nickte und machte sich dann daran, seine Hose zu öffnen. Der Kampf war nicht minder elegant und langwierig, doch schließlich hatte er es aus seinen Klamotten und, mit Reshmas Hilfe, in die Dusche geschafft. "Hassu sonst nen Eimer oder so was da? Nur falls ich nich so schnell auf die Füße komme." Zwar war Eron sich ziemlich sicher dass er heute Nacht nicht mehr kotzen würde, aber man musste ja nichts riskieren. Selbst so angetrunken wie er war, war Eron klar, dass Reshma ihm zwar vergeben hatte, er die nächste Zeit aber möglichst von Fehltritten absehen sollte. Und auf-den-Boden-kotzen gehörte eindeutig zu der Kategorie Fehltritte.

„Einen Eimer?“ Reshma seufzte, sah sich im Badezimmer um, konnte aber keinen finden. Und in ihrem Zimmer hatte sie erst recht keinen. „Nein. Ich glaube nicht. Sollte es dich überkommen, ist es eben so...“, sagte sie und zuckte mit den Schultern. Vermutlich würde sie in ein paar Wochen auch mit Übelkeit kämpfen müssen. Spätestens dann brauchte ihr Zimmer einen Eimer.
„Schaffst du es, alleine zu duschen?“ Reshma sah Eron ein wenig besorgt an. „Nicht, dass du noch umfällst... Alternativ könntest du dich auch hinsetzen und ich dreh einfach das Wasser an...“

"Nee, schon gut", winkte Eron ab und lächelte seine Freundin schief an, "das is nich das erste Mal, dass ich besoffn dusche. Wird schon gehn!" Er beugte sich vor um Reshma einen Kuss auf die Wange zu geben, verfehlte sie aber und drückte stattdessen einen Schmatzer in die Luft. "Ich lieb dich, Babe!", nuschelte er noch, ehe er den Vorhang vorzog und die Dusche einschaltete. Ein wenig unkoordiniertes Herumfuchteln an der Mischbatterie später hatte das Wasser auch eine erträgliche Temperatur und Eron machte sich daran, den Schmutz von Gesicht und Körper zu waschen.

Nach dem verfehlten Kuss in die Luft, hatte Reshma ihrem Freund noch einen Augenblick lang zweifeln nachgesehen, doch gesagt hatte sie nichts. Es dauerte zwar etwas, bis sie das Wasser laufen hörte, doch es war allemal besser, als diverse andere Geräusche. Zum Beispiel, wie Eron stolperte und fiel. Oder sich den Kopf anschlug- Reshma atmete langsam aus und beschloss, lieber draußen zu warten.
Sie lehnte die Badezimmertür an, zog ihren Morgenmantel wieder aus und legte sich aufs Bett.
Dort wartete sie, wenn auch reichlich erschöpft und müde, bis Eron wieder aus dem Bad kam.

Es dauerte fast eine Viertelstunde, doch als Eron schließlich aus der Dusche stieg, war er zumindest sauber. Das änderte allerdings nicht an der Tatsache dass er noch immer aussah, als hätte man ihn durch die Mangel gedreht. Trotzdem bekam er es erstaunlich gut hin, sich abzutrocknen und wankte noch einmal 5 Minuten später in seinen Boxershorts in Richtung Bett. "Babe,s chläfst du schon?", fragte er und dachte wohl, dass er flüsterte. In Wirklichkeit waren seine Worte aber in ein heiseres Krächzen verpackt, das nun nahtlos in ein kurzes Husten überging, während er langsam in die Knie ging und schließlich ächzend auf der Bettkante zu sitzen kam.

Zur selben Zeit lag Gabriel wach in seinem Bett und starrte an die Decke. Er konnte wieder einmal nicht schlafen, und obwohl seine Augen inzwischen schon brannten, sobald er sie schloss, zwang sein Körper sie wieder auf. Ganz so als hätte er beschlossen, Gabriel ein wenig zu ärgern und ihn um das wenige an Schlaf zu bringen, das er sowieso hatte. Gerne wäre er er aufgestanden und zu den Mädchenschlafsälen hinüber geschlichen, doch er wusste, dass Grace schlief, und er wollte sie nicht wecken, nur damit er vielleicht noch ein wenig schlafen konnte. Bei ihm daheim hatte es niemanden gestört wenn sie sich zum Einschlafen aneinander kuschelten, hier gab es natürlich immer noch Regeln die es verboten, dass Mädchen und Jungs in denselben Zimmern schliefen. Nicht dass das die Leute im Zweifelsfall davon abhalten würde, doch irgendwann würde Gabriel ja wohl lernen müssen, alleine zu schlafen. Trotz Albträumen.
Seufzend rollte sich er sich auf die Seite und starrte eine Gefühle Ewigkeit auf die digitalen Zahlen seines Weckers, ehe er aufstand und zum Fenster hinüber ging. Vielleicht würde ein bisschen frische Luft ja helfen...

„Wie könnte ich?“, gab Reshma zurück, drehte sich auf die Seite und lächelte ihn matt an.
„Deine Stimme klingt so geschmeidig wie eine jahrelang nicht geölte Türklinke“, bemerkte sie, lächelte ihn an und schlug die Decke zurück. Obwohl Eron einige Seiten hatte, wofür man ihn aus dem Bett schubbsen würde, war sie hingegen gerade sehr erleichtert. Über alles. Dass er hier war, dass er sich entschuldigt hatte, dass sie gemeinsam sich auf dieses Abenteuer einließen.
„Auf dem Nachttisch ist noch was zu trinken, wenn du was brauchst – und wenn nicht, dann komm her. Ich brauche jetzt dringend Schlaf - und meinen liebevollen, fantastischen Freund. Oder alternativ auch dich“ Mit einem schiefen Lächeln klopfte sie neben sich und hob ihren Arm so, als wolle sie ihn gleich um ihn legen.

Eron war zu betrunken um zu merken, dass Reshmas Kompliment durchaus etwas bissig war. "Ich liebe dich auch", nuschelte er mit einem seligen Grinsen und rollte sich dann neben seiner Freundin ins Bett. Das bemerkenswerteste war eigentlich dass sie noch immer seine Freundin war, aber der betrunkene Eron war noch zu benebelt um das auch wirklich bewusste wahrzunehmen. Also tat er das, was in dieser Situation wohl am angebrachtesten war: Er drückte seiner Freundin einen etwas unkoordinierten Kuss auf die Stirn und schlief daraufhin prompt ein.

Sprung auf den 21. März, Samstag, ~14/15 Uhr

„Steht dir“, bemerkte Rachel mit einem Zwinkern und lachte. Gabriel hatte sich bereit erklärt heute zum Frühlingsfest der Schule ein wenig Gitarre zu spielen, die er bereits umgehängt hatte.
„Manchmal frag ich mich ja, was du nicht kannst. Du spielst ein Instrument, kannst tanzen und bist in Sachen Technik die Anlaufstelle Nr 1 – weltweit“ Rachel lächelte und knuffte ihm kurz in die Seite. Sie konnte sich wirklich nicht erklären, wie es sein konnte, dass Gabriel noch immer single war.
Rachel zupfte ihre dünne Jacke zurecht, die sie übergezogen hatte. Es war zwar erstaunlich mild, aber nicht mild genug, um ohne Jacke herumzulaufen.

„Dein Bauch ist ein Unfall“ Eileen starrte auf den Bauch ihrer Schwester und legte den Kopf dabei zur Seite. „Wie?“, hakte Leonie nach, die es nicht ganz verstand, aber ahnte, dass es nicht gerade schmeichelnd gemeint war.
„Na, wie ein Autounfall. Man muss auf deinen Bauch gucken. Und dass du nicht die einzige mit einem bist, hat man wenigstens noch etwas Auswahl... Auch wenn deiner echt der größte ist“
Sofort versuchte Leonie unbehaglich ihre Jacke über dem Bauch zu schließen, was es allerdings nicht wirklich besser machte. Der Bauch blieb wo er war, auch wenn sie etwas darüberzog.
„Herzlichen Dank“ Leonie warf ihrer jüngeren Schwester einen finsteren Blick zu, die sie lächelnd drückte und dann zu Vallery hinüber sah. Ihren Bauch konnte sie auch nicht mehr verstecken, wenngleich er wesentlich kleiner war als der von Leo.
Sie standen noch in der Eingangshalle, wo sie sich in einer kleinen Gruppe treffen wollten, um dann nach draußen zu gehen. Draußen hatten sie ein paar Tische aufgestellt, es gab Essen, ein wenig Musik und Isalie hatte sogar einige Blumen aus der Erde gelockt, wodurch es im Park richtig schön war. Das i-Tüpfelchen an dem Ganzen war das gute Wetter – blaue Himmel und Sonne pur.

Colin war bereits draußen und spielte schon seit einigen Minuten mit der Idee, eine Zigarette anzuzünden. Er war eigentlich nicht der Raucher, aber bei Will hatte er sich letztens ein paar Kippen mitbekommen. Sollten seine Nerven auf Grundeis gehen, könnten die ihm helfen.
Seit zwei Wochen wusste er von Ana, dass sie schwanger war. Langsam war es wirklich absurd, wie viele hier an der Schule schwanger waren, da konnte man ja schon fast davon ausgehen, dass es ansteckend war.
Auf jeden Fall waren Colins Nerven seitdem ein wenig gereizt, wenngleich er sich noch so vorkam, als ob er noch in der Schock-Phase steckte. Ein Kind. Ana hatte ihm versichert, dass nur er der Vater sein konnte... Und da sie einmal wirklich ohne Kondom miteinander geschlafen hatten, war das gar nicht so unwahrscheinlich.

Zur selben Zeit verließen Mia und Ana ihr gemeinsames Zimmer und unterhielten sich angeregt über die Lehrerinitiative. Sie fanden es toll, dass die Lehrer sich entschieden hatten, dieses Frühlingsfest zu machen und dafür sogar den Unterricht an diesem Tag haben ausfallen lassen.

Nach langem hin und her hatte sich Raven für ein Kleid entschieden, auch um Flynn zu gefallen und eine Freude zu machen. Sie war heute früh aufgebrochen, um zu ihm zu fahren. Die letzten Wochen und Monate waren wirklich hart gewesen, für ihn, aber auch für sie. Ein stückweit hatte sie sich wie das Gegenteil eines Glücksbringer gefühlt. Ihr erster Freund kam in einem Autounfall um, der zweite bekam einen Tumor diagnostiziert. Sollte sie je einen dritten haben, beißt der sicher schon nach einer Woche ins Gras.
Die Neuigkeit ihrer Schwester, dass sie schwanger war, war da ein richtiger Lichtblick gewesen.
Raven saß mit Flynn im Taxi, das sie zur Schule und somit auch zu dem kleinen Frühlingsfest brachte. Lächelnd sah sie zu ihm hinüber und drückte seine Hand – froh, dass sie beide den heutigen Tag miteinander verbringend und hoffentlich auch genießen konnten.

"Was ich nicht kann? Zum Beispiel schreiben", lachte Gabriel und knuffte nun seinerseits Rachel leicht, "deswegen habe ich ja auch immer so Probleme in den Klausuren. Geschichte, Englisch...sobald es darum geht, nen längeren zusammenhängenden Text zu schreiben, bin ich geliefert." Er drückte mit dem Rücken die Tür nach draußen auf und hielt vorsichtshalber die Gitarre fest, damit er nicht am Türrahmen hängen bleiben konnte. Anfangs hatte er die Idee mit dem Frühlingsfest nicht besonders gut gefunden, inzwischen war er froh darüber, dass die Lehrer es angeleiert hatten. Auch wenn vielen von ihnen die Bilder vom UN-Angriff noch immer durch den Kopf spukten, wurden sie langsam blasser. Man fühlte sich nicht mehr...schuldig, Spaß zu haben. "Jubelst du mir denn auch wie versprochen zu?", fragte Gabriel schmunzelnd und warf Rachel einen Seitenblick zu, während sie dem Kiesweg zur großen Rasenfläche folgten, "du weißt, wenn ich aufhöre zu singen und es herrscht Totenstille, würde ich vor Scham spontan im Boden versinken."

Flynn erwiderte den Händedruck, und drehte etwas steif den Kopf in Ravens Richtung ehe er lächelte. Er freute sich schon sehr auf das Fest, nicht zuletzt, weil er endlich so viele seiner Mitschüler wiedersehen würde. Seit der Diagnose und der anschließenden Operation Anfang Januar war er eigentlich durchgehen im Krankenhaus gewesen, erst zur Überwachung, und später zur Reha. Der Tumor konnte vollständig entfernt werden, doch natürlich ging so eine Operation am Gehirn nicht spurlos an einem vorbei. Er hatte mit sprachlichen Ausfällen und anfangs sogar mit vorübergehender Blindheit kämpfen müssen, umso dankbarer war er also, jetzt hier zu sein, Raven anzusehen und mit ihr sprechen zu können.
"Wie...lange noch?", fragte er und warf zwischen den Sitzen hindurch einen Blick durch die Windschutzscheibe, wobei für kurze Zeit die große Narbe an seinem Hinterkopf sichtbar wurde, über die keine Haare mehr wachsen würden. "Wir müsste...doch bald da sein?"

Soraya half zur selben Zeit gerade dabei, das Essen auf die bereit gestellten Tische zu verteilen. Dank Isalie lag ein leichter Duft von Frühlingsblumen in der Luft und sie genoss das Gefühl der Sonnenstrahlen auf der Haut. "Soraya? Soraya!" Erons Rufen riss sie aus ihrer Tagträumerei, und sie entschuldigte sich rasch beim Lehrer, ehe sie von ihm eine große Schüssel mit Kartoffelsalat in Empfang nahm und auf dem nächsten Tisch abstellte. Eron wiederum hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Köstlichkeiten, die Harold seit heute Morgen im Akkord produzierte, von der Küche ins Freie zu bringen.

Gentle hatte bereits heute Morgen beim Aufbau geholfen, nicht zuletzt weil er sämtliche Tische auf einmal hatte rausbringen können. Jetzt war er gerade dabei, das Klavier ins Freie zu befördern, obwohl er sich nicht klar war, wer es spielen würde. Gentle fiel zumindest spontan niemand ein, der Klavier spielen konnte.

Dahlia strich den Stoff des Oberteils glatt und legte die Hand knapp unterhalb ihren Bauch, sodass die leichte Wölbung gut zu erkennen war. Seit gestern war sie offiziell im vierten Monat, noch zwei oder drei Wochen, und sie würde das Geschlecht ihres Babys kennen. Ein Lächeln umspielte ihre Lippen als sie daran dachte, und sie konnte nicht widerstehen, den Saum des Shirts noch einmal kurz hoch zu schieben und einen Blick auf ihren nackten Bauch zu werfen. "Was bist du? Ein Junge oder ein Mädchen?", flüsterte sie und drückte behutsam mit den Fingerspitzen auf der Haut herum, ehe sie das Oberteil wieder herunter zog. Sie musste sich beeilen, sicherlich wartete Nate schon in der Eingangshalle auf sie. Und so schlüpfte Dahlia rasch in ihre Schuhe, warf sich eine dünne Strickjacke über und verließ dann ihr Zimmer.

So langsam nahm das Ganze Gestalt an. Heute morgen hatte Kit sich noch gefragt, wie sie den ganzen Aufbau eigentlich schaffen sollten, aber jetzt, wo die Tische standen, die Deko verteilt war und nur noch Kleinigkeiten zu tun waren, war er richtig froh, dass sie die Idee tatsächlich durchgezogen hatten. Es würde allen gut tun mal etwas Abstand zu kriegen und zur Abwechslung mal was lustiges zu machen. Einige der jüngeren Schüler waren auch schon seit einer ganzen Weile dabei zwischen den Tischen hin und her zu toben. "Nico!", rief er im nächsten Moment schon panisch und lief an Soraya vorbei zum anderen Ende des Tisches, auf dem das Buffet aufgebaut wurde. Der Junge war gerade dabei gewesen auf den Tisch zu klettern, wohl um an die Kekse zu kommen. Jetzt stand er betreten daneben und versteckte sich halb hinter dem Tischbein. "Is hab nist gemast", nuschelte er und sah sich schon fast panisch nach einem Versteck um. "Alles in Ordnung. Ich wollte nur nicht, dass du dir weh tust", beruhigte Kit den kleinen und konnte kaum das Lachen unterdrücken. "Wenn du etwas haben willst, dann frag lieber nach, bevor du tatsächlich irgendwo runter fällst." Um zu zeigen, dass er es wirklich so meinte, hob er den Teller mit den Keksen vom Tisch und hielt ihn Nico hin, der nach kurzem Zögern zwei schnappte und einem kurzen: "Danke ssön", verschwand. Kit sah ihm hinterher, wie er strahlend auf seine Freundin zulief und rief: "Is hab sie!" Susan rümpfte kurz die Nase und erwiderte fast vernichtend: "Aber nur weil Mr. Tesgal dir geholfen hat!" Den Keks nahm sie trotzdem. Kopfschüttelnd stellte Kit den Teller wieder auf den Tisch, seine gute Laune war für heute schon mal wieder gerettet.

Das kam davon, wenn man eine Freundin hatte, die eine ausgesprochen Soziale Ader hatte. Seit geraumer Zeit war Alexei jetzt auch schon mit dem Aufbau für das Fest zugange und so langsam konnte selbst er ich nicht mehr einreden, sich nicht drauf zu freuen. Naja, jedenfalls wäre es mal eine schöne Abwechselung und das Wetter war gut, dann durfte man wohl gute Laune haben. Schwungvoll stellte er die jetzt leeren Kisten ab, wo sie erstmal bleiben würden, bis das einräumen wieder los ging, und machte sich dann wieder auf den Weg zurück zum Platz. Auf dem Weg zu den Tischen sah er, wie Soraya scheinbar das gute Wetter genoss und deswegen verspätet auf die Aufforderung ihres Lehrers reagierte. Schmunzelnd trat er neben sie und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange. "Jetzt schon am träumen?", fragte er, bevor er ihr die Schüssel abnahm und auf die nächste freie Stelle schob.

"Weißt du", seufzte Dale und sah Gentle leidend an. "Wenn du so mit diesen schweren, zerbrechlichen Sachen rumhantierst, dann kommt man sich gleich noch mal viel nutzloser vor." Tatsächlich hatte er das Gefühl kaum etwas getan zu haben, im Gegensatz zu Gentle traf das auch sicher zu. Die Tische hatte er nämlich nicht mit aufgestellt und was die improvisierte Bühne betraf, da hatte er sich eher schlecht als recht am verkabeln der wenigen elektrischen Geräte beteiligt.

"Das war aber nicht sehr nett formuliert", sagte Notion, die gerade so in die Eingangshalle kam um Eileens Kommentar über Leo's Bauch zu hören. Leicht verspätet schickte sie ein kleines Lächeln hinterher und trat dann zu der kleinen Gruppe. "Wobei sie schon recht hat, es ist schwer nicht hinzusehen." Vor allem war es schwer nicht eifersüchtig zu sein. Und das um so mehr, wo um sie herum scheinbar alle Mädchen schwanger wurden und sie damit ständig wieder daran erinnerte, was sie nicht hatte. Sie würde sich mit ihren Erinnerungen an Jared zufriedengeben müssen, dass er noch einmal auftauchen würde, wie an Weihnachten, darauf wollte sie gar nicht hoffen.

Kurz nach Notion kam auch Seth in die Eingangshalle und legte Eileen den Arm um die Schultern. "Na, richtet ihr die Kinderzimmer ein, oder wieso drückt ihr euch drinne rum, anstellte draußen in der Sonne zu stehen?", fragte er lachend in die Runde, nicht wissend, dass er zumindest Notion damit empfindlich traf. Die ließ sich allerdings nichts anmerken.

„Versprochen!“ Rachel strahlte Gabriel aufmunternd von der Seite an und reckte die Arme dann in die Luft, als würde sie Puschel halten. „Ich werde meine Ponpons herausholen und ganz laut grölen. Und ich werde das auf eine so unglaubliche Art machen, dass ich damit alle anstecken werde“, versicherte sie ihm mit einem Zwinkern. Sie selbst war ganz froh, das niemand auf die Idee gekommen war, ob sie nicht etwas spielte. Bislang hatte sie sich aber auch mit ihrem Klavierspiel eher bedeckt gehalten – mit etwas Glück wussten die Lehrer nichts davon.
Rachel hatte Respekt davor, dass Gabriel das hier tatsächlich machte- auch wenn sie sicher davon profitierten. Gabriel spielte verdammt gut Gitarre.

„Die Hälfte der Strecke müssten wir bereits hinter uns haben“, antwortete Raven, die sich kurz umwandte, um aus dem Fenster zu schauen. Sie brauchte ein paar Sekunden, dann wusste sie, wo sie sich in etwa befanden. „Wir sind sogar noch weiter – ich glaube, in zehn Minuten müssten wir da sein“, korrigierte sie ihre Aussage und sah wieder lächelnd zu Flynn.
„Du wirst bestimmt Augen machen, wenn du den Park siehst! Isalie hat ein wenig getrickst, damit es etwas bunter ist – neben der Deko“, erzählte sie ihm. Im Gegensatz zu ihr hatte Flynn noch keinen Frühling an der Schule verbracht und war sicher erstaunt, wenn er Isalies Arbeit sah.

„Herzlichen Dank“, antwortete Leonie und lachte. Übel nehmen konnte sie ihnen ja nicht, sie selbst musste dauernd ihren Bauch anstarren. Inzwischen war es amtlich, dass die Zwillinge schneller als normale heranwuchsen. Es konnte sein, dass sie ein bis zwei Monaten früher ihre Kinder bekommen würde – dementsprechend rasch hatten sie und Kit angefangen, das Kinderzimmer zu planen. Dabei wäre sie am liebsten für Wochen mit Kit im Bett geblieben. Im gemeinsamen Bett...
Derweil hatte sich Eileen ihrem Freund zu gewandt und lächelte ihn an. „Wir dachten, wir warten lieber hier drinnen auf die Herren der Schöpfung“, antwortete sie und nickte dabei zu ihrer Schwester hinüber. Wegen ihr waren sie hauptsächlich hier drinnen geblieben.
„Aber ich denke, so langsam können wir uns auch nach draußen begeben“, fuhr sie fort, sah zu Val, Leo und Notion und lächelte, ehe sie das Hauptgebäude verließen.
Kurz nach ihnen kam Nate die Treppe hinunter und wartete anschließend in der Eingangshalle auf Dahlia.
Insgeheim hatte Nate noch immer ein wenig mit dem Schock zu kämpfen. Sein kleiner Bruder war begeistert gewesen, als er ihm letzte Woche davon erzählt hatte, seine Eltern waren da etwas zurückhaltener gewesen. Vermutlich haben sie sich aber dennoch gefreut – froh, ihren Sohn zu haben, der nun auch noch dafür sorgte, dass sie früh Großeltern wurden.

Zur selben Zeit waren Alexander und Brandon bereits draußen – letzterer weil er ebenfalls wie Gabriel für die Musik angeheuert wurde und Sander, weil er beim restlichen Aufbau half, was allerdings nur noch Kleinigkeiten waren. An ihm vorbei lief Reshma, die zwei Salatschüssel trug, um sie zu den Tischen zu bringen.

Sorayas Finger legten sich an die Stelle der Wange, an der Alexei sie geküsst hatte, und sie lächelte ihn warm an. "Bei dem herrlichen Wetter kann ich einfach nicht anders", gestand sie mit einem Zwinkern und nutzte dann den Moment, um Alexei noch einen kurzen Kuss auf die Lippen zu drücken. "Und jetzt leugne nicht, dass du dich auch auf die Feier freust", schmunzelte sie und ging zu Eron hinüber, um sich noch eine Schüssel mit Salat zu holen, "deine böse Miene überzeugt mich kein Stück." Leise lachend tippte sie mit dem Zeigefinger gegen seine Brust, ehe sie dicht an ihm vorbei ging, und den Salat auf dem nächsten Tisch abstellte.

"Ach quatsch, das musst du doch nicht", lachte Gentle, während er das Klavier auf die Bühne trug und dort behutsam abstellte, "ist ja nicht so, als würde ich mich mit meiner Mutation nicht anbieten." Er trat einen Schritt zurück und betrachtete das Klavier kurz, ehe er es noch ein Stück zur Seite schob. "Ich frage mich immer noch, wer es spielen wird", bemerkte er und sah zu Dale hinüber, "kennst du jemanden, der Klavier spielen kann?"

"Klingt gut", lachte Gabriel und drehte das Gesicht kurz gen Himmel, die Augen leicht zusammen gekniffen. "Wow, wenn das Wetter den ganzen Tag so herrlich bleibt, wäre das wirklich klasse", stellte er mit einem zufriedenen Lächeln fest und folgte Rachel dann zur Rasenfläche, wo inzwischen fast alles aufgebaut war. Gerade hatte Gentle das Klavier auf die Bühne getragen, und Gabriel konnte sich ein kleines Schmunzeln nicht verkneifen als er daran dachte, welche kleine Überraschung es noch geben würde. Schließlich hatte er mit allen Mitglieder der improvisierten Band sprechen müssen um zu schauen, welche Songs sie spielen sollten. Auch mit dem Klavierspieler, auch wenn der nur für maximal 4 Lieder bleiben würde.

"Wie schön." Flynn lächelte, während sein Daumen sanft über Ravens Handrücken strich. Er freute sich darauf, die Schule wiederzusehen ebenso sehr wie darüber, endlich mal wieder aus der Klinik zu sein. Den ganzen Tag mehr oder weniger im Krankenzimmer zu verbringen machte irgendwann wahnsinnig. Auch wenn Raven so oft bei ihm war wie die Schule es erlaubte, immer konnte sie auch nicht da sein. Und seine Familie konnte ja auch nicht mal eben aus London anfliegen. "Ich hoffe, sie werden nicht...zu schockiert sein, wenn sie...mich sehen", murmelte er und runzelte leicht die Stirn. Schließlich hatte die Zeit im Krankenhaus auch an seinem Körper gezehrt, durch das lange Liegen hatten sich die Muskeln zurück gebildet und er war deutlich schmaler als noch vor vier Monaten.

"Hey!" Dahlia lächelte Nate strahlend an, und war mit wenigen Schritten bei ihm um ihm einen Kuss zu geben. "Und, was sagst du zu meinem neuen Oberteil?", fragte sie und drehte sich vor ihm, wobei der geraffte Teil des Oberteils sich ein wenig im leichten Wind blähte. "Gefällt es dir?"

"Hey, dann habt ihr ja auf das wichtigste gewartet. Aber wo ich jetzt da bin, dann können wir auch wirklich raus", flötete Seth seiner Freundin zu und drückte sie gut gelaunt an sich. Mit einem Zwinkern an die anderen Frauen in der Runde, zog er Paige auch gleich mit sich. An der Tür wartete er dann aber und hielt sie für die ganze Gruppe auf. "Riecht ihr das? Der Fühling ist endlich da", grinste er und schnupperte übertrieben.

Notion nickte ihm kurz zu, als sie durch die Tür trat und musste ihm doch zustimmen. Die Luft war einfach himmlisch, da bekam selbst sie ein leichteres Gefühl. Als wäre die Welt tatsächlich nicht mehr so dunkel, wie sie sich immer gab.

Mit einem Lächeln stützte Alexei sich am Tisch ab und sah Soraya an. "Was für eine böse Miene? Als würde ich böse Mienen ziehen. Nein, ich bin voll der Muster - was auch immer. Gleich fang ich an den Kindern Bonbons zu schenken", sagte er neckend. Was eigentlich schon ein Eingeständnis war, dass er sich doch irgendwie freute. Musste am Wetter liegen. Das war wahrscheinlich auch der Grund, weshalb er gar nicht anders konnte, als ihr einen leichten Klapps auf den Hintern zu geben, als sie so demonstrativ an ihm vorbei ging.

Abwehrend hob Dale die Hände und schüttelte den Kopf. "Ich ganz sicher nicht. Ansonsten. Keine Ahnung, ich hab noch keinen gesehen, der sich ans Klavir rangetraut hat", antwortete Dale und warf dem Musikinstrument einen Blick zu, als könnte es für sich antworten. "Vielleicht lassen sie ja jemanden kommen?"

Soraya entwich ein Laut der Überraschung als Alexei ihr einen Klaps auf den Hintern gab und warf ihm über die Schulter einen gespielt bösen Blick zu, ehe sie den Salat auf dem Tisch abstellte. "Tztztz, Mr. Lukianenko, was ist das denn für ein Benehmen?", fragte sie und schnalzte scheinbar missbilligend mit der Zunge, "Sie wissen schon dass ich das eigentlich nicht billigen kann, oder?" Doch bevor Alexei antworten konnte, verschloss Soraya seine Lippen mit einem kurzen, aber intensiven Kuss. "Du machst mich schwach", schmunzelte sie, nachdem ihre Lippen sich voneinander gelöst hatten, "ich bin mir nicht sicher, ob mir das gefällt."

Eron sah zu Alexei und Soraya hinüber, sparte sich aber einen Kommentar. Eigentlich war es ganz schön, die Schüler mal wieder so locker und entspannt zu sehen wie schon seit Monaten nicht mehr. Sein Blick streifte Reshma, und ein angespanntes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Auch wenn er sich so langsam mit der Idee angefreundet hatte, Vater zu werden, bedeutete das nicht, dass seine Angst davor nicht immer noch enorm war. Wenn man genau hinsah, konnte man bereits einen kleinen Babybauch erkennen, was bedeutete, dass es einfach umso realer wurde.

"Hmm, stimmt, das wäre natürlich möglich." Gentle nickte mit nachdenklicher Miene und stieg dann von der leicht erhöhten Bühne hinunter. "Auf jeden Fall finde ich die Idee mit der Musik wirklich gut. Ich freue mich schon auf die Feier." Das Wetter war herrlich (wahrscheinlich hatte Storm dafür gesorgt, dass keine Wolken aufzogen), und so blöd das klang, aber inzwischen war genug Zeit vergangen dass man sich nicht mehr schuldig fühlen musste, wenn man Spaß haben wollte.

Schmunzelnd legte Alexei seine Arme um Sorayas Hüfte und zog sie zu sich. "Dafür gefällt mir das um so besser. Reicht sicherlich für uns beide", neckte er sie leise und re­van­chie­rte sich für den letzten Kuss, indem er ihr einen gab, der deutlich länger ausfiel. "Schieb es auf's Wetter, wenn's dir nicht passt", fügte er hinzu, nachdem er sie wieder freigegeben hatte und wandte den Blick Richtung Himmel, dessen Farbe sich in seinen Augen spiegelte.

"So langsam haben wir alles, oder?", fragte Kit mit einem Blick über den Platz, ehe er sich Eron zuwandte. Eine kleine Falte legte sich zwischen seine Brauen. "Ist was?", fragte er leise und leicht besorgt. Eron sah (mal wieder) recht gestresst aus. Den Grund konnte Kit fast erraten, nur war er nach ihrem letzten Gespräch davon ausgegangen, das Eron sich jetzt endlich an die Situation gewöhnt hatte. Anscheinend doch nicht so sehr, wie er gedacht hatte.

Lächelnd streckte Dale die Nase der Sonne entgegen und musste zugeben, dass Gentle recht hatte. Die Idee war gut, es gab endlich mal wieder was, auf das man sich freuen konnte. In seinem Fall allerdings etwas gespalten. Vor ein paar Tagen hatte er mit Thomas gesprochen und das Fest erwähnt, was sein Freund für eine tolle Idee gehalten hatte mal vorbei zu schauen, wenn er es einrichten konnte. Und Zach mitzunehmen. Jetzt war Dale sich einfach nicht sicher, ob er hoffte, dass Thomas kam oder darauf hoffte, dass etwas dazwischen kam. Es war eins so ein Kind im Privaten zu haben, was ganz anderes, es zwischen Leuten in der Öffentlichkeit herumzuführen. Wobei ihm natürlich nicht einfiel, dass ihm wohl kaum einer einen Vorwurf machen konnte, wo die halbe Schule langsam auf ihre Stichtage hinarbeiteten. "Lass uns hoffen, dass das Wetter länger als nur heute hält", schlug er vor und wandte den Blick wieder Gentle zu. So richtig Frühling würde jetzt sicher am Meisten helfen.

out; das ist mein einziger post für heute, treff mich mit Freunden und gehe heute abend ins Kino - man sieht sich hoffentlich morgen nachmittag (:

„Stimmt, es ist wirklich herrlich heute. Und das beste daran ist, da das Wetter so gut ist, werdet ihr bestimmt auch nicht von einem Regenguss oder Schnee unterbrochen und könnt den ganzen lieben langen Tag spielen. Soweit ihr das durchhält“, sagte Rachel gut gelaunt und sah sich neugierig um, während sie über die Rasenfläche liefen. Sie wusste, dass außer Gabriel unter anderem auch Brandon eingespannt worden war. Eine weitere Person spielte wohl auch an dem Klavier, dass inzwischen draußen auf der Bühne stand. Ein Keyboard hätte es ja vielleicht auch getan, dachte Rachel und bedauerte Gentle, der sicher mit dem Tragen beauftragt worden war.
„Durftet ihr euch eigentlich die Lieder aussuchen? Oder haben die Lehrer welche vorgeschlagen?“, fragte sie Gabriel und bemerkte aus dem Augenwinkel, wie Brandon auf die Wiese kam.

„Und selbst wenn, es hätte viel schlimmer sein können. Ich finde, du siehst gut aus, wenn man bedenkt, was alles hinter dir liegt. Und in ein paar Wochen bist du bestimmt wieder der Alte“, antwortete Raven zuversichtlich und schenkte ihm ein warmes Lächeln.
„Das wird schon. Außerdem... sind gerade so viele schwanger, da werden die meisten eher darüber tuscheln. Und auf die riesigen Bäuche zeigen. Leonie sieht aus, als hätte sie zwei Kinder verschluckt und Vallery ist auch schon ziemlich rund. Ganz zu schweigen von Sofia. Ich glaube...zusammen mit meiner Schwester, sind es inzwischen...fünf? Fünf, die schwanger sind“, erzählte sie und versuchte Flynn damit auch ein wenig abzulenken – er hatte wirklich keinen Grund, nervös zu sein. Er hat sie so unglaublich in den letzten Wochen und Monaten geschlagen, da sollten die anderen eher beeindruckt als schockiert sein.

„Es steht dir“, antwortete Nate und nahm mit einem charmanten Lächeln ihre Hand. Diese hob er an seine Lippen, sodass er ihr einen Kuss auf den Handrücken hauchen konnte. „Du siehst wunderschön aus. Ich hoffe, dass du dich meinetwegen so hübsch gemacht hast und nicht für all die anderen“, bemerkte er schmunzelnd.

„Wenn du mich fragst, riecht es eher danach, als hätte Isalie ordentliche Arbeit geleistet“, wisperte Vallery Notion leise zu, nachdem sie Seths Worte aufgeschnappt hatte. Mit einem Lächeln und einem Zwinkern lehnte sie sich dann wieder zurück. Gestern Morgen hatte es zumindest noch nicht so sehr nach Blumen gerochen, wie heute. Doch jetzt war nahezu überall etwas zu sehen, Blumen, Knospen, frische Keimlinge.
„Ich bin mal gespannt, wen sie alles engagiert haben, um unsere Ohren zu vergewaltigen...“

„Oh Gott, endlich! Ich hoffe, es bleibt so, wie es ist. Ich habe den Winter nämlich langsam wirklich satt!“, antwortete Eileen und nahm einen tiefen Atemzug von der herrlichen Frühlingsluft. Sie konnte zumindest gut darauf verzichten, an Ostern immer noch Schnee zu haben. Oder zumindest frostige Temperaturen.
„Da kriege ich richtig Lust auf ein wenig Urlaub. Ein Jammer, das es bis dahin noch etwas dauert“

"Ich hab nicht vor, mich zu beschweren", schmunzelte Soraya und suchte Alexeis Blick. Sie konnte sich nicht erinnern, wann seine Augen das letzte Mal so blau gewesen waren und freute sich, dass er den Tag offensichtlich so sehr genoss wie sie. "Ich wette, dass wir Storm diesen wolkenfreien Himmel zu verdanken haben", raunte sie und nickte in Richtung der weisshaarigen Lehrerin, die gerade Harold dabei half, die letzten Behälter mit Essen nach draussen zu tragen, "der Wetterbericht hat nämlich dunkle Wolken und Regen vorhergesagt."

"Ne, schon gut, alles in Ordnung!", erwiderte Eron mit einem fahrigen Lächeln, merkte aber gleich, dass sein Bruder ihm nicht glaubte. "Nur mal wieder...ein bisschen Panik", gestand er also zerknirscht und fuhr sich fahrig durch das inzwischen schon wieder ziemlich lang gewordene Haar, "ich meine, ich freu mich auf das Kind, ehrlich! Aber so langsam wirds so...real. Und das macht mit Angst." Er zuckte mit den Schultern und sah insgesamt recht unglücklich aus. Es war ja nicht so, dass er mit Reshma nicht über seine Ängste reden konnte, doch oft genug hatte er schon das Gefühl, Tränen in ihren Augen zu sehen, wenn er seine Befürchtungen auch nur anschnitt. Und das letzte was er wollte war, seine schwangere Freundin unglücklich zu machen.

"Das wäre wirklich schön", nickte Gentle und blinzelte kurz gegen das helle Sonnenlicht an, "ich muss sagen, ich habe es wirklich vermisst, draußen im Freien sitzen zu können. Das ist doch noch einmal etwas ganz anderes." In den letzten Monaten hatten Hannah und er ihre Hochzeitspläne erst einmal auf Eis gelegt, es war einfach nicht die richtige Zeit dafür gewesen, doch mit dem kommenden Frühling verblassten nach und nach auch die schlimmen Erinnerungen. Man konnte den Blick wieder in die Zukunft richten, ohne sich deswegen schlecht zu fühlen, und daher hatte Gentle die Planung wieder ausgenommen. Die Hochzeit würde kurz nach den Prüfungen stattfinden, wobei sie sich wegen der Location noch nicht hatten einigen können. Hannah wollte gerne an der Schule feiern, genauso wie Jasper und Kea, doch Gentle war dem Vorschlag gegenüber eher reserviert. Nicht weil ihm die Idee nicht gefiel, sondern weil er den Lehrern den ganzen Stress, der zweifelsohne mit einer Hochzeit einherging, nicht unbedingt aufbürden wollte.

"Teils, teils", erwiderte Gabriel, dessen Blick Rachels gefolgt war, und der Brandon nun mit einem kurzen Heben seiner Hand begrüßte, "es gab zwei, drei Lieder, bei denen die Lehrer darauf bestanden haben, dass wir sie spielen, aber an sich haben sie uns eigentlich recht viele Freiheiten gelassen. Was ich echt nett finde." Er ging zur Bühne hinüber und stieg auf die leicht erhöhte Plattform, wo man für Brandon und ihn Hocker bereit gestellt hatte, falls sie lieber im Sitzen spielten. Gabriel hatte gestern seine Gitarre gestern vorsichtshalber noch einmal neu gestimmt und zupfte probeweise einige der Saiten, ehe er sie behutsam abstellte. "Ich hab sogar extra wenig gefrühstückt", gestand er Rachel grinsend, als er wieder von der Bühne stieg, "damit ich genug Platz für das leckere Essen habe."

"Meine Güte", murmelte Flynn ungläubig und schnalzte mit der Zunge. Natürlich kannte er das Klischee der minderjährigen Amerikanerin, die ein Kind vor dem Abschluss bekam, doch dass mittlerweile vier seiner Mitschülerinnen schwanger waren, das war ziemlich überraschend. "Wie..geht es..deiner Schwester?", fragte er schließlich und lächelte Raven fragend an, "du sagtest...ihr war oft übel, oder?"

Ein mädchenhaftes Kichern entwich Dahlias Lippen und ihre Haut kribbelte von dem Kuss, den Nate auf ihre Fingerknöchel gehaucht hatte. "Du bist so süß", raunte sie und gab ihm einen kurzen Kuss, "und natürlich habe ich mich nur für dich so schön gemacht. Alle anderen sind mir vollkommen egal, hauptsache du findest mich schön." Sie legte die Arme um Nate und schmiegte sich an ihn. "Ich hoffe nur, du findest mich in fünf Monaten immer noch so hübsch", nuschelte sie in sein Hemd und sah dann mit strahlenden Augen zu ihm auf, "wenn ich richtig kugelrund bin. Darauf freue ich mich schon!"

"Isalie und Storm", stimmte Notion leise zu und schenkte ihrer Freundin ein kleines Lächeln. Weil Seth meistens zu Übertreibungen oder Generalisierungen neigte, machte aber auch sie sich keine Mühe ihn zu korrigieren. Im Grunde hatte er ja recht, es sah sehr nach Frühling aus, was auch wirklich Zeit wurde, immerhin hatten sie März. "Val. Wirklich! Wir haben einge die sehr gut spielen können", tadelte sie ihre Freundin leicht. Jedenfalls für Gabriel konnte sie ihre Hand ins Feuer legen, er war wirklich gut. Sie sah ihn sogar oben auf der Bühne, zusammen mit Rachel. Es freute sie, dass er eine so gute Freundin in ihr gefunden hatte. Die Zeit war für alle nicht leicht gewesen, aber wegen ihr hatte er es nur unnötig schwer gehabt. Um so schöner fand sie es, dass er endlich wieder zufrieden aussah.

"Da wette ich nicht gegen. Schließlich liegt der Wetterbericht ja nie falsch", neckte er Soraya noch ein bisschen, aber leise, dass die Lehrerin ihn nicht hören konnte. Er löste seinen Griff um ihre Hüfte und ließ seinen Arm um ihre Schultern gleiten, ehe er ein paar Schritte von den Tischen weg ging, damit sie nicht den letzten Vorbereitungen im Weg standen. "Müssen wir ihr jetzt Honig um den Mund schmieren, dmir sie uns den Wolkenbruch nicht doch noch auf den Hals hetzt?", flüsterte er Soraya fröhlich ins Ohr und sah sie fragend an.

Es war unfair und falsch, aber Kit musste einfach Grinsen, wie er seinen Bruder so unsicher sah. Dabei konnte er dessen Ängste nachvollziehen. Immerhin war es bei Leo auch nicht mehr so weit. Niemand mochte sich bei ihr auf ein genaues Datum festlegen, aber so langsam bekam Kit wirklich Angst, dass es jede Minute losgehen konnte, wenn er sich den Bauch so ansah. "Du weißt, dass du da nicht alleine durch musst, oder?", erinnerte er seinen Bruder mit einem lockeren Grinsen, wurde aber gleich ernst. "Nein ehrlich Eron. Du wirst ein super Vater, ganz sicher. Schlimmer als Clara kannst du es gar nicht machen. Mach einfach alles anders als sie." Zuversichtlich schlug er Eron auf die Schulter.

"Ist Hannah eigentlich noch drinne?", fragte Dale ganz unvermittelt, weil es ihn doch etwas wunderte, dass er sie nicht zwischen den Kindern sehen konnte. Vielleicht holte sie ja auch noch etwas.
Während Dale sich seinem Freund zuwandte und mit dem Sprach, bezahlte Thomas schon das Taxi und trat dann, mit dem kleinen Zach auf dem Arm, durch das Schultor. Die Fahrt war interessant gewesen, über New York regnete es nämlich, eine Front, die plötzlich aufhörte, wenn man sich auf den Weg zur Schule machte. Ein bisschen neugierig fragte er sich, ob man auf einem Satellitenbild wohl einen kleinen freien Fleck in der Wolkendecke sehen würde. "Was meinst du, wird dein Vater überrascht sein uns zu sehen?", fragte er Zach leise, der aber außer einem breiten Lächeln keine Antwort gab. Dann mussten sie es eben darauf ankommen lassen, dachte Thomas sich und machte sich auf den Weg, die Auffahrt hoch.

Soraya musste lachen, unter Anderem weil Alexeis Atem an ihrem Ohr kitzelte. "Ich hoffe doch nicht", erwiderte sie mit einem schiefen Grinsen und warf einen verstohlenen Blick zu Storm hinüber, die mit Harold plauderte, "vorallem weil ich gar nicht wüsste, wie ich das anstellen sollte. Ehrlich, ich könnte nichts über Storm erzählen, selbst wenn man mich zwingen würde."
Inzwischen schienen die Vorbereitungen abgeschlossen zu sein, zumindest hatte das Herumgewusel der Lehrer und Helfer aufgehört, und auch die Leute, die generell die Gesellschaft anderer mieden, schlugen so langsam auf. Zu ihnen gehörte auch Caleb, der Sofia in einem Maxicosi trug, dicht gefolgt von einer hochschwangeren Tina, die den Eindruck erweckte, sie würde wirklich lieber woanders sein.

Eron bedachte seinem Bruder mit einem dankbaren Lächeln und klopfte ihm seinerseits nun auf die Schulter. "Danke, Mann, du bist der Beste!", sagte er und meinte es auch so, "ich weiß echt nicht, wie du das machst, aber du strahlst so eine Ruhe aus." Er hielt die Hände auf Höhe seiner Schultern und zeichnete unsichtbare Wellen in die Luft, die wahrscheinlich Kits Ausstrahlung symbolisieren sollten. "Wie dieser Obermönch, du weißt schon, der asiatische, aus Tibet oder Nepal oder so. Komplett ruhig, innerer Frieden hoch zwei. Wie zum Geier schaffst du das? Du kiffst doch nicht, oder?" Eron tat so, als würde er Kit aufmerksam mustern, um eventuelle Anzeichen fürs Grasrauchen suchen.

"Einem der kleineren Kinder ist vorhin schlecht geworden, und als sie mit ihnen raus ist, hat es sie angespuckt", erklärte Gentle und nickte zu den kleinen Kindern herüber, die sich um ihre Betreuerin gescharrt hatten und ungeduldig darauf warteten, mit dem Essen anfangen zu dürfen. "Hannah wollte duschen und sich umziehen", fuhr Gentle fort, "sie ist sicherlich gleich da!"

Alexei überlegte eine Weile, aber ihm viel auch nichts ein, was man über sie sagen konnte. Was ihn allerdings nicht weiter verwunderte, immerhin zählte er nicht zu den Personen, die sich ins Zeug legten um seine Mitmenschen kennen zu lernen. "Naja, immerhin wissen wir dann schon mal, dass sie sich ungerne zu erkennen gibt", war sein abschließendes Urteil. "Wie gut, dass uns niemand zwingen wird." Ganz automatisch passte er sich der Stimmung um ihn herum an, die langsam leiser wurde, als würden alle darauf warten, dass jemand vortrat um eine Ankündigung von sich zu geben, wer das allerdings sein sollte, das schien niemand so recht zu wissen.

Einen Moment sah Kit seinem Bruder bei den Bewegungen zu, die in etwa so aussahen, als versuchte er sich an einer Yoga-Übung, dann musste er lachen. "Hey, du bist der Kerl für die verbotenen Sachen. Nein, ich schätze ich bin einfach -", unsicher hob er die Schultern und ließ sie mit einem entschuldigenden Grinsen wieder fallen. Er sah kurz an Eron vorbei, direkt zu Leo, die gerade mit ein paar anderen Schülern das Gebäude verließ, und eine tiefe Zufriedenheit legte sich über ihn. "Ich weiß nicht. Ich hab einfach das Gefühl, dass wir genau hier sein sollten. Wir beide, an dieser Schule, mit den besten Frauen, die uns begegnen konnten. In Momenten wie diesen, da ist es schlicht egal was die Zukunft bringt, meinst du nicht auch?" Er wusste, dass es kitschig klang, deswegen fiel sein Lächeln auch etwas verlegen aus, als er seinen Bruder wieder ansah, aber Himmel, er meinte jedes Wort ernst.

Dale verzog das Gesicht und schüttelte sich. "Das ist der Grund, weshalb ich Kinder nicht mag", sagte er angewidert und schüttelte den Kopf. Angekotzt. An Hannahs Stelle wäre es für ihn mit einer Dusche wohl nicht getan. "Falls es länger dauert sollten wir ihr etwas vom Buffet sichern, sonst wird sie uns noch böse sein, meinst du nicht?" Die Hände in den Hosentaschen sah er zu Gentle hoch, wobei er gegen die Sonne anblinzeln musste. Manchmal war es doch irritierend große Freunde zu haben, wenn man selbst mal gerade am Durchschnitt kratzte.
Thomas hatte eigentlich vor gehabt erst einmal in die Schule hinein zu gehen. Auf der Auffahrt fielen ihm allerdings ein paar Nachzügler auf, die schnellen Schrittes in den Park liefen. Nach kurzem Zögern folgte er ihnen. Er konnte immer noch in das Gebäude gehen, sollte Dale nicht draußen oder das Fest nicht dort sein. Was allerdings beides nicht der Fall war, wie er zufrieden feststellte. Der Aufbau für das Fest war schwer zu übersehen, ebenso wie Gentle, der doch ziemlich aus der Menge aufragte und wo Thomas ihn gefunden hatte, was Dale auch nicht mehr schwer auzumachen. Ein Lächeln legte sich über seine Lippen. Dale stand mit dem Rücken zu ihm, also konnte er ihn tatsächlich mal überraschen. Zach machte ihm das allerdings ein wenig kaputt. Zwei Meter vor dem Ziel rief der Kleine laut und deutlich: "DA!" und streckte eine Hand in Richtung seines Vaters aus, der, kaum das der Laut ausgesprochen war, zusammenzuckte und herum fuhr.

Auch Gentle drehte sich um und ein Honigkuchenpferdgrinsen legte sich auf seine Lippen als er Thomas erkannte. "Thomas!", rief er lächelnd und war mit wenigen Schritten bei ihm, "was für eine Überraschung!" Sein Strahlen wurde noch ein wenig breiter als er Zach sah. "Meine Güte ist er gewachsen", raunte er und hielt dem kleinen Jungen seine Hand hin, "hey Zach, ich bins, dein Onkel Gentle. Erinnerst du dich noch an mich?" Im Vergleich zu Gentles fast schon absurd großen Händen wirkte Zach noch kleiner und zerbrechlicher als ohnehin schon, doch Gentle war so vorsichtig, als wäre der kleine Junge aus feinstem Kristallglas gefertigt.

Eron grinste schief. "Du klingt wie die Figuren in diesen Nicholas Sparks-Filmen", bemerkte er amüsiert, umarmte seinen Bruder dann aber kurz und klopfte ihm auf den Rücken. "Danke Mann!", murmelte er und sein Blick machte deutlich, dass er Kit wirklich dankbar für seine aufmunternden Worte war, "ich glaube, das war genau das, was ich gerade gebraucht habe."
In dem Moment war die Stimme des Professors zu hören, und so entließ Eron seinen Bruder aus der Umarmung, um sich dem Direktor zuzuwenden und seinen Worten zu lauschen. "...freuen uns, dass ihr so positiv auf unsere Idee des Frühlingsfestes reagiert habt. Wir wissen, dass die letzten Monate nicht einfach waren, für keinen von uns, aber ihr ward stark, und wir alle", er machte eine ausholende Bewegung und deutete auf die Lehrer, die fast alle in einer Nähe standen, "sind sehr stolz auf euch. Vor uns liegen einfachere Zeiten, das verspreche ich." Das Lächeln des Professors war ehrlich, doch man sah ihm an, dass auch an ihm die letzten Monate nicht spurlos vorbei gegangen waren. "...wünsche euch allen viel Spaß bei diesem Fest und genießt das Essen."

Während Zach die riesige Hand blinzelnd ansah, wirkte es einen Moment lang, als wäre er unschlüssig ob er lachen oder weinen sollte. Am Ende schien es ihm wohl ungefährlicher zu sein zu Lachen, jedenfalls wandte er sein Gesicht Gentle mit einem breiten Grinsen zu, als hätte er ihn tatsächlich erkannt. Thomas musste über die Szene fast lachen, während Dale so Zeit bekam sich kurz zu sortieren. "Du hast ihn ja wirklich mitgebracht", war seine Begrüßung an Thomas, der ihn mit einem nachsichtigen Schmunzeln ansah. "Ja, meine Eltern sind in den Urlaub gefahren, und da haben sie ihn erstmal bei mir Abgesetzt. Wenn wir immer darauf warten würden, dass du dich meldest, dann würde der arme Kerl dich nachher gar nicht mehr erkennen. Apropos. Er ist nicht nur größer, sondern auch schwerer geworden, deswegen bist du jetzt dran mit tragen", entschied Thomas so nachdrücklich, dass Dale keine Zeit blieb um Einspruch zu erheben. Vor allem, weil ihm das Kind auch gleich in die Hände gedrückt wurde. Einen Moment sahen die beiden sich an. Der Vater zweifelnd, der Sohn immer noch breit grinsend. Dann hob Zach die Hand und griff mit einem neuerlichen: "Da!", nach Dales Haaren und zog daran.
Wo Thomas jetzt beide Hände frei hatte, wandte er sich Gentle zu, um ihm die Hand zu reichen. "Hey. Freut mich auch. Wie geht es dir?"

"Oh, bitte nicht!", stöhnte Kit und verzog das Gesicht. Mit einem Nicholas Sparkes Charakter verglichen zu werden sprengte den Rahmen der Peinlichkeit. Die Umarmung kam ein wenig überraschend, trotzdem erwiderte er den Druck und ließ seine Hand noch einen Moment auf der Schulter seines Bruders, als der Professor seine kurze Ansprache hielt. "Dann wollen wir mal", murmelte er leise und sah seinen Bruder leicht lächelnd an, als die Jüngsten schon auf das Buffet zustürmten.

"Gut. Gut, wirklich." Gentle ergriff Thomas Hand und drückte sie vorsichtig. "Wie geht es dir? Wie gefällt dir das College?" Zur Zeit sah sich Gentle ebenfalls nach geeigneten Colleges um, wobei er natürlich hoffte, auf einem renommierten angenommen zu werden. Auch wenn er sich inzwischen nicht mehr sicher war, ob er in die Botschafter-Fußstapfen seines Vaters treten wollte, standen Politikwissenschaften noch immer ganz oben auf seiner Favouritenliste. "Stimmen die Klischees, die man so hört?", fragte er mit einem kurzen Lachen und ließ Thomas Hand wieder los, um ihn mit einer Handbewegung einzuladen, sich an einen der Tische zu setzen.

Eron erwiderte das Lächeln kurz, ehe er zum Tisch der jüngsten hinüber eilte, da dort schon die ersten Kämpfe um die Pommes ausgebrochen waren. "Hey, hey! Alle schöön langsam!", rief er, laut genug, dass die lärmenden Kinder ihn hören konnte, "es gibt genug Pommes für alle, kein Grund zur Panik!"

"Nach dir." Soraya machte eine einladende Handbewegung und deutete auf den nächsten Tisch, an dem bereits einige ihrer Mitschüler Platz genommen hatten und nun die Hände nach den Salatschüsseln und den Serviertellern ausstreckten. Nach der kurzen Ansprache des Professors war das Hintergrundmurmeln recht schnell wieder zu seiner ursprünglichen Lautstärke zurück gekehrt, und um sie herum sah sie lächelnde Gesichter und entspannt plaudernde Jungs und Mädchen. Der Duft der Blumen vermischte sich mit dem Geruch des Essens und Soraya empfand für einen kurzen Moment eine tiefe Zufriedenheit mit sich und der Welt.