Mutant High-Das RPG XXIII

Dale wurde langsamer, während seine Gedanken tickerten. Irgendwas in Gentles Formulierung sagte ihm, dass er hätte wissen müssen, das so was nicht passierte. Bewusst rief er sich Grace in die Gedanken und schlug sich dann mit der flachen Hand gegen die Stirn. Natürlich!
"Ach, wer sagt denn, dass sie gemeinsam welche haben müssen? Sie können sich ja auch auf getrennt verlegen", antwortete er mit einem Lachen, nach dem ihm nicht so wirklich zumute war. Wo er das 'Getrennt kriegen' so direkt vor die Nase gesetzt bekommen hatte.

Leicht verlegen kratzte Kit sich am Hinterkopf. "Ich dachte an heute? Dann haben wir auch ne gute Ausrede gleich wieder zu fahren, wenn Clara sich mit Leo anlegt. Es sei denn es passt euch gar nicht. Dann verschieben wir das. Und sagen Zuhause besser bescheid, dass sie mit uns rechnen müssen", sagte er und lächelte leicht schief. Dass es verdammt kurzfristig war, wusste er selber, was eigentlich nicht so geplant worden war. Aber besser war es doch das ganze hinter sich zu bringen.

Das Lächeln erwiderte Alexei erleichtert. Endlich mal etwas, mit dem er Soraya wirklich helfen konnte. Wenn schon nicht mit mehr, dann eben mit einem Geistesblitz hin und wieder. Seine Willenskraft wieder zusammenkratzend lehnte er sich leicht zurück und strich mit dem Daumen über ihre Wange. "Besser ich geh duschen. Sonst kommen wir doch noch zu spät zum Unterricht, hm?", sagte er schmunzelnd und löste äußerst widerwillig seine Arme von ihr.

„Ohh, jaa. Nur bisher hat sich noch keine bei mir gemeldet und mich darum beneidet“ Leonie zwinkerte ihr zu und stand schließlich wieder auf, um wieder ihren Klamottenstapel in die Hand zu nehmen, mit dem sie eigentlich als nächstes ins Bad wollte.
„Es war aber wirklich mein ernst. Deine Stimme ist schön. Klingt echt gut! Dich würde bestimmt jeder Chor mit Handkuss aufnehmen wollen“, sagte sie und steuerte das Bad an.
„Du warst schon im Bad, oder? Dann würde ich nämlich rein gehen und mich fertig machen“

„Ich fands nicht so schlimm“, antwortete Raven lächelnd, stieß ihn sanft an und aß dann weiter.
Es waren nicht die letzten Krümel, die sie in den Mundwinkeln gehabt hatte, doch wenigstens schaffte sie es, sie selbst immer wieder wegzustreichen, bis endlich der Rest des Croissants in ihrem Bauch verschwunden war. Anschließend nahm sie noch ein paar Schlucke von ihrem Kaffee, der allerdings auch schon stark abgekühlt war.
„Verrückt, oder? Morgen ist schon der 1. Advent. Ich frage mich, wann es zu schneien anfängt“, sagte sie und sah zum Fenster hinüber. Vor etwas mehr als einem Jahr kam sie hier an die Schule. Mit einem schiefen Lächeln erinnerte sie sich daran, wie sie draußen auf Leonie, Vallery, William und Colin traf, die sich eine kleine Schneeballschlacht geleistet hatten.

Reshma war inzwischen auf dem Weg zur Mensa, heute mal ohne Unterlagen und Büchern, sondern nur mit ihrem Handy bewaffnet, dass sie am Ohr hatte. „Ja, werde ich ihr ausrichten. Sicher. Sie wird sich bestimmt freuen. Ich weiß... das erste Weihnachten mit ihr seit langer Zeit. Ich freue mich auch“, raunte sie in den Hörer und lächelte. „Schön, dass du da frei kriegst. Ich ruf nächste Woche nochmal an. Bis dann, Maa“

Gentle wollte schon ein "So wie du?", über die Lippen kommen, doch er schluckte es in letzter Sekunde hinunter. Dale hatte noch immer schwer an der ganzen Zach-Situation zu knabbern, da musste er nicht noch unnötig Salz in die Wunde reiben. "Statt dessen verlegte er sich auf ein harmloser klingendes "Wir können es ihnen ja einmal vorschlagen" und tat sein Bestes, nicht schuldig auszusehen. Mit mäßigem Erfolg.

"Heute?!" Eron sah seinen Bruder, vorsichtig ausgedrückt, entgeistert an. "Ähm, nicht gegen spontane Ideen, normalerweise kommen dir ja von mir, aber meinst du nicht, dass das ein bisschen SEHR spontan ist?" Er kratzte sich nachdenklich am bärtigen Kinn. "Vor 13 Uhr bin ich nicht fertig, heute will Wolverine mit den Kindern Cardiotraining machen. Und ich bin nicht sicher, ob wir heute noch einen Flug kriegen." Die Strecke mit dem Auto "schnell" mal zu bewältigen klappte nur, wenn sie irgendwo kurzfristig ein "Lichtgeschwindigkeits-Upgrade" auftreiben konnten...

"Ja, stellen wir unseren guten Willen nicht unnötig auf die Probe", erwiderte Soraya schmunzelnd und konnte nicht widerstehen, Alexei einen kleinen Klaps auf den Hintern zu geben. "Übrigens, ich hab im Regel neben dem Waschbecken noch ein zweites Duschgel stehen", fügte sie zwinkernd hinzu, "das riecht nach Aloe und nicht so süß wie das in der Dusche."

"Wahrscheinlich erst, wenn Weihnachten zu Ende ist?", erwiderte Flynn schmunzelnd, "zumindest war es die letzten Weihnachten in London immer so. Bis zum 26.12 Regen, Schneeregen, Nebel, noch mehr Regen...und pünktlich zu Silvester erstickten wir dann im Schnee!" Er stellte seinen Tee beiseite und streckte sich, um Raven einen Kuss auf die Wange zu geben. "Aber ich hätte nichts gegen eine weiße Weihnacht!"

Mit einer Mischung aus Stolz und Scham wurde Molly rot, während sie hastig nickte. "Sicher, geh ruhig. Soll ich auf dich warten?", rief sie Leo hinterher. Die Worte ihrer Zimmerkameradin trafen allerdings auch einen wunden Punkt. Es erinnerte sie daran, dass sie ihrem Vater nachgegeben hatte und hierher gekommen war, anstatt an die School of Arts. Ein Trost war es allerdings, dass es hier wirklich nicht schlecht war. Die Schule war wirklich interessant.

Dale biss sich auf die Unterlippe und ließ seufzend den Kopf hängen. Gentle musste es nicht aussprechen, er konnte verstand es auch so. Vor allem wo er es doch selber gedacht hatte. "Ich glaube, das sollten wir lieber nicht. Nicht, wenn wir deine Hochzeit noch erleben wollen", antwortete er schließlich, riss sich zusammen und sah lächelnd zu seinem Kumpel hoch.

"Wenn man spontan einen Flug nach Las Vegas buchen kann, werden wir ja wohl noch einen Flug am Wochenende nachhause bekommen. Wer will denn jetzt schon nach Arkansas?", antwortete Kit schmunzelnd mit einem Schulterzucken. Weil Eron nicht rundeheraus abgelehnt hatte, warf er ein Blick auf die Uhr und überlegte kurz. "Ich bin mit meinem Unterricht um elf durch, dann kann ich schauen ob es noch was gibt. Wenn nicht können wir das ja immer noch verschieben. Ehrlich gesagt würde ich das Ganze auch schnellstmöglich hinter mich bringen. Der Schule alles verschweigen ist eine Sache, weiter Dad und Clara auszuweichen.. Ich hätt gerne, dass es endlich vorbei ist."

Empört blieb Alexei in der Tür stehen und wandte sich zu Soraya um. Für den Klapps sah er sie tadelnd an. Er hatte schließlich gerade nichts zur Hand, was er nach ihr werfen konnte. "Nett, dass du mir das sagst. War das jetzt ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass ich stinke?", fragte er scherzhaft, während er ich lässig gegen den Türrahmen lehnte.

"Oh, ich lege großen Wert darauf, meine eigene Hochzeit zu erleben", bemerkte Gentle und lächelte schon wieder, "vorallem weil ich ziemlich sicher bin dass Hannahs Dad das, was von mir übrig wäre, gleich noch einmal umbringen würde." Inzwischen hatte Hannahs Vater akzeptiert, dass er Hannah und Gentle nicht würde auseinander bringen können (das passendere Wort wäre wohl "resigniert"), aber in seinen Augen würde Gentle wohl immer der "Rocker" bleiben, der nicht gut genug für sein kleines Mädchen war.

Eron seufzte hörbar. "Jaa, ich verstehe das gut", sagte er und nickte, "also gut, machen wir es so. Du guckst nach Flügen, ich schau, dass ich nach dem Sportunterricht so schnell wie möglich dusche und mich umziehe. Ich werd gleich mal nach Reshma suchen und sie fragen, ob es ihr passt, aber sie hat nichts von einem wichtigen Termin heute erzählt, also wird es wohl hinkommen." Er zuckte mit den Schultern und lächelte seinen Bruder halbherzig an. "Keine Sorge, falls Clara droht, dich zu enteignen hab ich noch eine ganze Menge Sachen auf Lager, die ihre Wut in Nullkommanix auf mich zieht!"

"Nein", erwiderte Soraya gedehnt und ging langsam zu Alexei hinüber, ein vielsagendes Grinsen auf den Lippen. Doch statt ihn zu küssen, setzte sie ihm einen Zeigefinger auf die Brust. "Das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass ich ein Duschgel habe, das du benutzen kannst und danach nicht wie ein 14-jähriges Mädchen riechst."

"Und er würde es genießen", stimmte Dale lachend zu. So lästig es für Gentle auch war, er fand es amüsant, dass sein zukünftiger Schwiegervater ihn behandelte wie einen Schwerverbrecher. Gerade weil es bei Gentle so abwegig war. Er mochte vielleicht das passende Äußere dafür haben, aber nach weniger als fünf Minuten in seiner Gesellschaft würde jeder blinde Taubstumme sogar bemerken, dass das wirklich nur die Fassade war. "Gut, das ist ein Deal, wir sagen nichts zu Grace und gehen dafür gemeinsam auf deine Hochzeit. Das wird deinen Schwiegerpapa auch ganz schön nerven. Ich bin sicher, dass du das noch Jahrelang von ihm zu hören bekommst." Zwinkernd knuffte er seinem Kumpel in die Seite.

"Ich bin schon echt ne Plage, hm?", fragte Kit halb schmunzelnd. In letzter Zeit hielt er sich scheinbar getreu an den Kodex der kleinen Brüder und machte es seinem großen Bruder so schwer wie nur irgend möglich. Das Lächeln verblasste und wurde gleich von einer ziemlich ernsten Miene ersetzt. Eron hatte den Kopf schon so oft für ihn hingehalten, dass er mittlerweile den Überblick verloren hatte. Dieses Mal würde er das nicht tun. "Danke, Eron. Ich weiß echt nicht, was ich ohne dich machen würde. Aber durch das mit Mum muss ich selbst durch. Irgendwann muss ich schließlich auch erwachsen werden", scherzte er eher schlecht und zuckte leicht die Schulter.

Das Lachen zu unterdrücken war unmöglich, also versuchte Alexei es gar nicht erst. Mit einer Hand umfasste er ihren Zeigefinger und legte ihr dann den freien Arm um die Talje, mit dem er sie wieder an sich zog. "Für mich riechst du definitiv nicht wie eine 14 Jährige. Egal ob Pfirsich oder Aprikose", raunte er und gab ihr einen Kuss, der beweisen sollte, dass er sie für wesentlich älter hielt.

"Jaa", seufzte Gentle und schüttelte den Kopf, "ehrlich, ich weiß bis heute nicht, warum er mich für einen Hells Angel hält." Er sah an sich herunter und betrachtete einen Moment die silbernen Tätowierungen an seinen Händen. "Wobei, ich glaube, ich hab da eine Ahnung", bemerkte er nüchtern, wobei ihm da noch etwas einfiel, das er schon zu lange vor sich her schob. Er wollte mit Pams Assistenten über dessen Mutation sprechen. Dass er Sachen in ihren Urzustand zurück versetzen konnte. Vielleicht würde er ihm ja helfen können?

"Aber bitte nicht zu schnell", erwiderte Eron lächelnd und boxte Kit leicht gegen den Oberarm, "sonst lässt du mich noch schlecht da stehen. Dann bist du schließlich ganz im Bürgertum angekommen, Job, Frau und 2 Kinder, fehlt nur noch das Haus und der Hund. Und ein Bausparvertrag."

"Das ist ungemein beruhigend", bemerkte Soraya schmunzelnd und widerstand nur schwer dem Drang, Alexei einfach ins Bad zu folgen und noch ein zweites Mal zu duschen. "Aber jetzt ab mit dir", fügte sie mit einem Lachen hinzu, "sonst kommen wir doch nicht mehr rechtzeitig in die Mensa!"

Nachdenklich betrachtete Dale seinen Kumpel. Dass der in letzter Zeit immer wieder häufiger besorgt seine Streifen ansah, war kaum zu übersehen. Nicht einmal Dale konnte so unaufmerksam sein. Aufmunternd tätschelte er Gentles Ellenbogen. "Das wird schon alles wieder. Spätestens wenn Hannahs Mutter der Kragen platzt und sie ihren Mann zusammenscheißt", sagte er und grinste aufmunternd.

Kit schüttelte lachend den Kopf und behielt schlauerweise für sich, dass er tatsächlich schon drüber nachgedacht hatte einen Bausparvertrag abzuschließen. Sicher war sicher und im schlimmsten Fall hätte Leo eine Absicherung. "Das könnte ich ja nun wirklich nicht. Dich schlecht dastehen lassen. Was würdest du dann nur tun", fragte er übertrieben unschuldig und kam dann doch schließlich auf die Beine. Irgendwann musste er schließlich auch mal Duschen und sich anziehen.

"Hm, kommt immer auf die Prioritäten drauf an", brummte Alexei, kam Sorayas Worten aber doch nach und ging ins Bad. Auch wenn ihm das Frühstück gerade recht egal war, Soraya sicherlich nicht. Er beeilte sich dafür aber beim Duschen, wobei er nicht vergaß das Duschgel vom Waschbecken zu nehmen. Nichts gegen Früchte, aber danach musste er nun wirklich nicht riechen. Keine zehn Minuten später kam er wieder aus dem Bad, trocken und angezogen, abgesehen von den Haaren, bei denen er sich auch nicht die Mühe gemacht hatte sie zu kämen. Einmal mit den Fingern durchfahren reichte auch.

"Hannahs Mutter ist viel zu ausgeglichen für einen Wutausbruch", warf Gentle ein, schenkte Dale aber ein dankbares Lächeln, "aber ich hoffe einfach, dass sie ihrem Mann gut zureden kann und er mit der Zeit sein Bild von mir...mehr der Realität anpasst." Gentle hielt inne als plötzlich eine Tür unmittelbar vor ihm aufschwang und stoppte sie mit ausgestreckter Hand, wobei das Holz bedenklich knirschte. "Guten Morgen, Nereus", begrüßte er die Person auf der anderen Seite der Tür, die ihn eine Sekunde lang fragend sah, ehe er ebenfalls lächelte. "Guten Morgen Gentle, guten Morgen Dale!", begrüßte er seine Mitschüler höflich, "entschuldige bitte, in Zukunft achte ich darauf, ob jemand hinter der Tür steht, ehe ich sie einfach aufdrücke."
"Schon gut, es ist ja nichts passiert!", erwiderte Gentle, "aber es könnte sein, dass ich eine Delle im Holz hinterlassen habe. Er trat einen Schritt zurück und verzog den Mund. Tatsächlich war da eine faustgroße Einbuchtung im Holz...

"Ja, mein guter Ruf wäre für immer ruiniert!", seufzte Eron theatralisch, stand dann aber ebenfalls auf. "Also gut, dann will ich dich nicht stören, was auch immer du noch geplant hast", fuhr er munter fort, "kannst mir ja nachher Bescheid geben wegen den Flügen. Ich zieh mal los und suche meine Freundin um die Bombe platzen zu lasen!"

Soraya hatte inzwischen ihre Schulsachen zusammen gepackt und ging lächelnd zu Alexei hinüber, als er aus dem Bad trat. "Hmm", machte sie, nachdem sie einen tiefen Atemzug genommen hatte und schenkte Alexei ein freches Grinsen "ja, Aloe riecht besser an dir als Aprikose." Sie fuhr mit der Hand durch sein Haar und strich einige störrische Strähnen zur Seite. "Perfekt", lächelte sie.

Lachend betrachtete Dale die Delle im Holz und zwinkerte Gentle zu. "Manchmal frag ich mich, wieso hier nicht überall Abdrücke von dir rumgeistern, wenn so was sogar passiert, wenn dir jemand die Tür gegen die Hand schlägt", neckte er gut gelaunt. Nickend sah er dann Nereus an und wünschte ihm einen guten Morgen.

"Duschen, ganz banal wie jeden morgen", antwortete Kit und zog sich ein Handtuch vom Stuhl. "Solltest du auch probieren, dann siehst du morgens nicht immer aus wie gerade aus dem Lokal gestolpert." Unschuldig lächelte er seinen Bruder an, brachte sich aber mit zwei Schritten aus dessen Reichweite. "Lass die Bombe nur nicht zu laut platzen. Das Echo wird nicht angenehm", fügte er leicht besorgt hinzu, was nicht daran lag, dass er seinem Bruder in irgendeiner Weise zutraute das raus zu posaunen, nur wurde er, je näher Leos Prüfungstermin rückte, selbst immer nervöser.

Eine Augenbraue zuckte kurz nach oben, bevor ein leises Schmunzeln um Alexeis Mundwinkel. "Was hab ich doch für eine anspruchsvolle Freundin. Würdest du mich nicht mitnehmen, wenn meine Haare aussehen wie Kraut und Rüben?", fragte er amüsiert.

„Ich auch nicht. Letztes Jahr hat es hier ziemlich früh geschneit. Ich meine, ich kam gegen Ende November an die Schule und damals lag der Schnee bereits im Schulpark. Und notfalls können wir Vallery vielleicht nett darum bitten“, raunte Raven, die kurz ihre Hand auf seinen Arm legte und diesen zärtlich drückte.
Sie dachte kurz an Val, wie sie damals bei der Schneeballschlacht gewirkt hatte und wie sie zurzeit drauf war. Irgendwie schien sie nicht glücklicher nach der Trennung von Will, dabei war es ihr Entschluss gewesen. Und obendrein verschwand sie immer öfters auf ihrem Zimmer.
Vielleicht ging aber auch einfach nur etwas rum, weswegen Flynn vielleicht auch die Kopfschmerzen hatte.
„Hättest du Lust mit mir Schlittschuh zu fahren? Das bin ich schon ewig nicht mehr“

„Öhm. Mach wie du möchtest, ich werde dich notfalls auch in der Mensa finden! Ich weiß nämlich nicht, wie lange ich im Bad brauchen werde“, antwortete Leonie mit einem Lächeln und zwinkerte Molly dann zu, bevor sie im Bad verschwand. Ihre Kleidung legte sie erst einmal ab, zog das aus, was sie noch an sich trug und trat anschließend unter die Dusche. Mit einem Lächeln hielt sie das Gesicht in das warme Wasser und fuhr mit ihren Händen über ihren Bauch. Zwillinge. Der Gedanke war ihr noch immer unheimlich, aber zum Glück hatte sie noch einige Monate um sich daran zu gewöhnen.

Mit einem Kaffee, warmen Waffeln und heißen Kirschen darauf steuerte Reshma einen leeren Tisch an. Es war noch angenehm ruhig in der Mensa, aufgrund der Uhrzeit, was sie zu genießen wusste. Mit einem zufriedenem Lächeln auf dem Gesicht widmete sich Reshma ihrem Frühstück.
Zur selben Zeit trat Colin aus seinem Zimmer und machte sich auf dem Weg in die Mensa. Wie hieß es doch so schön? Morgenstund' hat Gold im Mund. Und ihm reichte schon eines von Harolds Sandwiches.

"Glaub mir, wenn die Schule nicht so gut versichert und die Handwerker hier in der Gegend so zuverlässig wären, wäre die Schule von meinen Abdrücken ÜBERSÄT!", bemerkte Gentle mit einem schuldbewussten Lächeln, "besonders in den ersten Monaten an der Schule habe ich bestimmt ein gutes Dutzend Türen kaputt gemacht, weil ich mit zu viel Kraft daran gezogen habe."
Nereus hatte inzwischen seine Zimmertür hinter sich geschlossen und wandte sich nun wieder Gentle und Dale zu. "Hättet ihr etwas dagegen, wenn ich mich euch anschließen würde?", fragte er freundlich, "vorausgesetzt natürlich, ihr seid im Begriff, die Mensa anzusteuern und hab nichts gegen zusätzliche Begleitpersonen einzuwenden?"

"Keine Sorge, ich halt mich zurück", versprach Eron und schenkte seinem Bruder ein Lächeln, ehe er dessen Zimmer verließ. Bis jetzt hatte er sich an der Versprechen, das er Kit gegeben hatte, gehalten und Reshma nichts von Leonies Schwangerschaft erzählt. Oft genug war er kurz davor gewesen, sich zu verplappern und hatte in allerletzter Sekunde das Gespräch auf ein anderes Thema lenken können. Tja, nun musste er es ihr sagen. Hoffentlich würde sie nicht wütend werden, weil er es ihr so lange verheimlich hatte...
Je näher Eron der Mensa kam, desto mehr zog sich sein Magen zu einem eisigen Klumpen zusammen. Klärende Gespräche mit Freundinnen waren noch nie seine Stärke gewesen und im Zweifelsfall hatte er sich immer aus dem Staub gemacht als sich dem Konflikt zu stellen.
Als Eron also schließlich neben dem Tisch stand an dem Reshma saß, hatte sich ein angespanntes Lächeln auf seine Lippen gelegt und seine Hände bearbeiteten einen unsichtbaren Stressball. "Guten Morgen", begrüßte er seine Freundin und gab ihr einen Kuss, "hast du etwas dagegen, wenn ich mich setze?"

"Doch, würde ich", erwiderte Soraya und lachte leise, "aber ich würde wahrscheinlich die ganze Zeit verstohlene Seitenblicke auf deine Haare werfen und irgendwann dann aufgeben und dich bitten, sie dir zu kämmen." Sie lächelte schief und drückte Alexei einen kurzen Kuss auf die Lippen. "Es gibt einfach ein paar Sachen, bei denen es mir in den Fingern juckt", gestand sie ein wenig verlegen, "zum Beispiel wenn Leute Hemden tragen und der Kragen schief sitzt. Oder sie so halbwegs in die Hose gestopft sind dass es nichts Halbes und nichts Ganzes ist."

"Schlittschuh fahren? Ähm...ja, klar, warum nicht?" Flynn nickte lächelnd, doch das Lächeln wirkte ein klein wenig verkrampft. Eislaufen war nicht unbedingt etwas, das zu Flynns Stärken zählte. Seine Ex-Freundin war Eiskunstläuferin gewesen und so hatte er viele Stunden damit verbracht, frierend am Rand zu sitzen, während sie mit ihrem Tanzpartner Pirouetten auf dem Eis gedreht hatte. Dabei hatte er Deb nicht mal Vorwürfe machen können, sie hatte ihm angeboten, ihm das Schlittschuhlaufen beizubringen, doch Flynn besaß einfach kein Talent dafür. So wohl er sich auf dem Skateboard fühlte, so unsicher fühlte er sich auf diesen Kufenschuhen.

In Anbetracht, dass Molly schon ziemlich Hunger hatte, entschied sie sich dafür, nicht auf Leo zu warten. "Ich halt dir einen Platz frei", rief sie durch die Badezimmer Tür und machte sich dann auf den Weg in die Mensa. Glücklicherweise war noch nicht viel los, deswegen hatte sie schnell ihr Frühstück beisammen und setzte sich. Als sie an Eron und Reshma vorbei kam, nickte sie ihren Lehrern höflich zu.

Seufzend schloss Notion die Tür hinter sich und zog den Riemen ihrer Tasche höher, bevor sie sich auf den Weg in die Mensa machte. "Versuch einen anderen Ansatz. Anstatt alles auszuschließen, versuch es an dir vorbei gleiten zu lassen. Verschließe dich nicht vor den Gedanken." Was für ein toller Vorschlag. Sie verstand noch nicht einmal Ansatzweise, wie der Professor das gemeint hatte. Vor allem nicht den mit dem: Stärke aus der Stille, zu ziehen. Wie sollte sie, wenn es doch immer Laut war. Zu allem Übel hatte sie es nicht mal geschafft irgendetwas auszublenden, als er sie es hatte üben lassen. Ja, so begann man einen Tag doch wirklich gut. Hunger hatte sie nicht, aber sie spürte das starke Verlangen nach einem sehr starken Kaffee, weswegen sie trotzdem zur Mensa ging.

Alexei schmunzelte und erinnerte ich an die Gelegenheiten, bei denen Soraya an ihm herum gezuppelt hatte. "Und ich dachte immer, du kannst einfach nur deine Finger nicht von mir lassen. So kann man sich irren", erwiderte er mit einem fast stummen Lachen. "Na komm, bevor du dich noch um Kopf und Kragen redest." Ohne auf eine Antwort zu warten schnippte er ihr mit dem Finger sanft gegen die Nase, legte ihr dann den Arm um die Schultern und führte sie zur Tür.

"Also, ich hab nichts dagegen, aber mir hast du ja auch keine Tür vor die Nase gehauen", scherzte Dale und zeigte dann mit dem Daumen auf Gentle. "Da muss er entscheiden."

Beruhigt ging Kit in sein Bad und hüpfte erst einmal unter die Dusche. Nach und nach würden sie schon alle Hürden nehmen.

Blinzelnd kniff Raven ihre Augen leicht zusammen, setzte ihre Hand hinter sich und stützte sich auf dem Bett ab, wobei sie sich ein wenig zurück lehnte. Prüfend musterte sie Flynn mit einem Schmunzeln im Gesicht. „Flynn. Das war eine Frage. Das heißt, du hast die Wahl, du musst nicht zusagen. Ich sehe dir doch an, dass dir irgendetwas daran nicht behagt. Wir können auch gerne etwas anderes machen und ich gehe mit jemand anderem Schlittschuhlaufen. Wie wäre es mit Schlittenfahren? Bestimmt wird es hier irgendwo einen Buckel dafür geben, notfalls künstlich aufgehäuft. Oder... wir gehen einfach ins Kino und danach noch in ein Café oder so“, schlug sie vor.

„Seit wann fragst du, ob du dich setzen darfst?“, fragte Reshma belustigt und sah munter zu ihrem Freund auf. „Natürlich, setz dich ruhig“, anwtortete sie, deutete auf die leeren Stühle, um anzudeuten, dass er die freie Wahl hatte und legte ihr Besteck vorerst beiseite.
Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass Eron im Begriff war, ihr etwas zu erzählen, war nur die Frage, was das war. Den Ellenbogen auf dem Tisch stützte sie ihr Gesicht in ihre Hand und lächelte ihn an.
„Ich hoffe doch, du hast gut geschlafen“, sagte sie, mit einem leisen Unterton der von der gestrigen Nacht sprach.

Colin ging locker die Stufen hinunter und ging dann um die Ecke herum in einen neuen Gang, wo er gegen Notion stieß. Reflexartig legte er eine Hand an ihren Rücken, um sie zu fassen zu bekommen und daran zu hindern, umzufallen. Als er sich sicher war, dass sie sicher auf beiden Beinen stand, nahm er seine Hand rasch wieder zurück.
„Morgen“, raunte er und seine Mundwinkel zuckten für weniger als eine Sekunde nach oben. „Alles in Ordnung?“, fragte er und wunderte sich kurz, da sie nicht aus der Richtung der Schlafsäle gekommen war.

Soraya rieb sich schmunzelnd mit den Fingerspitzen über die Nase und ließ sich bereitwillig von Alexei aus dem Zimmer führen. Sie fühlte sich an dieses Sprichwort erinnert: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold. Sie sollte sich vielleicht öfter mal ins Gedächtnis rufen. Dann würde sie weniger Blödsinn plappern. Also genoss sie die einträchtige Ruhe während sie den Flur entlang gingen. Hinter den meisten Zimmertüren war er noch ruhig, nur ab und an hörte man leises Gerede oder das Rauschen einer Dusche.

"Du kannst gerne mitkommen", antwortete Gentle freundlich und machte eine einladende Handbewegung.
"Danke, sehr freundlich", bemerkte Nereus und ging dann, die Hände hinterm Rücken verschränkte, neben Dale und Gentle den Gang entlang. "Ich habe gehört, man darf dir zur Verlobung gratulieren?", fragte er Gentle nach einigen Sekunden des Schweigend und legte den Kopf leicht schief, woraufhin Gentle lächelnd nickte. "Ja, das ist richtig", strahlte er, "Hannah und ich werden nächstes Jahr heiraten!"
"Dann meine herzlichsten Glückwünsche!" Nereus nickte Gentle wohlwollend zu und wandte sich an Dale. "Dir wird man dann sicherlich zum Posten des Trauzeugen gratulieren können, oder?"

Flynn tat sein Bestes, um sich seine Erleichterung nicht anmerken zu lassen. "Schlittenfahren klingt toll!", lächelte er, "und Kino und Café auch." Er griff nach seinem Tee und nahm mehrere kleine Schlucke. "Ich hab mich früher schon mal am Schlittschuhfahren versucht", erklärte er mit einem schiefen Lächeln, "ich glaube es wäre untertrieben zu sagen, dass ich kein Talent dafür habe."

"Wie ein Stein", erwiderte Eron mit einem schiefen Grinsen, "so eine Taxifahrt kann wirklich unheimlich entspannend sein..."
Er merkte bereits selbst, wie er schnell auf ein anderes Thema wechseln wollte, riss sich aber diesmal zusammen. "Reshma, ich muss dich etwas fragen", fing er also an, "aber zuerst muss ich dir etwas erklären und du musst mir versprechen, dass du nichts davon verrätst! Bitte!"
Er wartete, bis Reshma mit überraschtem Blick und misstrauisch gerunzelten Augenbrauen nickte.
"Also, ich hab dir ja erzählt, dass Kit etwas mit L...mit einer Schülerin hat", fuhr er im Flüsterton fort und beugte sich näher zu Reshma hinüber, "den Namen kennst du ja. Sache ist, inzwischen ist sie nicht nur seine Freundin, sondern seine...seine Frau." Eron fuhr sich mit der Hand fahrig durch das Haar. "Spontane Aktion, lange Geschichte. Jedenfalls ist seine Frau..sie ist schwanger. Das Ganze bringt Kit natürlich in eine extrem blöde Lage, wenn jemand es erfährt und herausposaunt..." Er machte eine Geste, die einer Wischbewegung ähnelte. "Jedenfalls will Kit seine Frau jetzt offiziell unseren Eltern vorstellen und er hat mich gebeten, mitzukommen. Und nun....naja, wollte ich dich fragen, ob du eventuell Lust hast, meine Eltern kennen zu lernen?" Er sah Reshma fragend und vielleicht ein ganz klein wenig panisch an, ein angespanntes Lächeln auf den Lippen.

„Ouh, so schlimm?“ Raven lachte auf, ohne jedoch so zu klingen, als würde sie sich über ihn lustig machen. Auch sie war in einigem nicht gut oder sogar richtig schlecht, daher verstand sie es, wenn Flynn bei ihrem Vorschlag keine Freudensprünge machte. Aber gerade deshalb schätzte sie es, dass er dennoch zugesagt hatte.
„Gut, dann wollen wir das Schicksal lieber nicht herausfordern und suchen uns dann etwas anderes aus. Wir können uns ja ein Wochenende dafür vornehmen. An dem einen Tag könnten wir Schlittenfahren und an dem anderen ins Café und ins Kino gehen“, schlug sie vor und nahm ihre Tasse wieder in die Hand, um auch die letzten Reste ihres inzwischen eher kalten Kaffees zu trinken.

Reshma umfasste mit ihren Händen kurz sein Gesicht, lächelte und gab ihm einen kurzen, aber liebevollen Kuss. „Gerne. Ich komme gerne mit“, antwortete sie ihm und ließ ihre Hände wieder sinken. „Und was das andere angeht. Ich wusste schon vorher, dass sie schwanger ist. Sie war bei mir, bevor sie es deinem Bruder erzählt hatte. Sie war erst bei Pam. Wegen den Tests. Und dann hat Pam mich gerufen. Es hat so seine Vorteile Vertrauenslehrerin zu sein. Und...naja, ich dachte mir schon sowas, dass sie geheiratet haben“, fuhr sie mit gesenkter Stimme fort und lehnte sich noch einmal zu ihm, wobei sie sie sich in den Ausschnitt tippte.
„Sie trägt einen wirklich hübschen Ring an ihrer Kette. Aber sie tut gut daran, ihn zu verstecken. Fürs erste“, setzte sie hinzu und lehnte sich wieder zurück.
„Wann habt ihr denn vor, zu fahren?“

"Klingt gut." Flynn nickte lächelnd. "Aber fürs Schlittenfahren müssten wir doch erst auf Schnee warten, oder? Findest du nicht, wir haben uns schon vorher eine Date-Night verdient?" Er aß den Rest seines Sandwiches in zwei großen Happen und spülte die hartnäckigen Krümel mit dem Rest Tee hinunter. "Lass mich also einen Gegenvorschlag machen", fuhr er schmunzelnd fort und stellte die Tasse beiseite, "wir machen dieses Wochenende den Teil mit Kino und Café und holen das Schlittenfahren nach, sobald genug Schnee liegt?"

Einen Moment lang saß Eron einfach nur da und sah Reshma baff an, dann grinste er. "Ich glaube, ich vergesse zu oft, WIE klug du bist!", verkündete er schließlich und lehnte sich, jetzt deutlich entspannter, auf seinem Stuhl zurück, "verdammt, ich sollte dir eigentlich eine von diesen komischen britischen Mützen und eine Pfeife kaufen, denn du bist von heute an mein persönlicher Sherlock."
Doch kaum kam Reshma auf die Frage, wann sie fahren wollten, war die schuldbewusste Miene wieder da. "Das ist der Haken", gestand er kleinlaut, "Kit wollte am liebsten heute fliegen, er will nachher nach Flügen suchen. Wir würden dort übernachten und morgen zurückfliegen."

„Das...klingt perfekt. Ja, machen wir es so“, antwortete Raven mit einem zufriedenen Lächeln und freute sich auf den geplanten Abend, die in der letzten Zeit zu selten waren. „Wann hättest du denn darauf Lust? Ich fände heute Abend besser als morgen. Zumindest könnten wir morgen dann ausschlafen“, sagte sie und wagte einen kurzen Blick auf ihre Uhr.
„Oh... ich glaube, du solltest dich vielleicht langsam fertig machen. Ich kann das Geschirr und den Rest derweil wieder in die Mensa bringen“

Gerade lachte Reshma noch über seine Worte -und stellte sich mit einer Wasserpfeife im Mund vor, a la Sherlock Holmes – da antwortete er auch schon auf ihre Frage.
„Heute schon?“ Erstaunt sah sie ihn an, atmete tief ein und strich sich durch das dunkle Haar. „Das ist ja ziemlich spontan. Und kurzfristig“, fuhr sie fort und grübelte, ob sie sich für das Wochenende irgendetwas besonderes vorgenommen hatte. Aber auf Anhieb fiel ihr nichts ein.
„Nun... also, wenn dein Bruder Flüge findet, die geeignet sind, dann...okay. Klar, ich bleibe dabei, ich begleite dich gerne“, sagte Reshma und war nun diejenige, die ein wenig angespannt lächelte.
Der Besuch bei den 'Schwiegereltern' war ja immer etwas besonderes, natürlich war sie da ein wenig nervös.
„Ich schau, dass ich nachher noch in die Stadt fahre und etwas für deine Eltern kaufe. Morgen ist schließlich der 1. Advent, da wäre es bestimmt nett, eine Kleinigkeit dabei zu haben“

So vertieft, wie Notion in ihre eigenen Gedanken gewesen war, hatte sie Colin nicht gehört. Auf keine Art. Perplex sah sie ihn an, die Hände locker gegen seine Brust gelegt. Bis er losließ und einen Schritt zurück machte, da ließ auch sie ihre Hände sinken. Da hatte sie doch gerade erstaunlicherweise den Vorschlag des Professors umgesetzt. Leider hatte sie keine Ahnung, wie sie es geschafft hatte. Mit dem Problem würde sie sich allerdings später beschäftigen müssen. "Guten morgen. Ja, alles gut", antwortete sie Colin mit einem freundlichem Lächeln. Er sah schon so lange fertig aus, woran sie mindestens Mitschuld war, ebenso wie bei Gabriel. Deswegen versuchte sie zu den beiden möglichst nett zu sein, hatte aber langsam das Gefühl, dass sie damit genau das falsche machte. "Bist du auf den Weg in die Mensa? Ich wollte mir einen Kaffee holen. Wir können ja gemeinsam gehen. Wenn dir das recht ist", schlug sie munter weiter vor und schob damit ihre Gedanken wieder in den Hintergrund. Soviel über das sie sich den Kopf zerbrechen sollte.

Wie sie beiden so schweigend durch die Gänge liefen, war es doch sehr ruhig, aber Alexei verspürte nicht das Bedürfnis die seltene Ruhe zu stören. Mit einer zufriedenen Ruhe drückte er sanft Sorayas Schulter, bevor er die Tür zur Mensa aufstieß. Auch hier war es noch ruhig, wenn auch zu erahnen war, was gleich noch an Schülern kommen würde. "Scheint wir haben mal Glück", brach er schließlich doch das Schweigen, mit einem Lächeln, als sie sich an die Schlange anstellten, die eigentlich kaum vorhanden war.

Die Hände in die Hosentaschen gesteckt grinste Dale breit und nickte. "Mir kann man dazu wirklich gratulieren. Ob Gentle sich mit der Wahl hinterher auch noch gratuliert ist eher die Frage", antwortete er munter auf Nereus Frage und grinste seinen Kumpel dann an, als hätte er tatsächlich vor ihn an seinem Junggesellenabschied in ein Playboy-Bunny Kostüm zu stecken. Den Plan hatte er allerdings schon längst wieder aufgegeben. Es gab die Kostüme einfach nicht in der passenden Größe. Und außerdem wäre Hannah hinterher sicherlich auch nicht begeistert.

Kit hatte sich mit dem Duschen beeilt und stand so keine Viertelstunde nach Eron in der Mensa. Mit einem kleinen Schmunzeln nickte er Reshma und seinem Bruder zu, stellte sich aber erst einmal an, um sich sein Frühstück zu holen. Erst mit dem beladenen Tablett gesellte er sich zu den Beiden. "Guten Morgen", grüßte er, wobei sein Fokus auf Reshma lag. "Darf ich mich setzten?"

"Ouh, ist es schon so spät?" Flynn war einen Blick auf seine Armbanduhr und nickte dann zerstreut. "Gut, ich beeile mich. Treffen wir uns dann einfach vorm Klassenzimmer?" Er drückte Raven einen Kuss auf die Stirn, schnappte sich im Vorbeigehen ein Handtuch und verschwand im Bad. Wenn er noch duschen wollte, musste er sich beeilen. Und er wollte duschen.

"Du denkst wirklich an alles!", stellte Eron lächelnd fest und küsste Reshma auf die Wange, "du bist die Beste!" Er selbst hätte nie im Leben daran gedacht, Adventsgeschenke für seinen Dad und Clara zu kaufen.
Als Kit an den Tisch trat, lächelte er seinem Bruder zu und bedachte ihn hinter Reshmas Rücken mit einem Kopfnicken um klar zu machen, dass er schon mit Reshma gesprochen hatte und sie nicht plante, Kit umzubringen.

"Ich finde, das haben wir auch verdient", lächelte Soraya zurück und nahm sich dann zwei Tabletts, wobei sie eines an Alexei weiterreichte. "Wenn wir schon so früh aufstehen, sollten wir doch auch etwas davon gut haben." Sie hob die Hand und grüßte einen der Haroldklone, der freundlich zurück winkte und sich dann gleich daran machte, einen frischen Pfefferminztee für sie aufzukochen. "Also, was möchtest du?", wandte sich Soraya unterdessen wieder an Alexei, "diesmal hast du wirklich die freie Auswahl."

Das Grinsen ließ Gentle für einen Moment glauben, dass es keine gute Idee gewesen war, Dale seinen Junggesellenabschied zu feiern, doch er überwand den Moment schnell und lächelte dann wieder. "Ach was, ich wusste von Anfang an, dass du der Richtige für die Aufgabe bist", sagte er und klopfte Dale sachte auf die Schulter.

Etwas weniger freundlich nickte Harold Alexei zu und der erwiderte den Gruß auch nicht gerade euphorisch. Man konnte eben nicht erwarten mit offenen Armen empfangen zu werden, wenn man schon ein Mal dran schuld gewesen war, dass die Mensa eher einer Dampfsauna ähnelte. Dafür störte Alexei das allerdings auch gar nicht. Amüsiert sah er Soraya von der Seite an und gab ihr einen sanften Stups. "Als ob nur ich die freie Auswahl hätte", sagte er, während er sich Eier und Speck auf den Teller legte. "Du solltest ordentlich zulangen, sonst wird meine Mutter dich zu Weihnachten stopfen wie die Gans."

"Ja, genau. Bloß keinen Leistungsdruck aufbauen", lachte Dale unbeschwert, obwohl er sich plötzlich fühlte, als hätte er eine Last auf den Schultern. Was sicherlich nicht an Gentles Hand lag. Trauzeuge sein war das eine, mehr als die Ringe verschlampen konnte er da nicht falsch machen. Aber einen Junggesellenabschied planen war da doch schon eine andere Nummer. Das man dabei sehr leicht über das Ziel hinausschießen konnte, war ihm auch schon aufgefallen. Wie sollte man nicht nervös werden, wo er noch nicht mal ne Geburtstagsparty für irgendjemanden irgendwann mal geschmissen hatte?

"Ist das eine subtile Art, mir zu sagen, dass sie schlecht kocht?", fragte Soraya mit einem Lachen während sie sich zwei Scheiben Toast nahm und eine kleine Portion Marmelade dazu, "wenn ja, kann ich ihr auch gerne anbieten, ihr beim Kochen zu helfen. Das hab ich zuhause auch immer gemacht." Sie ließ ihren Blick über das Angebot schweifen und lächelte, als sie die frisch gemachten Pancakes entdeckte, die dampfend auf ihren Teller auf hungriger Schüler warteten.

"Ich bin sicher, dass du die Aufgabe gewissenhaft erfüllen willst", sagte Nereus an Dale gewandt und schenkte ihm ein offenes Lächeln, "und wenn ich so frei sein darf darum zu bitten: Ich würde wirklich gerne Fotos von den Feierlichkeiten sehen!"
"Nun, wenn du Lust hast, kannst du beim Junggesellenabschied gerne dabei sein!", bemerkte Gentle und nickte Nereus zu, "ich hatte so oder so vor, dich einzuladen, also bitte schlag meine Einladung nicht auf die berühmte britische Art aus!"
Nereus, dem das höfliche "Nein Danke!" schon auf der Zunge gelegen hatte, hielt tatsächlich einen Moment überrascht inne und hätte um ein Haar die Treppenstufe verfehlt. Dann aber schlich sich ein Grinsen auf sein Gesicht und er lachte tatsächlich. "Nun, wenn das so ist, habe ich wohl keine Wahl, was?", schmunzelte er und wandte sich dann an Dale, "ich hoffe, das bringt deine Planung nicht durcheinander?"

Damit brachte Soraya ihn doch etwas in Verlegenheit um eine Antwort. Kochte seine Mutter schlecht? Er konnte sich nicht dran erinnern, aber meistens verklärte man ja seine Erinnerungen. Ehrlich gesagt hatte er sich nie darüber Gedanken gemacht. Besser er umging das Thema, bevor Soraya merkte, wie es ihn aus dem Takt brachte. "Du kannst es ihr ja vorschlagen. Hilfe ist doch immer willkommen, oder nicht?", antwortet er ihr auf nicht weniger unsicherem Terrain. Es erschreckte ihn gerade, wie wenig er seine Mutter eigentlich kannte. Überhaupt seine Familie.

Etwas überschwänglich winkte Dale kopfschüttelnd ab. "Ach quatsch. Überhaupt nicht. Der Riese hat eh zu viele Freunde. Ich hab noch nicht mal die Hälfte von ihnen erreicht. Wobei mir einfällt." Abrupt wandte er sich wieder Gentle zu, den er gerade schon fast ignoriert hatte. "Du solltest mir noch sagen wen du nicht dabei haben willst."

"Wenn nicht, kann ich mich bestimmt anderweitig nützlich machen", lächelte Soraya, "ich bin sicher, deine Mutter hätte nichts dagegen, wenn ich ein Auge auf Yelinna und Jamila habe. Ich wette ich werde einen großen Teil der Zeit damit verbringen, Jamila klar zu machen, dass sie sich nicht einfach ungefragt an Yelinnas Sachen vergreifen kann..." Soraya goss ein wenig Ahornsirup über ihre Pancakes und nickte zufrieden. Ja, das war ein gutes Frühstück. "Aber ich freu mich darauf", fügte sie hinzu und schenkte Alexei ein ehrliches Lächeln, "das wird bestimmt toll!"

"Puh, da stellst du eine Frage...", murmelte Gentle mit nachdenklicher Miene während sie die Eingangshalle durchquerten, "ich denke, es reicht wenn du Omar und Li von den Botschafterkindern einlädst, zu den anderen habe ich nur sporadischen Kontakt. Bei Li kann ich mir sogar vorstellen, dass er kommen würde. Oh, und bitte tu mir einen Gefallen und lad nicht Bryan Crastmoore ein. Der Typ ist ein Stimmungskiller." Was, wenn es aus Gentles Mund kam, wirklich eine vernichtende Aussage war.

„Klar. Bis später“, antwortete Raven, gerade noch rechtzeitig bevor ihr Freund im Bad verschwand. Mit einem Lächeln räumte sie alles zusammen und verließ mit dem Tablett wieder das Zimmer. An so ein Frühstück könnte sie sich gut gewöhnen – es war allemal besser, als mit den dutzenden Schülern in der Mensa zu essen. Der Geräuschpegel, der dort manchmal herrschte, war ziemlich gewöhnungsbedürftig.
Als sie nun in die Mensa kam, ging es allerdings, was sicherlich daran lag, dass gar nicht so viele hier waren. Flüchtig sah sie sich um und steuerte nebenbei die Wägen an, in die man die Tabletts schob, um dort das ihre unterzubringen.

„Tja, so bin ich“, antwortete Reshma mit einem amüsierten Lächeln und genoss den flüchtigen Kuss auf die Wange. „Meine Mutter hat es mir förmlich eingeimpft, immer eine Kleinigkeit zu besorgen, sollte ich zu jemandem eingeladen sein“, erklärte sie und sah munter zu Kit auf, der in diesem Moment gerade am Tisch stehen blieb.
„Was ist nur mit euch beiden heute los, dass ihr so förmlich fragt? Sicher doch, setz dich ruhig Kit“, antwortete sie und forderte ihn zusätzlich mit einer Handbewegung auf, Platz zu nehmen.
„Wie viel würde so ein Flug eigentlich kosten?“

Als Colin den Mund aufmachte, wollte er instinktiv verneinen und alleine zur Mensa gehen. Dafür wäre er sogar voraus gejoggt. Aber als er so darüber nachdachte, kam ihm die Reaktion doch schon sehr unfair und dämlich vor. Daher fuhr er sich nur fahrig durch das dunkle Haar und lächelte schief. „Ja, sicher, wieso nicht? Ich bin mir übrigens sicher, dass so ziemlich jeder, der um diese Uhrzeit in den Gängen unterwegs ist, die Mensa ansteuert. Das Mekka für uns Schüler am Morgen“, antwortete er und setzte sich mit ihr an seiner Seite wieder in Bewegung.
„Ich hoffe doch, du gehst nicht nur wegen einem Kaffee in die Mensa. Ich hatte gedacht, das mit deiner Kaffee-Diät wäre endlich vorbei“, setzte er mit einem doch ernsten Blick hinzu.